04.11.2013 Aufrufe

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

Das Schriftwesen im Mittelalter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wachstafeln. 47<br />

I<br />

den ersten Ja.hrhunderten unserer Zeitrechnung zusammen gegebracht<br />

sind. .<br />

Bei dem aufserordentlichen Scharfsinn, welchen Mafsmann<br />

hier an den Tag gelegt hat, ist es um so schwerer zu begreifen;<br />

wie er sich gleichzeitig durch ein Paar ganz grob gefälschter<br />

Tafeln mit griechischer und angeblich da.cischer Schrift täuschen<br />

lassen konnte. Seine eigene Abbildung zeigt die ganz modeme<br />

griechische Minuskel, und das Original läfst in der elenden<br />

Technik den Unterschied noch greller hervortreten.<br />

Diese schlechte Gesellschaft liofs auch die römischen Tafeln<br />

verdächtig erscheinen. Natalis do Wailly schrieb dagegen<br />

<strong>im</strong> Joumal des Savans 1841, p. 555. Silvestre nahm sie in<br />

sein grofses Werk auf, aber <strong>im</strong> Text sind sie als supposees<br />

Romaines bezeichnet. Dagegen vertheidigte Prof. Wenzel die<br />

Echtheit in Schmidl's Oesterr. Blättem 1844, Band 11, S. 33.<br />

43. 52, und Mafsmann selbst in den Münchener Gelehrten Anzeigen<br />

1846. XXII, 49.<br />

Gegenwärtig hat dieser Streit seine Bedeutung verloren,<br />

da nach den neueren Funden die Echtheit gegen jeden Zweifel<br />

gesichert ist. Auch hat sich seitdem in den ägyptischen Gräbern<br />

eine neue Fundstätte eröffnet.<br />

Im British Museum befinden sich zwei ganz roh gearbeitete<br />

Holztafeln , deren innere Seite mit einer sehr dünnen<br />

Schicht von farblösem Wachs überzogen ist. Darauf stehen in<br />

grofser ziemlich roher Majuskelschrift einige Verse; augenscheinlich<br />

war hier einem Dichter sein Conceptbuch mit ins<br />

Grab gegeben. Diese Tafeln sind abgebildet und erläutert von<br />

Prof. Rumpf in den Verhandlungen der Würzbul'ger Philologen­<br />

Versammlung (1869) S. 239-246.<br />

Andere sind in Paris <strong>im</strong> Cabinet des Medailles n. 3491,<br />

gefunden bei einer Mumie in der Gegend von Memphis. Sie<br />

sind eben so einfach und schmucklos aber kleiner, und bestehen<br />

aus fünf Blättem, wovon acht Seiten zum Schreiben best<strong>im</strong>mt<br />

waren. Zwei davon enthalten ziemlich ungeschickt geschriebene<br />

Alphabete, die übrigen eine Rechnung; Fr. Lenormant,<br />

LeUre a M. Hase sur les tablettes Grecques trouvees it<br />

MemlJhis, Revue Archeologique VIII (1852) p. 461. Reponse

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!