Geologie und Geotope im Kanton Schwyz - Schwyzerische ...
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Abb. 5.7<br />
Die Mittelmoränen <strong>im</strong><br />
Tal der Richisauer Chlön:<br />
Gampeleggen <strong>und</strong> Mittler<br />
Schwialp. Mittelmoränen<br />
punktiert, jüngere<br />
Wiedervorstösse mit dicken<br />
Punktlinien, LK<br />
1153 Klöntal.<br />
Im vordersten Glarnerland lösen sich am Bärensolspitz<br />
(LK 1153 Klöntal) um 1360 m Mittelmoränen<br />
zwischen Obersee- <strong>und</strong> Schwändi-Gletscher; gegen E<br />
fallen sie am Näfelserberg gegen 1240 m ab <strong>und</strong><br />
bestätigen die am Zusammenfluss von Walensee-Arm<br />
des Rhein- <strong>und</strong> Linth-Gletschers festgestellte Eishöhe<br />
(HERB & DOLLFUS 2003K).<br />
Am Rande des Biltener Tobels zeichnet sich die<br />
Eisoberfläche des würmzeitlichen Linth/Rhein-Gletschers<br />
in moränenbedeckten Molasserippen um<br />
1220 m ab (Atlasblatt 1133 Linthebene). Noch nach<br />
dem Zürich-Stadium hing eine Eiszunge aus dem<br />
Kar zwischen Hirzli (1640.8 m) <strong>und</strong> Planggenstock<br />
(1675.2 m), be<strong>im</strong> Gras-Chopf um 950 m, mit dem<br />
Linth-Gletscher zusammen. Kieselkalk-Findlinge<br />
liegen nördlich des Austock, <strong>und</strong> Verrucano-Blöcke<br />
reichen östlich Tostel bis auf 975 m. Jene <strong>im</strong> unteren<br />
Trepsental bek<strong>und</strong>en ein präwürmzeitliches Überfliessen<br />
über den Sattel von Ruebergschwänd (1206<br />
m), jene <strong>im</strong> unteren Wägital ein würmzeitliches Eindringen<br />
von Linth-Eis von zwei km. Dabei wurde der<br />
Wägitaler Gletscher auf die linke Talseite abgedrängt.<br />
Auf Ruchweiden, am rechten Ausgang des Spreitenbachtales,<br />
beginnen höchste, verrutschte Mittelmoränen-Ansätze<br />
um 1120 m. Auf Ober Grabenegg<br />
setzt um 1020 m eine sek<strong>und</strong>äre Seitenmoräne des<br />
Zürich-Stadiums ein. Daraus ergibt sich ein Oberflächen-Gefälle<br />
des Linth/Rhein-Gletschers bis zum<br />
Einsatz seiner linksufrigen Seitennmoräne westlich<br />
des Etzel um 890 m (LK 1132 Einsiedeln) von 14 ‰.<br />
Im hintersten Trepsental einem Seitenast des Wägitales,<br />
setzt auf Schwarzenegg (LK 1153 Klöntal), vor<br />
dem Bockmattli-Kar auf 1480 m, eine persistente Mittelmoräne<br />
zwischen Wägitaler <strong>und</strong> Trepsen-Gletscher<br />
ein (Abb. 2.13–2.15 in Geotop-Beispiel 5 S. 50).<br />
Präwürmzeitliche Mittelmoränen haben sich <strong>im</strong><br />
Alpen-Vorland auf Stöcklichrüz <strong>und</strong> auf Wissegg<br />
zwischen austretenden Kargletschern <strong>und</strong> Linth-<br />
Gletscher <strong>und</strong> – weiter westlich, auf dem Grat P.<br />
1202–Beristofel–Eggli – zwischen Linth- <strong>und</strong> Sihl-<br />
Gletscher gebildet (LK 1132 Einsiedeln). Westlich<br />
der Höhronen-Kette setzt auf Schurtannenweid–Brämerhöchi–Kloster<br />
Gubel eine weitere zwischen<br />
Linth- <strong>und</strong> den nordwestlich Unterägeri (Atlasblatt<br />
1131 Zug) sich wieder vereinigten Reuss-Gletscher-<br />
Armen ein.<br />
Neben dem Drumlin-artigen Studenbüel nordwestlich<br />
Wollerau, der als Mittelmoräne zwischen Linth-Parentalgletschern<br />
zu deuten ist, erscheinen die Moränenbzw.<br />
Schotter-Vorkommen der Bächau (LK 1132 Einsiedeln)<br />
<strong>und</strong> der Halbinsel Au (Atlasblatt 1112 Stäfa)<br />
am linken Zürichsee-Ufer Mittelmoränen-verdächtig.<br />
Die verkitteten Schotter der Halbinsel Au bestehen<br />
aus ger<strong>und</strong>eten Geröllen mit Verrucano-Gut; sie wurden<br />
vom Linth-Gletscher nochmals überfahren, was<br />
Erratiker belegen. Jene der Bächau <strong>und</strong> der Halbinsel<br />
Au sind wohl be<strong>im</strong> Vorstoss zwischen mündenden<br />
Zuschüssen des Linth-Gletschers gebildet worden.<br />
Ebenso deuten die von Wällen gekrönten verkitteten<br />
Schotter der Ruine Alt Wädenswil auf eine Mittelmoränen-Schüttung<br />
(LK 1132 Einsiedeln). Damit<br />
würde die These um die rückgesenkten Deckenschotter<br />
hinfällig (ALB. HEIM 1894a, 1913, 1919).<br />
Mittelmoränen haben sich zwischen dem gegen S,<br />
über die Sihl vorgedrungenen Linth-Gletscher <strong>und</strong> von<br />
der Höhronen-Kette zugeflossenen Eiszungen gebildet.<br />
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