winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša
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Zum Geleit.<br />
å Text<br />
Mag. Michael Petrowitsch<br />
Mit dem 1. Mai <strong>2004</strong> hat Europa sich neu gewandet. Das Überraschende am EU-Beitritt der neuen Mitgliedsstaaten<br />
und Sloweniens im Besonderen liegt wohl daran, wie schnell sich die Gesellschaft von einem System<br />
verabschiedet hat und sich mit Eifer einem anderen unterordnet. Auf den soziokulturellen Wandel, der mitunter<br />
Substanz kostet, wird in diesem Heft Augenmerk gelegt. In den nächsten Jahren bildet er wohl einen spannenden<br />
Schwerpunkt für Forschungen aller Gebiete. Ein Teil der in dieser Jahresschrift versammelten Beiträge<br />
behandelt die Entwicklung Sloweniens in Richtung „Europäische Gemeinschaft“.<br />
Honorarkonsul Kurt Oktabetz etwa hat als feiner Beobachter der Ereignisse und als jahrzehntelanger Kenner<br />
der Vorgänge in seinem Essay die Entwicklung aus seiner Sicht herausgearbeitet und die rasante Vorwärtsentwicklung<br />
Sloweniens analysiert. Ein Fachkenner des Trigonraumes im metaeuropäischen Kulturkontext ist<br />
ungefragt der Präsident des Steirischen Herbstes und des Kuratoriums des Joanneums Kurt Jungwirth. In seinem<br />
Beitrag spiegelt sich die jahrelange Auseinandersetzung mit dem Trigonraum wider. Ein absoluter Garant<br />
für fein nuancierte Beiträge im öffentlich rechtlichen Fernsehen ist Günter Ziesel, dessen Kontakte in den näheren<br />
südosteuropäischen Raum seit 25 Jahren für ein aufgeklärtes Bild der mittelsüdosteuropäischen Region<br />
werben und seiner Zeit in Inhalt und Aussagekraft oft weit voraus waren. Studenten der FH Joanneum untersuchten<br />
unter der Leitung von Gabriele Russ die mediale Aufbereitung und die Mechanismen in der öffentlichen<br />
Meinung rund um den EU-Beitritt am 1. Mai und formulierten für das Heft eine spannende Expertise.<br />
Der Österreich Konvent war im Jahr <strong>2004</strong> in aller Munde. Hubert Mikl setzt sich in seinem Beitrag mit dem<br />
Schutz der österreichischen Minderheiten und der Rolle des Österreich Konvents auseinander.<br />
Unsere hoch verdienten Vereinsmitglieder Elisabeth Arlt und Robert Muscherlin machen sich diesmal auf den<br />
Weg Mikrominderheiten zu erkunden. Robert Muscherlin nähert sich essayistisch einem geografisch weiter<br />
entferntem Landstrich, dem Kanaltal, das er zu seiner sommerlichen Wahlheimat erkoren hat und schürft<br />
sensibel nach multiplen Identitäten. Elisabeth Arlt besuchte ein Romadorf, das sich nachgerade „ums Eck vom<br />
Pavelhaus“ befindet und eröffnete damit dem seit Mai dieses Jahres neu geschaffenen Minderheitenmuseum<br />
im Pavelhaus eine neue Dimension. Der Umschlag verweist auf unsere Gewährspersonen im Grenzgebiet, die<br />
wir für unseren Film gewinnen konnten. In diesem Zusammenhang konnten wir Vera Klopčič überreden, eine<br />
kurze Abhandlung über die Romafrage in Slowenien und im europäischen Kontext zu verfassen und dürfen<br />
hiemit auf ihre in Zusammenarbeit mit Miroslav Polzer erschienene neue Publikation verweisen.<br />
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