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Das Schriftwesen im Mittelalter

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Pal<strong>im</strong>pseste. 257<br />

auch dergleichen feil,1) und die Wolfenbütteler Bibliothek verwahrt<br />

als grofse Seltenheit einen Druck auf rescribiertem Pergament.')<br />

Aus der hier gegebenen Darstellung ergiebt sich, dars für<br />

lohnende Untersuchung sich unter den lateinischen Pal<strong>im</strong>psesten<br />

fast ausschliefslieh diejenigen eignen, deren obere Schrift "(;ncialschrift<br />

oder vorkarolingische Uebergangschrift ist. Ein vorzüglicher<br />

Fundort ist· das <strong>im</strong> Anfang des siebenten Ja.hrhunderts<br />

gestiftete Kloster Bobi0, dessen einst reiche Bibliothek<br />

aber leider sehr zerstreut ist; auch sind in späterer Zeit kos~<br />

bare Codices zum Einbinden verbl'aucht. Die Handschriften,<br />

welche oft noch die Bezeichnung Liber S. Columbani tragen,<br />

hefinden sich jetzt in Mailand, Rom, Neapel, 'furin, Pavia,<br />

Wien.:!) In der Bibliothek des Domcapitels zu Verona ist<br />

der Gaius und ein Theil des Livius; 4) andere weit zerstreute<br />

sind von unhekannter Herkunft, das Berliner SaUl1stfragment<br />

ist in.Toledo gefunden.<br />

Die angenehmsten sind ohne Zweifel diejenigen Pal<strong>im</strong>pseste,<br />

auf welchen die ältere Schrift nur abgewaschen oder leicht<br />

kunden alle auf reinem Pergament sind. Einige Beispiele aus Baiern<br />

hei Rockinger S. 18.<br />

1) <strong>Das</strong> oben S. 104 erwähnte ßiefsende Pergament der Erfurter<br />

I1ändll'r scheint solcher Art gewesen zu sein.<br />

i) Knittel I. I. p. 525. Ja Modena ist eine Schrift von Petrarca<br />

saec. XVI, die juristische Pal<strong>im</strong>psesten enthält, doch, wie es scheint,<br />

nicht älter als das 12. Jahrh. Bluhme, !ter Ital. H, 16.<br />

B) Eine Gc~chichte dieser Bibliothek giebt Am. Peyron vor seiner<br />

Ausgabe der Ciceron. Fragmente, Stuttg. 1824; vgl. Bluhme, !ter HaI.<br />

J, 54 bis 62. IU, 6:1. IV, 24. Kach Bethmann's Vermuthung stammt von<br />

dort auch der Cod. Sessorianus 55 aus Konantula, welcher eine Lage des<br />

Plinius unter Sermonen des h. Ambrosius in später Uncialschrift enthält.<br />

Berichte der Berliner Akad. 1853, S. 684 f.<br />

4) Auch Homilieen saec. VI un~er einer Schrift des Isidor saec. VIII.<br />

Probe bei Sickel, Mon. Graph. I, 2. Nach Frid. Mone's Vermuthung ist<br />

der jetzt in S. Paul befindliche Pal<strong>im</strong>psest des Plinius von dort nach<br />

Reichenau gekommen.<br />

Watt.ubaeh, Sebrif't......n. 2. Auf!. li

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