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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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sondern in der „absoluten Notwendigkeit“, <strong>die</strong> sich wiederum in der<br />

absoluten Freiheit „zusammenfasst.“<br />

Es versteht sich, daß der Ontologie jeglicher Evolutionstheorie <strong>die</strong>ser<br />

Begriff einer durch Freiheit gesetzten Notwendigkeit fehlen muß; <strong>die</strong><br />

Evolutionstheorie ist keine Vernunfttheorie der Genesis und Gestaltung<br />

<strong>die</strong>ser Welt. Daher kann sie auch nicht von der äußerlichen zur<br />

wahrhaftigen Zweckmäßigkeit vordringen. Dem teleologischen<br />

Gottesbeweis liegt <strong>die</strong> absolute Relation der Zweckbeziehungen zugrunde.<br />

Es sind nicht nur Zwecke in der Welt, sondern Gott sei der Endzweck aller<br />

Weltzwecke und -mittel.]<br />

Aber der Begriff ist nicht nur in <strong>die</strong> Gegenständlichkeit versenkt, wie er als<br />

Zweck nur <strong>die</strong> Bestimmung der Dinge ist, sondern er ist für sich, frei von<br />

der Objektivität existierend; in <strong>die</strong>ser Weise ist er sich der Ausgangspunkt<br />

und sein Übergang von eigentümlicher, schon angegebener Bestimmung.<br />

Daß also der erste, der kosmologische Beweis <strong>die</strong> Kategorie des<br />

Verhältnisses von Zufälligkeit und absoluter Notwendigkeit sich vornimmt,<br />

hat, wie bemerkt, darin seine relative Rechtfertigung gefunden, daß<br />

dasselbe <strong>die</strong> eigenste, konkreteste, letzte Bestimmung der Wirklichkeit<br />

noch als solcher und daher <strong>die</strong> Wahrheit der sämtlichen abstrakteren<br />

Kategorien des Seins ist und sie in sich faßt. [217 Würde der Begriff nicht<br />

frei für sich existieren, könnte er in uns nicht <strong>die</strong> freie Gestalt freien<br />

Denkens und des Denkens <strong>über</strong>haupt annehmen. Er würde nicht als freie<br />

Subjektivität existieren. Für sich ist der Begriff seine eigene<br />

Gegenständlichkeit, sein eigener Gegenstand, - auch das Denken ist und<br />

ist ein Sein und dessen freie Bewegung und Bewegtheit. Im teleologischen<br />

Gottesbeweis scheinen für <strong>Hegel</strong> alle anderen zu kulminieren. Dann aber<br />

wäre <strong>die</strong>ser der Grund aller anderen, und ob <strong>die</strong>s zutrifft, müßte sich -<br />

insbesondere in der Relation zum ontologischen Gottesbeweis - zeigen.]<br />

So faßt auch <strong>die</strong> Bewegung <strong>die</strong>ses Verhältnisses <strong>die</strong> Bewegung der<br />

früheren abstrakteren Bestimmungen der Endlichkeit zu den ebenso noch<br />

abstrakteren Bestimmungen der Unendlichkeit in sich, oder vielmehr ist<br />

abstrakt-logisch <strong>die</strong> Bewegung, der Fortgang des <strong>Beweise</strong>s, d. i. <strong>die</strong> Form<br />

des Schließens in allen nur eine und <strong>die</strong>selbe, <strong>die</strong> in ihm sich darstellt.<br />

[218 Der Rückgang als das Erschließen der gründenden Gründe aller<br />

Kategorienrelationen erscheint im Denken wie in den Gegenständen in der<br />

Form des Schließen: der Vernunftakt des Schlusses hält fest, daß <strong>die</strong><br />

kategorial beweisenden <strong>Beweise</strong> nur als logische Schlüsse ontologische<br />

Beweisfunktion besitzen.]<br />

Elfte Vorlesung<br />

Nach <strong>die</strong>sen Erörterungen <strong>über</strong> den Bereich der in Rede stehenden<br />

Inhaltsbestimmungen betrachten wir den Gang der zuerst genannten<br />

Erhebung selbst in der Gestalt, in welcher er uns vorliegt; er ist einfach<br />

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