Teil 2 - western-videos.com
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Die „First Lady des Cuttings“<br />
Royal Blue Boon trifft auf ihren Klon.<br />
31<br />
Die größte Ablehnung erfährt das Klonen aus<br />
ethischen Gründen. Bereits das erste Klonpferd<br />
der Welt wurde in der Öffentlichkeit mit großer<br />
Skepsis betrachtet, zahlreiche Tierliebhaber waren<br />
empört. 2003 reproduzierte ein italienischer<br />
Wissenschaftler die Haflingerstute Prometea<br />
mit sich selbst. Sie trug also ihre eigene Zwillingsschwester<br />
aus.<br />
Bis heute funktioniert so etwas nicht auf Anhieb,<br />
und viele Frage- und Problemstellungen<br />
sind noch nicht gelöst. Im Fall von Prometea<br />
wurden 844 Embryonen hergestellt, nur 22<br />
entwickelten sich weiter. Damit wurden bei der<br />
Stute vier Schwangerschaften erreicht, doch nur<br />
eine wurde ausgetragen.<br />
Im Fall der Smart Little Lena-Klone wurde neun<br />
Stuten erfolgreich ein Embryo transferiert. Eine<br />
Stute hatte nach 200 Tagen einen Abort, ein<br />
Fohlen wurde tot geboren, eines starb zwei Tage<br />
nach der Geburt und ein Fohlen musste krankheitsbedingt<br />
eingeschläfert werden. Auch die<br />
Klone von Bet Yer Blue Boons und Laney Doc<br />
sind nicht mehr am Leben. Alle verstarben kurz<br />
nach ihrer Geburt oder waren nicht lebensfähig.<br />
„Es gibt zwar Schwierigkeiten, wenn Klontiere<br />
zur Welt kommen“, gibt Prometea-Schöpfer Cesare<br />
Galli zu. „Aber wenn sich die Klone dann<br />
selbst fortpflanzten, verläuft die Trächtigkeit<br />
normal und die Nachkommen sind gesund.“<br />
Das weiß er von anderen Wirbeltieren, die bereits<br />
geklont wurden. Der bekannteste Fall eines<br />
Klontieres war das Schaf „Dolly“. Nach seinem<br />
frühen Tod im Alter von sechs Jahren wurde<br />
gemunkelt, das Erbgut von Klonen ähnle dem<br />
alter Tiere. Die Wissenschaft streitet das ab und<br />
verweist auf weitere Dolly-Klone, die nach wie<br />
vor gesund sind. Vermutet wird jedoch, dass<br />
Klon-Fohlen häufiger als Normalgeborene am<br />
so genannten Large Offspring-Syndrome leiden.<br />
Sie kommen abnormal groß zur Welt und sterben<br />
oft innerhalb weniger Tage.<br />
In diesem Jahr planen die US-Firmen ViaGen Inc<br />
und Encore Genetics, um die 20 weitere Pferde<br />
zu klonen. ■<br />
Foto: © Turner Strategies/Sally Harrison<br />
Auch der Prometea-Klon wird dieses<br />
Jahr für eine weitere wissenschaftliche<br />
Sensation sorgen: Sie wird das erste<br />
Fohlen aus einer geklonten Stute auf<br />
die Welt bringen – ein Tierversuch der<br />
modernen Art.<br />
Das Thema hat auch im<br />
21. Jahrhundert nichts von<br />
seiner ethischen Brisanz verloren<br />
und ist nach wie vor<br />
höchst diskussionswürdig.<br />
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