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Das Schriftwesen im Mittelalter

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368 Die Schreiber.<br />

dasselbe wünschen sich als Lohn die Schreiber In dem häufig<br />

vorkommenden Schlufsvers:<br />

Dentur scriptoli pro penn3. caelica regna. 1 )<br />

Man hat wohl behauptet, dafs in den Scriptorien mehreren<br />

Schreibern zu gleicher Zeit dictiert worden sei.') Dagegen macht<br />

Knitt(13) mit Recht geltend, (lafs die Kalligraphen nur sehr<br />

langsam arbeiten konnten, und dafs man deshalb ihnen so<br />

wenig wie Kupferstechern dictiercn konnte. Ihm st<strong>im</strong>mt Ebert 4 )<br />

bei, der auch hervorhebt, dafs für die Herstellung vieler Exemplare<br />

desselben Werkes kaum ein Grund vorlag. Um eine Abschrift<br />

rasch fertig zu bringQn und viele Schreiber zu gleicher<br />

Zeit beschäftigen zu können, half man sich in anderer Weise,<br />

indem man nämlich die Lagen unter ihnen vertheilte. So liefs<br />

Heinrich Loeder, Prior in Windeshe<strong>im</strong>, eine gegen seinen Orden<br />

gerichtete Schrift in einer Nacht abschreiben: librum per folia<br />

stat<strong>im</strong> dissolvens, ut radem noete IJCr {ralt·cs suos divisis inter<br />

se (oliis exscriberetur, disposuiU't Und zu beschleunigter Herstellung<br />

vieler Exemplare wurden die Hansarecesse in Doppelblättern<br />

an Schreiber vertheilt. 6 )<br />

<strong>Das</strong>selbe geschah auch häufig in älterer Zeit, um die<br />

Abschrift eines Buches zu beschleunigen. Deshalb sind oft<br />

die verschiedenen Lagen nicht allein von verschiedenen Händen<br />

geschrieben, sondern man findet auch, dars am Ende<br />

derselben die Schrift bald eng zusammengedrängt, bald aus<br />

autem debetur merces eterna Amen. Iste ltöer 'constat ij libras minus x<br />

hall. ScnöentibuB debetur regnum celOt"'Um Amen. Unter Abt Heinrich<br />

1290 geschrieben. Erlanger Handschriftenkatalog von Irmischer S. 41:<br />

Iste liber constitit in pergameno tres libras hall. et xxx haU. Pro scriptura<br />

vero debetur scriptori regnum celormß. Vom J. 1289, ibo p. 93.<br />

1) s. unten bei den Schreiberversen.<br />

I) so Merryweather, Bibliom. p. 20, nach Stevenson's Suppl. fo<br />

Bentham's Church of Ely, Notes p.64, wo eben diese Behauptung steht,<br />

und als Citat dazu "Mun<strong>im</strong>enta antiqua."<br />

8) U1philae Fragm. p. 380.<br />

•) Zur Handschriftenkunde S. 138-140.<br />

6) Jo. Busch, Chron. Windesh. II, 58 p. 547.<br />

8) Hans. GeschichtsbI. II S. XXXII vgl. S. XL.

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