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nalaillonc bei Budaürs tloii königlichen Truppen cntgegeu. Du' Truppen<br />
dos Habsburgers wurden geschlagen, er selbst gefangengenommen. Aber die<br />
Kleine Entente war entschlossen, für die Zukunft eine Wiederholung der<br />
Putschversuche des Habsburgers zu verhindern, ßie forderte, Ungarn müsse<br />
das llaus llabsburg in aller Form des Thrones entsetzen. ].)a Ungarn zauderte,<br />
mobilisierten die Tschechoslowakei und Jugoslawien einen Teil ihrer<br />
Heere. Ungarn mußte sich unterwerfen. Am 5. November beschloß die<br />
ungarische Nationalversammlung ein Gesetz, das die Souveränitätsrechte<br />
Karls IV. und die Pragmatische Sanktion für aufgehoben, das Recht der<br />
ungarischen Nation zur freien Wahl ihres Königs für wiederhergestellt erklärte,<br />
die Königswahl auf spätere Zeit vertagte. Am 10. November erklärte<br />
die ungarische Regierung ^in einer Note an die Botschaiterkonferenz, daß<br />
Ungarn die Königswahl nur im Einvernehmen anit den Großmächten vornehmen<br />
werde und sich dem von der Botschafterkonferenz am 4. Februar<br />
1920 und am 3. April 1921 ausgesprochenen Verbot der Restauration der<br />
Habsburger xniterwerfe. Karl Habsburg wurde auf einen englischen Monitor<br />
gebracht und von den Engländern auf Madeira interniert, wo er am<br />
1. April 1922 starb.<br />
Die österreichische Regierung hätte die internationale Krise des Habsburgerpulsches<br />
ausnützen können, um Österreich die Unterstützung der<br />
Kleinen Entente für die Entscheidung über üdenburg zu sichern. Sie hat es<br />
nicht getan. Das Auftauchen Karl HabsLurgs in Üdenburg hatte alle legitinüstischen<br />
Hoffnungen des monarchistischen Flügels der Christlichsozialen<br />
geweckt. Die Mobilisierung des tschechischen Heeres hatte den Tschechenhaß<br />
der Großdeulschen wiederbelebt. Die beiden regierenden Parteien hatten<br />
nur den einen Wunsch, in dieser Stunde ja nicht an der Seite der Kleinen<br />
Entente zu erscheinen. Ihre Regierung beeilte sich, ohne Not sofort nach<br />
der tschechischen Mobilisierung eine Neutralitätserklärung in Prag abgeben<br />
zu lassen. ()sterreich hatte es unterlassen, die Krise zur Verstärkung seiner<br />
Stellung gegen Ungarn auszunützen. Dagegen wurde die Stellung Horthys<br />
und seiner Regierung gegenüber den Großmächten durch seine entschlossene<br />
Abwehr des Habsburgerputsches wesentlich verbessert. Die Folgen zeigten<br />
sich sofort. Am 9. November forderte die Pariser Botschafterkonferenz<br />
Österreich auf, das Protokoll von Venedig zu ratifizieren; tut Österreich<br />
das nicht, dann werde sich die Entente für „desinteressiert" in der Burgenlandfrage<br />
erklären; Österreich möge dann selbst zusehen, wie es den Widerstand<br />
Ungarns bricht. Unter diesem Druck mußten alle Parteien der Ratifizierung<br />
des Protokolls von Venedig zustimmen.<br />
Der Habsburgerputsch hatte die Freischärler im Burgcnland aufgelöst.<br />
Die legitimistischen Truppen waren mit Karl. Habsburg gegen Budapest<br />
marschiert. Die horthystischen Banden wurden von der ungarischen Regierung<br />
zurückgenommen, sobald sie der Ratifizierung des Protokolls von<br />
Venedig sicher war. Nunmehr forderte die interalliierte Generalkommission<br />
in Ödenburg Österreich zur Besetzung des Burgenlandes mit Ausnahme<br />
des Ödenburger Abstimmungsgebietes auf; und jetzt erhob sie auch<br />
gegen die Verwendung des Bundesheeres keinen Einspruch mehr. Der<br />
Einmarsch des Bundesheeres begann am 13. November. Die österreichischen<br />
Truppen stießen auf keinen Widerstand mehr. Am 4. Dezember war die<br />
Besetzung dös Landes durch die österreichischen Truppen vollendet. Nun<br />
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