Download File - Yvonne A. Kienesberger
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ECIVRES<br />
20 TEXT YVONNE KIENESBERGER FOTO XXXXXXXXXXXXXXXXXXX<br />
21<br />
STACHELIG. Klobesen oder Seezeichen? Eine grüne „Stange mit Besen“<br />
kennzeichnet die Steuerbordseite im Fahrwasser.<br />
TAUCHEN<br />
MIT DEM BIEST<br />
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx. Der weiße Hai ist eines der Lebewesen, das am meisten gefürchtet<br />
wird. Wahrscheinlich hat der bekannte Horrorfi lm aus den 70er Jahren noch einiges zu dem schlechten<br />
Ruf dieser Meeresbewohner beigetragen. Ich wollte den Hai – vielleicht gerade deshalb – näher<br />
kennenlernen…
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ECIVRES<br />
eidenoitamrofnIreln,<br />
20 21<br />
STACHELIG. Klobesen oder Seezeichen? Eine grüne „Stange mit Besen“<br />
kennzeichnet die Steuerbordseite im Fahrwasser.<br />
Carcharodon Carcharias<br />
Der Weiße Hai<br />
BILDER UNTEN. Klobesen oder Seezeichen? Eine grüne „Stange mit Besen“ kennzeichnet die<br />
Steuerxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxx<br />
Vielleicht morgen dann. Zunächst<br />
musste ich mich aber Südküste Südafrikas, etwa zwei Stunden<br />
nach Gansbaai, einem Städtchen an der<br />
in Geduld üben, denn über Fahrzeit von Kapstadt entfernt. Schon<br />
zwei Wochen lang war das auf der Fahrt in das Küstendorf erfuhren<br />
wir von unserem Dive-Instructor<br />
Wetter alles andere als dazu geeignet,<br />
auf einem kleinen Tauchboot ohne Kiel, einiges über die Tiere, die wir zu sehen<br />
ankernd auf dem offenen Meer auf ein bekommen würden – und er räumte<br />
Tier zu warten, das vielleicht gar nicht dabei gründlich mit den vorhandenen<br />
auftauchte. Jeden Tag um sechs Uhr Vorurteilen auf.<br />
oder gar vier Uhr früh (je nach Gezeitenstand)<br />
musste ich mich telefonisch So gefährlich ist der Hai<br />
bei meinem Tauchveranstalter melden Etwa zehn Menschen sterben weltweit<br />
– und immer wieder wurde ich auf den pro Jahr durch Hai-Unfälle, wobei es<br />
nächsten Tag vertröstet. Obwohl das natürlich<br />
auf der einen Seite enttäuschend Hai sieht den Menschen nämlich nicht<br />
sich wirklich um Unfälle handelt, der<br />
war, hatte mich das Unternehmen auf als Beutetier. Zum Vergleich hier ein paar<br />
diese Weise schon von seiner Seriosität weitere Todesursachen: 150 Menschen<br />
überzeugt. Es hätte ja auch einfach auf sterben durch herabfallende Kokosnüsse,<br />
40.000 durch Schlangenbisse, 1,2<br />
Touristenfang aus sein und (wie ich es<br />
selbst beobachten konnte) auch bei hohem<br />
Schwell und schlechter Sicht Inter-<br />
Millionen an den Folgen des Rauchens!<br />
Millionen durch Verkehrsunfälle und 5<br />
essenten auf das Meer verfrachten können.<br />
Diese armen Menschen werden Haie, die jährlich durch Menschenhand<br />
Noch beeindruckender ist die Zahl der<br />
wohl ein etwas anderes Abenteuer vor sterben: etwa 200 Millionen! Viele werden<br />
einfach nur aus Furcht getötet, der<br />
allem in der Magengegend erlebt und<br />
kaum einen Hai gesichtet haben. Hai wird aber immer mehr (auch bei<br />
uns) vermarktet: ein Billigdiskonter, der<br />
Haifischsteak anbietet, ist keine Seltenheit<br />
mehr. Dabei wird der Konsument<br />
oft auch getäuscht, denn Haifischfleisch<br />
Es geht los<br />
Umso verblüffter und unvorbereiteter<br />
war ich dann als es bei unserem schon<br />
alltäglichen Frühstückstelefonat plötzlich<br />
hieß „heute geht es los“! Und schon<br />
eine Stunde später war ich mit einer<br />
kleinen Touristengruppe unterwegs<br />
wird unter anderen Namen wie Seeaal,<br />
Schillerlocken, Kalbsfisch, Königsaal,<br />
Steinlachs (!) oder Seestör angeboten.<br />
Am schlimmsten ist jedoch die Jagd auf<br />
Allgemeines Erscheinungsbild:<br />
– hydrodynamischer, spindelförmiger Körper mit<br />
spitzer Schnauze und relativ kleinen, sehr dunklen<br />
und an der Kopfseite positionierten Augen<br />
– breites, leicht rundes Maul (von vorn gesehen) mit<br />
auffallend dreieckigen, gesägten Zähnen<br />
– sehr große Kiemenspalten und lange Brustfl ossen<br />
Färbung:<br />
– blau-graue bis grau-braune Rückenfarbe, oft auch<br />
bronzefarben mit auffallend weißem Bauch<br />
– Färbungsmuster über den Kiemen ist bei jedem Tier<br />
unterschiedlich und wird als individuelles Identifi<br />
kationsmerkmal verwendet.<br />
Verbreitung:<br />
– weltweit in gemäßigten Regionen, aber auch in<br />
subtropischen und tropischen Meeren (doch dann<br />
nur im Winter) zu fi nden.<br />
Biologie:<br />
– bedingt durch ihr Fressverhalten fi ndet man sie oft<br />
in der Nähe von Seehund- und Seeelefantenkolonien<br />
(Südaustralien, Südafrika, Kalifornien),<br />
entsprechend halten sie sich nicht selten nahe am<br />
Ufer auf<br />
– kein anderer Hai ist mit diesem Tier vergleichbar;<br />
obwohl sie normalerweise eher langsam schwimmen,<br />
sind sie in der Lage auch schnellste Tiere wie<br />
Makohaie, Thun- und Schwertfi sche oder auch<br />
Delphine zu erbeuten<br />
– gerade die Augen und die Nase sind bei Weißen<br />
Haien, verglichen mit anderen Haiarten, überdurchschnittlich<br />
entwickelt; weiße Haie sehen farbig<br />
– entgegen früheren Ansichten sind Weiße Haie nicht<br />
die oftmals zitierten Alleingänger, sondern tauchen<br />
in kleineren Gruppen (Aggregationen) auf, es<br />
besteht also kein Zweifel mehr, dass es sich bei<br />
Weißen Haien um soziale Tiere handelt; sie zeigen<br />
ein komplexes Verhaltensmuster, wenn sie mit<br />
anderen Tieren derselben Art oder auch anderen<br />
Arten interagieren
ECIVRES<br />
20 21<br />
die Haiflosse, die u.a. in China als Delikatesse<br />
gilt. Bei dem „Finning“ genannten<br />
Verfahren werden den gefangenen<br />
Haien nur die Rückenflosse abgeschnitten<br />
– und sie werden lebend wieder in<br />
das Meer zurückgeworfen.<br />
Da Haie als Raubfische an der Spitze<br />
der Nahrungspyramide von Natur<br />
aus wenige Nachkommen haben, sind<br />
sie mittlerweile durch den Eingriff des<br />
Menschen vom Aussterben bedroht.<br />
Von rund 450 bekannten Hai-Arten stehen<br />
100 auf der roten Liste der bedrohten<br />
Tierarten. Wer ist nun gefährlicher:<br />
der Hai oder das Raubtier Mensch?<br />
BILDER UNTEN. Klobesen oder Seezeichen? Eine grüne „Stange mit Besen“ kennzeichnet die Steuerbordseite im Fahrwasser<br />
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
Die Spannung steigt<br />
Käfigtauchen mit Weißen Haien ist in<br />
den letzten Jahren vor allem in Südafrika<br />
und in Kalifornien sehr populär<br />
geworden. In Südafrika hat der Haitourismus<br />
stark zugenommen, so dass<br />
die natürlichen Verhaltensmuster der<br />
Tiere zum Teil nicht mehr gewährleistet<br />
waren. Die Weißen Haie wurden oft<br />
als Touristenattraktion regelrecht vorgeführt,<br />
sie wurden zu diesem Zweck<br />
schon als Jungtiere „herangefüttert“,<br />
um Sichtungen garantieren zu können.<br />
Gleichzeitig wurde aber die Gefährlichkeit<br />
dieser Tiere unterschätzt. Mangelhafte<br />
Ausbildung und fehlende Erfahrung<br />
seitens der Crew und der Taucher<br />
führten zu Verlusten an Booten und<br />
Käfigen. Mittlerweile wurden in Südafrika<br />
Regeln zur Beobachtung erlassen<br />
und nur noch speziell lizenzierte Veranstalter<br />
können Hai-Touren anbieten.<br />
Die Tiere dürfen mit höchstens 25 kg<br />
Fisch(abfall) pro Trip angelockt werden<br />
(was bei der Größe der Tiere wirklich<br />
nur einen Happen darstellt). Touristen<br />
werden vor der Ausfahrt mehrmals darauf<br />
hingewiesen, dass es auch Tage gibt,<br />
an denen keine Haie gesichtet werden.<br />
Wir erhielten einen Vortrag zur Sicherheit<br />
während des Tauchens und wurden<br />
instruiert, wie wir uns im Tauchkäfig<br />
zu verhalten hätten: nämlich so ruhig<br />
wie möglich. Außerdem erhielten wir<br />
Sicherheitsinstruktionen das Boot und<br />
Erste Hilfe Maßnahmen betreffend.<br />
Der Schwell war von den vorangegangenen<br />
Wetterkapriolen noch nicht ganz<br />
abgeklungen – es war also eine sehr spaßige<br />
und nasse Anfahrt über die Wellen<br />
mit dem kleinen Tauchspeedboot (Zitat<br />
Skipper: „Now it can get very bumpy!“<br />
gefolgt von einem Grinsen, bei dem<br />
Goldzähne aufblitzten wie bei einem<br />
Piraten). Der Ankerplatz war dann auch<br />
nicht sehr ruhig – und sehr bald stellten<br />
sich die ersten Seekrankheitsfälle<br />
an Bord ein. Sie sollten bis zum Ende<br />
des Trips noch zunehmen. Zwei Drittel<br />
der Anwesenden waren schließlich<br />
sicher außer Gefecht gesetzt. Auf diese<br />
(Haupt)gefahr wurden wir von dem<br />
Diving-Unternehmen im Vorfeld aber<br />
ausreichend hingewiesen. Es soll hier<br />
nur noch einmal betont werden: wer gefährdet<br />
ist, seekrank zu werden, der hat<br />
auf einem kleinen Tauchboot ohne Kiel<br />
vor Anker im Schwell des Atlantiks sicher<br />
kein schönes Leben. Auch mir wurde<br />
leicht übel, aber ich war zu gespannt<br />
auf meine Begegnung mit dem Weißen<br />
Hai und konnte mein Unwohlsein dadurch<br />
ausblenden.<br />
Gleich nach dem Ankermanöver wurde<br />
der erste Thunfischkopf an einer Leine<br />
ausgebracht und dann begann das Warten.<br />
Für den Fischabfall interessierten<br />
sich lange Zeit jedoch nur Seemöwen,<br />
denen ich am liebsten zugeschrien hätte,<br />
dass sie für diese Mahlzeit gerade ihr<br />
Leben riskieren würden.<br />
Warten auf die Flosse<br />
Der Käfig war ausgebracht, wir steckten<br />
alle in Tauchanzügen (an dieser Stelle<br />
sei erwähnt, dass das Wasser des Atlantiks<br />
an unserem Tauchtag eine Temperatur<br />
von 16 Grad hatte!), hatten unsere<br />
Taucherbrillen auf – und warteten. Ich<br />
nahm an, dass ich den Hai, wenn er<br />
denn dann erscheinen würde, schon von<br />
weitem an seiner Rückenflosse erkennen<br />
würde – und hatte natürlich auch<br />
die Filmmusik aus „Der weiße Hai“ im<br />
Kopf… Der Käfig schwamm übrigens<br />
an der Wasseroberfläche, gestützt von<br />
Fendern. Wir würden auch nicht mit<br />
Pressluftflaschen tauchen gehen, denn<br />
dafür war der Käfig zu eng. Nur wenn<br />
die Sicht unter Wasser sehr gut war (das<br />
war sie an diesem Tag nicht) und viele<br />
neugierige Haie um das Schiff herum<br />
schwammen, nützte man den Kompressor<br />
am Schiff und konnte dadurch länger<br />
unter Wasser bleiben. Der Kompressor<br />
machte aber so viel Lärm, dass er die<br />
Haie eher verschreckte. Deshalb hatten<br />
wir als Ausrüstung nur Schnorchel und<br />
Taucherbrille, sowie einen Bleigurt.<br />
Das Uboot<br />
Als dann nach etwa einer halben Stunde<br />
der erste Hai auftauchte, waren wir<br />
alle nicht darauf gefasst, denn er erschien<br />
nicht wie geplant schon aus der<br />
Ferne erkennbar, sondern er tauchte<br />
direkt am Köder wie ein Uboot langsam<br />
und gewaltig auf! Wir schrieen alle<br />
vor Begeisterung. Und dann brach das<br />
Chaos aus, denn es ging auch schon für<br />
die ersten in den Käfig. „Hurry, hurry<br />
– shaaaaark at the boat!“ Ich war auch<br />
dabei. Da schwammen wir also auf<br />
engstem Raum in einem Käfig, in 16<br />
Grad kaltem, trüben Wasser und warteten<br />
darauf, dass der Hai wieder auftauchte.<br />
Nur leider kam er nicht.<br />
Es hat schon etwas sehr Groteskes, in<br />
einem Käfig mit wildfremden Menschen<br />
auf engstem Kontakt, eingesperrt,<br />
du kannst dich nicht rühren, dir<br />
ist schweinekalt, der Schwell hebt und<br />
senkt dich ständig wie auf einer Achterbahnfahrt<br />
und du wartest auf das Auftauchen<br />
eines großen Tieres, vor dem<br />
die meisten Menschen eigentlich Angst<br />
haben. Ich dachte mehr als einmal (vor<br />
allem, wenn gerade wieder ein Schwell<br />
Salzwasser in meinem Schnorchel und<br />
damit in meinem Magen gelandet war),<br />
was machst du da eigentlich? Und gerade<br />
als ich – zitternd und mit Zähneklappern<br />
– aufgeben wollte kam wieder<br />
der Ruf „shaaaark at the boat! Dive,<br />
dive, dive!“ In diesem Augenblick ver-<br />
Ernährung:<br />
– Seehunde, Seelöwen, Meeresschildkröten, Thun<br />
fi sche, Schwertfi sche, Haie (Makohaie, Hundshaie,<br />
Grauhaie, Hammerhaie, Dornhaie), aber auch Vögel<br />
(Pinguine), Krebsartige, Tintenfi sche und auch tote<br />
Tiere<br />
– erstaunlicherweise fressen große Weiße Haie nur<br />
sehr sporadisch, wahrscheinlich nur monatlich,<br />
oder mit noch größerem Abstand, abhängig von der<br />
Größe der Beute<br />
Größe:<br />
– wahrscheinlich mehr als 700cm (basierend auf<br />
Bissspuren an Walkadavern)<br />
– Tiere zwischen 580 und 640cm wogen mehr<br />
als 2000kg<br />
Gefährdungsgrad:<br />
– bedroht<br />
– Weiße Haie sind in einzelnen Ländern bereits unter<br />
Schutz gestellt: in Südafrika, Namibien, Australien,<br />
USA, Israel<br />
Begegnungen mit Menschen:<br />
– Weiße Haie müssen als potentiell gefährlich<br />
angesehen werden<br />
– die Gefahr geht jedoch nicht von einer Aggression<br />
dieser Tiere aus, sondern beruht auf ihrer Größe und<br />
ihrem Nahrungsspektrum<br />
– Weiße Haie sind Augentiere, die sehr neugierig auf<br />
Umrisse reagieren und gerade Surfer, oder auch<br />
Schwimmer, sehen von unten wie ihre natürliche<br />
Beute (Seehunde) aus<br />
Quelle: Sharkinfo (www.sharkinfo.ch)
„<br />
ECIVRES<br />
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ändeiDischenFahrw<br />
xxxxxxxxxxxxx<br />
ktes<br />
20 21<br />
01 02 03<br />
01 XXXXXXXX. Der Hafenmeister von Nysted begrüßt Segler<br />
mit freundlichem Lächeln. Das Einklarieren ist völlig<br />
problemlos.<br />
02 XXXXXXXXX. Tür zu einem Fischerhäuschen aus längst<br />
vergangenen Zeiten.<br />
03 XXXXXXXX. Viele hübsche Details sieht man in den<br />
Gassen von Nysted.<br />
04 XXXXXXXX. Viele hübsche Details sieht man in den<br />
Gassen von Nysted.<br />
04<br />
suchte der Dive-Instructor den Hai an<br />
der Leine zum Käfig hinzulocken. Er<br />
war auch kurz da, aber ich sah nicht sehr<br />
viel. Und dann kamen auch schon die<br />
nächsten dran und ich musste aus dem<br />
Käfig raus.<br />
Jetzt saß ich auf dem Boot, im Tauchanzug<br />
und nass bis auf die Knochen und<br />
wartete. Übrigens war an diesem Tag<br />
der Himmel bewölkt, also gab es auch<br />
keine Sonne, die mich etwas wärmen<br />
hätte können. Überhaupt kann man<br />
sich bei der Haibeobachtung auf sehr<br />
viel Wartezeit einrichten. Und dann<br />
ging es plötzlich los um das Boot. Zwei<br />
sehr junge, neugierige Haie näherten<br />
sich dem Köder und spielten damit! Ich<br />
saß keinen Meter weit entfernt und sah<br />
die Tiere, ihr Maul, ihre Zähne, ihre<br />
Körper und wie schnell sie sich durch<br />
das Wasser bewegten. Sie schlugen mit<br />
Hier kann man sich u.a. zum Tauchen mit<br />
dem Weißen Hai anmelden:<br />
– www.white-shark-diving.com<br />
Tipp: Seekrankheits-Gefährdete sollten nur bei ruhiger<br />
See an einem Trip mitmachen; am besten eigene ABC-<br />
Ausrüstung (also Schnorchel und Taucherbrille, event.<br />
auch eigenen Tauchanzug) mitbringen.<br />
Weiter Informationen zum Weißen Hai:<br />
– www.sharkproject.org/html/hai_info.htm<br />
– www.white-shark.net/home.html<br />
– www.sharkinfo.ch<br />
“ednfiebnelletshcalFNorhessressawrhaFn.<br />
ihren Flossen, fast erinnerten sie an die<br />
Verspieltheit von Delfinen!<br />
Zu guter Letzt war ich dann alleine im<br />
Käfig und wartete auf den großen Moment,<br />
dem Hai direkt ins „Gesicht“ zu<br />
sehen. Und auch dieser Moment kam,<br />
meine Geduld hatte sich ausgezahlt.<br />
Schon als ich wieder aufgeben wollte<br />
und mich kaum noch rühren konnte, so<br />
kalt war mir, tauchte „mein“ Hai auf. Er<br />
war bei mir am Käfig, einen Zentimeter<br />
von mir entfernt und öffnete sein Maul,<br />
um mir sein gewaltiges Kiefer zu zeigen.<br />
Es war ein sehr, sehr kurzer Moment<br />
– aber er war beeindruckend und wunderschön<br />
und alle Strapazen hatten sich<br />
damit gelohnt. Wieder auf dem Boot<br />
freuten sich Skipper und Dive-Instructor<br />
mit mir. „He smiled at me“, rief ich<br />
voller Begeisterung. „Yeah, you had a<br />
really good time in this cage!” war die<br />
Antwort (ein Satz, den ich wahrscheinlich<br />
nicht mehr so schnell hören werde<br />
in meinem Leben).<br />
Der Mythos Hai<br />
Bei mir hatte die Begegnung mit dem<br />
Hai ein großes Interesse an diesen Tieren<br />
ausgelöst. Ich habe den Hai als das<br />
Tier erlebt, das er ist: wild, er ist schließlich<br />
ein Raubtier, aber auch neugierig,<br />
fast schien es, als wäre er von mir um<br />
einiges verblüffter gewesen als ich von<br />
ihm. Der Trip hatte allen auf dem Boot<br />
wohl vermittelt, dass der Hai zu Unrecht<br />
als das Monster des Meeres verurteilt<br />
wird. Dieses Bewusstsein bei den<br />
anwesenden Touristen (die aus Amerika,<br />
England und Japan stammten) auszulösen,<br />
das alleine war schon ein großer<br />
Erfolg für den Tauchtrip.