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Argumentarium - Revierjagd Solothurn

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4<br />

Zu den Volksinitiativen<br />

Durch intensive Bodenbewirtschaftung verlor der Hase<br />

grösstenteils seine Lebensräume. Der Hasenrückgang<br />

hat mit der Jagd nichts zu tun. Ein Jagdverbot wäre<br />

reine Schikane. Dachs und Enten sind nicht gefährdet.<br />

Es kommen zwei Volksinitiativen des «Vereins zum Schutze bedrohter<br />

Wildtiere» zur Abstimmung:<br />

1. «Initiative zum Schutze der Feldhasen, Vögel und Dachse»<br />

2. «Jagen ohne Treiben»<br />

Sind Feldhasen gefährdet?<br />

Ja. Die Entwicklung der modernen Landwirtschaft ist überall in<br />

den Kulturlandschaften Europas lebensfeindlich für den Hasen,<br />

der in der Sasse (Geländevertiefung) wohnt und der neben Nahrung<br />

vor allem Schutz gegen Raubvögel, Füchse usw. benötigt.<br />

Wenn die Böden eingeebnet werden, wenn Hecken und Feldgehölze<br />

verschwinden und wenn Monokulturen entstehen, muss<br />

der Hase als Kulturflüchter das Feld räumen (s. Gefährdung der<br />

Wildtiere)<br />

Was hilft dem Hasen?<br />

Dem Hasen hilft der Rückbau dieser Entwicklungen, d.h. die Anlage<br />

von Feldgehölzen und Hecken, die natürliche Gestaltung (Stufung)<br />

von Waldrändern, das Belassen von Unterholz, die Renaturierung<br />

von Ried- und Buschlandschaften, Feuchtgebieten usw. Für solche<br />

Ziele engagieren sich überall im Lande, auch im Kanton <strong>Solothurn</strong>,<br />

Naturschutzgruppen (Pro Natura, Vogelschutz), Landwirte und<br />

Jäger gemeinsam.<br />

Das grosse integrierte Naturschutzprojekt Schutzzone Grenchner<br />

Witi hat beispielhaft die richtige Richtung angezeigt (Details siehe<br />

www.witi-schutzzone.ch). Schutz und nachhaltige Verbesserung<br />

der Lebensräume sind nur möglich, wenn alle Massnahmen sinnvoll<br />

ineinander greifen und wenn alle Betroffenen zusammenarbeiten.<br />

Konfrontationen und Anfeindungen bringen nichts.<br />

Erholungsbedürfnisse, Sportbetrieb, Land- und Forstwirtschaft,<br />

Jagd, Natur- und Tierschutz müssen – wie in der Grenchner Witi<br />

seit 1994 geschehen – koordiniert werden. Erfreulicherweise<br />

steigen jetzt auch die Hasenbestände langsam wieder an. Ähnliche<br />

Erfahrungen werden aus dem Kanton Aargau gemeldet. Auch dort<br />

ist die Entwicklung widersprüchlich. Überall dort, wo die Lebensräume<br />

verbessert werden – z.B. im Reusstal – steigen die Hasenbestände<br />

tendenziell wieder an.<br />

Umso wichtiger wäre es, wenn alle, die sich den Schutz der Natur<br />

und des Feldhasen zum Ziel gesetzt haben, mitarbeiten würden.<br />

Leider sind vom «Verein zum Schutze bedrohter Wildtiere» noch nie<br />

irgendwelche positive Leistungen bekannt geworden – auch nicht<br />

im Kanton Aargau, wo das Volk im Jahre 2002 eine Hasenjagd-<br />

Verbotsinitiative deutlich abgelehnt hat.<br />

Hasenjagd im Kanton <strong>Solothurn</strong><br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Jagdstrecke Feldhase 1960 – 2002<br />

0<br />

1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000<br />

Diese Grafik zeigt, dass die Jagd auf den Feldhasen im Kanton<br />

<strong>Solothurn</strong> heute praktisch keine Rolle mehr spielt. Im Jahr 2002 sind<br />

gerade noch 16 Hasen erlegt worden – die meisten in Gebieten,<br />

in denen die Lebensräume aufgewertet wurden und in denen es<br />

wieder nachhaltig nutzbare Hasenbestände gibt. Im gleichen Jahr<br />

wurden 29 Hasen als Verkehrsopfer registriert, Dunkelziffer nicht<br />

inbegriffen. Mit anderen Worten: Die allermeisten <strong>Solothurn</strong>er<br />

Jäger verzichten seit den neunziger Jahren freiwillig auf die<br />

Bejagung von Hasen. Sie verhalten sich damit weidmännisch: Eine<br />

gefährdete Art wird freiwillig geschont, auch wenn die jagdliche<br />

Nutzung erlaubt wäre.

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