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PDF 2.0MB - Das Mahabharata - Pushpak

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Der Heilige antwortete:<br />

Ich sagte bereits, oh Sündenloser, daß die Hingabe hier in dieser Welt zweifach ist, der Yoga<br />

der Entsagung und der Yoga des Handelns. Der Mensch erreicht weder die Freiheit vom<br />

Handeln durch Untätigkeit, noch die Erlösung durch Verzicht. Denn kein Lebewesen kann<br />

auch nur für einen Augenblick ohne Handeln existieren, weil es durch seine Natur zum<br />

Handeln gezwungen wird. So gilt der unwissende Mensch als ein Heuchler, der zwar die<br />

äußeren Sinnesorgane zügelt, aber im Inneren deren Objekte begehrt. Wer aber, oh Arjuna,<br />

die Sinne mit den Gedanken zügelt und voller Hingabe und ohne Anhaftung mit den ihm<br />

gegebenen Mitteln handelt, der ist vorzüglich. Deshalb widme dich stets dem Werk, denn<br />

Handeln ist besser als Nichthandeln. Nicht einmal dein Körper könnte ohne Handeln erhalten<br />

werden. Doch jede Handlung, die nicht als selbstloses Opfer dargebracht wird, bindet dich<br />

an diese Welt. Deshalb, oh Sohn der Kunti, handle entsprechend ohne jegliche Anhaftung.<br />

In alten Zeiten schuf der Herr der Schöpfung die Menschen und das Opfer gemeinsam und<br />

sprach: „Gedeihet durch das Opfer! Möge es euch eine wunscherfüllende Kuh sein! Fördert<br />

damit die Götter, auf daß die Götter euch fördern. Wenn ihr einander Sein gebt, wird euch<br />

das zum Wohle gereichen. Besänftigt durch Opfer, werden die Götter euch alles geben, was<br />

ihr wünscht. Wer aber ihre Gaben ohne Gegengaben genießt, der lebt wahrlich wie ein Dieb.<br />

Die Guten leben von den Resten des Opfers und sind frei von allen Sünden. Wer aber nur<br />

für sich selbst kocht, der wird sich zweifellos mit Sünde beladen.“<br />

Die Lebewesen entstehen durch Nahrung, die Nahrung durch den Regen, der Regen durch<br />

die Opfer, und das Opfer entsteht durch das Handeln. Erkenne, daß das Handeln von<br />

Brahman kommt, und Brahman aus dem Selbst, das keinen Zerfall kennt. So ist das Opfer<br />

für ewig im alldurchdringenden Selbst gegründet. Wer sich diesem Rad des Lebens<br />

widersetzt, das sich nun einmal so dreht, dieser sündhafte Mensch ist ganz in eigensinniger<br />

Begierde gefangen und lebt vergeblich, oh Arjuna. Aber der Mensch, der alleinsam im Selbst<br />

gegründet, im Selbst befriedet und selbst zufrieden ist, der hat wahrlich alles erreicht. Was<br />

sollte er darüber hinaus noch durch Handeln oder Nichthandeln gewinnen? An keines unter<br />

all den Geschöpfen ist er besonders gebunden. Nur so kann er wahrlich ohne Anhaftung das<br />

tun, was getan werden soll. Und der Mensch, der ohne Anhaftung handelt, erreicht das<br />

www.mahabharata.pushpak.de - 42 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 6, Bhishma Parva

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