PDF herunterladen - TransGourmet Seafood
PDF herunterladen - TransGourmet Seafood
PDF herunterladen - TransGourmet Seafood
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Zeichen setzen!<br />
Verantwortung übernehmen!<br />
Fisch & <strong>Seafood</strong> aus nachhaltigen Ressourcen<br />
„Fischgenuss ohne Reue!“<br />
Zertifizierte Produkte<br />
Regionalität<br />
Schutz der Meere /<br />
Ressourcenschutz Discardverbot Fanggebietskennzeichnung<br />
Nachhaltige Kreisläufe
VOrwOrt<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„Zeichen setzen!“ heißt unsere 3. Ausgabe zum Thema Fisch & Nachhaltigkeit.<br />
Wir sind uns unserer Verantwortung auch für künftige Generationen bewusst<br />
und handeln nachhaltig. Geboren und aufgewachsen auf der Nordseeinsel Norderney,<br />
bin ich als Insulaner mit dem Meer und seinen Meeresbewohnern seit<br />
jeher eng verbunden. Die Entwicklung der Fischbestände in der Nordsee bereitet<br />
mir Sorgen und es gilt Trendwenden in der Fischpolitik und im Fischereimanagement<br />
einzuleiten. Nachhaltigkeit & Fisch sind mir eine Herzenssache<br />
und darum sehr wichtig.<br />
"Das Richtige<br />
richtig und<br />
aufrichtig<br />
tun!“<br />
„Um das Bestreben nach Nachhaltigkeit<br />
weiter glaubhaft zu forcieren,<br />
arbeiten wir in der Zukunft noch<br />
enger mit Umweltorganisationen,<br />
Bio fischzüchtern, Fischereiexperten,<br />
Wissenschaftlern und der Politik<br />
zusammen.<br />
Als Mitglied im Bundesverband Fisch<br />
werden wir uns intensiv in die<br />
Diskussion einbringen, um auch in der<br />
Zukunft Fisch & <strong>Seafood</strong> mit guten<br />
Gewissen genießen zu können.<br />
Hier stehen wir eindeutig in der<br />
Ver antwortung für spätere Generationen.“ Gemeinsam mit der IHK Bremerhaven<br />
und den ansässigen Fischbetrieben werden wir den Standort Bremerhaven,<br />
Fischwirtschaft & Nachhaltigkeit noch enger miteinender verknüpfen und auch<br />
dort Zeichen setzen.<br />
Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute oft als modisches, inhaltsleeres<br />
Schlagwort benutzt. Viele reden davon, vergessen aber auch entsprechend<br />
zu handeln. Für uns als Transgourmet <strong>Seafood</strong> ist echte Nachhaltigkeit eine<br />
Verpflichtung und ein Bedürfnis. Dabei gilt es sich auch kritisch mit<br />
Äußerungen von NGOs und der Presse auseinander zu setzen und klare<br />
Standpunkte zu vertreten.<br />
Wir haben unsere Unternehmens-Leitsätze zum Thema Nachhaltigkeit für Fisch<br />
& <strong>Seafood</strong> entsprechend gestaltet und definiert. Dabei orientieren wir uns an<br />
den wissenschaftlichen Empfehlungen der entsprechenden Institute.<br />
Mit unserer 3. Ausgabe zum Thema Fisch & Nachhaltigkeit wollen wir Sie<br />
für das Thema sensibilisieren und auch zum Nach- und Umdenken motivieren.<br />
Dabei haben wir diverse Fischexperten zu Wort kommen lassen.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung übernehmen!<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />
Geschäftsführer<br />
Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
2
Nachhaltigkeit<br />
Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ gilt<br />
als Synonym Natur und Umwelt für die<br />
nachfolgenden Generationen zu erhalten.<br />
Dazu zählen der Erhalt der Artenvielfalt,<br />
der Klimaschutz, die Pflege<br />
von Kultur- und Landschaftsräumen in<br />
ihrer ursprünglichen Gestalt sowie ein<br />
generell schonender Umgang mit der<br />
natürlichen Umgebung. In ökologischer<br />
Hinsicht muss die Nutzung der wirtschaftlichen<br />
Ressourcen so angelegt<br />
sein, dass sie dauerhaft eine tragfähige<br />
Grundlage für jetzige und nachfolgende<br />
Generationen bietet.<br />
Die Transgourmet <strong>Seafood</strong> GmbH ist<br />
sich ihrer Verantwortung gegenüber<br />
seinen Kunden und der Umwelt bewusst!<br />
Das Unternehmen bekennt sich<br />
zu einer nachhaltigen Fischeinkaufspolitik.<br />
Die Mitarbeiter und Kunden<br />
unseres Unternehmens werden dabei<br />
über die Inhalte des nachhaltigen<br />
Fischeinkaufs und dessen entsprechende<br />
Zeit- und Aktionspläne sowie<br />
der Unternehmensstrategie vertraut<br />
gemacht und kontinuierlich durch<br />
Workshops, Seminare, Coachings und<br />
Infos über die Fortschritte informiert.<br />
In der firmeneigenen <strong>Seafood</strong> Akademie<br />
in Bremerhaven finden dazu regelmäßig<br />
Kunden- und Mitarbeiterveranstaltungen<br />
statt.<br />
Zukunft heute gestalten!<br />
Unsere Leitsätze<br />
Schutz der Meereswelt:<br />
Wir setzen uns für den Schutz der<br />
Meereswelt ein. Als Basis dient ein an<br />
den Erfordernissen des Ökosystems<br />
orientiertes Fischereimanagement.<br />
Wir befürworten eine Reduzierung der<br />
Fangquote auf Basis wissenschaftlicher<br />
Empfehlungen. Von der Wissenschaft<br />
nachgewiesene bedrohte Fischarten<br />
aus den entsprechend betroffenen<br />
Fanggebieten nehmen wir aus dem<br />
Sortiment.<br />
Schonende Fangmethoden<br />
Wir setzen uns für eine Beschränkung<br />
bei Fangschiffen und Fanggeräten ein<br />
und unterstützen die Initiativen des<br />
Deutschen Fischereiverbandes.<br />
Wir fördern die Entwicklung von<br />
schonenden Fanggeräten und sind für<br />
den Einsatz umweltschonender Fischereitechniken<br />
(abgerundete Haken bei<br />
der Langleinenfischerei, Einsatz von<br />
kleinen Magneten zur Haiabschreckung,<br />
Reduzierung der Schleppnetzfischerei<br />
mit zerstörerischen Bodenschleppnetzen<br />
(Verbot der Schleppnetzfischerei in<br />
Korallenriffen).<br />
Wir verurteilen jegliche Art der<br />
Dyna mitfischerei.<br />
IUU - Fischerei<br />
Wir verurteilen die IUU-Fischerei (illegale,<br />
unregulierte und undokumentierte<br />
Fischerei) strengstens, fordern<br />
harte Strafen für die sog. Piratenfischerei<br />
und verlangen von unseren<br />
Lieferanten einen 100 %igen Nachweis<br />
der Bezugsquellen (Verkaufsnachweise,<br />
Fangbescheinigungen, Fangdokumente).<br />
Discard Verbot (Rückwurf-Verbot)<br />
Wir unterstützen und befürworten das<br />
Discard-Verbot. Jeglicher Beifang muss<br />
auf die festgelegte Quote angerechnet<br />
und angelandet bzw. weiterverarbeitet<br />
werden. Verschwenderische Rückwürfe<br />
sind durch selektive, gezielte<br />
Fischerei zu minimieren.<br />
Einrichtung von Schutzgebieten<br />
Wir befürworten die Einrichtung von<br />
temporären, großflächigen Schutzgebieten<br />
mit fischereifreien Zonen als<br />
Maßnahme eines nachhaltigen Fischereimanagements,<br />
so dass sich erschöpfte<br />
Fischbestände erholen können.<br />
Kennzeichnung der Fanggebiete<br />
Wir unterstützen die Initiative des<br />
Bundesverbandes Fisch und setzen uns<br />
für eine genaue Kennzeichnung der<br />
Fanggebiete der von uns gehandelten<br />
Fische ein.<br />
Transparenz und Siegel<br />
Wir sind für Aufklärung und Transparenz<br />
beim Fischeinkauf, z.B. MSC-LOGO:<br />
„Dieses Produkt stammt aus einer<br />
Fische rei, die unabhängig nach den<br />
Richtlinien des MSC für eine beispielhafte<br />
und nachhaltige Fischerei zertifiziert<br />
wurde. www.msc.org.“<br />
Wir fördern Zuchtfisch aus biologisch<br />
betriebener und kontrollierter Aquakultur<br />
und schließen entsprechende<br />
Einkaufsvereinbarungen mit Lieferanten<br />
ab.<br />
3
Nachhaltige<br />
Fischerei<br />
Quelle: Wikipedia,<br />
der freien Enzyklopädie<br />
Nachhaltiger Fischfang bedeutet,<br />
dass die eingesetzten Fischereimethoden<br />
und ihre Anwendungsweisen<br />
bestandserhaltend sind<br />
und die Reproduktionsfähigkeit<br />
der Zierfischarten nicht herabsetzen<br />
(keine Überfischung), dass das<br />
Ökosystem (z.B. der Meeresboden)<br />
nicht geschädigt und der Anteil<br />
ungewollter Beifänge weitgehend<br />
minimiert wird. Nachhaltige<br />
Fischprodukte können aus der Seefischerei,<br />
der Binnenfischerei, der<br />
Anglerfischerei und aus der Aquakultur<br />
stammen.<br />
Um die Kunden am POS bzw. in der Außer-Haus-Verpflegung im Hinblick auf nachhaltige<br />
Produkte auch kompetent beraten zu können, sind bestimmte Kenntnisse<br />
für einen erfolgreichen Verkauf unentbehrlich. Eine Grundkenntnis z. B. lautet, dass<br />
nicht jede Fischart aus MSC-zertifizierter Fischerei sowie aus nachhaltiger Aquakultur<br />
erhältlich ist. Auch Hintergrundwissen über die beiden in ihrem Kern sehr unterschiedlichen<br />
Nachhaltigkeitsstrategien (nachhaltige Fischerei aus Wildfang versus<br />
nachhaltige Aquakultur in Aufzucht) ist erforderlich.<br />
Unternehmensgrundsatz<br />
der Transgourmet <strong>Seafood</strong>:<br />
„Wir sind uns unserer<br />
Verantwortung auch für<br />
künftige Generationen<br />
bewusst und handeln<br />
nachhaltig!“<br />
Fischgenuß ohne Reue ist<br />
unser Leitziel!<br />
Meer!<br />
mehr<br />
Rund drei Viertel der Erdoberfläche sind<br />
mit Wasser bedeckt. Wir nutzen es als Nahrungs-<br />
und Rohstoffquelle, zur Energiegewinnung,<br />
als Transportweg für den Güterverkehr<br />
und zur Erholung. All das beeinflusst die<br />
maritimen Ökosysteme und damit die Entwicklung<br />
der Fischbestände: Vermüllung, auslaufendes<br />
Öl und Industrieabwässer belasten<br />
die Tierwelt; Überdüngung führt zu riesigen<br />
Algenteppichen. Auch der Lärm durch den<br />
weltweiten Schiffsverkehr, militärische Sonare<br />
und Off-Shore-Windanlagen setzt den Fischen<br />
zu. Wenn es sie veranlasst, ihre Wanderrouten<br />
zu verändern, verringern sich ihre Überlebenschancen.<br />
4<br />
Wir nutzen<br />
Wir brauchen<br />
Meer!<br />
mehr<br />
Der weltweite Bedarf an Produkten aus Fischerei<br />
und Aquakulturen wird in Zukunft zunehmen.<br />
Das liegt vor allem an der wachsenden<br />
Weltbevölkerung. Bereits jetzt leben mehr als<br />
6,8 Milliarden Menschen auf der Welt.<br />
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen<br />
werden es bis zum Jahr 2025 über 8 Milliarden<br />
Menschen sein, davon rund 86% in den<br />
Entwicklungsländern. Doch insbesondere in<br />
den Küstengebieten der Entwicklungsländer<br />
und Asiens sind die Menschen auf Fisch als primäre<br />
Proteinquelle angewiesen.<br />
Auch in der modernen Küche westlicher Industrienationen<br />
werden Fisch und Meeresfrüchte<br />
immer beliebter. Der EU-Markt für Fischerei-<br />
Ein weiterer, noch unberechenbarer Faktor<br />
ist der Klimawandel. Nach bisherigem<br />
Erkenntnisstand führt ein Anstieg der Wassertemperatur<br />
zu einer Verschiebung der<br />
Lebensräume. Die Erholungsgebiete für kälteliebende<br />
Arten gehen zurück. Eine fortschreitende<br />
Versauerung der Meere beeinflusst<br />
vor allem Planktonarten, die am Anfang der<br />
Nahrungskette stehen. Bereits strapazierte<br />
Quelle: Zeitbild Wissen<br />
FIZ Januar 2011<br />
produkte wächst um 1,5% pro Jahr.<br />
Während in traditionellen „Fischnationen“ wie<br />
Portugal und Spanien bereits jetzt jährlich rund<br />
60 kg Fisch je Einwohner gegessen werden,<br />
steigt die Nachfrage längst auch in EU-Staaten<br />
mit bislang geringem Pro-Kopf-Verbrauch. Im<br />
Jahr 2009 verspeisten die Menschen in<br />
Deutschland 1,284 Millionen Tonnen<br />
Fisch und Meeresfrüchte, also durchschnittlich<br />
15,7 kg Fisch je Einwohner; Tendenz steigend!<br />
Das bedeutet, eine bestandserhaltende<br />
Nutzung der globalen Fischbestände ist heute<br />
wichtiger als je zuvor, um die Versorgung mit<br />
dem Lebensmittel Fisch bei steigender Nachfrage<br />
sicherzustellen.<br />
Fischbestände verfügen über eine geringere<br />
Anpassungsfähigkeit und können klimatische<br />
Änderungen weniger gut ausgleichen.<br />
Damit die vielfältigen Ökosysteme erhalten<br />
bleiben, ist eine umweltverträgliche<br />
Nutzung der Meere und Ozeane wichtig. Dies<br />
gilt insbesondere für die Fischerei, die unmittelbar<br />
auf die Fischbestände einwirkt.
Ein Ausweis für den Fisch<br />
Überfischung ist in erster Linie ein Bewirtschaftungsproblem, das gelöst werden<br />
kann, wenn Industrie und Handel an einem Strang ziehen. Ihre Einkaufs politik<br />
bestimmt, ob nachhaltig produzierter Fisch in den Regalen landet - oder nicht.<br />
Verbraucher können sich zwar informieren und gezielt einkaufen, doch ihre<br />
Einflussmöglichkeiten sind begrenzt. Die tatsächliche Verantwortung liegt bei<br />
der gesamten Produktionskette: vom Fischer über Verarbeitungsindustrie und<br />
Großhandel bis hin zum Einzelhandel.<br />
Die Kettenverantwortung<br />
Voraussetzungen für verantwortungsvolles<br />
Handeln auf allen Ebenen sind Transparenz<br />
und Rückverfolgbarkeit: Woher stammt der<br />
Fisch? Wie wurde er gefangen? An jeder Stufe<br />
des Produktionsprozesses, müssen die Beteiligten<br />
garantieren können, dass die gehandelten<br />
Fische oder Meeresfrüchte aus einer<br />
bestandserhaltenden und umweltschonenden<br />
Produktion stammen. Hier setzte bereits 1996<br />
die freiwillige „Initiative zur Förderung einer<br />
Quelle: Zeitbild Wissen, FIZ Januar 2011<br />
bestandserhaltenden Fischerei“ ein:<br />
Alle Unternehmen der deutschen Fischwirtschaft<br />
sollten wichtige Grundsätze der Bestandserhaltung<br />
von Meeresfischen in ihre Einkaufsverträge<br />
aufnehmen und von ihren Lieferanten<br />
Garantien einfordern, in denen Fanggebiet<br />
und Fangmethode offengelegt werden. Heute<br />
regeln EU-Vorschriften die Informationsweitergabe<br />
entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Bestandsaufnahme -<br />
ein Blick unter den Meeresspiegel<br />
Was ist dran an all den Unkenrufen? Droht uns wirklich eine Zukunft ohne Fisch?<br />
Zwar mussten wir längst erkennen, dass die Weltmeere kein unerschöpfliches Füllhorn<br />
sind, doch die mediale Schwarzmalerei erweckt einen falschen Eindruck.<br />
Begriffe werden sorglos durcheinander gewirbelt und Sachverhalte aufgebauscht.<br />
Frank Gettkandt. Einkäufer Frischfisch TGS<br />
„Als Einkäufer für<br />
Frischfisch bei der<br />
Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
GmbH achte ich im<br />
Besonderen darauf, dass<br />
möglichst nachhaltig<br />
gemanagter Fisch und<br />
Fischbestände eingelistet<br />
und gehandelt<br />
werden. So kaufen wir<br />
Schollen aus MSC-Fang, keinen Kabeljau aus<br />
der Nordsee, nur Rotbarsch aus ausgesuchten<br />
Beständen (Sebastus marinus) und besonders<br />
MSC Seelachs in Zusammenarbeit mit unseren<br />
dänischen Lieferanten und der Kutterfischzentrale<br />
in Cuxhaven.<br />
Mir ist es persönlich wichtig, dass auch meine<br />
Kinder und Enkelkinder noch in der Zukunft<br />
Fisch genießen können. Deshalb berate ich<br />
meine Kunden gerne in Bezug auf die Thematik<br />
Nachhaltigkeit und Fisch.“<br />
Das muss man wissen<br />
Ob Kabeljau, Seelachs oder Rotbarsch, jede<br />
Fischart kommt in verschiedenen Beständen<br />
vor. Ein Fischbestand ist die Einheit, innerhalb<br />
derer sich die Fische fortpflanzen. Im<br />
Fachjargon wird das Reproduktionseinheit<br />
genannt. Alleine im Nordostatlantik gibt es<br />
beispielsweise 13 verschiedene Kabeljau-<br />
Bestände. Sie sind unterschiedlich groß und<br />
entwickeln sich unterschiedlich.<br />
Durch Überfischung können einzelne<br />
Bestände gefährdet werden, aber nie die<br />
ganze Art! Der Begriff bezeichnet nicht – wie<br />
viele glauben – das Aussterben von Fischarten,<br />
sondern meint die wirtschaftliche<br />
Erschöpfung einzelner Bestände. Ein Fischbestand<br />
gilt als zusammengebrochen, wenn<br />
sich gezielte Fischerei nicht mehr lohnt. Dass<br />
ist dann der Fall, wenn lange mehr entnommen<br />
wurde als nachwächst.<br />
Kein Anlass für<br />
Katastrophenstimmung<br />
Laut Welternährungsorganisation (FAO, 2008)<br />
werden 52% der Bestände voll genutzt, so<br />
dass keine Steigerung mehr möglich ist, 28%<br />
sind tatsächlich überfischt, erschöpft oder erholen<br />
sich gerade. Bei 20% wären theoretisch<br />
Produktionssteigerungen möglich.<br />
„Allerdings liefert die von der Welternährungsorganisation<br />
ermittelte Tatsache, dass<br />
72% der weltweiten Fischbestände in Ordnung<br />
sind, keine Schlagzeilen“, kommentiert<br />
Dr. Christopher Zimmermann, stellvertretender<br />
Leiter des Instituts für Ostseefischerei<br />
am bundeseigenen Johann Heinrich von<br />
Thünen-Institut, den Befund.<br />
Im Gegenteil: Oft werden die voll genutzten<br />
und die tatsächlich überfischten Bestände<br />
fälschlicherweise zusammengezählt und so<br />
Horrorszenarien vom Kollaps der Meere generiert.<br />
In Wirklichkeit können die voll genutzten<br />
Bestände jahrelang weiter befischt<br />
werden – wenn jetzt nichts falsch gemacht<br />
wird! „Aus fischereibiologischer Sicht ist das<br />
ein Zustand, den wir uns wünschen. Es geht<br />
beim Fisch um eine Ressource, die wir gerne<br />
nutzen wollen.“ Zimmermann betont, was<br />
Tierschützer manchmal vergessen.<br />
Mit Verstand und<br />
Verantwortung<br />
Auch Prof. Dr. Gerd Hubold, Generalsekretär<br />
des Internationalen Rats für Meeresforschung<br />
(ICES), hält die Fischwelt nicht für ernstlich<br />
bedroht. Er bedauert jedoch „noch sehr viel<br />
Unvernunft bei der Nutzung der Meeresressourcen,<br />
vor allem was die Nachhaltigkeit<br />
und Langfristigkeit angeht“ (FischMagazin,<br />
2008).<br />
Noch werden weltweit zu viele Bestände<br />
übernutzt. Mittelfristig heißt das, sie liefern<br />
weniger Fisch, als sie bei einer nachhal-<br />
tigeren Bewirtschaftung eigentlich könnten.<br />
Dabei wäre nachhaltiges Handeln im Interesse<br />
aller – insbesondere der Fischwirtschaft<br />
selbst. Momentan schrumpfen nicht nur zu<br />
viele Fischbestände, sondern auch die Einkommen<br />
der Fischer. Laut Schätzungen der<br />
Weltbank könnten durch eine nachhaltige<br />
Fischerei über 50% höhere Einnahmen erzielt<br />
werden (Quelle: iwd Nr. 27, Juli 2009)! Doch<br />
noch steigt nur der internationale Konkurrenzdruck.<br />
Gesunde Fischbestände sind die ökologische<br />
Grundlage für Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />
– kurz gesagt die Voraussetzung für<br />
die Lebensfähigkeit des gesamten Fischereisektors.<br />
Den Kurs in eine gesicherte Zukunft<br />
müssen deshalb die Erfordernisse der Nachhaltigkeit<br />
bestimmen: Umweltverträglichkeit<br />
und bestandserhaltende Fischerei – auch<br />
wenn dies kurzfristige Einschränkungen bedeutet.<br />
5
MSC-zertifizierte<br />
Fischerei<br />
kleines<br />
Der Marine Stewardship Council (MSC) ist eine unabhängige und<br />
gemeinnützige Organisation, die ein Umweltsiegel für nachhaltige<br />
Fischerei vergibt. Ziel ist es, durch nachhaltige Entwicklung im Fischereisektor<br />
die weltweite Überfischung der Meere zu verringern.<br />
Der MSC hat dafür einen Umweltstandard für nachhaltige Fischerei geschaffen,<br />
die ausschließlich aus Wildfang stammt. Das blaue MSC-Siegel kennzeichnet<br />
Produkte, die aus zertifizierten Fischereien stammen. Es stellt sicher, dass das<br />
Produkt aus einer Fischerei stammt, die nachhaltig nach MSC-Standard arbeitet,<br />
was jedoch nicht mit einem Qualitätssiegel gleichzusetzen ist.<br />
Nicht<br />
abgepacktes<br />
Produkt<br />
(könnte manipuliert<br />
werden)<br />
Zertifizierter<br />
Einzelhändler,<br />
Großhändler oder<br />
Restaurant<br />
Zertifizierungs<br />
der Lieferkette<br />
Der MSC-Rückverfolgbarkeits-Standard<br />
Zertifizierte<br />
Fischerei<br />
Zertifizierter<br />
Importeur<br />
Zertifizierter<br />
Verarbeiter<br />
Lückenlose Rückverfolgbarkeit von der<br />
Fischerei bis zum gebrauchsfertigen<br />
Produkt, oder alternativ bis zum Teller.<br />
Abgepacktes<br />
Produkt<br />
(kann nicht<br />
manipuliert<br />
werden)<br />
Nicht<br />
zertifizierter<br />
Einzelhändler<br />
Der MSC stellt<br />
sich vor<br />
Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
weltweit arbeiten daran,<br />
das MSC-Programm bekannt zu machen<br />
und kontinuierlich zu verbessern.<br />
Unser Hauptbüro ist in London und<br />
wir haben Niederlassungen in anderen<br />
Ländern rund um den Globus. Im<br />
deutschsprachigen Raum sind wir über<br />
ein Büro in Berlin vertreten.<br />
Der MSC ist eine gemeinnützige<br />
Organisation, die sich vorrangig über<br />
Zuwendungen von Stiftungen und<br />
Lizenzgebühren für die Nutzung des<br />
MSC-Logos durch kommerzielle<br />
Unternehmen finanziert.<br />
Unser Zertifizierungsprogramm gilt<br />
ausschließlich für Fischereien des<br />
Wildfangs, so dass man unser Siegel<br />
nicht auf Produkten aus Zucht findet.<br />
Der MSC legt die Kriterien fest, mit<br />
denen Fischereien auf Nachhaltigkeit<br />
geprüft werden. Die Bewertung der<br />
Fischereien wird von unabhängigen<br />
Experten durchgeführt. Dies macht<br />
Bewertungen nach MSC-Standard objektiv.<br />
Der Standard des MSC stimmt<br />
mit dem Verhaltenskodex der FAO<br />
(Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />
der Vereinten Nationen)<br />
für verantwortungsbewusste Fischereien<br />
überein und basiert damit auf<br />
international anerkannten Richtlinien.<br />
Der MSC ist in hohem Maße transparent<br />
und verfolgt einem partizipativen<br />
Ansatz. Wir arbeiten mit vielen<br />
externen Gruppen, um unser Programm<br />
kontinuierlich zu verbessern und sie<br />
dazu anzuregen, sich an Fischereibewertungen<br />
zu beteiligen. Alle Bewertungen<br />
können auf der MSC-Webseite<br />
öffentlich eingesehen werden.<br />
Fisch und Meeresfrüchte mit MSC-<br />
Siegel können bis zu der Fischerei<br />
aus der sie stammen zurückverfolgt<br />
werden, denn alle Unternehmen der<br />
Lieferkette müssen ebenfalls zertifiziert<br />
sein. So haben auch Sie einen<br />
lückenlosen Nachweis darüber, dass<br />
der Fisch, den Sie als MSC-zertifiziert<br />
kaufen auch aus MSC-zertifizierten<br />
Fischereien stammt. Unsere Bemühungen<br />
haben unser Siegel zu einem<br />
Zeichen für nachhaltigen Fischfang<br />
gemacht, das weltweit anerkannt ist.<br />
6
Der MSC-Standard<br />
Unter dem Kriterium „Managementbasiert<br />
auf drei Hauptkriterien:<br />
Der Zustand der Fischbestände:<br />
Anhand von Mengen, Alter, genetischer<br />
Struktur und Geschlechterverhältnis<br />
der Bestände wird untersucht<br />
ob der Bestand nachhaltig befischt<br />
werden kann.<br />
Darüber hinaus werden die Auswirkungen<br />
der Fischerei auf die maritime<br />
Umwelt ermittelt – inwieweit die<br />
Fischerei auf das maritime Ökosystem,<br />
andere Fischarten, Meeressäugetiere<br />
und Seevögel Auswirkungen hat.<br />
systeme“ wird die Organsationsstruktur<br />
der Fischerei untersucht. z.B. ob<br />
Managementinstrumente vorhanden<br />
sind, die eine nachhaltige Nutzung<br />
der Ressource gewährleisten und ob<br />
die Fischerei flexibel auf veränderte<br />
Rahmenbedingungen reagieren kann.<br />
Die Einhaltung der Kriterien wird durch<br />
unabhängige Zertifizierungsorganisationen<br />
kontrolliert. Sollten sich dabei<br />
Schwächen zeigen, müssen entsprechende<br />
Gegenmaßnahmen eingeleitet<br />
werden, um das MSC-Zertifikat weiter<br />
tragen zu dürfen.<br />
Fischereien im MSC-Programm:<br />
- 156 Fischereien MSC-zertifiziert<br />
- 126 Fischereien in Bewertung<br />
- 40 bis 50* Fischereien in Vorbewertung<br />
*Vorbewertungsberichte sind vertraulich<br />
Fisch und Meeresfrüchte im MSC-Programm:<br />
Zusammen fangen die Fischereibetriebe im MSC-Programm rund neun Millionen<br />
Tonnen Fisch und Meeresfrüchte. Dies entspricht ca. zehn Prozent der gemeldeten<br />
Fischfangmenge weltweit.<br />
Die bereits zertifizierten Fischereien fangen über sechs Millionen Tonnen<br />
Fisch und Meeresfrüchte - also fast sieben Prozent der weltweiten Fangmenge<br />
an Fisch und Meeresfrüchten aus Wildfang.<br />
Produkte mit MSC-Siegel:<br />
Weltweit gibt es bereits über 13.000 MSC-gekennzeichnete Fisch- und<br />
<strong>Seafood</strong>erzeugnisse.<br />
- 4030 MSC-gekennzeichnete Produkte in Deutschland<br />
- 620 MSC-gekennzeichnete Produkte in der Schweiz<br />
- 633 MSC-gekennzeichnete Produkte in Österreich<br />
(Zahlen aus April 2012)<br />
Doch nicht nur die Fischereien selbst, auch alle nachfolgenden Unternehmen,<br />
die mit dem MSC-Siegel* werben, müssen zertifiziert sein. Darunter der<br />
Großhändler, die Fisch-Bedientheke im Handel - und auch das (Betriebs-)<br />
Restaurant, das MSC-Fisch auf dem Speiseplan hat. Der im LEH in versiegelten<br />
SB-Verpackungen offerierte MSC-Fisch bedarf keiner zusätzlichen Zertifizierung.<br />
MSC-Zertifizierungen bietet u. a. der TÜV-Nord sowie diverse andere<br />
Unternehmen an.<br />
Stand 2012: 13.000 MSC Produkte<br />
weltweit. 156 zertifizierte Fischereibetriebe.<br />
126 Betriebe in Bewertung.<br />
Quelle: www.msc.org<br />
Zertifizierende Unternehmen Deutschland (Z. B.:)<br />
Agrizert Zertifizierungsgesellschaft mbH (AGZ)<br />
Vorgebirgsstr. 80, 53119 Bonn, Germany<br />
Tel: +49 (0) 228 971496 0<br />
Fax: +49 (0) 228 971496 19<br />
Kontakt: Frau Donka Dimitrova<br />
info@agrizert.de<br />
www.agrizert.de<br />
ARS PROBATA GmbH<br />
Moellendorffstr. 49 , 10367 Berlin, Germany<br />
Tel: +49 (0) 30 47 00 46 34<br />
Fax: +49 (0) 30 47 00 46 33<br />
Kontakt: Christiane Jenkins<br />
zertifizierung@ars-probata.de<br />
www.ars-probata.de<br />
Institute for Marketecology (IMO)<br />
Weststr. 51, 8570 Weinfelden, Schweiz<br />
Tel Durchwahl: +41 71 626 0 624<br />
Fax: +41 71 626 0 623 (fax)<br />
Tel: +41 71 626 0 626<br />
Kontakt: Michèle Stark<br />
mis@imo.ch www.imo.ch<br />
Moody Marine<br />
Kontakt: Stephan Rademacher<br />
Phone: +49 2166 6007-47<br />
Fax: +49 2166 6007-44<br />
Email: s.rademacher@moodyint.com<br />
q.inspecta GmbH / bio.inspecta AG<br />
Kontakt: Heike Renner<br />
Tel+ +41 62 865 63 32<br />
Fax +41 62 653 63 01<br />
www.bio-inspecta.ch<br />
Email: heike.renner@bio-inspecta.ch<br />
SGS Germany<br />
Europa-Allee 12, Emstek, 49685, Germany<br />
Tel: +49 (4473) 943923<br />
Fax: +49 (4473) 943948<br />
Kontakt: Alexander Flath<br />
alexander.flath@sgs.com<br />
http://www.sgs.com<br />
Ekofish Group North Sea plaice fishery press trip,<br />
Thyborøn, Denmark 20-21 April 2010<br />
Pictures taken by: Nathalie Steins, Marine Stewardship Council<br />
Picture rights: free to use, credit Nathalie Steins/MSC<br />
*sowie die Buchstaben „MSC“ und den Namen<br />
„Marine Stewardship Council“<br />
„Das MSC-Siegel ist<br />
ein wichtiger Teil<br />
der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
von Transgourmet.<br />
Entsprechend<br />
eng arbeiten<br />
Transgourmet und<br />
MSC bereits seit<br />
mehreren Jahren<br />
partnerschaftlich<br />
zusammen. Die<br />
<strong>Seafood</strong> Akademie Katja Willeke<br />
von Transgourmet,<br />
die der MSC nutzen kann, bietet uns eine wertvolle<br />
und interessante Plattform, über die wir<br />
weitere potenzielle Partner erreichen und zum<br />
MSC-Programm informieren können“<br />
KATJA WILLEKE. MSC Commercial Manager<br />
Germany, Switzerland, Austria<br />
Tüv Nord Cert GmbH<br />
Tüv Nord Cert GmbH website<br />
Böttcherstraße 11, 33609 Bielefeld, Germany<br />
Tel: +49 (521) 786 346<br />
Fax: +49 (521) 786 157<br />
Kontakt: Christine Flöter, Gruppe Lebensmittel / Group<br />
Food-Safety cfloeter@tuev-nord.de<br />
www.tuev-nord.de<br />
De Norske Veritas - DNV GERMANY<br />
Schnieringshof 14, 45329 Essen, Germany<br />
Kontakt: Andrea Niemann-Haberhausen<br />
Tel: +49 201 7296393<br />
Fax: +49 201 7296 102<br />
Peterson Control Union Deutschland GmbH<br />
Dorotheastrasse 30, D-10318 Berlin<br />
Kontakt: Ms. Britta Ungruh<br />
Tel: +49 30 5478 2353 Fax: +49 30 5478 2309<br />
bungruh@controlunion.com<br />
http://www.pcu-deutschland.de<br />
Kiwa International Cert GmbH<br />
Frau Arzu Saydam<br />
Schlossmühlendamm 30, D 21073 Hamburg<br />
Tel.: +49 (0)40 - 30 39 49 840<br />
Fax: +49 (0)40 - 30 39 49 869<br />
Email: Arzu.Saydam@kiwa.de<br />
7
Einige Gedanken zum Thema<br />
Nachhaltigkeit<br />
Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger<br />
im <strong>Seafood</strong>-Sektor<br />
Fisch und andere <strong>Seafood</strong>-Produkte<br />
erfreuen sich nach wie vor wachsender<br />
Beliebtheit. Damit aber diese von weiten<br />
Verbraucherkreisen nachgefragten Erzeugnisse<br />
auch für die künftigen Generationen von<br />
Verbrauchern noch zur Verfügung stehen, ist<br />
nachhaltiges Bewirtschaften der natürlichen<br />
Fischbestände einerseits und der in der Aquakultur<br />
erzeugten Fische andererseits erforderlich.<br />
Fisch und andere Meeresfrüchte bieten eine<br />
Vielfalt an Auswahl und Genuss und entsprechen<br />
dem Wusch der Verbraucher nach einer<br />
leichten, gesunden Ernährung in idealer Weise.<br />
Viele Vitamine wie A, D, E und solche aus der<br />
B-Gruppe und wichtige Mineralstoffe wie die<br />
essentiellen Spurenelemente Jod und Selen<br />
finden sich im Fisch. Das Fischeiweiß ist leicht<br />
verdaulich und besitzt eine hohe biologische<br />
Wertigkeit. Besonders Fettfische wie Makrele,<br />
Hering oder Lachs enthalten die wertvollen<br />
essentiellen langkettigen hochungesättigten<br />
Fettsäuren der n-3 Reihe (Docosahexaensäure<br />
(20:5) und Eicosahexaensäure (22:6)), auch unter<br />
EPA und DHA bekannt, die nur in fettreichen<br />
Meeresfischen in hoher Konzentration (2-4<br />
Gramm/100 g Fisch) vorkommen. Diese besonderen<br />
Fettsäuren, die im Körper eine Vielzahl<br />
von positiven Wirkungen haben, können vom<br />
menschlichen Stoffwechsel nicht in ausreichender<br />
Menge synthetisiert werden, sondern<br />
müssen über die Nahrung aufgenommen werden.<br />
Dies sind nur einige der ernährungsphysiologisch<br />
so wichtigen Vorzüge von Fisch und<br />
Fischereierzeugnissen.<br />
Wichtig ist auch darauf hinzuweisen, dass<br />
diese ernährungsphysiologisch so wichtigen<br />
Bestandteile nicht nur in frischem Fisch, sondern<br />
auch in allen Produkten wie Räucherfisch,<br />
Dauerkonserven usw. vorhanden sind. Darüber<br />
hinaus sind Magerfische wie Schellfisch, Kabeljau<br />
oder Seelachs mit einem Fettgehalt unter<br />
1% die magersten tierischen Lebensmittel<br />
überhaupt.<br />
Der Spagat besteht nun darin, dass dem Verbraucher<br />
von den Ernährungsexperten einerseits<br />
geraten wird, zweimal pro Woche Fisch<br />
auf dem Speiseplan zu haben, einmal Magerfisch,<br />
einmal Fettfisch, dass aber andererseits<br />
die Fischerei auf natürliche Ressourcen und die<br />
bestehende Aquakulturproduktion diese Menge<br />
nicht decken können. Eine einfache Rechnung<br />
zeigt, dass der pro-Kopf-Verbrauch auf<br />
42,4 kg (etwa das Dreifache des bestehenden<br />
Verbrauchs in Deutschland!) ansteigen würde,<br />
wenn jeder dieser ernährungsphysiologisch<br />
richtigen Forderung nachkommen würde.<br />
Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger, Jahrgang<br />
1944, war von 1977 bis 2009 an der Bundesforschungsanstalt<br />
für Fischerei (BFAFi) in Hamburg,<br />
zuletzt am Max Rubner Institut als Wissenschaftlicher<br />
Direktor tätig. Heute ist er freiberuflich tätig<br />
als Berater und Gutachter für Fischindustrie, Behörden<br />
und Gerichte. Bereits kurz nach Abschluss seines<br />
Studiums der Chemie in Hamburg (1973) setzte<br />
er den beruflichen Schwerpunkt seiner Tätigkeit in<br />
den Bereich Fisch. An der BFAFi bearbeitete er zahlreiche<br />
Themen wie Frische- und Verderbsparameter<br />
von Fisch, Haltbarkeit, erwünschte ernährungsphysiologische<br />
Bestandteile und unerwünschte<br />
Rückstande. Prof. Oehlenschläger liest seit 1995 an<br />
der Universität Hohenheim Fischtechnologie<br />
und seit 2004 an der CAU Kiel über dasselbe Thema<br />
bei den Ökotrophologen. Ein besonderes Anliegen<br />
war ihm immer, komplizierte Sachverhalte allgemeinverständlich zu machen ohne unzulässig<br />
zu vereinfachen oder zu beschönigen. Im Jahre 2012 wurde ihm dafür und für seine<br />
Lebensleistung der <strong>Seafood</strong> Star 2012 verliehen.<br />
Die in manchen Regionen der Welt zu intensiv<br />
betriebene Fischerei hat in einigen Gewässern<br />
zu teilweise drastischen Rückgängen der Fischbestände<br />
geführt. Wenn diese stark befischten<br />
oder überfischten Bestände eine kritische<br />
Größe unterschritten haben, rechnet sich eine<br />
ökonomische Fischerei nicht mehr mit der Folge,<br />
dass sie eingestellt wird (Beispiel: Kabeljau<br />
Kanada Westküste). Initiativen der Politik aber<br />
auch der verschiedenen Bereiche der Fischwirtschaft<br />
(Fang, Verarbeitung, Handel) sollten<br />
die langfristige Sicherung der Fischbestände<br />
zum Ziel haben, um die Fischversorgung auch<br />
morgen sicherzustellen. Bei der Verwirklichung<br />
dieses Ziels werden sicherlich Engpässe oder<br />
gar Rückschläge bei der Versorgung der Bevölkerung<br />
mit bestimmten Fischarten und beim<br />
Umsatz in Teilen der Branche unvermeidlich sein.<br />
Weite Bereiche der Fischbranche sind sich<br />
dieser Problematik bewusst und suchen nach<br />
Wegen, ihrem auf steigende Überfischung<br />
zwangsläufig folgendem wirtschaftlichen Niedergang<br />
oder gar Ende entgegenzuwirken. Bei<br />
der Betrachtung dieser Problematiken taucht<br />
immer wieder der Begriff „nachhaltige Fischerei“<br />
auf.<br />
„Nachhaltiger Fischfang“ bedeutet in meiner<br />
Definition, dass die eingesetzten Fischereitechniken<br />
und ihre Anwendungen derart eingesetzt<br />
werden, dass die Bestände erhalten<br />
werden und die Zielfischarten ihre Reproduktionsfähigkeit<br />
in einem Maße behalten, dass<br />
eine stabile Bestandsgröße sichergestellt ist,<br />
dass außerdem das gesamte Ökosystem nicht<br />
mehr als unvermeidlich geschädigt wird und<br />
der Anteil an ungewollten Beifängen minimiert<br />
sowie Rückwürfe von nicht gezielt befischten<br />
Arten oder untermassigen Tieren also „discard“<br />
grundsätzlich vermieden wird.<br />
Diese Definition ist leicht verständlich für die<br />
Fischerei, sie gilt aber auch für die anderen Bereich<br />
im <strong>Seafood</strong>-Sektor, die Binnenfischerei,<br />
die Angelfischerei, die Aquakultur, die Fischverarbeitung<br />
und den Handel.<br />
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ im Kontext mit<br />
einem verantwortungsvollen schonendem<br />
Umgang mit der Ressource Fisch muss aber<br />
auch dahingehend erweitert werden, dass die<br />
gefangenen Fische optimal (d.h. vollständige<br />
Nutzung der Ressource) verarbeitet werden,<br />
um den Fang weitestgehend der menschlichen<br />
Ernährung zuzuführen: Optimierung der<br />
Ausbeute durch bessere Filetiermethoden,<br />
verstärkte Verarbeitung und Nutzung von<br />
zerkleinertem Fischfleisch zu Lebensmitteln<br />
(kann zu 25% zusätzlich zum Filet anfallen<br />
durch Gewinnung aus Karkasse, Kopf u.ä.) für<br />
die menschliche Ernährung, Einbeziehung von<br />
Beifang und „discard“ in die Produktion von<br />
Lebensmitteln. Außerdem ist vermehrt ein Augenmerk<br />
auf eine Reduzierung der hohen Verderbsquote<br />
durch unsachgemäße Lagerung<br />
und Behandlung an Bord und an Land sowie<br />
beim Transport und nicht zuletzt beim Handel<br />
zu achten (pre and post harvest losses). Auch<br />
hier liegt ungeahntes Potential brach! Ggf. ist<br />
hier auch vermehrt Forschung erforderlich, um<br />
aus den bisher nicht genutzten Ressourcen<br />
ansprechende, gesunde und schmackhafte Lebensmittel<br />
zu produzieren.<br />
Zu erweiterten Nachhaltigkeitsbegriff gehört<br />
auch das ethisch korrekte tierschutzgerechte<br />
8
Betäuben und Schlachten der Fische, das nach<br />
Jahren der Nichtbeachtung heute einen hohen<br />
Stellenwert erlangt hat.<br />
Die Bereiche Fischverarbeitung und Handel<br />
können beispielsweise durch Einkaufsvereinbarungen<br />
mit Lieferanten, die wichtige Grundsätze<br />
der Bestandserhaltung enthalten, um damit<br />
der Übernutzung von Fischbeständen Einhalt<br />
zu gebieten, aktiv werden. Zur Nachhaltigkeit<br />
gehört auch eine Selbstbeschränkung derart,<br />
nicht direkt oder indirekt an der Verarbeitung<br />
oder dem Handel von überfischten Beständen<br />
oder unter Artenschutz stehenden Fischarten<br />
beteiligt zu sein.<br />
Weiterhin sollte sichergestellt sein, dass der gelieferte<br />
Fisch nur aus solchen Gebieten stammt,<br />
für die internationale Fangregulierungen, sowie<br />
zulässige wissenschaftlich abgesicherte<br />
Fangmengen festgelegt sind. Dabei könnten<br />
Länder mit einem funktionierenden Nachhaltigkeits-<br />
bzw. Fischereimanagementsystem<br />
(Alaska, Norwegen, Island) bevorzugt werden.<br />
Es sollte auch dokumentiert werden, dass beim<br />
Fang selbst die gesetzlichen Anforderungen<br />
beispielsweise hinsichtlich Maschengröße von<br />
Netzen und Mindestgrößen von Zielfischarten<br />
weitgehend eingehalten wurden.<br />
Idealerweise sollte auf der Stufe der Abgabe an<br />
den Endverbraucher das jeweilige Fanggebiet<br />
und die verwendete Fangmethode so genau<br />
angegeben werden, so dass dieser – wenn er<br />
will - sich über die Herkunft des Fisches und<br />
über die Bedingungen unter denen er gefangen<br />
wurde, hinreichend informieren kann. Dies<br />
schafft Transparenz und erhöht das Vertrauen<br />
der Verbraucher in die Branche. Einkaufsvereinbarungen<br />
enthalten schon heute häufig eine<br />
generelle Formulierung wie „Einhaltung der<br />
relevanten gesetzlichen Bestimmungen“. Hierbei<br />
geht es um Gesetze und Verordnungen, die<br />
technische Maßnahmen zu Erhaltungs- und<br />
Bewirtschaftungsmaßnahmen betreffen, die<br />
dazu dienen, die Jungfische zu schonen und<br />
den Beifang unerwünschter Arten zu reduzieren.<br />
Ein ethisches und verantwortungsvolles Engagement<br />
sowie die Verknüpfung von Ökonomie<br />
mit Ökologie ist ein Erfordernis der heutigen<br />
Zeit und ist heute in weiten Teilen der Fischbranche<br />
anerkannt und teilweise schon umgesetzt.<br />
Die Fischbranche ist sich ihrer Verantwortung<br />
für die Erhaltung der Fischbestände und<br />
für eine ausreichende Versorgung mit Fischereierzeugnissen<br />
überwiegend bewusst, denn<br />
sie hat erkannt, dass parallel zur Verwirklichung<br />
der Nachhaltigkeit in der Fischerei auch der Ast<br />
auf dem sie sitzt stärker wird.<br />
Fisch<br />
macht fit & vital<br />
1Um fit zu werden und zu bleiben, müssen wir also besonders bewusst auf<br />
vitaminreiche Kost achten. Seefisch und Meeresfrüchte spielen in ihr<br />
eine Schlüsselrolle. Als beste Garantie für Fitsein ohne die Einnahme<br />
von synthetischen Vitaminpräparaten empfiehlt die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE) eine ausgeglichene, natürliche Kost aus Obst,<br />
Gemüse, Milch und Milchprodukten, Fleisch und vor allem Fisch oder<br />
Fischerzeugnissen. Zwei Fischmahlzeiten pro Woche sollten laut DGE<br />
immer auf dem Speiseplan stehen.<br />
2<br />
Denn Fisch ist ein Vitaminspender sondergleichen. Er enthält eine Fülle verschiedener<br />
wichtiger Vitamine wie kein anderes Nahrungsmittel. Zweitens enthält<br />
er viele Vitamine in so reichlichem Maß, dass bereits eine Portion Seefisch<br />
den Tagesbedarf eines Menschen deckt (vgl. Tabelle). Schließlich ist das Fleisch<br />
des Fisches so leicht verdaulich, dass seine lebenswichtigen Inhaltstoffe vom<br />
menschlichen Körper aufgenommen und für die Stoffwechselsteuerung verarbeitet<br />
werden können.<br />
Entwicklung des Privatkonsums:<br />
Mehr Fisch, weniger Fleisch<br />
Die Konsumgewohnheiten privater Haushalte in Deutschland haben sich in den<br />
letzten 20 Jahren in einigen Bereichen stark verändert. Auffällig sind beispielsweise<br />
die Veränderungen bei Konsumausgaben für Nahrungsmittel, wie<br />
das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltverbrauchertages am<br />
15. März 2012 mitteilt. So ist beispielsweise die Nachfrage nach Fleischprodukten<br />
zwischen 1991 und 2011 preisbereinigt um 17,8% gesunken, während die<br />
Nachfrage nach Gemüse (+ 35,1%) sowie Fisch (+ 15,3%) im selben Zeitraum spürbar<br />
gestiegen ist.<br />
Veränderung der privaten<br />
Konsumausgaben 1991 bis 2011 1)<br />
Nachfrage nach<br />
Veränderung<br />
1991 zu 2011<br />
Fleischprodukten -17,8%<br />
Fisch +15,3%<br />
Gemüse +35,1%<br />
alkoholischen Getränken -17,1%<br />
Bier -13,8%<br />
Spirituosen -38,8%<br />
Wein +4,7%<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, 14.03.2012- 1) preisbereinigt<br />
Aus Fischmagazin 04/2012<br />
Diese Angaben basieren auf Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Insgesamt sind<br />
die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland in den letzten 20 Jahren preisbereinigt<br />
um 20,0% gewachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Veränderungsrate von 0,9%<br />
pro Jahr. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist von 1991 bis 2011 um 30,2% (Jahresdurchschnitt:<br />
+1,3%) gestiegen. Weitere Informationen bietet das Beiheft zur Fachserie 18 „Private Konsumausgaben<br />
und Verfügbares Einkommen‘; das als Download unter www.destatis.de. Suchwort:<br />
„Beiheft“ erhältlich ist.<br />
9
Aus Fischmagazin 04/2012<br />
Studie: Zuchtlachs gut für Schwangere und ihre Babies<br />
Zwei Portionen Lachs pro Woche fördern die Gesundheit schwangerer<br />
Frauen und ihrer ungeborenen Kinder. Das ist das Fazit einer wissenschaftlichen<br />
Studie, die jüngst vier Forscher an der spanischen Universität<br />
von Granada vorgestellt haben, meldet Fish Information & Services<br />
(FIS). Aufgrund der Inhaltsstoffe Selen und Retinol (= Vitamin A), die<br />
Zuchtlachs enthält, könne der Anteil von Omega 3-Fettsäuren steigen<br />
und damit die antioxidative Abwehr von Mutter und Kind stärken. Die<br />
Autoren der Studie betonten, dass der Lachs aus der Aquakultur stammen<br />
müsse, da dieser einen höheren Nährwert besitze und eine geringere<br />
Belastung durch Umweltschadstoffe. Die Wissenschaftler wählten<br />
eine Gruppe von Schwangeren, die wenig Fisch essen, und teilten sie<br />
in eine Kontrollgruppe, die ihr gewohntes Ernährungsverhalten beibehielt,<br />
und eine Gruppe, die von der 20. Schwangerschaftswoche bis zur<br />
Niederkunft zwei Fischmahlzeiten wöchentlich erhielt. Finanzielle Unterstützung<br />
erhielt das Projekt aus dem VI EU-Rahmenprogramm unter<br />
dem Namen „Studie zu Lachs in der Schwangerschaft“ (The Salmon in<br />
Pregnancy Study - SiPS).<br />
3<br />
Ernährungs- und Medizinwissenschaftler<br />
können die belebenden Wirkungen von<br />
Fisch heute detailliert nachweisen und<br />
erklären. Aber auch schon früher müssen<br />
die Menschen von der Kraft, die im Fisch<br />
steckt, gewusst haben, wenn sie über besonders<br />
Vitale sagten: er sei „munter wie<br />
ein Fisch im Wasser“.<br />
Vitaminquelle Fisch<br />
Tagesbedarf<br />
eines Menschen<br />
(75 Kg)<br />
davon vorhanden in 200 g<br />
Filet von<br />
Fettfisch Magerfisch<br />
Vitamin A 0,8 bis 1 mg 0,06 bis 0,16 mg<br />
0,02 bis 0,06<br />
mg<br />
Vitamin B1 1,7 mg 0,15-0,20 mg 0,20-0,30 mg<br />
Vitamin B2 1,8 mg 0,15-0,30 mg 0,20-0,0 mg<br />
Vitamin C -75 mg bis 6,0 mg bis 6,0 mg<br />
Vitamin D 5- 10 µg 10 bis 60 µg 1 bis 3,75 µg<br />
4Öl für den Motor des Körpers<br />
Die Omega-3-Fettsäuren sind sozusagen das Öl für den<br />
Motor unseres Körpers. Sie lassen viele Körperfunktionen<br />
optimal arbeiten und schützen das Herz. Selbst bereits eingetretene<br />
Funktionsstörungen des Körpers können durch<br />
Omega-3-Fettsäuren gebessert werden, so zum Beispiel<br />
hoher Blutdruck. Professor Kasper sagt dazu: „Auch bei der<br />
sehr vielschichtigen Blutdruckregulation kommt den Omega-3-Fettsäuren<br />
und den hieraus im Körper synthetisierten<br />
Wirksubstanzen eine wesentliche Bedeutung zu. Bereits vor<br />
Jahren konnte gezeigt werden, dass der<br />
regelmäßige Verzehr von Hering bzw.<br />
Makrele ohne zusätzliche medikamentöse<br />
Therapie blutdrucknormalisierend<br />
wirken.“ Aber Omega-3 kann noch mehr:<br />
Es wirkt entzündungshemmend und so<br />
gar in der Krebsmedizin sind die mehrfach<br />
ungesättigten Fettsäuren mittlerweile<br />
als ein Stoff erkannt, der Risiken<br />
senkt und Körperfunktionen optimiert.<br />
Fischgenuss<br />
&<br />
10<br />
Nachhaltigkeit<br />
Dr. Matthias Keller<br />
Fisch-lecker & gesund<br />
Fisch und Meeresfrüchte passen ausgezeichnet zum aktuellen Trend einer gesunden und abwechslungsreichen<br />
Ernährung. Dieser Trend wird von Aussagen der Deutschen Gesellschaft für<br />
Ernährung gestützt, die empfiehlt, dass sich der Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten im Vergleich<br />
zu heute verdoppeln sollte. Die stetig zunehmende Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten<br />
ist aber sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass das Angebot an Fisch und Meeresfrüchten<br />
in den letzten Jahren deutlich vielfältiger und „exotischer“ geworden ist. Zum einen gibt<br />
es auf dem deutschen Markt viele neue bzw. „neu entdeckte“ Arten. Zum anderen entsprechen<br />
die Angebotsformen den verschiedenen Wünschen und Verzehrsanlässen der Verbraucher.<br />
Negativschlagzeilen in den Medien machen Fischfreunden Sorgen, ob sie auch morgen noch in<br />
den Genuss von Fisch und Meeresfrüchten kommen werden.
2012 - Die Chance zum Kurswechsel.<br />
Fisch-<br />
für Generationen<br />
Einige Nichtregierungsorganisationen beschwören<br />
immer wieder die weltweite Überfischung<br />
und behaupten, dass 80 % der Weltfischbestände<br />
überfischt seien. Laut Angaben<br />
der Welternährungsorganisation FAO sind<br />
jedoch 72 % der weltweiten Fischbestände in<br />
einem guten Zustand und widerlegen damit<br />
diese Aussagen!<br />
Allen Beteiligten der Fischwirtschaft ist bewusst,<br />
dass die Weltmeere kein unerschöpfliches<br />
Füllhorn sind, und so zog der Begriff der<br />
„Nachhaltigkeit“ bereits früh in die Fischerei ein,<br />
um den steigenden Bedarf der wachsenden<br />
Weltbevölkerung an Fisch und Meeresfrüchten<br />
auch in Zukunft zu sichern.<br />
Nachhaltiger Fischfang und steigende Nachfrage<br />
sind somit kein Widerspruch. Nur wenn<br />
die Fischerei ihre Fangaktivitäten auf eine bestandserhaltende<br />
Fischerei ausrichtet, ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung dafür erfüllt, dass<br />
in der Zukunft noch ausreichend Seefische für<br />
den menschlichen Verzehr zur Verfügung stehen.<br />
Allerdings gehen Experten der Welternährungsorganisation<br />
FAO auch davon aus, dass<br />
die wachsende Nachfrage nach Fisch und<br />
Meeresfrüchten nicht allein aus Erzeugnissen<br />
des „Wildfangs“ befriedigt werden kann. Die<br />
zusätzlich benötigten Mengen an Fisch und<br />
Meeresfrüchten werden daher in der Zukunft<br />
aus Aquakultur stammen. Auch bei dieser kontrollierten<br />
Produktion von Fisch, Krebs- und<br />
Weichtieren gilt es, eine umwelt- und tiergerechte<br />
Erzeugung zu fördern.<br />
Kette<br />
Dr. Matthias Keller<br />
Dr. Matthias Keller ist als promovierter Diplom-Agrar -<br />
ingen ieur seit Juli 1988 im Bundesverband der deutschen<br />
Fischindustrie und des Fischgroßhandels e. V. tätig.<br />
Der gebürtige Hesse arbeitet ebenfalls seit Juli 1988 im Bundesmarktverband<br />
der Fischwirtschaft e. V. in der Geschäftsführung.<br />
Seit Juli 2000 ist Dr. Keller Hauptgeschäftsführer für beide Verbände.<br />
Dr. Keller ist ferner seit Juli 1997 Geschäftsführer des Fisch-Informationszentrums<br />
e. V, dessen Gründung er vorbereitete.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit bildet der Dialog mit<br />
Vertretern europäischer Institutionen in Brüssel, wo er als Vizepräsident<br />
des europäischen Fischindustrieverbandes die Interessen<br />
der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels vertritt. Bis<br />
März 2013 ist er darüber hinaus Vorsitzender des Vorstandes des Beratenden Ausschusses<br />
für Fischerei und Aquakultur (BAFA) sowie Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Märkte und<br />
internationale Handelsbeziehungen“ des BAFA. Dr. Keller ist Herausgeber und Autor der<br />
Loseblattsammlung „Handbuch Fisch, Krebs- und Weichtiere“ (Behr’s Verlag).<br />
Was unternimmt die deutsche Fischwirtschaft zur<br />
Förderung der nachhaltigen Fischerei?<br />
Eine bestandserhaltende Fischerei achtet darauf,<br />
dass aus dem jeweiligen Fischbestand<br />
nicht mehr entnommen wird als nachwachsen<br />
kann bzw. nur so viel gefischt wird, dass<br />
sich ein Bestand immer wieder erneuern<br />
kann. Überfischung ist daher in erster Linie<br />
ein Bewirtschaftungsproblem, das gelöst<br />
werden kann, wenn Fischwirtschaft und<br />
Handel an einem Strang ziehen. Besonders<br />
der Verantwortung<br />
Voraussetzungen für verantwortungsvolles Handeln auf allen Ebenen sind Transparenz und<br />
Rückverfolgbarkeit: Woher stammt der Fisch? Wie wurde er gefangen? Auf jeder Stufe des Produktionsprozesses<br />
müssen die Beteiligten garantieren können, dass die gehandelten Fische oder<br />
Meeresfrüchte aus einer bestandserhaltenden und umweltschonenden Produktion stammen, sei<br />
es aus Wildfang oder Aquakultur.<br />
Hier setzte die z. B. deutsche Fischwirtschaft bereits im Jahr 1996 an und gab mit ihrer freiwilligen<br />
„Initiative zur Förderung einer bestandserhaltenden Fischerei“ den Anstoß. Alle Unternehmen<br />
sollten wichtige Grundsätze der Bestandserhaltung von Meeresfischen in ihre Einkaufsverträge<br />
aufnehmen und von ihren Lieferanten Garantien einfordern, in denen Fanggebiet und Fangmethode<br />
offengelegt werden. Heute regeln EU-Vorschriften verbindlich die Informationsweitergabe<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale Cuxhaven<br />
Bereits 1970 gab es erste Bestrebungen, das Fischereiwesen in der Europäischen Union länderübergreifend zu regeln. Doch erst 1083<br />
einigten sich die EU-Staaten - nach sechsjährigen Verhandlungen - auf die Gemeinsamte Fischereipolitik (GFP). Ein Schwerpunkt dieses<br />
Abkommens war der Erhalt der Fischbestände, der durch die Quotierung der Fänge gewährleistet werden sollte.<br />
Grundlegend reformiert wurde die GFP im Jahr 2002. Das Ziel: Die EU-Fischerei sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich an Nachhaltigkeits-Kritierien<br />
zu orientieren. So sah die reformierte GFP unter anderem vor, Wiederauffüllungs- und Bewirtschaftungspläne einzuführen,<br />
Umweltbelange in das Fischereimanagement einzubeziehen, regionale Beiräte einzurichten, die Kapazitäten der Fangflotten an die Fangmöglichkeiten<br />
anzupassen, Subventionen abzubauen und Fischereiabkommen mit Drittländern zu vereinbaren.<br />
Viele dieser Ziele wurden jedoch nicht oder nur teilweise erreicht. Im Jahr 2012 will die EU-Kommission daher eine umfassende Reform<br />
der GFP verabschieden. Die EU-Kommissarin für Fischerei, Maria Damanaki, spricht sich für eine stärkere Verankerung der Nachhaltigkeit<br />
in der neuen GFP aus und will sicherstellen, dass die EU-Richtilinien strikt eingehalten werden. Zudem befürwortet sie eine stärkere wissenschaftliche<br />
Basierung der Fischereipolitik und die Einführung von Langzeit-Managementplänen zur Bestandsbewirtschaftung. Konkrete<br />
Vorschläge der EU-Kommisarin werden bis zum Sommer 2011 erwartet.<br />
die Einkaufspolitik des Handels bestimmt,<br />
ob nachhaltig gefangener und gezüchteter<br />
Fisch in den Regalen landet – oder nicht.<br />
Verbraucher können sich zudem informieren<br />
und gezielt einkaufen. Jedoch liegt die<br />
primäre Verantwortung bei der gesamten<br />
Produktionskette: vom Fischer über die Verarbeitungsindustrie<br />
und den Fischgroßhandel<br />
bis hin zum Einzelhandel.<br />
11
Initiative<br />
„Genauere Fanggebietskennzeichnung“<br />
Als konsequente Folge der „Initiative zur Förderung einer bestandserhaltenden<br />
Fischerei“ haben die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes<br />
der deutschen Fischwirtschaft und des Fischgroßhandels im<br />
Jahr 2008 die „Initiative für eine genauere Fanggebietskennzeichnung<br />
für Seefische“ gestartet. Diese Initiative erleichtert es den Verbrauchern,<br />
sich über die Herkunft ihres eingekauften Fisches zu informieren.<br />
Seit Januar 2002 war der Einzelhandel bereits verpflichtet, frische, geräucherte<br />
und tiefgekühlte, unverarbeitete Fischprodukte mit einer offiziellen<br />
Handelsbezeichnung sowie den Angaben zu Fanggebiet (z. B. „Ostsee“<br />
oder „Nordostatlantik“) und Produktionsmethode (z. B. „gefangen<br />
in …“, „aus Binnenfischerei in …“, „gezüchtet in …“) zu versehen. Die freiwillige<br />
Initiative hat diese Angaben auch auf verarbeitete Fischerzeugnisse<br />
wie Marinaden, Fischdauerkonserven, Fischsalate, Fischstäbchen<br />
und Schlemmerfilets ausgedehnt.<br />
Interaktiv & informativ:<br />
die Datenbank<br />
„Fischbestände online“<br />
Unabhängige, wissenschaftsbasierte und transparente Informationen<br />
sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Fischer<br />
bis zum Verbraucher wichtig, damit jeder selbst auf der Grundlage<br />
neutraler Informationen beurteilen kann, ob ein Produkt aus einem<br />
„gesunden“ Bestand bzw. einer nachhaltigen Fischerei stammt.<br />
Auf Initiative der deutschen Fischwirtschaft und des Lebensmittelhandels<br />
wurde mit Unterstützung des BMELV eine weltweit<br />
einmalige Informationsplattform für jedermann geschaffen:<br />
Unter http://fischbestaende.portal-fischerei.de ist<br />
das Johann Heinrich von Thünen-Institut/Institut für Ostseefischerei<br />
seit Beginn des Jahres 2010 für den Aufbau einer Online-Bestandsdatenbank<br />
zu den wichtigsten Speisefischbeständen zuständig. Diese<br />
Bestandsdatenbank wird für über 130 Seefischbestände Daten über<br />
deren Zustand enthalten. In Verbindung mit der genaueren Fanggebietskennzeichnung<br />
der Fischwirtschaft kann so gezielt aus nachhaltig<br />
befischten Beständen eingekauft werden. Die Datenbank ist auch<br />
mit der interaktiven Fanggebietskarte unter www.fischinfo.de<br />
verknüpft.<br />
Fische mit<br />
Brief und Siegel<br />
Zahlreiche Siegel auf Fischprodukten werben mittlerweile um das Vertrauen<br />
der Verbraucher. Solche „Zertifikate“ geben den Einkäufern<br />
und Konsumenten zusätzliche Garantien für den Einkauf nachhaltig gefangener<br />
Fisch- bzw. umweltgerecht produzierter Aquakulturprodukte.<br />
Bei den vielen unterschiedlichen Siegeln bzw. Zertifikaten am Markt wird<br />
es jedoch auch hier immer schwieriger, die Spreu vom Weizen zu trennen,<br />
so dass man sich genau über die „Auslobung“ der einzelnen<br />
Zertifikate informieren muss.<br />
Fischerzeugnisse ohne Zertifikat dürfen aber nicht per se als „nicht nachhaltige“<br />
Erzeugnisse beurteilt werden. Entscheidend ist die Entwicklung<br />
des entsprechenden Bestandes und der Grad der fischereilichen Aktivität.<br />
Die Datenbank „Fischbestände online“ hilft dabei, dies zu<br />
erkennen.<br />
School of Fish<br />
Warum hilft Fisch beim Lernen? Wozu braucht man Bauernhöfe im Wasser?<br />
Und was sind eigentlich schlaue Netze? Um diese und andere Fragen geht es<br />
in der Schulaktion „School of Fish“. Die bundesweite Aktion wird gemeinsam<br />
vom Fisch-Informationszentrum e. V. (FIZ) und vom Zeitbild Verlag durch geführt.<br />
Zentrales Element der Kampagne ist ein bundesweiter Schulwett bewerb.<br />
Unter dem Motto „Macht eure Schule zur School of Fish“ können Schulen<br />
kreative Ideen rund um Fisch, Ernährung und Nachhaltigkeit entwickeln.<br />
Die Fischwirtschaft unterstützt dieses Bildungsprojekt, um Kinder und<br />
Jugendliche für die Erfordernisse an eine nachhaltige Bewirtschaftung der<br />
Ressource Fisch zu sensibilisieren.<br />
12
Wissenschaft:<br />
Nachhaltige Fischerei ist nötig und möglich<br />
interview mit Dr. Christopher Zimmermann<br />
Dr. Christopher Zimmermann<br />
EINE GUTE WAHL!<br />
FISCH AUS NORWEGEN<br />
Ideale Voraussetzungen für Aquakultur und Fischerei<br />
Frage: Der Themenkomplex „nachhaltiges<br />
Wirtschaften“ rückt weltweit<br />
immer mehr in den Fokus von Politik,<br />
Wissenschaft, Industrie, Handel und Konsumenten.<br />
Und das im Hinblick auf die unterschiedlichsten<br />
Ressourcen. Auch in der<br />
Fischerei der EU?<br />
C. Zimmermann: Ja, das Thema Nachhaltigkeit<br />
wird auf den verschiedensten<br />
politischen und wissenschaftlichen<br />
EU-Ebenen ausgiebig behandelt.<br />
Meeresfisch ist so etwas wie ein<br />
„Leuchtturm“ für nachhaltige Bewirtschaftung.<br />
Politik und Handel haben<br />
begriffen: Wenn es uns hier gelingt,<br />
ökonomische und ökologische Interessen<br />
in Einklang zu bringen, dann hat<br />
dies Auswirkungen auf den gesamten<br />
Lebensmittelmarkt - und vielleicht sogar<br />
darüber hinaus.<br />
Frage: Bestimmte Beschränkungen, um<br />
die EU-Fischbestände in den Meeren zu<br />
schützen, gibt es schon recht lange.<br />
Haben die sich bewährt?<br />
ist stellvertretender Leiter des Thünen-<br />
Instituts für Ostseefischerei in Rostock, eines<br />
Bundesforschungsinstituts im Geschäftsbereich<br />
des Bundes-Ernährungsministeriums<br />
(BMELV). Er ist außerdem deutscher Vertreter<br />
im ACOM (Advisory Committee, Beratungskomitee)<br />
des Internationalen Rates für<br />
Meeresforschung (ICES), dem Gremium, das<br />
jedes Jahr die Fang- und Managementempfehlungen<br />
für die genutzten Fischbestände des<br />
Nordostatlantiks verantwortet, und leitet<br />
das technische Beratungsgremium des Marine<br />
Stewardship Councils.<br />
Studium der Meeresbiologie, Zoologie, Limnologie<br />
und physikalischen Ozeanografie in Kiel,<br />
Diplom und Doktorarbeit am dortigen Institut<br />
für Polarökologie, ab 1997 angewandte<br />
Fischereibiologie am Hamburger Institut für<br />
Seefischerei (vor allem an kleinen Schwarmfischen).<br />
Teilnahme an vielen Reisen mit<br />
Forschungsschiffen in die Antarktis, Arktis,<br />
die Tropen und Nord- und Ostsee. Mitglied<br />
und/oder Leitung zahlreicher Arbeitsgruppen<br />
des ICES und der EU. Berater des deutschen<br />
Fischereiministeriums und der EU-Kommission<br />
in Fragen des Managements genutzter<br />
mariner Fischereiressourcen, zunehmend auch<br />
der Industrie und der Umweltverbände.<br />
C. Zimmermann: Für das Jahr 2013<br />
steht turnusmäßig eine Reform der gemeinsamen<br />
europäischen Fischereipolitik<br />
an. Zur Vorbereitung hat die EU-<br />
Kommission ein „Grünbuch“ vorgelegt,<br />
das den Zustand des Fischereimanagements<br />
analysiert. Und diese Analyse<br />
belegt: Das EU-Fischereimanagement<br />
hat weitgehend versagt. Ein wesentliches<br />
Problem ist, dass die bisherige<br />
Fangmengenbeschränkung gar nicht die<br />
Entnahme aus dem Meer, sondern nur<br />
die Anlandungen beschränkt. Hat ein<br />
13
Fischer seine Fangquote ausgeschöpft,<br />
kann er trotzdem weiterfischen, er<br />
muss die Art, für die er keine Quote<br />
mehr hat, nur wieder über Bord werfen.<br />
Dem Bestand gehen diese Fische<br />
in der Regel verloren. Weitere Probleme<br />
sind die in vielen Fällen unklaren<br />
Ziele des Managements und das<br />
jährliche Geschachere um die Höhe<br />
der Fangmengen. Zusätzlich wurde das<br />
Regelwerk dauernd verkompliziert, so<br />
dass wir in eine Mikro-Managementspirale<br />
geraten sind, in der jedes Jahr<br />
neue und teilweise widersprüchliche<br />
oder kaum kontrollierbare Regeln erlassen<br />
werden. Heute ist jedes Detail<br />
des Fanggerätes und die Anzahl der<br />
Tage, die ein Fischer auf See verbringen<br />
darf, spezifiziert, aber die Entnahme<br />
aus vielen Beständen ist noch<br />
immer zu hoch.<br />
Frage: Was muss also passieren?<br />
C. Zimmermann: Der Reformvorschlag<br />
sieht endlich ein Anlandegebot vor,<br />
was das Rückwurfproblem lösen soll.<br />
Außerdem soll der Managementansatz<br />
des „maximalen nachhaltigen Dauerertrages“<br />
(maximum sustainable yield,<br />
MSY) gesetzlich verankert werden,<br />
und möglichst viele Bestände durch<br />
langfristige Managementpläne bewirtschaftet<br />
werden. Wichtig erscheint<br />
mir auch die vorgesehene Regionalisierung:<br />
Endlich können regional angepasste<br />
Lösungen entwickelt werden<br />
- bislang haben wir oft gehört, dass<br />
eine Regel, die das Rückwurfproblem<br />
in der Ostsee gelöst hätte, um die iberische<br />
Halbinsel nicht anwendbar sei<br />
und daher nicht implementiert werden<br />
könne, um einen einheitlichen<br />
Rechtsraum zu behalten. Wir hoffen<br />
nun nur, dass der Reformvorschlag das<br />
Parlament und den Rat passiert, ohne<br />
14<br />
bis zur Unkenntlichkeit abgeschwächt<br />
worden zu sein.<br />
Frage: Wie werden sich die Fischbestände<br />
und die Fischerei entwickeln, wenn die<br />
Reform erfolgreich ist?<br />
C. Zimmermann: Heute sind noch immer<br />
zu viele europäische Bestände<br />
überfischt. Sie sind zwar nicht vom<br />
Aussterben bedroht, wie man immer<br />
wieder fälschlich und dramatisierend<br />
liest, aber sie liefern viel weniger Ertrag,<br />
als wenn sie in gutem Zustand<br />
wären. Wenn die Reform funktioniert,<br />
wird der Fischereidruck für die überfischten<br />
Bestände zunächst deutlich<br />
gesenkt. Die Fischereien müssen dafür<br />
in aller Regel nicht geschlossen werden,<br />
denn dies brächte neue Probleme<br />
mit sich: Fischereien kann man nicht<br />
einfach ab- und wieder anschalten,<br />
insbesondere die kleine Küstenfischerei<br />
würde dies nicht überstehen. Es gibt<br />
inzwischen viele Beispiele dafür, dass<br />
selbst totgesagte Bestände sich innerhalb<br />
kurzer Zeit erholen können, wenn<br />
man sie nur lässt - wie den Dorsch der<br />
östlichen Ostsee. Dann können auch die<br />
Fangmengen wieder angehoben werden,<br />
und zwar oft auf ein vielfaches<br />
des jetzigen Ertrags. Beispiel Nordsee-<br />
Kabeljau: Der ist in so schlechtem Zustand,<br />
dass kaum ein Fischer mehr gezielt<br />
danach fischt. Der Bestand liefert heute<br />
ungefähr 40‘000 t legalen Ertrag - aus<br />
einem erholten Bestand könnte leicht<br />
die dreifache Menge geerntet werden!<br />
Wenn die Reform erfolgreich ist, dann<br />
wird es - nach einer Durststrecke für<br />
die Fischerei - der Vielzahl der Bestände<br />
schnell besser gehen, und es<br />
steht für Fischer und Verbraucher<br />
viel mehr wertvoller Speisefisch zur<br />
Verfügung. Die Wahrnehmung, dass der<br />
„<br />
Ich wünsche mir ein Anlandegebot,<br />
die starke Entschlackung<br />
des bestehenden EU-Regelwerks,<br />
und eine sinnvolle Reduzierung der<br />
Fangmengen für Bestände, die sich<br />
in schlechtem Zustand befinden.<br />
Beides sollte schnell geschehen,<br />
denn wir verzichten durch die fortgesetzte<br />
Überfischung jedes Jahr auf<br />
viel wertvollen Ertrag.<br />
“
Fisch einfach nicht für alle reicht,<br />
stimmt nur dann, wenn man eine Überfischung<br />
weiter zulässt.<br />
Allerdings bleibt fraglich, wie all die<br />
schönen neuen Regeln effektiv kontrolliert<br />
werden können, und die positive<br />
Entwicklung könnte durch einen<br />
fundamentaleren Managementwechsel<br />
noch beschleunigt werden...<br />
Frage: ...der wie aussähe?<br />
C. Zimmermann: Wir wünschen uns,<br />
dass die Fischer generell enger in<br />
den Nachhaltigkeits-Diskurs einbezogen<br />
werden - jedoch gleichzeitig auch<br />
mehr Verantwortung über die von<br />
ihnen genutzte Ressource bekommen.<br />
Die wissen es einfach besser, wie man<br />
beispielsweise unerwünschte Beifänge<br />
minimieren kann. Wir müssen weg von<br />
der Detailregulierung der Eingangsparameter<br />
und hin zu einer Beschränkung<br />
der Fangergebnisse - dies heißt dann<br />
„ergebnisorientiertes Management“.<br />
Das kann nur funktionieren, wenn wir<br />
die Beweislast umkehren, also der Fischer<br />
nachweisen muss, dass er sich an<br />
die möglichst einfachen, transparenten<br />
Regeln hält. Dafür kann er unseren<br />
Fisch (denn Meeresfisch ist ein Allgemeingut)<br />
weiter kostenlos nutzen. Wir<br />
würden dann nur noch darüber wachen,<br />
dass sich die Bestände in gutem<br />
Zustand befinden und ökologische Qualitätskriterien<br />
nicht verletzt werden.<br />
Moderne Technologie liefert hier inzwischen<br />
ausgesprochen kostengünstige<br />
Möglichkeiten für den Fischer, regelkonformes<br />
Verhalten zu belegen. Der<br />
Fischer könnte seine Kreativität dann<br />
wieder für sinnvolle Ziele einsetzen,<br />
nämlich die möglichst nachhaltige<br />
Nutzung der Ressource, von der er und<br />
möglichst auch seine Nachkommen leben.<br />
Frage: Können auch Handel und Konsumenten<br />
zur nachhaltigen Nutzung der<br />
Meeresfische beitragen?<br />
C. Zimmermann: Natürlich. Ich empfehle<br />
immer, den Fischhändler meines<br />
Vertrauens möglichst genau zur Herkunft<br />
des Fisches zu befragen. Denn<br />
von fast jeder Fischart gibt es Bestände<br />
in gutem und in schlechtem<br />
Zustand, und durch eine informierte<br />
Wahl kann der Verbraucher schon Einfluss<br />
nehmen. Viel leichter ist dies<br />
natürlich für Handel und Industrie,<br />
denn die Einkäufer haben eine viel<br />
größere Auswahl. Um die Entwicklung<br />
einer nachhaltigen Einkaufspolitik zu<br />
erleichtern, haben wir im Rahmen des<br />
„Runden Tischs Fischerei“ des BMELV<br />
ein öffentliches Informationsangebot<br />
entwickelt: „Fischbestände online“ liefert<br />
kurz, aktuell und wissenschaftlich<br />
korrekt alle Informationen, die zur<br />
Beurteilung der nachhaltigen Nutzung<br />
eines Bestandes erforderlich sind.<br />
Eine Bewertung durch uns erfolgt<br />
aber ausdrücklich nicht, denn diese<br />
hängt maßgeblich vom Maßstab des<br />
Einkäufers ab. „Fischbestände online“<br />
ist natürlich auch vom interessierten<br />
Konsumenten nutzbar, für diesen aber<br />
in der Regel noch zu technisch. Jede<br />
Vereinfachung würde uns aber näher<br />
an die Fischführer der Umweltverbände<br />
bringen, bei denen für meinen Geschmack<br />
oft zu viel Information auf<br />
der Strecke bleibt.<br />
Frage: Wenn der Begriff Nachhaltigkeit<br />
fällt, wird nicht selten im gleichen Atemzug<br />
das Kürzel MSC (Marine Stewardship<br />
Council) genannt. Sind Ökolabel wie dieses<br />
Ihrer Arbeit zuträglich?<br />
C. Zimmermann: Absolut - wenn die<br />
Standards so rigoros sind, dass sie<br />
auch halten, was sie versprechen, wie<br />
dies beim MSC der Fall ist. Der Kernpunkt<br />
ist die Freiwilligkeit. Dadurch<br />
lassen sich positive Veränderungen<br />
viel schneller bewirken als durch den<br />
nicht selten endlosen Instanzenweg in<br />
der Politik. Ökolabel schaffen Sicherheit<br />
beim Handel und Verbraucher,<br />
ohne dass diese zu Fischereimanagementfachleuten<br />
werden müssten, und<br />
schaffen Anreize für die Fischerei. Immer<br />
mehr Betriebe lassen sich zertifizieren<br />
und dokumentieren damit ihren<br />
Willen zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung.<br />
Und immer mehr Anbieter<br />
nehmen MSC-zertifizierte Produkte im<br />
Programm auf und zeigen damit, dass<br />
sie an einer Lösung der Probleme interessiert<br />
sind. Das kann ich nur unterstützen.<br />
In letzter Zeit gibt es grade<br />
am Marktführer MSC erhebliche Kritik,<br />
die jedoch einer genaueren Überprüfung<br />
aus meiner Sicht nicht Stand<br />
hält. Ansatz und Ausführung sind nach<br />
wie vor dafür geeignet, den Umweltzustand<br />
der Meere sehr positiv zu beeinflussen.<br />
Frage: Kann eine verstärkte Aquakultur<br />
helfen, die Probleme in der Wildfischerei<br />
zu lösen?<br />
C. Zimmermann: Die Aquakultur kann<br />
dafür sorgen, dass der Druck auf bestimmte<br />
sehr wertvolle Bestände reduziert<br />
wird. Fisch aus Aquakultur<br />
kann aber das „wilde“ Produkt Fisch<br />
letztendlich nicht ersetzen, denn auch<br />
diese Fische sind bislang überwiegend<br />
auf tierische Nahrung aus dem Meer<br />
angewiesen. Und Fisch aus Wildfängen<br />
ist per se schon „Bio“, während<br />
in der Aquakultur erhebliche Anstrengungen<br />
unternommen werden müssen,<br />
um Futter und Haltungsbedingungen<br />
zu kontrollieren. Werden die „wilden“<br />
Fischbestände nun noch nachhaltig bewirtschaftet,<br />
steht verantwortungsvollem<br />
Fischgenuss in Zukunft nichts<br />
mehr im Weg.<br />
Frage: Was würden sie am liebsten sofort<br />
geändert wissen?<br />
C. Zimmermann: Ich wünsche mir ein<br />
Anlandegebot, die starke Entschlackung<br />
des bestehenden EU-Regelwerks,<br />
und eine sinnvolle Reduzierung der<br />
Fangmengen für Bestände, die sich in<br />
schlechtem Zustand befinden. Beides<br />
sollte schnell geschehen, denn wir<br />
verzichten durch die fortgesetzte<br />
Überfischung jedes Jahr auf viel wertvollen<br />
Ertrag.<br />
15
Zertifizierungen TG<br />
Nachhaltigkeit wird zur Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg<br />
Tiefgreifender Wandel der Fischerei und Aquakultur<br />
Dr. Manfred Klinkhardt<br />
Zur Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, die nicht<br />
nur uns, sondern auch allen nachfolgenden<br />
Generationen gleiche Chancen zur Nutzung<br />
der Ressourcen lässt, gibt es keine Alternative.<br />
Das gilt insbesondere für die Fischerei, die<br />
letzte große internationale Industrie, die noch<br />
auf dem archaischen Prinzip des Jagens und<br />
Sammelns beruht. Trotzdem ist die Fischerei<br />
aber keineswegs primitiv, sondern leistet auch<br />
heute einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung<br />
der Menschheit mit Lebensmitteln. Nach<br />
Berechnungen der Weltbank werden weltweit<br />
rund 275 Mrd. USD jährlich mit Fisch und<br />
<strong>Seafood</strong> erwirtschaftet. Es könnten sogar noch<br />
50 Mrd. Dollar mehr sein, wenn wir alle fischereilich<br />
relevanten Fischbestände bestmöglich<br />
managen würden. Doch bis dahin ist es noch<br />
ein weiter Weg. Die FAO stuft derzeit fast ein<br />
Drittel der Fischbestände als überfischt ein,<br />
diese Ressourcen werden also nicht nachhaltig<br />
genutzt. Damit ist klar, dass „Business as usual“<br />
für die Fischerei keine akzeptable Option mehr<br />
sein kann, sie muss unbedingt nachhaltiger<br />
werden.<br />
Das gilt auch für die Aquakultur, die zweite gewichtige<br />
Quelle für Fische und <strong>Seafood</strong>. Ihre<br />
Bedeutung erkennt man schon daran, dass die<br />
Produktionsmenge zwischen 1970 und 2010 um<br />
mehr als das 20fache gestiegen ist. Wie die<br />
Fischerei liefert auch die globale Aquakultur<br />
hochwertige proteinreiche Nahrung, sie sorgt<br />
für Arbeit und Einkommen und spielt vor allem<br />
in den ärmeren Ländern eine außerordentlich<br />
wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Armut.<br />
Die FAO befürwortet die Aquakultur zwar<br />
grundsätzlich, fordert gleichzeitig jedoch, dass<br />
die Produktionsmethoden in Zukunft sicherer<br />
und nachhaltiger sein müssen. Ökosysteme<br />
dürfen nicht beeinträchtigt und die menschliche<br />
Gesundheit nicht gefährdet werden.<br />
Auch in der Aquakultur sind also noch sehr<br />
viele Probleme zu lösen, um die Produktion<br />
überall wirklich nachhaltig zu machen.<br />
Dr. rer. nat. M. Klinkhardt<br />
Dr. rer. nat. Manfred Klinkhardt,<br />
geboren 1953, ist Meeres- und Fischereibiologe.<br />
In seiner Diplomarbeit<br />
und Promotion beschäftigte<br />
er sich mit Heringsthemen. Daraus<br />
resultierten zahlreiche wissenschaftliche<br />
Artikel zur Ökologie,<br />
Embryologie und Zytogenetik der<br />
Fische. Seit 1998 ist Klinkhardt<br />
als freier Journalist für die<br />
Fach- und Publikumspresse tätig.<br />
Für Berichte über die <strong>Seafood</strong>industrien<br />
anderer Länder bereiste<br />
er unter anderem Norwegen,<br />
Island, Chile, Costa Rica, USA<br />
(Alaska), Kanada und Thailand.<br />
Er ist Autor mehrerer Bücher zu<br />
Fischthemen, schreibt regelmäßig<br />
Fachartikel im Fisch Magazin und<br />
hat unter anderem eine Serie von<br />
Broschüren zur Warenkunde wichtiger<br />
Fischarten veröffentlicht.<br />
Die Grundsätze und Standards einer nachhaltigen<br />
Fischerei und Aquakultur sind im Code of<br />
Conduct der FAO aus dem Jahr 1995 formuliert.<br />
Dieser Verhaltenskodex, der mittlerweile von<br />
mehr als 50 Staaten auf freiwilliger Basis anerkannt<br />
und umgesetzt wird, verpflichtet alle<br />
Beteiligten aus Fischerei und Aquakultur zum<br />
nachhaltigen Wirtschaften, zur vorsorgenden<br />
Erhaltung oder zum Wiederaufbau der Fischressourcen<br />
sowie zum Schutz der Umwelt. Der<br />
FAO-Code berücksichtigt zudem die kulturellen,<br />
sozialen und ökonomischen Unterschiede<br />
in den einzelnen Regionen der Welt. Nachhaltigkeit<br />
bedeutet nämlich nicht nur die Belange<br />
der Umwelt, sondern auch die berechtigten Interessen<br />
der Ökonomie sowie soziale Aspekte<br />
zu beachten. Gemeint ist damit, dass eine intakte<br />
Umwelt kein erstrebenswertes Ziel sein<br />
kann, wenn dafür Menschen hungern müssen.<br />
Ebenso unakzeptabel ist eine florierende Fischerei,<br />
wenn sie die Kapazitäten der Fischbestände<br />
überfordert oder den Lebensraum der<br />
Fische auf unzumutbare Weise schädigt. Wirkliche<br />
Nachhaltigkeit ist nur in einem ausbalancierten<br />
Miteinander von Natur, Mensch und<br />
Wirtschaft möglich.<br />
Auch wenn vermutlich jeder in diesem „Dreiklang“<br />
die Akzente ein klein wenig anders setzt,<br />
erkennen immer mehr Menschen die Bedeutung<br />
des Nachhaltigkeitsprinzips und fordern,<br />
es zur Grundlage unseres Handelns und Wirtschaftens<br />
zu machen. Dabei geht der Druck<br />
nicht allein von den Konsumenten aus, auch<br />
viele Beteiligte aus der Fischerei und Aquakultur,<br />
der verarbeitenden Industrie und dem<br />
Handel engagieren sich stark und treiben den<br />
notwenigen Wandel in allen Bereichen der<br />
Fischwirtschaft voran. An die Stelle der alten<br />
Fischereipolitik, die schlecht funktionierte und<br />
die Überfischung zahlreicher Bestände nicht<br />
verhindern konnte, soll jetzt ein neuer, marktbasierter<br />
Ansatz treten, der die Verbraucher<br />
stärker als bisher in die Lösung der Probleme<br />
mit einbezieht. Dahinter steckt die ebenso<br />
einfache wie bestechende Idee, dass die Verbraucher<br />
die Entwicklung der nachhaltigen<br />
Fischerei unterstützen können, indem sie sich<br />
beim Einkauf ganz bewusst für deren Produkte<br />
entscheiden.<br />
Immer mehr Fischereien werden nach MSC-Standards<br />
zertifiziert. Mittlerweile tragen nahezu 10% der globalen<br />
Wildfischfänge das markante blaue Logo.<br />
„Einkaufsführer“ oder Zertifizierung?<br />
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Verbraucher<br />
genau wissen, in welchem<br />
Zustand sich der jeweilige Fischbestand befindet,<br />
wie wirksam das Fischereimanagement<br />
ist und welche Auswirkungen die betreffende<br />
Fischerei oder Aquakultur auf die Umwelt hat.<br />
Je vollständiger und korrekter der Verbraucher<br />
darüber informiert ist, desto gezielter kann er<br />
16
durch seine Kaufentscheidung dazu beitragen,<br />
mehr Nachhaltigkeit zu fördern. Vereinzelte<br />
Berichte in der Tagespresse oder TV reichen als<br />
Informationsquelle für die Verbraucher nicht<br />
aus, zumal manche davon recht oberflächlich<br />
sind und die Situation teilweise unvollständig<br />
oder sogar verzerrt widerspiegeln. Wesentlich<br />
besser und zielführender erscheinen da schon<br />
Empfehlungslisten („Einkaufsführer“), die den<br />
Verbraucher beim Fischeinkauf beraten und<br />
anleiten, sowie Zertifikate, die den Status einer<br />
Fischerei oder Aquakultur fundiert bewerten<br />
und die Kunden, wenn alle Bedingungen erfüllt<br />
sind, durch ein Nachhaltigkeitssiegel auf den<br />
Produkten informieren. Obwohl diese beiden<br />
Bewertungsschemen nicht nur Vorteile haben,<br />
sondern auch gewisse Schwächen aufweisen,<br />
lässt sich mit ihnen das angestrebte Ziel einer<br />
nachhaltigeren Fischerzeugung wohl am<br />
ehesten erreichen.<br />
Empfehlungslisten („Einkaufsführer“)<br />
Diese Listen, in denen die einzelnen Fischarten<br />
häufig mit einer Ampel ausgestattet sind,<br />
sollen die Verbraucher beim Fischeinkauf<br />
anleiten und Empfehlungen geben.<br />
Bei Rot sollte man besser auf den Einkauf verzichten,<br />
bei Grün gekennzeichneten Arten<br />
gibt es hingegen keine Bedenken, sie sind zu<br />
empfehlen. Üblicherweise werden solche Einkaufsführer<br />
von NGOs, vor allem Umwelt- und<br />
Tierschutzorganisationen herausgegeben, zum<br />
Beispiel der MCS (Marine Conservation Society),<br />
Greenpeace, dem WWF oder der<br />
SFP (Sustainable Fisheries Partnership). Auch<br />
NOAA, die Wetter- und Ozeanografiebehörde<br />
der USA, gibt eine Empfehlungsliste heraus. Die<br />
Vorteile der Listen sind offensichtlich: Sie lassen<br />
sich schnell und mit überschaubarem Aufwand<br />
zusammenstellen. Da Entscheidungen über<br />
den Status einer Fischart nach Kriterien des Herausgebers<br />
der Liste gefällt wird, können viele<br />
Arten in relativ kurzer Zeit berücksichtigt werden.<br />
Das ist praktisch und entspricht durchaus<br />
dem Wunsch vieler Verbraucher nach kurzer<br />
und knapper Orientierung. Als der WWF 1997<br />
seinen ersten Einkaufsführer Fisch herausgab,<br />
wurden rund 10 000 Kopien gedruckt. Zehn<br />
Jahre später war die Zahl auf 1,5 Millionen angewachsen.<br />
Allerdings gibt es auch Kritik an den Listen,<br />
weil sie oft nicht konkret genug sind und somit<br />
keine ausreichende Steuerungswirkung entfalten.<br />
Bei Arten mit weitem Verbreitungsgebiet,<br />
die in einzelnen Regionen unterschiedlich gut<br />
gemanagt werden, können sie sogar Schäden<br />
anrichten, wenn die betreffende Fischart pauschal<br />
auf „Rot“ gesetzt wird. Denn dadurch werden<br />
auch jene Fischereien bestraft, die diese<br />
Ressource vorbildlich bewirtschaften. So wie es<br />
keine Verurteilung als Gruppe geben sollte, hat<br />
auch jede Fischerei das Recht, für sich bewertet<br />
zu werden. Fragwürdig ist auch, dass bestimmte<br />
Kriterien der Listen nicht nachvollzieh-<br />
Norwegens Fischerei gilt weltweit<br />
als Vorbild, weil sie auf sehr<br />
nachhaltige Weise betrieben wird.<br />
Der starke Kabeljaubestand in der<br />
Barentssee ist Basis einer<br />
lohnenden Fischerei.<br />
17
Die technischen und finanziellen Möglichkeiten der europäischen Fischerei und Aquakultur<br />
unterscheiden sich oft sehr deutlich von denen einiger asiatischer oder afrikanischer Staaten.<br />
bar und einzelne Entscheidungen nicht immer<br />
streng wissenschaftsbasiert und zudem kaum<br />
einklagbar sind. Wenn der Herausgeber eines<br />
Einkaufsführers zum Beispiel gerade eine Kampagne<br />
gegen die Grundschleppnetzfischerei<br />
durchführt, kann es durchaus vorkommen,<br />
dass alle Arten, die dabei typischerweise ins<br />
Netz gehen, ein „Rot“ erhalten, obwohl deren<br />
Bestände vielleicht völlig gesund sind. Wünschenswert<br />
wäre daher, dass die Prozeduren<br />
bei der Aufstellung der Listen klarer, transparenter,<br />
wissenschaftsbasierter und nachvollziehbarer<br />
sind. Die Einkaufsführer sollten vor<br />
ihrer Veröffentlichung unbedingt von unabhängigen<br />
Gutachtern geprüft und regelmäßig<br />
in viel kürzeren Abständen überarbeitet werden<br />
(Verkürzung der „Update“-Fristen).<br />
Zertifizierungen<br />
Eine andere wichtige Methode, um den Zustand<br />
einer Fischerei oder Aquakulturaktivität<br />
zu bewerten, sind Zertifizierungen. Dabei wird<br />
der Ist-Zustand der Fischerei mit definierten<br />
Soll-Kriterien, sogenannten Standards,<br />
verglichen, die sich gewöhnlich an der Nachhaltigkeit<br />
und Umweltfreundlichkeit der fischereilichen<br />
Verfahren, der Effizienz des<br />
Fischereimanagements, möglichen Beeinträchtigungen<br />
der Ökosysteme sowie sozialen<br />
Aspekten orientieren. In der Regel sind die<br />
Schöpfer der Standards nicht identisch mit den<br />
Organisationen, die später die Zertifizierungen<br />
vornehmen. Dieses Prinzip, auch „Third-<br />
Party-Certification“ genannt, sorgt<br />
für mehr Objektivität, Unabhängigkeit und<br />
Glaubwürdigkeit der Bewertung. Zertifizierungen<br />
sind zwar grundsätzlich freiwillig, der<br />
wachsende Druck von Seiten der Märkte veranlasst<br />
aber immer mehr Unternehmen dazu,<br />
sich zertifizieren zu lassen. Ohne ein Nachhaltigkeits-Zertifikat<br />
setzen sie sich nicht nur der<br />
Gefahr aus, alte Kunden zu verlieren, in vielen<br />
Fällen es ist es ihnen auch kaum noch möglich,<br />
neue Abnehmer zu finden. Besonders wichtig<br />
sind derzeit vor allem die auch international<br />
anerkannten Siegel des Marine Stewardship<br />
Council (MSC) und Friend<br />
of the Sea. Andere Standards wie GlobalGAP<br />
spielen zwar in der Industrie eine<br />
bedeutsame Rolle, den meisten Verbrauchern<br />
sind sie jedoch nahezu unbekannt. Auch manche<br />
Siegel im Aquakulturbereich, zum Beispiel<br />
GAP von der Global Aquaculture Alliance oder<br />
das thailändische TQS-Siegel für Qualitätsshrimps<br />
kennen hierzulande nur wenige.<br />
Zertifizierungen haben den Vorteil, dass sie<br />
sich zumeist nur auf eine einzige Fischerei<br />
oder Aquakulturaktivität beziehen. Diese individuelle<br />
Ausrichtung macht sie besonders<br />
verlässlich, zumal die Standards sich fast immer<br />
nach streng wissenschaftlichen Kriterien<br />
richten. Schon der Prozess der Zertifizierung<br />
selbst ist oft hilfreich für Antragsteller, weil er<br />
Schwachstellen aufdeckt und sie dadurch bei<br />
den notwendigen Korrekturen ihres Marktauftritts<br />
unterstützt. Gute Standards wie der<br />
MSC ermöglichen es durch die „Chain of<br />
Custody“-Zertifizierungen auch, komplette<br />
Produkt- und Kontrollketten vom Ursprung<br />
der Ware über die Aufkäufer und Exporteure,<br />
Großhändler und Verarbeitungsbetriebe bis<br />
zum Einzelhändler zu bewerten. Da jeder dieser<br />
Akteure innerhalb der Lieferkette einen Teil<br />
der Verantwortung für die Produkte trägt, bietet<br />
diese Art der Zertifizierung den Endkunden<br />
noch größere Sicherheit. Siegel wie das des<br />
MSC sind glaubwürdig, weil sie auf anerkannt<br />
hohen fachlichen Standards basieren, die in<br />
einheitlichen, voll transparenten und nachvollziehbaren<br />
Verfahren von unabhängigen Institutionen<br />
überprüft und vergeben werden. Das<br />
erklärt den Erfolg des MSC, der erst 1999 mit<br />
den Zertifizierungen begann, wohl am besten.<br />
Inzwischen sind nahezu 10% der globalen Wildfischfänge<br />
zertifiziert, bei hochwertigen Grundfischarten<br />
wie Kabeljau, Hoki, Schellfisch oder<br />
Seelachs beläuft sich der Anteil sogar auf 40%<br />
des Weltfanges.<br />
Zu den Nachteilen der Zertifizierungen gehört,<br />
dass sie sehr zeitaufwändig und teuer sind.<br />
Die hohen Kosten schrecken manchmal kleine<br />
handwerkliche Fischereien davon ab, sich<br />
zertifizieren zu lassen. Gerade diese werden<br />
aber häufig auf sehr fischschonende Weise<br />
betrieben. Auch Produkte, die ohne Siegel im<br />
Handel angeboten werden, können also aus<br />
nachhaltiger Fischerei stammen. Da ein Siegel<br />
den Verbrauchern diesbezüglich aber mehr<br />
Sicherheit bietet, unterstützen viele Handelspartner<br />
und Unternehmen in sogenannten<br />
FIP-Projekten (Fisheries Improvement Projects)<br />
die Zertifizierung von nachhaltigen Fischereien<br />
in ärmeren Ländern. Teils durch Geld, teils auf<br />
andere Weise, denn oft fehlen dort selbst elementare<br />
Voraussetzungen, die für eine Zertifizierung<br />
notwendig wären, etwa Kontrollen der<br />
Fischerei oder eine geordnete Überwachung<br />
der Bestände. Weil manchen Staaten in der dritten<br />
Welt nicht nur kein Geld, sondern auch kein<br />
wirksames Fischermanagement haben, wird<br />
Zertifikaten mitunter vorgeworfen, sie berücksichtigten<br />
hauptsächlich die Bedürfnisse der<br />
industrialisierten Staaten und seien eine „Handelsbarriere“<br />
für die ärmeren Länder.<br />
Tatsächlich scheint es manchmal angebracht,<br />
mehr Realitätsbezug bei der Formulierung von<br />
Standards anzumahnen. So wünschenswert<br />
die weltweite Einführung von „Best available<br />
Techniques“ (BAT), „Best Environmental Practices“<br />
(BEP) und „Best Aquaculture Practices“<br />
(BAP) auch wäre, sollten bestehende regionale<br />
Unterschiede nicht völlig unbeachtet bleiben.<br />
Die technischen und finanziellen Spielräume<br />
der europäischen Fischerei und Aquakultur<br />
sind nun mal ungleich größer als die einiger<br />
asiatischer oder afrikanischer Staaten. Beim Einsatz<br />
verbotener Medikamente oder Rückständen<br />
von Chemikalien darf es keinerlei Kompromisse<br />
geben, doch in anderen Bereichen<br />
18
sollten „Überregulierungen“ möglichst vermieden<br />
werden. Wer zum Beispiel für sein Zertifikat<br />
den Verzicht auf die mechanische Belüftung in<br />
tropischen Teichen fordert, macht sich selbst<br />
unglaubwürdig.<br />
MSC für die Fischerei,<br />
ASC in der Aquakultur?<br />
Unabhängig davon, wie aufwändig ein Standard<br />
gefasst ist, sollte jedem klar sein, dass Zertifizierungen<br />
den Fisch verteuern, sobald die<br />
Mehrkosten auf den Produktpreis umgelegt<br />
werden. Auf den ersten Blick macht das zwar<br />
Siegel wie „Responsible Fisheries“<br />
aus Island oder „Global Trust“ für Fisch<br />
aus Alaska äußerst attraktiv, weil sie genauso<br />
glaubwürdig und verlässlich sind wie das des<br />
MSC, jedoch kaum zusätzliche Kosten verursachen<br />
oder sogar gratis verwendet werden<br />
dürfen. Doch am Ende könnten die Kosten viel<br />
höher sein als beim blauen Logo des MSC, weil<br />
das den meisten Verbrauchern mittlerweile<br />
vertraut ist. Was man an Lizenzen für die Nutzung<br />
der neuen Siegel spart, muss vielleicht für<br />
zusätzliche Werbung ausgegeben werden, um<br />
den Kunden zu erklären, wofür diese Label eigentlich<br />
stehen.<br />
Inhaltlich unterscheiden sich die Zertifizierungen<br />
von MSC, Island Responsible Fisheries<br />
und Alaskas Global Trust nur geringfügig, weil<br />
die Standards dieser Label auf den gleichen<br />
FAO- und ISO-Richtlinien basieren. Alle drei<br />
sorgen somit gleichermaßen dafür, dass die Fischerei<br />
nachhaltiger und umweltverträglicher<br />
wird. Das Problem liegt eher in ihrer Wahrnehmung<br />
auf Seiten der Verbraucher. Die Vielzahl<br />
der Nachhaltigkeitssiegel und -zertifikate, die<br />
eigentlich alle für den gleichen Inhalt stehen,<br />
sorgt für Verwirrung, irritiert die Verbraucher<br />
und könnte sogar dazu führen, dass die Zertifikate<br />
an Bedeutung und Glaubwürdigkeit verlieren.<br />
Darum wäre es besser, wenn sich alle Beteiligten<br />
auf ein einziges Siegel einigen<br />
könnten und es für ihren Marktauftritt nutzen.<br />
Trotz gewisser Absetztendenzen ist das blaue<br />
Logo des MSC in der Fischerei aber weiterhin<br />
dominierend, weil es am häufigsten genutzt<br />
wird und inzwischen sehr vielen Konsumenten<br />
bekannt ist. Das Gleiche soll jetzt mit dem Aquaculture<br />
Stewardship Council (ASC) genauso in<br />
der Aquakultur erreicht werden. Auch dort gibt<br />
es mit Friend of the Sea oder BAP bereits anerkannte<br />
Zertifikate, doch viele Unternehmen<br />
setzen ungleich größere Hoffnungen in die<br />
ASC-Standards, weil sie eine solide Grundlage<br />
für die nachhaltige, umweltgerechte Aufzucht<br />
von Fischen und Meeresfrüchten darstellen.<br />
Obwohl sich die ASC-Standards an der besten<br />
fachlichen Praxis orientieren, wird die Messlatte<br />
nicht so hoch gelegt, dass das Ziel nur für wenige<br />
erreichbar ist. Stattdessen wird versucht,<br />
möglichst viele Produzenten mitzunehmen,<br />
um den Wandel zu einer nachhaltigen Aquakultur<br />
in der Breite voranzutreiben. Über 2.000<br />
Vertreter verschiedenster Interessengruppen –<br />
darunter Farmer, NGOs, Wissenschaftler, Futterhersteller<br />
und Händler – haben die Standards<br />
jahrelang gemeinsam entwickelt. Damit steigen<br />
die Chancen, dass der entstandene Katalog<br />
von Aufzuchtkriterien breite Akzeptanz in<br />
der Praxis findet. Schon jetzt zeichnet sich ab,<br />
dass sich sehr viele Aquakulturproduzenten<br />
für den ASC entscheiden werden. In Analogie<br />
zum MSC könnte man mit dem ASC vielleicht<br />
ein glaubhaftes, einheitliches Siegel am Markt<br />
platzieren, ohne die Verbraucher durch eine<br />
Flut von Labeln, Logos und Siegeln zu verunsichern.<br />
Der ASC hat sicher das Potenzial, auf<br />
dem deutschen Markt zum gängigen Standard<br />
für Aquakulturprodukte zu werden. Falls alles<br />
klappt, könnten die ersten Produkte im Herbst<br />
2012 in den Handel kommen.<br />
Der ASC ist jedoch kein direkter Konkurrent zu<br />
Bio-Standards, denn beide Zertifizierungen gehen<br />
von unterschiedlichen Voraussetzungen<br />
aus und decken andere Ansprüche ab. „Bio“<br />
setzt eher auf extensive Produktion und naturnahe<br />
Aufzuchtbedingungen. Der ASC versucht<br />
hingegen, auch intensivere Produktionsmethoden<br />
mit den Erfordernissen von Nachhaltigkeit,<br />
Umweltverträglichkeit und sozialer Verantwortung<br />
in Einklang zu bringen. Beide Ansätze<br />
weisen zwar gewisse Überschneidungen auf,<br />
verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele.<br />
Vielleicht ist es noch zu früh, schon jetzt den<br />
Wandel zu einer neuen „Nachhaltigkeitskultur“<br />
in der Fischerei und Aquakultur zu konstatieren.<br />
Das wachsende Interesse am MSC, ASC<br />
und anderen Siegeln beweist jedoch, dass die<br />
Entwicklung eindeutig in diese Richtung geht.<br />
Die Betreiber dieser thailändischen<br />
Süßwassergarnelen-<br />
Farm weisen mit dem blauen<br />
Schild darauf hin, dass ihr<br />
Betrieb nach GAP-Standards<br />
zertifiziert ist.<br />
Aus Fischmagazin 04/2012<br />
Verderb: Bundesweite Aufklärung<br />
zum Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
Jeder Bundesbürger wirft jährlich im<br />
Schnitt knapp 82 Kilogramm<br />
Lebensmittel weg, von denen 53 Kilo,<br />
das heißt fast zwei Drittel noch genießbar<br />
wären. Auf dieses Ergebnis<br />
einer Studie des Bundesverbraucherministeriums<br />
reagiert Ministerin Ilse<br />
Aigner (CSU) jetzt mit einer bundesweiten<br />
Aufklärungskampagne, meldet<br />
das Hamburger Abendblatt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
(MHD) sei „kein<br />
Wegwerfdatum, sondern eine Orientierungshilfe‘;<br />
betont die Bundesverbraucherministerin.<br />
In der Regel sei<br />
ein Produkt auch nach Ablauf des aufgedruckten<br />
Datums noch mehrere Tage<br />
bestens genießbar. Damit dies bekannter<br />
wird, sollen rund vier Millionen<br />
Flugblätter und Info-Karten in 21.000<br />
deutschen Supermärkten verteilt werden.<br />
Das MHD sei allerdings nicht mit<br />
dem Verbrauchsdatum für leicht verderbliche<br />
Ware zu verwechseln, zu der<br />
auch frischer, geräucherter oder vakuumverpackter<br />
Fisch zählt: nach Ablauf<br />
dieses Datums sollte ein Produkt<br />
möglichst nicht mehr verspeist werden.<br />
Hier lautet die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Angabe „zu verbrauchen<br />
bis ...“.<br />
19
BiO-Qualität<br />
bei Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
Durch den Bio-Boom der vergangenen Jahre hat die Nachfrage auch<br />
nach zertifiziertem Bio-Fisch enorm zugenommen. Das liegt zum<br />
einen daran, dass immer mehr Verbraucher verantwortungsbewusst<br />
konsumieren möchten. Zudem versprechen sich die Konsumenten<br />
von Bio-Fisch einen besseren Geschmack und eine hohe Qualität.<br />
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, denn der generell gestiegene<br />
Bedarf an Fisch & <strong>Seafood</strong> ist allein aus Wildfang nicht mehr zu<br />
bestreiten.<br />
Bio-Fische und -Meeresfrüchte werden in nachhaltigen Aquakulturen,<br />
in angelegten Teichanlagen und offenen Netzgehegen im Meer, aufgezogen<br />
– denn nur so sind Zertifizierungen überhaupt machbar. Bei<br />
Wildfängen indes ist das nicht möglich, da die Aufenthaltsorte und<br />
das Futterverhalten wild gefangener Fische nicht nachzuvollziehen,<br />
und damit kontrollierbar sind.<br />
Ähnlich wie bei der MSC-Zertifizierung sind auch für die Zertifizierung<br />
von Bio-Fisch und –Meeresfrüchten bestimmte grundsätzliche<br />
Kriterien zu erfüllen: Sei es die eindeutige Herkunft der Tiere, die<br />
besonders schonende Aufzucht, niedrige Besatzdichten oder Futtermittel<br />
aus ökologischer Erzeugung, denen keine chemischen bzw.<br />
synthetischen Zusatzstoffe beigemengt sind.<br />
Als Grundlage dient die EU-Öko-Verordnung, die Anfang 2009 neu<br />
überarbeitet wurde.<br />
Die bildet den gesetzlichen Rahmen und legt alle Stufen der Herstellung,<br />
des Vertriebs, der Kontrolle und der Kennzeichnung fest.<br />
In den Durchführungsbestimmungen sind die Bereiche, wie etwa<br />
Art und Ort der Aufzuchtanlage, Besatzdichte, Futtermittel, Einsatz<br />
von Medikamenten und Transportzeiten bestimmten Parametern<br />
unterworfen.<br />
• artgerechte Lebensbedingungen, die ein<br />
natürliches Verhalten ermöglichen<br />
• artgerechte Nahrungsaufnahme<br />
• geringe Besatzdichte<br />
• Anpassung der Wasserqualität an die natürlichen Bedürfnisse<br />
der einzelnen Fisch- und <strong>Seafood</strong>arten<br />
20<br />
„Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit Lieferanten<br />
an einem Naturland Wildfisch-Projekt mit Fisch<br />
aus der Ostsee“ Arnd Huber, Einkaufsleiter TGS<br />
Zu den Kriterien einer ökologischen<br />
Aquakultur zählen unter anderem:<br />
Neu Neu Neu Neu Neu Neu Neu<br />
Art.-Nr. 604<br />
Art.-Nr. 304641<br />
Art.-Nr. 304658<br />
Art.-Nr. 681964<br />
Art.-Nr. 117012<br />
Art.-Nr. 117050<br />
Art.-Nr. 543<br />
Art.-Nr. 581<br />
Art.-Nr. 567<br />
Art.-Nr. 117005<br />
Art.-Nr. 190466<br />
Art.-Nr. 345941<br />
Art.-Nr. 345934<br />
Art.-Nr. 416177<br />
Ein Höchstmaß<br />
an Qualität und Frische<br />
„Die Anforderungen unserer Kunden befinden sich<br />
in einer ständigen Entwicklung. Dabei ist es wichtig,<br />
diesen Kundenbedürfnissen immer ein Stück voraus<br />
zu sein. Frische ist auch hier wieder der Gradmesser!“<br />
Arnd Huber, Einkaufsleiter TGS<br />
Bio-frischfisch<br />
Bio-Lachsfilet<br />
Trim D, mit Haut, lose<br />
Bio-Lachsfilet<br />
Trim D, mit Haut, lose<br />
Bio-Lachsfilet<br />
Trim D, mit Haut, lose<br />
Bio Lachs<br />
mit Kopf, ausgenommen<br />
Bio Lachs<br />
mit Kopf, ausgenommen<br />
Bio Lachs<br />
mit Kopf, ausgenommen<br />
Bio Dorade Royal<br />
mit Kopf, ausgenommen<br />
Bio Wolfsbarsch<br />
mit Kopf, ausgenommen<br />
Bio Wolfsbarschfilet<br />
mit Haut<br />
Bio Wolfsbarschfilet<br />
mit Haut<br />
Bio Regenbogenforelle<br />
mit Kopf, ausgenommen<br />
Bio Forellenfilet<br />
mit Haut<br />
Bio Forellenfilet<br />
mit Haut<br />
Heringsfilet<br />
mit Haut, ohne Kopf, ohne<br />
Schwanz und ohne<br />
Mittelgräte, gefangen im<br />
Nordostatlantik<br />
1-1,4 kg, Styro-Box à 2,5 kg<br />
1-1,4 kg, Styro-Box à 5 kg<br />
1-1,4 kg, Styro-Box à 10 kg<br />
3-4 kg, Styro-Box à 1 Stück<br />
3-4 kg, Styro-Box à 10 kg<br />
4-5 kg, Styro-Box à 15 kg<br />
300-400 g, Styro-Box à 3 kg<br />
300-400 g, Styro-Box à 3 kg<br />
80-150 g, Styro-Box à 2,5 kg<br />
80-150 g, Styro-Box à 5 kg<br />
250-350 g, Styro-Box à 3 kg<br />
100-200 g, Styro-Box à 2,5 kg<br />
200-400 g, Doppelfilet<br />
ohne Kopf, zwei am Rücken<br />
zusammenhängende Filets,<br />
Styro-Box à 2,5 kg<br />
8-12 Stück per kg,<br />
Styro-Box à 2,5 kg<br />
Bio Regenbogenforelle<br />
„<br />
Art.-Nr. 190466<br />
mit Kopf, ausgenommen<br />
Bio Dorade Filet<br />
Art.-Nr. 550<br />
mit Haut<br />
Bio Dorade Filet<br />
Art.-Nr. 116978<br />
80-150 g, Styro-Box à 5 kg<br />
mit Haut<br />
Heringe<br />
Art.-Nr. 416320<br />
ohne Kopf, ausgenommen<br />
Heute!<br />
Wir setzen bewusst immer stärker auf Bio-Aquakultur. Dabei geht es um geringere<br />
Besatzdichten, den Verzicht auf Chemikalien und Antibiotika, schonende, natürliche<br />
Nachzuchtverfahren sowie Biofutter, das so wenig Fischmehl und Fischöl wie nur<br />
möglich enthält. Die Fischhaltung und der Betrieb selbst dürfen keine schädigende<br />
Wirkung auf die Umwelt bzw. Tiere, Pflanzen, Futter haben. Die natürlichen Lebensbedingungen<br />
müssen das natürliche Verhalten der Tiere und die artgerechte Nahrungsaufnahme<br />
ermöglichen. Sei es bei Bio-Lachs, Bio-Dorade oder Bio-Wolfsbarsch<br />
bzw. anderen trendigen Bio-Fischen.<br />
Zukunft beginnt<br />
250-350 g, Styro-Box à 3 kg<br />
80-150 g, Styro-Box à 2,5 kg<br />
100-200 g, Styro-Box à 3 kg<br />
“<br />
Arnd Huber, Einkaufsleiter und Category Manager Fisch & <strong>Seafood</strong>, Transgourmet <strong>Seafood</strong>
ÖkOlOgische Aquakultur<br />
Bio-Frischfisch aus ökologischer Aquakultur wächst nach den strengen<br />
Richtlinien des „Naturland e. V.“ auf. Als renommierter Lieferant konnte<br />
„Die kleine Fischzucht“ bzw. die „Edelfischräucherei“ Dirk Becker, die inmitten<br />
des Naturschutzgebietes „Senne“ beheimatet ist, als Partner der Transgourmet<br />
<strong>Seafood</strong> in den vergangenen 3 Jahren gewonnen werden.<br />
• sorgfältige Auswahl der Standorte für die<br />
Anlagen zum Schutz<br />
der umliegenden Ökosysteme<br />
• Vermeidung von Konflikten mit anderen<br />
Ressourcennutzern (z. B. Fischern)<br />
• tiergerechte Besatzdichte<br />
• kein Einsatz von Chemie, z. B. beim Schutz<br />
der Netzgehege vor Algenbewuchs<br />
• Einsatz natürlicher Heilmittel und Behandlungsmethoden<br />
• pflanzliche Futtermittel aus der Ökolandwirtschaft<br />
• Fischmehl und -öl im Futter aus der Verarbeitung<br />
von Speisefischen, um marine<br />
Ressourcen zu schonen (keine Fischerei<br />
eigens zu Futterzwecken)<br />
• kein Einsatz von gentechnisch veränderten<br />
Organismen, weder beim Futter<br />
noch beim Besatz<br />
• Weiterverarbeitung nach ökologischen<br />
Richtlinien<br />
Das Naturland zertifizierte<br />
Unternehmen bewirtschaftet<br />
seine eigene Teichzucht nach<br />
den Prinzipien der ökologischen<br />
Aquakultur. Für TGS werden<br />
dort Bachforellen und Saiblinge<br />
in begrenzter<br />
Stückzahl gezüchtet.<br />
Naturland e. V.<br />
bei Transgourmet<br />
Internationale Öko-Verbände, wie etwa der deutsche „Naturland<br />
e. V.“ haben hingegen eigene, z. T. noch strengere Richtlinien<br />
und Kontrollmaßnahmen entwickelt, denen sich seine Zertifizierungspartner<br />
stringent unterordnen müssen. Dazu gehören:<br />
• Sorgfältige Standortwahl<br />
• Schutz von Gewässern und umliegenden Ökosystemen<br />
• Niedrige Besatzdichten und artgerechte Haltung<br />
• Zertifiziertes Öko-Futter<br />
• Verzicht auf Gentechnik und chemische Zusätze<br />
• Keine Wachstumsförderer oder Hormone<br />
• Hohe Sozialstandards<br />
• Lückenlose Kontrolle der Verarbeitungskette<br />
• Ausschließlich Verwendung von zertifizierten Öko-Zutaten<br />
• Verzicht auf Phosphat, Sulfit und Zusatzstoffe<br />
Bio-räucherfisch<br />
Art.-Nr.<br />
367400<br />
Art.-Nr.<br />
367394<br />
Art.-Nr.<br />
367417<br />
Art.-Nr.<br />
181761<br />
Art.-Nr.<br />
181778<br />
Art.-Nr.<br />
181754<br />
Bio SB-Forellenfilet<br />
Regenbogenforellen-Doppelfilet, mit Haut,<br />
Karton 6 Stück<br />
heißgeräuchert, praktisch grätenfrei, vakuumverpackt, à 100-120 g<br />
im Kartonschuber, Naturland zertifiziert<br />
Bio SB-Forellenfilet<br />
Regenbogenforellen-Doppelfilet, ohne Haut,<br />
Karton 6 Stück<br />
heißgeräuchert, praktisch grätenfrei, vakuumverpackt, à 100-120 g<br />
im Kartonschuber, Naturland zertifiziert<br />
Bio Forelle<br />
ganze Regenbogenforelle, geräuchert, Naturland<br />
zertifiziert<br />
MAP 1 kg (= 4-5 Stück<br />
à 200-250 g)<br />
Bio SB-Graved Lachs<br />
Karton 10 Packungen à<br />
Gebeizt, in Scheiben geschnitten, ohne Haut, praktisch<br />
100 g<br />
grätenfrei, vakuumverpackt<br />
Bio SB-Räucherlachs<br />
heißgeräuchert, in Scheiben geschnitten, ohne Haut,<br />
praktisch grätenfrei, vakuumverpackt<br />
Bio SB-Fingerfood Pralinen<br />
heißgeräucherte Lachspralinen mit verschiedenen<br />
Gewürzen bestreut, ohne Haut, praktisch grätenfrei<br />
Karton 10 Packungen à<br />
100 g<br />
Karton 6 Schalen à 135 g<br />
In Partnerschaft mit<br />
viktoriaseebarschfilet<br />
Art.-Nr. 667470<br />
Art.-Nr. 122313<br />
Art.-Nr. 670197<br />
Art.-Nr. 670203<br />
Viktoriaseebarschfilet<br />
400-700 g, ohne Haut,<br />
praktisch grätenfrei<br />
Viktoriaseebarschfilet-Loin<br />
300-400 g, ohne Haut,<br />
praktisch grätenfrei<br />
Naturland<br />
Viktoriaseebarschfilet<br />
TK, roh, 140-160 g, Naturfilet,<br />
ohne Haut, mit 10 % Glasur,<br />
praktisch grätenfrei, einzeln<br />
entnehmbar, aus Tansania<br />
Naturland<br />
Viktoriaseebarschfilet<br />
TK, roh, 170-190 g, Naturfilet,<br />
ohne Haut, mit 10 % Glasur,<br />
praktisch grätenfrei, einzeln<br />
entnehmbar, aus Tansania<br />
Frischfisch<br />
Frischfisch<br />
TK-Fisch<br />
TK-Fisch<br />
ca. 6 kg Styrobox<br />
ca. 3 kg Styrobox<br />
1 kg Beutel<br />
5 Beutel / Karton<br />
1 kg Beutel<br />
5 Beutel / Karton<br />
Bio-Fisch und Bio-Meeresfrüchte von Transgourmet<br />
<strong>Seafood</strong> stammen aus weltweiten nachhaltigen<br />
Aquakulturen. Während Süßwasserfische,<br />
wie etwa Forelle und Saibling, aus<br />
Naturland-Aquakultur in Deutschland<br />
stammen, werden beispielsweise Lachs<br />
in norwegischen Fjorden oder in Irland<br />
nachhaltig kultiviert. Exotische Fische<br />
wiederum stammen unter anderem aus<br />
asiatischen Ländern mit<br />
hohen nachhaltigen<br />
Aquakultur-Standards.<br />
Dieser Fisch erfüllt garantiert die strengen Richtlinien für<br />
ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit - und<br />
zwar vom Fang über die Verarbeitung bis hin zum Export.<br />
Das Naturland Wildfisch Zeichen gibt Ihnen als Kunde eine<br />
Orientierungshilfe, welche Fische Sie mit bestem Gewissen<br />
kaufen und genießen können. Wie in anderen Bereichen<br />
auch hat Naturland hier Pionierarbeit geleistet und<br />
Richtlinien für die nachhaltige Fischerei aufgestellt.<br />
Naturland - Verband<br />
für ökologischen<br />
Landbau e.V.<br />
Kleinhaderner Weg 1<br />
82166 Gräfelfing<br />
Tel 089 - 89 80 82 - 0<br />
Fax 089 - 89 80 82 - 90<br />
Naturland@naturland.de<br />
www.naturland.de<br />
21
EurOpäischer Aal:<br />
Bestandschutz durch Besatz<br />
Wir sind Mitglied in der Initiative<br />
zur Förderung des Europäischen<br />
Aals e.V.<br />
Die Zukunft des Europäischen<br />
Aalbestandes liegt im Besatz!<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen<br />
zeigen, dass der Besatz geeigneter Gewässer<br />
mit Jungaalen die wirksamste<br />
Maßnahme ist, um den Fortbestand<br />
der Aalbestände in Europa nachhaltig<br />
zu sichern. Die EU-Aalverordnung<br />
sieht vor, jährlich steigende Anteile<br />
der an den Europäischen Küsten<br />
gefangenen Glasaale (Jungaale) für<br />
Besatzmaßnahmen innerhalb Europas<br />
zu reservieren. Nachhaltige Aalwirtschaft<br />
beinhaltet die Gewährleistung<br />
einer kontrollierten Bewirtschaftung<br />
der Europäischen Aalbestände im<br />
Einklang von fischereilicher Nutzung,<br />
Vermarktung und Bestandserhaltung.<br />
Bestandsentwicklung des Europäischen<br />
Aals<br />
Professor Hilge; Johann Heinrich von<br />
Thünen Institut:<br />
Geht man der Frage nach, welches die<br />
Ursachen für den Rückgang des Aalbestandes<br />
sind, kommen verschiedene<br />
Ursachen in Betracht. Zu nennen sind<br />
Umweltverschmutzung, Habitatsverlust,<br />
Querverbauung der Flüsse und<br />
Wasserkraftnutzung, Parasiten oder<br />
Raubtiere (Kormorane), Besatzrückgang,<br />
Glasaalentnahme aus dem natürlichen<br />
Kreislauf, Exporte nach Asien<br />
sowie die vermutlichen Auswirkungen<br />
des Klimawandels. Aufgrund der Vielzahl<br />
an Einflüssen scheint es umso<br />
notwendiger, einen ausreichend großen<br />
Teil der in Europa ankommenden<br />
Glasaale für Besatzprogramme in den<br />
Binnengewässern zur Bestandserhöhung<br />
zu nutzen. (Prof. Hilge)<br />
IFEA - Die Initiative zur Förderung des<br />
Europäischen Aals e.V.<br />
Eine Lobby für den Europäischen Aal:<br />
Fischer, Verarbeiter und Händler<br />
haben im März 2009 in Hamburg die<br />
Initiative zur Förderung des Europäischen<br />
Aals e.V. gegründet. Ziel dieses<br />
gemeinnützigen Vereins ist der Erhalt<br />
des Aals sowie die Wiederauffüllung<br />
des europäischen Aalbestandes. Die<br />
Initiative führt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Handel, mit Verarbeitern<br />
und Fischern umfangreiche Besatzmaßnahmen<br />
durch.)<br />
Für jeden Artikel,<br />
auf dem das 3 für 1-Siegel<br />
zu sehen ist, gilt:<br />
Für jeden Aal, der für dieses Produkt<br />
verarbeitet wurde, werden 3 Glasaale<br />
wieder ausgesetzt.<br />
Die Initiative zur Förderung des<br />
Europäischen Aals IFEA sorgt für<br />
die Einhaltung der Besatzquote und<br />
für die einwandfreie Durchführung<br />
der Besatzmaßnahmen in geeigneten<br />
Flusseinzugsgebieten. Auf der<br />
Internet-Seite www.aal-initiative.org<br />
erfahren Sie, wo und in welchem Umfang<br />
die nächsten Besatzmaßnahmen<br />
durchgeführt werden.<br />
Ronald Menzel<br />
geb. 01.07.1959. Diplom-Fischerei-Ingenieur.<br />
Vorstandsvorsitzender der Fischereischutzgenossenschaft<br />
„Havel“ Brandenburg<br />
eG seit 1990. Vizepräsident und<br />
Spartenleiter Seen- und Flussfischerei im<br />
VDBi seit 2010. Vorsitzender der Initiative<br />
zur Förderung des europäischen Aals e. V.<br />
seit 2009.<br />
Projekte der Zukunft<br />
1. weitere Unterstützung von Besatzmaßnahmen<br />
2. Aussetzung laichreifer Aalweibchen größer 1 kg<br />
Stückmasse in barrierefreie küstennahe Gewässer<br />
im Herbst 2012<br />
3. Abstimmung der Maßnahmen mit Wissenschaftlern<br />
4. Förderung wissenschaftlicher Unter suchungen<br />
zum europäischen Aal<br />
5. Kontaktierung von Praktikern (Fischer und Angler)<br />
zur Einschätzung des Erfolgs durchgeführter<br />
Maßnahmen<br />
6. Öffentlichkeitsarbeit<br />
AalbesatzmaSSnahme in Bremerhaven<br />
Mitte April hat in Bremerhaven eine der größten<br />
Aalbesatzmaßnahmen in Deutschland stattgefunden.<br />
Etwa 200.000 vorgestreckte Aale aus der Albe<br />
22<br />
2012<br />
Aalbesatz in reiner Natur<br />
200.000 vorgestreckte<br />
Aale mit einem Stückgewicht<br />
von etwa fünf<br />
Gramm wurden im April<br />
2012 in das Flusssystem<br />
der Lune entlassen.<br />
Fischfarm wurden nach einem Besatzplan an 25<br />
verschiedenen Stellen in den Flusssystem der Lune<br />
entlassen, um eine nachhaltige Bestandssicherung<br />
für die weitere Zukunft des Aals zu gewährleisten.<br />
Das Gewässer wurde gewählt, weil es ohne Querverbauungen<br />
in die Weser mündet. Finanziert<br />
wurde die insgesamt 45.000 Euro teure Maßnahme<br />
gemeinsam von den Mitgliedern des Angelsportvereins<br />
Bremerhaven-Wesermünde, durch nationale und<br />
europäische Fördergelder sowie den Firmen Hans<br />
Fiedler Söhne Lachs- und Aalräucherei, H.-J. Fiedler<br />
Meeresdelikatessen, Transgourmet <strong>Seafood</strong> sowie<br />
Ternäben Aalräucherei, die zusammen mit weiteren<br />
Betrieben Mitglieder der „Initiative zur Förderung<br />
des Europäischen Aals“ sind. Ziel dieses gemeinnützigen<br />
Vereins ist der Erhalt des Aals sowie die<br />
Wiederauffüllung des europäischen Aalbestandes.<br />
Dafür werden für jeden verkauften Speiseaal drei<br />
Jungaale in geeigneten Flusseinzugsgebieten<br />
zusätzlich zu den bisherigen Besatzleistungen<br />
der Binnenfischerei und Angler ausgesetzt. Die<br />
Spenden der Mitglieder ermöglichten bislang das<br />
Aussetzen von einigen Millionen Jungaalen in den<br />
Flusseinzugsgebieten von Elbe, Schlei und Weser.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass<br />
der Besatz geeigneter Gewässer mit Jungaalen die<br />
wirksamste Methode ist, um den Fortbestand der<br />
Aalbestände in Europa zu sichern. Die EU-Aalverordnung<br />
sieht vor, jährlich steigende Anteile des<br />
Glasaalaufkommens für Besatzmaßnahmen innerhalb<br />
Europas zu reservieren. Bis zum Jahr 2013 sind<br />
mindestens 60% der an den europäischen Küsten<br />
angelandeten Glasaale für den Besatz in europäischen<br />
Binnengewässern zu verwenden.
Wir tun was<br />
und setzen Zeichen!<br />
Gemeinsam mit dem Angelsportverein Bremerhaven e.V.<br />
und Mitgliedsfirmen der Aal-Initiative aus Bremerhaven<br />
wurden im April 2012 mehr als 200.000 Farmaale nach<br />
einem ökologischen Besatzplan durch die Gewässerwarte<br />
des Angelsportvereins in das Lune-Flusssystem, die Rohr,<br />
etc. ausgesetzt, um eine nachhaltige Bestandssicherung für<br />
die weitere Zukunft des Aales zu gewährleisten. Bereits<br />
im Jahre 2010 war die Transgourmet <strong>Seafood</strong> einer der<br />
Hauptinitiatoren für eine der größten Aalbesetzungsmaßnahmen<br />
in Deutschland in Schleswig-Holstein. Dort<br />
wurden mehr als 400.000 Jungaale durch Transgourmet<br />
<strong>Seafood</strong> eingesetzt.<br />
In der Zukunft sollen in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft<br />
und der Aalinitiative große Aal-Muttertiere an<br />
den Flussoberflächen gefangen werden und in den barrierefreien<br />
Flussmündungen wieder eingesetzt werden und<br />
mit Peilsendern versehen werden. So erhofft man sich<br />
weitere Erkenntnisse der Aalwanderungen und Aalfortpflanzung<br />
zu gewinnen.<br />
Happach-Kasan:<br />
Verzicht auf Aal als Speisefisch<br />
schützt die Bestände nicht<br />
200 000 Jungaale wurden von den Gewässerwarten<br />
des ASV Bremerhaven am 25 verschiedenen Stellen<br />
ausgesetzt.<br />
Ein ganzer LKW voller junger Besatzaale!<br />
Berlin, 20. April 2012: Zu den Aussagen im Einkaufsratgeber<br />
Fisch 2012 von Greenpeace, der<br />
in seinem Bestand bedrohte Europäische Aal<br />
sei nicht als Speisefisch zu empfehlen, erklärt<br />
die Fischereiexpertin der FDP-Bundestagsfraktion,<br />
Christel HAPPACH-KASAN:<br />
Es ist unbestritten: Der europäische Aal ist in<br />
seinem Bestand gefährdet. Deswegen müssen<br />
geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um<br />
die Bestände zu sichern . Der Verzicht auf Aal als<br />
Speisefisch ist keine erfolgversprechende Maßnahme.<br />
Die Empfehlung von Greenpeace geht<br />
an den eigentlichen Ursachen des Aalschwundes<br />
vorbei. Der Schutz des Europäischen Aals<br />
muss dort ansetzen, wo die Gefährdung am<br />
größten ist: Das ist vor allem der Verbau der<br />
Flüsse und das Häckseln der Aale in Wasserkraftanlagen.<br />
Eine weitere Rolle spielt immer noch der Export<br />
der Glasaale nach China und ihr Verzehr als Delikatesse<br />
in Spanien und Frankreich. Oberste<br />
Priorität zum Schutz des Aals muss deshalb<br />
eine Umrüstung von Wasserkraftwerken und<br />
ein Umdenken bei der Förderung von wenig<br />
effizienten, für den Aal aber tödlichen Kleinwasserkraftanlagen<br />
haben. Auch muss das Aalmanagement<br />
konsequent durchgeführt werden.<br />
Auf europäischer Ebene wurde deshalb vor fast<br />
fünf Jahren die „Verordnung mit Maßnahmen<br />
zur Wiederauffüllung des Bestands des Europäischen<br />
Aals“, (EG Nr. 1100/2007) verabschiedet.<br />
Die Bundesländer haben mittlerweile dementsprechend<br />
Managementpläne erarbeitet, um<br />
die Abwanderung der laichreifen Blankaale so<br />
zu verbessern, dass mindestens 40% Nordsee<br />
und Atlantik erreichen. Weiter sollen mindestens<br />
60% des Glasaalaufkommens für den Gewässerbesatz<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Wer den Aalfang verbieten oder Binnenfischer<br />
und Angler durch einen Aalboykott treffen will,<br />
hat die wirklichen Probleme nicht erkannt.<br />
Angler, Binnen- und Sportfischer schützen<br />
durch Gewässerpflege und Aalbesatz die Aal-<br />
Bestände und müssen bei ihrer Arbeit unterstützt<br />
statt behindert werden. Ihnen das Angeln<br />
von Aalen zu verbieten oder sie durch<br />
unsinnigen Kaufboykott zu ruinieren, wird den<br />
dringend notwendigen Aalbesatz und die Renaturierung<br />
von Gewässern zum Erliegen bringen.<br />
Im Übrigen erbeutet auch der Kormoran<br />
in etwa die gleiche Menge an Fisch wie Hobbyangler<br />
und Berufsfischer gemeinsam den<br />
Gewässern entnehmen.<br />
Ich unterstütze die Forderungen der Fischereiverbände,<br />
das Energieeinspeisungsgesetz<br />
(EEG) hinsichtlich der Förderung von Strom aus<br />
Wasserkraftanlagen zu novellieren. Angesichts<br />
des extrem geringen Beitrags dieser Anlagen<br />
zur Energieversorgung und den hohen ökologischen<br />
Schäden , die der Gewässerverbau verursacht,<br />
darf kein weiterer Anreiz zum Aus- und<br />
Neubau dieser kleinen Wasserkraftanlagen geschaffen<br />
werden. Die Minderung der Mortalität<br />
der Blankaale hat im Interesse des Artenschutzes<br />
Vorrang vor der Stromproduktion in kleinen<br />
Wasserkraftanlagen. Es ist unglaubwürdig, den<br />
Artenrückgang zu beklagen und gleichzeitig<br />
Maßnahmen über das EEG zu fördern, die den<br />
Artenschwund verstärken, den Lebensraum für<br />
wandernde Tierarten einschränken. Von den<br />
Wasserkraftanlagen sind in ähnlicher Weise<br />
wie der Aal andere wandernde Fischarten wie<br />
Lachs, Stör, Flussneunauge und andere Wasserlebewesen<br />
betroffen.<br />
Büro Dr. Christel Happach-Kasan, MdB<br />
Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft<br />
der FDP-Bundestagsfraktion<br />
Dr. rer. nat. Sven Hartmann<br />
Diplom-Biochemiker<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Tel. 030 - 227-70208<br />
Fax: 030 - 227-76113<br />
Web: www.happach-kasan.de<br />
Der Oberbürgermeister der Seestadt Bremerhaven,<br />
Herr Melf Granz, läßt sich bei strömenden<br />
Regen nicht von seiner Besatzmaßnahme<br />
abbringen!<br />
Roland Menzel vor Ort im Bremerhaven<br />
Ralf Forner<br />
„Gemeinsam mit unseren Lieferpartnern K. J. Fiedler, Meeres-<br />
Delikatessen (Fiedlers Fischmarkt Anno 1906) & Hans Fiedlers<br />
Söhne, Lachs- & Aalräucherei am Lunedeich, der Firma<br />
Ternäben sowie der Aal-Initiative setzen wir uns aktiv<br />
für den Fortbestand des europäischen Aals ein und begleiten<br />
diverse Forschungsprojekte. Wir unterstützen die<br />
Forschungsarbeit des VTI (Prof. Dr. Hanel) bei der Wesensanalyse<br />
und Erforschung der Geheimnisse des Aals.“<br />
Ralf Forner, Geschäftsführer Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
23
Vorbildliches & nachhaltiges<br />
Fischerei-Management in<br />
Alaska:<br />
Alaskas Verfassung verpflichtet die Regierung sowie jeden Einwohner<br />
gleichermaSSen zum nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen.<br />
Der Nachhaltigkeits-Ansatz von Alaskas Weißfisch-Industrie<br />
basiert auf vorbeugendem<br />
Management und verantwortlichem<br />
Haushalten. Für Alaska sind die Zukunft der<br />
<strong>Seafood</strong>-Bestände und der Umwelt wichtiger<br />
als unmittelbare Möglichkeiten der Berufsfischerei.<br />
Staatliche, nationale und internationale<br />
Maßnahmen stellen dies durch die<br />
Trennung der Schutzmaßnahmen und<br />
Quoten-Zuteilungen sicher. Die Management-<br />
Behörden sind so strukturiert, dass Wissenschaftler<br />
über die Fangmengen entscheiden<br />
und gesetzlich zugeteilte Fangquoten niemals<br />
über den wissenschaftlichen Vorschlägen<br />
liegen dürfen.<br />
Das Leitprinzip von Alaskas Fischereimanagement<br />
ist die solide wissenschaftliche<br />
Basis. Manager müssen einen vorbeugend<br />
konservativen Ansatz wählen, anstatt eine<br />
Schädigung der Ressource zu riskieren.<br />
Mehrere Behörden der Staats- und Landesregierung<br />
managen Alaskas Fischerei (Lachs,<br />
Bodenfische, Heilbutt und Krebse), doch die<br />
Grundprinzipien und Vorgehensweisen sind<br />
durchweg einheitlich – der Schutz basiert<br />
auf solider Wissenschaft und ist vorbeugend.<br />
Beim Weißfisch ist das Management in zwei<br />
Kategorien unterteilt: Bodenfisch und Heilbutt.<br />
Bodenfische werden national gemanagt.<br />
Der National Marine Fisheries Service (NMFS)<br />
erfüllt die Schutz- und Management-Pflichten,<br />
während der North Pacific Fishery Management<br />
Council (NPFMC) die Strategien und<br />
Quotenzuteilung bestimmt. Die Heilbuttfischerei<br />
wird durch eine Kooperations-Vereinbarung<br />
der Regierungen der USA und Kana-<br />
das international gemanagt. Die International<br />
Pacific Halibut Commission, eine Organisation<br />
mit Mitgliedern aus den USA und Kanada,<br />
arbeitet eng mit dem NPFMC zusammen.<br />
Durch Vorschriften für Alaskas Weißfisch-Fischerei haben (NPFMC)<br />
und Wirtschaft große Fortschritte bei der Verringerung von<br />
Umwelteinflüssen durch Fangoperationen gemacht. Sie umfassen:<br />
• Verbot der Schleppnetzfischerei auf dem Boden in weiten Meeresgebieten:<br />
98.000 nautische Quadratmeilen sind das ganze Jahr über dafür geschlossen, andere saisonal<br />
• Fangverbot in weiten Bereichen um Lebensräume von Meeressäugetieren zu schützen<br />
• Minimierung von Beifängen verbotener Arten (z.B. Lachs, Krebse)<br />
• Vorschreiben von Ausrüstungen, die den Kontakt gefährdeter Seevögel mit dem Fanggerät<br />
verhindern<br />
• Ein Schiffsbeobachtungs-System ist für Schiffe vorgeschrieben, die in bestimmten sensiblen<br />
Lebensräumen fischen<br />
Durchsetzung<br />
Bestimmungen<br />
Jede Fischerei wird zudem durch eine<br />
für sie eingerichtete Vollzugsbehörde<br />
geschützt, wie das NMFS-Büro für<br />
Gesetzesvollstreckung. Das staatlich<br />
verfügte At-Sea Observer Programm<br />
bringt vom NMFS beglaubigte zivile<br />
wissenschaftliche Überwacher auf die<br />
Fischerboote, um Daten zu sammeln<br />
und vermutete Regelverstöße an die<br />
Behörde zu melden.<br />
Dieses Programm hilft dabei, Fischfänge<br />
in Echtzeit zu überwachen und<br />
zu verrechnen. Es befasst sich auch<br />
mit Beifang und dessen Zurückwerfen<br />
(Discards) und verfolgt die Fänge in<br />
24<br />
fortschreitender Saison, so dass die<br />
Quoten nicht überschritten werden.<br />
Schutz<br />
Lebensräume<br />
der<br />
Schauen Sie sich auf<br />
unserer Website<br />
www.tg-seefood.de<br />
den Alaska-Film an!<br />
Zusätzlich zum traditionellen Fischereimanagement<br />
wurden über 40 Meeresschutzgebiete<br />
(MPAs) eingerichtet,<br />
um die ökologische Struktur und<br />
Funktion zu schützen, Forschung zu<br />
betreiben, den Lebensraum Meeresboden<br />
zu bewahren, empfindliche<br />
Bestände zu schützen und kulturelle<br />
Ressourcen zu erhalten. Von diesen<br />
40 Meeresschutzgebieten verbieten 31<br />
jegliche Berufsfischerei oder jeglichen<br />
Bodenkontakt von Fanggeräten wie<br />
Schleppnetzen. Tausende von Quadratmeilen<br />
stehen in Alaska unter<br />
MPA-Schutz. Beweis für den Erfolg<br />
dieser Vorgehensweise ist, dass bei<br />
Alaskas Weißfischen keine Art und<br />
kein Bestand überfischt ist oder sich<br />
der Überfischung nähert. Tatsache<br />
ist, dass nie eine Alaska <strong>Seafood</strong>-Art<br />
im Artenschutzgesetz als bedroht<br />
gelistet wurde.
Wild lachs aus Alaska<br />
Staatliches Fischereimanagement<br />
nachhaltige<br />
garantiert Fischerei<br />
• Die Festlegung der Lachsfangmengen erfolgt erst in der Saison<br />
• Der Lachsaufstieg wird permanent überwacht<br />
• Erst wenn genügend Lachse die Laichplätze erreicht haben<br />
wird die Fischerei wieder für einige Tage geöffnet<br />
• Die Anzahl der aufsteigenden Lachse wird genau erfasst (Luftbild, Testfischerei,<br />
Sonaruntersuchungen, Befragungen) und an Zählstationen aufgenommen<br />
• Klar definierte Lizenzen regulieren den Zugang zum Fischfang<br />
• Brutanstalten unterstützen die Lachsbestände. Man schätzt, dass ca. 20 % der<br />
kommerziell gefischten Lachse Alaskas aus Brutanstalten eingesetzt wurden<br />
• Schleppnetzfischerei ist verboten<br />
Transgourmet<br />
<strong>Seafood</strong><br />
ist Partner des<br />
Alaska <strong>Seafood</strong><br />
Marketing<br />
Instituts<br />
(ASMI)<br />
Nelly Masson<br />
Marketing Representative<br />
for Western Europe, (ASMI)<br />
Nelly Masson:<br />
„Seit der Staatsgründung<br />
Alaskas im Jahre 1959<br />
obliegt die Verantwortung<br />
für den Schutz<br />
der Wildlachse und<br />
die Sicherung seiner<br />
Wanderwege staatlichen<br />
Behörden.<br />
Klare gesetzliche<br />
Vorgaben und Regelungen<br />
dienen dabei<br />
dem Schutz des<br />
Wildlachses.<br />
“<br />
Geprüfte<br />
Fischerei!<br />
25
WiLD ALAsKAn<br />
Transparenz sorgt für Glaubwürdigkeit<br />
Wild<br />
sALMOn<br />
Alaskan Salmon<br />
Verfolgen Sie von Mai bis September die Lachsfänge tagesaktuell mit auf der Website von «Fish and Game» :<br />
website Verfolgen : http://www.adfg.alaska.gov/index.cfm?adfg=commercialbyfisherysalmon.bluesheet<br />
Sie von Mai bis September die Lachsfänge tagesaktuell mit auf der Website von «Fish and Game» :<br />
website : http://www.adfg.alaska.gov/index.cfm?adfg=commercialbyfisherysalmon.bluesheet<br />
Die Fischereistatistik Vorschau 2012 und Fänge 2011<br />
Die Fischereistatistik Vorschau 2012 und Fänge 2011<br />
(000 Fische)<br />
KiNG SOcKEyE cOhO PiNK chuM TOTAL<br />
2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012 2011 2012<br />
FiShErEiZONE Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau Fang Vorschau<br />
Arctic-yukon-<br />
Kusko<br />
18 17 77 80 256 345 7 125 1 123 2 003 1 481 2 570<br />
Westward region<br />
- Kodiak 18 19 2 267 2 722 188 282 16 642 13 200 823 831 19 963 17 054<br />
- Chignik 6 5 2490 1 371 77 116 905 1 443 269 279 3 747 3 214<br />
- South Peninsula 7 6 1 904 1 927 153 189 5 004 2 901 973 992 8 041 6 015<br />
- North Peninsula 3 3 942 2 184 20 69 742 26 300 204 2 007 2 486<br />
central region<br />
- Prince<br />
19 27 3 500 2 616 347 707 32 750 34 844 1 901 2 436 38 517 40 630<br />
William Sound<br />
- Cook Inlet 10 13 5 496 4 666 87 162 413 652 158 163 6 164 5 656<br />
- Bristol Bay 38 30 21 880 21 760 14 70 1 1 739 1 554 22 672 23 415<br />
Southeast region* 326 0 1 242 1 045 2 268 2 386 59 207 17 000 10 517 10 583 73 560 31 014<br />
Total Alaska 445 120 39 799 38 371 3 409 4 327 115 671 70 191 16 803 19 044 176 125 132 054<br />
% des Fanges 2011 30 %* 96 % 126 % 61 % 113 % 75 %<br />
Quelle ADF & G<br />
KÖNiGSLAchS rOTLAchS SiLBErLAchS BucKELLAchS KETALAchS<br />
* = Pacific Salmon Commission has not published a treaty quota for 2012 King Salmon.<br />
ALASKA ROTLACHS (OnCORHynCHuS neRKA – SOCKeye / Red)<br />
Wilder rotlACHs<br />
AUS DEM NORDPAZIFIK<br />
Bering Sea<br />
St-Lawrence<br />
Island<br />
Pribilof Island<br />
Nome<br />
Yukon River<br />
Kuskokwin<br />
River<br />
Anchorage<br />
Gulf of Alaska<br />
ROTLACHS-<br />
VERBREITUNG<br />
IN ALASKA, USA<br />
NORDPAZIFIK - FAO 67<br />
Rotlachse gehören zur Familie der Salmoniden<br />
und leben anadrom.<br />
Das heißt, sie leben im Meer und kehren in<br />
ihren Geburtsfluss zurück, um zu laichen und<br />
dann zu sterben. Als Jungfische wandern sie<br />
ins Meer, wo sie 1 bis 4 Jahre verbringen und<br />
sehr schnell wachsen. Sie ernähren sich von Zooplankton, Larven und kleinen Fischen.<br />
Sie werden 63 bis 90 Zentimeter lang und wiegen 3 bis 4 Kilogramm. Ihre schlanke<br />
Form und lebhafte Färbung machen Sockeye-Lachse zu den Ausgewachsene Rotlachse<br />
wandern von ihren Nahrungsgebieten im Ozean tausende von Kilometern in<br />
ihre Geburtsflüsse, um zu laichen.<br />
ein Produktblatt steht auf der AsMi website www.alaskaseafood.de in der Sektion Alaska Fische<br />
26<br />
Alaska <strong>Seafood</strong> News n
Alaska<br />
Quelle: Alaska <strong>Seafood</strong> News. April 2012<br />
läßt sich neu zertifizieren<br />
Die FAO-basierte Zertifizierung<br />
– Ein Modell, das besten Verfahren entspricht<br />
ASMI hat das FAO-basierte Modell für Nachhaltigkeit gewählt, weil es<br />
die höchsten Maßstäbe an glaubwürdige Zertifizierung erfüllt. Die Beurteilung<br />
wird direkt anhand der bekanntesten international vereinbarten<br />
Grundsätze für nachhaltiges Fischerei-Management vollzogen, dem<br />
Kodex und den Leitlinien der FAO. Andere Zertizierungsmodelle, zum<br />
Beispiel die Ökolabel-Produkte von Nichtregierungsorganisationen, verwenden<br />
häufig den FAO-Kodex und die Leitlinien. Island bemüht sich<br />
ebenfalls um ein FAO-basiertes Modell, und dieses Modell wird auch für<br />
eine Verwendung in ganz Nordamerika erwogen.<br />
Dieser Ansatz ist belastbar, allgemeinverständlich, praktisch und kostengünstig<br />
und ermöglicht es Alaskas Fischereien, die FAO-Kriterien für eine<br />
glaubwürdige Zertifizierung zu erfüllen. Dieses Programm nutzt zudem<br />
einen Zertifizierer, der durch ein internationales Akkreditierungs-Gremium<br />
zur International Organization for Standardization (ISO) akkreditiert<br />
wurde. Das Ergebnis ist ein Modell, das praktikabel, überprüfbar und<br />
transparent ist und die Kriterien und Verfahren beinhaltet, die in Kodex<br />
und Leitlinien der FAO umrissen werden.<br />
Der FAO Kodex und die Leitlinien wurden<br />
direkt in die folgenden sechs Hauptkategorien<br />
für Konformitäts-Kriterien übersetzt:<br />
• Das Fischereimanagement-System<br />
• Wissenschaft und Bestandswertungs-Maßnahmen<br />
• Den Vorsorgeansatz<br />
• Management-Maßnahmen<br />
• Umsetzung, Überwachung und Kontrolle<br />
• Ernstliche Einflüsse der Fischerei<br />
auf das Ökosystem<br />
Global Trust Certification, Ltd.<br />
führt die Zertifizierung durch<br />
Global Trust Certification, Ltd., eine nach ISO<br />
65 akkreditierte Zertifizierungs-Gesellschaft,<br />
wird die Beurteilung und Zertifizierung von<br />
Alaskas Fischereien durchführen. Global Trust<br />
unterstützt Standardisierungs-Organisationen<br />
durch die Bereitstellung eines akkreditierten<br />
Zertifizierungs-Rahmens für Standards wie<br />
FAO Kodex und Leitlinien und agiert zudem<br />
als Zertifizierungs-Manager für eine Reihe von<br />
nationalen und internationalen Programmen.<br />
Bei der Zertifizierung von Alaskas Fischereien<br />
ist Global Trust dafür verantwortlich, die<br />
Kompetenz und Konformität der Beurteilungs-<br />
Praktiken zu sichern. Global Trust ist NICHT<br />
Inhaber der Standards, noch wendet sich ihr<br />
Logo an Endverbraucher. Sie haben keine Verbindung<br />
zu den Fischereien.<br />
• ISO ist die weltweit führende Organisation für die Schaffung<br />
und Verwaltung von Standards für Konformitätsbewertung<br />
und Zertifizierung. Global Trusts ISO-Akkreditierung<br />
wird erreicht und erhalten durch eine detaillierte<br />
jährliche Beurteilung seiner Leistung und Kompetenz,<br />
einschließlich der Verwaltungs-Abläufe, Mitarbeiter- und<br />
Prüfer-Kompetenz sowie Prüf- und Berichtspraktiken<br />
durch ein Mitglied des Internationalen Akkreditierungs-<br />
Forums (IAF).<br />
27
Zertifizierungen<br />
Wir orientieren uns an<br />
folgenden, aus unserer Sicht<br />
anerkannten und international<br />
akzeptierten Siegeln:<br />
1. MSC: Marine Steward Chip Council<br />
2. Global G. A. P. => ASC<br />
3. Friend of the Sea<br />
4. Naturland<br />
5. Bio Siegel<br />
6. ASMI<br />
7. IRF<br />
8. ASC<br />
Global G.A.P.<br />
2.<br />
Global G.A.P. ist eine privatwirtschaftliche<br />
Organisation, die weltweit freiwillige<br />
Standards zur Zertifizierung<br />
von landwirtschaftlichen Produkten<br />
setzt. Der Global G.A.P.-Standard wurde<br />
in erster Linie entwickelt, um das<br />
Vertrauen der Verbraucher in die<br />
landwirtschaftliche Erzeugung von<br />
Nahrungsmitteln zu erhalten.<br />
- aktuelle Vorstufe für ASC (Pendant<br />
zu MSC Aquakultur)<br />
- Global G.A.P. wird auf der Verpackung<br />
nicht aufgeklebt<br />
3.<br />
4.<br />
Nachhaltigkeitssiegel<br />
„ Wir haben<br />
die Erde unseres<br />
Planeten nicht von<br />
unseren Vorfahren<br />
geerbt sondern von<br />
unseren Kindern<br />
geliehen.<br />
„<br />
1.<br />
Friend<br />
Sea<br />
of the<br />
Naturland<br />
MSC<br />
Der MSC ist eine unabhängige<br />
gemeinnützige Organisation,<br />
die sich das Ziel<br />
gesetzt hat, die Zukunft der<br />
Fischbestände und eine gesunde<br />
Meeresumwelt langfristig<br />
zu sichern. Das Siegel<br />
wird an Fischereien<br />
verliehen, die den strengen<br />
Nachhaltigkeitsstandards<br />
des MSC gerechnet werden.<br />
Das MSC-Siegel ist das in<br />
Deutschland bekannteste<br />
und anerkannteste Siegel.<br />
Wurde 1982 von David Brower, einem<br />
anerkannten US-Umweltschützer, gegründet<br />
(1978, 1979, 1998 für Friedensnobelpreis<br />
nominiert).<br />
Friend of the Sea ist das mengenmäßig<br />
weltweit führende Fisch-Label. Es<br />
gibt klare FOS-Kriterien und Standards<br />
zur Anerkennung und Zertifizierung.<br />
Dabei wird die nachhaltige Fischerei<br />
sowie die nachhaltige Aquakultur zertifiziert.<br />
Naturland ist das aus unserer Sicht<br />
anerkannteste Bio-Siegel für Fisch.<br />
Hauptanliegen für Naturland ist die<br />
nachhaltige Nutzung von Ressourcen<br />
in ökologischer, sozialer und ökonomischer<br />
Hinsicht. Dabei steht die Zertifizierung<br />
nach spezifischen Richtlinien<br />
im Mittelpunkt.<br />
&<br />
5.<br />
Das offizielle Bio-Siegel aus Brüssel<br />
hat klar definierte Regeln.<br />
6. ASMI:<br />
<strong>Seafood</strong> aus Alaska<br />
Alaskas Verfassung verpflichtet die<br />
Regierung sowie jeden Einwohner<br />
gleichermaßen zum nachhaltigen Umgang<br />
mit den natürlichen Ressourcen.<br />
Das Fischereimanagement Alaskas ist<br />
vorbildlich in der Welt. Zertifizierer:<br />
Global Trust.<br />
7.<br />
Europäisches<br />
Bio-Siegel<br />
IRF<br />
Nachhaltigkeitsiegel basierend auf<br />
FAO- und ISO Richtlinien. Zusammen<br />
mit „Island Responsible Fisheries<br />
(IRF)“ wurde ein eigenes, natürliches<br />
Zertifizierungsprogramm entwickelt.<br />
Das IRF-Programm entspricht allen<br />
international gültigen Standards,<br />
Richtlinien und Übereinkommen für<br />
die Zertifizierung ist eine unabhängige<br />
Zertifizierungsbehörde (Global Trust<br />
Certification).<br />
28<br />
8.<br />
ASC<br />
Nachhaltigkeitssiegel für Aquakulturprodukte<br />
(Markteinführung 2012)<br />
Höchststandards für Aquakulturbetriebe.<br />
Erste Zertifizierungen sind<br />
für Tilapia und Pangasius noch in 2012<br />
geplant.
Glossar<br />
Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale<br />
Cuxhaven<br />
Greenpeace und WWF geben als Orientierungshilfe<br />
eigene Ratgeber heraus:<br />
MSY - Das Konzept des Maximum Sustainable<br />
Yield (höchstmöglicher, nachhaltiger Dauerertrag)<br />
definiert, wie viel Fisch jährlich aus einem<br />
Bestand entnommen werden kann, ohne dass<br />
sein Fortbestand gefährdet ist. Die EU hat<br />
sich 2002 verpflichtet, ihre Fischbestände auf<br />
MSY-Basis zu befischen.<br />
FAO - Ziel der Food and Agriculture Organization<br />
of the United Nations (Ernährungs- und<br />
Landwirtschaftsorganisation der UN) mit Sitz in<br />
Rom ist es Produktion und Verteilung von Landwirtschaftserzeugnissen<br />
und Nahrungsmitteln<br />
zu verbessern. Hierzu zählen auch die Fischerei-<br />
Produkte.<br />
ICES - Der 1902 gegründete International<br />
Council for the Exploration of the Sea<br />
(Internationaler Rat für Meeresforschung) hat<br />
20 Mitgliedsländer und bietet als Wissenschaftler-Netzwerk<br />
1.6oo Forschern aus über 200<br />
Einrichtungen eine Plattform für den Informationsaustausch.<br />
Die EU stützt sich bei den<br />
Fischerei-Quoten auf die Empfehlung des ICES.<br />
Wir stehen mit den Organisationen im kritischen Dialog.<br />
Wir befürworten Einkaufsratgeber, die die Verbraucher beim Fischeinkauf<br />
beraten und anleiten. Wir fordern aber, dass die Prozeduren bei der<br />
Aufstellung der Listen, klarer, transparenter, wissenschaftsbasierter und<br />
nachvollziehbarer werden. Wir sitzen alle im selben Boot!<br />
Nachgefragt bei unseren<br />
Experten der Branche<br />
Dr. Christoph<br />
Zimmermann<br />
Stellvertretender<br />
Leiter des Instituts<br />
für Ostseefischerei<br />
(VTi)<br />
Dr. Matthias<br />
Keller<br />
Geschäftsführer<br />
des Fisch-<br />
Informationszentrums<br />
e. V.<br />
Quelle: Zeitbild Wissen<br />
FIZ Januar 2011<br />
(K)Ein guter Rat?<br />
„Ich esse gern Fisch, möchte aber auch<br />
die Meere schützen. Soll ich mich beim<br />
Einkauf strikt an Fischampeln und Einkaufsführer<br />
halten?“<br />
Nein. Die Fischführer der Umweltverbände<br />
geben gute Hinweise darauf, bei<br />
welchen Fischarten, Beständen und Fischereien<br />
Probleme bestehen. Sie müssen<br />
aber in der Regel sehr pauschalisieren,<br />
um überhaupt verwendbar zu sein. So rät<br />
z. B. Greenpeace von Fisch aus Grundschleppnetzfischereien<br />
dringend ab,<br />
obwohl diese Fangmethode in einigen<br />
Gebieten durchaus die ökologisch verträglichste<br />
Fischerei darstellen kann.<br />
Tatsächlich sind Pauschalaussagen nicht<br />
sinnvoll, egal ob sie eine ganze Fischart<br />
oder eine bestimmte Fangmethode<br />
betreffen. Die Fischampeln sind daher<br />
eher für die Bewusstseinsbildung bei<br />
Verbraucher (und Handel!) geeignet, weniger<br />
dagegen als echte Einkaufshilfe.<br />
Garantiert nachhaltig?<br />
„Woran erkenne ich im Supermarkt<br />
Fischprodukte, die aus einer nachhaltigen<br />
Fischerei stammen? Sind Zertifikate und<br />
Siegel verlässlich?“<br />
Umweltsiegel können Verbrauchern<br />
helfen, sich ganz bewusst für nachhaltig<br />
gewonnene Fischprodukte zu<br />
entscheiden. Am bekanntesten ist das<br />
blaue Siegel des Rats zur Bewahrung<br />
der Meere (Marine Stewardship Council,<br />
MSC; www.msc.org). Hersteller mit<br />
diesem Siegel garantieren, dass der<br />
verwendete Fisch aus einer nachhaltigen,<br />
überprüften Fischerei stammt.<br />
Vergleichbare Zertifikate für Aquakulturen<br />
werden derzeit entwickelt<br />
und sollen zukünftig vergeben werden.<br />
Ein besonderer Fall sind Bio-Siegel.<br />
Mit ihnen werden nur Aquakultur-<br />
Produkte gekennzeichnet, die gemäß<br />
speziellen Richtlinien erzeugt und<br />
kontrolliert wurden. Für den Verbrau-<br />
cher eher verwirrend: Wildfische, die<br />
in ihrer natürlichen Umgebung aufwachsen,<br />
werden nicht als Bio-Fisch<br />
deklariert.<br />
Die Vergabe von Zertifikaten ist ein<br />
guter Anreiz für die Fischerei, die<br />
Nachhaltigkeit ihrer Arbeit unter<br />
Beweis zu stellen. Allerdings müssen<br />
Fischer und Händler an Zertifizierungsprogrammen<br />
teilnehmen, um Erzeugnisse<br />
mit dem Siegel verkaufen<br />
zu dürfen. In Deutschland steht die<br />
Zertifizierung von Fischereien noch am<br />
Anfang. Deutschland ist aber im weltweiten<br />
Vergleich das Land, in dem am<br />
meisten Fischereierzeugnisse mit dem<br />
Siegel des MSC verkauft werden.<br />
29
neues<br />
aus unserem<br />
Labor Cuxhaven<br />
Was bedeutet der Begriff ‚Genießen mit Verantwortung –<br />
Fisch aus nachhaltigen Ressourcen‘ für Sie als Sachverständigen<br />
der Transgourmet <strong>Seafood</strong>?<br />
Genießen bedeutet für uns:<br />
Produkte aus einwandfreien Produktionsabläufen (u.a Kühlketteneinhaltung,<br />
Vermeidung von Cross-Kontaminationen)<br />
Einhaltung von Hygienevorschriften (HACCP), Sicherstellung<br />
spezifizierter Qualitätsmanagement-Maßnahmen (IFS),......<br />
Unter nachhaltigem Management verstehen wir u.a, dass<br />
die Reproduktionsfähigkeit einer Fischart erhalten bleibt<br />
und das die Umwelt nicht (-über Gebühr) geschädigt wird.<br />
Dieses will Transgourmet <strong>Seafood</strong> durch den Einsatz<br />
„zertifizierter“ Waren, z.B. durch „MSC“, „GlobalGap“, „Bio“,<br />
„Naturland“ sowie Kontrollen der Produzenten und deren<br />
TGS-Produkte im eigenen Auftrag durch externe sachverständige<br />
Stellen (z.B. Auditierungen durch Labor-Cuxhaven)<br />
erreichen.<br />
Erklären Sie uns doch bitte einmal –<br />
aus Ihrer Sicht des QS-Experten – den<br />
Begriff der Nachhaltigkeit<br />
Bis 1997 waren die Begriffe sustainable<br />
und sustainability noch nicht fest<br />
in der englischen Sprache verankert.<br />
Die Rückbesinnung auf die forstwirtschaftlichen<br />
Wurzeln der Nachhaltigkeit<br />
erfolgte erst, als der Begriff der<br />
Nachhaltigkeit in Deutschland bei der<br />
Suche nach einer geeigneten Übersetzung<br />
für sustainable und sustainability<br />
gesucht wurde. Da es aber nachhaltige<br />
Schädigungen ebenso wie nachhaltige<br />
Förderungen gibt, ist der Begriff der<br />
Nachhaltigkeit stets mit einem Eindeutigkeit<br />
schaffenden Bezug zu versehen,<br />
so dass etwa von nachhaltiger<br />
Entwicklung gesprochen wird, bzw. im<br />
Fall des LC-Siegels: ,,Nachhaltigkeit<br />
& Qualität - nachhaltig • ökologisch<br />
• hygienisch • sicher • hochwertig“<br />
lm allgemeinen Verständnis setzt sich<br />
der Begriff der Nachhaltigkeit aus<br />
drei Komponenten zusammen, die auch<br />
als Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit<br />
bezeichnet werden: soziale-,<br />
ökonomische- und ökologische Nachhaltigkeit.<br />
• Die ökologische Nachhaltigkeit umschreibt<br />
die Zieldimension, Natur und<br />
Umwelt für die nachfolgenden Generationen<br />
zu erhalten. Dies umfasst<br />
den Erhalt der Artenvielfalt, den Kli-<br />
30<br />
maschutz, die Pflege von Kultur- und<br />
Landschaftsräumen in ihrer ursprünglichen<br />
Gestalt sowie generell einen<br />
schonenden Umgang mit der natürlichen<br />
Umgebung.<br />
Somit betrifft Nachhaltigkeit verschiedene<br />
Betrachtungsebenen, kann<br />
also lokal, regional, national oder global<br />
verwirklicht werden.<br />
Mit einem wachsenden Umweltbewusstsein<br />
in der zweiten Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts entwickelte sich der<br />
Begriff Ökologie weit über den engen<br />
naturwissenschaftlichen Rahmen<br />
der Biologie hinaus und wird seitdem<br />
häufig synonym mit Begriffen wie Umweltschutz<br />
bzw. Umwelt verwendet.<br />
Der Begriff hat dadurch eine Bedeutungserweiterung<br />
oder -verschiebung<br />
erfahren und bezeichnet heute häufig<br />
auch die Handlungsweisen, die dem<br />
Umweltschutz oder einem nachhaltigen<br />
Wirtschaften dienen.<br />
Was ist eine nachhaltige<br />
Fischerei?<br />
Das MSC-Siegel steht für den Einsatz<br />
umweltverträglicher Fangmethoden<br />
und für eine verantwortungsvolle<br />
Nutzung von Beständen, Dabei<br />
geht es uns nicht darum, verschiedene<br />
Fischerei typen komplett zu verbieten,<br />
sondern Fischereibetriebe einzeln zu<br />
betrachten und festzustellen, ob ihre<br />
Tätigkeiten negative Folgen haben, die<br />
nicht wieder gutzumachen sind. Die<br />
Bewertung nach MSC-Standard ist also<br />
nicht nur eine Status Quo-Beurteilung,<br />
sondern betrachtet die Fischerei auf<br />
langfristige Sicht. Fischereien müssen<br />
kontinuierlich an sich arbeiten,<br />
um auch nach erfolgter Zertifizierung<br />
weiterhin als nachhaltig zu gelten.<br />
Alle Fischereien, die heute mit dem<br />
MSC-Siegel ausgezeichnet sind, haben<br />
Aktionspläne mit auf den Weg bekommen,<br />
die weitere Verbesserungen von<br />
ihnen erfordern.<br />
Das MSC-Logo findet man ausschließlich<br />
auf Produkten des Wildfangs.<br />
Fischzuchten spielen jedoch eine immer<br />
wichtigere Rolle und müssen ebenfalls<br />
auf nachhaltige Weise durchgeführt<br />
werden. ln Ergänzung zum MSC hat die<br />
Umweltorganisation den ASC gegründet.<br />
Das Kürzel steht für „Aquaculture<br />
Stewardship Council“ und sein Siegel<br />
soll ab 2012 nachhaltige Fischzuchten<br />
auszeichnen. Ähnlich wie der MSC soll<br />
der ASC eine Organisation werden, die<br />
auf Unabhängigkeit, Transparenz und<br />
Objektivitat setzt. Da dies derzeit so<br />
ist, wurde in Zusammenarbeit mit norwegischen<br />
Lachsfarmern der Status zur<br />
Anerkennung des Signets „Lachs aus<br />
nachhaltiger Norwegischer Aquakultur<br />
entwickelt. Auch dieser fußt (wie MSC)<br />
in keinster Weise in der,,Bio-Produktion“.
Die MSC-Kriterien wurden von über<br />
200 Wissenschaftlern, Umweltschützern<br />
und anderen lnteressengruppen<br />
während eines zweijährigen Prozesses<br />
definiert und stellen einen breiten<br />
wissenschaftlichen Konsens dar. Die<br />
Bewertungen nach diesen Kriterien<br />
werden von unabhängigen Prüfern und<br />
wissenschaftlichen Experten durchgeführt<br />
und die Öffenflichkeit kann sich<br />
in diesen Prozess einbringen. So wird<br />
sichergestellt, dass alle wichtigen lnformationen<br />
zu einer Fischerei in die<br />
Untersuchung einfließen. Alle Bewertungen<br />
sind transparent und können auf<br />
unserer Website mit- und nachverfolgt<br />
werden. Alle zertifizierten Fischereien<br />
erfüllen unsere Mindestanforderungen<br />
und müssen kontinuierlich an sich arbeiten,<br />
um zertifiziert zu bleiben. Dies<br />
ist ein einzigartiges Merkmal des MSC-<br />
Programms und verleiht ihm einen<br />
wichtigen Hebel, um wirkliche und<br />
messbare Verbesserungen in und auf<br />
den Meeren herbeizuführen.<br />
GLOBALG.A.P ist eine privatwirtschaftliche<br />
Organisation, die weltweit<br />
freiwillige Standards zur Zertifizierung<br />
von landwirtschaftlichen (inklusive<br />
Aquakulturen) Produkten setzt.<br />
Der GLOBALG.A.P Standard wurde in<br />
erster Linie entwickelt, um das Vertrauen<br />
der Verbraucher in die landwirtschaftliche<br />
Erzeugung von Nahrungsmitteln<br />
zu erhalten. Erreicht<br />
werden soll dieses durch die Verminderung<br />
umweltschädlicher Einflüsse<br />
durch die Landwirtschaft, die Reduzierung<br />
des Einsatzes von Medikamenten<br />
und chemischen Pflanzenschutzmitteln<br />
und die Umsetzung von Maßnahmen<br />
für die Sicherheit und Gesundheit von<br />
Mensch und Tier. GLOBALG.A.P ist ein<br />
so genannter,,pre-farm-gate standard“,<br />
d.h. das Zertifikat deckt den Produktprozess<br />
von der Aussaat oder Fütterung<br />
über alle folgenden landwirtschaftlichen<br />
Tätigkeiten bis zum Zeitpunkt<br />
der Auslieferung ab. GLOBALG.A.P ist<br />
eine „Business-to-Business“-Marke, und<br />
daher für Verbraucher nicht direkt<br />
sichtbar.<br />
Die GLOBALG.A.P Standards für Aquakultur<br />
beinhalten nicht nur die gute<br />
fachliche Praxis in Aquakulturbetrieben;<br />
der Produzent kann dadurch auch<br />
nachweisen, dass die im Betrieb eingesetzten<br />
Futtermittel und Sämlinge<br />
ebenfalls GLOBALG.A.P zertifiziert<br />
sind. Durch die Zertifizierung der Produktkette<br />
(Chain of Custody) innerhalb<br />
des Systems, wird eine saubere Trennung<br />
und Rückverfolgbarkeit von zertifizierten<br />
Produkten sichergestellt.<br />
Andree Osterloh<br />
im Kurzportrait<br />
• 1981: „Lebensmittel-Ausbildung“ mit einer Lehre<br />
zum Fischwerker (industrielle Fischverarbeitung),<br />
• 2 Jahre Bundeswehrkoch<br />
• bis 1988: Technikerausbildung<br />
• 1989 Gründung seiner Firma mit den Tätigkeitsschwerpunkten<br />
„ Beratung der Fisch-, Feinkost- und<br />
Lebensmittelindustrie (Unternehmensberatung).<br />
• 1990 bis 99 „tätigkeitsbegleitendes“ Studium<br />
Lebensmitteltechnologie der Hochschule Bremerhaven<br />
• ab 1996 der „Einstieg“ als unabhängiger & neutraler Sachverständiger in der<br />
Fischindustrie, Wurzel des heutigen Labor-Cuxhaven / ftb osterloh<br />
Rückwurf-Praxis stoppen<br />
Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale Cuxhaven<br />
Wenn die Fischer ihre Netze hieven, findet sich darin meistens auch unerwünschter Beifang:<br />
Untermaßige Exemplare der Zielfischart oder Fische, für die ein Fischer keine Fangquoten<br />
besitzt. Diese Fische dürfen nicht vermarktet werden und müssen nach geltendem EU-<br />
Recht ins Meer zurückgeworfen werden, obwohl die meisten Tiere verenden. Umweltverbände,<br />
Wissenschaft und die deutsche Fischerei lehnen diese Discard-Praxis einhellig ab,<br />
verfolgen aber unterschiedliche Lösungsansätze.<br />
Der World Wide Fund for Nature fordert neben einem Discard-Verbot den Einsatz moderner,<br />
nachhaltiger Fanggeräte, deren Entwicklung der WWF durch Projekte wie“Smart Gear“<br />
fördert. Das Ziel: Unerwünschter Beifang soll gar nicht erst in großen Mengen ins Netz gelangen.<br />
Wie der WWF spricht sich auch Dr. Christopher Zimmermann, einer der führenden<br />
deutschen Fischforscher, für eine Beweislastumkehr aus: Der Fischer muss nachweisen, was<br />
er aus dem Meer holt. Damit verbunden müsse die Quote umgestellt werden. Sie dürfe<br />
künftig nicht mehr die Anlandungsmengen festlegen, sondern die Fangmenge.<br />
Im Gegenzug fordert Zimmermann eine weitgehende Deregulierung. Wie der Fischer seinen<br />
Nachhaltigkeits-Nachweis erbringe und welche Netze er einsetze, solle er selbst entscheiden.<br />
Kutterfisch dagegen setzt auf pragmatische, leichter umzusetzende Maßnahmen.<br />
Als erste Schritte fordert die Cuxhavener Fischerei: Discard in der EU generell verbieten und<br />
die vorgeschriebenen Maschenweiten heraufsetzen.<br />
Discard-Daten auf einen Blick<br />
Laut einer Studie der UN-Welternährungsorganisation FAO werden weltweit pro Jahr etwa<br />
7,3 Millionen Tonnen Fisch und Meerestiere ins Meer zurückgeworfen (Stand 2004). Die FAO<br />
schätzt die globale Discard-Quote auf 8 Prozent des Gesamtfangs. In einzelnen Fischereien<br />
beträgt die Rückwurf-Quote je nach Zielfischart und Fangmethode aber bis zu 90 Prozent.<br />
Für die Fanggebiete der Nordsee werden die jährlichen Rückwürfe auf 500.000 bis 800.000<br />
Tonnen geschätzt, das ist etwa ein Drittel der Gesamt-Fangmenge.<br />
Von Garnelen und Strandkrabben überleben den Rückwurf etwa 60 bis 90 Prozent. Bei<br />
Fischen dagegen gilt eine Überlebensrate von 10 bis 20 Prozent, wie sie die widerstandsfähige<br />
Scholle erreicht, schon als hoch. Die Seelachsfischerei in der nördlichen Nordsee gilt<br />
als sehr ‚reine‘ Fischerei, bei der die Discard-Quote unter 1 Prozent liegt.<br />
Fischforschung<br />
Quelle: Kutter 01/2010, Kutterfischzentrale Cuxhaven<br />
Um die Bestandszahlen von Dorsch, Kabeljau, Hering oder Flunder zu ermitteln, führen<br />
die VTI-Mitarbeiter so genannte Fangbeprobungen durch. Dafür begleiten sie Fischer<br />
auf ihren Fangfahrten oder kaufen Stichproben aus deren Anlandungen.<br />
Die Bestände an Jungfischen untersuchen die Wissenschaftler dagegen auf regelmäßigen<br />
Forschungsfahrten, den Surveys. Dabei werden die Fischvorkommen mit<br />
Netzfängen, Unterwasserkameras und hydroakustischen Messgeräten wie Echoloten<br />
untersucht. Aus den Daten dieser Zeitreihen lassen sich die Umfänge und die künftigen<br />
Entwicklungen von Beständen hochrechnen. Die Datenerhebung auf See hat<br />
jedoch Grenzen. Die Zahl junger Seelachse zum Beispiel wird nicht ermittelt, weil die<br />
Jungfische in den Fjorden Norwegens bleiben und flächendeckende Surveys in den<br />
verzweigten Meeresarmen zu aufwändig wären. Durch ein Bestandsmanagement,<br />
das diese Un sicherheit von vornherein berücksichtigt, lässt sich die Gesundheit des<br />
Bestands dennoch verlässlich sicherstellen.<br />
31
Zeichen setzen!<br />
Umsetzungsmaßnahmen von Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
1<br />
TK-Eigenmarken und Fisch-Ettiketierung,<br />
Produktbezeichnung/<br />
Endverbraucherverpackung<br />
Wir kennzeichnen zukünftig unsere Fischprodukte<br />
über die heute übliche Kennzeichnung<br />
hinaus:<br />
• Fischart<br />
• Wissenschaftlicher Name<br />
• Produktionsmethode<br />
• Fanggebiet (FAO)<br />
• Fanggebiets-Nummer (Code)<br />
• Fangmethode<br />
2<br />
Wir bekennen uns eindeutig zu einer nachhaltigen<br />
Fischeinkaufspolitik und haben uns<br />
klare Untenehmensleitsätze zum Thema Fisch<br />
& Nachhaltigkeit auferlegt.<br />
Woher stammt<br />
derFisch?<br />
Interaktive Spurensuche im Netz<br />
Quelle: Zeitbild Wissen, FIZ Januar 2011<br />
Die interaktive Fanggebietskarte liefert Informationen<br />
über die kommerziell wichtigsten<br />
Seefische für den deutschen Markt. Nutzer<br />
können sich mit einem Klick über die Verbreitungsgebiete<br />
einer Fischart, den Zustand der<br />
Fischbestände in den unterschiedlichen Fangregionen<br />
und die typischen Fangmethoden<br />
informieren.<br />
Die dahinter stehende Online-Datenbank wird<br />
durch das Johann Heinrich von Thünen-Institut<br />
betreut und weiterentwickelt. Ihr Ziel ist es, mit<br />
der Datenbank eine transparente Grundlage<br />
für die Einkaufspolitik von Fischindustrie und<br />
Handel zu schaffen. Zudem soll sie interessierten<br />
Verbrauchern als wissenschaftliche, aber<br />
dennoch allgemeinverständliche Informationsquelle<br />
dienen.<br />
Der unter www.fischinfo.de oder<br />
www.portal-fischerei.de abrufbare<br />
Service wird von den Bundesverbänden des<br />
Lebensmittelhandels, der Fischindustrie und<br />
des Fischgroßhandels finanziert und durch das<br />
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt.<br />
3Wir befürworten eine Reduzierung<br />
der Fangquoten auf Basis wissenschaftlicher<br />
Empfehlungen. Von der<br />
Wissenschaft nachgewiesene bedrohte<br />
Fischarten aus den entsprechend<br />
betroffenen Fanggebieten<br />
nehmen wir aus dem Sortiment wie<br />
z.B. Drachenköpfe, Haie, Rochen,<br />
Roter Thunfisch oder Kabeljau aus<br />
der Nordsee. Bei Rotbarsch handeln<br />
wir nur den „Sebastes Marinus“ und<br />
nicht den gefährdeten „Sebastes<br />
Mentella“. Mit Hilfe der vierteljährlichen<br />
DNA-Analyse überprüfen wir<br />
dabei unsere Lieferanten.<br />
FAO-<br />
Fanggebiet Nr.<br />
FAO-<br />
Bezeichnung<br />
Fischerei-Organisation<br />
Fanggeb.-Nr.<br />
Hering (Clupea harengus)<br />
Spezifische Bezeichnung<br />
des Fanggebietes<br />
Öko-Region (ICES)<br />
oder Alternative<br />
Empfehlung für eine genauere<br />
Fanggebietskennzeichung<br />
27 Nordostatlantik<br />
ICES I Barentssee Nordost-Arktis ..gefangen im Nordostatlantik<br />
(Nordost-Arktis und Norwegische See)<br />
ICES II Norwegische See Norwegische See<br />
ICES III a Skagerak/Kattegat Skagerak/Kattegat ..gefangen im Nordostatlantik (Skagerak/Kattegat)<br />
ICES IV Nordsee Nordsee ..gefangen im Nordostatlantik (Nordsee)<br />
ICES VII d Östl. Ärmelkanal Nordsee<br />
ICES Va Island Island ..gefangen im Nordostatlantik (Island)<br />
ICES Vb Färöer Färöer ..gefangen im Nordostatlantik (Faröer)<br />
ICES VI aN West.Schottland Keltische Meere ..gefangen im Nordostatlantik (Westlich<br />
Schottlands)<br />
ICES VII aN Irische See Keltische Meere ..gefangen im Nordostatlantik (Keltische Meere)<br />
ICES VII bc VlaS Westl. Irland; P. B. Keltische Meere<br />
ICES VII ghjk VllaS Kelltische See Keltische Meere<br />
ICES III b (22) Westl. Ostsee-Beltsee Ostsee ...gefangen in der westlichen Ostsee<br />
ICES III c (23) Westl. Ostsee-Öresund Ostsee<br />
ICES III d (24) Westl. Ostsee- Arkomasee Ostsee<br />
ICES III d (25-28.1, Zentrale Ostsee Ostsee ..gefangen in der zentralen Ostsee<br />
29)<br />
ICES III d (32) Finnischer Meerbusen Ostsee<br />
ICES III d (28.2) Rigaer Meerbusen Ostsee ..gefangen in der nördlichen Ostsee<br />
ICES III d (30) Südl. Bottn. Meerbusen Ostsee<br />
ICES III d (31) Nördl.Bottn. Meerbusen Ostsee<br />
21 Nordwestatlantik<br />
NAFO 3KLNOP Neufundland Ost/<br />
Neufundland- ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />
Südwest<br />
Labradorschelf<br />
NAFO 4R Neufundland West Neufundland- ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />
Labradorschelf<br />
NAFO 4STVn Golf von St. Lorenz Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />
NAFO 4VsWX Scotia-Fundy Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (Kanada)<br />
NAFO 5Y Golf von Maine Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (USA)<br />
NAFO 5Z Georges Bank Scotian Schelf ..gefangen im Nordwestatlanik (USA oder Kanada)<br />
Seelachs (Pollachius spp.)<br />
Nordostatlantik<br />
ICES I Barentssee Nordost-Arktis ..gefangen im Nordostatlantik<br />
(Nordost-Arktis und Norwegische See)<br />
ICES II Norwegische See Norwegische See<br />
ICES Va Island Island ..gefangen im Nordostatlantik (Island)<br />
ICES V b Färöer Färöer ..gefangen im Nordostatlantik (Faröer)<br />
ICES VI, III a Nordsee, Katt./Skagerrak Nordsee ..gefangen im Nordostatlantik (Nordsee)<br />
ICES VII d-g Ärmelkanal Ärmelkanal<br />
ICES VI West. Schottland Keltische Seen ..gefangen im Nordostatlantik (westl. Schottland)<br />
ICES VII a Irische See Keltische Seen ..gefangen im Nordostatlantik (Keltische Seen)<br />
ICES VII e-k Keltische See Keltische Seen<br />
ICES XIV Südöstl. Grönland Ostgrönland ..gefangen im Nordostatlantik (Ostgrönland)<br />
Internationale Wirkung<br />
Quelle: Zeitbild Wissen, FIZ Januar 2011<br />
Deutschland importiert mehr als<br />
80 % der Fische und Meeresfrüchte<br />
zur Weiterverarbeitung. Indem die<br />
deutsche Fischwirtschaft in ihren<br />
Lieferverträgen die Einhaltung der<br />
Grundsätze nachhaltiger Fischerei<br />
einfordert, kann sie einen Beitrag<br />
zur Erhaltung der Fischbestände<br />
weltweit leisten. Diese Grundsätze<br />
entsprechen den Forderungen des<br />
FAO „Verhaltenskodex für verantwortungsvolle<br />
Fischerei“:<br />
www.fao.org<br />
„Wir unterstützen die<br />
nachhaltige Bewirtschaftung<br />
der Meere<br />
und Umwelt.<br />
Organisationen wie das<br />
MSC (Marine Stewardship<br />
Council), unterstützen<br />
wir indem wir<br />
weitestgehend alle Produkte<br />
umgestellt haben.<br />
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur<br />
setzt voraus, dass wir bereits jetzt anfangen, sie zu<br />
schützen und zu respektieren, so dass auch unsere<br />
Kinder die „Früchte“ des Meeres noch kennenlernen<br />
dürfen.“<br />
Yvonne Prüsch. Einkäuferin für Räucherfisch,<br />
32<br />
Matjes & Marinaden der TGS
Aus: Fischbestände.portal-fischerei.de<br />
4Nachhaltiges Handeln<br />
bedeutet für uns:<br />
Glaubwürdig und dauerhaft Verantwortung<br />
für Gesellschaft und Umwelt zu<br />
übernehmen. „Das Richtige richtig und<br />
dauerhaft tun!“ Nachhaltiges Handeln ist<br />
für uns ein Eckpfeiler der Unternehmensstrategie.<br />
Die Welternährungsorganisation FAO teilt die Weltmeere in 19 Fanggebiete<br />
auf, die einen spezifischen Namen haben. Für hervorgehobene Fanggebiete<br />
liegen weitere Informationen, wie artspezifische Fanggebiete, Ökoregionen<br />
und kommerziell bedeutende Fischarten und -bestände in „Fischbestände<br />
online“ vor.<br />
Fischartenübersicht<br />
Beispiele<br />
Kabeljau / Dorsch<br />
• Anzahl Bestände: 13<br />
• davon Bestandsdatenblätter: 6<br />
• Summe aller Fänge ohne Anlandungen (in 1.000 t): 944,7<br />
• Laicherbiomasse aller Bestände (in 1.000 t): 2.116,8<br />
5<br />
Wir sind zum wiederholten Male<br />
MSC zertifiziert worden! Wir sind Bio<br />
und Naturland zertifiziert. Wir haben<br />
eine IFS-Zertifizierung.<br />
6Das Prinzip der ursprünglich aus den<br />
USA stammenden Idee ist denkbar<br />
einfach: Unternehmen stellen ihre<br />
Mitarbeiter für einen Tag frei, damit<br />
diese in gemeinnützigen Einrichtungen<br />
für einen guten Zweck tätig werden.<br />
In diesem Jahr waren auch erstmalig<br />
Mitarbeiter der Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
bei der Sache. Im Mai 2012 bauten<br />
sie für eine Bremerhavener Kinderkrippe<br />
ein Kinderspielhaus zusammen<br />
und renovierten es fachmännisch!<br />
„Social Responsibility“<br />
Day of Caring<br />
Hering<br />
• Anzahl Bestände: 10<br />
• davon Bestandsdatenblätter: 4<br />
• Summe aller Fänge ohne Anlandungen (in 1.000 t): 1.941,1<br />
• Laicherbiomasse aller Bestände (in 1.000 t): 10.317,7<br />
7Unsere Unternehmensphilosophie gründet sich auf 4 Säulen der Nachhaltigkeit:<br />
Proaktive nachhaltige Sortimentsgestaltung<br />
und Förderung des<br />
Konsums nachhaltiger Produkte<br />
Aktiver Beitrag zum<br />
Ressourcen- und Klimaschutz<br />
Zufriedene, engagierte und<br />
produktive Mitarbeiter und<br />
begeisterte Kunden<br />
Übernahme gesellschaftlicher<br />
Verantwortung<br />
„socialresponsibility“<br />
„Nachhaltiger Fischeinkauf gehört zu unserem Selbstverständnis und ist Kernelement<br />
unserer Einkaufspolitik. Bei Sortimentsentscheidungen gehört Nachhaltigkeit<br />
zu den KO-Kriterien. Wir förden und fordern von unseren Lieferanten<br />
Fisch aus nachhaltiger Fischerei und ressourcenschonender Aquakultur.<br />
Für mich und meine Kollegen gilt: Heute verantwortungsvoll handeln, um auch<br />
Morgen noch Fisch geniessen zu können!<br />
Robert Müller, Category Manager TK-Fisch & Meeresfrüchte, TGS.<br />
33
8<br />
Transgourmet <strong>Seafood</strong> hat einen eigenen<br />
Nachhaltigkeitsbeauftraten im Einkauf.<br />
Eine vierköpfige Gruppe bildet<br />
unser Nachhaltigkeitsteam. Als Experten<br />
werden wir für die Warengruppe<br />
Fisch & <strong>Seafood</strong> als Berater<br />
für die REWE-Foodservice Mainz, die<br />
Fegro Selgros und Rewe Group Köln<br />
herangezogen.<br />
Unser neuer Firmeneigner die „coop<br />
Schweiz“ gilt als das nachhaltigste<br />
Unternehmen der Foodbranche in Europa<br />
und in der Welt! Das ist unser<br />
Anspruch, an dem wir uns orientieren!<br />
Schweiz<br />
ist uns wichtig<br />
10Kommunikation<br />
Als Transgourmet <strong>Seafood</strong> sind<br />
wir Mitglied im Bundesverband Fisch,<br />
pflegen intensiven Kontakt zum MSC<br />
und TÜV Nord und sprechen intensiv<br />
mit der Wissenschaft und den zuständigen<br />
NGO´s. Wir halten regen Kontakt<br />
zu NORGE, IRF, ASMI oder dem VTI und<br />
sprechen mit den Experten der Branche.<br />
„<br />
9Für den Lebensmitteleinzelhandel wurde<br />
ein nachhaltiges SB-Fisch Konzept mit<br />
einem Qualitätssiegel für geplante<br />
Nachhaltigkeit und Qualität entwickelt.<br />
Wir müssen die Gefährdung des Meere und die<br />
Notwendigkeit zum Aufbau einer nachhaltigen<br />
Fischerei noch mehr ins Bewusstsein des Verbrauchers<br />
rücken. Dabei stehen wir unseren Kunden<br />
gerne mit Rat und Tat zur Seite und helfen<br />
ihnen bei ihrer Entscheidungsfindung. Wir sind<br />
uns unserer Verantwortung für die Erhaltung der<br />
natürlichen Fischbestände bewusst!<br />
Klaus Hoffmann, PROKURIST– Vertriebsleiter Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
“<br />
34
2<br />
Art.-Nr. 670197<br />
Viktoriasee-Barschfilet Leckerfisch Naturland<br />
roh, Naturfi let aus dem Viktoriasee Tansania,<br />
ohne Haut, praktisch grätenfrei, mit 10 %<br />
Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Stück 140-160 g<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 663403<br />
Vom WWF<br />
empfohlen!<br />
Claressefilet Leckerfisch<br />
ohne Haut, ohne Bauchlappen, praktisch<br />
grätenfrei, mit 20 % Glasur, eine natürliche<br />
Kreuzung zweier Fischarten der Catfi sh-Familie,<br />
Zucht Niederlande, einzeln entnehmbar<br />
Stück 140-180 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695534<br />
Nordsee-Seelachsfilet Natur,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, aus nachhaltiger Fischerei, ohne Haut,<br />
grätenarm, mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Filet 140-160 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695527<br />
Ostsee-Dorschfilet Natur<br />
roh, aus nachhaltiger Fischerei, ohne Haut,<br />
grätenarm, mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar,<br />
gefangen in der östlichen Ostsee<br />
Filet 160-180 g<br />
Befindet<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg sich aktuell in der<br />
MSC-Zertifizierung<br />
Art.-Nr. 695473<br />
Alaska pazifisches Kabeljaufilet Natur,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska,<br />
ohne Haut, grätenarm, mit 10 % Glasur,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Filet 160-180 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
TNC-COC-44297071751<br />
Transparenz und Siegel<br />
Ein Teil unseres Sortiments ist MSCzertifi<br />
ziert. Bitte achten Sie auf das Transparenz beim Fischeinkauf,<br />
Wir sind für Aufklärung und<br />
blaue Ökosiegel. Mehr Information z.B. MSC, GLOBALG.A.P.,<br />
unter: www.msc.org/de<br />
Naturland.<br />
Viktoriaseebarschfi let<br />
Art.-Nr. 670203<br />
Viktoriasee-Barschfilet Leckerfisch Naturland<br />
roh, Naturfi let, aus dem Viktoriasee Tansania,<br />
ohne Haut, praktisch grätenfrei,<br />
mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Stück 170-190 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 668040<br />
Kap Seehechtfilet Natur, Leckerfisch,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, mit Haut, praktisch grätenfrei,<br />
mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Filet 170-230 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 668057<br />
Kap Seehechtfilet Natur Leckerfisch,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, mit Haut, praktisch grätenfrei,<br />
mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Filet 150-170 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695541<br />
Atlantik-Kabeljaufilet Natur,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, aus nachhaltiger Fischerei,<br />
ohne Haut, grätenarm, mit 10 % Glasur,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Filet 160-180 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695480<br />
Alaska-Seelachsfilet Natur,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska,<br />
ohne Haut, grätenarm, mit 10 % Glasur,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Filet 140-160 g<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Produktvielfalt aus nachhaltiger Fischerei<br />
oder ressourcenschonender Aquakultur<br />
einheitlicher Produktauftritt, klar strukturiert<br />
attraktives Truhenbild<br />
Topp-Qualität der Marke Leckerfisch<br />
Art.-Nr. 695503<br />
Nordsee-Scholle, MSC zertifiziert<br />
küchenfertig, ausgenommen, ohne Kopf,<br />
mit Haut, mit Gräten, mit 10 % Glasur,<br />
4 Stück im Beutel<br />
Filet 225-275 g<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695558<br />
Wildlachsfilet-Portionen Natur,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska, ohne<br />
Haut, tiefenthäutet, praktisch grätenfrei, Farbe<br />
13 +, mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Filet ca. 150 g, 6 Stück im Beutel<br />
Karton 5 Beutel à 900 g<br />
Art.-Nr. 695565<br />
Sockeye-Lachsfilet Portionen Natur,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, aus nachhaltiger Fischerei Alaska,<br />
mit Haut, Farbe 17 +, praktisch grätenfrei,<br />
mit 10 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Filet ca. 150 g, 6 Stück im Beutel<br />
Karton 5 Beutel à 900 g<br />
Art.-Nr. 661164<br />
Pangasiusfilet Natur Leckerfisch<br />
ohne Zusatzstoffe, roh, ohne Haut,<br />
praktisch grätenfrei, mit 10 % Glasur,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Filet 170-230g<br />
Karton 10 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695596<br />
Ab Herbst<br />
2011<br />
Riesengarnelenspieße Natur<br />
41/50, roh, geschält, entdarmt, mit<br />
20 % Glasur, einzeln entnehmbar,<br />
Spieß 100 g (9-11 Garnelen pro Spieß)<br />
10 Stück im Beutel,<br />
Karton 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695619<br />
Ab Herbst<br />
2011<br />
Riesengarnelenschwänze Easy Peel<br />
13/15 lbs, roh, Black Tiger, ohne Kopf, mit<br />
Schale, geschlitzt, die Schale ist einfach zu<br />
entfernen, mit 20 % Glasur, einzeln entnehmbar<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 117869<br />
Ab Herbst<br />
2011<br />
Kaltwassergarnelen, MSC zertifiziert<br />
gekocht, geschält, küchenfertig, einzeln<br />
entnehmbar, mit 10 % Glasur, gefangen<br />
im Nordwestatlantik<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
kleine Kartoninhalte<br />
speziell entwickelte<br />
Premium Gastro-Range<br />
gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />
Art.-Nr. 695510<br />
Nordsee-Scholle Natur, MSC zertifiziert<br />
mit weißer Haut, ohne schwarze Haut,<br />
praktisch grätenfrei, mit 10 % Glasur,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Filet 140-160 g<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695497<br />
Pazifische Schollenfilets Natur,<br />
MSC zertifiziert<br />
roh, ohne schwarze Haut, mit weißer Haut,<br />
praktisch grätenfrei, mit 10 % Glasur,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Filet 140-160 g<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 695572<br />
Norweger Lachsfilet Portionen<br />
ohne Haut, tiefenthäutet, praktisch grätenfrei,<br />
einzeln vakuumverpackt<br />
Filet ca. 150 g, 6 Stück im Beutel<br />
Karton à 5 Beutel à 900 g<br />
Art.-Nr. 695589<br />
Tilapiafilet Natur<br />
roh, ohne Zusatzstoffe, tiefenenthäutet,<br />
10 % Glasur, praktisch grätenfrei,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Filet 140-160 g<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
Art.-Nr. 698245<br />
Holländisches Matjes-Doppelfilet,<br />
MSC zertifiziert<br />
ohne Haut, ausgenommen, natürlich gereift<br />
und leicht gesalzen, einzeln vakuumverpackt<br />
Filet ca. 80 g, 10 Stück pro Beutel<br />
Karton à 5 Beutel à 800 g<br />
Art.-Nr. 695626<br />
Ab Herbst<br />
2011<br />
Riesengarnelenschwänze gekocht<br />
61/80 lbs, gekocht, geschält, entdärmt, Black<br />
Tiger, ohne Schwanzsegment, mit 20 % Glasur,<br />
einzeln entnehmbar<br />
Karton à 5 Beutel à 1 kg<br />
3<br />
<strong>TransGourmet</strong> <strong>Seafood</strong> fühlt sich als Unternehmen der Umwelt, der Gesellschaft und seinen<br />
Mitarbeitern gegenüber verpfl ichtet. In unseren Richtlinien und Leitlinien haben wir uns zu<br />
einer nachhaltigen Fischeinkaufspolitik nachdrücklich bekannt. Unsere Ziele sind klar defi niert:<br />
Fisch aus gemanagten Beständen werden bevorzugt gelistet<br />
Gefährdete Fische werden nicht gehandelt (roter Thunfisch, Dornhai, Hai, Rochen, Drachenkopf, Kabeljau<br />
aus der Nordsee, Dorsch aus der westlichen Ostsee etc.)<br />
Das BIO Fisch Sortiment soll kontinuierlich ausgebaut werden<br />
Wir konzentrieren uns mehr und mehr auf anerkannt zertifizierte Fischarten (MSC, ASC, GLOBALG.A.P., FOS, etc.)<br />
Unsere Sortimente werden kontinuierlich im Hinblick auf Ressourcen- und Artenschutz überprüft<br />
Wir lehnen Fisch aus IUU-Fischerei strickt ab<br />
Wir setzen uns für ein Discard-Verbot in EU-Gewässern ein<br />
Wir fordern großmaschige Fischnetze zur Reduzierung unerwünschten Beifangs und plädieren<br />
für eine gezielte Fischerei auf die jeweiligen Zielfischarten<br />
Wir sprechen uns für die Einrichtung von großflächigen Schutzgebieten und fischereifreien Zonen aus<br />
Wir sind für größtmögliche Transparenz und setzen uns für eine genaue Kennzeichnung<br />
der Fanggebiete, der von uns gehandelten Fische ein<br />
Schonende Fangmethoden und der Einsatz umweltschonender Fischereitechniken ist für uns unabdingbar<br />
Leckerfisch Buffet Räucherlachs<br />
geschnitten, aus norwegischer Rohware, DLG<br />
Gold prämiert, handgesalzen, ohne Haut,<br />
kaltgeräuchert<br />
Art.-Nr.<br />
319959 Karton ca. 10 kg<br />
(= 10 Seiten à ca. 800-1200 g)<br />
Der<br />
meistverkaufte<br />
TK-Lachs!<br />
Leckerfisch Norwegischer<br />
Räucherlachs<br />
tiefgefroren, kaltgeräuchert, trocken gesalzen,<br />
geschnitten, vakuumverpackt<br />
Art.-Nr.<br />
433952 Seite 500 g<br />
Wir sind in der Lage, Ihnen alle C & C-/ Großhandelsbeutel auch in<br />
attraktiven Einzelhandelsverpackungen anzubieten. Beispiele unserer<br />
Einzelhandelsrange ‚Leckerfisch‘ fi nden Sie hier abgebildet. Gerne<br />
besprechen wir mit Ihnen die Details und notwendigen Losgrößen.<br />
TK-Fisch<br />
Leckerfisch Norwegischer Büffet<br />
Gravedlachs<br />
tiefgefroren, geschnitten, gebeiztes Lachsfilet,<br />
ohne Silberhaut, mit Dillspitzen abgestreut<br />
Art.-Nr.<br />
433686 Karton ca. 10 kg<br />
(= 10 Seiten à ca. 800-1200 g)<br />
Wir arbeiten mit diversen Produzenten international zusammen. Der Betrieb ist IFS, BIO und MSC zertifi ziert. Unsere Qualitätssicherung<br />
ist bei unseren Produktionen präsent und jährliche<br />
Garnelenprodukte importieren wir in der Regel aus Thailand<br />
und Vietnam. Kaltwassergarnelen bekommen wir aus Grönland, Audits garantieren ein Höchstmaß an Sicherheit. Unsere Einzelhandels-Produktrange<br />
reicht von Faltschachteln über abgepackte<br />
Kanada oder Neufundland. In Bremerhaven sind wir eine enge<br />
Kooperation mit einem Tiefkühlhersteller eingegangen. Damit sind Beutelware bis hin zu transparenten Fischfi letketten-Verpackungen.<br />
wir in der Lage, sehr kundenindividuell und kreativ zu arbeiten.<br />
Panierte Fischprodukte (Kibbeling, Portionsfilets etc.)<br />
Convenience Produkte mit Rezepturleistung (Fischrouladen, gefüllte Fischtaschen, Fischfilets mit Auflagen)<br />
Vorgebackene Produkte, ‚ready to eat‘<br />
Naturfischfilets im Beutel oder in der Faltschachtel<br />
Schalen- oder Krustentiere (BIO Garnelen, Jakobsmuscheln, Garnelen)<br />
Fischsuppen<br />
Unsere Stärken liegen in der Flexibilität, kleiner Losgrößenproduktionen, Sortimentsvielfalt und Sortiments-Bündelung.<br />
4<br />
11Sortimentspoltik<br />
Unsere Muttergesellschaft die OHG Rewe-Foodservice GmbH<br />
& Co. hat sich das Ziel gesetzt, das nachhaltigste Foodserviceunternehmen<br />
Deutschlands zu werden. Wir als Tochtergesellschaft<br />
werden alles tun, um dieses Ziel im Bereich Fisch & <strong>Seafood</strong><br />
tatkräftig zu unterstützen. Seit dem Start des Unternehmens im Oktober<br />
2008 steht das Thema „Nachhaltigkeit“ bei uns im absoluten Sortimentsfokus.<br />
• Im Sortimentsbereich Matjes und Marinaden wurde die fast komplette<br />
Rohware auf MSC Ware umgestellt. Aktuell führen wir dort mehr<br />
als 100 Produkte, die zertifiziert sind.<br />
• Im Sortimentsbereich Räucherfisch waren wir die ersten, die alle<br />
Herings- und Makrelenprodukte auf MSC Ware umgestellt haben.<br />
Zudem führen wir MSC zertifizierten geräucherten Wildlachs, ASC<br />
zertifizierte geräucherte Tilapialoins und Naturland zertifizierten Räucherlachs,<br />
Forellen und heißgeräucherte Lachpralinen. Schillerlocken<br />
handeln wir nur aus nachweislich nachhaltigen Beständen, die kurz vor<br />
einer MSC Zertifizierung stehen.<br />
• Im Sortimentsbereich Frischfisch handeln wir ein breites Bio-Fischsortiment<br />
mit Bio-Lachs, Bio-Forellen, Bio-Doraden und Bio-Wolfsbarsch.<br />
Zudem handeln wir bei Frischfisch alles was MSC zertifiziert ist.<br />
- Schollen und Schollenfilets MSC<br />
- Seelachsfilets MSC<br />
- Wildlachsfilets (Sokeye) MSC<br />
- Albacore Thunfisch MSC<br />
- Heringe MSC<br />
- Kabeljaufilets MSC<br />
- Ostseedorschfilets MSC<br />
- Schellfischfilets MSC<br />
- Thunfischloins Friend of the sea<br />
- Viktoriaseebarschfilets Naturland Wildfisch<br />
- Lachs/Lachsfilets GlobalG.A.P.<br />
- Pangasiusfilets GlobalG.A.P.<br />
- Tilapiafilets GlobalG.A.P./ ASC<br />
Mit der MSC-zertifizierten deutschen<br />
Kutterfischgenossenschaft aus Cuxhaven<br />
NACHHALTIG, VERANTWORTLICH<br />
UND TRANSPARENT!<br />
sind wir eine enge Partnerschaft eingegangen<br />
und haben einen Infofolder<br />
Rückverfolgbarkeit: Sicherheit, die Sie verdienen!<br />
herausgegeben. Das Sortiment umfasst<br />
derzeit 10 Produkte. MSC Nordsee-Seelachsfilets<br />
und MSC-Ostsee-Dorschfilets<br />
werden mit Tracking Codes versehen und<br />
NACHVOLLZIEHBARE HERKUNFT<br />
können so lückenlos über das Internet<br />
verfolgt werden.<br />
• Im Sortimentsbereich TK-Fisch stellen wir kurzfristig ganze Sortimente<br />
auf MSC um. Im neuen TK-Fisch Folder präsentieren wir<br />
mehr als 250 MSC-zertifizierte Produkte. Damit handeln wir eines<br />
der größten Fisch-Nachhaltigkeitssortimente in Deutschland.<br />
Gemeinsam mit dem Alaska Marketing Institute erarbeiten wir derzeit<br />
eine Nachhaltigkeitskampagne mit nachhaltigem Fisch aus Alaska. Alle<br />
Fische werden im Beringmeer und im Golf von Alaska nachhaltig befischt.<br />
Folgende Fische gibt es bei uns im Sortiment:<br />
- Pazifischer Kabeljau<br />
- Kohlenfisch<br />
- Weißer Heilbutt<br />
- Pazifische Plattfische (Limande, amerikanische<br />
Scholle, Heilbuttscholle, paz. Scholle, paz. Kliesche, etc.)<br />
- Alaska Seelachs<br />
- Alaska Wildlachs (Sockeye, Keta, King und Coho) => alle<br />
MSC zertifiziert (neu: Global Trust)<br />
Für den Cash & Carry- und Foodservice-Markt haben wir ein TK-Fischbeutelsortiment<br />
ausschließlich aus nachhaltiger Rohware (MSC, Global<br />
G.A.P., Naturland) entwickelt mit ca. 25 verschiedenen Produkten wie<br />
z.B. Naturland Viktoriaseebarschfilet, Pangasiusfilet Global G.A.P., Nordseeseelachsfilet<br />
MSC, Ostseedorschfilet MSC, Kapseehechtfilet MSC, Bio<br />
Garnelen, etc.<br />
Innovativ, attraktiv<br />
und einfach lecker!<br />
Cash & Carry/ Großhandel<br />
Unser Sortiment<br />
Die Vorteile unserer TK-Fisch Beutelrange:<br />
Genuss mit Verantwortung<br />
Cash & Carry<br />
Großhandel<br />
TK<br />
Lebensmittel-Einzelhandel:<br />
Lebensmittel-Einzelhandel<br />
Unsere Produktrange im Überblick:<br />
TK<br />
TK<br />
12<br />
Was tun wir noch?<br />
- Im Transgourmet <strong>Seafood</strong> Umschlagszentrum in Bremerhaven<br />
setzen wir als Energiequelle nur Biostrom ein.<br />
- Im Bereich der Lagerhaltung und der Büros optimieren<br />
wir die Lichtsteuerung zur Energieeinsparung<br />
- Bei Transgourmet <strong>Seafood</strong> in Bremerhaven wurde das<br />
Papier von Frischfaserpapier auf umweltfreundliches<br />
Recyclingpapier umgestellt.<br />
- Die Monatswerbungen werden verstärkt mit nachhaltigen<br />
Produkten ausgefüllt.<br />
- Wir setzen bei der Warenbeschaffung verstärkt auf regionale<br />
Produkte (Räucherfisch aus deutschen Räuchereien,<br />
Nordsee-Matjesfilets, Forellen aus dem Königssee, Frischfisch<br />
aus Bremerhaven und Cuxhaven, Nordseekrabben aus<br />
Greetsiel, Naturland Wildfisch aus der Ostsee, etc.)<br />
- Wir unterstützen aktiv die Gesellschaft zur Rettung<br />
Schiffsbrüchiger.<br />
- Wir prüfen fortlaufend die Möglichkeiten eines verstärkten<br />
Bezugs von Fischen aus der Aquakultur.<br />
- Unsere Lieferanten und Produkte werden nach<br />
Maßgabe eines QM-Handbuches speziellen Risikobewertungen<br />
unterzogen.<br />
- Das Thema „Fisch & Nachhaltigkeit“ ist eines unserer<br />
Kernthemen in den Seminaren unserer <strong>Seafood</strong>-<br />
Akademie.<br />
35
„<br />
Als Einkäufer der Transgourmet <strong>Seafood</strong> sind wir<br />
immer bestrebt eine nachhaltige Einkaufspolitik zu<br />
betreiben. Unser Ziel ist es stets, gut gemanagte<br />
Fischbestände bevorzugt zu listen und für gefährdete<br />
Fischarten Alternativen zu suchen. Kontinuierlich<br />
bauen wir deshalb den Anteil von Fisch mit<br />
MSC-Herkunft oder Bio-Fisch aus ökologischer<br />
Aquakultur im Sortiment aus. Unsere Sortimente<br />
werden ständig im Hinblick auf Ressourcen,<br />
“<br />
Daten und Tierschutz überprüft.<br />
Dennis Friedel, Einkäufer Frischfisch der Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
Der Einkaufsexperte:<br />
Der Qualitätsexperte:<br />
Sven Schöfer, Leiter der Qualitätssicherung der Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
Unter nachhaltigem Management verstehen wir u.a., dass die Reproduktionsfähigkeit<br />
einer Fischart erhalten bleibt und die Umwelt nicht<br />
(über Gebühr) geschädigt wird.<br />
Nachhaltige Fischerei und Ökologische Aquakultur ermöglichen es,<br />
erlesenen Fisch-& <strong>Seafood</strong>-Genuss zu erschwinglichen Preisen für<br />
kommende Generationen zu sichern. Aus diesem Grund arbeiten wir<br />
intensiv mit ökologischen Aquakulturen und internationalen Zertifizierungsorganisationen<br />
zusammen! Wir forcieren europäische MSC-Fischerei<br />
und kombinieren somit ökologische Aspekte mit Nachhaltigkeit, da<br />
wir lange Transportwege vermeiden!“<br />
Gerade auch im Bereich von TK-Fisch haben wir viele neue Fischprodukte<br />
aus nachhaltiger Fischerei und ressourcenschonender Aquakultur<br />
eingeführt, die mit einem speziellen zusätzlichen Siegel versehen werden.<br />
Gemeinsam mit einem vereidigten Sachverständigen überprüfen<br />
wir hier alle Aspekte der Nachhaltigkeit.<br />
Leitsatz Transgourmet <strong>Seafood</strong><br />
„Wir unterstützen und befürworten das Discard-Verbot. Jeglicher<br />
Beifang muß auf die festgelegte Quote angerechnet und angelandet<br />
bzw. weiterverarbeitet werden. Verschwenderische Rückwürfe sind<br />
durch selektive, gezielte Fischerei zu minimieren.“<br />
Designed by Werbeagentur Hiller, Düsseldorf, www.werbeagentur-hiller.de<br />
seafood<br />
An der Packhalle IX, Nr. 11 | 27572 Bremerhaven<br />
Tel. 0471 - 14 29 1 - 190<br />
Fax 0471 - 14 29 1 - 199<br />
info@tg-seafood.de | www.tg-seafood.de