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Jahreszeiten - Nargaroth

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Nachtrag/Erweiterung<br />

Dieses Album ist kein Black Metal Album und kann demnach nicht unter den Kriterien<br />

eines solchen betrachtet werden. Es ist der Versuch musikalisch & textlich die<br />

Eigenheiten der vier <strong>Jahreszeiten</strong> sowie der Empfindungen der („Geisteskrankheit“)<br />

Liebe im klassischen Sinn und ihrer Veränderungen widerzuspiegeln. Im Booklet des<br />

Albums beschrieb ich es so, dass sich „deren emotionale Eigenheiten und mentale<br />

Repräsentationen im musikalisch-melodiösen Verlauf der einzelnen Stücke<br />

widerspiegeln“. Der melodische Anfang eines jeden Stückes soll also die Wesensart der<br />

jeweiligen Jahreszeit, aber auch des momentanen Gefühlszustandes der Liebe<br />

repräsentieren, was an mancher Stelle durch blackmetal-unorthodoxe Melodieläufe<br />

erfolgte, um dem Bestreben, das Emotionsmoment einzufangen, gerecht zu werden. Zur<br />

Abbildung dieser komplexen Dynamik haben meine Lyrics alt-klassische Elemente, die<br />

jedem, der sich mit Klassik und Literatur auseinandergesetzt hat, vertraut sein sollten,<br />

sodass ich jegliche Form von Anleiheunterstellungen zurückweise.<br />

Wie zu erwarten sorgte die Eingangsmelodie des „Frühling“ für die stärksten<br />

Kontroversen, denn sie ist ein Anti-Statement gegen all die Neo-BM-Kids, die vom alten<br />

Wesen des Black Metals keine Ahnung haben und ihn mit ihren adoleszenten<br />

Kurzzeitideologien terrorisieren! Meine deutschstämmigen Urgroßeltern väterlicherseits<br />

waren Farmer aus Bessarabien, die im 18/19Jh. dorthin auswanderten. Und jeder, der sich<br />

die harten Winter an den Südausläufern der Karpaten vorstellen kann oder wie ich auf<br />

dem Land groß wurde, kann sicher die Erwartung des Frühlings dieser Menschen<br />

ermessen, der als Bote neuen Lebens nach entbehrungsreichen, eisstürmenden Wochen<br />

und Monaten in Frühlingsfesten entsprechend mit Tänzen und Liedern begrüßt wurde.<br />

Und um meine Vorfahren und meine bessarabischen Wurzeln zu ehren, verwendete ich<br />

für den Einklang des Stückes „Frühling“ eine bessarabische Volksweise. Mehr hierzu in<br />

der NARGAROTH Sondergabe des IUT TE ASKEN Magazins Anfang 2010. Und<br />

hinsichtlich des eingangs erwähnten Themas der Stücke sollte jeder, der einmal frisch<br />

verliebt war, wissen, wie "albern" (im weitesten Sinne fast krankhaft) oder "silly", wie es<br />

im Englischen treffend heißt, man sich in diesem Liebeszustand manchmal benimmt.<br />

Oder wie befreiend es sein kann, wenn man sich nach langen Lebensphasen der Trostund<br />

Mutlosigkeit (Winter) wieder verliebt und auf einmal alles möglich erscheint, als<br />

wäre wieder das Leben in einen eingekehrt. Und genau das spiegelt die Eingansmelodie<br />

wieder! Ich verstehe, wenn diese folkloristische bessarabische Melodie als blackmetalunorthodox<br />

gesehen wird, nicht aber, vor dem Hintergrund der Thematik, mit dem sich<br />

das Album auseinandersetzt, das Unverständnis darüber. Doch indem sich einige darüber<br />

belustigend ereifern, eine „Bierzeltmusik“ oder andere infantile Klänge erinnern, zeigt

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