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Die Tugend der Gerechtigkeit aus Aristoteles - dramma.de

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_ <strong>Gerechtigkeit</strong> in <strong>Aristoteles</strong>’ Nikomachischer Ethik und Platons Politeia<br />

wobei nun z.B. A und B die Personen und C und D die Sachen wären, sodass in<br />

(3.1) <strong><strong>de</strong>r</strong> Quotient <strong><strong>de</strong>r</strong> Sachen gleich <strong>de</strong>m Quotienten <strong><strong>de</strong>r</strong> Personen zueinan<strong><strong>de</strong>r</strong> ist.<br />

<strong>Aristoteles</strong> sagt hier jedoch nicht, wodurch die Ungleichheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Personen gekennzeichnet<br />

ist o<strong><strong>de</strong>r</strong> wie sie sich äußert. Wir können diese Proportionalität auch einfacher<br />

<strong>aus</strong>drücken durch<br />

f x = φ ∙ x , (3.2)<br />

wor<strong>aus</strong> wir leicht die lineare Proportionalität erkennen, die in Abb.3.1 aufgetragen<br />

ist. Denn es gilt<br />

f A = C = A ∙ φ und (3.2a)<br />

f B = D = B ∙ φ , (3.2b)<br />

sodass wir dar<strong>aus</strong> erhalten<br />

A ∙ φ = A ∙ D B = C,<br />

(3.2a1)<br />

wor<strong>aus</strong> sich nun leicht (3.1) ergibt.<br />

Hier<strong>aus</strong> sehen wir, dass <strong>Aristoteles</strong> als gerecht versteht, wenn die Steigung φ<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Gera<strong>de</strong> in Abb.3.1 beträgt; an<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>aus</strong>gedrückt, wenn das Verhältnis zwischen<br />

Person und Sache, das in dieser Abb. <strong>aus</strong>gedrückt ist, auf <strong><strong>de</strong>r</strong> gezeichneten Gera<strong>de</strong>n<br />

mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Steigung φ liegt und somit immer konstant ist 78 ; <strong>de</strong>s Weiteren ließe<br />

sich natürlich (3.2) auf nach φ auflösen, sodass wir erhalten<br />

φ =<br />

f x<br />

x<br />

, (3.2c)<br />

was ja nichts an<strong><strong>de</strong>r</strong>es angibt als das Verhältnis von Sache zu Person.<br />

78 <strong>Aristoteles</strong> drückt φ = C als >Paarung [A + C]< <strong>aus</strong>: Es „steht […]das Ganze [A + C] im<br />

A<br />

selben Verhältnis zum Ganzen [B+D]“ (s. NE 1131b6f.), was jedoch dasselbe be<strong>de</strong>utet; auch soll<br />

darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, dass das Verhältnis von Person zu Sache <strong><strong>de</strong>r</strong> Kehrwert φ −1 = A ist, C<br />

was jedoch auch konstant ist und einer Gera<strong>de</strong> ähnlich <strong><strong>de</strong>r</strong> in Abb.3.1 nur mit geringer Steigung<br />

(wenn φ > 1) entspricht.<br />

Seite | 31<br />

Christian Schlatow

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