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3 Material und Methode<br />
Retrospektiv wurden ambulante und stationäre Akten aus dem Patientengut der<br />
Universitätsklinik und -poliklinik für Urologie der Martin-Luther-Universität Halle<br />
ausgewertet. Der Auswertungszeitraum beinhaltet die Jahre 2004 und 2005. Die<br />
Auswertung erfolgte als beschreibende Statistik. Betrachtet wurde der Krankheitsverlauf<br />
von 53 Patientinnen im Alter von 34 bis 83 Jahren. Alle Patientinnen litten<br />
unter Harninkontinenz (vor allem Belastungs– und Mischinkontinenz) und/oder Deszensusbeschwerden<br />
(vor allem symptomatische Zysto– und Rektozelen).<br />
Die Auswertung der Akten erfolgte mittels selbst entworfener Protokoll-Schablone<br />
(siehe Anhang) in Anlehnung an die routinemäßig gängige und empfohlene urologisch<br />
klinische Praxis hinsichtlich allgemeiner Anamnese, Diagnostik, konservativer<br />
und operativer Therapie und postoperativen Managements. Die Hauptaufmerksamkeit<br />
galt den im Rahmen der Inkontinenz– und Deszensus-Chirurgie durchgeführten<br />
63 Operationen. Bei 33 Kontinenz– und 30 Repairoperationen, fanden insgesamt<br />
sechs verschiedene Techniken in unterschiedlicher Kombination ihre Anwendung.<br />
Das Favorisieren des Verfahrens der anterioren IVS durch die Operateure zu dieser<br />
Zeit erklärt sich zum einem durch die bei Markteinführung propagierte Einfachheit<br />
der Einlagetechnik und Komplikationsarmut durch eine atraumatischere Vorgehensweise<br />
mittels stumpfem Tunnelier, zum anderen durch die begrenzte Verfügbarkeit<br />
der Alternativen an autologen Schlingen. Durch die Operationsserie an<br />
IVS in den Jahren 2004 und 2005 am urologischen Universitätsklinikum Halle sollte<br />
das tatsächliche Outcome geprüft werden. Die Überlegenheit der monofilamentären,<br />
grobporigen Bandbeschaffenheit des TVTs gegenüber der multifilamentären<br />
und feinmaschigeren des IVS sollte sich erst später herausstellen (siehe Diskussion).<br />
Die relative Vernachlässigung der Operation nach Burch erklärt sich durch<br />
den Aspekt einer möglichst minimal-invasiven Vorgehensweise. Zwar bietet inzwischen<br />
auch die Kolposuspension die Möglichkeit der Laparoskopie, allerdings mit<br />
schlechteren Erfolgsraten als die abdomnielle Variante (Dean et al. 2006 a und b).<br />
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