PR31 - Proletarische Revolution
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<strong>Proletarische</strong> <strong>Revolution</strong> 31<br />
brahmanistischen Ideologie<br />
laut, gegen das alte Denken<br />
von der Herrschaft über die<br />
Frauen, Dalits (Kastenlosen),<br />
die Nationalitäten, die Kasten-<br />
Teilung und die Unberührbarkeit<br />
in den großen ländlichen<br />
Gebieten. Die Leute gaben die<br />
Vorstellung vom König als Inkarnation<br />
des Gottes Vishnu<br />
auf. (...) Jetzt ist das Land ein<br />
sekulärer (nicht-religiöser)<br />
Staat. Nepal wurde zur Föderativen<br />
Demokratischen Republik<br />
erklärt. (...)<br />
Der Neuaufbau des Staates auf<br />
der Grundlage der Selbstbestimmung<br />
durch Beseitigung<br />
des alten feudalen Zentralstaats,<br />
um eine Föderative<br />
Demokratische Republik im<br />
eigentlichen Sinn zu errichten,<br />
um Sonderrechte für Frauen<br />
und Dalits einzuführen, um<br />
eine revolutionäre Landreform<br />
unter der Losung „das Land<br />
dem der/die es bebaut“ durchzuführen,<br />
um eine nationale<br />
und unabhängige Wirtschaft in<br />
Gang zu setzen, um ein demokratisches<br />
Erziehungssystem<br />
einzurichten, um ausreichende<br />
Beschäftigung bereitzustellen,<br />
um Arbeit und Nahrung für die<br />
Arbeiter/innen bereitzustellen,<br />
um neue kulturelle Werte zu<br />
begründen, um Nepal von allen<br />
Arten von Unterdrückung<br />
und soziale Diskriminierung zu<br />
befreien und um es souverän<br />
und harmonisch zu machen.<br />
Ingesamt sollten die Volksmassen<br />
mit vollen demokratischen<br />
Rechten auf wirtschaftlicher,<br />
politischer und kultureller Ebene<br />
ausgestattet werden. Und<br />
so können wir voranschreiten,<br />
um eine neue Volksdemokratie<br />
zu errichten. (...)<br />
Das nepalesische Volk<br />
wird seine Feinde besiegen<br />
Interview mit Gen. Prachanda,<br />
Vorsitzender der CPNM<br />
(...) Derzeit ist die Internationale<br />
Kommunistische Bewegung<br />
in einem defensiven<br />
Stadium, aber hier hat sie an<br />
Ansehen gewonnen. Kannst<br />
du uns einige hervorstechende<br />
Kennzeichen nennen?<br />
(...) Heute gibt es kein wirklich<br />
sozialistisches Land auf der<br />
Welt. Die Situation ist überall<br />
ungünstig für die Bewegung,<br />
aber der Volkskrieg in Nepal<br />
hat sich rasch entwickelt und<br />
seine Notwendigkeit bewiesen.<br />
(...) Vor dem Beginn des<br />
Volkskriegs haben wir zehn<br />
Jahre lang gegen Rechtsabweichungen,<br />
Opportunismus<br />
und Eklektizismus gekämpft<br />
und den Boden dafür bereitet.<br />
Und während der zehn Jahre<br />
führten wir den Krieg und<br />
rühmten ihn. Während dieses<br />
Jahrzehnts des Volkskriegs<br />
reiften Führer/innen und Führung.<br />
(...)<br />
Die gegenwärtige Taktik der<br />
CPNM unterscheidet sich von<br />
anderen taktischen Orientierungen<br />
der kommunistischen<br />
Bewegung. Kannst du das<br />
rechtfertigen?<br />
Ich denke es ist sowohl unterschiedlich<br />
als auch ähnlich. Du<br />
kannst in beide Richtungen<br />
argumentieren, weil Marx<br />
und Engels den Klassenkampf<br />
in Deutschland führten und<br />
da viel dazulernten. Aber das<br />
deutsche Muster wurde in<br />
Frankreich während der Pariser<br />
Kommune nicht wiederholt,<br />
obwohl beide sie als große <strong>Revolution</strong><br />
einschätzten. Dann<br />
verwendete Lenin wieder nicht<br />
die gleichen Lehren in der Oktoberrevolution.<br />
Ähnlich verwendete<br />
auch Mao sie unterschiedlich.<br />
Als Ergebnis wurde<br />
bewiesen, dass der Marxismus-<br />
Leninismus-Maoismus einige<br />
ähnliche Grundideen hat.<br />
Die Notwendigkeit findet ihren<br />
Weg und wir benutzen die<br />
Theorie unter veränderten Umständen<br />
als unsere Vorgänger.<br />
Wir verwenden auch eine veränderte<br />
Taktik, sie ist ein bissel<br />
anders als Maos Taktik. Wieder<br />
gibt es einige Ähnlichkeiten,<br />
wie Lenins Taktik anders war<br />
als die von Marx, und die von<br />
Mao anders als die von Lenin.<br />
So ist es das gleiche; jeder<br />
weiß, dass diese <strong>Revolution</strong>en<br />
zu verschiedenen Zeiten stattgefunden<br />
haben. Die Situation<br />
hat sich verändert, das internationale<br />
Kräftegleichgewicht ist<br />
nicht dasselbe wie zu der Zeit,<br />
als unsere Vorgänger ihre Taktik<br />
langsam für ihre besondere<br />
Zeit entwickelten und auch wir<br />
setzen diesen Prozess fort. Nun<br />
ist die Situation im 21. Jahrhundert<br />
nicht die gleiche wie<br />
in der Vergangenheit, es gibt<br />
einige Einflüsse auf die Weltpolitik<br />
und die Hauptsache ist,<br />
dass nirgends eine sozialistische<br />
Autorität an der Macht<br />
ist. In dieser bitteren Situation<br />
hätten wir Rückschläge und einen<br />
Zusammenbruch erlitten,<br />
wenn wir die alte Taktik der<br />
<strong>Revolution</strong> benutzt hätten. Ich<br />
sage oft zu unseren Genoss/innen,<br />
wenn wir eine Kopie des<br />
langen Volkskriegs anwenden<br />
würden, würden wir einen<br />
Schiffbruch erleiden wie in<br />
anderen Ländern, obwohl sie<br />
wirkliche <strong>Revolution</strong>är/innen<br />
sind und ihr Leben geopfert<br />
haben. Deshalb wollen wir die<br />
Fehler los werden. Das ist die<br />
Lehre, die wir vom Marxismus,<br />
Leninismus und Maoismus gelernt<br />
haben. Jetzt stehen wir<br />
hier. Ansonsten ständen wir am<br />
Anfang und müssten den Krieg<br />
erklären. Wir haben ununterbrochen<br />
zehn Jahre gekämpft<br />
und entsprechend unserer neu<br />
entwickelten Taktik die Imperialisten<br />
und rückwärtsgewandten<br />
Kräfte herausgefordert.<br />
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