Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News
Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News
Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Testberichte</strong> <strong>•</strong> <strong>Reiseberichte</strong> <strong>•</strong> <strong>Reportagen</strong> <strong>•</strong> <strong>News</strong><br />
seit 1998<br />
April 2011<br />
Reise<br />
Französische Jura<br />
Test<br />
Honda CBR 250R<br />
13.-22.05. Korsika – zwei Plätze frei geworden!<br />
Kostenlos
Nach den Messen = vor der Saison<br />
Die Motorrad- und Zubehörindustrie<br />
sowie alle dazugehörigen<br />
Vertriebsstrukturen haben von<br />
Januar bis Mitte April reichlich<br />
Lust am Motorradfahren verbreitet.<br />
Sie haben sich auf vielen großen<br />
und kleinen Motorradmessen<br />
meist bestmöglich präsentiert<br />
und hoffen nun, dass bei entsprechenden<br />
Wetterbedingungen<br />
ihre gesäte Lust am Motorradfahren<br />
auch aufgeht. Jetzt liegt es an<br />
uns Bikern, dass wir aus unseren<br />
Winterhöhlen aufbrechen und<br />
wieder genüsslich mit unserem alten<br />
oder besser noch, mit einem<br />
auf den Messen bewunderten<br />
neuen Modell, durch die Lande<br />
touren.<br />
Der Spritpreis für Superplus und<br />
besonders das Drama um den<br />
neuen E10 öko angehauchten<br />
Sprit machen es uns Bikern nicht<br />
leicht, einfach sorglos loszufahren.<br />
Keiner weis mit 100%-iger<br />
Garantie, ob dieser Sprit meinem<br />
Motor nicht das Leben kostet. Einfach<br />
toll was sich unsere „Ökofuzzis“<br />
immer wieder im parteipolitischen<br />
Selbstbedienungsladen<br />
Bundesrepublik für uns Bürger<br />
nützliches ausdenken. Natürlich<br />
ohne jegliche Haftung für Ihr Tun.<br />
Jeder Handwerker haftet für<br />
seine verkaufte Leistung mit seinem<br />
Hab und Gut. Unsere Politiker<br />
leben ihre geistigen Visionen<br />
und Ideologien, hier habe ich besonders<br />
auf die richtige Schreibweise<br />
bei Ideologien gelegt, ohne<br />
dafür gerade stehen zu müssen.<br />
Ein Zustand der meinen Motor,<br />
besser Magen zum …bringt.<br />
Das Tsunami- und Atomdrama in<br />
Japan kann ich einfach nicht so<br />
ganz unkommentiert lassen,<br />
schon gar nicht, weil ja viele der<br />
Motorradhersteller aus Japan<br />
kommen. Honda Europe unterstützt<br />
seinen Mutterkonzern in<br />
vielfältiger Weise und ich habe<br />
hautnah miterlebt, in welch riesiger<br />
Sorge die bei unserem Hondatest<br />
anwesenden japanischen Ingenieure<br />
um ihre Angehörigen,<br />
Verwandte und Kollegen in ihrer<br />
Heimat waren und sind. Leider<br />
zeigen aber auch hier unsere Politiker,<br />
dass ihnen um an die Macht<br />
zu kommen oder die Macht zu erhalten,<br />
kein Drama zu schlimm ist,<br />
um es für ihre Vorteile auszuschlachten.<br />
Jeder hat sofort das<br />
Patentrezept, dass es in Deutschland<br />
zu keiner atomaren Katastrophe<br />
kommen kann. Abschalten<br />
und schon leben wir im atomfreien<br />
Paradies und sind sicher. Ich<br />
frage mich immer öfters, was sich<br />
wohl in welcher Dimension in<br />
manchen Köpfen befindet, die<br />
dem Volk solche Visionen verkaufen<br />
möchten - in meinen Augen<br />
uns schlicht für dumm verkaufen.<br />
Rings um Deutschland stehen<br />
eine Vielzahl an sicheren und unsicheren,<br />
wer kann das überhaupt<br />
noch beurteilen, Atommeiler, die<br />
über zig Jahre weiterlaufen und<br />
von der nächsten deutschen Stadt<br />
nicht mal 5 km entfernt sind. Früher<br />
haben DIE Deutschen über<br />
DIE Ausländer gelacht, heute lachen<br />
DIE Ausländer dank unserer<br />
Politkünstler über uns.<br />
Ich denke, dass jeder von uns in<br />
Sachen E10 Sprit an der Tankstelle<br />
abstimmen sollte, ob er den Sprit<br />
tanken will oder nicht. Der höhere<br />
Preis für Super Plus sollte uns<br />
nicht davon abhalten in Gottes<br />
Namen Super Plus zu tanken,<br />
denn mit E10 braucht der Motor<br />
ca. einen Liter mehr auf 100 km<br />
und dann relativiert sich das wieder.<br />
Wir Biker haben dank der reichlich<br />
frischen Luft beim Motorradfahren<br />
so viele gesunde Hirnzellen,<br />
dass wir nicht jeden Quatsch<br />
uns erzählen lassen und mitmachen<br />
sollten.<br />
Bis bald und irgendwo<br />
„Ebbse“ Eberhard Hermann<br />
WHEELIES Ausgabe Mai ab 04.05.<br />
an den Auslagestellen.<br />
E D I T O R I A L<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Regio-Verlag Schwäbisch Hall e.K.<br />
Am Kühnbach 27<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. (07 91) 5 38 64<br />
Fax (07 91) 95 92 43<br />
Mobil: 0171/6019577<br />
eMail: info@wheelies.de<br />
www.wheelies.de<br />
Redaktion/Produktion:<br />
Eberhard Hermann (EH)<br />
Anzeigenannahme/-preisliste:<br />
Eberhard Hermann<br />
Tel. (07 91) 5 38 64<br />
eMail: ebbse@wheelies.de<br />
Erscheinung:<br />
8 x jährlich - einmalig - unbezahlbar<br />
Neu Bundesweit:<br />
an über 1500 Auslagestellen!<br />
Auflage: 35.000 Stück<br />
Satz & Repro:<br />
Klaus Mack<br />
Öhringer Straße 30<br />
74545 Michelfeld-Gnadental<br />
Druck:<br />
Vogel Druck und Medienservice GmbH<br />
97204 Höchberg<br />
Freie Mitarbeiter:<br />
Ralf Kistner, Marc Noll,<br />
Jürgen Hägele (Präsi), Heidi Hermann,<br />
Robert Scheu, Günther Hägele,<br />
Matthias Grams, Ruth Schmackler,<br />
Peter Jung<br />
Sportfotograf:<br />
Reinhold Trescher<br />
Eberhard Hermann<br />
Termine und Veranstaltungen:<br />
Unter Angabe von Ort, Zeit und Datum<br />
werden kostenlos Veranstaltungen ver -<br />
öffentlicht. An Presse material Ihrer<br />
Veran staltung sind wir interessiert.<br />
Für die Richtigkeit von eingesandtem<br />
Pres se material wird keine Gewähr übernommen.<br />
Nachdruck, auch nur auszugs -<br />
weise, gerne gesehen, aber bitte nur mit<br />
der Genehmigung des Verlags. Haftung<br />
der Redaktion bei fehlerhaften Anzeigen<br />
max. nur in Höhe des Anzeigenpreises<br />
Druckfehler unter Vorbehalt.<br />
Vom Verlag angefertigte Anzeigen sind<br />
urheberrechtlich geschützt und dürfen<br />
ausschließlich nur mit Genehmigung für<br />
andere Zwecke verwendet werden.<br />
Titelbild:<br />
Ebbse<br />
WHEELIES 3
Fahrbericht: Honda CBR 250R<br />
Text: Ebbse I Fotos: Ebbse, Honda<br />
HONDA /// CBR 250R<br />
Nach der CBR 250R Modellvorstellung<br />
anlässlich der EICMA war man<br />
nun den ganzen Winter schon auf<br />
die praktische Vorstellung in Form<br />
von Probefahrten gespannt. Hält die<br />
Honda was man sich von Ihr erhofft.<br />
Nun war es soweit. Um es vorweg zu<br />
sagen, die CBR 250R hat die in sie<br />
gesetzten Hoffnungen fast vollständig<br />
erfüllt, dagegen das Testwetter<br />
in Andalusien die Erwartungen erheblich<br />
weniger. Aber besser so als<br />
anders herum.<br />
Ein sportlich gestyltes Motorrad<br />
wartet gespannt auf seine erste Erprobungsfahrt<br />
durch die Fachjournalisten.<br />
Honda möchte mit der<br />
CBR250R, die sich stilistisch klar an<br />
der CBR 1000 orientiert, gezielt die<br />
Aufsteiger von einer 125er und/oder<br />
die Wieder-Einsteiger ansprechen.<br />
Der flüssigkeitsgekühlte 1-Zylinder-<br />
Motor mit Einspritzung, 4-Ventil-<br />
4 WHEELIES
Technik und 2 oben liegenden Nockenwellen<br />
leistet 19,4 KW also<br />
knapp 27 PS und soll mit seinen 13 l<br />
Tankinhalt eine Fahrstrecke von ca.<br />
350 km ermöglichen, was einem<br />
Verbrauch von unter 4 l auf 100 km<br />
entspricht. Natürlich sind das rein<br />
theoretische Werte, die immer von<br />
einem Optimalzustand in Sachen<br />
Körpergewicht und Fahrweise ausgehen.<br />
Wir drehen den Zündschlüssel um<br />
und siehe da, auch aus 250 ccm können<br />
ansprechende Töne kommen.<br />
Die Multisitzposition mit 785 mm<br />
Sitzhöhe ist für Lang- und Kurzbeiner<br />
gleichermaßen gut und vermittelt<br />
sofort ein angenehmes Fahrgefühl<br />
durch einen passenden Knieschluss.<br />
Das typisch japanische 6-<br />
Gang-Samt- und Seidegetriebe arbeitet<br />
völlig klaglos und sehr exakt.<br />
Der analoge Drehzahlmesser als integriertes<br />
Rundinstrument und der<br />
digitale Tacho mit den weiteren digitalen<br />
Anzeigen für Tageskilometer,<br />
Uhrzeit, Tankinhalt u.v.m. halten den<br />
Fahrer über alle Betriebszustände<br />
immer auf dem Laufenden. Der mit<br />
Gitterrohrverbund verstärkte Stahlbrückenrahmen<br />
ist sehr stabil und<br />
verwindungsfest. Durch schnelle<br />
Kurvenkombinationen pfeilt die<br />
250er wie auf Schienen. Die Bereifung<br />
von 110/70 vorne und 140/70/17<br />
hinten lässt ganz ordentliche Kurvengeschwindigkeiten<br />
ohne jegliches<br />
„Gautschen“ des optimal eingestellten<br />
Fahrwerks zu. Es macht<br />
richtig Spaß diese CBR 250R auf den<br />
herrlichen Kurvenstrecken in Andalusien<br />
zu scheuchen. Selbstverständlich<br />
müssen in dem perfekten<br />
Getriebe die 6 Gänge ordentlich rauf<br />
und runter bewegt werden, um immer<br />
die optimale Drehzahl zwischen<br />
7 bis 10000 Umdrehungen an der<br />
Kette zu haben. So leicht wie sich die<br />
250er auch einlenken lässt, sie muss<br />
und will in sportlicher Haltung bewegt<br />
werden und dann machen<br />
auch die 27 PS richtig Laune. Ein serienmäßiges<br />
3 Kolben halbintegrales<br />
ABS (Fußbremse Vorder- und<br />
Hinterrad, Handbremse nur Vorderrad)<br />
mit sehr dosiert aber spürbar<br />
einsetzenden Regelintervallen<br />
bremst problemlos die 165 kg Eigen-<br />
+ Fahrergewicht und die eventuell<br />
überschäumende Fahrlaune rechtzeitig<br />
und zuverlässig ein.<br />
WHEELIES 5
Fahrbericht: Honda CBR 250R<br />
WHEELIES Fazit: Für bisherige 125er<br />
Fahrer ein wirklich spürbarer aber<br />
voll beherrschbarer Aufstieg in eine<br />
andere Motorrad Liga. War bei einer<br />
125er zwangsläufig bei 80 oder 100<br />
km/h das Ende des Gasquirls erreicht,<br />
stehen bei der 250er locker<br />
150 km/h auf der Uhr. Für sportlich<br />
orientierte Wieder Einsteiger oder<br />
sportliche Genuss Biker ein geeignetes<br />
Motorrad das Fahrspaß und<br />
nicht Fahrstress vermittelt und trotzdem<br />
nach gewisser Eingewöhnungszeit<br />
Lust auf mehr macht.<br />
Technische Daten:<br />
Motor:<br />
1 Zylinder mit elektronischer Einspritzung<br />
Hubraum 249,6 ccm<br />
4 Ventile, 2 oben liegende Nockenwellen<br />
flüssigkeitsgekühlt<br />
19,4 kw/27 PS<br />
6- Gang<br />
Sitzhöhe: 780 mm<br />
Tankinhalt: 13 l Verbrauch: 100 km ca. 3,8 Liter<br />
Reifengröße: 110/70 – 17 vorne - 140/70 – 17 hinten<br />
Gewicht: 165 kg inklusive combined (halbintegrales) ABS<br />
Mit einem Preis von 4.490,- € inklusive<br />
halbintegrales (combined) ABS<br />
ist das eine klare Kampfansage an<br />
die Kawasaki Ninja 250 R, die sich<br />
bisher sehr gut verkauft hat und<br />
Honda dazu inspiriert hat, auch auf<br />
diesem 250er Markt Fuß zu fassen.<br />
6 WHEELIES
WHEELIES 7
Alles schon mal da gewesen:<br />
Yamahas Dreizylin<br />
Meilensteine der Motorradgeschichte<br />
Text: Marc O. Noll I Fotos: Marc O. Noll<br />
Nach der Euphorie der ersten Berichte<br />
im Jahre 1991 über die Dreizylindermodelle<br />
der wiederauferstandenen<br />
Traditionsmarke Triumph,<br />
entstand fast schon der Eindruck,<br />
dass ein Viertakt-Triple im<br />
Motorradbau erstmals Verwendung<br />
fand. Zweifellos hatte Triumph<br />
schon in den 70er einen Dreizylinder<br />
im Programm (Trident). Es gab<br />
auch noch andere Hersteller, die<br />
sich mit dieser ungeraden Zylinderzahl<br />
beschäftigten: BMW mit ihrer<br />
K75 und die Laverda-Modelle müssen<br />
hier auch Erwähnung finden.<br />
Aber auch ein japanischer Hersteller<br />
traute sich in diese exotische<br />
Ecke, denn viele wissen nicht, dass<br />
auch Yamaha Ende der 70er Jahre<br />
Dreizylindermotorräder im Programm<br />
hatte.<br />
8 WHEELIES
-<br />
Aber beginnen wir ganz von vorn:<br />
Wir schreiben das Jahr 1976. Der<br />
Zweitaktspezialist Yamaha steht unter<br />
Zugzwang. Es war absehbar,<br />
dass die Tage des Zweitaktmotors<br />
gezählt waren. Vierzylinder-Viertaktmotoren<br />
waren voll im Trend.<br />
WHEELIES 9
Meilensteine der Motorradgeschichte<br />
Mit ihrem 650er Twin (XS1, XS2,<br />
XS650) hatte man seit 1971 den<br />
Markt weitestgehend abgegrast<br />
und das Nachfolgemodell TX750<br />
war von technischen Mängeln geplagt,<br />
während die Konkurrenz mit<br />
großvolumigen Viertaktern schon<br />
voll im Geschäft war. Diese Mitbewerber<br />
hatten auch die technische<br />
Meßlatte hoch angelegt. Honda<br />
hatte nach dem Erfolg mit der Four<br />
die Goldwing auf den Markt gebracht<br />
(1974), Kawasaki hatte das<br />
Erfolgsmodell Z900 auf den vollen<br />
Liter Hubraum aufgestockt und im<br />
Suzuki-Programm waren GS-Modelle<br />
in allen Hubraumklassen vertreten.<br />
Im Zweizylinder-Sektor hatten<br />
sich europäische Hersteller, wie<br />
BMW oder Moto Guzzi, etabliert.<br />
Diese Entwicklung schränkt Yamahas<br />
Möglichkeiten, eine technische<br />
Sensation zu entwerfen, deutlich<br />
ein, aber die Yamaha-Konstrukteure<br />
bewiesen Innovationsgeist.<br />
Das war dann auf der IFMA 1976<br />
auch zu sehen. Yamahas neuestes<br />
Modell, die XS750, hatte einige<br />
technische Besonderheiten zu bieten.<br />
Der schwarzlackierte Dreizylinder-Viertaktmotor<br />
wurde von zwei<br />
obenliegenden Nockenwellen gesteuert<br />
– damals DOHC genannt.<br />
Über diese Technik verfügten zu<br />
diesem Zeitpunkt nur Kawasakis<br />
Z900/Z1000 und die aus eigenem<br />
Haus stammende XS500. Die Leistungsangabe<br />
von 64PS machte jedoch<br />
deutlich, dass man bei Yamaha<br />
aus dem Leistungswettrüsten<br />
ausgestiegen war. Vielmehr war<br />
Alltags- und Tourentauglichkeit angesagt.<br />
Die XS verfügte über einen<br />
Kardanantrieb. Dies war im japanischen<br />
Motorradbau seither Neuland<br />
(von der Goldwing mal abgesehen).<br />
Die Tatsache, dass die Kurbelwelle<br />
quer zur Fahrtrichtung<br />
stand, machte ein Winkelgetriebe<br />
nötig. Antriebsreaktionen (Fahrstuhleffekt),<br />
wie man sie von BMW<br />
oder Guzzi kannte, waren hier kaum<br />
spürbar. Yamahas Marketingabteilung<br />
macht auch keinen Hehl daraus,<br />
dass dieser Kardanantrieb in<br />
Zusammenarbeit mit Getrag und<br />
Porsche entwickelt wurde. Zumal<br />
der Dreizylinder mit seinen 120<br />
Grad versetzten Hubzapfen auch<br />
sehr stark an den Klang des legendären<br />
911er erinnerte.<br />
Die Markteinführung war für 1977<br />
geplant und die XS wurde dann<br />
auch für nur 7250,- DM in den Farben<br />
schwarz/silber und<br />
silber/schwarz angeboten. Es gab<br />
nach den ersten <strong>Testberichte</strong>n viel<br />
Lob. Das waren an und für sich gute<br />
Voraussetzungen, wären da nicht<br />
gleich Probleme mit der Ölversorgung,<br />
hohem Ölverbrauch und gelenkten<br />
Primärketten gewesen.<br />
Diese Probleme wurden mit dem<br />
Austausch von Kolben, einer verbesserten<br />
Ölpumpe und größeren<br />
Ölwanne, sowie eine verstärkte Primärkette<br />
über Rückrufaktion gelöst.<br />
Beim 1978 erschienenen E-Modell<br />
flossen diese Änderungen gleich<br />
mit ein. Zudem konnte durch Erhöhung<br />
der Verdichtung und schärfe-<br />
10 WHEELIES
WHEELIES 11
Meilensteine der Motorradgeschichte<br />
ren Nockenwellen mit optimiertem<br />
Ein- und Auslasssystem die Leistung<br />
um 10 PS gesteigert werden.<br />
Zudem bekam das E-Modell endlich<br />
H4-Licht und eine kontaktlose Zündung.<br />
Im darauffolgenden Jahr<br />
(1979) bekam die XS einen 24-Liter-<br />
Tank. Der bisherige 17-Liter-Tank<br />
wurde in der Vergangenheit des öfteren<br />
kritisiert, da der Aktionsradius<br />
bei der nicht als sparsam bekannten<br />
XS für Tourenfahrer zu gering<br />
war. Bedauerlicherweise fiel der<br />
Kickstarter dem Rotstift zum Opfer.<br />
Als Entschädigung legte Yamaha<br />
damals ein Überbrückungskabel in<br />
das sehr nützliche Staufach unter<br />
der Sitzbank. Ich hielt das zuerst für<br />
einen Aprilscherz – die meinten es<br />
aber ernst.<br />
Im Jahr 1980, bzw. nach vier Jahren<br />
Bauzeit, war die Zeit reif für eine Erneuerung.<br />
Die XS850 sollte die 750<br />
ablösen. Mit 72ccm mehr Hubraum<br />
leistete sie 79 PS. Dies reichte für<br />
eine Höchstgeschwindigkeit von<br />
191 km/h. Optisch unterschied sich<br />
die XS850 von der XS750 in erster<br />
Linie durch den hochgezogenen<br />
Auspuff und dem 200mm großen<br />
Scheinwerfer. Eine wichtige technische<br />
Änderung war, dass nun ein<br />
Hitachi-Vergaser die altbewährten<br />
Mikunis ablöste. Die strenger gewordenen<br />
Abgasnormen in den<br />
USA machten dies nötig. Ein Ölkühler<br />
war nun serienmäßig. Das aufwändige<br />
homokinetische Gelenk<br />
zwischen Winkeltrieb und Kardanwelle<br />
wurde durch ein einfaches<br />
Kreuzgelenk ersetzt. Außerdem gab<br />
es diverse Fahrwerksänderungen.<br />
Ansonsten blieb die XS eigentlich<br />
ganz die alte. Und so war dieser Triple<br />
wieder gut gerüstet für die Konkurrenz.<br />
Die Suzuki GS850G wog<br />
beispielsweise nochmals 16kg<br />
mehr und war zudem 1400,- DM<br />
teurer. Die Kawasaki Z1000ST kostete<br />
gar über 10.000,- DM.<br />
Zusätzlich zur 850er wurde in<br />
Deutschland nun die XS750SE<br />
(auch US-Custom genannt) ins Pro-<br />
12 WHEELIES
Meilensteine der Motorradgeschichte<br />
gramm aufgenommen. Hierbei<br />
handelte es sich um einen, in dieser<br />
Zeit sehr beliebten, Soft-Chopper.<br />
Durch einen hoher Lenker, einen<br />
kleinen Tropfentank, eine Stufensitzbank<br />
und kurze Schalldämpfer<br />
unterschied sich diese Chopperversion<br />
optisch deutlich von der klassischen<br />
XS. Die SE rollte, wie alle XS-<br />
Modelle, auf Reifen der Dimension<br />
3,25H19 bzw. 4,00H18. Aber dennoch<br />
ein Verkaufsschlager wurde<br />
die XS nie – und so wurde die<br />
bei dem Gebrauchtkauf auf folgendes<br />
geachtet werden: Die Auspuffanlagen<br />
sind meist, wie bei Bikes in<br />
diesem Alter, durchgefault (in der<br />
Regel von innen raus). Das Gehäuse<br />
des Sicherungskastens zerbröselt<br />
auch im Laufe der Zeit und<br />
wird dann gern durch ein Kfz-Zubehörteil<br />
ersetzt. Wenn man die 260kg<br />
schwere XS auf den Hauptständer<br />
gewuchtet hat, sollte das Hinterrad<br />
frei bleiben. Ist dies nicht der Fall,<br />
hat sich die Aufnahme des Hauptständers<br />
ausgeweitet (oder in<br />
schlimmeren Fällen an den<br />
Schweißnähten der Querstrebe gerissen).<br />
Der Hauptständer selbst<br />
bricht auch gerne in der Mitte<br />
durch, ebenso wie die Grundplatte<br />
der Sitzbank.<br />
Aber nichts desto Trotz hat sich eine<br />
kleine, aber treue Fangemeinde um<br />
Yamahas Triples gesammelt. Einer<br />
von ihnen ist Reinhold Dolinsky aus<br />
Crailsheim. In der Szene nur kurz<br />
„Dolly“ genannt. Er hat seine 750er<br />
(E-Modell) im April 1979 gekauft<br />
und seinerzeit um Kosten zu sparen<br />
„aus der Kiste“ selbst zusammengebaut.<br />
Er hat ihr bis heute die<br />
Treue gehalten. Selbst während der<br />
familiären Abstinenz stand ein Verkauf<br />
der XS nie zur Debatte. Auf den<br />
55000 gemeinsam zurück gelegten<br />
XS750SE 1981 und die XS850 1982<br />
aus dem Programm genommen. Einen<br />
Kultstatus à la Four oder Z<br />
konnte sie bis heute nicht erreichen.<br />
Warum eigentlich nicht? An<br />
Exotik mangelt es der XS nicht. Die<br />
XS750/850 ist bis heute noch der<br />
einzig japanische Dreizylinder/Viertakt<br />
und ihre Motoren gelten geradezu<br />
als unverwüstlich. Bedauerlicherweise<br />
gilt dies speziell bei der<br />
750er nicht für das Getriebe. Verschlissene<br />
Schaltgabeln lassen bei<br />
diesem Defekt während der Fahrt<br />
den zweiten Gang herausspringen –<br />
in Fachkreisen kurz „Zweites-Gang-<br />
Problem“ genannt. Eine Reparatur<br />
ist hier sehr aufwendig, da die Motorgehäusehälften<br />
getrennt werden<br />
müssen. Und wenn wir schon bei<br />
den Schwächen der XS sind, sollte<br />
14 WHEELIES
WHEELIES 15
Meilensteine der Motorradgeschichte<br />
Kilometern gab es keine nennenswerten<br />
Defekte. Von undichten Benzinhähnen<br />
und gelegentlichen<br />
Startproblemen mal abgesehen.<br />
Den Startproblemen wurde mit einem<br />
nachgerüsteten Kickstarter zu<br />
Leibe gerückt. Die Begeisterung für<br />
Yamahas Triple ließ auch bis zum<br />
heutigen Tage nicht nach. Das Ersatzteilelager<br />
wuchs stetig an und<br />
der Jugendtraum von einer XS850<br />
Special (SG) wurde erfüllt. Hierbei<br />
handelt es sich um ein Soft-Choppermodell,<br />
das nur in den USA verkauft<br />
wurde. Die Tatsache, dass sie<br />
in Holland abgeholt werden<br />
musste, konnte Dolly vom Kauf<br />
nicht abschrecken. Das einzige was<br />
ihn an seiner Neuerwerbung störte,<br />
16 WHEELIES<br />
war die leistungsvernichtende 3-1<br />
Auspuffanlage von BSM. Er<br />
scheute keine Kosten und ließ sich<br />
vom Auspuffbauer SR-Racing eine<br />
wunderschöne 3-3 VA-Anlage<br />
bauen. Nun ist die „Special“ ein<br />
rundum gelungenes Gesamtkonzept.<br />
Aber Dollys Wünsche und Ideen<br />
sind noch lange nicht am Ende. Zusammen<br />
mit seinem Kumpel Pit arbeitete<br />
er aktuell an dem 79 erworbenen<br />
E-Modell. Der Rahmen<br />
musste gestrahlt und pulverbeschichtet<br />
werden. Die Telegabel<br />
wurde von einer XS1100 implantiert<br />
und misst nun einen Standrohrdurchmesser<br />
von 37mm. So<br />
konnten nun auch die 298mm großen<br />
geschlitzten Bremsscheiben<br />
der XJ750 (Secca) verwendet werden.<br />
Ein nachgerüsteter Ölkühler<br />
von der XS850 lassen nun thermische<br />
Probleme der Vergangenheit<br />
angehören. Von ihr stammt auch<br />
der 220mm große Scheinwerfer.<br />
Die Krönung des Umbaus sind aber<br />
die sehr seltenen Speichenfelgen.<br />
Die Hinterradnabe hat Dolly über<br />
lange Umwege in Japan erworben.<br />
Sie entstammt einer GX750. Hierbei<br />
handelt es sich um ein Vorserien-<br />
Modell, das ab1976 nur in Japan<br />
und den USA angeboten wurde. Die<br />
Nabe wurde Keramikbeschichtet,<br />
die Speichen und die Felge war natürlich<br />
total vergammelt und<br />
musste durch eine neue Alufelge<br />
mit Edelstahlspeichen ersetzt werden.<br />
Das Vorderrad entstammt einer<br />
SR500, jedoch in 18 statt der serienmäßigen<br />
19Zoll. So ist Dolly mit<br />
seiner XS ein wirklich einzigartiger<br />
Umbau gelungen. Wir sind schon<br />
gespannt auf die nächsten Projekte,<br />
den Speichen-Umbau seiner<br />
XS 850 Special und den Originalaufbau<br />
einer XS 750 Special – natürlich<br />
ebenfalls mit kultigen Speichenrädern.<br />
Wer jetzt Lust auf eine Yamaha Triple<br />
bekommen hat, der sollte bei<br />
der Suche mal 700 bis 800 Euro für<br />
einen Teileträger und ca. 1500 Euro<br />
für ein halbwegs ordentliches<br />
Exemplar anlegen. Aber wie immer:<br />
Nach oben keine Grenzen.
WHEELIES 17
Müde bin ich,<br />
geh’ zur Ruh...<br />
WHEELIE’s<br />
Partnerhäuser:<br />
Präsi’s Übernachtungstipps für Biker – Alpen und drum herum<br />
Schweiz:<br />
1 Hotel Astoria Fam. Imwinkelried-Tscherrig<br />
3988 Ulrichen / VS<br />
Tel.: +41 (0) 27 9731235<br />
Internet: www.astoria-obergoms.ch<br />
Touren-Highlights:<br />
„Pässe-Achter“ mit Furka, Grimsel, Nufenen,<br />
Susten und St. Gotthard, Lago Maggiore<br />
Aletsch-Gletscher (größter Gletscher der Alpen)<br />
2 Berggasthof Beverin Willi und Sabine<br />
Glaspass<br />
7428 Glas/Tschappina<br />
Tel.: +41 (0) 81 6511323<br />
Internet: www.berggasthaus-beverin.com<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
St. Bernardino, Splügen, Via Mala-Schlucht,<br />
Comer See Albulapass, St. Moritz<br />
<strong>•</strong> absolut geile Lage auf über 1800 Meter (Glasspasshöhe)<br />
18 WHEELIES
3 Berggastgaus<br />
Marmorbruch<br />
Anita und Wali Meyer<br />
Marmorbruchstrasse 3<br />
CH-3818 Grindelwald<br />
info@marmorbruch.ch<br />
www.marmorbruch.ch<br />
+41 33 853 13 18<br />
+41 79 310 30 89<br />
Übernachtungstipps<br />
WHEELIE’s Partnerhäuser:<br />
Österreich:<br />
4 Alpengasthof Gramai Fam. Adi und Gabi Rieser<br />
Pertisau Nr. 23A<br />
6313 Pertisau am Achensee<br />
Tel.: +43 (0) 5243 5166<br />
Internet: www.gramaialm.at<br />
Touren-Highlights:<br />
Zillertaler Höhenstraße, Gerlos-Paßstraße,<br />
Tergernsee<br />
Hotel - Restaurant - Caravan & Reisemobilstellplatz Gailberghöhe<br />
9640 Kötschach - Mauthen<br />
Gailberg 3 <strong>•</strong> Austria<br />
Erlebnis am Gailberg - Erlebnis Berg -<br />
Adventure Mountain<br />
www.gailberg.at<br />
info@gailberg.at<br />
Tel.: 0043/47 15 368<br />
Fax: 0043/47 15 368 50<br />
Italien (Südtirol):<br />
9 Hotel Kronblick Fam. Peter Falkensteiner<br />
Im Linda 15<br />
39030 Kiens – Pustertal<br />
Tel.: +39 0474 565520<br />
Internet: www.kronblick.com<br />
Touren-Highlights: Dolomiten, Trentino, Gardasee<br />
Besonderheiten:<br />
<strong>•</strong> Wirt Peter ist als Mitglied der MF COUNTRY<br />
RIDER Unterrot begeisterter Harley-Fahrer<br />
<strong>•</strong> erstklassige Küche, wöchentliches Gala-Dinner<br />
<strong>•</strong> genialer Wellnessbereich<br />
<strong>•</strong> zweistöckige Familienzimmer<br />
11 Garni-Pension<br />
Claudia Moargasse 19<br />
39028 Schlanders<br />
Tel.: +39 0473 730303<br />
Internet: www.garni-claudia.it<br />
Touren-Highlights:<br />
Stilfser Joch, Umbrailpass, Meran, Martelltal<br />
WHEELIES 19
Übernachtungstipps<br />
WHEELIE’s Partnerhäuser:<br />
20 Hotel Paradiso Fam. Canepari<br />
Via Freita, 1709<br />
23030 Livigno<br />
Tel.: +39 0342 996633<br />
Internet: www.hparadiso.info<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
Stilfser Joch, Gavia, Bernina, St. Moritz,<br />
Comer See<br />
<strong>•</strong> zollfreie Zone (günstiger Sprit für Mensch und Maschine!)<br />
<strong>•</strong> sehr gute alpenländische und mediterrane Küche<br />
<strong>•</strong> „Wohlfühl-Faktor“ garantiert<br />
21 Hotel Goldene Rose Fam. Wielander<br />
Fußgängerzone 73<br />
39028 Schlanders<br />
Tel.: +39 0473 730218<br />
Internet: www.hotel-goldenerose.it<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
Stilfser Joch, Umbrailpass, Meran, Martelltal<br />
<strong>•</strong> Chef selbst ist begeisterter Motorradfahrer<br />
<strong>•</strong> sehr gute Küche<br />
<strong>•</strong> Wheelies-Leser erhalten einen ExklusivRabatt von 10% auf die Zimmerpreise.<br />
26 Hotel Villa Eden via Marmolada 10<br />
32020 Rocca Pietore (BL)<br />
Tel.: +39 04377 22033<br />
Internet: www.hotelvillaeden.com<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
Dolomiten , Venedig, Trentino, Slowenien<br />
<strong>•</strong> kleine und verkehrsarme Paßstraßen der östlichen Dolomiten<br />
<strong>•</strong> liegt an der Auffahrt zum Fedeia-Pass mit der „Königin“ Marmolada<br />
<strong>•</strong> neuer Wellnessbereich wird dieses Jahr eröffnet<br />
<strong>•</strong> toller Ausgangspunkt für die o.g. Touren<br />
Deutschland – Region Bayerischer Wald<br />
24 Hotel zur Post Marion und Detlef Bothmann<br />
Marktplatz 19 <strong>•</strong> 94513 Schönberg<br />
Tel.: 8554 96160<br />
info@hzp-schoenberg.de<br />
Internet: www.hzp-schoenberg.de<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
<strong>•</strong> Motorradmuseum Rosenberger<br />
<strong>•</strong> Motorrad- und Raritätensammlung in Kollnburg<br />
<strong>•</strong> Ausgangsbasis für WHEELIES Tour<br />
Bayrischer Wald/Tschechien<br />
<strong>•</strong> Grillabende nach Absprache<br />
<strong>•</strong> Programm für Motorradfreie Tage<br />
<strong>•</strong> Geführte Touren auf Anfrage<br />
20 WHEELIES
WHEELIES 21
Übernachtungstipps<br />
WHEELIE’s Partnerhäuser:<br />
Deutschland – Region Frankenwald/Fichtelgebirge<br />
14 Gasthof Zegasttal Familie Ottmar Schuberth<br />
Gottsmannsgrün 8<br />
95131 Schwarzenbach am Wald<br />
Tel.: 09289 1406<br />
Internet: www.zegasttal.de<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
Frankenwald, Thüringer Wald mit Rennsteig<br />
<strong>•</strong> Wirt Ottmar hat tolle Tourentipps auf Lager<br />
und bietet geführte Touren an<br />
<strong>•</strong> Deutsch-Deutsches Museum in Mödlareuth<br />
total beeindruckend<br />
<strong>•</strong> einsam Straßen zum „Genuß-Biken“<br />
<strong>•</strong> mind. 3 Kilo Gewichtszunahme „Super-<br />
Koch“!<br />
25 Landgasthof Familie Zeller<br />
Jossgrund Spessartstr. 28<br />
36391 Sinntal-Jossa<br />
Tel.: 06665 254<br />
Internet: www.bikertreff-spessart.de<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
Kloster Kreuzberg, hier brauen die Mönche<br />
noch selbst Bier (mit Verkostungs und Einkehrmöglichkeit)<br />
<strong>•</strong> Zimmer mit **** Ausstattung,<br />
<strong>•</strong> Geführte Touren im Spessart/Rhön/Vogelsberg<br />
Gebiet mit Tourguide möglich<br />
<strong>•</strong> hervorragende Küche<br />
<strong>•</strong> Wellnessmöglichkeit nach der Tour<br />
Deutschland – Region Schwabenland/Schwäbische Alb/Hohenlohe<br />
18 Zum Schuppachtal Lore und Gustav Bräuninger<br />
74629 Pfedelbach-Schuppach<br />
Tel.: 07949 574<br />
Internet: www.zumschuppachtal.de<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
Hohenloher Land, Schwäbischer Wald,<br />
Region Franken<br />
<strong>•</strong> Lore brät die wahrscheinlich größten<br />
Schnitzel der Welt<br />
<strong>•</strong> Wirt Gustl gilt als schnellster „Rennsenior“<br />
Deutschlands und fährt schon mal<br />
kurz mit seinem Bike zum Kaffeetrinken<br />
nach Oslo<br />
<strong>•</strong> „der“ Bikertreff mit Live-Konzerten<br />
<strong>•</strong> sehr idyllisch-versteckt im Schuppachtal<br />
gelegen<br />
22 WHEELIES
WHEELIES 23
Übernachtungstipps<br />
WHEELIE’s Partnerhäuser:<br />
Deutschland – Region Schwarzwald<br />
19 Landgasthof Sonne Fam. Lutz<br />
Dorfstr. 29-31<br />
77779 Bad Rippoldsau-Schappach<br />
Tel.: 07839 222<br />
Internet: www.sonne-freudenstadt.de<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
Schwarzwald, Vogesen<br />
<strong>•</strong> Schwarzwald so weit das Auge reicht<br />
<strong>•</strong> ruhig gelegener Biergarten in der grünen Wiese<br />
<strong>•</strong> zum Haus gehört Bistro mit gelegentlichen Live-Konzerten<br />
Deutschland – Bayern<br />
8 Gasthof Eckinger - Wirt Familie Georg und Heide Eckinger<br />
94140 Ering/Inn<br />
E-mailxx: gasthof@eckinger-wirt.de<br />
Tel.: 07839 222<br />
Internet: www.eckinger-wirt.de<br />
Touren-Highlights: Touren ins Salzburger Land -<br />
Berchtesgadener Land - Bayrischer Wald<br />
Böhmer Wald - Waldviertel - Mühlviertel - Wachau usw.<br />
Selbstverständlich gibt es auch im niederbayerischen<br />
Hügelland in Rottal-Inn herrliche Motorradstrecken.<br />
Besonderheiten: <strong>•</strong> liegt direkt im Bäderdreieck Bad Füssing - Bad Griesbach -<br />
und Bad Birnbach direkt an der B 12 zwischen Simbach/<br />
Innund Passau an der Grenze zu Österreich.<br />
<strong>•</strong> Für die Bikerfreunde gibt es einen 12 - 15% Rabatt je nach<br />
Aufenthaltsdauer. Auch für Motorradgruppen gibt es genügend<br />
Zimmer und äußerst günstige Preise.<br />
<strong>•</strong> Da der Chef selbst ein begeisterter Motorradfahrer ist, hat<br />
er jede Menge Strecken- und Tourentipps parat.<br />
15 Hotel Wittelsbach Bodenschneidstraße 2<br />
83707 Bad Wiessee<br />
Tel.: 08022 – 66580<br />
Internet: www.HotelWittelsbach.com<br />
Touren-Highlights:<br />
Besonderheiten:<br />
oberbayrische Seen, Achensee, Zillertal,<br />
Tatzelwurm, Sudelfeld<br />
<strong>•</strong> wunderschön direkt am Tegernsee gelegen<br />
<strong>•</strong> sehr gute bayrische und mediterrane Küche<br />
<strong>•</strong> familiäre Atmosphäre<br />
24 WHEELIES
WHEELIES 25
Übernachtungstipps<br />
WHEELIE’s Partnerhäuser:<br />
Hier noch drei Empfehlungen für Frankreich- und Italien-Tourer:<br />
Domaine de Belaman Domaine de Fombeton Camping Sabbiadoro in Lignano (I)<br />
F-34330 Fraisse sur Agout F-04200 Vaumeilh www.campingsabbiadoro.it.<br />
www.belaman.de<br />
www.fombeton.de<br />
Korsika<br />
Marina D Erba Rossa<br />
Route de la Mer<br />
Ghisonaccia<br />
www.marina-erbarossa.com<br />
Der ideale Ausgangsort (Campingplatz Bungalowsiedlung)<br />
für Touren kreuz und quer durch Korsika.<br />
Seit vielen Jahren Basislager der WHEELIES Korsikatouren.<br />
Sardinien<br />
Hotel Mediterraneo<br />
in Santa Maria Navarese<br />
www.albergomediterraneo.it<br />
Ausgangspunkt für Wheelies-Sardinientour 2010.<br />
Ideale Lage in der Nähe von Arbatax für Motorradtouren in die<br />
schönsten Gegenden Sardiniens.<br />
Hotelchef Roberto ist selbst begeisterter Biker und bietet<br />
Tourenvorschläge an.<br />
Wichtige Anmerkung:<br />
Wie mir die WHEELIE’s Leser und die Wirte unserer Partnerhäuser<br />
mitteilen, nutzen immer mehr Biker unsere Hotel-Empfehlungen.<br />
Dies zeigt, dass der Wohlfühlfaktor in diesen Häusern besonders<br />
für Motorradfahrer ganz oben angesiedelt ist.<br />
Denn nach wie vor gilt:<br />
Unsere Empfehlung der WHEELIE’s-Partnerhäuser kommt<br />
„von Herzen“ – ohne die sonst üblichen „Sponsoringzahlungen“!<br />
Bei Vorlage dieser WHEELIE’s-Ausgabe oder bei Buchungen auf Empfehlung unseres Magazins<br />
gewähren die meisten Wirte unseren Lesern Rabatte!<br />
26 WHEELIES
WHEELIES 27
WHEELIES<br />
28 WHEELIES
full house bei den<br />
Motorrad Messen 2011<br />
WHEELIES 29
Reisebericht: FR ANZÖSISCHE JUR A – FR ANCHE COMTE<br />
Text: Roland Metzger I Fotos: Roland Metzger<br />
FRANZÖSISCHE JURA<br />
1. TAG ANREISE:<br />
Ein Sonntagmorgen im September,<br />
es ist kühl, aber die Sonne scheint.<br />
Seit etwa zwei Stunden sind wir nun<br />
unterwegs. Wir nähern uns Rouffach<br />
im Elsass, wo eine Fahrpause eingelegt<br />
werden soll. Winfrid und ich<br />
sind auf der Fahrt in die französische<br />
Jura. „Rouffach“, ich setze den Blinker<br />
und biege in die malerische Altstadt<br />
ein. Natürlich wird der Kaffee<br />
im Freien getrunken. Die Sonnenstrahlen<br />
haben den Weg durch die<br />
dicht stehenden, steilen Fachwerk-<br />
giebel noch nicht gefunden, so leistet<br />
die warme Motorradkluft gute<br />
Dienste.<br />
Das Franche Comte, wie sich die<br />
französische Jura nennt, soll ein stilles,<br />
aber wunderschönes Land sein.<br />
Unser Zielort ist Pontarlier. Diese<br />
Stadt liegt auf 837 m Höhe, sie ist die<br />
zweithöchstgelegene Stadt in Frankreich<br />
und Hauptstadt des Absinthschnapses.<br />
Es ist aber nicht das Feuerwasser<br />
das uns anzieht, sondern,<br />
für unser Vorhaben liegt Pontarlier<br />
sehr zentral. Von dort aus können<br />
wir, an zwei Tagen, in einer nördlichen<br />
– und einer südlichen Schleife,<br />
viele Sehenswürdigkeiten besuchen.<br />
Unser nächstes Ziel ist die Stadt<br />
Belfort an der Burgundischen<br />
Pforte. Dort besuchen wir einen Löwen<br />
der 22 m lang und 15 m hoch<br />
ist. Dieses Raubtier aus rotem<br />
Sandstein erinnert an die tapferen<br />
Verteidiger der Festung Belfort im<br />
In Montbeliard, dem früheren<br />
30 WHEELIES
Mömpelgard, gibt es auch etwas zu<br />
bestaunen. Mömpelgard war 400<br />
Jahre im Besitz des Hauses Württemberg.<br />
Davon zeugen noch heute<br />
das schöne Schloß in der Stadtmitte<br />
und die evangelische Jakobskirche.<br />
Im Auftrag von Herzog<br />
Friedrich I. erbaute der bekannte<br />
Baumeister Heinrich Schickhardt<br />
die Kirche im Jahre 1604. Wir verlassen<br />
Montbeliard auf Nebensträßchen<br />
und geraten dadurch in<br />
Schwierigkeiten. Die Routensuche<br />
ist nicht einfach, denn die Richtungsschilder<br />
zeigen nur die<br />
nächstgelegenen Dörfer an. Ständiges<br />
Anhalten, kontrollieren, auch<br />
korrigieren, beansprucht zu viel<br />
Zeit. So richten wir uns kurzerhand<br />
nach dem Urnavi, der Sonne. Doch<br />
erst als die grünen Richtungsschilder<br />
auftauchen, kommt Sicherheit<br />
auf. In Frankreich führen diese<br />
Schilder die Reisenden über Landstraßen<br />
zur nächstliegenden größeren<br />
Stadt. Entspannend ist das Gleiten<br />
im Sonnnenschein bei moderater<br />
Geschwindigkeit und die herrliche<br />
Landschaft trägt ihren Teil zum<br />
Glücksgefühl bei.<br />
An der Doubsbrücke in „Pont de<br />
Roide“ ist wieder eine Pause angesagt.<br />
Es ist jetzt so warm geworden,<br />
dass Schatten sehr angenehm ist.<br />
Langsam schrauben wir uns höher<br />
und der Verkehr auf der D 437 nimmt<br />
merklich ab. Gegen 17.00 Uhr ist unser<br />
Ziel erreicht, das Hotel Campanile,<br />
außerhalb der Stadt, am kleinen<br />
Flughafen von Pontarlier gelegen.<br />
WHEELIES 31
Reisebericht: FR ANZÖSISCHE JUR A – FR ANCHE COMTE<br />
2. Tag Nordbogen<br />
Die Sonne scheint – Reisewetter.<br />
Voller Erwartung und neugierig auf<br />
die Ziele die heute Gestalt annehmen<br />
werden, starten wir in den Morgen.<br />
Erstes Ziel ist die Louequelle.<br />
Anno 1901soll beim Brand einer Absinth<br />
Destillerie in Pontarlier, eine<br />
große Menge des Anisschnapses<br />
ausgelaufen sein. Tage später roch<br />
das Quellwasser der Loue stark nach<br />
Anis. In einem Karstgebiet ist das<br />
nicht verwunderlich. Auf einem relativ<br />
großen Parkplatz stehen ein paar<br />
Wohnmobile. Ein kurzer Fußmarsch<br />
über einen Waldweg führt uns hinab<br />
zur Quelle. Zwischen den Laubdächern<br />
der Bäume ist eine etwa 20 m<br />
hohe, senkrechte Felswand zu erkennen,<br />
an ihrem Fuß rauscht aus einem<br />
Felstor ein Wildbach hervor.<br />
Kaum ist die eigentlich unspektakuläre<br />
Felsecke hinter La Main umfahren,<br />
da läßt uns ein sensationeller<br />
Anblick spontan anhalten. Wir befinden<br />
uns urplötzlich in einer riesigen,<br />
bewaldeten Schlucht. Man hört<br />
vom Schluchtboden das Rauschen<br />
der Loue. Das unerwartete Auftau-<br />
chen dieser mächtigen Schlucht hat<br />
uns förmlich überwältigt. Die Morgensonne<br />
im Rücken, gleiten wir<br />
durch das Naturschauspiel, genießen<br />
die ersten Herbstfarben in den<br />
Wäldern und die leuchtende Blumenpracht<br />
an den Fenstern der vereinzelt<br />
stehenden Natursteinhäuser<br />
im Talgrund.<br />
Die wilde Schlucht ist zu einem breiten<br />
Flußtal geworden, außerdem<br />
kommen wir zu weit nach Westen.<br />
Darum muss in Ornans nach rechts<br />
abgebogen werden um über einen<br />
steilen Anstieg die Hochebene zu erreichen.<br />
Es macht Spass wieder richtig<br />
am Gashahn zu drehen. Die D 461<br />
führt über Valdahon, der Partnerstadt<br />
von Maulbronn, und über Flangebouch<br />
nach Osten. Inzwischen<br />
hat die Departementstraße autobahnähnliche<br />
Züge angenommen.<br />
Endlich taucht das Schild „Cirque de<br />
Consolation“ auf und zeigt an, das<br />
Ziel ist nahe! Das Sträßchen dem wir<br />
folgen, führt uns tiefer und tiefer in<br />
die Erde hinein. Rechts und links<br />
steigen nach und nach weiße Kalk-<br />
32 WHEELIES
WHEELIES 33
Reisebericht: FR ANZÖSISCHE JUR A – FR ANCHE COMTE<br />
felsen auf. Vor einem alten Gemäuer,<br />
wohl einem Kloster, halten<br />
wir an. Kinder spielen lachend am<br />
Bach, vereinzelt sind Wanderer zu<br />
sehen. Etwas rat – und orientierungslos<br />
stehen wir im Schatten<br />
mächtiger Nadelbäume. Die umgebenden<br />
hohen Felswände sind meist<br />
von den Bäumen verdeckt. Hier ist<br />
wohl ein schönes Wandergebiet voller<br />
Naturschönheiten, aber wir Biker<br />
suchen einen Ausweg aus dieser<br />
Mausefalle. Die Landkarte ist in dieser<br />
Wildnis keine Hilfe. Auf Waldsträßchen<br />
versuchen wir Höhe zu<br />
gewinnen, um in östlicher Richtung<br />
auf die D 437 zu gelangen. Die Wegsuche<br />
im düsteren Waldgebiet gestaltet<br />
sich als ein Abenteuer. Gelegentlich<br />
ist ein kleiner gelber Kastenwagen<br />
zu sehen, es wird Post<br />
ausgefahren. Also wohnen Menschen<br />
in dieser grandiosen Naturkulisse.<br />
Endlich ist die Hochfläche und<br />
der Sonnenschein erreicht, der Blick<br />
kann wieder frei umherschweifen.<br />
Hinter Maiche biegen wir von der D<br />
437 nach Osten ab. Hoch über dem<br />
Grenzfluss Doubs lockt die einspu-<br />
rige „Corniche de Gumois“. Einzigartige<br />
Ausblicke auf den, gut 100 m<br />
tiefer liegenden, weiß gischtenden<br />
Gebirgsfluß und die Schweizer<br />
Grenzwälder verführen zum anhalten.<br />
Wieder sind wir ganz alleine auf<br />
Tour. Die Situation macht uns übermütig.<br />
Solange wir in der Schlucht<br />
bleiben ist Falschfahren nicht möglich.<br />
Ein Asphaltsträßchen zweigt<br />
nach links ab, unser Pfadfindergen<br />
erwacht. Tiefer und tiefer lockt uns<br />
das Abenteuer in die Schlucht hinab.<br />
Einzelne Bauernhöfe ducken sich in<br />
die Lichtungen. Nach mehreren Kilometern<br />
wechselt der Asphalt zu<br />
Schotter, doch wo ein Wille ist, ist<br />
auch ein Weg! Erst als der Schotterweg<br />
zur Wiese wird, muss schweren<br />
Herzens der Rückzug angetreten<br />
werden.<br />
Hinter dem Dörfchen Fournet-Blancheroche<br />
überwindet ein fast endloser<br />
Kurvenlindwurm den steilen Abhang<br />
an dessen Fuß der Doubs<br />
gischtet. Genussvolles Schwingen<br />
ist angesagt. Erst das Erreichen des<br />
Grenzgebäudes unten am Fluss<br />
bremst das begeisternde Erlebnis.<br />
Nur wenige Kilometer sind es nach<br />
„La Chaux de Fond“. Diese Schweizer<br />
Uhrenstadt kann mit Superlativen<br />
aufwarten. Sie zählt zum<br />
UNESCO Weltkulturerbe und ist eine<br />
der höchstgelegenen Städte in<br />
Europa. Bei Kaffee und Elsässer<br />
34 WHEELIES
Reisebericht: FR ANZÖSISCHE JUR A – FR ANCHE COMTE<br />
Flammkuchen laden sich die Lebensgeister<br />
schnell wieder auf.<br />
Welch ein Unterschied, in Frankreich<br />
Dörfer und Weidewirtschaft, hier<br />
städtisches Flair, ein breiter Boulevard<br />
und Hochhäusern. Doch wo<br />
sind die teuren Uhren, wo die weltbekannten<br />
Uhrmacher? Da waren<br />
wir wohl zu blauäugig und haben<br />
uns zu wenig vorbereitet. Cäsars<br />
Spruch Veni, Vidi, Vici, bringt halt<br />
nicht immer Erfolg.<br />
Nach einer Hafenrundfahrt in Neuchatel<br />
wartet noch ein Schmankerl<br />
auf uns. Durch das „Val de Travers“<br />
wird auf guter Straße die Heimfahrt<br />
nach Pontarlier angetreten. An der<br />
französischen Grenze sehen wir<br />
staunend das Adlernest „La Chateau<br />
de Joux“. An einer Engstelle gelegen,<br />
sitzt die erstmals 1034 erwähnte<br />
Burg auf steilem Fels. Nie erobert,<br />
konnte diese Grenzburg sogar<br />
der deutschen Wehrmacht acht Tage<br />
lang stand halten. Einst strenges<br />
Staatsgefängnis, kann die Festung<br />
heute besichtigt werden. Es sind nur<br />
noch wenige Kilometer bis Pontarlier<br />
und wir freuen uns schon auf das<br />
Abendessen.<br />
3. Tag Südbogen<br />
Weckzeit 7 Uhr, heute wollen wir den<br />
Bogen nach Süden fahren. Es regnet,<br />
so ein Mist! Lange bleiben wir<br />
beim Frühstück sitzen und schauen<br />
hoffnungsvoll in den grauen Himmel.<br />
Manchmal macht es den Eindruck<br />
als lasse der Regen nach. Bekanntlich<br />
stirbt die Hoffnung zuletzt.<br />
So sind wir uns einig, in den Bergen<br />
ändert sich das Wetter um 11.00 Uhr.<br />
Erste Zweifel kommen, sollte es tatsächlich<br />
unmöglich sein die schönen<br />
Zielorte anzufahren? Die Doubsquelle,<br />
den Blick auf die Alpenkette,<br />
den Schlittenhundezüchter und dessen<br />
Tiere, die „Cascades de Herricon“,<br />
oder den Höhepunkt, den „Cirque<br />
de Baume“ und eine Reihe von<br />
Zweisternziele?<br />
Es ist 11.00 Uhr und immer noch<br />
prasselt der Regen gleichmäßig<br />
vom Himmel. Jetzt wird beschlossen<br />
das Dreisterneziel „Cirque de<br />
Baume“ direkt anzufahren. Hier gewesen<br />
und das weltbekannte Felsenrund<br />
mit Benediktinerkloster<br />
WHEELIES 35
Reisebericht: FR ANZÖSISCHE JUR A – FR ANCHE COMTE<br />
nicht gesehen zu haben, das konnten<br />
wir nicht bringen. Abgedichtet<br />
wie ein U-Boot fahren wir auf der D<br />
471 über Champagnole zum „Cirque<br />
de Baume“. Bei der Ankunft am ersten<br />
Aussichtsfelsen hat der Regen<br />
aufgehört. Wenn Engel reisen! Der<br />
Ausblick von hier oben muss bei gutem<br />
Wetter einmalig sein. Gerade<br />
als ein guter Standplatz erreicht und<br />
die Kamera scharf gemacht ist,<br />
schiebt sich eine Wolke frech ins<br />
Bild. Zur Hälfte ist das 200 Einwohner<br />
Dörfchen „Baumes des Messiers“<br />
und das Kloster noch zu erkennen.<br />
Doch das ist noch nicht alles,<br />
bei der Abfahrt in das 100 m tiefer<br />
liegende Kerbtal schlagen die<br />
ersten Regentropfen am Visier ein.<br />
Es macht wenig Spass in Regenkleidung,<br />
die Mütze auf dem Kopf, das<br />
Kloster zu besuchen. Das uralte Gotteshaus<br />
ist im 9. Jahrhundert erstmals<br />
schriftlich erwähnt worden.<br />
Von hier aus zogen einst die Erbauer<br />
des Klosters Cluny los.<br />
In der Nähe unserer nassen Maschinen,<br />
sinniger Weise unter einem<br />
Sonnenschirm, stehen zwei trockene<br />
Stühle. Mademoiselle bringt<br />
heißen Tee und die Lebensgeister<br />
kehren zurück. Wir stellen uns stur<br />
und beschließen den Regen auszusitzen.<br />
Unser Plan funktioniert nicht,<br />
der Sonnenschirm beginnt zu lecken,<br />
ins Haus wollen wir nicht, also<br />
werden die Schotten wieder dicht<br />
gemacht und zur Regenrückfahrt geblasen.<br />
Bei der Abdichtung passiert<br />
mir ein fataler Fehler. Ich habe den<br />
Baumwollhalsschutz zu weit aus<br />
dem Regenkombi gezogen und<br />
fahre nun mit einem automatischen<br />
Regenansauger durch die Gegend.<br />
Mein Körper kühlt nach und nach<br />
ungewohnt stark aus. Ich prüfe den<br />
Reißverschluss, es ist alles dicht. Ich<br />
schnattere, will aber nicht anhalten<br />
und es sind immer noch 50 km bis<br />
zum Hotel. Steifgefroren schäle ich<br />
mich im Hotel aus der Motorradkleidung.<br />
Das orangefarbene Hemd hat<br />
die klatschnasse Unterwäsche eingefärbt.<br />
Erst die heiße Dusche und<br />
die zivile Kleidung machen wieder<br />
einen Menschen aus mir.<br />
4. Tag Heimreise<br />
Es ist zum Mäuse melken, heute<br />
scheint die Sonne wieder. Über die<br />
N 57 und die D 50 kommen wir nach<br />
„Baume le Dames“ am Doubs. In<br />
Lure zeigen sich die Südvogesen am<br />
Horizont. In Ronchamp besuchen<br />
wir die Wallfahrtskapelle „Notre<br />
Dame du Haut“. In den Jahren 1950<br />
– 55 nach den Plänen des Architekten<br />
Le Corbusier erbaut, ist dieses<br />
Gotteshaus heute eine Ikone der<br />
modernen Architektur. Vor Mulhouse<br />
wechseln wir auf die A 36, bei<br />
Neuenbürg auf die A 5, die wir bei<br />
Lahr wieder verlassen. Über Biberach,<br />
Zell am Harmersbach und Bad<br />
Peterstal fahren wir nach Freudenstadt,<br />
wo der Regen wieder einsetzt.<br />
Wir passen die Geschwindigkeit<br />
dem Wetter an und fahren gemütlich<br />
nach Hause.<br />
36 WHEELIES
Hattech Abgasanlagen für Honda und BMW<br />
Honda CBR 600, Bj. ‚00, 30 tkm 3489,-<br />
Honda Vardero 1000, Bj. ‚01, 33tkm 3849,-<br />
Honda VT 500 C, Bj. ‚83, 122km !!!, 37kW 2950,-<br />
Honda CB 750 Four, Bj. ‚72, 24tkm 7499,-<br />
Kawasaki Z 1000 J, Bj. ‚83, 40tkm 2990,-<br />
Kawasaki Z 650, Bj. ‚82, neue Kolben 1990,-<br />
Kawasaki ZXR 750 L, Bj. ‚95, White Power 2799,-<br />
Kawasaki Z 900, Bj. ‚76, 42tkm, neue Kolben 8990,-<br />
Suzuki GSXR 600, Bj. ‚00, 28tkm 2890,-<br />
Suzuki GSF 600 Bandit, Bj. ‚98, 19tkm 2449,-<br />
Yamaha XVS 650, Bj. ‚00, 18tkm 3590,-<br />
Yamaha YZ 490 Cross, Bj. 84, 51kW 2799,-<br />
Harley Davidson 883 R Iron Sportster, Bj. ‚07, 9tkm 6889,-<br />
und weitere 100 Motorräder...<br />
BMW HP2 MEGAMOTO Hattech Komplettanlage<br />
SS12 Hattech Komplettanlage SS12 mit EG-ABE<br />
Gewicht reduzieren und eine optimalere Drehmoment- und Leistungskurve<br />
gewinnen:<br />
<strong>•</strong> Deutliche Gewichtsersparnis von<br />
<strong>•</strong> Optimierte Rohrführung.<br />
<strong>•</strong> Mit Lambdasonden-Anschlüssen<br />
ohne Änderungen am Motorrad verwendbar<br />
<strong>•</strong> Einfache Montage. Sämtliche Anbauteile im<br />
Lieferumfang enthalten<br />
<strong>•</strong> Komplett in Edelstahl gefertigt<br />
<strong>•</strong> großer entnehmbarer Katalysator in Erstausrüsterqualität<br />
Hinweis für Sportfahrer: Katalysator kann für Sportzwecke entnommen,<br />
und Interferenzrohr verschlossen werden. Leistungsbild<br />
verbessert sich spürbar.<br />
Hinweis für Tourenfahrer: Für Reisen in Länder mit bleihaltigem<br />
Benzin kann der Katalysator entnommen werden.<br />
Ähnliche Krümmeranlagen bzw. Komplettanlagen für zahlreiche<br />
BOXER-Modelle !!! Auch Einzelfertigungen möglich.<br />
Honda CBR 1000RR "Hattech-DARK-STYLE",<br />
EG-ABE SC57<br />
Alle Baujahre, Doppel-Auspuff, Form: rund<br />
Typ: Absorptions-Schalldämpfer<br />
Bauweise: Diese leichten Endschalldämpfer sind gebürstet und<br />
schwarz-matt satiniert. Dünnwandiger Edelstahl. Speziell für<br />
Sportbikes mit Underseat-Doppelauspuffanlagen entwickelt.<br />
Schalldämpfer mit sehr hochwertiger Innendämmung.<br />
Aufhängung: Aufhängungen und Kennzeichenhalter sind solide<br />
verschraubt, so dass eine einwandfreie Montage möglich ist. Solider<br />
Kennzeichenhalter und LED-Kennzeichenbeleuchtung im Lieferumfang<br />
enthalten. (Bei Bestellung bitte Kennzeichengröße mitteilen!)<br />
Ein Rückbau auf Originalanlage ist jederzeit wieder möglich,<br />
da keine Originaltteile beschädigt oder abgeändert werden<br />
müssen.<br />
dB-Killer im Ausgang verschraubt. Für Rennzwecke leicht entfernbar.<br />
(Straßenzulassung erlischt bei Demontage der dB-Killer!) Mit<br />
EG-ABE, keine weitere Eintragung notwendig.<br />
Hinweis: Es sollten zusätzlich Miniblinker verbaut werden (Siehe<br />
unser Angebot) Ausführliche Montageanleitung im Lieferumfang<br />
enthalten. Sehr einfache Montage.<br />
WHEELIES 37
Wheelies – Termine/<strong>News</strong><br />
WHEELIES Termine 04/2011<br />
02. + 03.04. Yamaha Live bei Motorrad Öxler in Herbrechtingen<br />
und allen teilnehmenden Yamahahändlern in der<br />
Region.<br />
02. + 03.04. MotoGP in Jerez (E)<br />
10.04. Motorrad Oldtimertreffen in Bamberg in der Erlichstraße<br />
93 bei Motorrad Scherer von 11 Uhr bis 17 Uhr.<br />
10.04. WHEELIES Sicherheitstraining auf dem Flugplatz<br />
Würth in SHA-Hessental. Treffpunkt 9 Uhr an der<br />
Einfahrt zum Flugplatz. Trainingsende ca. 16 Uhr.<br />
Anmeldung: info@wheelies.de unbedingt erforderlich,<br />
da auf 40 Teilnehmer begrenzt.<br />
16. + 17.04. Superbike WM in Assen (NL)<br />
16.04. Ökumenischer Motorrad Gottesdienst um 14 Uhr in<br />
97516 Oberschwarzach-Handthal Parkplatz vor<br />
dem Weingasthof Schoppenstübla.<br />
17.04. Motorradgottesdienst ab 11 Uhr auf dem Marktplatz<br />
vor der herrlichen St. Michaels Kirche in<br />
Schwäbisch Hall. Anschließend Ausfahrt zum Einkorn<br />
und zu BMW Mulfinger in Michelfeld Kerz.<br />
17.04. Motorradfahrtraining beim TÜV Süd in Öhringen.<br />
Anmeldungen: 07941 / 922711<br />
30.04. 20. Motorradwallfahrt Ave Maria in Deggingen<br />
Das ansonsten so ruhig am Waldrand gelegene Kapuzinerkloster<br />
wird an diesem Tag von dem herrlichen<br />
Klang der Bikes (an schönen Tagen bis zu 1000<br />
Stück) erfüllt. Um 13 Uhr 30 startet vom unteren<br />
Parkplatz der Korso. Angeführt und gesichert von<br />
Polizei und Maltesern mit ihren Motorrädern, fahren<br />
wir ein Strecke von etwa 30 Kilometer über die<br />
Schwäbische Alb. Die AVE Glocke ruft um 14 Uhr 30<br />
zur Andacht in die Kirche. Infos unter: www.motorrad-wallfahrt-avemaria.de<br />
Moto Guzzi Stelvio 1200<br />
Die Technik und das Design der Moto Guzzi Stelvio 1200 wurden für<br />
das Modelljahr 2011 komplett überarbeitet. Mit der neuen Frontverkleidung<br />
hat die Reiseenduro in puncto Optik deutlich zugelegt.<br />
Endlich sind die gewöhnungsbedürftigen „Glubschaugen“ Geschichte.<br />
In Kombination mit der geänderten, in der Höhe einstellbaren<br />
Scheibe, wurden gleichzeitig Aerodynamik und Windschutz<br />
optimiert. Ohne ihren eigenständigen Look zu verlieren, hat die<br />
Stelvio nochmals an Funktionalität und Komfort dazu gewonnen.<br />
So haben die Guzzi-Techniker einen mächtigen 32-Liter-Tank äußerst<br />
elegant in das Fahrzeug integriert. Übersichtlich und jederzeit<br />
gut ablesbar präsentiert sich das überarbeitete Cockpit mit neuer<br />
Grafik der Kontrollanzeigen.<br />
Die Motorleistung wurde zu Gunsten eines höheren Drehmoment<br />
und einer noch spontaneren Gasannahme von 105 auf 102 PS gesenkt.<br />
Damit steht die Stelvio immer noch sehr gut im Futter. Da der<br />
Drehmomenteinbruch im unteren Drehzahlbereich auch längst der<br />
Vergangenheit angehört, kommen so sportlich ambitionierte Piloten<br />
genauso auf ihre Kosten wie Reisetouristen, die mehr das genüssliche<br />
Dahingleiten bevorzugen. Diese wird auch freuen, dass<br />
der Sitzbankkomfort nochmals gesteigert wurde.<br />
So bleibt zu wünschen, dass sich nun wesentlich mehr Biker für die<br />
hervorragende italienische GS-Alternative interessieren werden.<br />
Mit der neuen Stelvio bekommt man ein individuelles, durchdachtes<br />
und sehr gut verarbeitetes Motorrad, welches bestens gerüstet<br />
ist für die große Tour – egal ob allein oder zu zweit. Der topp Reisekomfort<br />
in Verbindung mit über 500 Kilometern Reichweite – wer<br />
mag da denn überhaupt noch absteigen?!<br />
01. + 02.05. MotoGP in Estoril (P)<br />
Ab sofort sind Anmeldungen zu den Super Moto Trainings des<br />
MSC Esslingen unter: www.msc-es.de/news/news.php möglich.<br />
38 WHEELIES