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Wenigstens den Zauberstab behalten! - Hilal Sezgin

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FILM<br />

oft billiger, Gebäude nachzubauen, als reale Örtlichkeiten zu mieten. Im ersten Potter-<br />

Film wur<strong>den</strong> für die Koboldbank Gringotts die Räumlichkeiten der australischen Botschaft<br />

in London genutzt. Jetzt entsteht eine Kopie dieser Räume in <strong>den</strong> Leaves<strong>den</strong>-Studios.<br />

Die Wände enthalten einen Kern von Metallgerüsten, umkleidet mit Holzplatten und<br />

Montageschaum. Die meterhohen Säulen sind mit Marmorpapier verkleidet, Sockel und<br />

Kapitelle gol<strong>den</strong> besprüht.<br />

Später soll diese prächtige Halle von Kobol<strong>den</strong> bevölkert wer<strong>den</strong>. Ihre Gesichter wer<strong>den</strong><br />

in einer Werkstatt angefertigt, in deren Vorräumen schon ein zweieinhalb Meter hoher<br />

Phönix, die Spinne Aragog und Masken des Halbriesen Hagrid aufbewahrt wer<strong>den</strong>. An<br />

<strong>den</strong> Arbeitsplätzen der Illustratoren und Skulpturenmacher liegen Bildbände mit Schwarz-<br />

Weiß-Fotos längst verstorbener Menschen. Als Inspiration. Für die Koboldgesichter wird<br />

jede Falte, jede Pore, jede Ader auf der Schläfe von Hand modelliert. Danach fertigt man<br />

ein grobes Gegenstück und gießt <strong>den</strong> entstan<strong>den</strong>en Hohlraum mit Gips aus. So entsteht eine<br />

exakte Negativkopie des ursprünglichen Gesichts: ein Gipsmodell, mit dessen Hilfe sich<br />

endlich die Silikonmaske selbst gießen lässt. Drei Wochen dauert es allein, die Vorlage zu<br />

modellieren; sechzig Kobolde sollen so entstehen.<br />

In <strong>den</strong> benachbarten Regalen stapeln sich Pizzaschachteln mit bizarren Beschriftungen:<br />

"Bill Weasleys Narben". "Wun<strong>den</strong>". "Schlangenbisse". Hier liegt ein Babydrache, dort<br />

eine embryoähnliche Figur von Lord Voldemort. Jemand will uns erschrecken und lässt<br />

an einem lebensgroßen Wildschweinkopf die Augen rollen. Mit dem Ellbogen streifen<br />

wir die Haare einer blassen Hermine mit geschlossenen Augen – diese Puppe barg Viktor<br />

Krum einst aus dem See. Wenn man ein paar Stun<strong>den</strong> hier verbracht hat, wird man von<br />

dieser Welt so verschlungen, dass man in der echten ein bisschen die Orientierung verliert.<br />

Jemand ruft mich aus Deutschland auf dem Handy an und fragt, wo ich gerade sei. Keine<br />

Ahnung! Eben noch sind wir durch das Landhaus der Malfoys, danach durch die große<br />

Halle von Hogwarts spaziert. Nach ein paar Sekun<strong>den</strong> Nach<strong>den</strong>ken beschließe ich, dass<br />

»ungefähr bei London« wohl die passende Auskunft sei.<br />

Diesen Artikel fin<strong>den</strong> Sie als Audiodatei im Premiumbereich unter www.zeit.de/audio<br />

COPYRIGHT: ZEIT ONLINE<br />

ADRESSE: http://www.zeit.de/2010/46/Dreharbeiten-Harry-Potter<br />

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