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blaugelb 1-2008 - FDP Preetz

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3<br />

Es muss Schluss sein mit der Schulreformdebatte<br />

Schulmisere in <strong>Preetz</strong><br />

Von Michael Howe<br />

Leider haben die CDU und die SPD<br />

in Schleswig-Holstein nichts gelernt.<br />

Die Große Koalition hat vor allem im<br />

Bereich der Bildungspolitik vollends<br />

versagt. Sowohl die CDU als auch die<br />

SPD haben es in dieser Koalition nicht<br />

weder geschafft, ihr eigenes bildungspolitisches<br />

Profil durchzusetzen, noch<br />

ein sinnvolles gemeinsames Schulreformkonzept<br />

auf den Weg zu bringen.<br />

Gerade in dem für die Bürger und vor<br />

allem für deren Kinder wichtigsten Bereich,<br />

dem Schulwesen, sind die Parteien<br />

den Zwängen einer Großen Koalition<br />

komplett auf den Leim gegangen<br />

und haben versagt. Aus zwei zumindest<br />

in sich weitgehend schlüssigen<br />

Reformpaketen haben die Parteien<br />

einen unbrauchbaren Kompromiss<br />

gestrickt, der die positiven Effekte der<br />

einzelnen Systeme geschluckt hat.<br />

Die von der SPD bevorzugte Gemeinschaftsschule<br />

stellt ein längeres, gemeinsames<br />

Lernen in den Mittelpunkt.<br />

Der Grundgedanke besteht in einer<br />

flexiblen Kooperation verschiedener<br />

Schularten bis hin zur kompletten Integration<br />

mit dem Ziel einer längeren gemeinsamen<br />

Schulzeit der Schüler mit<br />

unterschiedlichen Schulabschlüssen.<br />

Die Schüler werden bis zur 10. Klasse<br />

gemeinsam lernen und ihnen werden<br />

dann die Abschlüsse von Haupt- und<br />

Realschule sowie der Übergang zur<br />

gymnasialen Oberstufe ermöglicht. Die<br />

Schülerinnen und Schüler sollen dann<br />

je nach Leistungsvermögen durch innere<br />

Differenzierung entsprechend<br />

gefördert werden. Durch ein längeres<br />

gemeinsames Miteinander sollen die<br />

Schüler von- und miteinander lernen,<br />

und dementsprechend soll es keine<br />

Jahrgangsstufen-Wiederholungen geben.<br />

Die CDU hingegen fällt in Schleswig-<br />

Holstein um. In der aktuellen Schulpolitik<br />

in Schleswig-Holstein rückt die<br />

CDU – vermutlich auf der Suche nach<br />

Wählerstimmen? – von ihrem eigentlichen<br />

dreigliedrigen Schulsystem ab<br />

und erklärt sich, man höre und staune,<br />

wohl um des Friedens mit der SPD<br />

willen, mit der Etablierung einer Gemeinschaftsschule<br />

einverstanden. Um<br />

allerdings ihr Gesicht nicht ganz zu<br />

verlieren, fordert sie des Weiteren die<br />

Einführung der Regionalschule und<br />

die Beibehaltung des Gymnasiums.<br />

Die große Koalition hat nach ideologi-<br />

Welche Konsequenzen ergeben<br />

sich für <strong>Preetz</strong>?<br />

Die <strong>Preetz</strong>er Bürger müssen nun mit<br />

der neuen Schullandschaft leben:<br />

die Wilhelminenschule wird mit Beginn<br />

des Schuljahres <strong>2008</strong>/ 2009<br />

zur Regionalschule mit Grundschulteil<br />

umgewandelt und damit als offene<br />

Ganztagsschule eingerichtet,<br />

die Friedrich-Ebert-Schule und die<br />

Hermann-Ehlers-Schule bleiben als<br />

Grundschulen erhalten, das Friedrich-<br />

Schiller Gymnasium bleibt erhalten,<br />

die Theodor-Heuss-Realschule wird<br />

zur Gemeinschaftsschule der Sekundarstufe<br />

I (5.-10. Klasse) ohne eigene<br />

Oberstufe und das Friedrich-Schiller<br />

Gymnasium erhält zusammen mit der<br />

Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule<br />

eine Mensa. „Was Schüler lernen und<br />

erfahren sollen, gerät immer mehr aus<br />

schem Gegacker und gestressten Pisa-Diskussionen<br />

den Kommunen nun<br />

per Gesetz vier verschiedene Eier ins<br />

Nest gelegt, zwei weiße (Grundschule<br />

und Gymnasium), ein schwarzes (Regionalschule)<br />

und ein rotes (Gemeinschaftsschule).“<br />

Die Verantwortung für<br />

die Weiterleitung dieser Misere nach<br />

<strong>Preetz</strong> jedoch tragen vor allem die<br />

CDU und SPD in der Stadtverwaltung<br />

und viele Eltern, die durch wenig weitsichtige<br />

Aktionen eigentlich nur das<br />

Beste für ihre Kinder wollten. Es sei an<br />

dieser Stelle noch einmal ausdrücklich<br />

darauf hingewiesen, dass die <strong>FDP</strong> diesem<br />

Zirkus nicht zugestimmt hat. Eine<br />

Regionalschule, eine Gemeinschaftsschule<br />

und ein Gymnasium an einem<br />

Ort zu haben, ist im Grunde paradox.<br />

Die eine Schulart stützt sich auf ein<br />

gemeinsames Unterrichten, die andere<br />

auf individuelle Förderung durch<br />

Trennung der Schüler. So schafft man<br />

es tatsächlich nicht nur die in sich<br />

stimmigen Konzepte zu zerstören,<br />

sondern macht sich auch noch hausintern<br />

gegenseitig Konkurrenz. Die<br />

<strong>FDP</strong> ist hingegen nicht umgefallen und<br />

setzt sich nach wie vor für ein gegliedertes<br />

Schulsystem ein. Des Weiteren<br />

ist eine frühe Differenzierung nach der<br />

Grundschule notwendig, um die Schüler<br />

individuell und angemessen fördern<br />

zu können.<br />

dem Blickfeld!“ kritisierte bereits Helmut<br />

Siegmon, der Vorsitzende des Philologenverbandes,<br />

“daran aber müssen<br />

sich die Schulen messen lassen<br />

– nicht an ihren Strukturen.“ In diesem<br />

Sinne möchte die <strong>FDP</strong> für die <strong>Preetz</strong>er<br />

Schüler aktiv an der praktischen Ausgestaltung<br />

der <strong>Preetz</strong>er Schulen mitwirken<br />

und den völlig unproduktiven<br />

Parteienstreit endlich begraben und<br />

Kommunalpolitik wieder für die Bürger<br />

machen. Anstehende Probleme, die<br />

wie gesagt hausgemacht sind, ergeben<br />

sich nun aus den unterschiedlichen<br />

Schularten an einem Standort. Für die<br />

Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule<br />

stellt das Friedrich-Schiller Gymnasium<br />

eine unmittelbare Konkurrenz<br />

dar, weil sie, um als Gemeinschaftsschule<br />

effektiv sein zu können, auf die<br />

leistungsstarken Gymnasiasten des<br />

Friedrich-Schiller Gymnasiums --><br />

Blaugelb_Maerz_08.indd 3<br />

15.02.<strong>2008</strong> 9:38:53 Uhr

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