Innovation und Lebensqualität Die Freie Hansestadt Bremen
Innovation und Lebensqualität Die Freie Hansestadt Bremen
Innovation und Lebensqualität Die Freie Hansestadt Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> <strong>Lebensqualität</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Freie</strong> <strong>Hansestadt</strong> <strong>Bremen</strong>
Hier die historische Innenstadt, da High-Tech in der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrttechnik – <strong>Bremen</strong> verbindet Tradition mit <strong>Innovation</strong>.<br />
Ein Standort mit einem hohem Potential an gut ausgebildeten Fachkräften, die ihre lebenswerte Stadt zu schätzen wissen.<br />
Bürgermeister Jens Böhrnsen,<br />
Präsident des Senats<br />
<strong>Bremen</strong> ist eine schöne,<br />
attraktive, liebenswerte<br />
Stadt. Hier lohnt es sich<br />
zu leben. Dass davon die<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />
selber in hohem Maße<br />
überzeugt sind, belegen<br />
Umfragen immer wieder.<br />
Darin werden die hervorragenden<br />
Wohnmöglichkeiten<br />
gelobt, die gute Erreichbarkeit<br />
von Ämtern,<br />
die attraktiven Freizeitangebote<br />
<strong>und</strong> die vielfältigen<br />
Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Klar, dass zu dieser hohen<br />
Zufriedenheit auch das<br />
einzigartige Ambiente<br />
unserer Stadt beiträgt.<br />
Jeder, der auch nur für<br />
einen Kurztrip in <strong>Bremen</strong><br />
war, schwärmt von unserem<br />
schönen Marktplatz<br />
mit dem 600 Jahre alten<br />
Rathaus <strong>und</strong> dem Roland,<br />
beide seit 2004 geadelt<br />
als UNESCO-Welterbe der<br />
Menschheit.<br />
Aber <strong>Bremen</strong> ist mehr:<br />
Neue Stadtteile sind entstanden<br />
<strong>und</strong> im Werden –<br />
wie der ständig wachsende<br />
Technologiepark, die<br />
hochmoderne Airport-City<br />
oder die ambitionierte<br />
Überseestadt. Sie belegen<br />
den rasanten Strukturwandel<br />
unserer Stadt.<br />
Mit einer quirligen, vielfältigen<br />
Kneipen- <strong>und</strong><br />
Restaurantszene an der<br />
Schlachte hat sich die<br />
Stadt zum Wasser geöffnet.<br />
Wir haben als erstes<br />
B<strong>und</strong>esland eine Neubürger-Agentur<br />
ins Leben gerufen,<br />
die Verwaltung modernisiert<br />
<strong>und</strong> bürokratische<br />
Wege verkürzt.<br />
Das sind nur ein paar Beispiele<br />
dafür, was sich in<br />
<strong>Bremen</strong> regt.<br />
Und auch das ist der Zweistädtestaat:<br />
Ein internationaler<br />
Standort mit weltweit<br />
gefragter Kompetenz<br />
im Hafenumschlag <strong>und</strong><br />
Logistik, mit Spitzentechnologie<br />
im Automobilbau.<br />
<strong>Bremen</strong> <strong>und</strong> Bremerhaven<br />
waren gemeinsam erste<br />
Stadt der Wissenschaft im<br />
Jahr 2005 – ausgezeichnet<br />
für ihre hervorragende<br />
Forschungslandschaft <strong>und</strong><br />
die gute Zusammenarbeit<br />
von Wissenschaft <strong>und</strong><br />
Wirtschaft. In <strong>Bremen</strong><br />
trägt sie Früchte beispielsweise<br />
in der Luft- <strong>und</strong><br />
Raumfahrt. Bremerhaven<br />
zählt heute zu den ersten<br />
Adressen bei der Entwicklung<br />
von Windenergie <strong>und</strong><br />
maritimer Forschung.<br />
Auch für Touristen hat<br />
Bremerhaven mit dem<br />
neuen Zoo am Meer, dem<br />
Auswanderermuseum<br />
oder dem Schaufenster<br />
Fischereihafen eine Menge<br />
zu bieten.<br />
Von all dem gibt diese gut<br />
gemachte Publikation<br />
einen kleinen, aber intensiven<br />
Eindruck. <strong>Bremen</strong>s<br />
Stärken sind hier beispielhaft<br />
versammelt. Ich wünsche<br />
allen, die diese<br />
lesenswerte Broschüre zur<br />
Hand nehmen, viel Freude<br />
bei der Lektüre <strong>und</strong> das<br />
eine oder andere „Aha-<br />
Erlebnis“. Am besten, die<br />
Broschüre motiviert Sie,<br />
sich persönlich von <strong>Bremen</strong>s<br />
Vorzügen zu überzeugen.<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Jens Böhrnsen<br />
Bürgermeister<br />
Präsident des Senats der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Hansestadt</strong> <strong>Bremen</strong><br />
1
Symbole der Freiheit<br />
Seit über sechs Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
gehören sie zusammen:<br />
Das Bremer Rathaus <strong>und</strong> die<br />
älteste Freiheitsstatue, der<br />
5,55 Meter große Roland.<br />
Beide gelten r<strong>und</strong> um den<br />
Globus als Wahrzeichen der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Hansestadt</strong>, beide<br />
manifestieren den Bürgerwillen<br />
nach Unabhängigkeit.<br />
Denn mit ihrem Rathaus<br />
zeigten die Bremer<br />
einstmals an, nur den Kaiser<br />
als Instanz der Obrigkeit zu<br />
akzeptieren. Ein Postulat,<br />
das durch den lächelnden<br />
Roland noch bekräftigt<br />
wurde: „Vryheit do ik jo<br />
openbar“ steht auf seinem<br />
Wappenschild in Stein gemeißelt.<br />
„Freiheit verkündige<br />
ich euch.“<br />
<strong>Die</strong> Bremer sehen es so:<br />
„Solange der Roland auf<br />
dem Marktplatz steht, bleiben<br />
wir frei!“ Und sie verweisen<br />
nicht ohne Stolz auf<br />
eine lebenswerte, 782 gegründete<br />
Stadt, in der Toleranz,<br />
Weltoffenheit <strong>und</strong><br />
eine bemerkenswerte Gelassenheit<br />
das Bild prägen.<br />
Merkmale, die zu den zweifellos<br />
wertvollsten Schätzen<br />
der traditionsreichen Handels-<br />
<strong>und</strong> Hafenmetropole<br />
an der Weser gehören, die<br />
hier <strong>und</strong> da auch als „nördlichste<br />
Stadtrepublik<br />
Italiens“ idealisiert wird.<br />
Ihr lächelnder Schutzpatron<br />
dürfte es wohlwollend zur<br />
Kenntnis nehmen.<br />
2<br />
3
Welterbe <strong>und</strong> Regierungssitz<br />
Seefahrer, Literaten, Präsidenten.<br />
Sportler, Sänger,<br />
Schulanfänger. Hier sind<br />
sie alle willkommen. Im<br />
Bremer Rathaus. Ein Haus<br />
der Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürger, eine Stätte der<br />
offenen Begegnungen.<br />
Ein Ort, an dem es keine<br />
Schwellenangst gibt.<br />
immer öfter vorkommt.<br />
Aber in erster Linie ist das<br />
Rathaus natürlich die Zentrale<br />
der Bremer Landesregierung.<br />
Hier tagt – immer<br />
dienstags – der Senat<br />
des Zwei-Städte-Staates,<br />
hier befindet sich der<br />
Amtssitz des Präsidenten<br />
des Senats, der die Aufga-<br />
die einladende Güldenkammer<br />
im feinsten<br />
Jugendstil; die elegante<br />
Marmoretage im Neuen<br />
Rathaus mit dem Festsaal,<br />
dem edlen Gobelin- <strong>und</strong><br />
dem noblen Kaminzimmer<br />
– diese beeindruckende<br />
Vielfalt zieht jährlich<br />
80.000 Menschen an:<br />
Hier zelebrieren Kapitäne<br />
zur See <strong>und</strong> aus der Wirtschaft<br />
das ehrwürdige<br />
Schaffermahl, diskutieren<br />
Punks <strong>und</strong> Politiker bei<br />
der „Nacht der Jugend“,<br />
musizieren Ensembles<br />
von Weltruf beim Musikfest<br />
<strong>Bremen</strong>. Hier sagen<br />
Paare „ja“ zum B<strong>und</strong> fürs<br />
Leben, fragen Journalisten<br />
auf Pressekonferenzen,<br />
empfangen Preisträger<br />
ihre Auszeichnungen. Und<br />
hier „begießen“ Werders<br />
Fußballer gern frisch erworbene<br />
Lorbeeren – was<br />
ben des Ministerpräsidenten<br />
<strong>und</strong> stadtbremischen<br />
Bürgermeisters erfüllt.<br />
Auch die Senatskanzlei ist<br />
im Rathaus angesiedelt.<br />
Und – tief in den Katakomben<br />
– der Ratskeller: Gastlichkeit<br />
seit 600 Jahren,<br />
mittlerweile mit einem<br />
„besternten“ Restaurant<br />
<strong>und</strong> der sensationellen<br />
Auswahl aus r<strong>und</strong> 600<br />
deutschen Weinsorten!<br />
Damit nicht genug: Das<br />
Bremer Rathaus ist zugleich<br />
ein Baudenkmal<br />
ersten Ranges. <strong>Die</strong> präch-<br />
tige Renaissance-Fassade;<br />
die gotische Untere Halle,<br />
genutzt für vielseitige<br />
Ausstellungen; die repräsentative<br />
Obere Halle;<br />
Kinder, vom Bürgermeister<br />
zur fröhlichen „Kuchenschlacht“<br />
eingeladen;<br />
Prominente, die sich im<br />
„Goldenen Buch“ verewigen;<br />
Senioren, die für ihr<br />
ehrenamtliches Engagement<br />
geehrt werden. Und<br />
sie alle sind willkommen.<br />
Gern gesehene Rathaus-Gäste:<br />
Werder-Profis bei einer Meisterfeier<br />
(ganz oben), Kapitäne beim<br />
Schaffermahl (oben rechts),<br />
Diplomaten beim Eintrag ins<br />
„Goldene Buch“ (links).<br />
Auch sie symbolisieren<br />
die <strong>Hansestadt</strong>, jedes Kind<br />
kennt ihre Geschichte:<br />
<strong>Die</strong> Bremer Stadtmusikanten.<br />
Vier Weltstars, postiert<br />
vor dem Welterbe der<br />
Menschheit, dem 600<br />
Jahre alten Rathaus. <strong>Die</strong><br />
Skulptur des tierischen<br />
Quartetts, geschaffen von<br />
dem Künstler Gerhard<br />
Marcks, „bewacht“ das<br />
1608 – 12 im Stil der<br />
Renaissance umgebaute<br />
Gebäude. Und ist zugleich<br />
ein Glücksbringer:<br />
Einfach beide Vorderhufe<br />
des Esels berühren <strong>und</strong><br />
dabei etwas wünschen!<br />
Seit dem 2. Juli 2004 UNESCO-<br />
Welterbe der Menschheit:<br />
Das Bremer Rathaus mitsamt<br />
der Roland-Statue.<br />
Traditionsreiche Gastronomie:<br />
Im Ratskeller lagern die ältesten<br />
deutschen Fassweine aus dem<br />
Jahr 1653.<br />
Feinster Jugendstil: <strong>Die</strong> „Güldenkammer“<br />
in der Oberen Rathaushalle,<br />
ein Werk des Bremers<br />
Heinrich Vogeler.<br />
Führungen durch das Rathaus, täglich 11, 12, 15 <strong>und</strong> 16 Uhr, So 11 <strong>und</strong> 12 Uhr.<br />
Informationen bei der BTZ Bremer Touristik Zentrale unter 01805 - 10 10 30 oder im Internet unter www.bremen-tourismus.de.<br />
Bei Senatsempfängen, Sitzungen oder Veranstaltungen ist keine Besichtigung möglich.<br />
Staatsmann <strong>und</strong> Gründer von<br />
Bremerhaven: Johann Smidt<br />
(1773 – 1857) war 36 Jahre lang<br />
Bremer Bürgermeister.<br />
4 5
Lebenslust<br />
<strong>und</strong> Lebenskunst<br />
Passagen-Promenade<br />
Gerade noch im Flieger,<br />
plötzlich mitten im Grünen.<br />
Oder auf dem Marktplatz<br />
bei einer guten<br />
Tasse Kaffee. So läuft das<br />
in <strong>Bremen</strong>. Kurze Wege,<br />
dafür mehr Freizeit. Per<br />
Straßenbahn keine Viertelst<strong>und</strong>e<br />
vom Flughafen<br />
bis zum Roland, ein paar<br />
Schritte vom ICE bis in<br />
den Bürgerpark – das ist<br />
<strong>Lebensqualität</strong> auf bremisch.<br />
Denn hier beginnt<br />
die Erholung direkt vor der<br />
Haustür. Also: Entspannung<br />
gleich nach Feierabend.<br />
Und keine Minute später.<br />
Lebensart steht auch beim<br />
Wohnen obenan. Das typische<br />
„Bremer Haus“ zeugt<br />
davon: Gebaut in stillen<br />
Nebenstraßen mit viel<br />
Grün, vorne mit Wintergarten<br />
oder Terrasse,<br />
hinten mit Gärtchen. Vier<br />
Etagen vom Souterrain bis<br />
zum ausgebauten Dachgeschoss.<br />
Gerade richtig<br />
für eine Familie oder WG,<br />
die nachbarschaftlich geprägtes<br />
Wohnen schätzt.<br />
Ganze Straßenzüge stehen<br />
unter Denkmalschutz –<br />
<strong>und</strong> dementsprechend<br />
hoch im Kurs. Deshalb<br />
inspirierte das Modell<br />
innovative Architekten,<br />
aktuelle „Bremer Häuser“<br />
zu entwerfen. Mit durchschlagendem<br />
Erfolg:<br />
In etlichen neu entstandenen<br />
Vierteln erlebt das<br />
alte Prinzip eine Renaissance.<br />
So wie das Konzept<br />
der Passagen. Shoppen<br />
ohne Schirm – die Bremer,<br />
von Petrus nicht unbedingt<br />
verwöhnt, stehen<br />
darauf. Jüngstes Beispiel:<br />
Das „Forum Am Wall“<br />
im einstigen Polizeihaus,<br />
das Geschäfte mit der<br />
Zentralbibliothek vereint.<br />
Der Clou: Wo früher<br />
„schwere Jungs“ im Verhör<br />
schwitzten <strong>und</strong> später<br />
viele Bremer „Tatort“-<br />
Folgen spielten, wurde die<br />
einzige Krimi-Bibliothek<br />
Deutschlands eingerichtet.<br />
Ein spannungsgeladenes<br />
Archiv, in dem r<strong>und</strong> 3500<br />
nervenkitzelnde Thriller<br />
schlummern. Na dann:<br />
Bon soir, Herr Kommissar ...<br />
Schlendern, schauen, genießen<br />
– Passagen bieten<br />
das ideale Umfeld für Flaneure.<br />
Was Walter Benjamin<br />
einst als „Mittelding<br />
zwischen Straße <strong>und</strong> Interieur“<br />
bezeichnete, prägt<br />
die Bremer Innenstadt. Ob<br />
in der Katharinen-, Domshof-<br />
oder Lloyd-Passage,<br />
ob im Kontorhaus Langenstraße<br />
oder im Forum<br />
Am Wall – hier lässt es sich<br />
bei Wind <strong>und</strong> Wetter trefflich<br />
promenieren. Ebenso<br />
Am Wall, denn das Trottoir<br />
des beliebten Bummel-<br />
Boulevards hat ein schützendes<br />
Dach bekommen.<br />
Und auf dem Domshof<br />
schmeckt der Cappuccino<br />
im <strong>Freie</strong>n selbst bei Nieselregen,<br />
seit eine Glas-<br />
Konstruktion das Straßen-<br />
Café überspannt.<br />
2,2 Hektar Gemütlichkeit.<br />
Im Schnoor. Ein Dutzend<br />
schmale Gassen, gut 100<br />
kleine Häuser dicht an<br />
dicht – aufgereiht wie an<br />
einer Schnur, deren niederdeutsches<br />
Wort „Schnoor“<br />
<strong>Bremen</strong>s ältestem Viertel<br />
seinen Namen gab.<br />
Wo früher Fischer <strong>und</strong><br />
Schiffer lebten, locken<br />
heute Restaurants <strong>und</strong><br />
Cafés, Boutiquen <strong>und</strong><br />
Galerien, drängen sich<br />
Touristen. Und mittendrin:<br />
Fromme Schwestern des<br />
St. Birgitten-Ordens in<br />
einem neu gegründeten<br />
Kloster.<br />
Seit eh <strong>und</strong> je geschätzte<br />
Wohnquartiere: Stille Nebenstraßen<br />
mit den typischen<br />
„Bremer Häusern“.<br />
Entspannung nach Feierabend:<br />
Sommerliche Idylle auf dem<br />
Marktplatz.<br />
Sehen <strong>und</strong> gesehen werden:<br />
Passagen stehen bei den<br />
Bremern hoch im Kurs.<br />
6 7
<strong>Die</strong> Bremer Museumslandschaft:<br />
Avantgarde verpflichtet<br />
Überseemuseum <strong>Bremen</strong>.<br />
Völkerk<strong>und</strong>e, Naturk<strong>und</strong>e, Handelsk<strong>und</strong>e<br />
Kunsthalle <strong>Bremen</strong>.<br />
Von Dürer bis Neue Medien<br />
Der Skandal war perfekt:<br />
Als die Kunsthalle 1911 das<br />
„Mohnfeld“ von Vincent<br />
van Gogh erwarb, liefen<br />
deutsch-national gesinnte<br />
Maler Sturm gegen den<br />
Kauf französischer Werke.<br />
Doch der „Bilderstreit“<br />
ebbte rasch ab. Denn <strong>Bremen</strong><br />
stand damals wie<br />
Gegenwartskunst. Ausgestellt<br />
werden bedeutende<br />
Exponate, die private<br />
Leihgeber zur Verfügung<br />
stellen. Ein erfolgreiches<br />
Konzept, das mittlerweile<br />
bereits mehrfach nachgeahmt<br />
wurde!<br />
<strong>Bremen</strong> <strong>und</strong> die Avantgarde<br />
– das hat Tradition.<br />
Design vom Feinsten auch<br />
im Kleinsten: Das Label<br />
„made in <strong>Bremen</strong>“ haftet<br />
Briefmarken gleich serienweise<br />
an. Denn die Grafiker<br />
Haase <strong>und</strong> Knels sorgen<br />
mit ihren Entwürfen ebenso<br />
für Furore wie das Büro<br />
Jung <strong>und</strong> Pfeffer. Auch<br />
Sigrid Schumacher hat<br />
Focke-Museum.<br />
Landes- <strong>und</strong> Kulturgeschichte, Angewandte<br />
Kunst<br />
Neues Museum Weserburg<br />
<strong>Bremen</strong>.<br />
Sammlermuseum für Gegenwartskunst<br />
Kunstsammlungen<br />
Böttcherstraße.<br />
Paula Modersohn-Becker<br />
Museum.<br />
Museum im Roselius-Haus.<br />
Gerhard-Marcks-Haus.<br />
Bildhauerkunst seit dem<br />
20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Wilhelm Wagenfeld-Haus.<br />
Design <strong>und</strong> Alltagskultur des<br />
20./21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, seit 1994 Direktor der Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />
8<br />
Junge Dame, großer Auftritt<br />
– mit „Paula in Paris“<br />
setzt die Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />
den Reigen ihrer bemerkenswerten<br />
Sonderausstellungen<br />
fort. <strong>Die</strong><br />
2007/08 laufende Präsentation<br />
der Werke von Paula<br />
Modersohn-Becker im<br />
Einklang mit der Kunst in<br />
Paris um 1900 steht damit<br />
in einer Linie mit „Monet<br />
<strong>und</strong> Camille“. Oder mit<br />
den „Feldern“ von Vincent<br />
van Gogh: Ein Ereignis, das<br />
über 320.000 Besucher in<br />
seinen Bann zog – einsamer<br />
Rekord in der mehr<br />
als 150-jährigen Geschichte<br />
der Kunsthalle.<br />
Vincent van Gogh, „Mohnfeld“<br />
heute zur Avantgarde:<br />
<strong>Die</strong> Kunsthalle, getragen<br />
vom privaten Kunstverein,<br />
fühlt sich der Kunst eines<br />
John Cage ebenso verpflichtet<br />
wie den alten<br />
Meistern. Nam June Paik<br />
trifft Rubens – Gegensätze<br />
ergänzen sich, eröffnen<br />
neue Blickwinkel.<br />
So wie im Neuen Museum<br />
Weserburg <strong>Bremen</strong>, 1991<br />
im Gebäude einer einstigen<br />
Kaffee-Rösterei auf<br />
der Weserinsel eröffnet<br />
<strong>und</strong> das erste deutsche<br />
Sammlermuseum für<br />
Winzige Wertpapiere:<br />
Briefmarken von den Bremer<br />
Designern Haase <strong>und</strong> Knels.<br />
Zeitgenössische Kunst auf der Weserinsel: Das Neue Museum Weserburg <strong>Bremen</strong>.<br />
Noch mehr Beispiele gefällig?<br />
Das Wilhelm Wagenfeld-Haus<br />
im quirligen<br />
Ostertor-Viertel bewahrt<br />
das Werk des Bremer Industrie-Designers<br />
Wagenfeld,<br />
dessen berühmte „Bauhaus-Lampe“<br />
vermutlich<br />
in jeder „durchgestylten“<br />
Wohnung steht.<br />
Ein weiteres Lebenswerk<br />
findet sich im Gebäude<br />
gleich vis-à-vis: Das Gerhard-<br />
Marcks-Haus genießt als<br />
bedeutendes Bildhauer-<br />
Museum internationale<br />
Anerkennung.<br />
ihre Marke geschaffen:<br />
Sie kreiert mit „Prototype“<br />
Mode, die Prominente<br />
begeistert <strong>und</strong> sogar die<br />
„Vogue“ beschäftigt.<br />
Gefragte Mode aus <strong>Bremen</strong>s<br />
Ostertor-Viertel.<br />
Dom-Museum im<br />
St. Petri-Dom.<br />
Ökumenisches Museum für bremische<br />
Kirchengeschichte<br />
Hafenmuseum Speicher XI.<br />
120 Jahre Bremer Hafen-geschichte<br />
Antikenmuseum im Schnoor.<br />
Meisterwerke griechischer Vasenkunst aus<br />
der Sammlung Zimmermann<br />
Krankenhaus-Museum im<br />
Klinikum <strong>Bremen</strong>-Ost.<br />
Psychiatriegeschichte, Medizinhistorische<br />
Exponate<br />
Schulgeschichtliche<br />
Sammlung <strong>Bremen</strong>.<br />
Geschichte des Lehrens <strong>und</strong> Lernens<br />
in <strong>Bremen</strong><br />
Wuseum – Das Werder<br />
Museum.<br />
<strong>Die</strong> fußballerischen Glanzlichter der<br />
Geschichte des SV Werder <strong>Bremen</strong><br />
<strong>Die</strong> vollständigen Adressen <strong>und</strong> Internet-<br />
Verbindungen finden Sie auf Seite 64.<br />
9
Auf Schritt <strong>und</strong> Tritt Kultur<br />
„One of the World’s<br />
leading chamber orchestras.“ BBC 1 TV<br />
„... the event of the summer.“<br />
The New York Times, August 2005<br />
„Ohne jeden Zweifel: das Beste in der Welt.“<br />
Yomiuri Newspaper/Japan, Mai 2006<br />
Mit dem „wahren Schlüssel<br />
zu Beethovens Musik“<br />
(so „Mainichi Newspaper“)<br />
öffneten sie in Japan alle<br />
Herzen: <strong>Die</strong> Musiker der<br />
Deutschen Kammerphilharmonie<br />
<strong>Bremen</strong> <strong>und</strong> ihr<br />
Dirigent Paavo Järvi. Während<br />
ihrer sensationellen<br />
Japan-Tournee im Mai<br />
2006 führten sie die neun<br />
Beethoven-Konzerte in nur<br />
drei Tagen auf – <strong>und</strong> feierten<br />
einen Triumph ohnegleichen!<br />
Doch das 1980<br />
gegründete Orchester begeistert<br />
auch mit Crossover-Projekten<br />
oder beim<br />
„Sommer in Lesmona“ im<br />
idyllischen „Knoops Park“.<br />
Frech, witzig, immer originell:<br />
<strong>Die</strong> selbstverwaltete „bremer<br />
shakespeare company“.<br />
Umwerfend: Musicals wie „Grease“<br />
reißen das Publikum im Theater am<br />
Richtweg von den Sitzen.<br />
<strong>Bremen</strong> macht Theater.<br />
Und wie! Mit gefeierten<br />
Inszenierungen von Bühnen-Größen<br />
wie Johann<br />
Kresnik, mit spektakulären<br />
Uraufführungen in Oper<br />
<strong>und</strong> Tanztheater. Das Vier-<br />
Sparten-Haus am Goetheplatz<br />
zieht dabei die<br />
Grimme-Preisträgerin<br />
Gabriela Maria Schmeide<br />
ebenso an wie die Koryphäen<br />
des deutschen<br />
Tanztheaters: Gerhard<br />
Bohner, Reinhild Hoffmann<br />
oder Susanne Linke<br />
begründeten den exzellenten<br />
Ruf der Bremer Compagnie.<br />
Ihr Nachfolger: Urs<br />
<strong>Die</strong>trich, ausgezeichnet mit<br />
dem Kritikerpreis 2004.<br />
Bei soviel Tanztradition ist<br />
es kein W<strong>und</strong>er, dass sich<br />
das Deutsche Tanzfilm-<br />
Institut mit seinem riesigen<br />
Archiv in <strong>Bremen</strong> angesiedelt<br />
hat. Oder dass<br />
hier ein b<strong>und</strong>esweit bisher<br />
einmaliges Modell realisiert<br />
wird: <strong>Die</strong> Kooperation der<br />
Tanzensembles Oldenburg<br />
<strong>und</strong> <strong>Bremen</strong> in der „Tanzcompagnie<br />
Nord-West“,<br />
die ihre Stücke in beiden<br />
Städten aufführen wird.<br />
Für Furore sorgt auch die<br />
spielfreudige „bremer<br />
shakespeare company“:<br />
Ein munteres Ensemble,<br />
das mit kreativ entstaubten<br />
Klassikern begeistert<br />
<strong>und</strong> Shakespeare zur<br />
Sommerzeit im Bürgerpark<br />
unter rauschenden Bäumen<br />
aufführt!<br />
Eleganz im Art Deco: Das Konzerthaus<br />
„<strong>Die</strong> Glocke“ vereint noble<br />
Architektur mit perfekter Akustik.<br />
Rauschender Beifall ist<br />
auch den Bremer Philharmonikern<br />
stets sicher.<br />
Das einstige Staatsorchester,<br />
seit 2002 als erste<br />
deutsche Orchester-GmbH<br />
in mehrheitlich privater<br />
Hand, geht auf die Ratsmusik<br />
von 1303 zurück<br />
<strong>und</strong> bestreitet pro Jahr<br />
etwa 160 Opernvorstellungen.<br />
Hinzu kommen 24<br />
philharmonische Konzerte<br />
in der „Glocke“, die wegen<br />
ihrer exzellenten Akustik<br />
zu den besten Sälen Europas<br />
zählt.<br />
Bühneninnovation: Im Theater am<br />
Goetheplatz schlug 1967 die Geburtsst<strong>und</strong>e<br />
des Tanztheaters.<br />
Daniel Harding ist Stammgast.<br />
Und Anne-Sofie von<br />
Otter. Oder Marc Minkowski.<br />
Beim Musikfest<br />
<strong>Bremen</strong> geben sich die<br />
Stars der internationalen<br />
Klassikszene ein Stelldichein.<br />
Oder die Jazzer von<br />
„Kristjan Järvi’s Absolute“.<br />
Denn das Festival, das<br />
auch im Bremer Umland<br />
gastiert, schlägt alljährlich<br />
im September den Spannungsbogen<br />
von der Tradition<br />
zur Avantgarde. Und<br />
deshalb gehören Konzertsäle<br />
<strong>und</strong> Kirchen ebenso<br />
zu den Spielstätten wie<br />
umfunktionierte Industriehallen.<br />
Schon der Auftakt<br />
hat es in sich: Bei der „Großen<br />
Nachtmusik“ können<br />
die Besucher unter 21 Konzerten<br />
auf 7 Bühnen r<strong>und</strong><br />
um den kunstvoll illuminierten<br />
Marktplatz auswählen<br />
– ein unvergessliches<br />
Musikerlebnis!<br />
Mitreißend: <strong>Die</strong> Violinistin Patricia<br />
Kopatchinskaja beim Musikfest<br />
<strong>Bremen</strong> 2006.<br />
10 11
Volles Programm<br />
Kerzen, Körbe & Keramik,<br />
Pullis, Printen & Pralinen –<br />
hier gibt’s (fast) alles. Der<br />
stimmungsvolle Weihnachtsmarkt<br />
r<strong>und</strong> um das<br />
Rathaus <strong>und</strong> der maritime<br />
„Schlachte-Zauber“ an der<br />
Weser bringen nicht nur<br />
Romantiker ins Schwärmen.<br />
Denn beim Bummel<br />
durch die adventlich geschmückte<br />
Innenstadt<br />
sind alle Geschenke rasch<br />
beisammen. Und zwischendurch:<br />
Ein richtig steifer<br />
Grog <strong>und</strong> Bremer Klaben!<br />
Sport, Show, Messen. Kongresse,<br />
Konzerte, Konferenzen.<br />
Das Veranstaltungszentrum<br />
an der Bürgerweide<br />
hat Platz für alle.<br />
Sieben Hallen, dazu das<br />
Congress Centrum mit 16<br />
Tagungsräumen <strong>und</strong> der<br />
Seit 1035 geht es r<strong>und</strong>. Beim<br />
Freimarkt auf der Bürgerweide,<br />
Deutschlands ältestem Volksfest,<br />
zelebriert <strong>Bremen</strong> seine „fünfte<br />
Jahreszeit“.<br />
Das Veranstaltungszentrum des Nordwestens: Der AWD-Dome auf der Bürgerweide.<br />
AWD-Dome für maximal<br />
14.000 Besucher – hier findet<br />
jeder seine Bühne. Und<br />
zwar vom Pop-Star bis zum<br />
Kaninchenzüchter, von der<br />
Sportskanone bis zum Modellbauer.<br />
Vielseitigkeit ist<br />
Trumpf, der Terminkalender<br />
randvoll, Internationalität<br />
an der Tagesordnung: Experten<br />
aus aller Welt bei<br />
der Fachmesse „fish international“<br />
oder der Astronauten-Tagung;<br />
Handball<strong>und</strong><br />
Tischtennis-Asse bei<br />
ihren Weltmeisterschaften;<br />
umjubelte Showstars<br />
wie Anastacia, Maffay oder<br />
Westernhagen. Dazwischen<br />
waghalsige Akrobaten <strong>und</strong><br />
anmutige Eistänzerinnen,<br />
wissbegierige Koryphäen<br />
<strong>und</strong> fröhliche Partygäste.<br />
Kurz: Volles Programm seit<br />
über 40 Jahren, in denen<br />
so manche Veranstaltung<br />
Kult-Charakter erwarb. <strong>Die</strong><br />
„Musikschau der Nationen“<br />
etwa vereint Orchester<br />
<strong>und</strong> Ensembles aus<br />
allen Kontinenten zu einer<br />
Show, die Völker verbindet.<br />
Und beim Sechs-Tage-<br />
Rennen rotieren die weltbesten<br />
„Pedalritter“ ebenso<br />
wie die Zapfer an ihren<br />
Bierhähnen: 6 Nächte + 24<br />
Fahrer + 130.000 Besucher<br />
= Weltrekord! Da kann sich<br />
schon mal alles drehen ...<br />
So wie beim Freimarkt auf<br />
der Bürgerweide, Deutschlands<br />
ältestem Volksfest:<br />
Seit 1035 geht es r<strong>und</strong>,<br />
zelebriert <strong>Bremen</strong> seine<br />
„fünfte Jahreszeit“. Zwei<br />
Wochen im Oktober, die es<br />
in sich haben: Loopings,<br />
Lose, Leckerbissen, dazu<br />
eine Ansammlung von<br />
High-Tech-Karussells, die<br />
ihresgleichen sucht. Fast<br />
vier Millionen Menschen<br />
aus nah <strong>und</strong> fern feiern<br />
Jahr für Jahr mit – ohne<br />
Sperrst<strong>und</strong>e, versteht sich.<br />
Also wie wär’s: Noch ’ne<br />
R<strong>und</strong>e?<br />
Fest für automobile Nostalgiker:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bremen</strong> Classic Motorshow.<br />
Samba statt Humba: Karneval an<br />
der Weser mit phantasievollen<br />
Kostümen <strong>und</strong> fetzigen Rhythmen.<br />
12 13
Sport & Spaß<br />
Leichtfüßige Erfolge<br />
Sie holten den Pokal, wurden<br />
Meister, erobern die<br />
Herzen der Fans im Sturm.<br />
Werder mischt oben mit, in<br />
der B<strong>und</strong>esliga ebenso wie<br />
international. Eine Elf, die<br />
Fußball vom Feinsten zeigt,<br />
immer neue Nationalspieler<br />
stellt <strong>und</strong> den Namen<br />
<strong>Bremen</strong> in alle Welt trägt.<br />
Ein Verein, der keine Skandale<br />
produziert, solide wirtschaftet<br />
<strong>und</strong> anerkannt<br />
gute Jugendarbeit leistet.<br />
Eine Mischung, die Früchte<br />
trägt: <strong>Die</strong> Grün-Weißen<br />
haben in allen Stadien ihre<br />
treuen Fans.<br />
Ruhe im Bürgerpark (oben),<br />
Sturm im Weserstadion:<br />
Wenn Werder wirbelt, jubeln<br />
die Fans, ...<br />
hof schuf er ein Paradies<br />
für Müßiggänger <strong>und</strong> Aktivisten,<br />
für Boccia-Spieler<br />
<strong>und</strong> Jogger, für Reiter <strong>und</strong><br />
Radler, die in <strong>Bremen</strong> ohnehin<br />
freie Bahn haben. Denn<br />
hier gibt’s ein Radwegenetz<br />
der Extraklasse, ist<br />
Radeln Volkssport Nr. 1. Ein<br />
guter Gr<strong>und</strong> mehr für den<br />
Allgemeinen Deut-schen<br />
Fahrrad-Club (ADFC), seine<br />
Zentrale in der <strong>Hansestadt</strong><br />
anzusiedeln, wo kaum ein<br />
Hügel die Pedaleure aus<br />
der Puste bringt. Ein Vorteil,<br />
den auch die Skater<br />
... die im „Wuseum“ die wertvollsten<br />
Erinnerungsstücke ihres<br />
Vereins bestaunen können.<br />
Foto obere Reihe:<br />
Noble Adresse inmitten des<br />
Bürgerparks: Das Park Hotel<br />
<strong>Bremen</strong>.<br />
130 Hektar <strong>Lebensqualität</strong>:<br />
Der Bürgerpark inmitten<br />
der Stadt. Eine Augenweide,<br />
gegründet <strong>und</strong> unterhalten<br />
durch einen Verein<br />
engagierter Bremerinnen<br />
<strong>und</strong> Bremer. Seit 140 Jahren<br />
kümmert sich diese<br />
„grüne Bürger-Initiative“<br />
um das Refugium, das an<br />
den berühmten Central<br />
Park erinnert. Kein W<strong>und</strong>er:<br />
Sein Architekt Wilhelm<br />
Benque war an der<br />
Planung der Anlage in<br />
New York beteiligt. Gleich<br />
hinter dem Hauptbahnzu<br />
schätzen wissen, die<br />
nach Feierabend gern<br />
durch das Blockland rollen<br />
oder bei der alljährlichen<br />
„Skate Night“ ihre R<strong>und</strong>en<br />
auf der Startbahn des Bremer<br />
Flughafens drehen.<br />
R<strong>und</strong> geht’s auch bei den<br />
Rennen auf der Galopprennbahn<br />
in der Vahr mit<br />
dem neuen Golfplatz im<br />
Innenraum. Oder bei den<br />
beiden Reit- <strong>und</strong> Springturnieren<br />
im AWD-Dome,<br />
die zu den Pflichterminen<br />
der Szene zählen. Denn<br />
hier sattelt die Weltelite.<br />
Mit spannenden Pferderennen<br />
<strong>und</strong> guter Unterhaltung für<br />
Jung <strong>und</strong> Alt präsentiert sich<br />
die GaloppRennbahn <strong>Bremen</strong><br />
im Stadtteil Vahr.<br />
Foto obere Reihe:<br />
Große Sprünge in der Halfpipe:<br />
Skater tummeln sich auf der<br />
Bürgerweide oder im beliebten<br />
„Sportgarten“.<br />
16 junge Leute tänzeln<br />
leichtfüßig in die Weltspitze:<br />
<strong>Die</strong> Latein-Formation<br />
des Bremer Grün-<br />
Gold-Clubs feiert seit<br />
2002 Erfolge in Serie.<br />
B<strong>und</strong>esliga-Aufstieg,<br />
Deutscher Meister, Vize-<br />
Europameister, Weltmeister<br />
– eine kometenhafte<br />
Entwicklung, basierend<br />
auf eiserner Disziplin<br />
<strong>und</strong> beinhartem Training.<br />
Höchstleistungssport im<br />
Rhythmus Lateinamerikas,<br />
Harmonie bis ins kleinste<br />
Detail. Ein Tanz auf dem<br />
Vulkan: Jeder Schritt muss<br />
stimmen, jede Geste sitzen.<br />
Rumba, Jive, Samba,<br />
Pasodoble, Cha-Cha – fünf<br />
Tänze in sechs Minuten,<br />
konzentriert bis in die perfekt<br />
frisierten Haarspitzen,<br />
dabei das Lächeln nicht<br />
vergessen! <strong>Die</strong> Grün-Goldenen<br />
beherrschen das<br />
perfekt. Und lehren die<br />
Konkurrenz das Fürchten.<br />
14 15
Flair & mehr: Böttcherstraße <strong>und</strong> Schlachte<br />
Zwei Frauen, ein Sujet.<br />
<strong>Die</strong> amerikanische Licht-<br />
Künstlerin Jenny Holzer<br />
knüpft mit ihrem zwölf<br />
Meter langen Schriftband<br />
an ein Lieblingsthema von<br />
Paula Modersohn-Becker<br />
(1876 – 1907) an. „Mother<br />
and Child“ leuchtet es<br />
kobaltblau im Treppenhaus<br />
des Paula Modersohn-<br />
Becker-Hauses. Der Mäzen<br />
Ludwig Roselius hatte der<br />
Bremer Malerin als weltweit<br />
erster Künstlerin ein<br />
eigenes Museum gewidmet.<br />
In der Böttcherstraße<br />
hat ihr Werk einen würdigen<br />
Platz gef<strong>und</strong>en.<br />
Der „Lichtbringer“ weist<br />
goldblinkend den Weg:<br />
Seit 1936 lenkt das Relief<br />
des Bildhauers Bernhard<br />
Hoetger die Schritte vom<br />
Marktplatz in die Böttcherstraße.<br />
Ein backsteinernes<br />
Gesamtkunstwerk, gerade<br />
einmal 100 Meter lang,<br />
das der Kaufmann Ludwig<br />
Roselius zwischen 1922<br />
<strong>und</strong> 1934 errichten ließ.<br />
Dicht an dicht Geschäfte,<br />
Ateliers, Werkstätten, dazu<br />
Restaurants <strong>und</strong> – bitte<br />
das Spiel zu machen! – das<br />
Casino <strong>Bremen</strong>. Außerdem<br />
zwei Museen, ein Hotel<br />
<strong>und</strong> der lichtdurchflutete<br />
„Himmelssaal“ im Haus<br />
Atlantis, ein Meisterwerk<br />
expressionistischer Baukunst.<br />
Nicht zu vergessen<br />
das Glockenspiel: 30 edle<br />
Glocken aus weißem Meißener<br />
Porzellan begleiten<br />
mehrmals täglich den Reigen<br />
kühner Seefahrer <strong>und</strong><br />
Luftfahrt-Pioniere. Bernhard<br />
Hoetger, der sie auf<br />
hölzernen Tafeln verewigt<br />
hat, entsprach mit dem<br />
Umbau der alten Handwerkergasse<br />
den Vorstellungen<br />
seines Fre<strong>und</strong>es<br />
Roselius. Bei den Nazis<br />
stieß sein Werk dagegen<br />
auf totale Ablehnung.<br />
Sie werteten die Hoetger-<br />
Bauten <strong>und</strong> -Skulpturen<br />
als „Dokumente des Entarteten“,<br />
verzichteten<br />
aber darauf, sie <strong>und</strong> die<br />
vis-à-vis liegenden Häuser<br />
von Runge <strong>und</strong> Scotland<br />
zu zerstören. 1944 war es<br />
dennoch um die Böttcherstraße<br />
geschehen: Im<br />
Bombenhagel versanken<br />
alle Gebäude in Schutt<br />
<strong>und</strong> Asche. Nach Kriegsende<br />
bis 1954 wieder aufgebaut,<br />
ging das gesamte<br />
Ensemble 1988 in den Besitz<br />
der freien, von Bürgern<br />
gegründeten Sparkasse<br />
<strong>Bremen</strong>.<br />
Blickfänge am Anfang <strong>und</strong><br />
Ende der Böttcherstraße:<br />
Der „Lichtbringer“ (oben links)<br />
<strong>und</strong> das Glockenspiel.<br />
Prosten <strong>und</strong> promenieren,<br />
flirten <strong>und</strong> flanieren:<br />
<strong>Die</strong> Weserpromenade Schlachte<br />
lockt „Seh-Leute“ an.<br />
Schiffe gucken. Leute treffen.<br />
Sonnenbaden. Musik<br />
hören. Einen Flirt wagen.<br />
Gut essen. Frisches Bremer<br />
Bier genießen. An der<br />
Schlachte schmeckt’s einfach.<br />
<strong>Die</strong> maritime Meile<br />
der <strong>Hansestadt</strong>, ein paar<br />
Schritte von der Böttcherstraße<br />
entfernt: Sommerlicher<br />
Sammelplatz für<br />
Frischluft-Fans <strong>und</strong> Feierabend-Flaneure.<br />
Über 1500<br />
Plätze unter rauschenden<br />
Bäumen direkt an der<br />
Weser – wie Perlen an einer<br />
Kette reihen sich die Biergärten<br />
aneinander. Und<br />
davor: <strong>Die</strong> Parade der<br />
Schiffe zieht sommers<br />
wie winters alle Blicke auf<br />
sich <strong>und</strong> immer mehr<br />
Besucher an: Eisessen auf<br />
der „Pinguin“, Komödien<br />
auf dem Theaterschiff,<br />
Disco im Betonschiff<br />
„Treue“ oder „Kajenmarkt“<br />
<strong>und</strong> „Schlachtezauber“ –<br />
wo vor 750 Jahren Hansekoggen<br />
fest- <strong>und</strong> Kaufleute<br />
Geschäfte machten,<br />
ist heute kommunikative<br />
Vielfalt angesagt.<br />
Betrieb bis in die späte Nacht:<br />
An der Schlachte wurde ein<br />
Stück Hafentradition neu<br />
belebt.<br />
16 17
Rauf aufs Rad<br />
<strong>und</strong> raus aufs Land<br />
Sommerfrische mit Stil<br />
„Jottwede“ ist ganz nah.<br />
Wer in <strong>Bremen</strong> so richtig<br />
ausspannen will, braucht<br />
kein GPS. Einfach der Nase<br />
nach, schon ist man allein<br />
auf weiter Flur. Und wem<br />
die über 2600 Hektar öffentlicher<br />
Parks <strong>und</strong> Grünflächen<br />
nicht ausreichen,<br />
kann ganz gemütlich im<br />
Blockland durch Felder<br />
<strong>und</strong> Wiesen traben. Oder<br />
den „Höhenzug“ der „Bremer<br />
Schweiz“ am Lesumufer<br />
erklimmen. Zugegeben:<br />
Der Watzmann ist<br />
größer. Aber dafür haben<br />
wir den Weitblick.<br />
Stimmt schon: Worpswede<br />
ist nicht <strong>Bremen</strong>. Aber was<br />
wäre das Dorf im Teufelsmoor<br />
ohne die vielen<br />
Künstler aus der <strong>Hansestadt</strong><br />
geworden? Paula<br />
Becker zum Beispiel richtete<br />
sich 1898 hier ein Atelier<br />
ein, heiratete Otto<br />
Modersohn <strong>und</strong> avancierte<br />
zur Malerin von Weltrang.<br />
Oder Heinrich Vogeler:<br />
Er verhalf von Worpswede<br />
aus dem Jugendstil zum<br />
Erfolg. In seinem Domizil,<br />
dem Barkenhoff, gaben<br />
sich Geistesgrößen wie<br />
Zog von <strong>Bremen</strong> nach Worpswede<br />
<strong>und</strong> wurde zur Malerin<br />
von Weltrang: Paula Modersohn-Becker.<br />
Rainer Maria Rilke oder<br />
Gerhard Hauptmann die<br />
Klinke in die Hand. Das<br />
idyllische Anwesen, das<br />
Vogeler ebenso wie den<br />
Worpsweder Bahnhof oder<br />
die Güldenkammer im<br />
Bremer Rathaus kunstvoll<br />
ausstattete, zählt neben<br />
mehreren Museen <strong>und</strong><br />
zahlreichen Galerien zu<br />
den touristischen Attraktionen<br />
der einstigen<br />
„Malerkolonie im Moor“.<br />
Später arbeiteten hier<br />
Künstler wie Pit Morell<br />
oder Friedrich Meckseper,<br />
auch sie fasziniert vom<br />
besonderen Flair der Landschaft<br />
um Worpswede.<br />
Vogelers Malerkollege Modersohn<br />
setzte dagegen<br />
ein paar Kilometer südlich<br />
Akzente: Er ließ sich 1908<br />
in Fischerhude nieder –<br />
<strong>und</strong> fand Nachahmer. So<br />
siedelte sich auch die Bildhauerin<br />
Clara Rilke-Westhoff,<br />
Schülerin Auguste<br />
Rodins, in dem romantischen<br />
Flecken an der<br />
Wümme an.<br />
Wer dem Lauf des Flüsschens<br />
folgt, wird stromabwärts<br />
erneut ins Träumen<br />
geraten. Besonders Seefahrt-Nostalgiker<br />
sind rettungslos<br />
verloren, sobald<br />
Vegesack erreicht ist. Nautische<br />
Tradition auf Schritt<br />
<strong>und</strong> Tritt: 1619, als <strong>Bremen</strong><br />
Der Barkenhoff (oben links):<br />
Motiv für Heinrich Vogelers<br />
Gemälde „Sommerabend“,<br />
heute im Roselius-Haus in der<br />
Böttcherstraße zu sehen.<br />
buchstäblich auf dem Trockenen<br />
lag, weil die Weser<br />
versandete, wurde hier<br />
der erste künstliche Hafen<br />
Deutschlands gebaut.<br />
Wo später Walfänger <strong>und</strong><br />
Heringslogger ihre gefahrvolle<br />
Reise ins Nordmeer<br />
antraten, liegt heute die<br />
„Schulschiff Deutschland“:<br />
88 Meter lang, 12 Meter<br />
breit, fest vertäutes maritimes<br />
Museum <strong>und</strong> –<br />
Außenstelle des Standesamtes.<br />
Wer den Hafen der<br />
Ehe ansteuern will, ist hier<br />
genau richtig!<br />
Maritimes Vegesack : <strong>Die</strong> „Schulschiff<br />
Deutschland“ (oben) <strong>und</strong><br />
die aufklappbare Brücke über der<br />
Hafeneinfahrt.<br />
Schauplatz des Romans<br />
„Sommer in Lesmona“,<br />
Kulisse des gleichnamigen<br />
Films mit Katja Riemann –<br />
die Villa „Lesmona“ zählt<br />
zu den schönsten Landsitzen,<br />
die sich betuchte<br />
Bremer Kaufleute einst<br />
vor den Toren der Stadt<br />
errichten ließen. Ob auf<br />
Gut Hodenberg oder im<br />
„Ichon-Park“, ob auf Gut<br />
„Landruhe“ oder in „Wätjenspark“<br />
– die bis heute<br />
erhaltenen „Ferienhäuser“<br />
gehören nach wie vor zu<br />
den feinsten Adressen.<br />
Leben auf dem Land: <strong>Die</strong> Villa<br />
„Lesmona“ (oben) in <strong>Bremen</strong>-<br />
Nord <strong>und</strong> das Gut „Landruhe“<br />
in Oberneuland.<br />
18 19
20 21<br />
<strong>Bremen</strong> macht blau. Und<br />
steht auf grün. <strong>Die</strong>se –<br />
zugegeben etwas ungewöhnliche<br />
– Farbenlehre<br />
ist Wissenschaftlern der<br />
Universität <strong>Bremen</strong> zu verdanken.<br />
Denn sie haben<br />
die Physik mit zwei Laserdioden<br />
koloriert: Mit der<br />
blauen auf GaN-Basis <strong>und</strong><br />
der grünen auf ZnSE-Basis<br />
sorgten sie weltweit für<br />
Wirbel <strong>und</strong> verblüfften<br />
die Industrie, die in Sachen<br />
Laser bislang nur rot<br />
sehen konnte.<br />
<strong>Die</strong> Luft- <strong>und</strong> Raumfahrttechnik<br />
ist <strong>Innovation</strong>en<br />
„made in <strong>Bremen</strong>“ ohnehin<br />
gewohnt. Vor über<br />
40 Jahren begann der Aufstieg<br />
der <strong>Hansestadt</strong> zum<br />
industriellen Zentrum der<br />
Raumfahrt in Europa. Hier<br />
werden Satelliten ebenso<br />
wie das legendäre „Spacelab“<br />
entworfen oder die<br />
Oberstufen der „Ariane“-<br />
Raketen gebaut. In <strong>Bremen</strong>,<br />
wo gerade das DLR-<br />
Institut für Raumfahrtsysteme<br />
angesiedelt wird,<br />
nahm auch das „Columbus“-Labor<br />
Gestalt an, das<br />
noch auf seinen „Lift“ ins<br />
All zur Internationalen<br />
Raumstation ISS wartet.<br />
<strong>Die</strong> Ingenieure bei EADS<br />
Astrium tüfteln unterdessen<br />
schon an den nächsten<br />
Projekten.
Auf zu den Sternen<br />
In <strong>Bremen</strong> bekam der<br />
Traum vom Fliegen Flügel<br />
Fünf ab acht für zehn –<br />
diesen „Code“ entschlüsselt<br />
man bei OHB so: Fünf<br />
Satelliten kreisen ab 2008<br />
um die Erde <strong>und</strong> liefern<br />
für mindestens zehn Jahre<br />
Radar-Bilddaten an die<br />
B<strong>und</strong>eswehr. <strong>Die</strong> „SAR-<br />
Lupe“, das erste deutsche<br />
Satelliten-Aufklärungssystem,<br />
ist der jüngste Erfolg<br />
des mittelständischen<br />
Bremer Systemhauses.<br />
R<strong>und</strong> 300 Wissenschaftler<br />
<strong>und</strong> Ingenieure arbeiten<br />
an Kleinsatelliten, Projekten<br />
für die bemannte<br />
Raumfahrt oder an Sicherheitskonzepten.<br />
Ein Beispiel<br />
ist „Galileo“, ein<br />
künftiger Konkurrent des<br />
GPS-Navigationssystems.<br />
Klappe auf. Flügel rein.<br />
Klappe zu – <strong>und</strong> ab die<br />
Post. Zweimal pro Woche<br />
geht das so. Dann schwebt<br />
der Riesenflieger „Beluga“<br />
majestätisch von <strong>Bremen</strong><br />
nach Toulouse. An Bord:<br />
Tragwerke für den Airbus.<br />
32 Meter lang, Gewicht<br />
bis zu 45 Tonnen. Passen<br />
genau in den „Beluga“,<br />
dessen Laderaum so groß<br />
ist wie eine Turnhalle.<br />
<strong>Die</strong> r<strong>und</strong> 3500 Mitarbeiter<br />
am Airbus-Standort <strong>Bremen</strong><br />
verleihen auch dem<br />
neuen A 380 Auftrieb.<br />
Ohne ihre Kompetenz in<br />
Sachen Landeklappen oder<br />
Materialforschung wäre<br />
das Airbus-Flaggschiff<br />
noch nicht serienreif. Ihr<br />
Kreist ab 2008 mit der ISS um<br />
die Erde: Das in <strong>Bremen</strong> gebaute<br />
„Columbus“-Modul.<br />
Können ist auch bei der<br />
Entwicklung des geplanten<br />
militärischen Großtransporters<br />
A 400 M<br />
gefragt: In <strong>Bremen</strong> wird<br />
seit 2006 der Rumpf des<br />
„fliegenden Lastesels“<br />
montiert <strong>und</strong> ausgerüstet.<br />
Gleich nebenan geht’s<br />
noch höher hinaus. Denn<br />
<strong>Bremen</strong> sorgt für Schubkraft<br />
ins All. Und zwar mit<br />
der Oberstufe der „Ariane“-<br />
Rakete, die 1979 erstmals<br />
in die Luft ging <strong>und</strong> heute,<br />
in der fünften Produktionsserie,<br />
zehn Tonnen<br />
Nutzlast – sprich: Satelliten<br />
– in die Schwerelosigkeit<br />
hieven kann.<br />
Doch am Hauptsitz der<br />
EADS Astrium steht auch<br />
die bemannte Raumfahrt<br />
hoch im Kurs. Davon zeugt<br />
das acht Meter lange „Columbus“-Modul:<br />
Das Großlabor,<br />
der europäische Bei-<br />
trag zur Internationalen<br />
Raumstation ISS, wurde<br />
ebenso in <strong>Bremen</strong> gebaut<br />
wie sein „Zwilling“, der<br />
allerdings am Boden bleiben<br />
wird. Sollten in der ISS<br />
Probleme auftreten, können<br />
die Bremer Experten<br />
anhand dieser Referenzanlage<br />
die Ursachen aufspüren.<br />
Und damit „die da<br />
oben“ genügend Lebensmittel<br />
<strong>und</strong> Treibstoff haben,<br />
wird das in <strong>Bremen</strong><br />
konzipierte „Automated<br />
Transfer Vehicle“ (ATV)<br />
künftig regelmäßig Nachschub<br />
ins All schleppen.<br />
Auf dem Rückweg nimmt<br />
der „Frachter“ Müll an Bord<br />
– <strong>und</strong> verglüht beim Eintritt<br />
in die Atmosphäre.<br />
„Packesel“ von Airbus:<br />
Der „Beluga“ hebt regelmäßig<br />
vom Flughafen Richtung<br />
Toulouse ab.<br />
Kaum Platz, kein Komfort,<br />
dafür ziemlich luftig:<br />
Im Cockpit der „<strong>Bremen</strong>“<br />
war Fliegen ein echtes<br />
Abenteuer. <strong>Die</strong> legendäre<br />
einmotorige Junkers W 33<br />
bewältigte 1928 die erste<br />
Atlantik-Überquerung in<br />
Ost-West-Richtung – nonstop,<br />
versteht sich.<br />
Fluggeschichte hatte zuvor<br />
schon Henrich Focke<br />
geschrieben: 1910 hoben<br />
seine ersten Motorflieger<br />
auf dem Bremer Flugfeld<br />
ab. 1924 wurde hier mit<br />
der viersitzigen „A 16“ das<br />
erste Serienflugzeug der<br />
Welt gebaut. Es folgten<br />
kurios anmutende „Vögel“<br />
wie der „Storch“ oder die<br />
„Ente“, bis 1935 mit dem<br />
„Fw 61“ der erste voll flugfähige<br />
Helikopter knatternd<br />
in die Luft ging –<br />
eine Welt-Sensation!<br />
22 23
Mobile Meisterwerke<br />
So läuft’s richtig r<strong>und</strong><br />
pen. Mit Hilfe elektronischer<br />
Etiketten, die an allen<br />
benötigten Teile hängen,<br />
wollen die findigen<br />
Bremer die Fertigung jetzt<br />
noch besser in den Griff<br />
bekommen – <strong>und</strong> Produktionskosten<br />
senken. Der<br />
Modellversuch läuft; die<br />
Fachwelt ist gespannt.<br />
Auch zu Wasser sind Bremer<br />
Ingenieure nicht um<br />
innovative Ideen verlegen.<br />
<strong>Die</strong> Bayern schwören auf<br />
Qualität aus <strong>Bremen</strong>. <strong>Die</strong><br />
Amerikaner auch. R<strong>und</strong><br />
um den Globus fahren<br />
Autobauer zahlreicher<br />
Unternehmen ausgesprochen<br />
gut mit Montagesystemen<br />
oder Zubehörteilen<br />
aus der <strong>Hansestadt</strong>.<br />
Denn hier haben sich etliche<br />
Zulieferbetriebe angesiedelt.<br />
Darunter der Sitzhersteller<br />
Lear, der alle 50<br />
Vom Rohstahl<br />
zu den Sternen<br />
Kein Auto ohne Stahl,<br />
auch im Bremer Werk der<br />
DaimlerChrysler AG. Er<br />
verwandelt sich in <strong>Bremen</strong>s<br />
schönste Sterne mit<br />
den Kürzeln C, CLK, SL oder<br />
SLK. In der <strong>Hansestadt</strong>,<br />
dem sechstgrößten deutschen<br />
Industriestandort,<br />
rollen fast täglich etwa<br />
1000 neue Mercedes-Pkw<br />
mit diesen Buchstaben-<br />
Kombinationen vom Band.<br />
Eine weitere kommt bald<br />
hinzu: Ab 2008 wird auch<br />
der neue „kleine“ Geländewagen<br />
in Sebaldsbrück<br />
gebaut. Gleich nebenan,<br />
im K<strong>und</strong>encenter von Mercedes-Benz,<br />
setzen sich<br />
pro Arbeitstag r<strong>und</strong> 180<br />
stolze Besitzer zum ersten<br />
Mal ans Steuer ihrer<br />
neuen Wagen. Gute Fahrt!<br />
Hier geht’s heiß her. Bis<br />
zu 2000º Celsius im Hochofen,<br />
schweißtreibende<br />
Temperaturen davor.<br />
Bei Arcelor <strong>Bremen</strong> wird<br />
Stahl „gekocht“. Und zwar<br />
seit 50 Jahren. <strong>Die</strong> Hütte<br />
direkt an der Weser – eine<br />
hoch moderne Anlage von<br />
der Roheisenerzeugung<br />
Kurze Wege: <strong>Die</strong> Frachter mit Erz<br />
<strong>und</strong> Koks – Gr<strong>und</strong>stoffe für die<br />
Stahlerzeugung – können direkt<br />
an den Weser-Terminals von<br />
Arcelor <strong>Bremen</strong> anlegen.<br />
bis zur Feinblechverarbeitung.<br />
Bis zu 4 Millionen<br />
Tonnen Rohstahl können<br />
hier pro Jahr produziert<br />
<strong>und</strong> zu Flachstahlprodukten<br />
veredelt werden.<br />
Zum Beispiel lasergeschweißte<br />
Platinen, also<br />
Feinbleche für die Automobilindustrie.<br />
Volle Kraft voraus: <strong>Die</strong> 27 Knoten<br />
schnelle Luxus-Yacht „Isis“.<br />
1907 kam <strong>Bremen</strong> ins Rollen.<br />
Damals wurden im<br />
NAMAG-Werk die ersten<br />
Kraftwagen in der <strong>Hansestadt</strong><br />
gebaut. Borgward<br />
setzte die Tradition mit<br />
legendären Modellreihen<br />
wie Hansa oder Isabella<br />
fort, bis 1978 der bekannte<br />
Stern über der „Autostadt<br />
des Nordens“ aufging.<br />
Seither hat die Daimler-<br />
Chrysler AG ihr Werk im<br />
Stadtteil Sebaldsbrück zur<br />
zweitgrößten deutschen<br />
Produktionsstätte im Konzern<br />
ausgebaut. R<strong>und</strong><br />
15.000 Beschäftigte verdienen<br />
gegenwärtig beim<br />
größten Arbeitgeber <strong>Bremen</strong>s<br />
ihre „Brötchen“. Dazu<br />
kommen die Jobs in<br />
r<strong>und</strong> 600 regionalen Zulieferfirmen,<br />
deren jährliches<br />
Auftragsvolumen bei<br />
circa 1 Milliarde Euro liegt.<br />
Mehr als 250.000 Fahrzeuge<br />
werden pro Jahr gebaut.<br />
Da muss die Logistik<br />
wie am Schnürchen klap-<br />
Dicke Dinger: Bis zu 45 Tonnen<br />
wiegen die „Coils“, zu denen<br />
Arcelor <strong>Bremen</strong> Bleche für die<br />
Automobilindustrie zusammenrollt.<br />
Davon zeugen die schnittigen<br />
Yachten, die auf der<br />
Lürssen-Werft vom Stapel<br />
laufen <strong>und</strong> jeden Scheich<br />
zum Schwärmen bringen.<br />
<strong>Die</strong> maritimen Meisterwerke,<br />
gefertigt aus edelsten<br />
Materialien, sorgen<br />
auf allen Weltmeeren für<br />
Aufsehen. Eben wahre<br />
Traumschiffe.<br />
Autostadt <strong>Bremen</strong>:<br />
<strong>Die</strong> Maschinenfabrik Johann A.<br />
Krause entwickelt <strong>und</strong> fertigt<br />
produktionsreife Montagesysteme.<br />
Sek<strong>und</strong>en eine komplette<br />
Garnitur fertigstellt. Oder<br />
„Nacam“ mit dem Werk<br />
für Lenksäulen, die in jedem<br />
3er-BMW stecken.<br />
Ford oder General Motors<br />
bauen ebenfalls auf <strong>Bremen</strong>.<br />
Hier läuft es mit Fertigungsstraßen<br />
aus den<br />
Maschinenfabriken Krause<br />
oder LSW so richtig r<strong>und</strong>.<br />
Perfektion am laufenden<br />
Band: Cabrio-Produktion im<br />
Bremer Mercedes-Werk.<br />
24 25
Projekte mit Zukunft<br />
Gut gelandet in der „Airport City“<br />
Bremer an die Lagune.<br />
Venezianer an die Weser.<br />
Seitdem Maschinen der<br />
Ryanair in <strong>Bremen</strong> landen,<br />
geht das nonstop <strong>und</strong> für<br />
kleines Geld. Elf Ziele in<br />
Europa fliegt der irische<br />
Preisbrecher vom Flughafen<br />
am Neuenlander<br />
Feld aus an. <strong>Bremen</strong> wurde<br />
als erster deutscher<br />
Verkehrsflughafen in das<br />
Flugprogramm der Airline<br />
aufgenommen. Sehr zur<br />
Freude der Reisenden,<br />
denn hier sind die Wege<br />
kurz. Mit der Tram zum Jet<br />
– die Fahrt aus der Innenstadt<br />
ans Terminal dauert<br />
keine Viertelst<strong>und</strong>e. <strong>Die</strong><br />
schnelle Linie löst jedoch<br />
nicht allein bei den knapp<br />
1,7 Millionen Fluggästen<br />
pro Jahr Beifall aus. Denn<br />
r<strong>und</strong> um den Flughafen<br />
sind etwa 13.500 Arbeitsplätze<br />
in über 450 Unternehmen<br />
entstanden. <strong>Die</strong><br />
„Airport City“ wurde zum<br />
gefragten Standort der<br />
Logistik <strong>und</strong> Informationstechnologie,<br />
der in Kürze<br />
über eine eigene Autobahnabfahrt<br />
erreichbar ist:<br />
<strong>Die</strong> A 281 sorgt für noch<br />
schnellere Verbindungen<br />
in die „Airport City“, in der<br />
es natürlich auch Hotels,<br />
Geschäfte <strong>und</strong> Kindertagesstätten<br />
gibt. Sie <strong>und</strong><br />
eine Dependance der<br />
Hochschule <strong>Bremen</strong> tragen<br />
dazu bei, dass die<br />
Stadt am Flughafen ihrem<br />
Namen gerecht wird.<br />
Das „fliegende Klassenzimmer“<br />
startet in <strong>Bremen</strong>.<br />
Seit 1956 bildet die Lufthansa<br />
in ihrer Verkehrsfliegerschule<br />
angehende<br />
Flugzeugführer aus. R<strong>und</strong><br />
300 „Azubis der Lüfte“<br />
drücken hier die Schulbank<br />
<strong>und</strong> trainieren zudem am<br />
Simulator, wie man eine<br />
Boeing 737 fliegt. Einmal<br />
Pilot sein – die Schulleitung<br />
lässt auf Anfrage auch mal<br />
interessierte Laien ins virtuelle<br />
Cockpit. Der reale<br />
Flugverkehr wird gleich<br />
nebenan beobachtet: R<strong>und</strong><br />
540 Mitarbeiter überwachen<br />
in der Bremer Kontrollzentrale<br />
der Deutschen<br />
Flugsicherung den Himmel<br />
vom Deister bis weit hinaus<br />
in die Deutsche Bucht,<br />
von Borkum bis an die<br />
polnische Grenze. <strong>Bremen</strong><br />
gehört neben Frankfurt,<br />
Karlsruhe <strong>und</strong> München zu<br />
den Leitzentralen, die den<br />
„Unteren Luftraum“ über<br />
Deutschland permanent<br />
im Blick haben.<br />
Mittendrin statt weit ab:<br />
Radio <strong>Bremen</strong> sendet bald<br />
direkt aus der City. Und<br />
zwar alle seine Hörfunk<strong>und</strong><br />
TV-Programme. Denn<br />
die kleinste ARD-Anstalt<br />
bezieht ein neues Domizil<br />
im Stephani-Viertel. Noch<br />
werden Fernseh-Klassiker<br />
wie „3 nach 9“, das Regionalmagazin<br />
„buten & binnen“<br />
<strong>und</strong> die vier Radio-<br />
Programme an zwei Standorten<br />
produziert. Doch<br />
jetzt wird für Redaktionen,<br />
Technik <strong>und</strong> Verwaltung<br />
ein auf drei Gebäude verteiltes<br />
Sendezentrum an<br />
der Weser errichtet. Ein<br />
paar Schritte flussabwärts<br />
wächst schon das nächste<br />
zukunftsweisende Projekt<br />
heran: <strong>Die</strong> Überseestadt.<br />
Wo einst „dicke Pötte“<br />
entladen <strong>und</strong> wertvolle<br />
Fracht gelagert wurde,<br />
entsteht ein pulsierendes<br />
Quartier für innovative<br />
Unternehmen. <strong>Die</strong> alten<br />
Hafenreviere erleben eine<br />
urbane Renaissance. 300<br />
Hektar bieten Raum für<br />
den wortwörtlich großen<br />
Wurf: Europas weitläufigstes<br />
Entwicklungsprojekt,<br />
ausgelegt für 16.000 Arbeitsplätze<br />
in unmittelbarer<br />
Nähe zur Bremer City.<br />
Überseestadt lockt<br />
Architekten von Weltruf<br />
Wegweisende Architektur<br />
für einen neuen Stadtteil:<br />
<strong>Die</strong> Überseestadt vernetzt<br />
Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft,<br />
Leben <strong>und</strong> Arbeiten.<br />
Büros <strong>und</strong> Lofts in behutsam<br />
umgebauten Speichern<br />
<strong>und</strong> augenfälligen<br />
Neubauten direkt an Weser<br />
– dieses Flair zieht an.<br />
Und zwar Handel <strong>und</strong> Gewerbe,<br />
Ateliers <strong>und</strong> Agenturen.<br />
Vom „Kaffee-Quartier“<br />
bis zum Überseepark<br />
werden phantasievolle<br />
Konzepte realisiert.<br />
Destination <strong>Bremen</strong>: Seit 1920<br />
heben Flugzeuge vom Neuenlander<br />
Feld ab.<br />
Oben links:<br />
Volle Kontrolle: Fluglotsen im Tower<br />
des Bremer Flughafens.<br />
Oben rechts:<br />
„Das fliegende Klassenzimmer“:<br />
Piloten von morgen heben im<br />
Bremer Simulator zunächst nur<br />
virtuell ab.<br />
Oben: Auch der TV-Klassiker „3 nach<br />
9“ mit Giovanni di Lorenzo <strong>und</strong><br />
Amelie Fried wird bald im neuen<br />
Sendezentrum von Radio <strong>Bremen</strong><br />
produziert.<br />
Oben: Namhafte Architekten planen<br />
für die Überseestadt. Etwa Helmut<br />
Jahn, der den „EWE-Tower“ entwarf.<br />
Unten: Der umgebaute Speicher I<br />
zählt zu den besonders begehrten<br />
Standorten in der Überseestadt.<br />
26 27
<strong>Die</strong> Markenhauptstadt<br />
„Jede Woche eine neue Welt“ –<br />
<strong>und</strong> zwar aus <strong>Bremen</strong>. Denn hier ist<br />
die TCM-Logistik für den Non-Food-<br />
Bereich von Tchibo angesiedelt.<br />
Kaffee, Kekse, Cornflakes.<br />
Pils, Pralinen, Papayas.<br />
Tabak, Tee, Tiefkühlbrezeln.<br />
<strong>Die</strong> weite Welt des Genießens<br />
ist in <strong>Bremen</strong> zu<br />
Hause. <strong>Die</strong> großen Marken<br />
sind es auch. Von Beck’s bis<br />
Biskin, von Chiquita bis<br />
Krönung – gutes Essen <strong>und</strong><br />
Trinken aus <strong>Bremen</strong> hält<br />
Leib <strong>und</strong> Seele zusammen.<br />
Über 11.000 Beschäftigte<br />
machen das Ernährungsgewerbe<br />
zum zweitgrößten<br />
Industriezweig der<br />
<strong>Hansestadt</strong>. Sie kümmern<br />
sich um Leckeres, Feines,<br />
Deftiges, produzieren, veredeln,<br />
verpacken <strong>und</strong> versenden<br />
Lebens- <strong>und</strong> Genussmittel<br />
in alle Kontinente.<br />
Zum Beispiel Beck’s:<br />
Pro Minute werden r<strong>und</strong><br />
um den Erdball 3000<br />
Flaschen geleert. Eben ein<br />
Bier für die ganze Welt.<br />
Wetten, dass in jedem Eisschrank<br />
ein Stück <strong>Bremen</strong><br />
liegt? Und in jeder Küche?<br />
Fangen wir einfach mal<br />
beim Kaffee an: Jacobs<br />
<strong>und</strong> Onko, Eduscho <strong>und</strong><br />
HAG, Melitta <strong>und</strong> Azul –<br />
wer den belebenden Muntermacher<br />
mag, ist schon<br />
in <strong>Bremen</strong>. Seit 1673 sind<br />
die braunen Bohnen hier<br />
in aller M<strong>und</strong>e. Damals<br />
wurde an der Weser<br />
das erste Kaffeehaus im<br />
deutschsprachigen Raum<br />
eröffnet. Nur in London,<br />
Venedig <strong>und</strong> Paris kam<br />
man noch früher auf den<br />
Geschmack, den auch der<br />
Bremer Ludwig Roselius<br />
schätzte – freilich ohne<br />
Coffein. Ihm gelang es vor<br />
100 Jahren, dem Kaffee<br />
diesen zwar anregenden,<br />
aber auch belastenden<br />
Stoff zu entziehen. Seither<br />
gilt das Kürzel „HAG“ als<br />
Synonym für unbeschwerten<br />
Genuss. Und <strong>Bremen</strong>,<br />
ohnehin Deutschlands<br />
Kaffee-Stadt Nr. 1, avancierte<br />
zum Zentrum der europäischen<br />
Entcoffeinierungsindustrie.<br />
Doch ob<br />
mit oder ohne Coffein:<br />
Jede zweite Tasse Kaffee,<br />
die täglich zwischen Kiel<br />
<strong>und</strong> Konstanz getrunken<br />
wird, stammt von Unternehmen<br />
aus der <strong>Hansestadt</strong>.<br />
Apropos trinken: Bier<br />
aus <strong>Bremen</strong> ist seit dem<br />
13. Jahrh<strong>und</strong>ert ein Export-<br />
Schlager. Heute labt Beck’s,<br />
mittlerweile unter dem<br />
Dach des „Global Players“<br />
InBev, durstige Kenner von<br />
Alaska bis Zimbabwe.<br />
Markenzeichen: <strong>Die</strong> grüne<br />
Flasche mit dem Bremer<br />
Schlüssel drauf.<br />
Auch die Milka-Kuh stammt aus <strong>Bremen</strong>: Nämlich<br />
von Kraft Foods Deutschland in der Neustadt.<br />
Auch ein paar Schritte<br />
neben dem Beck’s-Brauhaus<br />
werden bekannte<br />
Marken „gemacht“: Kraft<br />
Foods Deutschland mit<br />
Firmensitz in <strong>Bremen</strong><br />
bringt Philadelphia, Mirácoli<br />
oder Toblerone auf<br />
den Tisch. Gleich um die<br />
Ecke werden bei Hachez<br />
verführerische Schokoladen<br />
<strong>und</strong> Pralinen kreiert.<br />
Am anderen Weserufer<br />
produziert Kellogg Cornflakes<br />
für den europäischen<br />
Markt. Feine Wurst<br />
kommt von Könecke-Redlefsen,<br />
frisches Obst <strong>und</strong><br />
Gemüse aus 123 Herkunftsländern<br />
steuert die Atlanta-<br />
Gruppe bei, während<br />
BakeMark/Meistermarken<br />
Deutschlands Bäcker mit<br />
Backzutaten beliefert. Und<br />
Vitakraft sorgt dafür, dass<br />
sich auch Mieze <strong>und</strong> Hansi<br />
r<strong>und</strong>um wohlfühlen.<br />
Stimmt schon: <strong>Bremen</strong><br />
liegt überall ganz nah.<br />
Nämlich in jeder Küche.<br />
St. Pauli liegt in <strong>Bremen</strong><br />
In den Weiten Amerikas<br />
wirkt das „alte Europa“<br />
eher klein, rücken München,<br />
Hamburg <strong>und</strong> <strong>Bremen</strong><br />
eng zusammen. Und deshalb<br />
passen das fesche<br />
Dirndl, St. Pauli <strong>und</strong> Bremer<br />
Bier problemlos auf<br />
ein Flaschenetikett. Es erzählt<br />
davon, dass Bierfans<br />
von New York bis Los Angeles<br />
zwar gern an blonde<br />
bayerische Madln denken,<br />
aber am liebsten Gerstensaft<br />
aus <strong>Bremen</strong> trinken.<br />
Das Unternehmen Beck &<br />
Co, zu dem seit 1918 auch<br />
die altbremische St. Pauli-<br />
Brauerei gehört, entspricht<br />
ihrem Wunsch mit dem<br />
„St. Pauli Girl“. Ein Bier,<br />
das milder schmeckt als<br />
Beck’s <strong>und</strong> nur in den USA<br />
zu haben ist. Cheers!<br />
28 29
Mobile City <strong>Bremen</strong><br />
„Rolland“ ist schon ziemlich<br />
clever. Er bremst ab,<br />
wenn er ein Hindernis registriert.<br />
Und über seine<br />
Videokamera erkennt er<br />
markante Objekte in seiner<br />
Umgebung wieder.<br />
Doch „Rolland“, der in <strong>Bremen</strong><br />
entwickelte autonome<br />
Rollstuhl, lernt immer<br />
weiter. Im Labor des Deutschen<br />
Forschungszentrums<br />
für Künstliche Intelligenz<br />
(DFKI) an der Uni <strong>Bremen</strong><br />
wird ihm gerade beigebracht,<br />
per Kopfdrehung<br />
seines Benutzers eine bestimmte<br />
Richtung einzu-<br />
„Roboter aus <strong>Bremen</strong> werden den Weltraum entdecken“<br />
Edelgard Bulmahn, ehem. B<strong>und</strong>esministerin für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
schlagen. Eine IT-Lösung,<br />
basierend auf dem Zusammenspiel<br />
von Sensoren<br />
<strong>und</strong> Computersteuerung,<br />
um schwerstbehinderten<br />
Menschen ein weitgehend<br />
selbstbestimmtes Leben zu<br />
ermöglichen. Wissenschaftler<br />
aus Spanien, Italien <strong>und</strong><br />
Rumänien sind an diesem<br />
europäischen „SHARE-it“-<br />
Projekt beteiligt. Nicht<br />
minder zukunftsweisend:<br />
der „C-Manipulator“. Ein<br />
vollautonomer Unterwasserroboter<br />
mit zwei Greifern,<br />
der für Inspektions<strong>und</strong><br />
Wartungsarbeiten<br />
etwa von Pipelines konzipiert<br />
wurde. Auf ganz<br />
anderem Terrain fühlt sich<br />
der „Scorpion“ wohl. Ein<br />
achtbeiniger, sich selbst<br />
steuernder „Offroad“-Roboter,<br />
der auch in unwegsamem<br />
Gelände Kurs hält<br />
– bestens geeignet zur<br />
Erk<strong>und</strong>ung von Planeten,<br />
was großes Interesse bei<br />
Raumfahrt-Organisationen<br />
ausgelöst hat. Nothelfer<br />
wie das Technische Hilfswerk<br />
schauen dagegen<br />
gespannt auf innovative<br />
Rettungsroboter aus <strong>Bremen</strong>,<br />
die in Erdbebenregionen<br />
aktiv werden können.<br />
Und Logistiker begeistert<br />
der Paketroboter, den das<br />
Institut BIBA für die Deutsche<br />
Post entwickelt hat.<br />
Ein unermüdlicher „Lastesel“,<br />
der Kartons aus Containern<br />
wuchtet. Stück für<br />
Stück, Tag für Tag.<br />
Klein, clever, kompatibel –<br />
unerlässliche Eigenschaften<br />
für mobile Produkte<br />
<strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen. Und<br />
die stehen in der „Mobile<br />
City <strong>Bremen</strong>“ hoch im Kurs.<br />
Hier ist an der Schnittstelle<br />
von Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft ein dichtes<br />
Netzwerk aus Forschung,<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Vermarktung<br />
in Sachen „Mobile<br />
Solutions“ entstanden;<br />
hier erproben Unternehmen<br />
innovative Produkte.<br />
Bremer Herzpatienten etwa<br />
tragen Geräte bei sich,<br />
die regelmäßig die Pulsfrequenz<br />
zum Hausarzt<br />
funken – eine Maßnahme,<br />
die Leben retten kann.<br />
<strong>Bremen</strong>-Besucher gehen,<br />
geleitet durch ein PDA-<br />
Gerät mit der Software<br />
„TimeGuide“, auf eine Erlebnisreise,<br />
die sie zu historisch<br />
relevanten Punkten<br />
der <strong>Hansestadt</strong> führt.<br />
Karten aufs Handy: „Mobile Ticketing“, eine <strong>Innovation</strong> aus <strong>Bremen</strong>.<br />
Und Bremer Autofahrer<br />
wissen dank des SMS-unterstützten<br />
„VMZ Mobil“-<br />
Systems stets aktuell über<br />
Staus Bescheid.<br />
Andere Projekte zielen auf<br />
die automatisierte Warensteuerung<br />
ab: Container<br />
oder Autos sollen mit Hilfe<br />
von „Smart Tags“, Computer-Chips<br />
plus Software,<br />
ihren Weg durch das<br />
Logistik-Netzwerk selbst<br />
finden. Zukunftsmusik?<br />
Keineswegs: An der Umsetzung<br />
wird in <strong>Bremen</strong><br />
bereits intensiv gefeilt.<br />
Apropos Musik: <strong>Die</strong> Bremer<br />
CTS Eventim AG holt<br />
Ausnahme-Künstler von<br />
Thomas Quasthoff bis<br />
Phil Collins in die Konzertsäle.<br />
Parallel dazu entwickelt<br />
Europas größter<br />
Ticketvermarkter zukunftsweisende<br />
Kartenkonzepte.<br />
Wer mit Chris Rea träumen<br />
oder mit Westernhagen<br />
rocken möchte, kann<br />
sein Ticket zu Hause via<br />
Internet bequem buchen<br />
<strong>und</strong> ausdrucken. Oder er<br />
lässt es gleich aufs Handy<br />
laden: Mit „Mobile Ticke-<br />
<strong>Die</strong> Region gezielt erk<strong>und</strong>en: Der Bremer Freizeit-Navigator „monavista“<br />
hilft Touristen, ihre Reisen individuell <strong>und</strong> bis ins Detail zu planen.<br />
ting“ ist Schlangestehen<br />
im Vorverkauf passé. Doch<br />
auch für die Eintrittskarten<br />
alten Stils haben die Bremer<br />
etwas Neues kreiert:<br />
Ein ins Papier eingelassener<br />
RFID-Chip personalisiert<br />
die Tickets, macht<br />
Fälschungen unmöglich<br />
<strong>und</strong> zeigt Schwarzhändlern<br />
die rote Karte! Also mehr<br />
Sicherheit auch für die<br />
Fußball-Fans, die ihre Karten<br />
für die WM 2006 ausschließlich<br />
von CTS Eventim<br />
bekommen haben.<br />
Kompetenz in Sachen Live-<br />
Entertainment: CTS Eventim holt<br />
Weltstars in die Konzertsäle.<br />
Kleuines Bild: Paketroboter aus<br />
dem DFKI<br />
30<br />
31
Gestandene Bremer, auch<br />
„Tagenbaren“ genannt,<br />
kennen das: Besucher auf<br />
dem Marktplatz <strong>und</strong> ihre<br />
fordernde Frage, wo denn<br />
jetzt bitteschön die Schiffe<br />
sind. Stimmt schon: In den<br />
seit dem frühen Mittelalter<br />
berühmten stadtbremischen<br />
Häfen, wo sich<br />
einst die Ozeandampfer<br />
drängelten, kommen „Sehleute“<br />
nur noch selten<br />
auf ihre Kosten.<br />
Aber in Bremerhaven!<br />
In den Bremischen Häfen<br />
der Seestadt machen Tag<br />
für Tag Schiffe der Superlative<br />
fest: Großcontainer-<br />
Carrier aller großen Linien<br />
oder Autotransporter, die<br />
<strong>Bremen</strong> angesichts ihrer<br />
Dimensionen gar nicht<br />
mehr ansteuern können.<br />
Etwa die „Emma Maersk“,<br />
das größte Containerschiff<br />
der Welt: 398 Meter lang,<br />
56,40 Meter breit, Tiefgang<br />
knapp 14 Meter. Im<br />
September 2006 lief dieser<br />
Riese erstmals Bremerhaven<br />
an. Probleme?<br />
Keineswegs. Denn das<br />
„Wilhelm Kaisen-Terminal“<br />
wird auch mit „dicken<br />
Pötten“ spielend fertig.<br />
Schließlich werden die<br />
Anlagen seit Jahrzehnten<br />
kontinuierlich ausgebaut.<br />
Und deshalb liegt der Welthafen<br />
des Zwei-Städte-<br />
Staates in Bremerhaven<br />
an der Unterweser, gerade<br />
einmal 32 Seemeilen von<br />
der offenen See entfernt.<br />
Hier sind die Schiffe: In den Bremischen Häfen in Bremerhaven,<br />
der längsten Stromkaje der Welt.<br />
32<br />
33
<strong>Die</strong> folgenschwere Kiste<br />
<strong>Bremen</strong>, 5. Mai 1966: <strong>Die</strong> „Fairland“ bringt die ersten Container nach Deutschland.<br />
Perfektion in Blech: Knapp<br />
2,50 Meter hoch <strong>und</strong> breit,<br />
6 oder 12 Meter lang. Genormter<br />
Fortschritt, praktisch<br />
<strong>und</strong> flexibel. Eine<br />
tolle Kiste, die alle Häfen<br />
der Welt auf den Kopf<br />
gestellt hat.<br />
Auch in <strong>Bremen</strong>, wo 1966<br />
der erste Container auf<br />
deutschen Boden gehievt<br />
wurde. Seither ist alles<br />
anders: <strong>Die</strong> Dimensionen<br />
der Schiffe, die Struktur der<br />
Hafenanlagen, das Tempo<br />
der Logistik.<br />
Gut 4,4 Millionen Standard-Einheiten<br />
werden<br />
pro Jahr in den Häfen der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Hansestadt</strong> umgeschlagen<br />
<strong>und</strong> auf Trailer<br />
<strong>und</strong> Waggons gesetzt.<br />
Tendenz: rasant steigend;<br />
Experten rechnen weiter<br />
mit rapidem Wachstum.<br />
Kein W<strong>und</strong>er, denn mittlerweile<br />
kommt einfach alles<br />
in die Kiste. Zum Beispiel<br />
Wein: Ein 6 Meter langer<br />
Container-Tank steckt<br />
über 33.000 Liter weg.<br />
Oder Fahrzeuge: In einem<br />
12-Meter-Container finden<br />
sechs komplett zerlegte<br />
Autos Platz.<br />
In Bremerhaven, an der<br />
längsten Stromkaje der<br />
Zukunft braucht Platz.<br />
In diesem Fall 1681 Meter<br />
Weserufer plus 90 Hektar<br />
Umschlagfläche. Denn<br />
der internationale Schiffsverkehr<br />
nimmt sprunghaft<br />
zu. Also muss auch Europas<br />
viertgrößter Containerhafen<br />
wachsen. Präzise gesagt<br />
auf insgesamt 4900<br />
Und ab geht die Bahn:<br />
Container, vom Schiff direkt<br />
Meter Kajenlänge. Damit<br />
auf den Waggon gesetzt,<br />
ab 2008 statt 10 gleich<br />
rollen an ihr Ziel.<br />
14 Großcontainerschiffe<br />
parallel be- <strong>und</strong> entladen<br />
werden können. Der erste<br />
Liegeplatz ist schon in Betrieb,<br />
der nächste folgt in<br />
Kürze. So sichert der CT 4,<br />
zur Zeit Europas größtes<br />
Hafenbauprojekt, die langfristige<br />
Entwicklung des<br />
Standorts Bremerhaven.<br />
34 35<br />
Imposant: Container-Stapel auf See.<br />
Welt, stapeln sich die bunten<br />
„Blechbüchsen“ auf<br />
gut 3 Kilometern. 19 Container-Brücken<br />
– bis zu<br />
1600 Tonnen schwer <strong>und</strong><br />
110 Meter hoch – heben<br />
sie vom oder aufs Schiff,<br />
„Vancarrier“ bugsieren<br />
sie sofort weiter. Denn<br />
Zeit ist im weltweiten,<br />
Fahrplan orientierten<br />
Liniendienst bares Geld:<br />
Anlegen, löschen, laden,<br />
ablegen – dieser Takt bestimmt<br />
das Leben in den<br />
Häfen <strong>und</strong> in den Container-Umschlagbetrieben<br />
Eurogate, North Sea Terminal<br />
Bremerhaven sowie<br />
MSC Gate Bremerhaven.<br />
365 Tage im Jahr.<br />
Damit das reibungslos<br />
klappt, kümmert sich die<br />
Hafengesellschaft „bremenports“<br />
um die Infrastruktur<br />
der Hafengruppe<br />
<strong>Bremen</strong>/Bremerhaven.<br />
Keine leichte Aufgabe bei<br />
49 Kilometern Kajen, 75<br />
Kilometern Straßen <strong>und</strong><br />
Kanälen <strong>und</strong> 63 Brücken!<br />
Hinzu kommen die Abwicklung<br />
aktueller Bauprojekte<br />
oder die internationale<br />
Vermarktung,<br />
wobei „Botschaften“ in<br />
Wien, Prag oder Budapest<br />
eine wichtige Funktion<br />
zufällt. Ihre Akquisition<br />
trägt dazu bei, die Position<br />
<strong>Bremen</strong>s im harten Wettbewerb<br />
der „Hamburg-<br />
Antwerp-Range“ der nordeuropäischen<br />
Seehäfen zu<br />
festigen. Denn vom wirtschaftlichen<br />
Erfolg der<br />
Bremischen Häfen hängen<br />
etwa 86.000 Arbeitsplätze<br />
ab – vom Lotsen auf See<br />
bis zum Brückenfahrer auf<br />
dem Terminal <strong>und</strong> dem<br />
Maler, der dort dem Rost<br />
zu Leibe rückt.<br />
Für jeden Zweck geeignet:<br />
<strong>Die</strong> Auftakt-Ausstellung zur<br />
„Stadt der Wissenschaft“ reiste<br />
in Containern durch <strong>Bremen</strong>.
Logistik nach Maß<br />
Drehscheibe Bremerhaven: Autos für Europa, Autos nach Übersee.<br />
Logistik für Airbus in Hamburg <strong>und</strong> <strong>Bremen</strong> – Stute erledigt das perfekt.<br />
Autos rollen vom Fließband.<br />
Normalerweise. In<br />
<strong>Bremen</strong> verschwinden sie<br />
fein säuberlich zerlegt in<br />
Containern. „Completely<br />
knocked down“ (CKD)<br />
heißt das ausgeklügelte<br />
System, fertige Fahrzeuge<br />
zu zerlegen <strong>und</strong> – der<br />
hohen Zölle wegen – am<br />
Zielort wieder zusammenzusetzen.<br />
Peinliche Sorgfalt<br />
ist dabei oberstes<br />
Gebot, damit nicht plötzlich<br />
am anderen Ende der<br />
Welt ’ne Schraube fehlt ...<br />
Doch im Logistik-Zentrum<br />
der BLG werden noch ganz<br />
andere Herausforderungen<br />
bewältigt. Etwa die<br />
Härtung geklebter Karosserieteile.<br />
Oder die Vormontage<br />
von Systemkomponenten.<br />
Denn die Hersteller<br />
verlagern immer<br />
mehr Produktionsschritte<br />
auf ihre Logistiker, richten<br />
bei ihnen „verlängerte<br />
Werkbänke“ ein. Andere<br />
Unternehmer übertragen<br />
ihre gesamte Logistik an<br />
die BLG. Zum Beispiel der<br />
Strumpfhersteller Kunert,<br />
der seine K<strong>und</strong>innen via<br />
<strong>Bremen</strong> mit hauchzarten<br />
Mode-Erzeugnissen versorgen<br />
lässt.<br />
Über die bremischen Häfen<br />
gelangt aber auch Fracht<br />
ganz anderen Kalibers<br />
ans Ziel. Etwa riesige Rollen<br />
mit Zeitungspapier aus<br />
Kanada. Volumen: 100.00<br />
Tonnen pro Jahr. Oder<br />
die mächtigen Wärmetauscher,<br />
die unlängst aus<br />
Bayern über <strong>Bremen</strong> nach<br />
Sibirien gelangten.<br />
Ausmaße: 200 Tonnen<br />
schwer, 40 Meter lang,<br />
sieben Meter hoch.<br />
Ein Betrieb wie zum Ferienstart<br />
auf der A 8: Blech soweit<br />
das Auge reicht, St0ßstange<br />
an St0ßstange. <strong>Die</strong><br />
Autodrehscheibe Bremerhaven<br />
kreiselt auf Hochtouren.<br />
Jährlich werden<br />
gut 1,4 Millionen Fahrzeuge<br />
für den Im- <strong>und</strong> Export<br />
verladen. Das ist Spitze in<br />
Europa. Anders gesagt: Pro<br />
Minute rollen zwei Autos<br />
von oder an Bord der imponierenden<br />
Carrier, die<br />
bis zu 6500 Wagen aufnehmen.<br />
Parkplätze gibt’s<br />
reichlich: Das Terminal der<br />
BLG Logistic Group umfasst<br />
100.000 Stellflächen!<br />
IT-Systeme bestimmen<br />
den weiteren Weg der<br />
Fahrzeuge: Reinigung, Inspektion,<br />
technische Umrüstung<br />
– das läuft wie am<br />
Schnürchen. So wie das<br />
Erfüllen von Sonderwünschen:<br />
Ledersitze rein,<br />
Sportfelgen ran – fertig ist<br />
der Traumwagen. Und ab<br />
geht’s zum K<strong>und</strong>en.<br />
Ein System, das bereits<br />
Schule macht: <strong>Die</strong> BLG<br />
installiert ihre Logistik-<br />
Kette gerade im italienischen<br />
Gioia Tauro sowie<br />
im Adria-Hafen Koper.<br />
Apropos Schule: <strong>Die</strong> Ausbildung<br />
tüchtiger Kaufleute<br />
<strong>und</strong> Logistiker hat in<br />
<strong>Bremen</strong> Tradition. Etwa bei<br />
der besonders praxisorientierten<br />
Deutschen Außenhandels-<br />
<strong>und</strong> Verkehrs-<br />
Akademie.<br />
Hosen, Hefte, Handtuchhalter<br />
– hier ist für alles<br />
Platz. Europas größtes<br />
Hochregallager im Neustädter<br />
Hafen packt spielend<br />
200.000 Paletten<br />
weg. Ein gigantisches Depot,<br />
aus dem Tchibo über<br />
50.000 Verkaufsstellen<br />
mit Gebrauchsartikeln versorgt.<br />
Dahinter stecken<br />
viele kluge Köpfe <strong>und</strong> die<br />
perfekte Logistik der BLG.<br />
Damit die „neue Welt“<br />
rechtzeitig ankommt.<br />
Logistik vom Feinsten. Aus<br />
<strong>Bremen</strong>. <strong>Die</strong> Firma Stute<br />
sorgt dafür, dass die Hamburger<br />
Airbus-Techniker<br />
ständig Nachschub für den<br />
Bau des A 380 haben. Und<br />
ihre Kollegen im Bremer<br />
Werk können sich ungestört<br />
der Montage des Militär-Transporters<br />
A 400 M<br />
widmen. Denn Stute richtet<br />
auch hier ein „Materialwirtschaftszentrum“<br />
ein, aus dem die Fertigung<br />
produktionsnah bedient<br />
wird. Dazu werden 55.000<br />
Artikel verwaltet <strong>und</strong> direkt<br />
an die Bauplätze geliefert.<br />
Und zwar punktgenau<br />
bis zur letzten Niete!<br />
Doch <strong>Bremen</strong> liefert auch<br />
Logistik-Knowhow: Das Institut<br />
für Seeverkehrswirtschaft<br />
<strong>und</strong> Logistik zählt<br />
zu den führenden Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Beratungseinrichtungen<br />
in Europa.<br />
Fertig zur Zulassung:<br />
<strong>Die</strong> technische Umrüstung von<br />
Autos gehört zum Repertoire der<br />
Bremer Logistiker.<br />
Schluss mit Suchen: Im BLG-Hochregallager<br />
hat jeder Artikel seinen<br />
Platz – <strong>und</strong> wird auf Knopfdruck<br />
geliefert.<br />
36 37
Ein gutes Stück <strong>Bremen</strong><br />
Symbol des Wandels<br />
Einst Mauerblümchen,<br />
heute kulturelles Zentrum:<br />
Der 1910 gebaute, 400<br />
Meter lange Speicher XI<br />
symbolisiert den Wandel<br />
in den bremischen Häfen.<br />
Wo früher Tallymänner,<br />
Küper oder Stauer Stückgut<br />
aus Übersee stapelten,<br />
studieren jetzt angehende<br />
Maler, Bildhauer <strong>und</strong><br />
Designer der Hochschule<br />
für Künste. Mit ihnen<br />
zogen Architekten, Werbeagenturen<br />
<strong>und</strong> Geschäftsleute<br />
in die einstige Brache.<br />
Ein Modell, das Schule<br />
macht: Auch der riesige<br />
Speicher I steht vor einer<br />
neuen Nutzung.<br />
Maritim: Das Hafenmuseum.<br />
Von alten Zeiten träumen,<br />
dabei die Zukunft nicht<br />
aus den Augen verlieren:<br />
Im neuen Hafenmuseum<br />
im Speicher XI wird von<br />
Dampfern <strong>und</strong> Reedern,<br />
Kapitänen <strong>und</strong> Kaufleuten<br />
erzählt. Der R<strong>und</strong>gang<br />
vom 19. ins 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zeigt bewegende Lebenswege<br />
auf, beleuchtet<br />
den harten Arbeitsalltag<br />
der Seeleute <strong>und</strong> erläutert,<br />
warum die Weser-<br />
Korrektion 1887-95 so<br />
wichtig für <strong>Bremen</strong> war.<br />
Damals stand die <strong>Hansestadt</strong><br />
kurz davor, durch<br />
den versandenden Fluss<br />
vom Welthandel abgekoppelt<br />
zu werden. Heute<br />
legen die Ozeanriesen<br />
gleich in Bremerhaven an,<br />
weil die Häfen der Seestadt<br />
rechtzeitig ausgebaut<br />
wurden. Eben Weitblick<br />
auf bremisch.<br />
Modern: Büro im Speicher XI.<br />
Mächtig: <strong>Die</strong> Getreideanlage<br />
im Industriehafen.<br />
SOS vor Helgoland, Notfall<br />
auf der Hallig Hooge,<br />
Havarie in der Odermündung<br />
– sie fahren raus;<br />
ganz egal, ob’s stürmt<br />
oder schneit. <strong>Die</strong> Männer<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
zur Rettung Schiffbrüchiger<br />
(DGzRS) kennen<br />
kein schlechtes Wetter.<br />
Dafür die deutsche Küste<br />
von Borkum bis nach Usedom<br />
<strong>und</strong> weit hinaus in<br />
die Deutsche Bucht. Wenn<br />
da draußen die Wogen<br />
hochschlagen, geht’s auch<br />
in <strong>Bremen</strong> hoch her. Denn<br />
hier, am Sitz der Organisation,<br />
ist die deutsche Seenotrettungszentrale<br />
angesiedelt,<br />
die alle Einsätze<br />
koordiniert. Seit 140 Jahren<br />
ist das so. Damals<br />
gründeten Adolph Bermpohl<br />
<strong>und</strong> Arwed Emminghaus<br />
die nationale Vereinigung<br />
zur Seenotrettung,<br />
die heute 54 Stationen an<br />
der Nord- <strong>und</strong> Ostseeküste<br />
unterhält. Ihre 185 fest angestellten<br />
<strong>und</strong> 800 freiwilligen<br />
Rettungsmänner<br />
bergen jährlich r<strong>und</strong> 1200<br />
Menschen aus gefährlichen<br />
Situationen auf See.<br />
Finanziert wird ihr lebensrettendes<br />
Werk allein aus<br />
Mitgliedsbeiträgen <strong>und</strong><br />
Spenden. Wer die DGzRS<br />
unterstützen möchte,<br />
muss nur nach einem der<br />
insgesamt 23.000 rot-weißen<br />
Sammelschiffchen<br />
Ausschau halten. Und die<br />
sind überall zu finden.<br />
Sogar auf der Zugspitze.<br />
Hilfe von Borkum bis Zinnowitz: <strong>Die</strong> Bremer Zentrale koordiniert die DGzRS-Rettungsflotte.<br />
38 39
Hinaus in die Ferne<br />
Nimm’ mich mit, Kapitän<br />
In weiter Ferne der Heimat<br />
verb<strong>und</strong>en – für Bremer<br />
Kaufleute mehr als nur<br />
ein Lippenbekenntnis. Sie<br />
bedachten das Übersee-<br />
Museum mit bemerkenswerten<br />
Schenkungen wie<br />
einem präkolumbianischen<br />
Goldschatz, brachten von<br />
ihren Reisen exotische<br />
Ein Briefmarken-Motiv der Bremer Designer<br />
Haase & Knels: <strong>Die</strong> „<strong>Bremen</strong>“ 1929 vor New York.<br />
Auf große Fahrt von <strong>Bremen</strong><br />
in die weite Welt –<br />
schon im 11. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
ging es damit los, segelten<br />
die ersten Kaufleute nach<br />
Skandinavien. 1147 traten<br />
Kreuzfahrer in <strong>Bremen</strong><br />
ihre Reise ins Heilige Land<br />
an; kaum 100 Jahre später<br />
begann der Handel mit<br />
allen Häfen Europas.<br />
Tahiti liegt in <strong>Bremen</strong>.<br />
Japan auch. Und Bali. Im<br />
Übersee-Museum ist die<br />
Welt zuhause, können<br />
„Globetrotter“ seit 1896<br />
ihr Fernweh stillen. Doch<br />
die Anfänge der schier<br />
grenzenlosen natur-,<br />
völker- <strong>und</strong> handelsk<strong>und</strong>lichen<br />
Sammlung gehen<br />
bis weit ins 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zurück: <strong>Die</strong> „Souvenirs“<br />
Bremer Kaufleute von<br />
ihren Reisen nach Übersee<br />
bildeten den Gr<strong>und</strong>stock<br />
für das Museum, dem<br />
1999 das Schaumagazin<br />
„Übermaxx“ angegliedert<br />
wurde. Es erschließt den<br />
gewaltigen F<strong>und</strong>us des<br />
Hauses, das seine Schätze<br />
gekonnt ins rechte Licht<br />
rückt: Nach der mit europäischen<br />
Design-Preisen<br />
bedachten Umgestaltung<br />
der „Ozeanien“-Ausstellung<br />
wurde die Asien-<br />
Abteilung neu geordnet.<br />
Bäume für die Wallanlagen<br />
mit <strong>und</strong> ebneten der<br />
Kunsthalle um 1890 den<br />
Weg für den Ankauf<br />
prachtvoller japanischer<br />
Farbholzschnitte von heute<br />
unschätzbarem Wert.<br />
<strong>Die</strong>ses beeindruckende<br />
Konvolut bildet einen<br />
Schwerpunkt im Kupferstichkabinett,<br />
das mit<br />
Auf nach Amerika! Plakat<br />
des Norddeutschen Lloyd<br />
von 1910 im Überseemuseum<br />
<strong>Bremen</strong>.<br />
etwa 230.000 Graphiken,<br />
Handzeichnungen <strong>und</strong><br />
Aquarellen aus sechs Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
im weltweiten<br />
Vergleich eine Ausnahmestellung<br />
einnimmt. Eine<br />
Sammlung, zusammengetragen<br />
von vielen privaten<br />
Stiftern mit exzellenten<br />
internationalen Kontakten,<br />
die in <strong>Bremen</strong> seit den<br />
Tagen des Städteb<strong>und</strong>es<br />
der Hanse gepflegt werden.<br />
Schon im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
wurden Handelsbeziehungen<br />
über Europa<br />
hinaus geknüpft; 1796<br />
richteten die erst sieben<br />
Jahre zuvor gegründeten<br />
Vereinigten Staaten von<br />
Amerika an der Weser<br />
eines ihrer ersten Generalkonsulate<br />
ein.<br />
Internationales <strong>Bremen</strong>:<br />
42 Staaten sind an der Weser<br />
mit Konsulaten vertreten.<br />
Heute zeigen die USA mit<br />
einer „Consular Agency“<br />
in <strong>Bremen</strong> Flagge, wo<br />
zudem 42 Staaten von<br />
Angola bis Usbekistan<br />
mit Honorarkonsulaten<br />
präsent sind, die überwiegend<br />
von engagierten<br />
Kaufleuten unterhalten<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Tradition grenzüberschreitender<br />
Fre<strong>und</strong>schaft<br />
hat <strong>Bremen</strong> durch Partnerschaften<br />
zu Städten wie<br />
Haifa (Israel), Izmir (Türkei)<br />
oder Dalian (China) fortgesetzt.<br />
<strong>Die</strong> 1976 besiegelte<br />
beispielhafte Verbindung<br />
mit Danzig leitete<br />
eine neue Epoche in den<br />
deutsch-polnischen<br />
Beziehungen nach dem<br />
2. Weltkrieg ein.<br />
1653 jagten die ersten<br />
Bremer Walfänger vor<br />
Grönland; im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
steuerten Bremer<br />
Kapitäne Ziele in Amerika<br />
<strong>und</strong> Asien an. Und 1847<br />
eröffnete der Postdampfer<br />
„Washington“ die Linienfahrt<br />
zwischen Bremerhaven<br />
<strong>und</strong> New York.<br />
Eine Tradition, die in luftiger<br />
Höhe fortgesetzt wurde.<br />
Denn 1929 startete der<br />
erste Postflug über den<br />
„großen Teich“. Der Name<br />
der Propellermaschine?<br />
Natürlich „<strong>Bremen</strong>“.<br />
Post in die Prärie: Mit der<br />
„Washington“ begann 1847 der<br />
regelmäßige Paketliniendienst<br />
von Bremerhaven in die USA.<br />
Bild oben: Neu: die Asien-Ausstellung<br />
im Überseemuseum.<br />
40 41
„Frack oder Smoking?“<br />
„Hey Leute, heute Abend ist Captain’s<br />
Dinner auf der Polarstern!“<br />
Bei Eiseskälte sind sie mit<br />
Feuereifer bei der Sache.<br />
Für die Erforschung der<br />
Meeresumwelt zeigen<br />
Bremer Wissenschaftler<br />
dem warmen Ofen glatt<br />
die kalte Schulter. Ihre Expeditionsreisen<br />
führen sie<br />
etwa an Bord der „Polarstern“,<br />
des Forschungsschiffs<br />
des Bremerhavener<br />
Alfred-Wegener-Instituts,<br />
in die Antarktis oder mit<br />
der „Meteor“ in den Südatlantik.<br />
Ihr Ziel: Erkenntnisse<br />
über den Lebensraum<br />
Küste oder das Zusammenspiel<br />
von Ozean<br />
<strong>und</strong> Klima zu gewinnen,<br />
die im Zentrum für Marine<br />
Umweltwissenschaften<br />
(Marum) ausgewertet<br />
werden. Ein beispielhafter<br />
Verb<strong>und</strong> für internationale<br />
Meeresforschung, der<br />
auch den Stifterverband<br />
der Deutschen Wissenschaft<br />
beeindruckt hat. Er<br />
kürte <strong>Bremen</strong> <strong>und</strong> Bremerhaven<br />
zur „Stadt der Wissenschaft<br />
2005“. <strong>Die</strong>se<br />
erstmals verliehene Auszeichnung<br />
würdigt die<br />
dynamische Entwicklung<br />
in den Forschungseinrichtungen<br />
des kleinsten B<strong>und</strong>eslandes.<br />
37 Städte hatten<br />
sich um diesen Ehrentitel<br />
beworben; <strong>Bremen</strong><br />
<strong>und</strong> Bremerhaven, wo über<br />
35.500 Studenten <strong>und</strong><br />
nahezu 800 Professoren<br />
an fünf Hochschulen lernen<br />
<strong>und</strong> lehren, machten<br />
gemeinsam das Rennen.<br />
42 43
Wissenschaft<br />
trifft Kunst<br />
MeVis – visionäre<br />
Software aus <strong>Bremen</strong><br />
44<br />
Ein Stück Erdgeschichte.<br />
1,5 Meter lang, archiviert<br />
im Bohrkernlager der Universität<br />
<strong>Bremen</strong>, einer von<br />
weltweit nur drei Einrichtungen<br />
dieser Art. <strong>Die</strong><br />
Spezialisten des Zentrums<br />
für Marine Umweltwissenschaften<br />
(Marum) lesen in<br />
solchen Bohrkernen wie in<br />
einem offenen Buch. <strong>Die</strong>se<br />
Probe, entnommen dem<br />
Meeresboden westlich von<br />
Florida, erzählt von dem<br />
verheerenden Meteoriteneinschlag<br />
vor 65,3 Millionen<br />
Jahren, der zu einem<br />
Klimawandel auf der Erde<br />
<strong>und</strong> damit zum Aussterben<br />
der Dinosaurier führte.<br />
<strong>Die</strong> gelbe Fläche zeigt an,<br />
wieviel Staub damals<br />
aufgewirbelt wurde. Und<br />
das wiederum lässt Rückschlüsse<br />
auf die Klimaentwicklung<br />
unserer Tage zu.<br />
Federleicht, filigran <strong>und</strong><br />
faszinierend. Aber ziemlich<br />
gefährlich: <strong>Die</strong> fragilen<br />
„Frost Flowers“, gerade<br />
einmal zwei Zentimeter<br />
große Eiskristalle in Arktis<br />
<strong>und</strong> Antarktis, enthalten<br />
bedrohlich viel Brom. Und<br />
das trägt in erheblichem<br />
Maße zur Zerstörung<br />
des Ozons in der unteren<br />
Atmosphäre bei.<br />
Wissenschaftler der Universität<br />
<strong>Bremen</strong> haben<br />
den eiskalten Killer gerade<br />
dingfest gemacht – <strong>und</strong><br />
erforschen jetzt, wie er<br />
sich auf unser Klima auswirkt.<br />
<strong>Die</strong> Fachleute vom Institut<br />
für Umweltphysik<br />
(IUP) wissen eben, wo es<br />
lang geht. Mit Hilfe ihrer<br />
Karten fand etwa Abenteurer<br />
Arved Fuchs den<br />
sicheren Weg durch die<br />
legendäre Nordwestpassage.<br />
<strong>Die</strong>se Route durch<br />
BIld oben links: „Frozen Flowers“:<br />
Schön, aber gefährlich für unser Klima.<br />
Bild unten: Grüne Kiste auf weißem<br />
Gr<strong>und</strong>: <strong>Die</strong> „Bibliothek im Eis“ des<br />
Künstlers Lutz Frisch.<br />
das Eismeer ist für die<br />
internationale Schifffahrt<br />
ausgesprochen interessant.<br />
Denn sie verkürzt<br />
die Fahrtzeit zwischen<br />
Europa <strong>und</strong> Fernost um<br />
40 Prozent. Doch das Eis<br />
ist ständig in Bewegung.<br />
Das IUP liefert deshalb<br />
mit Satellitenhilfe alle<br />
24 St<strong>und</strong>en neues Kartenmaterial,<br />
damit der Käpt’n<br />
Eisberge auf Wanderschaft<br />
umschiffen kann.<br />
Ein Fixpunkt lässt sich<br />
dagegen im nördlichen<br />
Weddelmeer anpeilen. <strong>Die</strong><br />
Position 70º39’S.08º15’W<br />
weist ein Stück <strong>Bremen</strong><br />
in der Antarktis aus: Direkt<br />
neben der „Neumayer-<br />
Forschungsstation“ des<br />
Bremerhavener Alfred-<br />
Wegener-Instituts wurde<br />
ein 20-Fuß-Container aufs<br />
Eis gesetzt. <strong>Die</strong> grüne Kiste<br />
mit dem rot lackierten<br />
Dach enthält eine gut<br />
funktionierende Heizung,<br />
ein bequemes Sofa sowie<br />
1000 Bücher, gestiftet von<br />
prominenten Künstlern<br />
<strong>und</strong> Wissenschaftlern. Sie<br />
beteiligten sich damit an<br />
dem außergewöhnlichen<br />
Kunstprojekt „Bibliothek<br />
im Eis“ des Bildhauers Lutz<br />
Fritsch. Literatur inmitten<br />
der öden Schneewüste<br />
am Ende der Welt – eine<br />
kulturelle Oase für die einsamen<br />
Forscher im ewigen<br />
Eis, das die Farbe Grün<br />
nicht kennt.<br />
Bild oben Mitte: Stimmt schon,<br />
<strong>Bremen</strong> liegt auch in der Antarktis.<br />
2003 schipperten Crew <strong>und</strong> Gäste<br />
des Kreuzfahrtschiffes „<strong>Bremen</strong>“ per<br />
Schlauchboot um die Melchior-<br />
Islands <strong>und</strong> stießen auf eine neue<br />
Passage nebst einer unbekannten<br />
Insel. Beide wurden nach <strong>Bremen</strong><br />
benannt. Genaue Position:<br />
63º56,1’W.64º19,3’S.<br />
Er ist ein Visionär. Und das<br />
hat er schriftlich: Der Bremer<br />
Professor Heinz-Otto<br />
Peitgen, ausgezeichnet<br />
mit dem Deutschen Gründerpreis<br />
2006 in der Kategorie<br />
„Visonär“. Seit 1995<br />
entwickelt seine MeVis-<br />
Gruppe an der Uni <strong>Bremen</strong><br />
bahnbrechende Software<br />
zur Unterstützung medizinischer<br />
Diagnose- <strong>und</strong><br />
Therapieverfahren. Zielrichtung:<br />
die Behandlung<br />
von Tumor-, Gefäß- oder<br />
Lungenerkrankungen.<br />
Innovative Ideen, die Anjeli<br />
<strong>und</strong> Anggi ins wahre Leben<br />
geführt haben. <strong>Die</strong> siamesischen<br />
Zwillinge konnten<br />
in Singapur dank maßgeblicher<br />
Hilfe aus <strong>Bremen</strong><br />
erfolgreich getrennt werden.<br />
Wissenschaftler des<br />
Centrums für Medizinische<br />
Diagnose-Systeme<br />
<strong>und</strong> Visualisierung (MeVis)<br />
hatten mittels einer speziellen<br />
Software wichtige<br />
Informationen zur Operationsplanung<br />
errechnet.<br />
<strong>Die</strong> 130 Mitarbeiter kooperieren<br />
mit 100 klinischen<br />
Zentren weltweit sowie<br />
mit führenden Industrieunternehmen.<br />
Ihr Lohn:<br />
Bislang 13 Patente <strong>und</strong> –<br />
strahlende Kinderaugen.<br />
45
Abenteuer Wissenschaft<br />
Wissenschaft zum Anfassen: Das „Universum Science Center <strong>Bremen</strong>“ hat Maßstäbe gesetzt.<br />
Wissenschaft im wahrsten<br />
Wortsinn spielerisch „begreifen“<br />
– dieses Konzept<br />
begeistert ganze Familien.<br />
Etwa 3 Millionen Besucher<br />
in sieben Jahren beweisen<br />
es. Deshalb bekommt der<br />
silbrig glänzende „Wal“<br />
momentan Gesellschaft:<br />
Gleich vis-á-vis enstehen<br />
25 Experimentierstationen<br />
zum Thema Bewegung,<br />
der 30 Meter hohe „Turm<br />
der Lüfte“ <strong>und</strong> ein Ausstellungspavillon.<br />
Denn Wissenschaft<br />
ist grenzenlos.<br />
<strong>Die</strong> Wissbegier kleiner <strong>und</strong><br />
großer Forscher auch.<br />
Ausprobieren, nachfragen,<br />
verstehen: Im „Universum<br />
Science Center <strong>Bremen</strong>“<br />
wird Entdeckerdrang geweckt.<br />
Und zwar bei großen<br />
wie bei kleinen Forschern.<br />
Seit fünf Jahren<br />
zielen drei „Expeditionen“<br />
zu den Themenbereichen<br />
Mensch, Erde <strong>und</strong> Kosmos<br />
darauf ab, aktuelle Erkenntnisse<br />
der Wissenschaft<br />
familiengerecht zu<br />
vermitteln. Dabei gilt:<br />
Mitmachen ausdrücklich<br />
erwünscht! An über 250<br />
ständig aktualisierten<br />
Stationen warten interaktive<br />
Exponate <strong>und</strong> künstlerisch<br />
gestaltete Erlebnisräume<br />
darauf, in Gang<br />
gesetzt <strong>und</strong> erobert zu<br />
werden. Also experimentieren,<br />
staunen <strong>und</strong> –<br />
durchblicken: Warum<br />
altert der Mensch? Was<br />
fühlt man bei einem Erdbeben?<br />
Wie sehen Schallwellen<br />
aus? Wie funktioniert<br />
ein Raketenstart?<br />
<strong>Die</strong> Antworten auf diese<br />
<strong>und</strong> viele andere Fragen<br />
erschließen den mühelosen<br />
Zugang auch zu<br />
komplexen Sachverhalten.<br />
Dabei trägt die Kooperation<br />
mit Experten der benachbarten<br />
Universität<br />
Bereits im Bau <strong>und</strong> 2008 fertig: Das Klimahaus in Bremerhaven.<br />
<strong>Bremen</strong> dazu bei, dass die<br />
jeweilige Auskunft Hand<br />
<strong>und</strong> Fuß hat. Denn mal<br />
ehrlich: Wer weiß schon<br />
so genau, wie das damals<br />
mit dem Urknall war?<br />
Nicht viel anders verhält<br />
es sich mit dem Wetter:<br />
Alle reden davon, aber<br />
keiner weiß so recht, wie<br />
es entsteht. Ab Frühjahr<br />
2008 wird das anders.<br />
Dann ist das Klimahaus<br />
Bremerhaven fertig, in<br />
dem es auf einer 8900 qm<br />
großen Ausstellungsfläche<br />
f<strong>und</strong>ierte Informationen<br />
über Blitz <strong>und</strong> Donner, Eis<br />
<strong>und</strong> Stürme geben wird.<br />
Auch hier wird Erkenntnis<br />
zum Erlebnis, werden<br />
neueste Forschungsresultate<br />
unterhaltsam <strong>und</strong><br />
spannend aufbereitet. <strong>Die</strong><br />
Besucher machen eine<br />
Reise um die Welt, immer<br />
entlang des 8. Längengrades,<br />
<strong>und</strong> entschlüsseln<br />
dabei so manches Klima-<br />
Rätsel. Und damit kennen<br />
sich die Bremerhavener<br />
wirklich aus: Ihr Alfred-<br />
Wegener-Institut zählt zu<br />
den renommiertesten Einrichtungen<br />
der Klimaforschung<br />
weltweit!<br />
Kleine Weltreise gefällig?<br />
Himalaya, Borneo, Japan –<br />
alles bei einem R<strong>und</strong>gang<br />
erreichbar. Karge Gebirgszüge,<br />
üppiger Regenwald,<br />
japanische Mystik, exotische<br />
Pflanzen: „botanika“<br />
versetzt große <strong>und</strong> kleine<br />
„Globetrotter“ ins Staunen.<br />
Das grüne Wissenschaftszentrum<br />
inmitten<br />
des prachtvollen Bremer<br />
Rhododendronparks verbindet<br />
Naturerlebnisse<br />
mit fernöstlichen Kulturen<br />
<strong>und</strong> ermöglicht zudem<br />
tiefe Einblicke in die Welt<br />
der Pflanzen. Wie sieht<br />
ihr Wurzelwerk aus, wie<br />
funktioniert Photosynthese,<br />
was erlebt eine Hummel<br />
im Blütenrausch? „botanika“<br />
blättert die biologische<br />
Vielfalt unserer Erde<br />
auf, regt zu spielerischen<br />
Experimenten an.<br />
Naturk<strong>und</strong>e als spannendes<br />
Ereignis – da macht<br />
Lernen Freude!<br />
46 47
In Europa einzigartiguf´s<br />
„Der Beitrag der IUB zur Wissenschaftsregion<br />
<strong>Bremen</strong> verdient<br />
unser Engagement“: Klaus J. Jacobs.<br />
Lehrsprache englisch. Über<br />
1000 Studenten aus 85<br />
Nationen. 102 Professoren,<br />
dazu 164 Mitarbeiter in<br />
Forschung <strong>und</strong> Lehre –<br />
an der 1999 gegründeten<br />
„International University<br />
<strong>Bremen</strong>“ (IUB) ist vieles<br />
anders. <strong>Die</strong> nach US-amerikanischem<br />
Vorbild organisierte<br />
private Einrichtung<br />
besticht durch internationales<br />
Flair. Ihr erklärtes<br />
Ziel: <strong>Die</strong> Förderung<br />
einer Leistungselite, die<br />
auf dem 30 Hektar großen<br />
Campus in <strong>Bremen</strong>-Grohn<br />
studiert <strong>und</strong> wohnt. Ein<br />
Leben, das nicht zum Nulltarif<br />
möglich ist. Doch die<br />
anfallenden Studiengebühren<br />
werden in vielen<br />
Fällen durch Stipendien<br />
abgedeckt. Damit auch<br />
junge Leute ohne betuchte<br />
Eltern an der IUB studieren<br />
können. Denn hier zählen<br />
nur Talent <strong>und</strong> Leistung.<br />
Lehre <strong>und</strong> Forschung mit höchsten<br />
Ansprüchen: IUB-Professoren genießen<br />
internationales Ansehen.<br />
halb entschloss sich der<br />
Gründer der „Jacobs Fo<strong>und</strong>ation“<br />
2006 zu einem<br />
bemerkenswerten Schritt:<br />
Seine Stiftung unterstützt<br />
die IUB mit 200 Millionen<br />
Euro. <strong>Die</strong> größte Spende,<br />
die jemals an eine deutsche<br />
Universität geflossen<br />
ist, trägt dazu bei, Forschung<br />
<strong>und</strong> Lehre mit<br />
Einzigartig in Europa. So<br />
stuft Klaus J. Jacobs die<br />
IUB ein. Internationalität,<br />
interkulturelle Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> die englische Lehrsprache<br />
– das fasziniert<br />
den gebürtigen Bremer<br />
mit Schweizer Pass, der in<br />
England lebt. Und er<br />
wünscht sich, dass ihr Beispiel<br />
Schule macht. Deshöchsten<br />
Ansprüchen auszubauen<br />
<strong>und</strong> begabte Studenten<br />
zu Weltbürgern<br />
mit Führungsqualitäten<br />
auszubilden. Dafür steht<br />
die fachübergreifende Vernetzung<br />
der Disziplinen,<br />
die an der 2001 eröffneten<br />
Campus-Uni eine neue<br />
Form exzellenter akademischer<br />
Qualifizierung ermöglicht.<br />
Doch die IUB, die<br />
künftig „Jacobs University<br />
<strong>Bremen</strong>“ heißen wird,<br />
zählt nicht allein deshalb<br />
zu den mutigsten Entwicklungen<br />
in der deutschen<br />
Hochschulgeschichte:<br />
Unabhängig von staatlicher<br />
Kontrolle in Organisation<br />
<strong>und</strong> Management<br />
entscheidet der „Board of<br />
Governors“ als zentrales<br />
Aufsichtsgremium über<br />
alle gr<strong>und</strong>sätzlichen Fragen.<br />
Eine R<strong>und</strong>e, der bedeutende<br />
Vertreter aus<br />
Wirtschaft, Politik <strong>und</strong><br />
Wissenschaft angehören.<br />
Und auch das ist ungewöhnlich:<br />
Ein Kreis von<br />
ehrenamtlichen, lebenserfahrenen<br />
„Volunteers“<br />
steht den Studenten, die<br />
in <strong>Bremen</strong> die akademischen<br />
Grade Bachelor <strong>und</strong><br />
Master anstreben, mit Rat<br />
<strong>und</strong> Tat zur Seite. Und damit<br />
sich die jungen Leute<br />
in ihrem neuen Umfeld<br />
rasch einleben, sorgen<br />
etwa 440 Gastfamilien für<br />
persönliche Betreuung.<br />
Hier lässt sich’s gut lernen:<br />
An der IUB liegt das Verhältnis<br />
Studierende – Professoren bei 10:1.<br />
48 49
Uni im Aufwind<br />
Blickpunkt Osteuropa<br />
Wer im B<strong>und</strong>esland <strong>Bremen</strong><br />
studiert, hat’s gut.<br />
In der „Stadt der Wissenschaft<br />
2005“ stehen gleich<br />
fünf Hochschulen, darunter<br />
die Universität <strong>Bremen</strong><br />
<strong>und</strong> die International University<br />
<strong>Bremen</strong>, zur Auswahl.<br />
Dazu kommen renommierte<br />
Akademien,<br />
Institute oder Fachschulen.<br />
Und die Entwicklung geht<br />
weiter: Im Wissenschaftsplan<br />
2010 wird die Entwicklung<br />
von neun Wissenschaftsschwerpunkten<br />
definiert; das Progamm<br />
„InnoVision 2010“ zielt<br />
unter anderem auf die<br />
stärkere Vernetzung von<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
ab.<br />
Bereits jetzt umfasst die<br />
1971 gegründete Universität<br />
<strong>Bremen</strong> ein nationales<br />
DFG-Forschungszentrum,<br />
sieben Sonderforschungsbereiche,<br />
zehn Stiftungsprofessuren<br />
<strong>und</strong> mehr<br />
als 400 Kooperationen<br />
weltweit. Mit einem Drittmittelanteil<br />
von 31 % (r<strong>und</strong><br />
70 Millionen Euro) am<br />
Gesamthaushalt gehört<br />
die Bremer Uni zum<br />
Kreis der leistungsstarken<br />
deutschen Forschungsuniversitäten.<br />
Kein W<strong>und</strong>er,<br />
dass 15 % ihrer über<br />
22.000 Studenten aus<br />
dem Ausland kommen.<br />
Denn Sonderforschungsbereiche<br />
wie „Staatlichkeit<br />
im Wandel“ oder die<br />
„Graduate School of Social<br />
Sciences“ genießen internationales<br />
Ansehen.<br />
Und noch eine Zahl: 18 %<br />
der Professuren sind mit<br />
Frauen besetzt – der B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />
lag 2001<br />
bei 11,5 %. Bei so vielen<br />
Superlativen legt sich auch<br />
der Küchenchef ins Zeug:<br />
<strong>Die</strong> Mensa erhielt im b<strong>und</strong>esweiten<br />
Vergleich das<br />
„Goldene Tablett“.<br />
19,5 Zentimeter hoch,<br />
15 Zentimeter breit – der<br />
größte Schatz der Staats<strong>und</strong><br />
Universitätsbibliothek<br />
<strong>Bremen</strong> hat Taschenbuch-Format.<br />
Das Evangelistar<br />
Kaiser Heinrichs III.,<br />
um 1045 im Kloster Echternach<br />
geschrieben <strong>und</strong> mit<br />
farbenprächtigen Miniaturen<br />
biblischer Szenen<br />
illustriert, zählt zu den<br />
Das Entree zur Universität<br />
Rollendes Katheder: Das von<br />
wertvollsten Zeugnissen<br />
<strong>Bremen</strong>: <strong>Die</strong> transparente,<br />
Designstudenten der Hochschule<br />
für Künste entwickelte<br />
mittelalterlicher Buchkunst.<br />
Der kostbare Kodex,<br />
im <strong>Freie</strong>n.<br />
mit Preisen bedachte Glashalle<br />
im Zentralbereich.<br />
„Profmobil“ für Vorlesungen<br />
das bekannteste Werk<br />
unter den 3,2 Millionen<br />
Bänden im Bestand der<br />
Bibliothek, ruht deshalb<br />
im klimatisierten Tresor.<br />
Gleich neben der einzigartigen<br />
„Sächsischen<br />
Weltchronik“.<br />
50 51<br />
Geheime Zeitungen, verbotene<br />
Bilder, verfemte<br />
Theaterstücke. Bewegende<br />
Relikte des Widerstands<br />
im einstigen Ostblock,<br />
gesammelt in der Forschungsstelle<br />
Osteuropa<br />
der Universität <strong>Bremen</strong>.<br />
Ihr weltweit anerkanntes<br />
„Samizdat“-Archiv birgt<br />
Nachrichten der Menschenrechtsbewegung<br />
ebenso wie Kassiber aus<br />
russischen Straflagern<br />
oder Manuskripte von<br />
Alexander Solschenizyn<br />
oder Vaclav Havel. Das<br />
Institut mit seinem Leiter<br />
Wolfgang Eichwede berät<br />
zudem internationale<br />
Gremien, zum Beispiel in<br />
Fragen der „Beutekunst“.<br />
Weltweit gefragt ist auch<br />
der Bremer Jura-Professor<br />
Rolf Knieper: Er hilft gerade<br />
Armenien bei der Reform<br />
seines Zivilrechts.<br />
Geheime Dokumente aus dem<br />
zerfallenen Ostblock, gesammelt<br />
an der Forschungsstelle Osteuropa<br />
an der Uni <strong>Bremen</strong>.
Ein starkes Stück <strong>Bremen</strong><br />
<strong>Die</strong> Zwille aus Kindertagen<br />
sah zwar ganz anders aus.<br />
Doch auch im Bremer Fallturm<br />
steckt ein echtes<br />
Katapult. Und das funktioniert<br />
atemberaubend<br />
schnell: <strong>Die</strong> abgeschossene<br />
Experimentierkapsel<br />
wird in einer Viertelsek<strong>und</strong>e<br />
von 0 auf 175 km/h<br />
beschleunigt, wobei sich<br />
im Inneren des „fliegenden<br />
Labors“ beim Aufstieg<br />
wie beim Fall der für Forschungszwecke<br />
wichtige<br />
Zustand der Schwerelosigkeit<br />
einstellt. Zwar ist<br />
der „Schuss“ Knall auf Fall<br />
vorbei. Doch die knapp<br />
zehn Sek<strong>und</strong>en reichen für<br />
wissenschaftliche Versuche,<br />
die punktgenau ins<br />
Schwarze treffen.<br />
Forschen wie oben im All.<br />
Aber bei ausgesprochen<br />
bodenständigen Kosten.<br />
Ein unlösbarer Fall? Nicht<br />
doch: <strong>Die</strong> Bremer wissen,<br />
wie das geht. Im Zentrum<br />
für angewandte Raumfahrttechnologie<br />
<strong>und</strong><br />
Mikrogravitation (ZARM)<br />
wird seit 1990 im freien<br />
Fall experimentiert <strong>und</strong><br />
mit spitzem Bleistift gerechnet.<br />
Das Ergebnis:<br />
Über 4000 gelungene<br />
Versuche unter Ausschaltung<br />
der Gravitation, ohne<br />
die Etats der Auftraggeber<br />
aus Forschung <strong>und</strong> Industrie<br />
zu sprengen. Deren<br />
Experten reisen von Fall zu<br />
Fall aus der ganzen Welt<br />
Forschen wie im All im freien<br />
Fall: Das ZARM im Technologiepark<br />
mit dem Fallturm.<br />
<strong>Die</strong> Mischung machts:<br />
20 Forschungsinstitute +<br />
320 Unternehmen =<br />
Technologiepark <strong>Bremen</strong>.<br />
an, um hier neue Erkenntnisse<br />
zu gewinnen. Zum<br />
Beispiel für die Entwicklung<br />
neuer Motoren. Oder<br />
für die Konstruktion von<br />
Tankbehältern für den<br />
Einsatz im Weltraum.<br />
<strong>Die</strong> Experimente im 146<br />
Meter hohen „Fallturm“<br />
liefern dafür wertvolles<br />
Basismaterial. Jedenfalls<br />
bis zum nächsten Fall im<br />
ZARM, das zum Wahrzeichen<br />
des Bremer Technologieparks<br />
geworden<br />
ist. Seit seiner Gründung<br />
vor r<strong>und</strong> 20 Jahren haben<br />
sich etwa 320 Firmen mit<br />
gut 6200 Beschäftigten<br />
auf dem 170 Hektar großen<br />
Areal angesiedelt. Damit<br />
entwickelte sich das Projekt<br />
zu einem der führenden<br />
High-Tech-Standorte<br />
Deutschlands! In direkter<br />
Nachbarschaft zur Universität<br />
treffen „Global Player“<br />
wie Siemens auf Jung-<br />
Unternehmer, die im Gründungszentrum<br />
BITZ den<br />
Sprung in die Selbstständigkeit<br />
wagen. Gleich<br />
nebenan: Ein Max-Planck<strong>und</strong><br />
ein Fraunhofer-Institut<br />
– international bekannte<br />
Einrichtungen, die<br />
Spitzenforschung leisten.<br />
<strong>Die</strong> Mischung macht’s:<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommu-nikationstechnik,<br />
Luft<strong>und</strong><br />
Raumfahrt, Logistik,<br />
Mikrosystem- <strong>und</strong> Nanotechnik<br />
– hier verbinden<br />
sich Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
auf beispielhafte<br />
Weise. Da kooperieren<br />
Unternehmen wie Daimler-<br />
Chrysler, Airbus oder EADS<br />
in der Materialforschung<br />
mit Einrichtungen wie<br />
dem Fraunhofer-Institut<br />
IFAM, das etwa an der<br />
Entwicklung neuartiger<br />
Textilien arbeitet. Das<br />
Technologie-Zentrum Informatik<br />
(TZI) transferiert<br />
Informatik-Lösungen in<br />
Betriebe in der Region;<br />
das Institut für Werkstofftechnik<br />
(IWT) befasst sich<br />
in enger Kooperation mit<br />
dem Uni-Fachbereich Produktionstechnik<br />
mit Zukunftstechnologien<br />
der<br />
Metallverarbeitung. Und<br />
OHB zieht mit dem ZARM<br />
in Sachen Raumfahrttechnik<br />
an einem Strang.<br />
Denn im Technologiepark<br />
stimmt die Chemie, ist ein<br />
engmaschiges Netzwerk<br />
entstanden. Dazu gehört<br />
ein Unternehmen, dessen<br />
Name glatt als Programm<br />
für alle gelten könnte:<br />
„<strong>Die</strong> Denkfabrik“.<br />
52 53
Forschung ganz global<br />
<strong>Die</strong> Temperaturen auf der<br />
Erde steigen, die Gletscher<br />
nehmen ab. Ein alarmierender<br />
Wandel, dessen<br />
Analyse exzellente Fachleute<br />
erfordert. <strong>Die</strong> Uni<br />
<strong>Bremen</strong> bildet sie aus.<br />
GLOMAR – „Globaler Wandel<br />
im Bereich des Meeres“<br />
– heißt ihre neue Graduiertenschule<br />
für Doktoranden,<br />
die eine meeres- oder<br />
küstenbezogene Promotion<br />
anstreben. Damit bestätigt<br />
die Universität der<br />
<strong>Hansestadt</strong> einmal mehr<br />
ihren Ruf, zu den besonders<br />
zukunftsorientierten<br />
Hochschulen in Deutschland<br />
zu gehören. Ihr ausgezeichnetes<br />
Abschneiden<br />
bei der Exzellenzinitiative<br />
der Deutschen Forschungs<br />
gemeinschaft <strong>und</strong> des<br />
Wissenschaftsrates beweist<br />
es. Der Blick auf die<br />
Landkarte der besten deutschen<br />
Unis auch.<br />
Wissenschaftskollegs“: Das<br />
Kooperationsprojekt der<br />
Universitäten <strong>Bremen</strong> <strong>und</strong><br />
Oldenburg zielt darauf ab,<br />
das international anerkannte<br />
Forschungspotential<br />
der Universitäten im<br />
Nordwesten zu stärken.<br />
Etwa in den Neuro- <strong>und</strong><br />
Kognitionswissenschaften.<br />
Internationalität steht<br />
auch an der Hochschule<br />
<strong>Bremen</strong> hoch im Kurs. Und<br />
zwar seit 1799. Damals wurde<br />
die Bremische Navigationsschule<br />
gegründet, deren<br />
Absolventen als Kapitäne<br />
um die Welt segelten.<br />
Ihre Nachfolger studieren<br />
heute am Fachbereich Nautik<br />
<strong>und</strong> gehen als „Wirtschafts-Ingenieur<br />
für See<br />
Wahrnehmen, erinnern,<br />
handeln – welche Prozesse<br />
spielen sich dabei in<br />
unserem Gehirn ab? Am<br />
Sonderforschungsbereich<br />
„Neurokognition“ an der<br />
Universität <strong>Bremen</strong> wird<br />
daran gearbeitet, diese<br />
Geheimnisse zu entschlüsseln.<br />
Von den Erkenntnissen<br />
der beteiligten Neurobiologen,<br />
Neurophysiker<br />
<strong>und</strong> Neuropsychologen<br />
können Mediziner ebenso<br />
wie Patienten profitieren.<br />
Etwa bei der Behandlung<br />
von Alzheimer-Kranken.<br />
Oder in der Rehabilitation<br />
von Hirngeschädigten.<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
zählt auch zu<br />
den Maximen des „Hanseverkehr“<br />
auf „Große Fahrt“.<br />
Nicht nur damit nimmt die<br />
Hochschule <strong>Bremen</strong>, an der<br />
8400 junge Leute studieren,<br />
eine b<strong>und</strong>esweite Ausnahmestellung<br />
ein: Für drei<br />
Viertel ihrer Studienangebote<br />
sind Auslandssemester<br />
obligatorisch.<br />
Über 270 Kooperationen<br />
mit Hochschulen im Ausland<br />
machen es möglich.<br />
Umfassende Informationen zur Hochschullandschaft <strong>und</strong> zum Studium in <strong>Bremen</strong> oder Bremerhaven unter<br />
Auf engen Praxisbezug<br />
legt die Hochschule Bremerhaven<br />
großen Wert.<br />
<strong>Die</strong> meisten der Diplomarbeiten<br />
ihrer 2300 Studenten<br />
werden in Kooperation<br />
mit Betrieben der<br />
Region geschrieben; die<br />
Studiengänge Technik<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft stehen im<br />
Mittelpunkt.<br />
Schaltstelle <strong>und</strong> Schaufenster<br />
der Bremer Wissenschaften<br />
ist das „Haus<br />
Vorwärts“ im Herzen der<br />
Altstadt. Hier gibt’s spannende<br />
Einblicke in die<br />
Arbeit der Unis <strong>und</strong> Hochschulen.<br />
Etwa bei „Wissen<br />
um 11“, der informativen<br />
Matinee an jedem Samstagvormittag.<br />
Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs:<br />
Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth,<br />
international anerkannter Hirnforscher<br />
an der Universität <strong>Bremen</strong><br />
<strong>und</strong> Präsident der Studienstiftung<br />
des deutschen Volkes<br />
54<br />
www.city-of-science.de <strong>und</strong><br />
www.study-guide.de<br />
55
Treffpunkt der Traumschiffe<br />
<strong>und</strong> Ozeanriesen<br />
Erleben Sie Schiffbau live im Besucherzentrum Lloyd Werft/Überseehäfen. Nähere Informationen unter www.bremerhaven-tourism.de oder unter 0471 - 946 46 18<br />
Wenn die „Queen“ kommt,<br />
gibt’s hier keinen großen<br />
Bahnhof. Luxusliner sind<br />
in Bremerhaven ein nahezu<br />
alltäglicher Anblick. Entweder<br />
liefen sie auf der<br />
Lloyd Werft vom Stapel.<br />
Oder sie steuern die Docks<br />
zwecks Umbau oder Reparatur<br />
an. Denn Schiffbau<br />
ist wie eh <strong>und</strong> je eine<br />
Bremerhavener Domäne,<br />
weil die Spezialisten von<br />
der Unterweser auch die<br />
kompliziertesten Aufträge<br />
„wuppen“. Etwa das Verlängern<br />
von Kreuzlinern:<br />
In der Mitte durchtrennen,<br />
neues Mittelteil einfügen,<br />
Lücken schließen – fertig!<br />
Und zwar pünktlich auf<br />
die Minute.<br />
Traumschiffe stehen nämlich<br />
hoch im Kurs. Ein<br />
Blick auf das „Kreuzfahrt-<br />
Terminal Bremerhaven“<br />
beweist es: In der modernsten<br />
Anlage Europas<br />
werden jährlich gut 70<br />
Schiffe mit über 70.000<br />
Passagieren abgefertigt.<br />
Und noch eine Zahl: Über<br />
25.000 Touristen gehen<br />
jährlich mit dem „Hafen-<br />
Bus“ auf Tour. Der originelle<br />
Doppeldecker kurvt<br />
täglich durch die Hafenanlagen<br />
<strong>und</strong> ermöglicht<br />
seinen Passagieren spannende<br />
Einblicke in die<br />
beeindruckende Arbeitswelt<br />
zwischen den Docks<br />
<strong>und</strong> Terminals.<br />
56 57
Fernweh-Parade<br />
Der Zoo am Meer<br />
Wenn der Eisbär taucht<br />
<strong>Bremen</strong>s Bürgermeister Johann<br />
Smidt wies den Weg, der 1827<br />
zur Gründung von Bremerhaven<br />
führte.<br />
Großsegler bei der Parade<br />
zur „Sail 2005“ – ein<br />
majestätischer Anblick!<br />
So muss es auch um 1825<br />
ausgesehen haben, als<br />
stolze Windjammer nach<br />
Übersee aufbrachen. Damals<br />
steckte der visionäre<br />
Bremer Bürgermeister<br />
Johann Smidt den Kurs<br />
Richtung Zukunft ab: Er<br />
handelte dem König von<br />
Hannover einen sumpfigen<br />
Landstrich zwischen<br />
Weser <strong>und</strong> Geeste ab, um<br />
<strong>Bremen</strong> den freien Zugang<br />
zum Meer zu sichern.<br />
Ein Kauf mit Weitblick, der<br />
1827 zum Bau eines neuen<br />
Hafens <strong>und</strong> zur Gründung<br />
der Stadt Bremerhaven<br />
führte, die heute gemeinsam<br />
mit <strong>Bremen</strong> das B<strong>und</strong>esland<br />
<strong>Bremen</strong> bildet.<br />
Schwimmende Legenden<br />
aus Kolumbien <strong>und</strong> Indonesien,<br />
aus Russland <strong>und</strong><br />
den USA, versammelt bei<br />
der „Sail Bremerhaven“.<br />
Alle fünf Jahre steuern die<br />
schönsten Windjammer<br />
der Welt das faszinierende<br />
Typisch Bremerhaven: Maritime<br />
Atmosphäre auf Schritt <strong>und</strong><br />
Tritt; hier an der Klappbrücke<br />
am Alten Hafen.<br />
Kleine Erfrischung gefällig?<br />
Spritziges Vergnügen im<br />
„Fontänenfeld“ am Einkaufs<strong>und</strong><br />
Bummelboulevard „Bürger“.<br />
Festival an der Unterweser<br />
an. Schoner, Barkentinen,<br />
Klipper – das bunte Gewirr<br />
aus Masten <strong>und</strong> Wimpeln<br />
zieht „Seh-Leute“<br />
<strong>und</strong> Nostalgiker gleichermaßen<br />
in seinen Bann.<br />
Eine Augenweide!<br />
R<strong>und</strong> 300 Schiffe aus 25<br />
Nationen mit mehr als<br />
5000 Besatzungsmitgliedern<br />
waren 2005 dabei;<br />
angeführt vom imposanten<br />
Viermaster „Krusenstern“<br />
aus Russland, 1926<br />
als „Padua“ in Bremerhaven<br />
gebaut. Hier liefen<br />
zwischen 1835 <strong>und</strong> 1928<br />
über 250 riesige Tiefwasser-Segler<br />
vom Stapel. Mit<br />
der „Sail Bremerhaven“<br />
wird an dieses maritime<br />
Kulturerbe erinnert – sehr<br />
zur Freude der gut 1,7<br />
Millionen Besucher, denen<br />
die Seestadt eine Fülle<br />
touristischer Attraktionen<br />
bietet. Zum Beispiel die<br />
„Seute Deern“, das Prachtstück<br />
im Museumshafen:<br />
Drei Masten <strong>und</strong> eine Gallionsfigur<br />
zum Verlieben.<br />
Eben ein r<strong>und</strong>um „süßes<br />
Mädchen“. Also: Wie wär’s<br />
mit einem Rendezvous?<br />
Foto oben: Zum Strand? Gleich<br />
um die Ecke! Bremerhaven erweist<br />
sich auch in Punkto Freizeit<br />
als echte Stadt am Meer.<br />
Auf Du <strong>und</strong> Du mit dem<br />
Eisbären: Verblüffende<br />
Begegnungen auch unterhalb<br />
der Wasserlinie machen<br />
den „Zoo am Meer“<br />
besonders attraktiv. Denn<br />
der Spezialzoo für nordische<br />
Tierarten vermittelt<br />
spannende Einblicke in<br />
den Lebensraum von Seeh<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Seebär, Polarfuchs<br />
<strong>und</strong> Pinguin. <strong>Die</strong><br />
prächtige Aussicht auf<br />
Schiffe <strong>und</strong> Unterweser<br />
gibt’s gratis dazu.<br />
Eines der Wahrzeichen Bremerhavens:<br />
Der Leuchtturm von<br />
1853, ältester Festland-Leuchtturm<br />
an der Nordseeküste <strong>und</strong><br />
immer noch im Betrieb.<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> die Felsen des<br />
Zoos am Meer.<br />
58<br />
59
<strong>Die</strong> tolle Meile<br />
Deutsches Auswandererhaus<br />
Bremerhaven<br />
Wege in die neue Welt<br />
Deutsches Schiffahrtsmuseum<br />
60<br />
Aus dem Weserschlick ins<br />
Rampenlicht: <strong>Die</strong> 1961 geborgene<br />
Bremer Hansekogge<br />
von 1380 gehört zu<br />
den wertvollsten Exponaten<br />
des Deutschen Schifffahrtsmuseums.<br />
Ein sensationeller<br />
F<strong>und</strong> aus über<br />
2000 Einzelteilen, sorgfältig<br />
zusammengefügt <strong>und</strong><br />
jahrzehntelang in einem<br />
Tauchbad konserviert.<br />
Doch das 1975 als zentrales<br />
Forschungsinstitut gegründete<br />
Nationalmuseum<br />
hat noch viel mehr zu<br />
bieten: Gut 25.000 Originale<br />
aus fast 1000 Jahren<br />
erzählen von Schifffahrt<br />
<strong>und</strong> Schiffbau. Eine maritime<br />
Schatzkammer, die<br />
jährlich über 200.000 Besucher<br />
begeistert.<br />
<strong>Lebensqualität</strong> an der<br />
Küste: Bummeln am Wasser<br />
von Süd nach Nord. Immer<br />
an der Kante lang. <strong>Die</strong><br />
„Seemeile Bremerhaven“<br />
weist den Weg. Vom<br />
Fischereihafen mit dem<br />
attraktiven „Schaufenster“<br />
zur Innenstadt mit den<br />
Museen <strong>und</strong> dem Alten/<br />
Neuen Hafen. Und weiter<br />
in die pulsierende Welt der<br />
Überseehäfen. Kurz:<br />
Sehenswürdigkeiten auf<br />
Blickfang: <strong>Die</strong> riesige Dampfmaschine<br />
in der mehrfach<br />
preisgekrönten Ausstellung des<br />
Historischen Museums.<br />
Schritt <strong>und</strong> Tritt, an zentralen<br />
Punkten durch Info-<br />
Terminals anschaulich<br />
erläutert. Gleich um die<br />
Ecke: Einkaufsvergnügen<br />
in der neu gestalteten<br />
City. Und danach: Meer<br />
erleben am Strand <strong>und</strong> an<br />
der kilometerlangen Promenade.<br />
Leuchttürme,<br />
Strandkörbe, salzige Seeluft<br />
– mitten in der Stadt<br />
ein Gefühl wie im Urlaub!<br />
Eben Bremerhaven.<br />
Historisches Museum Bremerhaven<br />
Eine Hafenkneipe. Das<br />
Kontor einer Werft. Ein<br />
Fischladen. Und mittendrin<br />
eine riesige Dampfmaschine<br />
zur Herstellung<br />
von Eis. Betriebsbereit, versteht<br />
sich. Im Historischen<br />
Museum Bremerhaven ist<br />
Geschichte alles andere als<br />
langweilig. <strong>Die</strong> mehrfach<br />
preisgekrönte Ausstellung<br />
präsentiert vergangene<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Lebenswelten<br />
an der Küste – authentisch,<br />
verständlich, spannend.<br />
So wie auf der „Gera“: Der<br />
65 Meter lange Museums-<br />
Trawler liegt im „Schaufenster<br />
Fischereihafen“.<br />
Und zwar startklar zur<br />
Fangreise! Alles tipptopp<br />
in Schuss vom Schleppnetz<br />
über „Pott un Pann“<br />
in der Kombüse bis zur<br />
Mütze des „Alten“. Also:<br />
Schiff ahoi!<br />
<strong>Die</strong> Stadt am Meer: Links das<br />
Deutsche Schiffahrtsmuseum,<br />
in der Mitte der Museumshafen,<br />
rechts das Columbus-Center<br />
<strong>und</strong> das Alfred-Wegener-Institut.<br />
Vermutlich ist er hier an<br />
Bord gegangen – „Uncle<br />
Sam“ auf seiner Fahrt<br />
nach Amerika. So wie die<br />
über 7 Million Menschen,<br />
die zwischen 1830 <strong>und</strong><br />
1974 via Bremerhaven in<br />
eine neue Welt aufbrachen.<br />
Im Deutschen Auswandererhaus<br />
Bremerhaven<br />
wird ihre Geschichte<br />
aufgeblättert. Das größte<br />
Erlebnismuseum Europas<br />
zum Thema Auswanderung<br />
vereint Abenteuer<br />
<strong>und</strong> Wissen: Aufwändige<br />
Rekonstruktionen <strong>und</strong><br />
multimediale Inszenierungen<br />
beleuchten die<br />
Überfahrt bis zur Ankunft<br />
in Ellis Island vor New York.<br />
Lebensgeschichten zeigen<br />
das Schicksal der Auswanderer<br />
auf, deren Wurzeln<br />
sich im „Forum Migration“<br />
aufspüren lassen.<br />
Am historischen Standort<br />
Alter Hafen/Neuer Hafen steht<br />
das Deutsche Auswandererhaus<br />
Bremerhaven.<br />
61
Mahlzeit zusammen!<br />
Fisch im Schaufenster<br />
Ob leckere Fischstäbchen, saftige Südfrüchte oder feiner Räucherfisch – Gutes kommt aus Bremerhaven.<br />
<strong>Die</strong> FMS „Gera“ im „Schaufenster<br />
Fischereihafen“.<br />
AWI-Forscher brechen das Eis<br />
Das Stammhaus des Alfred-Wegener-Instituts aus dem Jahre 1986, entworfen von OM Ungers ...<br />
Im Eis wird ihnen richtig<br />
warm ums Herz. <strong>Die</strong> Wissenschaftler<br />
des AWI<br />
Alfred-Wegener-Instituts<br />
für Polar- <strong>und</strong> Meeresforschung<br />
brennen darauf,<br />
die komplexen Zusammenhänge<br />
zwischen Ozeanen,<br />
Eis <strong>und</strong> Atmosphäre zu<br />
entschlüsseln. Denn daraus<br />
lassen sich wertvolle<br />
Erkennisse für unser Klima<br />
ableiten. Unschätzbares<br />
Expertenwissen, etwa<br />
für die Warnung vor Katastrophen;<br />
gesammelt auf<br />
strapaziösen Expeditionen<br />
zu den Forschungsstationen<br />
in der Antarktis sowie<br />
auf Spitzbergen. Für die<br />
abenteuerlich anmutenden<br />
Reisen ans Ende der<br />
Welt stehen den AWI-<br />
Teams „<strong>Die</strong>nstfahrzeuge“<br />
wie die 118 Meter lange<br />
„Polarstern“ zur Verfügung.<br />
Ein schwimmendes<br />
Großlabor, das sich selbst<br />
bei minus 50 Grad durchs<br />
Packeis wühlt. Der Lohn:<br />
Sensationelles Basismaterial<br />
wie jener 3085 Meter<br />
lange Eiskern, der in achtjähriger<br />
Arbeit aus grönländischem<br />
Boden gebohrt<br />
wurde. Eine zehn Zentimeter<br />
dicke Stange aus<br />
vielen h<strong>und</strong>ert Einzelteilen,<br />
die Aufschlüsse auf<br />
das Klima der vergangenen<br />
123.000 Jahre gibt!<br />
Doch die über 700 Mitarbeiter<br />
des AWI, zu dem<br />
auch Institute in Potsdam<br />
sowie auf Sylt <strong>und</strong> Helgoland<br />
gehören, forschen<br />
auch in höheren Sphären.<br />
Etwa durch das Auswerten<br />
von Satellitenbildern.<br />
Fische, Früchte, Fertigkost<br />
– alles aus der größten<br />
Tiefkühltruhe Europas im<br />
Bremerhavener Fischereihafen.<br />
Hier ist Platz für<br />
über 600.000 Kubikmeter<br />
tiefgefrorene Leckereien,<br />
die im bedeutendsten<br />
europäischen Verarbeitungszentrum<br />
für Lebensmittel<br />
hergestellt oder<br />
verfeinert werden. Über<br />
250 Unternehmen – vom<br />
Familienbetrieb bis zum<br />
Marktführer „Deutsche<br />
See“ – mit gut 8500<br />
Mitarbeitern bereichern<br />
unsere Speisezettel mit<br />
Fisch-Spezialitäten, delikaten<br />
Suppen oder knackigem<br />
Gemüse. Und natürlich<br />
mit Fischstäbchen,<br />
die millionenfach die Tiefkühl-Produktionsstraßen<br />
der Branchenriesen Frosta<br />
oder Frozen Fish/Iglo<br />
verlassen <strong>und</strong> so heiß begehrt<br />
sind wie bei ihrer<br />
Erfindung vor 40 Jahren.<br />
Allein jeder Deutsche –<br />
ob groß oder klein – vernascht<br />
jährlich elf dieser<br />
knusprigen Dinger. Und<br />
für den kleinen Hunger<br />
zwischendurch gibt’s in<br />
einer der vielen „Nordsee“-Filialen<br />
Fisch-Snacks<br />
wie den „Bremer“. Auch<br />
in Salzburg, gleich neben<br />
Mozarts Geburtshaus.<br />
Das Dessert kommt ebenfalls<br />
aus Bremerhaven:<br />
Hier wird etwa die Hälfte<br />
aller Südfrüchte umgeschlagen,<br />
die per Schiff<br />
nach Deutschland gelangen.<br />
Am Frucht-Terminal<br />
werden sie auf Qualität<br />
überprüft <strong>und</strong> handelsfertig<br />
vorbereitet. So wie<br />
die 400.000 Tonnen Bananen,<br />
die bei der Atlanta-<br />
Gruppe, Europas Frucht-<br />
Importeur Nr. 1, in besten<br />
Händen sind: Mit Hilfe<br />
computergesteuerter<br />
Reifeanlagen werfen sich<br />
die „grünen Jungs“ zum<br />
genau richtigen Zeitpunkt<br />
in ihre gelbe Schale.<br />
Hier wird jeder schwach.<br />
Naja, fast jeder. Wer absolut<br />
keinen Fisch mag,<br />
wird im „Schaufenster<br />
Fischereihafen“ hungrig<br />
bleiben. Aber alle anderen<br />
genießen feinsten Fisch,<br />
der hier so frisch ist wie<br />
sonst selten. R<strong>und</strong> um<br />
den gut 100 Jahre alten<br />
Fischereihafen ist ein Genießer-Paradies<br />
entstanden,<br />
liegen gute Restaurants,<br />
urige Kneipen <strong>und</strong><br />
originelle Läden Tür an Tür.<br />
Und wer wissen will, wie<br />
Kabeljau & Co. so leben,<br />
kann im Großaquarium<br />
„Atlanticum“ in die Welt<br />
der Meerestiere eintauchen.<br />
... <strong>und</strong> der Erweiterungsbau von Otto Steidle aus dem Jahr 2004.<br />
Darf’s noch ein Kilo mehr sein? Bei der täglichen Auktion<br />
im Fischereihafen von Bremerhaven kommt fangfrischer Fisch<br />
in ganzen Ladungen unter den Hammer. K<strong>und</strong>en aus ganz<br />
Europa bieten via Internet mit.<br />
Entspricht der fangfrische Fisch<br />
auch höchsten Ansprüchen?<br />
Bei der Qualitätskontrolle ist<br />
Sorgfalt das oberste Gebot.<br />
Das 150.000 Liter umfassende Meerwasseraquarium<br />
im „Atlanticum“.<br />
62 63
Maritime Wissenschaft am Meer<br />
Ges<strong>und</strong> sind sie ja, die<br />
Omega-3-Fettsäuren, die<br />
vor Herzinfarkt schützen.<br />
Wenn bloß der penetrante<br />
Fischgeruch nicht wäre ...<br />
In Bremerhaven wurde das<br />
naturreine Nebenprodukt<br />
der Fischverarbeitung geschickt<br />
„verpackt“: Dank<br />
des hier entwickelten Verfahrens<br />
der Mikroverkapselung<br />
lässt sich das Fischöl<br />
jetzt leichten Herzens<br />
schlucken. Doch im Kompetenzzentrum<br />
für Lebensmitteltechnologie<br />
geht<br />
es beileibe nicht allein um<br />
Fisch. Das <strong>Innovation</strong>s-<br />
Zentrum „Bio Nord“ bietet<br />
Forschern <strong>und</strong> Ingenieuren<br />
optimale Rahmenbedingungen<br />
für betriebsorientierte<br />
Problemlösungen.<br />
Etwa bei der Entwicklung<br />
glutenfreier Backwaren.<br />
Oder hinsichtlich der peniblen<br />
Prüfung von Saatgut<br />
<strong>und</strong> Futtermitteln.<br />
Ein anderes Projekt lässt<br />
Tomaten freudig erröten:<br />
Ihre Reststoffe eignen sich<br />
etwa für Feuchtigkeitscremes.<br />
Und ihr lycopinhaltiges<br />
Öl wirkt sogar<br />
vorbeugend gegen Krebs.<br />
Sechs Forschungsinstitute<br />
sind im Technologie-Transfer-Zentrum<br />
vereint, arbeiten<br />
direkt mit den hier angesiedelten<br />
kleinen <strong>und</strong><br />
mittleren Unternehmen<br />
zusammen <strong>und</strong> kooperieren<br />
mit den Marktführern<br />
der Lebensmittelbranche<br />
Forschung mit Pfiff. Wenn in noblen Sterne-<br />
Restaurants heißes Eis<br />
produziert, mit Wasser<br />
frittiert oder mit flüssigem<br />
Stickstoff „gekocht“<br />
wird, stehen Bremerhavener<br />
Lebensmittel-Ingenieure<br />
in Gedanken mit<br />
am Herd. Sie übertragen<br />
naturwissenschaftliche<br />
Erkenntnisse auf die Kochkunst<br />
<strong>und</strong> schaffen damit<br />
die Basis für verblüffende<br />
Gerichte vom Sorbet am<br />
Stiel bis zur aufgeschäumten<br />
Foie gras. <strong>Die</strong> Kochforscher<br />
vom Technologie-<br />
Transfer-Zentrum (TTZ)<br />
lösen im Rahmen des EU-<br />
Projektes „Inicon“ kulinarische<br />
Probleme, die ihnen<br />
Sterne-Köche wie Ferran<br />
Adrià servieren. Dafür entwickeln<br />
sie sogar neue<br />
Kochgeräte wie den Mikromixer,<br />
der extrafeine Emulsionen<br />
mischt. Für noch<br />
vor Ort. So fließen wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse<br />
sofort in die Praxis ein.<br />
Der b<strong>und</strong>esweit einmalige<br />
Studiengang für Lebensmittelwirtschaft<br />
an der<br />
Hochschule Bremerhaven<br />
trägt ebenfalls dazu bei.<br />
Bremerhaven verleiht<br />
Flügel. Hierzulande <strong>und</strong> zunehmend<br />
auch weltweit.<br />
Windenergie ist nicht nur<br />
umweltschonend, sondern<br />
zunehmend konkurrenzfähig<br />
gegenüber Strom<br />
aus Erdgas- <strong>und</strong> Kohlekraftwerken.<br />
<strong>Die</strong> entsprechende<br />
Technologie wird<br />
seit über 25 Jahren in Bremerhaven<br />
erforscht <strong>und</strong><br />
entwickelt. Ein Netzwerk<br />
aus 140 Unternehmen <strong>und</strong><br />
Instituten aus der Weserregion<br />
zeugt vom geballten<br />
Know-how r<strong>und</strong> um<br />
Rotorblätter <strong>und</strong> Generatoren.<br />
<strong>Die</strong>ses Wissen ist<br />
global ebenso wie vor der<br />
Weitere Informationen unter www.bis-bremerhaven.de<br />
intensivere Geschmackserlebnisse.<br />
64 65<br />
eigenen Haustür gefragt:<br />
Wer Windkraft „offshore“,<br />
also vor unseren Küsten,<br />
erzeugen will, benötigt<br />
bei Wassertiefen von über<br />
25 Metern F<strong>und</strong>amente,<br />
die jedem Seegang trotzen.<br />
In Bremerhaven wird<br />
schon intensiv an den<br />
Prototypen gearbeitet,<br />
denn 2008 sollen sich weit<br />
draußen in der Nordsee<br />
die ersten Flügel drehen.<br />
<strong>Die</strong> Seestadt schuf dafür<br />
ideale Rahmenbedingungen:<br />
Mit dem Luneport<br />
entstand ein 60 Hektar<br />
großes Industriegebiet<br />
mit eigenem Zugang zum<br />
seeschifftiefen Hafen.
Im „Zoo am Meer“ ging<br />
es los. Mit dem phantasievollen<br />
Umbau des 1928<br />
gegründeten Tierparks<br />
begann die Realisierung<br />
einer mutigen Vision. <strong>Die</strong><br />
neue touristische Attraktion<br />
von Bremerhaven,<br />
das Tourismusresort Alter<br />
Hafen/Neuer Hafen, gehört<br />
zu den auch finanziell<br />
größten Bauvorhaben an<br />
der Küste.<br />
Hier, im Herzen der Stadt<br />
<strong>und</strong> direkt an der Weser,<br />
investieren die Stadt,<br />
das Land <strong>Bremen</strong>, die EU<br />
<strong>und</strong> private Unternehmen<br />
weit über 450 Millionen<br />
Euro in die touristische<br />
<strong>und</strong> damit wirtschaftliche<br />
Zukunft Bremerhavens.<br />
Im Zentrum – umrahmt<br />
vom Zoo, dem gerade<br />
eröffneten Deutschen<br />
Auswandererhaus, dem<br />
Deutschen Schiffahrtsmuseum,<br />
dem Tourismuszentrum<br />
Hafeninsel <strong>und</strong><br />
der hochwertig umgestalteten<br />
Innenstadt – entsteht<br />
das Klimahaus, in<br />
dem die Phänomene unseres<br />
Weltklimas entschlüsselt<br />
werden. Gleich daneben:<br />
Das Kongress-Hotel<br />
„Atlantic Sail-City“ mit<br />
dem fast 100 Meter hohen<br />
Turm samt Aussichtsplattform.<br />
Im Süden schließt<br />
sich bald das Themen-Einkaufszentrum<br />
„Mediterraneo“<br />
an. Dazwischen die<br />
gläserne Hafenpassage,<br />
die Innenstadt <strong>und</strong> Deich<br />
verbindet.<br />
Und stromabwärts setzen<br />
künftig eine Marina für<br />
200 Yachten <strong>und</strong> Appartementhäuser<br />
sowie die<br />
gerade fertiggestellte<br />
Schleuse Neuer Hafen den<br />
Schlusspunkt Richtung<br />
Norden. Mutige Architektur,<br />
wegweisende Themen<br />
auf einer Fläche von etwa<br />
40 Hektar – das Projekt<br />
Alter Hafen/Neuer Hafen<br />
setzt Akzente. Prognosen<br />
zufolge werden nach Fertigstellung<br />
aller Attraktionen<br />
im Jahr 2008 fast<br />
eine Million zusätzlicher<br />
Touristen die Seestadt<br />
besuchen. Nie zuvor wurde<br />
in Deutschland ein derart<br />
umfassender touristischer<br />
Themenkatalog in<br />
Angriff genommen <strong>und</strong><br />
umgesetzt.<br />
Bremerhaven, das bereits<br />
über 60 Millionen Euro in<br />
die Umgestaltung seines<br />
Einkaufs- <strong>und</strong> Bummelboulevards<br />
„Bürger“ investierte,<br />
hat sich mit viel<br />
Elan auf den Weg gemacht.<br />
<strong>Die</strong> Seestadt baut<br />
auf ihre maritime Vergangenheit<br />
<strong>und</strong> blickt nach<br />
vorn. Das Tourismusresort<br />
Alter Hafen/Neuer Hafen,<br />
an dem Planer <strong>und</strong> Architekten,<br />
Investoren <strong>und</strong><br />
Berater seit über einem<br />
Jahrzehnt arbeiten, stößt<br />
die Tür zur Zukunft auf.<br />
Weitere Informationen unter www.bean-bremerhaven.de<br />
66 67
Kontakte:<br />
HVG Hanseatische<br />
Veranstaltungs-GmbH<br />
Presse/PR/Marketing<br />
Postfach 10 13 49<br />
28013 <strong>Bremen</strong><br />
0421-35 05 302<br />
www.hvg-bremen.de<br />
BTZ Bremer Touristik<br />
Zentrale GmbH<br />
Findorffstraße 105<br />
28215 <strong>Bremen</strong><br />
Callcenter 01805-10 10 30<br />
www.bremen-tourismus.de<br />
BIG Bremer Investitions-GmbH<br />
Langenstraße 2–4<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-96 00 010<br />
www.big-bremen.de<br />
bremenports GmbH & Co. KG<br />
Elbinger Platz 1<br />
27570 Bremerhaven<br />
0471-596 135 90<br />
www.bremenports.de<br />
Pressestelle des Senats der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Hansestadt</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Rathaus<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-361 23 96<br />
www.rathaus-bremen.de<br />
Handelskammer <strong>Bremen</strong><br />
Am Markt 13<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-36370<br />
www.handelskammerbremen.de<br />
Bremer Theater<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Goetheplatz<br />
<strong>Bremen</strong><br />
0421-36 53 215<br />
www.bremer-theater.de<br />
Bremer Shakespeare Company<br />
Theater am Leibnizplatz<br />
Postfach 10 66 65<br />
28066 <strong>Bremen</strong><br />
Presse: 0421-520 95 12<br />
www.shakespearecompany.com<br />
Bremer Philharmoniker GmbH<br />
Wüstestätte 11<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-626730<br />
www.bremerphilharmoniker.de<br />
<strong>Die</strong> Deutsche Kammerphilharmonie<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Erste Schlachtpforte 1<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-958850<br />
www.kammerphilharmonie.com<br />
68<br />
Universität <strong>Bremen</strong><br />
Pressestelle<br />
Postfach 33 04 40<br />
28334 <strong>Bremen</strong><br />
0421-218 27 60<br />
www.uni-bremen.de<br />
Hochschule <strong>Bremen</strong><br />
Neustadtswall 30<br />
28199 <strong>Bremen</strong><br />
Presse: 0421-59 05 22 75<br />
www.hs-bremen.de<br />
Hochschule für Künste <strong>Bremen</strong><br />
Am Speicher XI Nr. 8<br />
28217 <strong>Bremen</strong><br />
Fachbereich Musik:<br />
Dechanatstraße 13–15<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
www.hfk-bremen.de<br />
Museen:<br />
Focke-Museum<br />
Schwachhauser Heerstraße 240<br />
28213 <strong>Bremen</strong><br />
0421-361 35 75<br />
www.focke-museum.de<br />
Di 10 – 21 Uhr,<br />
Mi – So 10 – 17 Uhr<br />
Gerhard-Marcks-Haus<br />
Am Wall 208<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-327200<br />
www.marcks.de<br />
Di – So 10 – 18 Uhr<br />
Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />
Am Wall 207<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-329080<br />
www.kunsthalle-bremen.de<br />
Di 10 – 21 Uhr,<br />
Mi – So 10 – 17 Uhr<br />
Neues Museum Weserburg<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Teerhof 20<br />
28199 <strong>Bremen</strong><br />
0421-59 83 90<br />
www.nmwb.de<br />
Di – Fr 10 – 18 Uhr,<br />
Sa + So 11 – 18 Uhr<br />
Übersee-Museum <strong>Bremen</strong><br />
Bahnhofsplatz 13<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-160 38 101<br />
www.uebersee-museum.de<br />
Di–Fr 9–18 Uhr,<br />
Sa + So 10 – 18 Uhr<br />
Kunstsammlungen<br />
Böttcherstraße<br />
Paula Modersohn-Becker<br />
Museum<br />
Museum im Roselius-Haus<br />
Böttcherstraße 6 – 10<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-336 50 77<br />
www.pmbm.de<br />
Di–So 11–18 Uhr<br />
Wilhelm Wagenfeld-Haus<br />
Am Wall 209<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-338 81 16<br />
www.wilhelm-wagenfeldstiftung.de<br />
Di 15 – 21 Uhr,<br />
Mi – So 10 – 18 Uhr<br />
Dom-Museum<br />
im St. Petri-Dom<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-33 47 142<br />
www.stpetridom.de<br />
Mo – Fr (April – Oktober)<br />
10 – 16.45 Uhr,<br />
(November – März)<br />
11 – 15.45 Uhr<br />
Sa 10 – 13.30 Uhr<br />
So 14 – 16.45 Uhr<br />
Hafenmuseum Speicher XI<br />
Am Speicher XI 1<br />
28217 <strong>Bremen</strong><br />
0421-303 62 64<br />
www.speicherelf.de<br />
Di–So 11–16 Uhr<br />
Krankenhaus-Museum<br />
am Klinikum <strong>Bremen</strong>-Ost<br />
Züricher Straße 40<br />
28325 <strong>Bremen</strong><br />
0421-408 17 81<br />
www.krankenhausmuseum.de<br />
Mi – So 15 – 18 Uhr<br />
Schulgeschichtliche Sammlung<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Auf der Hohwisch 61 – 63<br />
28207 <strong>Bremen</strong><br />
0421-361 30 30<br />
www.schulmuseumbremen.de<br />
Di – Fr 11 – 16 Uhr<br />
So 14 – 18 Uhr<br />
Antikenmuseum im Schnoor<br />
Stiftung Heidrun <strong>und</strong> Manfred<br />
Zimmermann<br />
Marterburg 55 – 58<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-639 35 40<br />
www.antikenmuseum.de<br />
Mo – Fr 10 – 13 <strong>und</strong> 15 – 18 Uhr<br />
Sa <strong>und</strong> So 10 – 18 Uhr<br />
Wuseum – Das Werder<br />
Museum<br />
Franz-Böhmert-Straße 1c<br />
Weserstadion<br />
28205 <strong>Bremen</strong><br />
www.werder.de<br />
Mo – So 10 – 17.45 Uhr<br />
Bremerhaven:<br />
Magistrat der Stadt<br />
Bremerhaven<br />
Hinrich-Schmalfeldt-Straße 42<br />
27524 Bremerhaven<br />
0471-590 0<br />
www.bremerhaven.de<br />
AWI Alfred-Wegener-Institut<br />
für Polar- <strong>und</strong> Meeresfoschung<br />
Postfach 12 01 61<br />
27515 Bremerhaven<br />
Presse: 0471-48 31 11 80<br />
www.awi-bremerhaven.de<br />
BIS Bremerhavener Gesellschaft<br />
für Investitionsförderung <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung mbh<br />
Am Alten Hafen 118<br />
27568 Bremerhaven<br />
0471-946 46 0<br />
www.bis-bremerhaven.de<br />
BIS Bremerhaven Touristik<br />
GmbH<br />
H.-H.-Meier-Straße 6<br />
27568 Bremerhaven<br />
0471-946 46 10<br />
www.bremerhaven-tourism.de<br />
Hochschule Bremerhaven<br />
An der Karlstadt 8<br />
27568 Bremerhaven<br />
Presse: 0471-48 23 132<br />
www.hs-bremerhaven.de<br />
Deutsches Schiffahrtsmuseum<br />
Hans-Scharoun-Platz 1<br />
27568 Bremerhaven<br />
0471-48 20 70<br />
www.dsm.de<br />
Tägl. 10 – 18 Uhr<br />
Von Nov. – März Mo. geschl.<br />
Historisches Museum<br />
Bremerhaven<br />
An der Geeste<br />
27570 Bremerhaven<br />
0471-308160<br />
www.historisches-museumbremerhaven.de<br />
Di – So 10 – 18 Uhr<br />
Deutsches Auswandererhaus<br />
Bremerhaven<br />
Columbusstraße 65<br />
27568 Bremerhaven<br />
0471-902 20 0<br />
www.dah-bremerhaven.de<br />
Zoo am Meer<br />
H.-H.-Meier-Straße<br />
(Direkt am Weserdeich)<br />
27568 Bremerhaven<br />
0471-308 41 0<br />
www.zoo-am-meerbremerhaven.de<br />
(April – September) 9 – 19 Uhr<br />
(März + Oktober) 9 – 18 Uhr<br />
(November – Februar)<br />
9 – 16.30 Uhr<br />
Impressum:<br />
<strong>Die</strong> Broschüre wird herausgegeben<br />
von der <strong>Bremen</strong><br />
Marketing GmbH, Tiefer 2<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
0421-361 21 82<br />
bmg@marketing.bremen.de<br />
2. überarbeitete Auflage,<br />
März 2007, aus Anlass der<br />
europäischen Konferenzen in<br />
<strong>Bremen</strong> im Rahmen der EU-<br />
Ratspräsidentschaft 2007<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
Konzept <strong>und</strong> Gestaltung:<br />
<strong>Bremen</strong> Marketing GmbH<br />
Texte:<br />
Redaktionsbüro Schulz,<br />
<strong>Bremen</strong><br />
Druckvorstufe:<br />
SMS <strong>Bremen</strong><br />
Druck:<br />
AscoSturm, <strong>Bremen</strong><br />
Fotonachweis:<br />
AWI (42–43), Bilderberg/R.<br />
Dirscherl (57), T. Babovic (7 l,<br />
9 ur,15 ol, 15 ur, 17 ol, 18, 19<br />
um, 27 ol, 35 ul, 40, 36 o,<br />
53 or), BIG (26, 27 or, 31 u, 31 l,<br />
39 u, 53 r), BIS Bremerhaven<br />
(47 ul, 49 ur, 57 o, 58 u, 59, 61,<br />
62 u, 63 o, 63 ur, 64, 65, 66–<br />
67, U IV), BLG (24), <strong>Bremen</strong><br />
Marketing (2-3), bremenports<br />
(32–33, 34, 35 o, 36 u, 37<br />
u), BTZ (7 mr, 7 ur, 17 or, 17 ul).<br />
bremer shakespeare company<br />
(11 ul), <strong>Die</strong> Deutsche Kammerphilharmonie<br />
<strong>Bremen</strong>/<br />
J. C. Leclère (10), DGzRS (39<br />
mr), DFKI (30), L. Fritsch (45<br />
u), Glomar (54), I. v. Graevemeyer<br />
(13 0r), WA Haase &<br />
Knels (9 u, 41 o). Hachez (28 l,<br />
29 o), HVG (11 ur, 11 ul, 15 omr)<br />
Hapag-Lloyd (54l), C. Heidmann<br />
(14), Inbev Deutschland<br />
(28, 29 r), Kraft Foods<br />
(29 u), IUB (48, 49 ol, 49 ul,<br />
49 ur), Joh. A. Krause (25 m),<br />
Konzerthaus Glocke (11 om, 11<br />
ul), T. Krüger (12, 13 ol, 17 or, 17<br />
ur), Kunsthalle <strong>Bremen</strong> (9 l),<br />
Kunstsammlungen Böttcherstraße<br />
(16, 19 ul), J. Landsberg<br />
(11 um, 47 om),<br />
Lürssen (25 o. 25 u), MeVis<br />
(45 o), J. Meier (24 u, 25 u),<br />
M. Meyer (46, 49 or), Mevis<br />
(45 r), J. Mönch (7 um, 15 ul),<br />
NASA (54 r), Neues Museum<br />
Weserburg <strong>Bremen</strong> (9r),<br />
OHB System (22), Pressestelle<br />
d. Senats (1, 5 o, 5 mr,<br />
5 u, 5 ur), F. Pusch (13 ol, 13 or,<br />
30 r, 39 ml), Radio <strong>Bremen</strong><br />
(31), KW Schlie/WeserReport<br />
(26 o), Überseemuseum<br />
<strong>Bremen</strong> (40 u, 41 mr, 41 ul),<br />
Universität <strong>Bremen</strong> (45 ol, 51<br />
u), Universum SC (46, 47 o), T.<br />
Vankann (52, 53 u), I. Wagner<br />
(U II, 4, 5 ml, 5 mr, 6, 7, m, 8,<br />
11 or, 13 u, 15 om, 17 m, 17 ur,<br />
19 r, 20–21, 23, 25 r, 27 m, 27<br />
u, 27 ur, 29 r, 30, 31 om, 31 r, 31<br />
u, 32-33, 34, 35 ur, 37 ol, 38, 41<br />
u, 44, 47 r, 48, 49 ol, 49 ul, 51<br />
o, 55 u, 56-57, 58 o, 60, 62, 63<br />
ul, 63 um.<br />
Wir danken für Unterstützung<br />
<strong>und</strong> Beratung:<br />
bremenports, Uwe Will,<br />
Ronald Schwarze.<br />
BIG Bremer Investitions-<br />
Gesellschaft, Erika Becker,<br />
Tanja Dey.<br />
BIS Bremerhaven Touristik,<br />
Hennig Goes, Jochem<br />
Schöttler, Nils Schnorrenberger.<br />
BTZ Bremer Touristik<br />
Zentrale, Peter Siemering,<br />
Ingrid Krause.<br />
CTS Eventim, Wilma Coetzee.<br />
DaimlerChrysler Werk<br />
<strong>Bremen</strong>, Petra Emde.<br />
Der Senator für Bildung<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft,<br />
Julia von Heiden.<br />
Koch & Bergfeld,<br />
Klaus Neubauer.<br />
Universität <strong>Bremen</strong>, Kirsten<br />
Achenbach, Eberhard Scholz.<br />
Peter Schulz für unermüdlichen<br />
Einsatz <strong>und</strong> allen<br />
aufgeführten Fotografen,<br />
insbesondere Ingo Wagner,<br />
für ihr eingebrachtes Bildmaterial.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bremen</strong> Marketing Gesellschaft mbH ist eine Initiative der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Hansestadt</strong> <strong>Bremen</strong> <strong>und</strong> Unternehmen der Bremer Wirtschaft