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iincrschüttert liindurchzulühren. In Zeiten der Krise erst bewährt sich die<br />

auf unerschütterlicher Überzeugungstreue, auf größter Opferwilligkeit, aui<br />

unüberwindlicher Zähigkeit ihrer Mitglieder beruhende Kraft proletarischer<br />

Organisationen! Darüber hinaus aber gilt es, die Kleinbauern und Häusler,,<br />

die Angestellten und Beamten in unsere Front zu bringen. Wir werden sie<br />

desto leichter gewinnen, je klarer wir das unmittelbare Kampfziel umgrenzen.<br />

Wir werden die vielen, die die Hoffnung auf Genf der Reaktion<br />

in die Arme geworfen hat, gewinnen, wenn wir ihnen klarzumachenvermögen,<br />

daß wir nicht die Sanierung der Staatsfinanzen bekämpfen,,<br />

sondern den Mißbrauch der Sanierungsaktion zur Aufrichtung der politischen<br />

Herrschaft der Reaktion und der ökonomischen Herrschaft der<br />

Bankokratie; wenn wir der Restauration der Bourgeoisie den gerade diesen<br />

Ti-Iittelschichten gegenüber werbekräftigen Gedanken der Volksrepublik<br />

entgegensetzen, in der keine Klasse die andere beherrscht, sor.dern alle<br />

Klassen an der Staatsmacht verhältnismäßigen Anteil haben.<br />

Eines der demokratischen Mittel, die potentielle Energie der sich auf<br />

diese Weise gegen die Restauration der Bourgeoisie sammelnden Volksmassen<br />

in politische Macht umzusetzen, sind die Wahlen. Gelingt es der-<br />

Reaktion, bei der nächsten Nationalratswahl nur einige Sitze auf unsere<br />

Kosten zu gewinnen, dann verfügt sie über die Zweidrittelmehrheit im<br />

Parlament. Dann kann sie die Geschäftsordnung des Nationalrates so<br />

ändern, daß wir die Mehrheit an schrankenloser Herrschaft nicht hindern<br />

können. Dann hat sie die Zeit gewonnen, die sie braucht, um unsere<br />

wichtigsten Machtpositionen außerhalb des Parlaments planmäßig zu zerbröckeln.<br />

Umgekehrt, gewinnen wir bei den Wahlen auf Kosten dei<br />

ßourgeoismehrheit, dann wird das Regime der Reaktion unhaltbar, dann<br />

stürzt es zusammen, dann droht auch unseren außerparlamentarischen<br />

Machtstellungen, die noch der. Vollendung der Restauration der Bourgeoisie<br />

im. Wege sind, keine Gefahr mehr.<br />

Gelingt es, das Regime der Reaktion zu stürzen, dann wird sich unsvielleicht<br />

wieder das Problem aufdrängen, ob wir unsere parlamentarische<br />

und außerparlamentarische Macht durch Beteiligung an der Regierung voll<br />

wirksam machen können und sollen. Es ist keineswegs gewiß, daß uns diese<br />

Frage gestellt wird. Die Erfahrung der zv/ei Jahre vom Oktober 1920<br />

bis zum Oktober 1922 hat gezeigt, daß schwachen bürgerlichen Regierungen<br />

gegenüber ein starkes Proletariat das Gleichgewicht der Klassenkräfte auf--<br />

rechterhalten kann, ohne unmittelbar an der Regierung teilnehmen zu<br />

müssen. Aber in einer Zeit, in der das Selbstbewußtsein der Bourgeoisie,<br />

ihrer Parteien und ihrer Regierung wesentlich erstarkt ist, in der die<br />

Regierung dank der Stütze des ausländischen Generalkommissärs und dank<br />

den außerordentlichen Vollmachten, die sie auf Grund des Genfer Vertrages<br />

erlangt hat, wesentlich mächtiger geworden ist, kann eine Situation eintreten,<br />

in der wir das Regime der Restauration der Bourgeoisie nicht stürzen<br />

können, wenn wir nicht bereit sind, es durch eine Koalitionsregierung<br />

unter unserer Teilnahme zu ersetzen; eine Situation, in der wir die allmähliche<br />

Zerbröckelung der wichtigsten Machtpositionen des Proletariats<br />

nicht verhindern können, wenn wir nicht unmittelbaren Anteil an der Re--<br />

gierungsgewalt, unmittelbare Kontrolle der Staatsverwaltung erlangen.<br />

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