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EZB-Zinssenkung - GELD-Magazin

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editorial °<br />

05 / 2013<br />

Verkehrte Welt?<br />

Die Notenbanken stellen die Finanzmärkte auf den Kopf. Nach<br />

der <strong>Zinssenkung</strong> Anfang Mai von 0,75 auf 0,5 Prozent durch<br />

die <strong>EZB</strong> stellt deren Chef Mario Draghi bereits die nächste Herabsetzung<br />

der Leitzinsen in Aussicht. Grund dafür ist die hartnäckige<br />

Rezession in Europa. Trotz massiver Versorgung der Banken mit<br />

Liquidität sinkt das Kreditvolumen, der private Konsum ist anhaltend<br />

schwach. Die Arbeitslosenrate in der Eurozone erreichte im<br />

März mit 12,2 Prozent ein neuerliches Rekordhoch. Jeder vierte<br />

Jugendliche findet keinen Job. Da ist es kein Wunder, wenn bei der<br />

Geldanlage möglichst jedes Risiko gemieden wird.<br />

Doch das gute alte (vermeintlich sichere) Sparbuch ist die<br />

reinste Geldvernichtung. Nicht nur, dass die real negativen Zinsen<br />

das Ersparte auffressen, macht seit der Zypernkrise die Diskussion<br />

um eine generelle Beteiligung von Einlagenkunden bei Bankinsolvenzen<br />

die Runde. Das Kuriose an der Situation ist, dass nun bei<br />

Sparguthaben ein Verlustrisiko entsteht, die Verzinsung aber praktisch<br />

bei null bleibt. Das ist entgegen jeder vernünftigen Rendite/<br />

Risiko-Rechnung. Die finanzpolitische Intention hinter dieser<br />

Marktverzerrung ist die schleichende Enteignung der Bürger zugunsten<br />

einer Reduzierung der Staatsschulden.<br />

Mario Franzin<br />

Chefredakteur<br />

<strong>GELD</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Die Aktienmärkte hingegen boomen. In den USA und Deutschland<br />

notieren die Aktienindizes auf nie dagewesenen Höchstwerten.<br />

Profitiert haben aber die wenigsten davon, denn die meisten (potenziellen)<br />

Privatanleger scheuten Aktien wie der Teufel das Weihwasser.<br />

Erst jetzt – auf neuen Höchstständen – werden Aktien(fonds)<br />

wieder en vogue und lassen zum Glück noch einige Gewinne erwarten.<br />

Unter Beobachtung sollte man die Anleihen- und Aktienmärkte<br />

dennoch halten, um böse Überraschungen zu vermeiden.<br />

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Goldpreis, der viele Anleger mit<br />

Preisrückgängen überraschte – wo doch alle von einem weiteren<br />

(unbegrenzten?) Anstieg ausgingen. So gesehen ist die Welt nicht<br />

verkehrt – sondern immer nur die Erwartungen.<br />

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