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Ausgabe 5/2013 - Schmilkaer Depesche

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SCHMILKAER<br />

DEPESCHE<br />

Unabhängiges Monatsblatt des besten Bad Schandauer Ortsteiles<br />

<strong>Ausgabe</strong> 005 | Zweiter Jahrgang (<strong>2013</strong>) | Erschienen im Juni <strong>2013</strong> | Web: www.schmilkaer-depesche.de<br />

INHALT<br />

Alte Geschichten<br />

Der Andenkenladen<br />

war mal eine Bücherei<br />

► Seite 4<br />

Gefahr Oberleitung<br />

Bahnstrecke bei<br />

Schmilka gesperrt<br />

► Seite 4<br />

Stempeln, bitte!<br />

Bei der Sonnenwende<br />

geht’s zum Postamt<br />

► Seite 3<br />

Glocken-Gerücht<br />

Kein Glockenspiel<br />

im Cafe Richter<br />

► Seite 4<br />

Plauder, plauder<br />

<strong>Schmilkaer</strong> Interview<br />

mit Siegfried Stolle<br />

► Seite 3<br />

Rubriken<br />

Rätsel, Weisheit,<br />

Quiz und Witz<br />

► Seite 3<br />

Foto: Choritz, Zacharzewski<br />

Düster-Stimmung in Bad Schandau<br />

Mai da,<br />

Kranz weg.<br />

Einer kleinen Gruppe <strong>Schmilkaer</strong><br />

ist es dieses Jahr gelungen, Bad<br />

Schandaus Maikranz zu klauen.<br />

Das Protokoll einer Nacht.<br />

► Seite 2<br />

EDITORIAL<br />

Und, haben Sie uns in den<br />

letzten Monaten sehr vermisst?<br />

Das hoffen wir! Wir<br />

haben uns eine lange Pause<br />

gegönnt, um in Ruhe über<br />

ein paar Dinge nachdenken<br />

zu können. Zum Beispiel,<br />

ob eine solche Zeitung in<br />

Schmilka eine Zukunft<br />

haben kann. Warum sich<br />

noch immer verhältnismäßig<br />

wenig Leute am<br />

Gewinnspiel beteiligen.<br />

Welche Themen in unserem<br />

kleinen Ort von Interesse<br />

sind – und welche nicht.<br />

Warum bei Umfragen für<br />

diese Zeitung manche Leute<br />

auf uns reagierten, als hätten<br />

wir ansteckende Pestbeulen.<br />

Eigentlich wollten<br />

wir dieses Projekt nicht<br />

fortführen, doch wir haben<br />

uns noch einmal aufgerafft.<br />

Denn wir, die Macher dieses<br />

Blattes, hängen schon<br />

jetzt zu sehr an dem neuen<br />

Hobby. Es wird aber eine<br />

Änderung geben: Ab jetzt<br />

erscheint die <strong>Depesche</strong> nicht<br />

einmal im Monat, sondern<br />

„nur“ aller zwei Monate,<br />

um den Druck auf unsere<br />

Jung-Reporter etwas zu<br />

mindern. Mal sehen, ob es<br />

so funktioniert... In dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> meldet sich die <strong>Depesche</strong><br />

aber erst einmal mit<br />

einem Spezial-Report zu<br />

Wort. Denn: Ja, es stimmt,<br />

einigen <strong>Schmilkaer</strong>n ist es<br />

in diesem Jahr gelungen,<br />

den Bad Schandauer<br />

Maikranz zu klauen! Wie<br />

es dazu kam, das Protokoll<br />

einer Nacht, die spannenden<br />

Fotos – Seite zwei. Und:<br />

Wir wünschen viel Spaß bei<br />

der neuen Lektüre....<br />

Die Redaktion<br />

SCHMILKAER<br />

DEPESCHE<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Schmilkaer</strong> <strong>Depesche</strong><br />

Unabhängiges <strong>Schmilkaer</strong> Monatsblatt<br />

<strong>Ausgabe</strong> 005 | 2. Jahrgang | Juni <strong>2013</strong><br />

Herausgeber: Sven-Erik Hitzer | Chefredaktion:<br />

Florian Thalmann, Marie Strohbach |<br />

Organisation: Annie Venus | Redaktion: Antonia<br />

Brosch, Lisa Ehrenreich, Linda Hanitzsch,<br />

Claudia Hantzsch, Marie Strohbach, Florian<br />

Thalmann, Annie Venus, Stefan Werneke |<br />

Online: Uwe Choritz | Facebook: Florian<br />

Thalmann | Anzeigenanfragen, Themenideen,<br />

Spenden, Fragen und Kritik per E-Mail an<br />

schmilkaerdepesche@web.de.<br />

Internet: www.schmilkaer-depesche.de<br />

Meinungstexte geben nicht die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Für Gewinnspiele gilt: Die<br />

Gewinner werden von uns benachrichtigt.<br />

Mitglieder der Redaktion dürfen nicht teilnehmen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Seite 2<br />

Ja, wir haben es getan. Wir<br />

haben den Maikranz vom<br />

Bad Schandauer Marktplatz<br />

entwendet. Dreist und<br />

mitten in der Nacht.<br />

Schluss mit allen Anschuldigungen.<br />

Schluss mit den Vermutungen,<br />

der Wehrleiter der<br />

Bad Schandauer Feuerwehr<br />

hätte das gute Stück gemopst.<br />

Vielleicht hat er uns geholfen.<br />

Urheber der Diebes-Nummer<br />

waren aber andere. Junge<br />

<strong>Schmilkaer</strong>, die schon im letzten<br />

Jahr auf Raubzug gingen,<br />

allerdings ohne Erfolg. Die den<br />

Kranz stehlen wollten, doch als<br />

sie den Marktplatz erreichten,<br />

war er schon weg. Geklaut.<br />

Möglicherweise hätte es eine<br />

Warnung sein können. Ein<br />

Hinweis, vielleicht doch einen<br />

Wachposten aufzustellen.<br />

Neues Jahr, neues Glück.<br />

Wie immer kommen die besten<br />

Ideen zu spät. Um kurz nach<br />

eins, mitten in der Nacht. Ein<br />

nüchterner Fahrer ist dennoch<br />

schnell gefunden. Wir düsen<br />

zu siebt durch die Dunkelheit,<br />

landen in Königstein. Hier<br />

wird aufgepasst. Keine Chance,<br />

den bunt geschmückten Kranz<br />

zu klauen, dafür werden wir<br />

freundlich empfangen und bewirtet.<br />

Ebenso in Pfaffendorf.<br />

In Krippen finden wir keinen<br />

Kranz, düsen gegen drei Uhr<br />

zurück nach Bad Schandau.<br />

Der Marktplatz ist leer.<br />

Der Kranz ist unbewacht.<br />

Wir jubeln. Sehr leise.<br />

Arbeitsteilung. Einer klettert<br />

mit einer Säge am Mast nach<br />

oben, kappt die Seile. Zwischendurch<br />

muss eine Leiter<br />

rangeholt werden. Bad Schandau<br />

schläft tief und fest.<br />

Dann fällt der Kranz. Mit<br />

einem Bolzenschneider und<br />

SCHMILKAER NEWS<br />

Wir jubeln,<br />

aber leise.<br />

Sieben junge <strong>Schmilkaer</strong> klauten in der<br />

Nacht zum ersten Mai den Bad Schandauer<br />

Maikranz. Tradition oder Politikum?<br />

einer Metallsäge durchtrennen<br />

wir den Metallring, um<br />

ihn vom Mast nehmen zu können.<br />

Ein Fenster öffnet sich.<br />

„Ich rufe die Polizei“, schreit<br />

ein erboster Bürger. Es gibt ein<br />

lautes „Klack“, als der Bolzenschneider<br />

das Metall durchdringt.<br />

Ab zum Auto, ab nach<br />

Schmilka, Jubel.<br />

Wir freuen uns über den<br />

Erfolg. Wir haben eine Tradition<br />

wiederbelebt, eine tolle<br />

Nacht gehabt. Wir freuen uns<br />

wirklich – bis zum 2. Mai.<br />

Aufgezeichnet von Florian Thalmann<br />

Da kommt eine Nachricht<br />

von der Stadt. Es heißt: Sachbeschädigung.<br />

Man fordert uns<br />

auf, den Kranz „unverzüglich<br />

zurückzugeben“. Es sei gegen<br />

die Regeln, den Ring zu zerstören,<br />

teilt man mit. Er müsse<br />

nach der Rückgabe wieder aufgehängt<br />

werden können. Ist es<br />

nicht auch gegen die Regeln,<br />

einen Maibaum per Kran aufzustellen?<br />

Wir wollen keinen<br />

Stress, reagieren nett.<br />

Bürgermeister Andreas Eggert<br />

sagt: „Üblicherweise obliegt<br />

SCHMILKAER<br />

DEPESCHE<br />

in der Region die Herstellung,<br />

das Setzen und, falls erforderlich,<br />

das Bewachen von Maibäumen<br />

den Freiwilligen<br />

Feuerwehren.“ In Bad Schandau<br />

sei das nicht ganz so. Hier<br />

arbeiten Feuerwehr, Kur- und<br />

Tourismus GmbH und Event-<br />

Crew am Maibaumsetzen.<br />

„Deshalb wird dieser Baum<br />

eben als städtisches Mobiliar<br />

gesehen und stand all die Jahre<br />

nicht im Begehr der umliegenden<br />

Feuerwehren und Vereine.<br />

Natürlich ist es bei aller Tradition<br />

auch ärgerlich, wenn das<br />

Teil dann beschädigt wird.“<br />

Das passierte schon im vergangenen<br />

Jahr. Damals stahlen<br />

Jugendliche aus der Nähe von<br />

Sebnitz den Kranz, zerstörten<br />

ihn ebenfalls – und gaben ihn<br />

zurück, wegen der Beschädigung<br />

ohne Auslöse.<br />

Und zukünftig? „Sicherlich<br />

werden Mitarbeiter der BSKT<br />

nicht verpflichtet, den Baum<br />

zu bewachen, die Feuerwehr<br />

von Bad Schandau könnte dies<br />

gern übernehmen, das muss<br />

aber besprochen werden“, sagte<br />

Andreas Eggert.<br />

Weil wir wissen, dass sich Anwohner<br />

und Gäste Bad Schandaus<br />

gern noch lange am Kranz<br />

erfreuen wollen, lassen wir das<br />

gute Stück reparieren, ersetzen<br />

die Seile. Die Schadenssumme<br />

beträgt insgesamt neun Euro.<br />

Der Stadt teilen wir mit, dass<br />

wir auf die Auslöse verzichten.<br />

Über einen Tag liegt der<br />

Kranz in Bad Schandau, zur<br />

Abholung bereit.<br />

Zuerst holt ihn niemand.<br />

Dann kommt die Nachricht:<br />

Der Kranz ist zurück. Aufgehängt<br />

wird er trotzdem nicht<br />

mehr, trotz Ankündigung.<br />

Schade eigentlich.<br />

Die Mutprobe: Einer klettert am<br />

Mast nach oben, kappt die Seile.<br />

Die Knobelaufgabe: Wie kriegt<br />

man den Kranz bloß vom Mast...?<br />

Die Lösung: Na, mit einem Bolzenschneider!<br />

Jetzt aber ab ins Auto.<br />

Geschafft: Maikranz geklaut, im<br />

Auto, Heimfahrt, große Freude!


SCHMILKAER<br />

DEPESCHE<br />

SCHMILKAER NEWS Seite 3<br />

„Mir fehlt die Ilmenquelle“<br />

Die <strong>Depesche</strong> sprach mit Siegfried Stolle, der heute in Eichwald bei<br />

Berlin lebt, über seinen Heimatort. Interview: Marie Strohbach<br />

Siggi, wann bist du aus<br />

Schmilka weggezogen?<br />

Mit 24 Jahren, nach Beendigung<br />

meiner Lehr- und Studienzeit.<br />

Welches Haus ist dein Elternhaus?<br />

Du wirst es nicht glauben, aber<br />

wir Stolle-Kinder sind alle im<br />

Strohbach-Haus geboren. 1940<br />

bekam meine Mutter dann eine<br />

Wohnung in der „18“.<br />

Wie hast du dein Leben in<br />

Schmilka in Erinnerung?<br />

Es war eine interessante und<br />

wunderschöne Kindheit in<br />

Freiheit, ohne elektronischen<br />

Mist, die unseren Charakter<br />

formte. Wir waren Kinder der<br />

Elbe, des Bades, der Straße, der<br />

Elbwiesen, Berghänge, Felsen.<br />

Foto: Internet<br />

Siggi Stolle kommt immer gern<br />

nach Schmilka zurück.<br />

Wie oft besuchst du deinen<br />

Heimatort und was zieht dich<br />

immer wieder hierher?<br />

Ich versuche, so oft wie möglich<br />

meinen Heimatort zu besuchen.<br />

Jedes Mal, wenn ich in<br />

den letzten Jahren meine Mutter<br />

und meine Geschwister in<br />

Pirna oder Heidenau besuchte,<br />

fuhr ich auch nach Schmilka,<br />

um nach dem rechten zu sehen.<br />

Besonders neugierig bin<br />

ich immer auf das neue und<br />

erreichte für Schmilka. Da ich<br />

ein Kind der Elbe bin, freue<br />

ich mich jedes Mal, den Fluss<br />

zu sehen und zu fühlen.<br />

Erzähl mal eine kleine Anekdote,<br />

die du mit dem Ort<br />

verbindest.<br />

Da Schmilka Grenzstation<br />

war, warteten wir Kinder sehnsüchtig<br />

auf die Anladung von<br />

russischen Schiffskontrollen,<br />

um sie um Erdnüsse oder andere<br />

Lebensmittel anzubetteln.<br />

Manchmal bekamen wir auch<br />

Öl, Zucker und Brot. Das Brot<br />

wurde in Öl und Zucker geditscht,<br />

das schmeckte uns.<br />

Hast du schonmal daran<br />

gedacht, aus Berlin nach<br />

Schmilka zurückzukehren?<br />

Einen alten Baum verpflanzt<br />

man nicht. Ich habe in Eichwald<br />

meine Familie, mein<br />

kleines Häuschen und alles<br />

was ich so brauche. Mir fehlt<br />

aber mein Schmilka mit meiner<br />

Ilmenquelle.<br />

Was gefällt dir hier noch?<br />

Ich finde die Entwicklung des<br />

Ortes dank der Hitzerschen<br />

Projekte sehr gelungen. Mühle,<br />

Bäckerei, Helvetia, das Bioprojekt<br />

und auch das geplante<br />

Bad und Brauerei sind der<br />

reinste Wahnsinn im positiven<br />

Sinne. Die Einwohner und<br />

Freunde von Schmilka können<br />

nur hoffen, das Sven lange<br />

gesund bleibt und seine Ziele<br />

weiter verfolgt.<br />

Lieber Siggi, vielen Dank für<br />

das tolle Interview!<br />

Auf in den<br />

<strong>Schmilkaer</strong><br />

Sommer...!<br />

Zur traditionellen<br />

Sonnenwende wird<br />

wieder gefeiert<br />

Von Annie Venus<br />

Der Schifferverein Eintracht<br />

Schmilka lädt alle Einwohner<br />

und Gäste rechtherzlich zur<br />

Sonnenwende ein. Diese findet<br />

am 22. Juni ab 18 Uhr hinter<br />

dem <strong>Schmilkaer</strong> Mehrzweckgebäude<br />

statt. Neben Lagerfeuer<br />

und leckerem vom Grill wartet<br />

auch das eine oder andere kalte<br />

Bierchen auf durstige Kehlen.<br />

Für ein Unterhaltungsprogramm<br />

wird auch wie in den<br />

vergangenen Jahren durch die<br />

Programmgruppe Schmilka<br />

gesorgt. Das Thema der Vorstellung<br />

mit Sketchen, Tänzen<br />

und Musik lautet in diesem<br />

Jahr „Postamt“ – vielleicht<br />

kommen, wenn es am Abend<br />

um Briefe und Pakete aus aller<br />

Welt geht, auch ein paar davon<br />

bei uns im Ort an... Kommen<br />

Sie einfach vorbei auf eine<br />

Bratwurst und ein kühles Bier,<br />

wir würden uns freuen.<br />

QUIZFRAGE<br />

des Monats<br />

Ab jetzt gibt’s keinen Preis<br />

mehr beim Quiz – die Beteiligung<br />

ließ bisher leider sehr zu<br />

wünschen übrig. Rätseln dürfen<br />

Sie trotzdem: 1834 kaufte<br />

Karl Gottlieb Leuner von den<br />

Erben Gottlieb Großer das<br />

Haus mit der Nummer 10.<br />

Aber zu welchem Preis? Haben<br />

Sie aufmerksam gelesen...?<br />

WEISHEIT<br />

des Monats<br />

Man muss schon etwas wissen,<br />

um verbergen zu können, dass<br />

man es nicht weiß.<br />

Marie von Ebner-Eschenbach<br />

KALAUER<br />

des Monats<br />

Wo wohnen Katzen? Natürlich<br />

im Mietzhaus!<br />

SCHMILKAER UNTERHALTUNG<br />

SCHMILKAER SUDOKU des Monats<br />

EVENTS des Monats<br />

Bad Schandau. 23.06., 22.07.:<br />

Live-Übertragung zum Vollmondkonzert,<br />

Toskana Therme<br />

Bad Schandau<br />

Bad Schandau. 01.06., 06.07.,<br />

und 03.08.<strong>2013</strong>: Liquid Sound<br />

Club, Toskana Therme<br />

Pirna. 14.-16.06.<strong>2013</strong>: Traditionelles<br />

Pirna Stadtfest<br />

Altendorf. 28.-29.06.<strong>2013</strong>: 43.<br />

Altendorfer Sonnenwendefest<br />

Postelwitz. 19.-21.07.<strong>2013</strong>:<br />

Sommerfest an der Elbe<br />

Kirnitzschtal. 27.-28.07.<strong>2013</strong>:<br />

16. Kirnitzschtalfest<br />

Lichtenhain. 30.08.-01.09.<strong>2013</strong>:<br />

41. Lichtenhainer Blumenfest


Seite 4<br />

Leihgebühr:<br />

20 Pfennig<br />

Der Andenkenladen war früher<br />

eine richtige Leihbibliothek.<br />

Herbert und Ilse Loose bauten<br />

sich im Jahr 1926 in Schmilka<br />

ihren kleinen Andenkenladen<br />

gegenüber Ihrem Haus auf.<br />

Zwölf Jahre später wollten sie<br />

den Laden ausbauen, um eine<br />

Leihbücherei zu eröffnen. Um<br />

Gewerbe- und Baugenehmigung<br />

zu erhalten, musste Herr<br />

Loose in die Partei eintreten.<br />

Mit dem Anbau wurde der<br />

„Andenkenladen und Leihbücherei<br />

Loose“ eröffnet.<br />

Die Bibliothek in Schmilka<br />

bestand aus rund 200 Büchern,<br />

eingeteilt in Kriminal-,<br />

Abenteuer- und Liebesromane.<br />

Viele Besucher und Touristen<br />

nutzten damals das Angebot<br />

der Bibliothek und auch den<br />

<strong>Schmilkaer</strong>n dienten die Bücher<br />

als Ablenkung an langen<br />

Wintertagen. Eine Buchausleihe<br />

kostete damals glatte 20<br />

Pfennig.<br />

Während des Krieges führte<br />

Frau Loose den Laden ganz<br />

allein und nach dem Ende<br />

des Krieges gab es leider nur<br />

noch eingeschränkten Fremdenverkehr.<br />

Als „Ende<br />

der 50er der Bürgermeister<br />

Herschel und eine<br />

stämmige Frau aus<br />

der SED-Kreisleitung<br />

mit einem Handwagen<br />

den Berg hinauf<br />

kamen und anfingen,<br />

SCHMILKAER NEWS<br />

NEWS<br />

flash<br />

SCHMILKAER<br />

DEPESCHE<br />

Glockenspiel ist<br />

nur ein Gerücht<br />

Vor einigen Wochen machte im<br />

Dorf das Gerücht die Runde, in<br />

das Türmchen auf dem Dach<br />

des ehemaligen Cafe Richter<br />

solle ein kleines Glockenspiel<br />

kommen. „Nein, es wird dort<br />

oben keine Glocken geben“,<br />

sagte Sven-Erik Hitzer. „Nur<br />

vier Uhren, in jede Richtung<br />

eine – wenn es so funktioniert,<br />

wie ich mir das vorstelle.“<br />

Ab jetzt gibt’s Aronia<br />

in der Helvetia<br />

Neuigkeiten aus dem Bio-<br />

Hotel: Seit Ende April gibt es<br />

in der Helvetia auch Produkte<br />

mit der Aronia-Beere: Kuchen,<br />

Saft, Tee und vieles mehr. Nach<br />

gemeinsamen Aktionen wurde<br />

jetzt eine neue Partnerschaft<br />

mit der Firma Aronia Original<br />

aus Dresden geschlossen.<br />

Malergarten bleibt<br />

vorerst geschlossen<br />

Der Malergarten bleibt in der<br />

Saison <strong>2013</strong> leider geschlossen.<br />

Aufgrund der sehr umfangreichen<br />

Renovierungsarbeiten ist<br />

es nicht möglich, den Betrieb<br />

dieses Jahr aufrecht zu erhalten.<br />

Nach den sehr schweren,<br />

aber durchaus erfolgreichen<br />

zwei Jahren ist das Malergarten-Team<br />

fest entschlossen, in<br />

der Saison 2014 sowohl den<br />

Biergarten als auch die Pension<br />

wieder zu eröffnen. Als<br />

kleiner „Trost“ für alle Malergarten-Fans<br />

wird das alljährliche<br />

Gartenfest auch in diesem<br />

Jahr stattfinden. Den genauen<br />

Termin finden Sie in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> der <strong>Depesche</strong>.<br />

Oberleitung der Bahn kann gefährlich werden<br />

Ende April riss ein umstürzender Baum Teile der elektrischen Leitung auf der S-Bahn-Linie<br />

herab. Eine Gefahr, die an der von Wald umwachsenen Strecke allgegenwärtig ist.<br />

Von Stefan Werneke<br />

Am 23. April musste gegen zwei<br />

Uhr der Streckenabschnitt von<br />

Schmilka – Hirschmühle nach<br />

Bad Schandau voll gesperrt<br />

werden. Grund: ein größerer<br />

Baum, der beim Umsturz die<br />

Fahrleitung der Bahn mitgerissen<br />

hatte. Dadurch kam<br />

es zur Erdung des Umfeldes,<br />

Fotos: Annie Venus, Uwe Choritz<br />

Ein Schild am Büdchen wies <strong>Schmilkaer</strong> und Gäste auf die Bibliothek hin.<br />

ALTE<br />

Geschichten<br />

Von Antonia Brosch<br />

und Annie Venus<br />

die Bücher unserer Bibliothek<br />

auszusortieren“, berichtet Ingrid<br />

Venus, die Tochter von<br />

Herbert und Ilse Loose, lohnte<br />

sich die Bibliothek kaum noch.<br />

Das Angebot war minimiert<br />

und der Fremdenverkehr so<br />

eingeschränkt, das nur den Andenkenladen<br />

überlebte.<br />

Auch in der Ortschronik ist<br />

die Bücherei vermerkt. Dort<br />

Unten: Mit solchen<br />

Aufklebern waren<br />

die Bücher der Bibliothek<br />

markiert.<br />

zeitweise flossen rund 15 000<br />

Volt durch den Erdboden. Erst<br />

als die Monteure von DB Netz<br />

AG eintrafen, konnten die<br />

Schäden behoben werden. Der<br />

Verkehr kam zum Erliegen,<br />

lief erst in den Abendstunden<br />

wieder reibungslos, ebenso wie<br />

der Fernverkehr zwischen Prag<br />

und Dresden, der erst gegen 21<br />

Uhr wieder beginnen konnte.<br />

steht zum Haus Nr. 10 geschrieben:<br />

„1834 kauft Karl<br />

Gottlieb Leuner von den Erben<br />

Gottlieb Großer das Haus<br />

für 425 Taler. 1854 kaufte Karl<br />

Gottlieb Loose das Haus von<br />

den Leunerschen Erben für<br />

500 Taler. 1905 übernahm der<br />

Sohn Wilhelm, langjähriger<br />

Waldarbeiter, das Haus. Er<br />

starb 1936. Es übernahm dann<br />

dessen Sohn Herbert, der auch<br />

eine Leihbücherei und einen<br />

Handel mit Reiseandenken<br />

darin errichtete.“<br />

Diese beiden Bücher<br />

gehörten zum Fundus.<br />

Wie in diesem Fall hat die<br />

Oberleitung ihre gefährlichen<br />

Seiten – besonders auf<br />

der vom Wald umwachsenen<br />

Bahnstrecke auf der anderen<br />

Elbseite. Ein Unfall kann<br />

unter Umständen lebensgefährlich<br />

sein – wenn sich<br />

Lebewesen im Haveriebereich<br />

befinden und sich unkontrolliert<br />

bewegen, fließt der Strom<br />

durch den Körper und ruft<br />

lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen<br />

hervor, welche<br />

sogar bis zum Tod des Verletzten<br />

führen können.<br />

Tipp: Bewegen Sie sich am<br />

besten gar nicht. Sollten sie<br />

sich dennoch in Sicherheit<br />

bringen wollen, können sie<br />

sich mit schleifenden Füßen<br />

fortbewegen.

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