MANV-KONZEPT - Der Wetteraukreis
MANV-KONZEPT - Der Wetteraukreis
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<strong>MANV</strong>-<strong>KONZEPT</strong><br />
Alarmierungskonzept für den Massenanfall von Verletzten<br />
im Rettungsdienstbereich des <strong>Wetteraukreis</strong>es<br />
(2. Fortschreibung; Stand: März 2006)<br />
Vorwort<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wetteraukreis</strong> hat im Rahmen seiner Planungsverantwortung für die rettungsdienstliche Versorgung<br />
bei größeren Notfallereignissen unterhalb der Katastrophenschwelle im Mai 2001 ein<br />
<strong>MANV</strong>-Konzept in Kraft gesetzt, dessen 1. Fortschreibung im März 2005 erfolgte.<br />
Das Konzept soll bei einem Massenanfall von Verletzten, der mit regulärer Rettungsmittelvorhaltung<br />
nicht mehr bewältigt werden kann, eine dem Schadenereignis angemessene Alarmierung<br />
gewährleisten sowie eine geordnete Zuführung der Einsatzkräfte zum Notfallort ermöglichen. Für<br />
die Alarmierung der Einsatzkräfte wurden verbindliche Mindestvorgaben festgelegt, die lagebedingt<br />
individuell erweitert werden können.<br />
Das Hessische Sozialministerium hat am 15.7.2005 für das Land Hessen eine „Überörtliche Einsatzplanung<br />
für einen Massenanfall von Verletzten (Ü-<strong>MANV</strong> Konzept Hessen)“ erlassen. Hierbei ist für<br />
das Konzept des <strong>Wetteraukreis</strong>es insbesondere relevant, dass die Transportkomponente <strong>MANV</strong>-T<br />
für mindestens 15 transportfähige, verletzte Patienten (10 liegend, 5 sitzend) zu konzipieren ist.<br />
Deshalb musste die Anzahl der hierfür benötigten Rettungswagen erhöht werden.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wetteraukreis</strong> wird, wie bereits in der 1. Fortschreibung des <strong>MANV</strong>-Konzeptes vorgesehen,<br />
auch in Zukunft eine <strong>MANV</strong>- Sofort- und eine <strong>MANV</strong>-Transporteinheit für die bereichsübergreifende<br />
Hilfe zur Verfügung stellen.<br />
Darüber hinaus besteht die Anforderung, Bereitstellungsräume zur Aufnahme der anrückenden<br />
Einheiten aus den unterstützenden Rettungsdienstbereichen auszuweisen und hierfür eine geeignete<br />
Führung als Einsatzabschnittsleitung vorzusehen.<br />
Des Weiteren sind in der 2. Fortschreibung des <strong>MANV</strong>-Konzeptes kleinere redaktionelle Änderungen<br />
eingeflossen. So wird bspw. in der Stufe 3 unsererseits zukünftig eine <strong>MANV</strong>-S-Einheit aus<br />
dem nächstgelegenen Nachbarkreis angefordert.<br />
Für die Verantwortlichen in der Besonderen Einsatzleitung, der Technischen Einsatzleitung und der<br />
Zentralen Leitstelle sowie für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste ist damit<br />
die notwendige Transparenz und Planungssicherheit gegeben. Die gesetzlichen Verantwortlichkeiten<br />
der vorgenannten Institutionen bleiben unberührt.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg des Einsatzes hängt entscheidend von einer genauen Lagemeldung des zuerst eintreffenden<br />
Rettungsmittels, insbesondere über die Anzahl der Verletzten, an die Zentrale Leitstelle ab.<br />
Bertram Huke<br />
Erster Kreisbeigeordneter<br />
Dezernent für Rettungsdienst, Katastrophen- und Brandschutz<br />
1
<strong>MANV</strong> 1: ab 5 Verletzte:<br />
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4 RTW (originäre Rettungsmittelvorhaltung)<br />
2 Notarztsysteme<br />
2 RTW aus der SEG-Vorhaltung (Stufe 1) als Hintergrund<br />
Leitender Notarzt<br />
Organisatorischer Leiter RD<br />
Brandschutzaufsicht<br />
<strong>MANV</strong> 2: ab 8 Verletzte:<br />
<br />
<br />
6 RTW (originäre Rettungsmittelvorhaltung)<br />
4 RTW (SEG-Vorhaltung Stufe 1 im <strong>Wetteraukreis</strong>)<br />
Örtlich zuständige SEG* Stufe 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2 Notarztsysteme<br />
Leitender Notarzt<br />
Leitender Notarzt zur Leitstelle (soweit verfügbar)<br />
Organisatorischer Leiter RD<br />
ELW 2<br />
<br />
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<br />
<br />
Brandschutzaufsicht<br />
Betreuungscontainer der FW Bad Vilbel<br />
Notfallseelsorge<br />
Nachbesetzung der Leitstelle<br />
Vorinformation der Akutkrankenhäuser<br />
Vorinformation der Nachbarleitstelle<br />
* siehe Erläuterungen<br />
2
<strong>MANV</strong> 3: ab 20 (bis 50) Verletzte:<br />
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<br />
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<br />
8 RTW (originäre Rettungsmittelvorhaltung)<br />
14 RTW / KTW aus der SEG-Vorhaltung (2 Fahrzeuge von jeder SEG)*<br />
1 Ü-<strong>MANV</strong>-S-Einheit aus dem nächstgelegenen Nachbarkreis<br />
2 Notarztsysteme<br />
1 RTH (weitere auf Anforderung der TEL-RD)<br />
Alle verfügbaren Leitenden Notärzte<br />
Alle verfügbaren Organisatorischen Leiter RD<br />
Örtlich zuständiger Betreuungszug*<br />
ELW 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Brandschutzaufsicht<br />
Betreuungscontainer der FW Bad Vilbel<br />
Notfallseelsorge<br />
Besondere Einsatzleitung<br />
Polizeiführungskraft<br />
Nachbesetzung der Leitstelle<br />
Vorinformation der Akutkrankenhäuser<br />
Erweiterte Notrufabfrage besetzen<br />
Bürgertelefon einrichten<br />
* siehe Erläuterungen<br />
Ü-<strong>MANV</strong>-S (Überregionale <strong>MANV</strong>-Soforthilfe)<br />
<br />
<br />
<br />
3 RTW (originäre Rettungsmittelvorhaltung)<br />
1 Notarztsystem (originäre Rettungsmittelvorhaltung)<br />
Info ÄLRD/Fachdienstleitung/Dienststellenleitung<br />
3
Ü-<strong>MANV</strong>-T (Überregionaler <strong>MANV</strong>-Transport; 10 liegende und 5 sitzende Patienten)<br />
<br />
<br />
7 RTW (incl. vorhandener 4-Trage RTW/KTW)<br />
(originäre Rettungsmittelvorhaltung u. SEG-Vorhaltung Stufe 1 u. 2 im <strong>Wetteraukreis</strong>)<br />
1 OLRD<br />
Sammelplätze<br />
für Ü-<strong>MANV</strong>-S und Ü-<strong>MANV</strong>-T aus dem <strong>Wetteraukreis</strong>:<br />
<br />
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<br />
Sammelplatz Nord (Richtung Gießen):<br />
Rettungswache DRK Butzbach, Roter Lohweg 28<br />
Sammelplatz Süd/West (Richtung A5/Bad Homburg/Frankfurt/Darmstadt/Wiesbaden):<br />
Rettungswache DRK Friedberg, Homburger Straße 26<br />
oder<br />
Feuerwehrzentrum Bad Vilbel, Am Sportfeld 6<br />
(Auf Weisung der Leitstelle / des OLRD)<br />
Sammelplatz Ost: (Richtung Hanau und Fulda):<br />
Rettungswache Altenstadt, Vogelsbergstraße 46<br />
Bereitstellungsräume<br />
für Ü-<strong>MANV</strong>- Einheiten aus den Nachbarkreisen:<br />
<br />
Bereitstellungsraum Nord:<br />
Nord 1: Butzbach, Ostumgehung (eine Fahrspur); Anschluss zur B 488/B3<br />
Bereitstellungsraum West :<br />
West 1: Rosbach-Nieder Rosbach; Adolf-Reichwein-Halle mit Festplatz<br />
West 2: Friedberg-Ockstadt; Panzerstraße zum Golfplatz Löwenhof<br />
<br />
Bereitstellungsraum Ost:<br />
Ost 1: Altenstadt- Lindheim, Festplatz<br />
Ost 2: Büdingen-Düdelsheim, Festplatz<br />
4
Erläuterungen zu <strong>MANV</strong> 2:<br />
<br />
Örtlich zuständig ist die Schnelleinsatzgruppe, in deren Rettungswachen-Versorgungsbereich<br />
der Einsatzort liegt. Sollte eine SEG dort nicht vorhanden sein, wird die SEG alarmiert, deren<br />
Standort in kürzester Entfernung zum Einsatzort liegt. Grundlage ist das SEG-Konzept Stufe 2.<br />
Erläuterungen zu <strong>MANV</strong> 3:<br />
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<br />
<br />
<br />
Bei den 14 RTW / KTW aus der SEG-Vorhaltung handelt es sich um die Schnelleinsatzgruppen<br />
der Standorte:<br />
ASB Karben, DRK Friedberg SEG West, DRK Friedberg SEG Ost, DRK Nidda, DRK Ortenberg,<br />
JUH Bad Nauheim und MHD Altenstadt.<br />
Alarmiert wird entweder der Betreuungszug des DRK Büdingen in Nidda oder die Betreuungszüge<br />
des DRK Friedberg oder der JUH Bad Nauheim. Kriterium hierbei ist die Zuständigkeit<br />
analog der gültigen Rettungswachen-Versorgungsbereiche bzw. die kürzeste Entfernung vom<br />
Standort zum Schadensort.<br />
Die Schnelleinsatzgruppen haben sich an einem Sammelpunkt (z. B. Wache) einzufinden und<br />
dort auf weitere Anweisungen zu warten. Das Ausrücken zur Einsatzstelle darf nur auf Veranlassung<br />
der Zentralen Leitstelle erfolgen. Die SEG-Leiter tragen hierfür die Verantwortung. Nur<br />
die SEG-Leiter haben die Einsatzbereitschaft und das Ausrücken der Einheit gegenüber der<br />
Leitstelle zu melden.<br />
Im originären Rettungsdienst werden keine Reserven mehr gebildet. <strong>Der</strong> Krankentransport<br />
wird eingestellt.<br />
Erläuterung zu den Bereitstellungsräumen:<br />
<br />
Es wir grundsätzlich der Bereitstellungsraum mit der Nr. 1 angefahren. Sollte dieser nicht genutzt<br />
werden können, muss auf Bereitstellungsraum Nr. 2 ausgewichen werden. Die Bereitstellungsräume<br />
haben eine Aufnahmekapazität von mindestens 80 Fahrzeugen. Für die organisatorische<br />
Abwicklung wird eine Einsatzabschnittsleitung eingerichtet.<br />
Allgemeine Erläuterungen:<br />
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<br />
Die Zentrale Leitstelle übernimmt die Presse- und Medienarbeit für den Rettungsdienst durch<br />
Weitergabe allgemeiner Informationen an die Pressestelle der Polizeidirektion. Diese werden in<br />
den Pressemitteilungen der Polizeidirektion berücksichtigt. Einsatzkräfte des Rettungsdienstes<br />
sind nicht autorisiert, Auskünfte gegenüber den Medienvertretern zu erteilen.<br />
Soweit sich eine <strong>MANV</strong>-Stufe durch entsprechende Lagemeldung abschwächt, werden die<br />
Einsatzmaßnahmen trotzdem wie vorgesehen abgearbeitet. Die daraus resultierenden Erfahrungen<br />
werden zu gegebener Zeit analysiert.<br />
Alle Einsatzkräfte des Rettungsdienstes werden zu konstruktiver Kritik aufgefordert.<br />
Die <strong>MANV</strong>-Stufen sind nicht identisch mit dem Konzept über die Alarmierung von Schnelleinsatzgruppen<br />
(Stufe 1 - 3) im <strong>Wetteraukreis</strong> und dürfen daher nicht miteinander verwechselt<br />
werden.<br />
5