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Im März geben sich nach den besonders eisigen Tagen im
Februar die ersten Frühlingsboten ein Stelldichein. Der
Prater mit seinen Gastgärten öffnet die Pforten und die
Frühlingsfestivals halten auf Wiens Bühnen Einzug. Wem
trotzdem noch immer zu kalt ist, dem bieten die chicen
Wiener Clubs und Bars heiße Partys. Einheizen kann man
sich auch bei einem feurigen Gläschen Schnaps im Heizkultur-Museum.
Genießen Sie das Frühlingserwachen in
Wien!
Frühlingsboten // Signs of spring
// Following last month’s icy cold weather the first harbingers
of spring can be seen and heard now in Vienna. The garden
restaurants in the Prater amusement park are opening their
gates again, and spring festivals are taking over stages across
the city. If it’s still too cold for you the hot parties at Vienna’s
chic clubs and bars are always a good option. Another way
to heat up is with a glass of fiery schnapps at the Museum of
Heating Customs. Enjoy the beginning of spring in Vienna!
Enjoy Vienna! Ihre Dagmar Koller
Editorial
Sight & Seeing
Sightseeing lieber ungewöhnlich: Auch abseits altbekannter Touristenpfade gibt es in Wien jede
Menge Kurioses zu entdecken. // Off the beaten tourist track there is also plenty to discover in
Vienna.
Kapuzinergruft
Es muss nicht immer Schloss Schönbrunn oder
die Hofburg sein. Auch anderorts lässt es sich
in Wien leicht zu Herzstücken des einstigen
Habsburger-Reiches vordringen. Am wortwörtlichsten
gelingt dies in der Augustinergruft,
wo die Herzen der ehemaligen Regenten
– darunter auch jenes von Maria Theresia
– in Urnen bestattet sind. Möglicherweise
ist dieser sonderbare Ort ein Grund, warum
den Wienern ein besonderes Verhältnis zum
Tod nachgesagt wird. Immerhin gehört in der
ehemaligen Residenzhauptstadt auch ein Bestattungsmuseum,
das gelegentlich auch zum
Sargprobeliegen einlädt, zu den gern besuchten
Institutionen. Und noch ein anderes weltweit
einzigartiges Museum hat seinen Sitz in
der österreichischen Hauptstadt: das Museum
für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch.
Ungewöhnlich? Keineswegs, wenn man bedenkt,
dass der Erfinder der Pille, Carl Djerassi,
ein emigrierter Wiener ist.
Kriminalistischer Weitblick
Da Interpol in Wien gegründet wurde, verwundert
es ebenfalls wenig, dass die Stadt
auch über ein Kriminalmuseum verfügt. Hier
gilt jedoch ebenso wie für das Pathologischanatomische
Museum im Narrenturm: Dieser
Rundgang ist nichts für schwache Nerven!
Gänzlich anders gestaltet sich da schon ein
Ausflug ins Haus des Meeres, das in einem
Flak-Turm aus dem Zweiten Weltkrieg untergebracht
ist. Vom Dach des einstigen Fliegerabwehrturms
genießt man zudem einen wunderschönen
Ausblick über Wien.
An unconventional sightseeing tour //
Schönbrunn Palace and the Hofburg are obvious
tourist destinations, but the heart of the
former Habsburg Empire can also be found
elsewhere in Vienna. This is true quite literally
in the crypt of the Augustinian Church,
where the hearts of former rulers including
Maria Theresa are kept in urns. It is possibly
on account of this that the Viennese are said
to have a special relationship to death. In fact,
the former imperial capital even has a popular
Funeral Museum, where visitors can sometimes
try out the coffins. Another unique museum
is the Museum of Contraception and
Abortion – actually not so strange, considering
that the inventor of the Pill, Carl Djerassi,
came originally from Vienna.
Criminal foresight
As Interpol was founded in Vienna, it is also
hardly surprising that the city has its own
Crime Museum. A word of warning, however:
like the Pathological Anatomical Museum in
the Fool’s Tower, it is not for the faint-hearted.
No worries by contrast at the Aqua Terra
Zoo in a former World War II anti-aircraft
tower, the top of which also offers a wonderful
view of Vienna.
Infos: www.kaisergruft.at/augustiner/herzfr.htm,
www.muvs.at, www.bestattungsmuseum.at/,
www.narrenturm.at, www.kriminalmuseum.at und
www.haus-des-meeres.at
Zwischenstopps
// Spending a
penny. Selbst ein
Toilettengang kann in Wien
zu einem Kuriosum werden.
Wer beispielsweise am
Graben unterwegs ist, sollte
unbedingt der Jugendstil-
Kloanlage einen Besuch
abstatten. Musikliebhaber
können sich in der Operntoilette
eine Auszeit nehmen
und Freunde der bildenden
Kunst sind am Hundertwasserklo
nahe der Landstraße
bestens aufgehoben. // Even a visit to the toilet can be
a special event in Vienna. There is the Jugendstil public
lavatory on the Graben, for example, while music lovers can
find relief at the “Opera Toilet” and art lovers will enjoy the
Hundertwasser WC near Landstrasse.
INFO: www.data.wien.gv.at/apps/wc.html
Tierisch
// Animal
pleasures.
Wien ist nicht nur die
Stadt der Musik und
der Medizin, sondern
auch der effizienten
Müllentsorgung. Vom
Einfallsreichtum der städtischen Abfallwirtschaft kann man
sich ab Frühjahr bei Touren über die Deponie Rautenweg
überzeugen. Neben Enten, Krähen, Rehen und Hasen fühlen
sich hier vor allem die Pinzgauer Bergziegen pudelwohl. //
Vienna is not only a city of music and medicine but also of
efficient waste disposal. The inventiveness of the municipal
refuse department can be investigated in spring at the
Rautenweg dump, which apart from its high-tech disposal
facilities also offers a habitat for cats, crows, deer, rabbits
and even Pinzgau mountain goats.
INFO: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/entsorgung/
abfallbehandlungsanlagen/deponie.html
sight seeing // enjoy vienna // 3