04.11.2013 Aufrufe

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

196 Die Schreibgeräthe und ihre Anwendun .<br />

Sed damnosa n<strong>im</strong>is panditur area.<br />

Fac campum replices, Musa, papyrium,<br />

Nec iam fissipedis per calami vias<br />

Grassetur Cnidiae suleus arundinis,<br />

Pingens aridulae subdita paginae<br />

Cadmi filiolis atricoloribus, '<br />

Aut cunctis paritel' versibus oblinat<br />

Fulvam lacticolor spongia sepiam.<br />

Parcamus vitio Domnotinae domus,<br />

Ne sit charta mihi carior ostreis.<br />

Man sieht daraus, dafs in Gallien damals Papyrus ZIemlich<br />

theuer war.<br />

Auch der byzantinische Schreiber hatte einen Schwamm,<br />

der nach Phanias zum Abwischen des Schreibrohrs diente, von<br />

Paulus Silelltiarius 65, 8 aber als Heilmittel gegen Irrgänge<br />

des Griffels d. i. des Schreibrohrs hezeichnet wird.<br />

Der mittelalterliche Schreiber dagegen konnte den Schwamm<br />

nicht dazu gebrauchen; er mufste radieren, und die radierte<br />

Stelle mit Kreide glätten. Alcnin 1) schreibt: fraterno pumice<br />

corrigite scriptorem, und genauer Cosmas von Prag an Gervasius,<br />

indem er ihn auffordert, nach Gutdünken Aenderungen in<br />

seinem Werke vorzunehmen: Accipe in manum rasorium, calcem<br />

et calamum. Und Vincenz von Prag an König Wladislaus:<br />

Si qua eten<strong>im</strong>' in eo sunt corrigenda, novaculam, et si<br />

q'ua augenda, calamum velociter sc'ribentem presto tenemus. Vgl.<br />

auch oben S. 176.<br />

Als Bestandtheile des atramentum librarium giebt Plinius<br />

Rufs und Gummi an. 2 ) Marcianus Capella erwähnt zuerst die<br />

Galläpfel: 3) gallarum gummeosq'uc commixtio. Isidor Origg.<br />

XVII, 7, 38 gedenkt auch ihrer Verwendung zur Dintebereitung.<br />

Doch haben auch die Alten schon metallische Dinte gehabt,<br />

welche daran kenntlich ist, dars Schwefelammonium darauf<br />

wirkt. Eine Mischung von Kupfervitriol und Galläpfeln soll<br />

1) Ep, 141 bei Ja.ft'e, BibI. VI, 544.<br />

') HiHt. Na.t. XXXV, 6. cf. Vitruv. VII, 10.<br />

S) 1. 11l Ii 2:!5 p. 258 ed. Kopp.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!