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Mitgliedermagazin 4-09 - Freunde des Kunstmuseums Basel und ...

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4/<strong>09</strong><br />

Schwerpunktthema<br />

Museum für Gegenwartskunst<br />

Hervorgehoben<br />

Der Museumsshop im Kunstmuseum<br />

Ausstellung<br />

Sammlung Im Obersteg im Forum Würth<br />

Beilage<br />

kunst & reisen<br />

<strong>Fre<strong>und</strong>e</strong> <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Museums für Gegenwartskunst


Inhalt<br />

Editorial 3<br />

Museum für Gegenwartskunst 4<br />

Rückblicke | News 8<br />

Sammlung Im Obersteg im Forum Würth<br />

«Von Nolde bis Buffet» 10<br />

Hervorgehoben: Der Museumsshop<br />

im Kunsmuseum 12<br />

Werkbetrachtungen über Mittag:<br />

Januar–März 2010 14<br />

Agenda | Vorschau 15<br />

Impressum 16<br />

Kilian Rüthemann, Untitled, 2007


Das Museum für Gegenwartskunst, kurz MGK,<br />

übernimmt eine Führungsrolle für kulturellen<br />

Mehrwert. Es wurde 1980 als erstes Museum<br />

in Europa eröffnet, das ausschliesslich dem<br />

zeitgenössischen Kunstschaffen gewidmet ist.<br />

Betrieben wird es durch die Öffentliche Kunstsammlung<br />

<strong>Basel</strong>. Initiiert <strong>und</strong> ermöglicht hat<br />

das MGK vor allem Maja Sacher-Stehlin, die<br />

Gründerin der Emanuel Hoffmann-Stiftung, mit<br />

ihren grosszügigen Schenkungen – unterstützt<br />

von ihrer Familie.<br />

Maja Sacher-Stehlin hat mich Ende der 1970er<br />

Jahre spontan zu sich nach Hause auf den<br />

Schönenberg eingeladen, nachdem ich meine<br />

Berufsausbildung abgeschlossen hatte <strong>und</strong> mit<br />

dem Eidgenössischen Kunststipendium ausgezeichnet<br />

wurde. In den attraktiven Räumen ihrer<br />

Villa zeigte sie meiner Frau <strong>und</strong> mir einen<br />

Teil ihrer einzigartigen Kunstsammlung mit<br />

Weltformat. Wir diskutierten st<strong>und</strong>enlang <strong>und</strong><br />

vergassen dabei die Zeit. Beeindruckt hat mich<br />

ihre Gastfre<strong>und</strong>schaft, ihre Haltung, ihr<br />

Verständ nis für kreative Menschen <strong>und</strong> deren<br />

Arbeiten, ihre Visionen, ihre Leidenschaft für<br />

Kultur, ihr Mut sowie ihr Engagement für Neues<br />

in der Kunst <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Mit dem richtigen Blick für’s Bedeutungsvolle<br />

navigierten die bisher leitenden Kuratorinnen<br />

<strong>und</strong> Kuratoren vorbildlich. Sie vermittelten <strong>und</strong><br />

präsentierten nationalem <strong>und</strong> internationalem<br />

Publikum spannende Positionen. Ebenso hochstehend<br />

ist die ergänzende Palette mit den<br />

Publikationen, den Bildungsangeboten <strong>und</strong> den<br />

Foren.<br />

Neue Massenmedien wie TV, Video, Kino,<br />

iPhone, Computer sowie Internet eröffnen weltweit<br />

<strong>und</strong> explosionsartig neue Möglichkeiten. In<br />

Verbindung können sie synergetische Wirkung<br />

erzielen. Jeder kann mit jedem schnell kommunizieren.<br />

Kunstschaffende werden dieses<br />

enorme Potenzial vermehrt nutzen. Das MKG ist<br />

die ideale Bühne für die Präsentation kreativer<br />

Experimente. Es ist der Zeit oft voraus <strong>und</strong> nicht<br />

nur «zeitgemäss».<br />

Engagieren Sie sich für mehr Kunstinhalte.<br />

Sprechen Sie gut über das MGK <strong>und</strong> das Kunstmuseum<br />

<strong>Basel</strong>. Werben Sie Neumitglieder für<br />

die «FREUNDE». Damit das MGK als wichtige<br />

Komponente der Metropolitanregion <strong>Basel</strong><br />

weiterhin für kulturellen Mehrwert sorgen kann.<br />

Danke.<br />

4/<strong>09</strong> 3<br />

In der Zeit der Globalisierung bewegt sich die<br />

Welt schneller. Dadurch wird viel Neues<br />

schneller alt. An unzähligen Orten der Welt<br />

regiert ausschliesslich Geld, viel zu sagen hat es<br />

nicht. Das MGK richtet seine Aktivitäten primär<br />

an Beteiligte <strong>und</strong> weniger an Betrachter.<br />

Betrachter interessieren sich mehr für Status<br />

sowie gesellige Events statt für Kunstinhalte.<br />

Andres Gruner<br />

Vorstandsmitglied


Schwerpunktthema – Museum für Gegenwartskunst!<br />

Was führte zum Neubau?<br />

Die Sammlungspräsentation<br />

4/<strong>09</strong> 4<br />

Im Februar 1980 wurde in <strong>Basel</strong> das Museum für Gegenwartskunst<br />

im St. Albantal eröffnet. Im Zuge der<br />

Neugestaltung <strong>des</strong> Altstadtquartiers am Rhein durch<br />

die Christoph Merian Stiftung, stellte sie die im Baurecht<br />

<strong>des</strong> Kantons <strong>Basel</strong>-Stadt stehenden Liegenschaften<br />

der ehemaligen Stöcklin’schen Papierfabrik<br />

zur Verfügung. Das Museum für Gegenwartskunst<br />

konnte errichtet werden dank einer Schenkung der<br />

erforderlichen Mittel von Maja Sacher-Stehlin, der<br />

Gründerin der Emanuel Hoffmann-Stiftung, ihrer<br />

Familie <strong>und</strong> der Emanuel Hoffmann-Stiftung. Die<br />

Von Nikola Dietrich, Kuratorin Museum für<br />

Gegenwartskunst<br />

Umnutzung der ehemaligen Papierfabrik aus dem<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> die Hinzufügung <strong>des</strong> neuen<br />

Gebäudeteiles wurden von den Architekten Katharina<br />

<strong>und</strong> Wilfrid Steib konzipiert. 2005 wurde das Museum<br />

einer umfassenden Sanierung <strong>und</strong> Renovation<br />

unterzogen, finanziert durch den Kanton <strong>Basel</strong>-Stadt<br />

<strong>und</strong> die Christoph Merian Stiftung<br />

(Architekt: Urs Gramelsbacher).<br />

Das Museum für Gegenwartskunst zeigt seit nunmehr<br />

30 Jahren Werke zeitgenössischer Kunst aus<br />

den Beständen <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> der<br />

Emanuel Hoffmann-Stiftung nach 1960 bis heute.<br />

Verschiedene Formate an Sammlungspräsentationen<br />

führen einen spannungsreichen Dialog mit den<br />

künstlerischen Positionen der Wechselausstellungen.<br />

2006 startete das Museum mit den Fokus Ausstellungen<br />

eine neue Reihe, mit der sie auf ihre Sammlungsaktivität<br />

hinweisen <strong>und</strong> in loser Folge aktuelle<br />

Ankäufe, Werkgruppen <strong>und</strong> Installationen in einem<br />

grösseren Rahmen vorstellen will. Seit 2008 werden<br />

ausserdem die an den Wechselausstellungen teilnehmenden<br />

Künstler darum gebeten, eine Auswahl<br />

von Arbeiten aus den Sammlungen zu treffen. Unter<br />

dem Motto Collection Selection bietet die Verflechtung<br />

von neu entstandenen Arbeiten mit dem<br />

Bestand der Sammlungen die Möglichkeit, die<br />

Werke aus den Sammlungen aktiv in den Fluss<br />

zeitgenössischer Kunstströmungen einzubetten <strong>und</strong><br />

sie einer ständigen Bewegung auszusetzen. Zugleich<br />

ist es ein Mittel, spannende Referenzen aufzuzeigen,<br />

künstlerische Methoden der Aneignung <strong>und</strong> Einflüsse<br />

von Künstlerkollegen oder historischer Vorgänger<br />

sichtbar zu machen <strong>und</strong> zueinander in Beziehung zu<br />

setzen.<br />

Installationsansicht der Ausstellung Above – the – Fold mit den<br />

Künstlern Ayse Erkmen, Ceal Floyer <strong>und</strong> David Lamelas, 2008,<br />

Fotograf: Stefan Altenburger<br />

N


4/<strong>09</strong> 5<br />

Die Ausstellungstätigkeit<br />

Das Museum für Gegenwartskunst ist ein Ort der<br />

Auseinandersetzung, ein Laboratorium für eine viel -<br />

fältige zeitgenössische Kunstproduktion <strong>und</strong> -praxis.<br />

Im Rhythmus von etwa vier Ausstellungen pro Jahr<br />

werden neben aktuellen Arbeiten junger Künstlerinnen<br />

<strong>und</strong> Künstler meist bedeutsame internationale<br />

Positionen präsentiert. Das Haus ist mit seiner<br />

durchlässigen, Parcours-artigen Architektur <strong>und</strong><br />

seinen ungewöhnlich vielfältigen Proportionen auch<br />

heute noch Anreiz für viele Künstler, sich eingehend<br />

auf die vorgef<strong>und</strong>ene Situation einzulassen. So entstehen<br />

architektonische Interventionen, die dem<br />

Ausdruck <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> entsprechen <strong>und</strong> der<br />

Semantik der Ausstellungsräume folgen. In der Ausstellung<br />

Above – the – Fold (2008) wurde beispielsweise<br />

die Architektur selbst bzw. die Grenze <strong>des</strong><br />

Mediums von den Künstlern Ayse Erkmen, Ceal<br />

Floyer <strong>und</strong> David Lamelas zum Thema der Arbeiten.<br />

Im nächsten Jahr zeigt das Museum für Gegenwartskunst<br />

ein umfassen<strong>des</strong> Ausstellungsprogramm.<br />

Den Auftakt macht am 15. Januar die Ausstellung<br />

Old Ideas, initiiert von der Silberkuppe, ein von<br />

einem Kuratoren-Duo geleiteter Kunstraum in Berlin.<br />

Ab dem 22. Januar wird die Fokus-Ausstellung:<br />

Francis Alÿs präsentiert. Im Juni, parallel zur Art <strong>Basel</strong>,<br />

eröffnet die fulminante, retrospektive Ausstellung<br />

mit dem kanadischen Konzeptkünstler Rodney<br />

Graham. Die Herbst- <strong>und</strong> Wintermonate sind einer<br />

Einzelausstellung mit der dänischen Künstlerin<br />

Kirstine Roepstorff sowie einer weiteren Fokus<br />

Ausstellung mit Video- <strong>und</strong> Filminstallationen <strong>des</strong><br />

Franzosen Pierre Huyghe gewidmet.<br />

Fokus: Olafur Eliasson,<br />

2008, Fotograf: Martin P. Bühler<br />

(Geschenk der Petzold-Müller-Stiftung)<br />

Installationsansicht der Ausstellung Tom Burr/<br />

Monica Bonvicini, 20<strong>09</strong>, Fotograf: Stefan Altenburger<br />

M<br />

N


Interview mit Nikola Dietrich, Kuratorin Museum für Gegenwartskunst (MGK)<br />

Das Interview führten Hans Furer <strong>und</strong> Andres Gruner, Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands der FREUNDE.<br />

4/<strong>09</strong> 6<br />

Wie ist das Verhältnis zwischen der Emanuel<br />

Hoffmann-Stiftung <strong>und</strong> dem Kunstmuseum<br />

<strong>Basel</strong>, Museum für Gegenwartskunst?<br />

N.D.: Die kontinuierliche Zusammenarbeit verläuft<br />

partnerschaftlich gut. Das MGK zeigt Werke nach<br />

1960 sowohl aus der Öffentlichen Kunstsammlung als<br />

auch aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung. Gemäss<br />

Vereinbarung ist ein Drittel der Präsentation der<br />

Sammlung im MGK den Kunstwerken aus dem<br />

Bestand der Emanuel Hoffmann-Stiftung gewidmet.<br />

Die grosse Auswahl hervorragender Arbeiten ist<br />

w<strong>und</strong>erbar. Fokusausstellungen bilden seit 2006 einen<br />

Schwerpunkt. Das bedeutet, dass die Arbeiten<br />

einer Künstlerin oder eines Künstlers aus der Sammlung<br />

umfassend gezeigt werden. Ab Januar 2010 z.B.<br />

die Arbeit «Bolero» von Francis Alÿs, die sich aus<br />

384 Zeichnungen plus drei Videoarbeiten zusammensetzt<br />

– eine Arbeit, die auch 2007 an der Biennale Venedig<br />

gezeigt wurde. Ich lege das Programm mit den<br />

Wechselausstellungen fest. Vor der Umsetzung <strong>und</strong><br />

Realisation bespreche ich alles mit Bernhard Men<strong>des</strong><br />

Bürgi. Für die Ankäufe <strong>des</strong> zeitgenössischen Bereichs<br />

führen wir den Dialog.<br />

statt. Junge regionale Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler<br />

sprechen z.B. über ihre Arbeiten in der Reihe «How to<br />

look at it». «Künstler-Reden» ist ein weiteres Format,<br />

das Künstlern der jeweiligen Ausstellungen oder denjenigen,<br />

die mit Werken in der Sammlung vertreten<br />

sind eine Plattform bietet. Durch diese Veranstaltungsreihen<br />

kommen immer mehr junge Menschen<br />

ins MGK.<br />

Nikola Dietrich | Fotograf: Martin P. Bühler<br />

Was ist der Unterschied zwischen dem Museum<br />

für Gegenwartskunst <strong>und</strong> der Kunsthalle <strong>Basel</strong><br />

sowie dem Kunsthaus <strong>Basel</strong>land?<br />

N.D.: Das MGK verbindet aktuelle Positionen mit<br />

Werken aus der Sammlung <strong>und</strong> fördert zukunftsgerichtete<br />

Kunst. Oftmals beziehen die Künstlerinnen<br />

<strong>und</strong> Künstler Werke aus der Sammlung in ihre Ausstellung<br />

mit ein. Wir legen Wert auf den Experimentiercharakter<br />

<strong>und</strong> auf Neuproduktionen, die eventuell<br />

auch den Weg in die Sammlung finden. Das MGK hat<br />

eine offene Architektur mit ineinander verb<strong>und</strong>enen<br />

Räumen. Auf nahezu 3000 m 2 Ausstellungsfläche<br />

bietet das MGK dem nationalen <strong>und</strong> internationalem<br />

Publikum (ca. 20 000 Besucher jährlich) spannende<br />

künstlerische Positionen sowie ein vielfältiges<br />

Programm <strong>und</strong> zeigt eine hervorragende Sammlung<br />

in spezieller Architektur am Rhein. Zur Kunsthalle<br />

<strong>Basel</strong> <strong>und</strong> dem Kunsthaus <strong>Basel</strong>land haben wir einen<br />

guten Kontakt.<br />

Wie können Sie den Besucheranteil der 18- bis<br />

40-jährigen steigern?<br />

N.D.: Zunächst einmal durch das Ausstellungsprogramm<br />

selber. Zudem finden in einem regelmässigen<br />

Rhythmus interessante Veranstaltungen im MGK<br />

Wie ist das MGK nach dem Neubau Burghof<br />

positioniert?<br />

N.D.: Den Burghof sehe ich als Scharnier zwischen<br />

dem Kunstmuseum <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> dem MGK. Auch<br />

räumlich wird das MGK mit dem Burghof näher<br />

zusammenrücken. Das MGK wird als Labor <strong>und</strong><br />

Experimentierfeld sein Programm noch stärker auf<br />

zeitgenössische Positionen ausrichten. Ausserdem<br />

wird sich die Präsentation der Sammlung auf Werke<br />

konzentrieren, die nach 1990 entstanden sind.<br />

Welchen Stellenwert haben die elektronischen<br />

Medien in der Kunst?<br />

N.D.: Die Öffentliche Kunstsammlung hat ebenso wie<br />

die Emanuel Hoffmann-Stiftung schon sehr früh Videoarbeiten<br />

<strong>und</strong> -installationen gesammelt. Im Herbst<br />

2010 wird das MGK in einer weiteren Fokus Ausstellung<br />

die Videoinstallationen <strong>und</strong> -filme von Pierre<br />

Huyghe aus der Öffentlichen Kunstsammlung zeigen.<br />

Mein persönliches Interesse an Kunst richtet sich<br />

weniger an ein bestimmtes Medium, sondern meist<br />

arbeiten die Künstler, mit denen ich zusammen<br />

arbeite, medienübergreifend.


Wie empfinden Sie den Wechsel vom Portikus in<br />

Frankfurt zum MKG?<br />

N.D.: Der Portikus hat nur einen relativ kleinen Ausstellungsraum.<br />

Das ist der Hauptunterschied. Alle vier<br />

bis sechs Wochen entsteht eine neue Ausstellung in<br />

sehr direkter Zusammenarbeit mit den eingeladenen<br />

Künstlern. Die Arbeiten entstehen meist vor Ort in<br />

Bezugnahme <strong>des</strong> lokalen bzw. architektonischen<br />

Raumes. Der Portikus begreift sich als eine Art<br />

Produktionsstätte, in der Neues entsteht.<br />

Das MGK versteht sich nicht mehr nur als Produktionsstätte,<br />

sondern als Ort, an dem das Werk eines<br />

Künstlers allumfassend, retrospektiv ausgerichtet,<br />

vorgestellt werden kann. Und natürlich ist die<br />

Betreuung der Sammlung <strong>und</strong> die Möglichkeit der<br />

Gegenüberstellung von Sammlungswerken mit den<br />

Arbeiten der eingeladenen Künstler ein weiterer<br />

Aspekt, der hinzukommt.<br />

Gefällt es Ihnen in <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> der Schweiz?<br />

N.D.: Ja. Mir gefällt es sehr gut in <strong>Basel</strong>. Ich bin in<br />

Konstanz grenznah zur Schweiz aufgewachsen <strong>und</strong><br />

<strong>des</strong>halb sehr vertraut mit der Umgebung. Die Museumslandschaft<br />

auf kleinem Raum mit hoher Qualität<br />

ist einzigartig. Im MGK <strong>und</strong> Kunstmuseum <strong>Basel</strong><br />

schätze ich die gute Zusammenarbeit mit den<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen in familiärer Atmosphäre –<br />

sowie die Unterstützung vieler dem MGK <strong>und</strong> Kunstmuseum<br />

<strong>Basel</strong> nahestehenden Persönlichkeiten.<br />

4/<strong>09</strong> 7<br />

Mein Lieblingswerk – Robert Gober, «Split Wall with Drains», 1994–1995


Rückblicke | News<br />

Rückblick<br />

Van Gogh_Eine Ausstellung der Superlative<br />

Ende September hat die Van Gogh-Ausstellung ihre Tore geschlossen. 552 000 Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher<br />

haben Van Goghs einmalige Landschaftsbilder gesehen. Damit wurde das Kunstereignis zur erfolgreichsten<br />

Ausstellung <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong>. Und die zweiterfolgreichste in der Geschichte <strong>Basel</strong>s, nach<br />

«Tutanchamun – Das goldene Jenseits» mit über 600 000 Besuchern im Jahre 2004.<br />

News<br />

4/<strong>09</strong> 8<br />

Sitzmöbel – Schon CHF 90 000.– gesammelt<br />

Unser Spendenaufruf für den Ankauf von Sitzmöbel ist auf ein grosses Echo gestossen. Bis heute sind über<br />

CHF 90 000.– eingegangen. Dies ist ein schöner <strong>und</strong> erfolgsversprechender Beginn. Wir sind guten Mutes,<br />

die angestrebte Summe von CHF 215 000.– zu<br />

erreichen. Und hoffen <strong>des</strong>halb auf weiterhin viele<br />

Spendeneingänge. An dieser Stelle danken wir<br />

den vielen bereitwilligen Spenderinnen <strong>und</strong><br />

Spendern herzlichst.<br />

Die neuen Sitzmöbel stehen dank der grosszügigen<br />

Handhabung <strong>und</strong> dem Entgegenkommen<br />

<strong>des</strong> Lieferanten, Vitra AG, bereits schon im<br />

Kunstmuseum <strong>und</strong> laden zum (Probe-)Sitzen ein.<br />

Übrigens:<br />

Ihre Spenden lassen sich in <strong>Basel</strong>-Stadt <strong>und</strong><br />

<strong>Basel</strong>land von den Steuern abziehen.<br />

PC 40-612996-9<br />

Bistro im Kunstmuseum_Neueröffnung<br />

Die Gamma-Gruppe bietet exklusives Catering <strong>und</strong> Gastronomie auf höchstem Niveau sowohl im<br />

kulinarischen wie auch im Dekorbereich. Neunzig fest angestellte Mitarbeitende <strong>und</strong> über tausend<br />

Aus hilfen gewährleisten einen reibungslosen Ablauf. Gamma betreibt an verschiedenen Standorten in der<br />

ganzen Schweiz à la Carte Restaurants, Bankettlokale <strong>und</strong> Cateringbetriebe. Im Laufe der letzten zwanzig<br />

Jahren hat Gamma sich national <strong>und</strong> international als Top-Caterer etabliert.<br />

Im Bistro <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong> wird eine frische <strong>und</strong> unverschnörkelte Küche serviert. Der saisonale <strong>und</strong><br />

lokale Bezug <strong>und</strong> die individuellen Kombinationsmöglichkeiten bringen Gewohntes <strong>und</strong> Neues in Einklang<br />

<strong>und</strong> bereiten ein leichtes <strong>und</strong> unkompliziertes kulinarisches Erlebnis. Zusätzlich zu kalten <strong>und</strong> warmen<br />

Vorspeisen <strong>und</strong> Hauptgängen bietet Gamma ein reichhaltiges Angebot an hausgemachten Kuchen. Das<br />

schlanke Weinangebot ist für den Connaisseur eine willkommene Abwechslung.<br />

Schauen Sie rein, es lohnt sich. En Guete!<br />

Die Öffnungszeiten <strong>des</strong> Bistros: Di–Fr 9–19 Uhr<br />

Sa, So 9–18 Uhr<br />

(während Sonderausstellungen Mi bis 20 Uhr)<br />

Mo geschlossen


Kunstkommission<br />

Neue Mitglieder in die Kunstkommission<br />

berufen<br />

Mit Pierre de Meuron, Architekt <strong>und</strong> Dr. Heiner<br />

Vischer, LDP-Grossrat wurde die Kunstkommission<br />

<strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> um zwei prominente <strong>und</strong> sachverständige<br />

Mitglieder erweitert.<br />

Die Kunstkommission begleitet, berät <strong>und</strong> unterstützt<br />

die Museumsdirektion. Sie entscheidet im<br />

Wesentlichen über Ankäufe, Schenkungen <strong>und</strong><br />

Vermächtnisse <strong>und</strong> bewilligt Leihgaben aus der<br />

Sammlung <strong>des</strong> Museums.<br />

Kunstgeschichte<br />

Atelier-Kurse der Volkshochschule<br />

beider <strong>Basel</strong><br />

Galerien <strong>und</strong> Ateliers in <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> Umgebung_<br />

Vom greifbaren Bild zur ungreifbaren Intervention.<br />

Dieser Kurs thematisiert verschiedene Medien <strong>und</strong><br />

Gattungen in der Kunst: Malerei, Skulptur, Video<br />

<strong>und</strong> Performance. Was sind die Spezifika der<br />

einzelnen Materialien <strong>und</strong> wie lässt sich mit ihnen<br />

arbeiten? Vier KünstlerInnen geben an ihren Wirkungsstätten,<br />

den Ateliers, Einblick in ihre Arbeit.<br />

Monika Kästli, lic.phil., Kunsthistorikerin | Di 12.01.10–02.02.10,<br />

4-mal, 18.30–19.45 h | CHF 118.00<br />

Portraitzeichnen_Proportionen, Detailstudien <strong>und</strong><br />

ganzheitliches Erfassen. Menschliche Gesichter sind<br />

von jeher eine grosse Faszination <strong>und</strong> Herausforde-<br />

rung für alle Zeichner – schliesslich spielen hierbei<br />

neben der reinen Abbildung der richtigen Proportionen<br />

auch die subjektiven Eindrücke <strong>und</strong> Auffassungen<br />

eine wichtige Rolle. Der Kurs bietet nach<br />

einführenden Erklärungen zu Proportionen Übungen<br />

zu Detailstudien <strong>und</strong> ganzheitlichem Erfassen. Teilnehmende<br />

mit Anfangserfahrungen sind ebenso wie<br />

Fortgeschrittene ausdrücklich eingeladen.<br />

Gabriele Krueger, Kunstmalerin | Di 19.01.10–16.03.10, 7-mal,<br />

18.15–20.15 h | CHF 298.00<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Anmeldung:<br />

Volkshochschule beider <strong>Basel</strong>, Kornhausgasse 2<br />

4003 <strong>Basel</strong>, Telefon 061 269 86 66<br />

www.vhsbb.ch<br />

4/<strong>09</strong> 9<br />

Jean-Etienne Liotard (1702–1789)<br />

Bildnis Mademoiselle Lavergue, Nichte <strong>des</strong> Künstlers<br />

Pastell auf Pergament | Kunstmuseum <strong>Basel</strong><br />

Photo: Martin Bühler<br />

N<br />

Website für die<br />

Bachofen-Burckhardt-Stiftung<br />

Die Stiftung besitzt eine der bedeutendsten<br />

Schweizer Sammlungen von Gemälden <strong>des</strong> frühen<br />

15. bis ausgehenden 19. Jahrh<strong>und</strong>erts. Die Kollektion<br />

umfasst 305 Bilder von so bekannten Künstlern<br />

wie Nicolaes Berchem, Louis Léopold Boilly, Lucas<br />

Cranach d. Ä., Jean-Etienne Liotard, Hans Memling,<br />

Jacob van Ruisdael, Harmen Steenwyck. Seit 1937<br />

befinden sich diese Werke als Dauerleihgabe im<br />

Kunstmuseum.<br />

3 Werke von Frans II. Francken sind zur Zeit in der<br />

aktuellen Ausstellung zu sehen.<br />

Sämtliche 305 Werke der Sammlung wurden ins<br />

Internet gestellt, in der Absicht, die Neuentdeckung<br />

dieser bedeutenden Stiftung zu fördern <strong>und</strong> um<br />

sie Kunstfre<strong>und</strong>Innen, KunsthistorikerInnen <strong>und</strong><br />

WissenschaftlerInnen weltweit zugänglich zu<br />

machen.<br />

www.bachofen-stiftung.ch


Sammlung Im Obersteg im Forum Würth_«Von Nolde bis Buffet»<br />

Emil Nolde <strong>und</strong> Schweizer Kunst<br />

Der Fokus der Ausstellung liegt mit Emil Nolde <strong>und</strong><br />

verschiedenen Schweizer Künstlern auf den Anfängen<br />

der Sammlung <strong>und</strong> mit Positionen der Kunst nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg auf der späten Sammlertätigkeit<br />

Karl Im Oberstegs.<br />

Am Beispiel von Emil Nolde wird eine Gemeinsamkeit<br />

der Sammlung Würth <strong>und</strong> der Sammlung Im<br />

Obersteg exemplarisch vorgestellt. An die Präsentation<br />

<strong>des</strong> Norddeutschen schliessen sich Werke von<br />

verschiedenen Schweizer Zeitgenossen an. Wie viele<br />

Kunstsammler der Schweiz interessierte sich Karl Im<br />

Obersteg zu beginn seiner Sammlertätigkeit mehrheitlich<br />

für Künstler seines Lan<strong>des</strong>: Neben Cuno Amiet<br />

waren dies Ferdinand Hodler <strong>und</strong> Paul Klee.<br />

4/<strong>09</strong> 10<br />

Firma Würth, Arlesheim<br />

Ausstellung im<br />

Forum Würth Arlesheim<br />

Die Sammlung Im Obersteg ist zu Gast im Forum<br />

Würth Arlesheim, eines der zahlreichen Kunstzentren,<br />

die die international tätige Würth-Gruppe in<br />

verschiedenen Ländern Europas betreibt. Erklärtes<br />

Ziel der Firma ist es, Kunst, Kultur <strong>und</strong> geschäftlichen<br />

Alltag zu einer einzigartigen Unternehmenskultur<br />

zu vereinen. Der Inhaber der Würth-Gruppe,<br />

Professor Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, zählt zu<br />

den weltweit bedeutendsten Kunstsammlern. Seine<br />

Sammlung – entstanden in den letzten 40 Jahren –<br />

umfasst über 12 000 Werke. Dieser immense<br />

Sammlungsbestand alimentiert die Kunstausstellungen<br />

in den verschiedenen Museen <strong>und</strong> Ausstellungsinstitutionen<br />

der Firma, so auch jene <strong>des</strong><br />

Forum Würth in Arlesheim. Periodisch stellt das<br />

Forum Würth seine Räume aber auch für sogenannte<br />

Gastausstellungen zur Verfügung. Dass der Stiftung<br />

Im Obersteg dieses Gastrecht gewährt wurde, ist<br />

eine grosse Ehre <strong>und</strong> bietet die Möglichkeit, Werke<br />

der Basler Sammlung zu zeigen, die normalerweise<br />

unter Verschluss sind.<br />

M<br />

Positionen der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

Die archaisch anmutenden Arbeiten <strong>des</strong> Schweizer<br />

Aussenseiters Louis Soutter leiten über zur Kunst<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Sammlung Im<br />

Obersteg vereint mit Künstlern wie Pablo Picasso,<br />

Jean Dubuffet, Serge Poliakoff, Jean-Paul Riopelle<br />

oder Antoni Tàpies verschiedene Positionen dieser<br />

Epoche. Die Werkgruppen von Bernard Buffet <strong>und</strong><br />

Antoni Clavé bilden einen Höhepunkt dieser späten<br />

Sammlertätigkeit Karl Im Oberstegs. Buffet wurde in<br />

den fünfziger Jahren in Paris als grösstes Malertalent<br />

seiner Generation gefeiert. Man nannte ihn gar den<br />

legitimen Nachfolger Pablo Picassos. Er entwickelte<br />

als junger Maler eine sperrige, unverkennbare Handschrift<br />

<strong>und</strong> konfrontierte das Publikum mit extremen,<br />

teils schockierenden Bildinhalten. Der frühe Erfolg<br />

war nicht von Dauer. Es folgten harsche Kritik <strong>und</strong><br />

Ablehnung von vielen Seiten. Wie kaum ein Anderer<br />

polarisierte Buffet die Kunstwelt.<br />

Die Sammlung Im Obersteg<br />

Die Sammlung Im Obersteg umfasst 24 ausschliesslich<br />

frühe Arbeiten <strong>des</strong> noch heute stark umstritte nen<br />

Malers. In den letzten Jahren zeichnete sich jedoch<br />

ein Stimmungswandel ab. Verschiedene Ausstellungen<br />

in Paris, Wien, Den Haag <strong>und</strong> Frankfurt stellten<br />

Buffets Schaffen in den Kontext <strong>des</strong> aktuellen Realismus<br />

<strong>und</strong> machten eine neue, unvoreingenommene<br />

Begegnung mit dem Werk <strong>des</strong> Franzosen möglich.<br />

Die Sammlung Im Obersteg zählt zu den wichtigsten<br />

privaten Kunstsammlungen in der Schweiz. Sie<br />

wurde vom Basler Speditionsunternehmer Karl Im<br />

Obersteg <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Sohn Jürg Im Obersteg von<br />

1916–1983 aufgebaut. Viele Jahre schmückten die<br />

Kunstwerke das Wohnhaus der Familie Im Obersteg,<br />

bis 1992 die Witwe von Jürg Im Obersteg, Doris Im<br />

Obersteg-Lerch, die kostbaren Werke in eine Stiftung<br />

überführte. Seit 1995 ist die Sammlung der Öffentlichkeit<br />

zugänglich <strong>und</strong> seit 2004 im Kunstmuseum<br />

<strong>Basel</strong> domiziliert, wo permanent 40 Exponate <strong>des</strong><br />

Bestan<strong>des</strong> in Ausstellung sind.<br />

Serge Poliakoff<br />

Composition, um 1960 | Stiftung Im Obersteg, Depositum im<br />

Kunstmuseum <strong>Basel</strong> | Foto: Mark Gisler, Müllheim<br />

P


Bernard Buffet<br />

Le lapin écorché, 1949<br />

Sammlung Im Obersteg | Foto: Mark Gisler, Müllheim<br />

P<br />

Die Sammler Karl <strong>und</strong><br />

Jürg Im Obersteg<br />

Karl Im Obersteg (1883–1969)<br />

ist in <strong>Basel</strong> aufgewachsen <strong>und</strong> hat hier die Schulen<br />

besucht. Sein Vater war Inhaber einer Auswanderungsagentur,<br />

eines Reiseunternehmens <strong>und</strong> einer<br />

Speditionsfirma in <strong>Basel</strong>. Karl Im Obersteg absolvierte<br />

eine kaufmännische Ausbildung <strong>und</strong> gründete dann<br />

seine eigene Transportfirma. 1913 heiratete er<br />

Marianne Buess, die Tochter <strong>des</strong> Weinproduzenten<br />

Emil Buess aus Sissach. 1914 kam der einzige Sohn<br />

Jürg zur Welt. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsmann<br />

interessierte sich Karl Im Obersteg für Kunst<br />

<strong>und</strong> Literatur. 1919 erkrankte er an der legendären<br />

Spanischen Grippe <strong>und</strong> fuhr für einige Wochen ins<br />

Tessin (Ascona) zur Kur. Hier lernte Im Obersteg eine<br />

Gruppe avantgardistischer Künstler kennen, mehrheitlich<br />

russische Kriegsemigranten aus Deutschland,<br />

unter ihnen Alexej von Jawlensky, Marianne von<br />

Werefkin, Robert Genin <strong>und</strong> das Tänzerpaar Alexander<br />

<strong>und</strong> Clotilde Sacharoff. Am 15. Juni 1936 starb<br />

Marianne Im Obersteg nur knapp 43-jährig. Nach<br />

dem schmerzhaften Verlust seiner Frau verlegte Karl<br />

Im Obersteg seinen Wohnsitz in einen Neubau im<br />

Gellert-Quartier in <strong>Basel</strong>, wo er nur wenige Jahre mit<br />

seinem Sohn lebte. Nach Ausbruch <strong>des</strong> Zweiten<br />

Weltkrieges verliess er <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> bezog in Genf eine<br />

grosszügige Wohnung an der Cours <strong>des</strong> Bastions<br />

4. Von hier aus leitete er seine Speditionsfirma in<br />

<strong>Basel</strong> <strong>und</strong> die Filialen in Zürich <strong>und</strong> St. Gallen bis zu<br />

seinem Tod. Seine Sammlertätigkeit erfuhr lediglich<br />

während der Kriegsjahre (1940–1945) eine Unterbrechung.<br />

Bis ein Jahr vor seinem Tod erwarb er<br />

Kunstwerke.<br />

Jürg Im Obersteg (1914–1983)<br />

wuchs in einer Atmosphäre von Kunst <strong>und</strong> Kultur auf,<br />

entwickelte jedoch schon früh auch ein Interesse für<br />

die Naturwissenschaft. Er studierte in <strong>Basel</strong> Medizin,<br />

spezialisierte sich in Pathologie <strong>und</strong> habilitierte in<br />

Rechtsmedizin. Seit 1960 leitete er das Institut für<br />

Rechtsmedizin der Universität <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> von 1953 bis<br />

1970 war er auch als Gerichtsarzt tätig. Doris Im Obersteg-Lerch<br />

lernte ihren Mann während ihres Medizinstudiums<br />

an der Universität <strong>Basel</strong> kennen, wo er als<br />

Professor Vorlesungen hielt. Nach dem Staatsexamen<br />

konnte sie eine Stelle in der Rechtsmedizin antreten<br />

<strong>und</strong> arbeitete somit in nächster Nähe zu ihrem zukünftigen<br />

Ehemann. Es wurde geheiratet, doch die Ehe<br />

blieb kinderlos. Nach dem Tod von Karl Im Obersteg<br />

am 8. April 1969 erbte Jürg die Kunstsammlung <strong>und</strong><br />

er trat die Geschäftsleitung der Speditionsfirma seines<br />

Vaters an. Seine Tätigkeit als Vorsteher <strong>des</strong> Rechtsmedizinischen<br />

Instituts der Universität <strong>Basel</strong> beendete er.<br />

Jürg <strong>und</strong> Doris Im Obersteg-Lerch widmeten sich der<br />

Pflege <strong>und</strong> gezielten Fortsetzung der Sammlung.<br />

Führungen für Mitglieder <strong>des</strong> Vereins der <strong>Fre<strong>und</strong>e</strong><br />

Mittwoch, 27. Januar 2010 | 11.00–12.00 h<br />

Führung mit Henriette Mentha | anschliessend Apéro<br />

Samstag, 20. Februar 2010 | 15.00–16.00 h<br />

Führung mit Henriette Mentha | anschliessend Apéro<br />

Donnerstag, 11. März 2010 | 14.00–15.00 h<br />

Führung mit Henriette Mentha | anschliessend Apéro<br />

Dienstag , 20. April 2010 | 18.00–19.00 h<br />

Führung mit Henriette Mentha | anschliessend Apéro<br />

Sonntag, 02. Mai 2010 | 10.30–11.30 h<br />

Führung mit Henriette Mentha | anschliessend Apéro<br />

4/<strong>09</strong> 11<br />

Ort<br />

Treffpunkt<br />

Eintritt<br />

Forum Würth, Arlesheim<br />

Eingangshalle<br />

CHF 15.–| Eintritt, Führung <strong>und</strong> Apéro<br />

Anmeldung:<br />

Anmeldetalon in der Beilage kunst & reisen, per Telefon 061 261 45 53 oder<br />

eMail p.sigg@fre<strong>und</strong>e-kunstmuseum.ch


Hervorgehoben: Der Museumsshop im Kunstmuseum<br />

Die Buchhandlung im Kunstmuseum …<br />

4/<strong>09</strong> 12<br />

… ist natürlich eine Buchhandlung, aber sie ist auch<br />

viel mehr: sie ist eine spezialisierte Buchhandlung <strong>und</strong><br />

ein Laden, wo neben Katalogen zu Ausstellungen <strong>des</strong><br />

<strong>Kunstmuseums</strong> auch andere Kataloge, prächtige<br />

Kunstbücher, Kunstpostkarten, Reproduktionen, Plakate,<br />

Agenden, eine grosse Auswahl an Kunstkalendern,<br />

kunstvoll bedruckte Schals <strong>und</strong> Krawatten, DVDs<br />

zu Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstlern, Kinderbücher <strong>und</strong><br />

Spiele, edler Mo<strong>des</strong>chmuck sowie andere stilvolle Accessoires<br />

<strong>und</strong> vieles mehr gekauft werden können.<br />

Das war nicht immer so. Vor zwanzig Jahren wurden<br />

Karten, Plakate <strong>und</strong> Ausstellungskataloge an der Kasse<br />

verkauft; später wurde für Verkauf <strong>und</strong> Auslage lediglich<br />

ein separater Tisch eingerichtet. 1994 entstand<br />

eine Kunstbuchhandlung im Eingangsfoyer <strong>und</strong> mit<br />

dem letzten grossen Umbau 2007 erhielt der Shop<br />

nun seine heutige, definitive Gestalt: Im Parterre im<br />

Eingangsbereich <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> gelegen, bequem<br />

erreichbar <strong>und</strong> auch ohne Eintrittsbillett zugänglich,<br />

erstreckt sich der neue Laden nun über einen Eingangsbereich<br />

<strong>und</strong> einen grossen anschliessenden<br />

Verkaufsraum mit Büchertischen <strong>und</strong> -gestellen. Der<br />

Raum hat Fenster <strong>und</strong> wirkt fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> einladend.<br />

Sinnigerweise befindet sich der Laden dort, wo früher<br />

das Kunsthistorische Seminar seine Büros hatte <strong>und</strong><br />

wo ein Teil <strong>des</strong> alten Lesesaales gelegen war. Es kann<br />

am gleichen Ort also immer noch studiert, gelesen<br />

<strong>und</strong> geschmökert – <strong>und</strong> neu nun natürlich auch gekauft<br />

werden! Der Shop ist eine wichtige Einnahmequelle<br />

<strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong> geworden.<br />

Laut Dario Galloni, dem Leiter der Buchhandlung, ist<br />

das Publikum vielfältig: Fachleute, einmalige Museumsbesucher,<br />

Kunstliebhaber, Touristen aber auch<br />

Stammk<strong>und</strong>en profitieren vom breiten Angebot. Vor<br />

allem auswärtige Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher schätzen<br />

Artikel mit dem Logo <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong><br />

sehr. Das fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> hilfsbereite Personal bestellt<br />

übrigens alle lieferbaren Bücher weltweit <strong>und</strong> schickt<br />

sie mit Rechnung bequem nach Hause. Neben den<br />

vielen Neuerscheinungen, die jährlich auf den Markt<br />

kommen, suchen die Verantwortlichen immer auch<br />

nach neuen Artikeln oder lassen exklusiv eigene herstellen:<br />

Schreibstifte, Regenschirme, Taschen, Puzzles,<br />

Plakate, Notizblöcke <strong>und</strong> Magnete.


Der Shop hat auch eine Webseite: über www.shop.kunstmuseumbasel.ch kann r<strong>und</strong> um die Uhr online<br />

eingekauft werden!<br />

Während der grossen Sonderausstellungen sind jeweils die Ausstellungskataloge Topseller, gefolgt von den<br />

Kunstpostkarten, die das ganze Jahr über erfolgreich verkauft werden; gewisse Sujets werden sogar mehrmals<br />

jährlich nachgedruckt. Während der Weihnachtszeit sind Kunstkarten mit Motiven wie Engel, Maria mit Kind<br />

<strong>und</strong> ähnliches sehr gefragt, aber auch Kalender, Agenden sowie generell Geschenkartikel. Sehr beliebt sind<br />

auch Geschenk gutscheine mit individueller Kunstkarte.<br />

4/<strong>09</strong> 13<br />

kunstmuseum basel<br />

museum für gegenwartskunst<br />

Buchhandlung/Shop<br />

Kunstbücher, Kunstkarten,<br />

Reproduktionen, DVD‘s,<br />

Geschenkartikel, Accessoires<br />

Di–So 10–17 Uhr (MGK 11–17 Uhr)<br />

ab 2010 bis 18.00 Uhr<br />

Sonntags immer geöffnet<br />

www.shop.kunstmuseumbasel.ch<br />

Unsere Mitglieder können das ganze Jahr über Kataloge <strong>des</strong><br />

<strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> Nonbooks (das sind Nicht-Bücher, das heisst also: ALLES ANDERE!)<br />

mit 10% Rabatt einkaufen.<br />

Als Advents- <strong>und</strong> Weihnachtsaktion wird dieses Angebot nun ab 28. November bis<br />

31. Dezember auch auf das gesamte Buchsortiment ausgeweitet.<br />

Zudem erhalten Sie während dieser Zeit gegen Vorweisen dieses Artikels<br />

einen einmaligen Sonderrabatt von 20% auf alle Kataloge <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong>.<br />

Die Rabatte sind nicht kumulierbar.<br />

Kommen Sie in den Buchladen im Kunstmuseum, lassen Sie sich vom<br />

vielfältigen <strong>und</strong> schönen Angebot anregen <strong>und</strong> kaufen Sie für Weihnachten ein –<br />

für Ihre Kinder, Enkel, Götti- <strong>und</strong> Gottekinder! Das Kunstmuseum freut sich über Ihr<br />

Engagement <strong>und</strong> erweist Ihnen mit erwähntem Rabatt eine kleine Gegeleistung.<br />

Zeigen Sie Ihren Mitgliederausweis<br />

vor <strong>und</strong> profitieren vom Mitgliederrabatt.<br />

Mit jedem Einkauf unterstützen Sie<br />

unser Museum.


Werkbetrachtungen über Mittag<br />

Januar bis März 2010 | jeweils Donnerstag 12.30–13.00 Uhr<br />

Den Alltag für 30 Minuten intensiver Kunstbetrachtung unterbrechen. In einer halben St<strong>und</strong>e möchten wir<br />

uns zusammen mit Ihnen auf jeweils ein Kunstwerk konzentrieren, um neue Sichtweisen, Denkanstösse <strong>und</strong><br />

spannende Seherlebnisse zu ermöglichen.<br />

In der Ausstellung: Frans II. Francken (Kunstmuseum)<br />

07. Januar Die Anbetung der Könige <strong>und</strong> andere Entdeckungen mit Bodo Brinkmann<br />

14. Januar Die Anbetung der Könige <strong>und</strong> andere Entdeckungen mit Bodo Brinkmann<br />

21. Januar Die Anbetung der Könige <strong>und</strong> andere Entdeckungen mit Bodo Brinkmann<br />

In der Sammlung: Surrealismus <strong>und</strong> neues Depositum in der neu gehängten Sammlung (KuMu)<br />

28. Januar Max Ernst: La roue du soleil (Grande marine), 1926 mit Bernhard M. Bürgi<br />

04. Februar Surrealismus mit Nina Zimmer<br />

Museum für Gegenwartskunst<br />

11. Februar Karl Geiser <strong>und</strong> Alex Silber mit Scott Weaver<br />

19. <strong>und</strong> 26. Februar Keine Werkbetrachtungen, 2 Wochen Fasnachtsferien<br />

04. März Silberkuppe – «Old Ideas» mit Scott Weaver<br />

11. März Fokus: Francis Alÿs mit Monika Kästli<br />

Kunstmuseum: Neuerwerbungen im Kunstmuseum<br />

4/<strong>09</strong> 14<br />

18. März Ferdinand Hodler: Blick in die Unendlichkeit,<br />

um 1902<br />

In der Sammlung: Kunstmuseum<br />

mit Maren Stotz<br />

25. März Ein Bild in der Sammlung mit Bettina Köhler, Kunsthistorikerin <strong>und</strong><br />

Dozentin an der HGK, Institut für Mode <strong>und</strong> Design<br />

Ort: Wo nicht anders vermerkt, finden die Werkbetrachtungen im Kunstmuseum statt.<br />

Treffpunkt: KuMu: in der Ausstellung/MGK: beim Eingang.<br />

Dauer: Jeweils donnerstags von 12.30–13.00 Uhr.<br />

Eintritt: Die Veranstaltungen sind für die Mitglieder <strong>des</strong> Vereins der <strong>Fre<strong>und</strong>e</strong> kostenlos, für alle anderen CHF 5.–.<br />

Wir freuen uns über Ihren Besuch <strong>und</strong> wünschen Ihnen anregende Werkbetrachtungen!


Agenda | Vorschau<br />

Agenda<br />

Vorschau auf Ausstellungen 2010 im Kunstmuseum <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> dem Museum für Gegenwartskunst<br />

05.<strong>09</strong>.20<strong>09</strong>–03.01.2010, Museum für Gegenwartskunst<br />

Monica Bonvicini | Tom Burr<br />

Kuratorin: Nikola Dietrich<br />

03.10.20<strong>09</strong>–24.01.2010, Kunstmuseum, Zwischengeschoss<br />

Dürer bis Gober | 101 Meisterzeichnungen aus dem Kupferstichkabinett<br />

Kuratoren: Christian Müller & Anita Haldemann<br />

14.11.20<strong>09</strong>–28.02. 2010, Kunstmuseum, 1. Obergeschoss<br />

Frans II. Francken | Die Anbetung der Könige <strong>und</strong> andere Neuentdeckungen<br />

Kurator: Bodo Brinkmann<br />

16.01.–14.03.2010, Museum für Gegenwartskunst<br />

Silberkuppe zu Gast | Old Ideas<br />

Kuratorin: Nikola Dietrich<br />

06.02.–<strong>09</strong>.05.2010, Kunstmuseum, Zwischengeschoss<br />

Albert Müller | Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen<br />

Kuratoren: Christian Müller & Gudula Metze<br />

24.03.–24.05.2010, Museum für Gegenwartskunst<br />

Kilian Rüthemann | Manor-Kunstpreis <strong>Basel</strong><br />

Kuratorin: Nikola Dietrich<br />

18.04.–08.08.2010, Kunstmuseum, 2. Obergeschoss<br />

Gabriel Orozco<br />

Kurator: Bernhard Men<strong>des</strong> Bürgi<br />

30.05.–05.<strong>09</strong>.2010, Kunstmuseum, Zwischengeschoss<br />

Rosemarie Trockel | Zeichnungen<br />

Kuratorin: Anita Haldemann<br />

13.06.–26.<strong>09</strong>.2010, Museum für Gegenwartskunst<br />

Rodney Graham | Through the Forest<br />

Kuratorin: Nikola Dietrich<br />

05.<strong>09</strong>.2010–23.01.2011, Kunstmuseum, 2. Obergeschoss<br />

Andy Warhol, The Early Sixties | Paintings and Drawings 1961–1964<br />

Kuratoren: Bernhard Men<strong>des</strong> Bürgi & Nina Zimmer<br />

25.<strong>09</strong>.2010–<strong>09</strong>.01.2011, Kunstmuseum, Zwischengeschoss<br />

Lovis Corinth, Die Druckgraphik<br />

Kurator: Christian Müller<br />

16.10.2010–30.01.2011, Museum für Gegenwartskunst<br />

Kirstine Roepstorff<br />

Kuratorin: Nikola Dietrich<br />

13.11.2010–13.02.2011, Kunstmuseum, 1. Obergeschoss<br />

Thurneysser Superstar | Ein einzigartiger Glasmalereizyklus von 1579<br />

Kurator: Bodo Brinkmann<br />

4/<strong>09</strong> 15<br />

2011<br />

20.03.–7.07.2011, Kunstmuseum, 1. Obergeschoss<br />

Konrad Witz<br />

Kurator: Bodo Brinkmann<br />

Vorschau<br />

Das nächste <strong>Mitgliedermagazin</strong> erscheint im März 2010.


Museum für Gegenwarrskunst<br />

<strong>Fre<strong>und</strong>e</strong> <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong> <strong>Basel</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Museums für Gegenwartskunst<br />

Postfach 644 | CH-4001 <strong>Basel</strong><br />

T +41 61 261 45 53 | F +41 61 261 46 14<br />

info@fre<strong>und</strong>e-kunstmuseum.ch<br />

www.fre<strong>und</strong>e-kunstmuseum.ch<br />

Redaktion: Hans Furer, Andres Gruner, Claudia His Gonon, Petra Sigg (Leitung)<br />

«<strong>Fre<strong>und</strong>e</strong> aktuell» erscheint vierteljährlich<br />

Auflage: 1800 Exemplare<br />

Druck: Birkhäuser GmbH | Jegliche Wieder gabe von Artikeln <strong>und</strong> Bildern, auch auszugsweise,<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. © <strong>Fre<strong>und</strong>e</strong> <strong>des</strong> <strong>Kunstmuseums</strong><br />

<strong>Basel</strong> 20<strong>09</strong>

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