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seiner Devisen, vor schweren „sozialpolitischen Lasten" und vor der staatlichen<br />

Reglementierung seines Handels schützen konnte; was verschlug<br />

es ihm, daß sie die Sozialdemokratie mit antisemitischen Argumenten<br />

bekämpften? Was gilt die Waffe, mit der den Feind man schlägt? Die<br />

Waffe, die ihn schlägt, sie ist die beste! Der Antisemitismus, aus der<br />

Erbitterung des untergehenden Bürgertums gegen die aufsteigende neue<br />

Bourgeoisie entstanden, ' wurde, als volkstümliches Kampfmittel gegen die<br />

Sozialdemokratie verwendet, zum Instrument dieser neuen Bourgeoisieselbst.<br />

Das Erstarken der besitzenden Klassen war ein allmählich fortschreitender<br />

Prozeß. Er begann im Sommer 1919 mit dem Siege der Konterrevolution<br />

in Ungarn. Er wurde beschleunigt, als seit Mitte 1920 dieindustrielle<br />

Prosperitätsperiode den revolutionären Erregungszustand der-<br />

Arbeitermassen überwand und das Selbstvertrauen der Unternehmerklassen<br />

wieder herstellte. Er schritt weiter fort, als die Oktoberwahlen 1920 den<br />

Abfall breiter Mittelschichten von der Sozialdemokratie offenbarten und als<br />

die Niederlagen des internationalen Proletariats in den .Jahren 1920 und 1921<br />

das Proletariat überall in die Defensive drängten. So flutete nun auch in<br />

Österreich die Welle der Revolution zurück.<br />

§ 14. Der Kampf um die Institutionen der Republik.<br />

Liteiatni :<br />

Die Tätigkeit des Verbandes der sozialdemokratischen Abgeordneten. 13. Heft.<br />

Wien 1920.<br />

Deutscli, Aus Österreichs Revolution. Wien 1921. — Bauer, Die Offiziere und<br />

die Repubhk. Wien 1921.<br />

Leichter, Die neue „Linke". „Der Kampf", 1919. — Bauer, Die alte und die<br />

neue Linke. „Der Kampf", 1920. — Rothe, Die Arbeitsgemeinschaft revolutionärer<br />

Sozialdemokraten Deutschösterreichs. „Der Kampf", 1920. — Friedrich Adler,<br />

Referat über die Arbeiterräte und die Internationale auf dem Parteitag der deutschösterreichischen<br />

Sozialdemokratie 1921.<br />

Kelsen, Die Verfassungsgesetze der Republik Österreich. 5. Teil: Die Bundesverfassung.<br />

Wien 1922. — Danneberg und Leuthner, Verfassung und Sozialdemokratie.<br />

Wien 1920.<br />

Statistik der Nationalratswahlen des Jahres 1920.<br />

,<br />

Repubhk Österreich." 11. Heft. Wien 1921.<br />

.Beiträge zur Statistik der-<br />

Nach der Ratifizierung des Friedensvertrages von St. Germain legte die<br />

im Februar 1919 gewählte Koalitionsregierung ihr Amt zurück. Am<br />

17. Oktober 1919 wurde die zweite Koalitionsregierung gewählt. Der<br />

äußeren Erscheinung nach handelte es sich um keine Änderung des<br />

Regierungssystems, nur um eine Änderung der persönlichen Zusammensetzung<br />

der Regierung. In Wirklichkeit zeigte sich schon bei der Bildung,,<br />

erst recht in der Wirksamkeit dieser Regierung die Verschiebung der gesellschaftlichen<br />

Machtverhältnisse, die seit der Konterrevolution in Ungarn,<br />

wirksam geworden war.<br />

In der Zeit der Bildung der ersten Koalitionsregierung bestanden die<br />

stärksten Gegensätze zwischen den bäuerlichen und den Wiener Christlich<br />

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