PDF (Karte+Text+Tabelle) - Raumplanung Steiermark
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Rauminformationssystem <strong>Steiermark</strong> – Thema Bevölkerung<br />
Veränderung der Wohnbevölkerung durch Wanderungsbilanz 1991-2001<br />
Die Bevölkerungsentwicklung wird von zwei Hauptkomponenten bestimmt:<br />
- der Geburtenbilanz (Zahl der Geborenen minus Zahl der Gestorbenen) und<br />
- der Wanderungsbilanz (Zahl der Zugewanderten minus Zahl der Abgewanderten).<br />
In den Tabellen und Karten wird eine „errechnete Wanderungsbilanz“, die sich aus der Differenz<br />
Veränderung der Zahl der gesamten Wohnbevölkerung minus Geburtenbilanz (Zahl der Geborenen<br />
minus Zahl der Gestorbenen) im Zeitraum 1991-2001 ergibt, dargestellt. Zusätzlich dazu werden<br />
Informationen aus der aktuellen Wanderungsstatistik in die Interpretation mit einbezogen.<br />
Der (geringe) Bevölkerungsverlust in der <strong>Steiermark</strong> zwischen 1991 und 2001 um 1.417 Personen<br />
bzw. 0,1% war auf Wanderungsverluste (-2.319 Personen oder 0,2%) zurückzuführen, die durch das<br />
geringe Plus der Geburtenbilanz nicht ausgeglichen werden konnten. Zwischen 1981 und 1991<br />
verzeichnete die <strong>Steiermark</strong> noch einen Wanderungsverlust von rund 6.100 Personen, damit entfiel<br />
eine Veränderung der Zahl der Wohnbevölkerung von rund -0,5% auf die Nettoabwanderung.<br />
Die <strong>Steiermark</strong> ist damit das einzige Bundesland Österreichs, das in den beiden vergangenen<br />
Dekaden Wanderungsverluste verzeichnete.<br />
Zuwanderungsgebiete in der <strong>Steiermark</strong> sind neben dem Grazer Umland auch einige Bezirke der<br />
Oststeiermark und das Steirische Salzkammergut (Ausseer Land). Ein Blick auf die Gemeinden zeigt,<br />
dass die Zuwanderung in die Umgebungsgemeinden der Großstädte mit guter Verkehrsinfrastruktur<br />
besonders ausgeprägt ist. Hier werden sowohl die bevorzugten Suburbanisierungsgebiete als auch<br />
die sich stärkenden funktionellen Beziehungen zwischen den Städten und ihrem Umland sichtbar. In
der Oststeiermark bilden die Zuwanderungsgemeinden vor allem im Raabtal und entlang der<br />
Südautobahn ein schon fast geschlossenes Band.<br />
Abwanderungsgebiete sind immer noch die Obersteiermark, die West- und Südsteiermark, sowie im<br />
Nordosten der <strong>Steiermark</strong> der Bezirk Hartberg. Die Wanderungsdefizite haben sich allerdings im<br />
Vergleich zur Dekade davor durchwegs verringert.<br />
Der Dekadenvergleich der Wanderungsbilanz 1981-1991 mit 1991-2001 zeigt allgemein eine deutliche<br />
Ausweitung der Bezirke mit Wanderungsgewinnen in das städtische Umland, wodurch ein<br />
Wanderungsverlust in der Landeshauptstadt Graz entstand.<br />
In Österreich gibt es erst seit 1996 eine umfassende und kontinuierliche Wanderungsstatistik<br />
basierend auf der Grundlage des Meldegesetzes. Damit beruht die Wanderungsstatistik auf den von<br />
den Meldebehörden übermittelten An- und Abmeldungen von Hauptwohnsitzen über die<br />
Gemeindegrenzen hinweg. Die Wanderungsstatistik umfasst sowohl die Hauptwohnsitzverlegungen<br />
zwischen den Gemeinden innerhalb Österreichs (Binnenwanderung) als auch jene über die<br />
Staatsgrenze (Außenwanderung). Aufgrund der Volkszählung vom Mai 2001 und der damit<br />
einhergehenden verstärkten Ab- und Anmeldeaktivitäten der Bevölkerung sowie der notwendigen<br />
Abgleichung der Daten mit dem zentralen Melderegister kam es zu einem deutlichen Anstieg der Zahl<br />
der An- und Abmeldungen, die sich in der Wanderungsstatistik in einem gestiegenen<br />
Wanderungsvolumen sowohl bei der Binnen- als auch bei der Außenwanderung niederschlugen.<br />
Die innerösterreichischen Wanderungsbewegungen sind zahlenmäßig beinahe doppelt so hoch wie<br />
die Außenwanderungen, wobei Wohnsitzverlegungen innerhalb einer Gemeinde in der<br />
Wanderungsstatistik nicht erfasst sind.<br />
Betrachtet man das Muster der gesamtösterreichischen und insbesondere auch der steirischen<br />
Binnenwanderung, d.h. die Binnenwanderungsziele bzw. Binnenwanderungsherkunft, dann wird die<br />
besondere Bedeutung der kleinräumigen Wanderung, also der Wanderung zwischen den Gemeinden<br />
eines Bezirkes sichtbar.<br />
Fast 50% aller steirischen Binnenwanderungsfälle sind Zuzüge oder Wegzüge innerhalb eines<br />
Bezirkes, über 80% Zuzüge und Wegzüge innerhalb desselben Bundeslandes.<br />
Der Binnenwanderungssaldo (Summe aller Zuzüge minus Summe aller Wegzüge) war in der<br />
<strong>Steiermark</strong> zwischen 1996 und 2001 negativ. Die Veränderung der Wohnbevölkerung durch<br />
Binnenwanderung betrug -0,5%.
Veränderung der Wohnbevölkerung durch Geburten- und Wanderungsbilanz 1991-2001<br />
Quelle: Statistik Austria<br />
Veränd. Veränd.<br />
der WB der WB Veränderung der WB<br />
1991-2001 1991-2001 1991-2001 (in %)<br />
durch durch durch durch<br />
WB 1991 Geburten- Wanderungs- WB 2001 Geburten- Wanderungspb<br />
Politischer Bezirk absolut bilanz bilanz absolut gesamt bilanz bilanz<br />
601 Graz (Stadt) 237.810 -2.458 -9.108 226.244 -4,9 -1,0 -3,8<br />
602 Bruck an der Mur 67.774 -1.367 -1.416 64.991 -4,1 -2,0 -2,1<br />
603 Deutschlandsberg 60.581 364 553 61.498 1,5 0,6 0,9<br />
604 Feldbach 65.751 1.306 143 67.200 2,2 2,0 0,2<br />
605 Fürstenfeld 22.293 4 704 23.001 3,2 0,0 3,2<br />
606 Graz-Umgebung 118.048 2.071 11.185 131.304 11,2 1,8 9,5<br />
607 Hartberg 66.787 1.990 -999 67.778 1,5 3,0 -1,5<br />
608 Judenburg 50.112 -196 -1.698 48.218 -3,8 -0,4 -3,4<br />
609 Knittelfeld 29.526 -164 299 29.661 0,5 -0,6 1,0<br />
610 Leibnitz 71.712 1.154 2.462 75.328 5,0 1,6 3,4<br />
611 Leoben 73.372 -2.830 -2.775 67.767 -7,6 -3,9 -3,8<br />
612 Liezen 81.352 1.215 -332 82.235 1,1 1,5 -0,4<br />
613 Mürzzuschlag 44.762 -1.812 -7 42.943 -4,1 -4,0 0,0<br />
614 Murau 32.257 532 -1.317 31.472 -2,4 1,6 -4,1<br />
615 Radkersburg 24.799 -432 -299 24.068 -2,9 -1,7 -1,2<br />
616 Voitsberg 54.577 -735 -254 53.588 -1,8 -1,3 -0,5<br />
617 Weiz 83.207 2.260 540 86.007 3,4 2,7 0,6<br />
<strong>Steiermark</strong> 1.184.720 902 -2.319 1.183.303 -0,1 0,1 -0,2<br />
Österreich 7.795.786 69.360 167.780 8.032.926 3,0 0,9 2,2