04.11.2013 Aufrufe

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 Einleitung.<br />

erhalten; auf der Rückseite der Urkunden pflegt ein grofses<br />

Rodel' Rta (Registrata) von der Eintragung Zcugnifs zu geben.<br />

Die verschiedenen Fonnen des Wortes zeigt uns eine<br />

Unterschrift des Registers Gregors I <strong>im</strong> Cod. Colon. 95 saec.<br />

XII. f. 160: Explicit Registrum vel Regestum sive Register<br />

sancti Gregorii papae urbis Romae Ind. VII. feliciter. Es<br />

wird jedoch auch für Origina1-Acten gebraucht, wie in einer<br />

Glatzer Urkunde von 1429, wo deu Minoriten Abschrift eines<br />

Zeugenverhörs gegeben wird, ne casu fortuito 1'cgestrum seu<br />

acta originalia deperdantur, ce copia probatio1lis eis deficiat. 1 )<br />

Kaiser Ludwig der Baier erwähnt am 5. Aug. 1330 (1212<br />

Böhmer) sein Register,. welches auch noch theilweise erhalten<br />

ist; er hatte befohlen, diese Urkunde ihrer besonderen Wichtigkeit<br />

wegen zu registrieren. Mag es nun sein, dafs man bei<br />

gewöhnlichen Bestätigungen diese Vorsicht überflüssig fand:<br />

als Karl dem Vierteil 1375 von den Cölnern ein Privileg vorgelegt<br />

wurde, welches er ihnen 1363 ertheilt hatte, liefs er<br />

nicht etwa in seinem Register nachsehen, sondern unterwarf<br />

die Urkunde einer Kritik, welche ihre Unechtheit erweisen<br />

sollte. Trotz dieser VArwerfung durch den eigenen Urheber<br />

ist nach Lacomblet's Ansicht 2) die Urkunde echt, und die vom<br />

Kaiser bemängelten Abweichungen von der Gewohnheit seiner<br />

Kanzlei erklären sich dadurch, dass eine ältere Urkunde Ludwigs<br />

wörtlich wiederholt war.<br />

Den Gebrauch der Register zeigt uns dagegen eine Urkunde<br />

des Herzogs Johann von Troppau wld Ratibor. Er<br />

hatte quoddam notabile registrum, Ü~ quo ()mnes littere contractuum<br />

vendiciollum h~editatum C(J1~suum annu()rum in ducatu<br />

suo de ipsius wnsensu celebratot'um e;l'arate ct regestrate de<br />

verbo ad verbum fuerunt. Dieses Register wurde 1450 benutzt,<br />

um die Fälschung eines angeblichen Consenses von 1414 nachzuweisen,<br />

wie die merkwürdige Verhandlung <strong>im</strong> Cod. Dip!.<br />

Siles. VI, 70-73 lehrt.<br />

1) Scriptores Rerum Siles. VI, 87. Andere Stellen über den Gebrauch<br />

des Wortes bei Du Cange s. v. Regestum.<br />

I) Urkundenbuch f. d. Geschichte des Niederrheios II1, 675.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!