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12 Titel_auslandsentsendung<br />
Sicher im Ausland<br />
überblick. Deutsche Unternehmen kümmern sich beispielhaft um ihre Entsen<strong>de</strong>richtlinien,<br />
doch <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>s Entsandten kommt oft zu kurz. Das muss sich än<strong>de</strong>rn.<br />
Von Katharina Schmitt (Red.)<br />
Die Arbeitswelt verliert ihre<br />
Grenzen: China, USA und<br />
Großbritannien hießen in <strong>de</strong>n<br />
letzten zwei Jahren die Hauptziele<br />
ins Ausland entsandter Mitarbeiter.<br />
Aber in beinahe alle Län<strong>de</strong>r dieser Welt<br />
wer<strong>de</strong>n Mitarbeiter auf begrenzte Zeit<br />
zur Arbeit geschickt – mit steigen<strong>de</strong>r<br />
Ten<strong>de</strong>nz. Die Anzahl <strong>de</strong>r Expatriates ist<br />
seit 2002 weltweit um 25 Prozent gestiegen.<br />
50 Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Unternehmen,<br />
die bereits Mitarbeiter ins Ausland<br />
entsen<strong>de</strong>n, gehen davon aus, dass sich<br />
ihr Expatriate-Personalbedarf in <strong>de</strong>n<br />
nächsten drei Jahren noch erhöhen wird.<br />
So die neue Studie „Managing Mobility<br />
2012“ von ECA International.<br />
Grün<strong>de</strong> dafür gibt es, auch bei schwierigen<br />
Wirtschaftsbedingungen, genug:<br />
Neue Märkte, globale Konzernstrukturen<br />
und internationale Joint Ventures<br />
erfor<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Austausch von Personal<br />
über alle Grenzen hinweg. Eine Studie<br />
von Mercer (International Assignments<br />
Survey 2010) nennt <strong>de</strong>n Mangel an Mitarbeitern<br />
mit lokalem Know-how, <strong>de</strong>n<br />
Wunsch nach Verbesserungen <strong>de</strong>r operativen<br />
Leistungen und <strong>de</strong>n Aufbau neuer<br />
Geschäfte als die Haupttreiber von<br />
Auslandsentsendungen. ECA International<br />
verzeichnet insbeson<strong>de</strong>re eine starke<br />
Nachfrage nach – am Einsatzort kaum<br />
vorhan<strong>de</strong>nem – hoch qualifiziertem Personal<br />
beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Wachstumsregionen<br />
Asien und Südamerika.<br />
Auch sind internationale Mobilitätsprogramme<br />
nach <strong>de</strong>r ECA-Studie in Unternehmen<br />
inzwischen ein wichtiger<br />
Teil <strong>de</strong>r Talentmanagement-Strategie<br />
– Mitarbeiter sollen die nötige Auslandserfahrung<br />
sammeln und sich dabei<br />
Fähigkeiten für spätere Managementpositionen<br />
aneignen. Entsprechend<br />
geben fast ein Drittel <strong>de</strong>r befragten Unternehmen<br />
„Karriereentwicklung” als<br />
Hauptgrund für die Entsendung eines<br />
Mitarbeiters ins Ausland an.<br />
Risikowahrnehmung unterschei<strong>de</strong>t<br />
sich von Land zu Land<br />
Doch was für viele Mitarbeiter interessant,<br />
horizonterweiternd und karrierreför<strong>de</strong>rnd<br />
klingt, hat auch seine<br />
Schattenseiten. In einer Benchmarkstudie<br />
<strong>de</strong>s weltgrößten Anbieters von<br />
Prävention und Krisenmanagement International<br />
SOS gaben 88 Prozent <strong>de</strong>r<br />
befragten <strong>de</strong>utschen Unternehmen an,<br />
regelmäßig Geschäftsreisen<strong>de</strong> in hochriskante<br />
Gebiete zu entsen<strong>de</strong>n. Wobei<br />
Vorbildliche administrative<br />
Vorbereitung und Fürsorgepflicht<br />
Aber nicht nur für die Expatriates, auch<br />
für die Personalabteilungen sind Entsendungen<br />
eine Herausfor<strong>de</strong>rung. Sie müssen<br />
die geeigneten Expatriates fin<strong>de</strong>n,<br />
sie müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
für die Entsendung setzen -<br />
mitsamt allen sozialversicherungs- und<br />
steuerrechtlichen Hür<strong>de</strong>n. Ihnen obliegt<br />
die Steuerung <strong>de</strong>r kulturellen und <strong>de</strong>r<br />
gesamten organisatorischen Vorbereitung,<br />
die Vertrags- wie Vergütungsgestaltung.<br />
Nicht vergessen wer<strong>de</strong>n darf<br />
bei alle<strong>de</strong>m auch nicht die Betreuung<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter im Ausland und die Vorbereitung<br />
ihrer Wie<strong>de</strong>rkehr.<br />
Die Fürsorgepflicht, die <strong>de</strong>r Arbeitgeber<br />
<strong>de</strong>n ins Ausland entsandten Mitartipp<br />
Hier bekommen Sie Informationen zu<br />
aktuell krisenbedrohten o<strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten<br />
Regionen:<br />
• Auswärtiges Amt: Weltweite Reisewarnungen<br />
und Sicherheitshinweise<br />
www.auswaertiges-amt.<strong>de</strong><br />
• National Counterterrorism Center:<br />
Informationen und Jahresberichte<br />
über terrorgefähr<strong>de</strong>te Län<strong>de</strong>r<br />
www.nctc.gov<br />
• Expat News: Nachrichten und<br />
Informationen für Expatriates<br />
www.expat-news.com<br />
die Risiken einer Auslandsentsendung<br />
weltweit unterschiedlich wahrgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Deutsche Unternehmen sehen<br />
die Gefahren für ihre entsen<strong>de</strong>ten Mitarbeiter<br />
insbeson<strong>de</strong>re in medizinischen<br />
Notfällen und Verkehrsunfällen. Tatsächlich,<br />
so auch eine Untersuchung <strong>de</strong>r Techniker<br />
Krankenkasse, liegt die Gefahr im<br />
Ausland zu erkranken, um 18 Prozent<br />
höher als im Heimatland.<br />
Die von Unternehmen im europäischen<br />
wie außereuropäischen Ausland<br />
gegenüber SOS International genannten<br />
Risiken von politischen Unruhen, Naturkatastrophen,<br />
Terror, Inhaftierung, Flugzeug-<br />
o<strong>de</strong>r Personenentführung, sehen<br />
die <strong>de</strong>utschen Unternehmen dagegen<br />
großteils gar nicht (Krieg, Inhaftierung,<br />
Flugzeugentführung) o<strong>de</strong>r schätzen sie<br />
zumin<strong>de</strong>st als wenig wahrscheinlich ein.<br />
Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an katharina.schmitt@personalmagazin.<strong>de</strong><br />
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