Nr.17 Frühjahr'89 - SRC Bonn
Nr.17 Frühjahr'89 - SRC Bonn
Nr.17 Frühjahr'89 - SRC Bonn
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
UNABHÄNGIGE VEREINSZEITUNG FÜR DEN SCHÜLER-RUDER-CLUB AM FEG<br />
<strong>Nr.17</strong><br />
Frühjahr‘89
RUDER<br />
IMPRESSUM<br />
DER UNABHÄNGIGEN VEREINSZEITSCHRIFT<br />
„ZACK-WEG“<br />
DES SCHULER-RUDER-CLUBS<br />
AM FRIEDRICH-EBERT-GYMNASIUM<br />
AUSGABE NR.17<br />
Herausgeber: Schüler-Ruder-Club am F.-Ebert-Gymnasium, <strong>Bonn</strong><br />
Redaktion:<br />
Rainer Weber (V.i.S.d.P.), Karin Langer, Julia Reuke und Michael<br />
Mäcking<br />
Textbeiträge:<br />
Seppel Bergengruen, Christian Bonkowski, Thomas Borsdorf, Erwin<br />
Dollenweich, ein Grenzschützer, Anna Heukamp, ein Hochwasser-<br />
Beobachter, Bettina Janssen, Kai Kießler, Oh von Klösterlein, Stephan<br />
König, Eric Langer, Karin Langer, Robert Langer, Michael Mäcking,<br />
Adrien Morel, ein Musik-Meisterschüler, N.P., Gerhard Prause (Zeit<br />
Magazin), Julia Reuke, Sonja Saul, Prof. W. Schröder (Uni Hamburg),<br />
Anusch Taraz und Rainer Weber<br />
Titelbild:<br />
Ralf Lavid<br />
Anzeigenbeauftragte: Karin Langer und Julia Reuke<br />
Computereingabe: Thomas Borsdorf, Stephan König, Karin Langer,<br />
Michael Mäcking, Jürgen Peter, Julia Reuke, Wilfried Schulz und<br />
Rainer Weber<br />
Layout & Korrektur: Michael Mäcking und Rainer Weber<br />
Fotos: Oh von Klösterlein, Stephan König, Michael Mäcking, Marike Reuke<br />
und Rainer Weber<br />
Druck:<br />
Druck Center Meckenheim<br />
Auflage:<br />
800 Stück<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion dankt dem „ZEITmagazin“ für die freundliche Genehmigung, den Beitrag<br />
„Rudern wie einst bei Salamis“ von Gerhard Prause abtippen zu dürfen.<br />
Desweiteren bedankt sich die Redaktion beim „Rudersport“ für die Erlaubnis, den Artikel „Der<br />
Ruderschlag ‚Skullen“ in diese Ausgabe übernehmen zu dürfen.<br />
SCHÜLER - - CLUB<br />
AM FRIEDRICH-EBERT-GYMNASIUM<br />
OLLENHAUERSTR. 5<br />
5300 BONN 1<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
V.i.S.d.P.: Rainer Weber<br />
Servatiusweg 9<br />
5303 Bornheim 1
Lahn ‘88 7<br />
REGATTEN / WETTBEWERBE<br />
Schwimmwettkampf Essen ‘88 23<br />
BRV-Anrudern ‘88 24<br />
Loire ‘88 10<br />
Main ‘88 21<br />
Hürth ‘88 9<br />
FAHRTEN & SKIFFLAGER<br />
Grußwort des Ex-Vorsitzenden 3<br />
Editorial 5<br />
aus Wales: ein Senfstecher übers Senfstechen 33<br />
Bericht über die jüngste Hilfsaktion des <strong>SRC</strong> 38<br />
Der neue Vorstand ‘ 1<br />
Der Ruderschlag „Skullen“ 62<br />
Ein Meisterschüler der Musik berichtet 65<br />
Salamis 69<br />
Song der Saison ‘87/‘88 76<br />
AG-Anrudern ‘88 30<br />
PRESSEMELDUNGEN<br />
<strong>SRC</strong>-FANPOST —<br />
GRUSSE<br />
AUS ALLER WELT<br />
STATISTIK<br />
Kilometerliste ‘87/‘88 54<br />
Vocabulaire 57<br />
FEGnews<br />
for lovin‘ you“ / Der Film 67<br />
Guide Zack-Weg, Teil 2 74<br />
Grenzschwierigkeiten 75<br />
Erwin Dollenweich im Gespräch mit Ex-BeKo Adrien Morel 36<br />
INTERVIEW<br />
ANMELDUNG<br />
KOMMENTARE<br />
Anfängerausbildung —<br />
TECHNIK<br />
Top67 50<br />
aus<br />
der Sicht einer Anfängerin 49<br />
Die neue Satzung 42<br />
Blaues Band ‘88 29<br />
Der <strong>SRC</strong> in der Presse 31<br />
Das Anmeldeformular zum Ausschneiden 37<br />
24-Stunden-Rennen / Hürth ‘88 28<br />
Hochwasser ‘88 10<br />
SATZUNG<br />
Kommentar zur neuen Satzung 45<br />
Bootskilometer ‘87/‘88 56<br />
KULTUR<br />
24-Stunden-Watch ‘88 69<br />
Projekttage ‘88 65<br />
Landesregatta Essen ‘88 27<br />
AG-NACHRICHTEN<br />
NACHRICHTEN<br />
Jubiläum 46<br />
Grußwort des Vorsitzenden 2<br />
INHALT
2<br />
3<br />
•Parkp1äte<br />
—<br />
Euer<br />
Hallo!<br />
11<br />
GRUSSWORT DES VORSITZENDEN<br />
•Niederbachem • Dollendorf • Plittersdorf<br />
ghch frisch in Ihrer Nähe • Mehlem<br />
. Friesdorf<br />
teIerSe<br />
1<br />
Oh —<br />
Willkommen im 17. ZACK-WEG aller Zeiten!<br />
41<br />
hezubringen. In den letzten drei Jahren hat sich der <strong>SRC</strong> auf einigen Gebieten weiterentwickelt.<br />
Es stellen sich aber eine ganze Menge Probleme, über die Einzelerfolge<br />
nicht hinwegtäuschen können.<br />
GRUSSWORT DES VORSITZENDEN I.R.<br />
Es ist also wieder ein ZACK-WEG zustandegekommen. Da ich weiß, was für eine Ar<br />
beit damit verbunden ist, möchte ich allen Mitarbeitern, besonders natürlich Michael<br />
neues Gefühl), auf den ich aber nicht weniger gespannt bin.<br />
Mäcking gratulieren, ganz unabhängig vom Inhalt, den ich noch nicht kenne (ein ganz<br />
Ich möchte dieses Grußwort aber auch dazu nutzen, den geneigten Lesern eine Bitte na-<br />
Ein sehr großes Problem ist das fehlende Engagement der Mitglieder. Gerade ein Schü<br />
angewiesen, daß genügend Ruderer bereit sind, den großen Teil ihrer Freizeit in den<br />
lerruderverein, der schließlich stolz auf seine Selbstverwaltung ist, ist unbedingt darauf<br />
matisch zeigt sich diese Entwicklung immer bei den Bootswarten. Ich will niemandem<br />
Verein zu stecken und auch außer dem Rudern im Verein aktiv zu sein. Besonders dra<br />
Amt übernommen haben. Tatsache ist aber, daß der Zustand des Bootsparkes 1988 nur<br />
einen Vorwurf machen, ich bin den Bootswarten der letzten Jahre dankbar, daß sie das<br />
unter Einsatz starker finanzieller Mittel ein wenig verbessert werden konnte. Wir haben<br />
mehr ausgegeben als eingenommen, und daß kann man nicht beliebig lange durch-
und<br />
—<br />
Stephan<br />
mit<br />
nach<br />
halten. Wir haben dazu 1988 bereits die Entscheidung getroffen, (die uns nicht leicht<br />
gefallen ist) einen pflegeleichteren Kunststoffvierer zu kaufen. Dennoch: die Anforde<br />
rungen an das Engagement der Mitglieder (auch in anderen Ressorts) steigen eher, als<br />
daß sie fallen. So sind wir gerade durch die Kürzung der Zuschüsse gezwungen, die<br />
Boote besser zu pflegen, da wir uns nicht mehr so oft neue leisten können. Auch die<br />
Organisation von Wanderfahrten verlangt mehr Arbeit als früher, da auch hier die<br />
Mittel der Stadt spärlicher fließen und nur dann, wenn Anträge korrekt und geschickt<br />
gestellt werden. Dieses Jahr verlassen nun wieder eine ganze Reihe von aktiven erfahrenen<br />
Ruderern den Verein, und es besteht die Gefahr, daß einiges an wichtiger Erfah<br />
rung verlorengeht und der Verein einen Rückschritt erlebt, den er sich derzeit kaum<br />
leisten kann. Um dies zu vermeiden und um dem Verein eine sichere Zukunft zu geben,<br />
ist es sehr wichtig, daß alle (besonders auch die neuen) Mitglieder erkennen, daß sie<br />
nicht nur in Ruhe rudern können, sondern auch eine gewisse Verantwortung tragen.<br />
Für einige Mitglieder ist der <strong>SRC</strong> immer ein Dienstleistungsbetrieb. Man geht mal ru<br />
dem, wenn man Lust hat, regt sich dann über schlechte Organisation und kaputte Boo<br />
te, Unordnung o.ä. auf, bezahlt (zum Teil) seinen Beitrag und glaubt, damit seinen<br />
Teil geleistet zu haben. Wenn dem so sein sollte, müßte man aber einen Beitrag von<br />
60,— DM im Monat verlangen. Damit ist es möglich, den Bootspark unterhalten zu<br />
lassen etc. Es ist aber gerade der Reiz des <strong>SRC</strong>s, daß eben noch mehr dahintersteckt als<br />
nur der reine Sport. Da spielt die Verwaltung doch auch eine interessante Rolle. Und<br />
gerade die Organisation des ganzen Vereins macht enormen Spaß, wenn sich genügend<br />
Leute dazu finden. In diesem Sinne wünsche ich dem <strong>SRC</strong> in Zukunft viele engagierte<br />
Ruderer, die die Idee des Schülerruderns aufrechterhalten, die schließlich außerge<br />
wöhnlich genug ist. So frei und selbständig wie wir unseren Verein erhalten, leiten und<br />
organisieren können, kann das außerhalb der „Köln-<strong>Bonn</strong>er Rheinschiene“ wahrscheinlich<br />
kein Schülerruderverein auf der ganzen Welt<br />
Viel Spaß bei der Lektüre dieses ZACK-WEGs -<br />
denkt mal drüber nach!<br />
König —<br />
(Vorsitzender a.D.)<br />
L7)cL‘g 5<br />
c3<br />
/jjjjI))I<br />
ZACK-WEG Nr. 16 war mit 1 12 Seiten das bisher dickste seiner Art.<br />
Die Masse an zu verarbeitenden Texten soll aber kein Rechtfertigungsmotiv für den fa<br />
talen Fehler sein, der auf Seite 68 oben passierte: es fehlte das Wort „nicht“. Der Apell<br />
des stellvertretenden Schülersprechers Jens Bong heißt also richtig: „Man darf den<br />
Glauben an eine „schönere Schule“ NICHT ganz zerstören.“<br />
Mit diesem ZACK-WEG gab es wieder einen Redaktionswechsel: Rainer Weber ist<br />
neuer Chefredakteur (,‚Viel Erfolg ! “), Stephan König hat wegen seiner Berufung zum<br />
Vorsitzenden 1988 die Redaktion verlassen —<br />
einspressearbeit,<br />
vielen Jahren der engagierten Ver<br />
die sehr von Eigeninitiative und Ideenreichtum („J‘ai une id& !“) ge<br />
prägt war. Und gerade seinem Ideenreichtum hat es die ZACK-WEG-Redaktion zu<br />
verdanken, daß sie um zwei neue Mitarbeiter, die auf der JHV gewählt werden, jedoch<br />
nicht dem Vorstand angehören, bereichert wurde: Premiere für Julia Reuke und Karin<br />
Langer.<br />
Ganz nett war, daß sich Anusch Taraz, Ex-Kassenwart und jetzt Senfstecher in Wales,<br />
mit einem langen Brief bei der Redaktion gemeldet hat. Wir haben aber zu unserem äu<br />
ßersten Bedauern feststellen müssen, daß er sich auch zur Konkurrenz herablassen<br />
(d.h. für sie schreiben) will.<br />
Dank unseres Ex-BeKos Adrien Morel, der sich bei der Fdration Francaise des Soci&<br />
ts d‘Aviron in Paris erfolgreich um Informationsmaterial gekümmert hat, kann in<br />
diesem ZACK-WEG ein ausführliches Fachvokabular erscheinen, was den Schülern<br />
des Lyc& Francais die Lektüre sicher etwas erleichtern wird.<br />
4<br />
A propos BeKo — mächtigen Anstrengungen hat die Redaktion es doch tatsächlich<br />
geschafft, den inzwischen vergreisten Erwin Dollenweich zu einem Interview mit Ad<br />
rien Morel zu bewegen.<br />
5
—<br />
Michael<br />
schon<br />
Vielen Dank auch an Ralf Lavid, der mal wieder ein sehr hübsches Titelbild, u.a. mit<br />
aktuellen Elementen, entworfen hat.<br />
_1<br />
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle einem „altem Freund“ des <strong>SRC</strong>, Herrn Hermann<br />
Neusser jr.<br />
Und nun schmökert mal schön!<br />
Do.l5oo<br />
So. I1Oo<br />
Mäcking —<br />
LAHNFAHRT ‘88 (11.45. MAI)<br />
Am 1 1 . Mai wollten wir uns um 15.00 Uhr am Bootshaus treffen, um dann mit dem<br />
Bus nach Weilburg zu fahren. Da aber Organisator Daniel Thimm noch nicht einmal<br />
kurz vor der Abfahrt wußte, wieviele mitfahren wollten, kamen wir erst um ca. 17.00<br />
Uhr weg; wir mußten noch einiges abriggern ! Es kamen also gegen 17 Uhr zwei Busse<br />
an. In den einen kamen die Seesäcke und Tonnen und ein großer Teil von uns. Der andere,<br />
kleinere Bus nahm den Rest von uns und die Boote mit.<br />
In Weilburg angekommen, wurden die Boote abgeladen und aufgeriggert.<br />
Am Donnerstag stellten diejenigen, die mit „Hucky“ (vom BRV) fahren sollten, (dar<br />
unter auch ich) fest, daß in „Hucky“ bis unter die Bodenbretter Wasser stand. Vor der<br />
ersten Schleuse, im Weilburger Schiffstunnel, stauten sich Ruderboote und Kanus, und<br />
wir in „Hucky“ schöpften eifrig und hatten auch bald den ersten Frust, da es überhaupt<br />
nichts brachte. Es hatten sehr wenig Boote Piddelhaken dabei, und dadurch war es in<br />
den Schleusen ziemlich witzig, weil viele sehr lange brauchten, um aus der Schleuse herauszufahren.<br />
Als wir in Limburg angelangt waren, erfuhren wir, daß es den „Danzig“-Ruderern zumindest<br />
genauso schlecht ergangen sein muß wie uns in „Hucky“.<br />
Am Freitag wurde dann reichlich über diejenigen geschimpft, die die Einteilung ge<br />
macht hatten. Die ersten Boote, die sich aufgemacht hatten, versuchten, bloß nicht als<br />
erste an der Schleuse zu sein. Bald wurde es dann auf der Lahn munter, denn gegen<br />
Mittag fing die erste kleine Wasserschlacht an, die ja noch ganz harmlos war, bis dann<br />
„Amor“ mit Monkey und Rainer kam — war es zu spät, denn Monkey verschon<br />
te uns nicht. Er sprang ins Wasser, und nach kurzer Zeit waren wir alle durch und<br />
durch naß. Etwas später legten wir eine kurze Gammel-Pause von ca. 1 1/2 Stunden<br />
ein, und trotzdem mußten wir an der letzten Schleuse nicht umtragen ! ! ! Gut, ne?<br />
6<br />
Am Samstag „ruderten“ wir dann von Nassau nach Koblenz weiter. Ich verstehe gar<br />
nicht, warum wir dort so gut angekommen sind, weil wir doch nach dem Motto „Gam<br />
meln-Rudern-Gammeln“ gingen. Das beste war, daß in einer Schleuse Paddler waren,<br />
die eine Bierdose nach der anderen leerten; ich dagegen verteilte Kaugummi ! Wie das<br />
so ist, bekam Orm große Augen und wollte auch Bier haben, nachdem Monkey und<br />
Rainer mindestens sechs Flaschen Bier gesoffen hatten. Jetzt waren also auch Orms<br />
Biervorräte erschöpft. Es ergab sich etwas sehr angehmes (für Orm; ob für mich, ist<br />
7
—<br />
Anna<br />
—<br />
Kai<br />
eine andere Sache), denn die Paddier fragten mich nach Kaugummi und gegen minde<br />
stens zwei Büchsen Bier wollte ich ihnen eine Packung Kaugummis zukommen lassen.<br />
Schließlich war ich eine Packung Kaugummis los und dafür im Besitz von mindestens<br />
vier Dosen Bier. Orm war dann mit seiner Büchse Bier zufrieden, aber Britta hatte mit<br />
ihrer Dose im Skiff Probleme, also nahm sich Karima ihrer freundlich an (der Dose).<br />
Auf dem Rhein war es sehr ungewohnt zu rudern, deshalb wären wir um ein Haar von<br />
einem riesigen Pott untergebuttert worden, weil wir beim Gammeln nicht aufgepaßt<br />
hatten ! ! ! Beim Anlegen hatten wir alle das Vergnügen, in den „sauberen“ Rhein zu<br />
steigen, weil es am Campingplatz keinen Steg gibt. Nur das Problem an der Sache war,<br />
daß Turnschuhe im allgemeinen schlecht trocknen.<br />
Am Sonntagmorgen um sechs Uhr kamen dann irgendwelche Prols und schmissen mit<br />
Steinen, weckten uns und versuchten, die Steuer auszuhängen.<br />
Nach <strong>Bonn</strong> wurden dann „Pöttchen“ mit Monkey, Orm und einem schwachen Anfän<br />
ger (damit bin ich gemeint) und „Sebulon“ mit Britta vorgeschickt. Wie Orm zugege<br />
ben hat, hatte er „leichte“ Probleme mit dem Steuer, und wir waren oft kurz vor dem<br />
Absaufen. Außerdem wurde „Prometheus“ bei Mehlem von einem Pott an eine Kribbe<br />
gedrängt, und so entstand ein langer Riß, den man natürlich hätte zukleben können,<br />
wenn nicht der Werkzeugkasten in Limburg liegengeblieben wäre. Von irgendwo her<br />
hatte man dann doch noch Klebeband bekommen, das aber von „einem Fahrtenteil<br />
nehmer“ in den Rhein geschmissen wurde, und so konnte man den Schaden noch nicht<br />
einmal provisorisch beheben. Außerdem vergaß man, nachdem man das Boot auf dem<br />
WSVG-Steg „entwässert“ hatte, die Spundlochschraube wieder reinzudrehn, und so<br />
ruderte die „Prometheus“-Mannschaft die letzten sieben Kilometer mit offenem<br />
Spundloch, gell?<br />
Heukamp —<br />
4<br />
HÜRTH AN PFINGSTEN ‘88 —<br />
AUS DER SICHT EINES ANFÄNGERS<br />
Es war immerhin das erste Mal, daß ich auf ein Skifflager fuhr. Voll freudiger Erwar<br />
tung bestieg ich also mein Rad und fuhr zum Bootshaus, an dem wir uns treffen sollten,<br />
um nach Hürth zu radeln.<br />
Am See angekommen, bauten wir unsere Zelte auf. Danach bewegten wir uns in Rich<br />
tung See. Ingo stellte beim Begutachten der Boote fest, daß ja fast nur Skiffs und keine<br />
Dreier und Vierer, um eine Wasserschlacht anzufangen, dabei waren, was ihm die bissige<br />
Bemerkung eines Ruderers einbrachte, daß es ja auch ein SKiFFiager wäre.<br />
Am nächsten Tag sollte unsere Bewährungsprobe im Skiffen kommen. Auf dem Steg<br />
empfingen uns grinsende Gesichter, die schadenfroh Witze über uns rissen. Mir verging<br />
allerdings schnell die Lust, als ich kurz nach dem Ablegen abgesoffen bin.<br />
Doch später war ich es, der grinste, als Jubi versenkt wurde. Im Boot saßen mindestens<br />
acht Mann (zwei Ruderer, ein Steuermann und mindestens fünf Kielschweine), die ba<br />
den gehen wollten.<br />
Nach einem abendlichem Eisessen fand ich auch wieder Mut, am nächsten Morgen zu<br />
skiffen. Auch an diesem Tag wurde es wieder sehr lustig: Daniel versenkte „Jubi“, Ro<br />
bert Beck sank mit „Champion“ und verlor seinen Rollsitz, der auch nach langem Tauchen<br />
nicht gefunden werden konnte.<br />
Abends fuhren wir wieder Eis essen. Wir saßen schon auf den Rädern, als Stephan be<br />
merkte, wir könnten ruhig noch die Boote hochholen. Wir waren allerdings schon weg,<br />
und er verkündete lauthals, daß Ruderer auch nicht mehr dasselbe wären wie früher.<br />
Am dritten Tag passierte eigentlich nichts mehr und wir beendeten den letzten Abend<br />
mit lustigen Spielen.<br />
Ich finde, daß dieses Skiffiager wirklich toll war, und ich werde auf alle Fälle noch mal<br />
eins mitmachen.<br />
Kießler —<br />
(Fotos: Marike Reuke)<br />
8<br />
9
10<br />
Nacht schlafen?<br />
ben.<br />
—<br />
vereinzelt<br />
Pnestin<br />
guter<br />
St.<br />
ging auf Mitter<br />
es<br />
Schnitt.“<br />
(Sommer ‘87) begann etliche Kilometer flußabwärts.<br />
Daß die Loire-Fahrt ‘88 überhaupt stattfinden konnte, war im Juni noch gar nicht so<br />
Gleich am ersten Ferientag (7.7.88) ging es los: die <strong>SRC</strong>er sowie Katja und Dirk mit<br />
dem Zug, alle anderen GRVer mit gemietetem VW-Bus, Hänger und Ted (SRV).<br />
über: Panne, Unfall, extrem verfahren ???<br />
UND JETZT KOMMT DIE STORY ...<br />
(beide letztgenannten AHs).<br />
kowski und Michael Mäcking),<br />
das hieß: 1 .) Or1ans —<br />
( = 600 km)<br />
Frankreich ‘88:<br />
MONSTER, MODDER & MUTANTEN —<br />
EINE COPRODUKTION VON <strong>SRC</strong> UND GRV<br />
„Schon wieder Loire“ hieß es für sieben der zehn <strong>SRC</strong>er. Eins war klar: niemand kannte<br />
die Strecke, die in der ersten Woche berudert wurde, denn die letzte Loire-Fahrt<br />
Allerdings besserte sich die Lage Ende Juni, sodaß man beschloß zu fahren.<br />
(mit seinen über 100.000 Einwohnern) sowie deren Umgebung konnten mehrere Wochen<br />
kein Trinkwasser aus der Loire beziehen.<br />
bei einem Fabrikbrand freigesetzt worden waren, in die Loire gelangt: Die Stadt Tours<br />
klar, denn Anfang Juni ‘88 waren über einen Nebenfluß hochgiftige Chemikalien, die<br />
Am frühen Abend waren die Zugfahrer dann in Fleury-les-Aubrais bei Orlans ge<br />
Form des Fahrtenmottos, doch sollten sich diesbezüglich noch einige Änderungen erge<br />
Für die meisten Zugfahrer war das Umsteigen in Köln und Paris schon bestens be<br />
nicht weit vom Bahnhof entfernten Caf vier Orangina (macht zusammen einen Liter<br />
Am Gare d‘Austerlitz hatten wir noch eine Menge Zeit, also bestellten wir in einem<br />
kannt. Während der Zugfahrt fand man dann in einer Kinozeitschrift die ursprüngliche<br />
dreißig Kilometer loireaufwärts von Orl&ns. Aber wie nach St. Benoit kommen ? Bus:<br />
landet. Man wartete erstmal auf den VW-Bus, auf die GRVer und Ted. Als nach 3 1/2-<br />
und soixante Francs = 18 DM ! ! ! Ein Schock fürs Leben !)<br />
Auf jeden Fall versuchte man, den Campingplatz telefonisch zu erreichen; Telefonzel<br />
(man stand noch unter dem Orangina-Preisschock).<br />
nein, gab‘s nicht (Zug übrigens auch nicht), Taxi: theoretisch ja, Preis: lieber nicht<br />
stündiger Warterei noch immer kein VW-Bus aufgetaucht war, quollen die Fragen fast<br />
nung von 35 Kilometern auch nicht viel Erfolg gehabt. Es war ungefähr zehn Uhr ...<br />
len gab‘s schon, nur der Campingplatz hatte keins. Rauchzeichen hätte auf eine Entfer<br />
So langsam wollte man schon auf dem Campingplatz von Samt Benoit sein, einem Ort<br />
der Campingplatz mußte so langsam dicht gemacht haben; wo sollte man dann diese<br />
2.) 10 <strong>SRC</strong>er (Könich, Philipp le beau, Susi, Robert und Eric Langer,<br />
Dirk Egyptian, Stan Nimmesgern, Iwan, Chianti, Mütze und Stefan B.<br />
10 GRVer (Ecki the Great, Arndt Bohrer, Jan Wöhler, Katja Weber,<br />
Roinä Webä, Oliver Destruktivius, Thomas Borsdorf, Christian Bon<br />
nacht zu) die <strong>SRC</strong>er dran; inzwischen hatte man schon eine prima Stelle zum Einsetzen<br />
gefunden. Als die zweite „Abteilung“ am Campingplatz ankam, wurden nur noch die<br />
Eine Viertelstunde später versuchte man, etwas neues per Telefon zu erfahren, indem<br />
denn der Boulanger ist direkt um die Ecke.<br />
Mittags ging man zu Fuß nach Orlans, bewunderte die ewig reitende Jungfrau Jeanne<br />
da kam auch schon Ted und sagte: „10 1/2 Stunden —<br />
man GRV-Eltern anrief. Entweder war besetzt oder es gab noch keine Nachricht, aber<br />
hetag ein. Und da der Campingplatz von St. Benoit bereits geschlossen hatte, mußte<br />
Wegen Müdigkeit aller Fahrtenteilnehmer plante man für den nächsten Tag einen Ru<br />
dessen 34 Kassen heim. Bedauerlicherweise blieb von dem Geld nach einem Cafbe<br />
such nicht mehr viel übrig. Der Liter Bier (4 Flaschen Marke „1664“) kostete nur 17<br />
die erste Etappe einen neuen Ausgangspunkt bekommen: La Chapelle —<br />
wenige Kilometer loireabwärts von Orlans. Die ursprünglich geplante erste Etappe<br />
einem Linienbus zurück nach La Chapelle, wo man abends trotz viel zu weniger Unterlegscheiben<br />
aufriggerte.<br />
GRVer nach La Chapelle, dann kamen (ca. eine Stunde später —<br />
hatte man also schon auf anderem Wege hinter sich gebracht. Zuerst karrte Ted die<br />
Zelte aufgebaut und —<br />
Am nächsten Tag:<br />
DER WOHLVERDIENTE RUHETAG<br />
im Gegenteil ein richtig nettes Dorf: da, wo die Kirche steht, duftet es nach Baguette,<br />
Freundlicherweise entpuppte sich La Chapelle nicht als grauer Vorort Orlans. Es war<br />
lette, die leider, leider keine Musik spielte. Außerdem suchte man einen Carrefour und<br />
d‘Arc, man besichtigte die Kathedrale und Philipp und Susi eine vollautomatische Toi<br />
DM, im Vergleich zur Pariser Orangina direkt ein Super-Sonderangebot ...<br />
Mit vollen Einkaufstüten (Inhalt: vorwiegend Obst, Vittel und Joghurt) fuhr man mit<br />
AM SAMSTAG GING‘S DANN RICHTIG LOS ...<br />
der Fahrt nach Beaugency: zwei Wehre: das eine vor, das andere unter einer Brücke.<br />
So super Einsatzstellen sollten wir im Laufe der Fahrt nicht immer bekommen. Die erste<br />
Etappe auf der (noch) naturbelassenen Loire. Besondere Schwierigkeiten während<br />
Alles Gepäck mußte raus, die Boote wurden quantitativ unter-, aber qualitativ überbe<br />
setzt über die Wehre gerudert (s. Foto).<br />
Da hatten wir keine Chance.<br />
Daß da der ein oder andere Tropfen Wasser hereinkam, ist klar.<br />
gekocht.<br />
Meulin,<br />
11
vorher<br />
Wenige Kilometer hinter Beaugency fanden wir dann eine ziemlich sandige Insel, deren<br />
Infrastruktur (objektiv gesehen) zu wünschen übrig ließ. Aber keiner von uns verlangte<br />
Infrastruktur, und auch soviel Sand auf einmal hatte niemand verlangt. Alte Gedanken<br />
kamen wieder auf: „Scheiße mit Sand“. Aufjeden Fall campte man wild (s. Foto).<br />
Am Sonntag, den 10.7. ‚ ging es bis nach Blois. Man kam an einem AKW vorbei, das<br />
uns zum Umtragen über eine 200 Meter lange Betonpiste zwang. Null problemo ! (s.<br />
Foto)<br />
Einige Kilometer hinter dem AKW stand ein Angler, dessen Nylonschnur sich in „Non<br />
nenwerth“ verhedderte. Der Angler schimpfte, worauf Stefan B. reagierte: „Nuh nö<br />
pahrl pa frongßä.“ Dazu der Angler: „Mais vous le comprenez quand meme !“<br />
Abends näherte man sich o.a. Großstadt, was man daran merkte, daß einem schon<br />
fünf Kilometer vor der Stadt z.T. motorisierte Wassersportler (z.B. Wasserskier mit<br />
Zugfahrzeug) auf arrogant-rücksichtsiose Weise entgegenkamen (frontal, seitlich und<br />
rücklings). Übernachtet wurde auf der Wiese des Ruderclubs von Blois (Club d‘Aviron<br />
blsois). Der folgende Montag wurde zum ruderfreien Tag auserkoren. Man besichtig<br />
te während dieses Ruhetages die Altstadt und das Schloß von Blois und ging im Hyper<br />
march einkaufen.<br />
Am Dienstag hieß es: Schloßetappe; von der Schloßstadt Blois zur Schloßstadt Amboise.<br />
Glücklicherweise lag der RC Blois kurz vor einem Wehr, so daß man sich einmal<br />
Umtragen gespart hatte. Bis man aber hinter dem künstlichen Wehr eine Stelle zum<br />
Einsetzen gefunden hatte . . . (Kleiner Tip: man könnte demnächst die beiden Bootsgas<br />
sen benutzen — das Ausleger-Einklappen nicht vergessen !)<br />
Auch die Schloßetappe sollte nicht ohne Schwierigkeiten ablaufen: diesmal war es die<br />
Brücke von Blois. Die hatte man sich am Vortag genauestens angesehen. Also: Null<br />
problemo<br />
L:<br />
.<br />
:<br />
:‚.<br />
-::.:.‘:.<br />
:<br />
Es wurde ein sonniger Tag, wir fuhren vorbei an den Schlössern Chaumont und Che<br />
verny (5. Foto) und einige verspürten bei der Hitze das Bedürfnis, den Fluß auf FKK<br />
Tauglichkeit und Tauch-Tauglichkeit zu prüfen (s. Fotos). Man sprach an diesem Tage<br />
gelegentlich von „Eckibitionisten“. Auch Wasserschlachten sollten nicht ausbleiben.<br />
Frecherweise wurde der Präsidentenstander von einem GRVer entwendet. Irgendwie<br />
bekam man ihn dann doch noch zurück.<br />
12 13
is<br />
ein<br />
die<br />
bis<br />
die<br />
Am Abend gab es für den großen Vorsitzenden und seinen Vorgänger arabischer (?)<br />
Herkunft „Heinz“-Tomaten-Ketchup mit Spaghetti. Am späten Abend begab man sich<br />
in Richtung centre ville, wo man sich nach einigen Rundgängen doch noch dazu ent<br />
schließen konnte, „Pastis“ zu sich zu nehmen. Um Mitternacht kehrte man zum Cam<br />
pingplatz zurück, wo ein wütender Brite sich bei uns beschwerte: „Would you please<br />
skate down the noise !?!“ Dazu Stan: „Ich kann nicht skaten.“ Das schien den erregten<br />
Briten weniger zu freuen als alle anderen ...<br />
14<br />
‘.<br />
Am folgenden Morgen besichtigte man das Schloß von Amboise, mittags ging man einkaufen,<br />
nachmittags ruderte man dann los — nach Vouvray-les-Bains, einem Ort<br />
neun Kilometer vor Tours. Das waren zwar nur 14 Kilometer, aber was für welche ...<br />
Irgendwie war es windig, und besonders „Optimus“ hatte großen Durst (wohlgemerkt<br />
das Boot, nicht die Mannschaft — hatte „besseres“ zu tun: Schöpfen mit halbierten<br />
„Vittel“-Flaschen). Der Wind stand auch noch so ungünstig, daß er uns trotz Strömung<br />
auf der Stelle hielt. Also: nix gammeln, ein Teil ruderte, der andere schöpfte. Gegen<br />
Abend legte sich der Wind dann etwas, und endlich lohnte sich auch das Schöpfen,<br />
denn vorher war durch die hohen Wellen mehr Wasser ins Boot gelangt als in gleicher<br />
Zeit durchs Schöpfen herauskatapultiert worden war.<br />
Etwas später schützte uns „Optimus“ Weichheit vor dem Zerschellen an einem Eisenbahn-Brückenpfeiler,<br />
an dessen Fuß Steinbrocken ein Meeting abhielten.<br />
Anschließend suchte man den Campingplatz von Vouvray. Im Fahrtenführer stand,<br />
daß er über einen schmalen Seitenarm zu erreichen sei. Schließlich entschied man sich<br />
für einen „Seitenarm“, der allerdings eine etwas andere Trübung als die Loire besaß<br />
(das deutete auf einen eigenständigen Fluß hin) und ziemlich schmal war. Eins war von<br />
Anfang an klar: Der „Amazonas“ (s.ZACK-WEG Nr. 16, 5. 12 oben) war es nicht, den<br />
sollte man eine Woche später durchqueren. Es war, so stellte sich später heraus, die<br />
Cisse; Stan, der in „Octopus“, einem GRV-Skiff, ruderte, drang wegen der leichten<br />
Handhabung seines Bootes schon mal tiefer in den schmalen Fluß ein . . . vielleicht fand<br />
sich ja doch noch irgendwo der Campingplatz . . . Nach einer Viertelstunde kam Stan<br />
wieder: „Nur Wiesen und so.“ Das nahm ihm der König nicht ab, er wollte noch weiter<br />
rein: natürlich blieb „Optimus“ nach einer Weile an einem Baumstamm, der knapp un<br />
ter der Wasseroberfläche lag, hängen . . . aussteigen, Boot befreien, wieder einsteigen,<br />
weiter ging‘s - man eine Brücke entdeckte — Brücke von Vouvray ! Kurz hinter<br />
der Brücke legte man an. Das anschließende Aussteigen gestaltete sich für den großen<br />
Vorsitzenden ziemlich rutschig. Der Campingplatz lag relativ nah zur Brücke. Doch:<br />
zur Loire wäre es näher gewesen, viel näher. Übrigens schimpfte sich der Campingplatz:<br />
„Au bord de la Loire“. Der nächste Tag war kein gewöhnlicher Werktag: es war<br />
Donnerstag, aber nicht irgendeiner, sondern der 14.Juli, der höchste Feiertag in Frankreich:<br />
199 Jahre Sturm auf die Bastille.<br />
So hatte der Supermacht von Vouvray geschlossen, während ein kleiner Laden die<br />
Möglichkeit zum Einkaufen bot. Mittags ruderten wir in Richtung Tours, wo es inzwi<br />
schen 7 1/2 Brücken gab; bei der vierten trug man vorsichtshalber um, denn unter dieser<br />
befanden sich noch Reste ehemaliger Holz- und Steinbrücken. Auch bei der siebten<br />
Brücke stellte sich wegen der fiesen Strömung die gleiche Frage wie bei der vierten,<br />
doch es sah nicht ganz so schlimm aus, also fuhr man durch . . . Schäden ??? Keine!<br />
Hinter Tours kamen wir an jener denkwürdigen Stelle vorbei, wo die Sommerfahrt<br />
1987 begonnen hatte (siehe ZACK-WEG Nr. 16, 5. 8 oben). Wenige Kilometer hinter<br />
dieser Stelle, ca. 15 km hinter Tours, legten wir auf einer Sandbank an und campten<br />
zum zweiten Mal während dieser Fahrt wild. Die (Ex-)Vorsitzenden-Kochgemeinschaft<br />
bereitete sich ein fabelhaft aussehendes Ratatouille zu, es hätte sicher auch so ge<br />
schmeckt wie es aussah, wenn nicht der Ex-Vorsitzende sein Salzfaß durch zu kräftiges<br />
Schütteln mit einem Mal geleert hätte. Die Fahrtenleitung hatte also einen Salzvergifte<br />
ten zu beklagen, jedoch blieben die für Ratatouille üblichen Ölvergifteten aus.<br />
An diesem Abend schmeckte Stans Wein irgendwie nach Scheiße, aber kein Wunder,<br />
so stand es ja auch auf dem Etikett: „Fruits de mer(de).“ En somme, es war nicht gerade<br />
ein geschmackvoller Abend. Neben schlechter Speis und Trank stürmte und regnete<br />
es auch noch furchtbar — Außenzelt hob ab.<br />
15
und<br />
sie<br />
die<br />
Am nächsten Tag hatte man eine 40-km-Etappe zu bewältigen, jedoch war die Strö<br />
mung 1988 insgesamt besser als im Jahr zuvor. Man brauchte die vierzig Kilometer also<br />
nicht durchzurudern, es sei denn, man bekäme den Amboise-Vouvray-Gegenwind wieder.<br />
Bekam man aber nicht. Auch Brötchen bekam man nicht (auf der Insel). Wir ru<br />
derten also mit leerem Magen zum zehn Kilometer entfernten Langeais, um zu frühstücken.<br />
Auf den restlichen dreißig Kilometern kam man an jenem denkwürdigen<br />
AKW vorbei, wo 1987 nicht zuletzt wegen Aussagen Einheimischer umgetragen „wer<br />
den mußte“. Daß sogar erfahrene Wanderruderer lernfähig sein können, bewiesen diese,<br />
indem sie sich die Prozedur ‘87 (s. ZACK-WEG Nr. 16, S.17) sparten und kess am<br />
AKW vorbeifuhren. Das war wirklich kein Problem, nur riß man bei der folgenden<br />
Brücke mehreren Anglern die Schnur ab: sie waren sprachlos ! Abends kamen wir dann<br />
zum Campingplatz Montsoreau. Dort stellte sich am nächten Morgen die Frage, die<br />
Vienne bis nach Chinon hochzurudern. Diesen Plan ließ man dann aber fallen und fuhr<br />
weiter loireabwärts — das ganze 28 Kilometer. Inzwischen machten sich einige<br />
Bootsschäden bemerkbar: kaputte (z.T. gebrochene) Stemmbretter bei „Optimus“ und<br />
„Nonnenstromberg“. Am Abend erreichten wir Gennes-les-Rosiers, wo wir ursprüng<br />
lich schwimmen gehen wollten, doch dafür war es inzwischen zu spät geworden. Wir<br />
schlugen unsere Zelte auf einer Insel auf. Stephan König erzählte dabei, daß er es nicht<br />
sehr bereute, nicht mehr rechtzeitig am Schwimmbad gewesen zu sein. Er hatte seinen<br />
Badespaß an diesem Tag sowieso schon gehabt, mit anderen Worten: die Loire hatte<br />
mal wieder ihre Tücken bewiesen. Da gibt es nämlich auf der Loire immer mal wieder<br />
Stellen, wo man sich entscheiden muß, ob man links oder rechts an einer Insel oder<br />
Sandbank vorbeifahren soll. So stand auch die Mannschaft des Könichs vor der Qual<br />
der Wahl. Man entschied sich für „links“. Der Arm war zunächst flach — Heckwel<br />
le ließ freundlich grüßen. Einige andere Boote entschieden sich „Optimus“, zu folgen,<br />
bis auf einmal fast alle Boote gleichzeitig aufliefen; nix Seitenarm: trichterförmige<br />
Bucht. So mußte sich im Fall „Optimus“ Obmann Stephan König opfern, er stieg aus<br />
und wurde furchtbar naß, denn „plötzlich wurde es ganz tief“ (Zitat des Opfers).<br />
Der nächste Tag war ein Sonntag, der sich seinen Namen zu unrecht verdient hatte: das<br />
Wetter dieses 17. Juli war ziemlich unruhig (u.a. Gegenwind), was bis dahin selten der<br />
Fall gewesen war. Erinerrungen an die Amboise-Vouvray-Etappe wurden wach. Man<br />
lief während dieser Etappe nach Bouchemaine mehrmals auf, eine Brücke war nur<br />
halbwegs gut zu durchfahren, „Amor“ wurde von einer Ölpest heimgesucht, und<br />
schließlich wollte man eigentlich bis nach Chalonne und nicht nur bis nach Bouchemai<br />
ne gekommen sein.<br />
Am Montag kam man dann bis nach Samt Florent-le-Vieil. Und da Montag in Frankreich<br />
war, war man überhaupt froh, am Morgen in Bouchemaine wenigstens einen Le<br />
bensmittelladen (wenn auch sehr klein) gefunden zu haben. Keine einzige Metzgerei<br />
oder Bäckerei hatte offen.<br />
Mit dem Wetter konnte man sich an diesem Tag versöhnen: es war superwarm — keine<br />
Wolke, kein Wind. Was blieb einem da noch übrig, außer zu gammeln?<br />
In der folgenden Nacht campten wir wild auf beiden Seiten eines Feldweges, der am<br />
Ufer entlangführte.<br />
Das nächste Etappenziel hieß La Pierre-Perc&. Diejenigen, die bei Samt Florent-le<br />
Vieil einkaufen gehen mußten, durften anderthalb Kilometer (eine Strecke) laufen, was<br />
der Grund für das „etwas“ verspätete Ablegen an diesem Tag war. Auch dieser Tag war<br />
superwarm, so superwarm, daß dem ältesten Fahtenteilnehmer „Mütze“, er war 24<br />
Jahre alt, eine Flasche Ginger Ale (Marke „Canada-Dry“) platzte — war in der Hitze<br />
explodiert. Insgesamt kann man zum Thema „Hitze“ sagen, daß sie (meist mit viel<br />
Sonnencreme) eräglich war, weil an der Loire durch die Nähe zum Atlantik immer<br />
eine frische Brise weht. Das Wetter konnte sich deshalb auch innerhalb weniger Stun<br />
den radikal ändern, was aber äußerst selten vorkam.<br />
Abends entschied man sich wieder fürs Wildcampen und holte von Einheimischen<br />
Wasser.<br />
WARUM DER „MODDER“ IM MOTTO VORKOMMT<br />
So langsam machte sich nämlich der Gezeiteneinfluß des Atlantiks bemerkbar: „Octo<br />
pus“ wurde vom steigenden Wasser allmählich vom Land weggeschwemmt. Da aber<br />
Stan das feierliche Gelübde abgelegt hatte, seine Badehose trocken zu halten, mußte er<br />
eben ohne Badehose sein Skiff retten: als Exhibi holte er das Skiff aus dem Modder<br />
(s. Foto).<br />
16
—<br />
wobei<br />
man<br />
Am 20. Juli legte man früh ab und fuhr mit Gegenströmung (ja, die Gezeiten) nach<br />
Nantes (s. Foto). Auf dem Weg zum Campingplatz wurde man geschleust und befuhr<br />
anschließend das berühmt-berüchtigte Amazonas-Gelände (s. Foto und ZACK-WEG<br />
Nr. 16, S.12 oben !)Abends blieb dann noch Zeit zum Schwimmengehen.<br />
Der kommende Tag nannte sich Ruhetag. Man besichtigte die Altstadt Nantes‘.<br />
Abends ging man Schlittschuhlaufen.<br />
Am Freitag fuhren wir bis nach Nort sur Erdre. Dazu mußte man erneut den „Amazo<br />
nas“ durchqueren und anschließend noch etwa 25 Kilometer auf der Erdre rudern.<br />
Zwei Boote machten‘s sich bequem und ließen sich knapp zwanzig Kilometer schleppen<br />
Arndt durch den Fahrtwind die Mütze vom Kopf geblasen wurde. So mußte<br />
er sein Boot vom anderen losbinden. Das geschah zum Glück erst kurz vor dem Cam<br />
pingplatz von Nort. Am Abend ließ man dort eine Grillf&e steigen.<br />
Der 23. Juli bedeutete für uns: erste Kanaletappe, wobei der Canal de Nantes ä Brest<br />
„natürlicher als jeder deutsche Fluß“ (Zitat aus ZACK-WEG Nr. 16, 5. 14) ist. Iwan,<br />
der die ganze Fahrt über mit Arthrose zu kämpfen hatte und deshalb meist nur steuern<br />
konnte, ruderte seit diesem Tag wieder. Kanaletappe bedeutete für uns: Schleusenetap<br />
pe (s. Foto). In Nantes hatte man die Genehmigung dafür bekommen, „leider mit der<br />
Auflage“ ‚ daß nur das Gepäck während der Schleusung im Boot gelassen werden durf<br />
te. Klar, weder jemand vom GRV noch jemand vom <strong>SRC</strong> war mit dieser „mageren“<br />
Genehmigung einverstanden, aber so sind nun einmal die Paragraphen der Französi<br />
schen Gewässerordnung. Dazu muß noch gesagt werden, daß in Frankreich das Wan<br />
derrudern von französischen Ruderclubs so gut wie überhaupt nicht praktiziert wird,<br />
so daß den Schleusenwärtern Frankreichs eine Menge (positiver) Erfahrungen beim<br />
Schleusen von Ruderbooten fehlt.<br />
In der dritten Kanalschleuse machte sich Katjas Tonne bemerkbar, die sich total aufge<br />
bläht hatte. Vermutung: „Der Kocher wird ein bißchen ausgelaufen sein.“ Beim 0ffnen<br />
der Tonne flog der Deckel sieben Meter durch die Luft, das ganze natürlich mit einem<br />
lautem Knall. Kurz danach wurde „Octopus“ von „Optimus“ „überfahren“, wobei<br />
der Bug vom Skiff aufs Land gedrückt wurde. Rückwärtsrudern brachte Stan<br />
nichts, er mußte aussteigen und verlor dabei einen Schuh. Bei der Schleuse von Rabelais<br />
wurde wild gecampt.<br />
Die nächste Etappe ging von o.ä. Schleuse bis nach Notre-Dame-de-Grace. Man legte<br />
früh ab, weil man einige Schleusen vor sich hatte. Kurz vor dem Etappenziel wurde mal<br />
wieder „wassergeschlachtet“ ‚ anschließend vier Taufen vorgenommen : Eric, Robert,<br />
Susi und Stan, der Christian gleich mit ins Wasser zog, mußten dran glauben. Am letz<br />
ten Montag unserer Fahrt ging es bis nach Redon. Wir hatten das Glück, 22 km ohne<br />
Schleuse zu rudern; dafür bestanden diese 22 Kilometer aber zum Teil auch aus Geraden<br />
von zwei bis drei Kilometern Länge. Als weiters Ärgernis kam Gegenwind dazu.<br />
Auch auf den sich anschließenden acht Vilaine-Kilometern herrschte Gegenwind,<br />
außerdem mußten wir stromaufwärts rudern. Der Ruderclub von Redon ließ uns<br />
freundlicherweise bei sich übernachten. Der Orangina- und „1664“-Schock von Paris<br />
bzw. Orl&ns waren schon längst vergessen, als man an jenem Abend einen superteuren<br />
Schuppen in Redon betrat.<br />
Am nächsten Tag stand die letzte allgemeine Etappe bevor. Es ging bis nach La Roche<br />
Bernard. Einige von uns hatten sich durch Ergometertraining in der Umkleide des RC<br />
Redon besonders gut darauf vorbereitet. Erst am Nachmittag änderte sich das Wetter:<br />
schlagartig und zum positiven. Die letzten dreißig Kilometer der Fahrt wurden durchgerudert<br />
—<br />
hatte mal wieder Gegenwind. Im Yachthafen von La Roche-Bernard<br />
riggerten wir bis auf „Wasser-Wanze“, „Nonnenwerth“ und „Octopus“ ab. (Die nicht<br />
abgeriggerten Boote wollte man in den nächsten Tagen auf ihre Atlantiktauglichkeit<br />
prüfen). Auf dem Campingplatz wurde es recht eng; dreißig Quadratmeter standen<br />
zehn Zelten zur Verfügung.<br />
Am Mittwoch stand der Transfer nach Pnestin an, wo ja auch schon die letzte Som<br />
merfahrt verendete (siehe ZACK-WEG Nr. 16). Bis auf Stephan, Philipp, Robert,<br />
Arndt, Jan, Ecki und Stan, die über‘s Meer nach Pnestin ruderten (und dabei ziemlich<br />
vollschlugen), wurden die Fahrtenteilnehmer per Bus zum Campingplatz am Atlantik<br />
gebracht.<br />
19
eine<br />
—<br />
Thomas<br />
und<br />
—<br />
Eric<br />
Wie auch schon im Bericht über die vorherige Loire-Fahrt von Philipp und Stephan<br />
wollen auch wir nicht näher auf die Geschehnisse in Pnestin eingehen, zu erwähnen sei<br />
nur Eckis Knoblauchbutter (14 (!) Zehen auf 1 kg Butter) und daß es ein Unterschied<br />
ist, den Canal de Nantes t Brest oder den Atlantik bei Windstärke fünf zu befahren<br />
(siehe Foto). Für die freundlichen Transportdienste sei Dirk Meyenburg und Ted ge<br />
dankt. Letzterer mußte, weil um ein Uhr nachts keine Tankstelle mehr geöffnet hatte,<br />
an einer geschlossenen übernachten und durfte beim Abliefern des Busses bei der Bon<br />
ner Autovermietung kräftig draufzahlen.<br />
HERBSTFAHRT ‘88 — M A 1 N<br />
(KITZINGEN-ASCHAFFENBURG)<br />
Nach Jahren startete der <strong>SRC</strong> wieder eine Expedition auf dem Main. (Zweck ? Erneue<br />
rung der Meinungen Außenstehender über <strong>Bonn</strong>er Schüler-Ruder-Clubs?)<br />
Die Organisation war so perfekt wie immer: der Verantwortliche, der auch den Fahrtplan<br />
zusammengestellt hatte, fuhr aus Geldmangel nicht mit. Aber bis auf das Subtra<br />
hieren von 10 km von der Realität war alles OK, relativ jedenfalls.<br />
Die Anzahl der Fahrtenteilnehmer beschränkte sich auf acht, z.T. wegen der Furcht<br />
vor dem Kältetod.<br />
DOCH ES KAM ALLES ANDERS ...<br />
Start: Kitzingen.<br />
Dort tauchte zum ersten Mal die Frage auf: „Wo sseit‘s Ihr denn her ?“ (fehlte nur<br />
noch das „Ihr Ssau-Prreiß !“) — das alles, weil der König auf der Kirmes nicht<br />
raffte, wie man die kleinen Plastik-Entchen behandelt; so war‘s doch, oder ? Jedenfalls<br />
bekam er dann für seine 4,— DM einen Spülschwamm.<br />
Die Fahrt war natürlich auch vom pädagogischen Gesichtspunkt nicht unbedeutend: so<br />
wurden an einige Teilnehmer Referate über die Kulturgüter in Franken verteilt, und wir<br />
erkannten auch bald den Unterschied zwischen Franken und Bayern. Merke: der Fran<br />
ke bremst beim Anblick eines Ruderbootes und weicht aus, damit seine Heckwellen das<br />
Boot nicht zum Kentern bringen; der Bayer gibt Gas und zielt.<br />
Außerdem drückte die fränkische WAPO bei unseren zwei nächtlichen Fahrten ein<br />
Auge zu. (Ich bin jedoch davon überzeugt, daß sie uns auf dem Feinddetektor-Schirm<br />
bemerkt hat). Allerdings ließen auch die Bayern uns ohne Visa einreisen.<br />
Die Schäden beschränkten sich auf eine Dolle (Der Adn war‘s, ich hab ihn gesehen !)‚<br />
ein Leck in „Prometheus“ und zahlreiche Nervenschäden. Bewundernswert waren die<br />
gepflegten Zustände der örtlichen Bootshäuser. Ein Glück für unseren Bootswart, daß<br />
er das leider nicht sehen konnte.<br />
ZULETZT ZUR ESSKULTUR ...<br />
. . . wo noch einiges an Nachholbedarf nötig wäre: einige sollten längere Pausen zwi<br />
schen den Mahlzeiten (Vollstopfzeiten) einlegen, andere sich ihre Crepes selbermachen<br />
und nicht großzügig für andere das Kochen übernehmen (und das damit eng verbunde<br />
ne Essen). Alle sollten sich mehr Zeit beim Essen lassen und keine Wasserkessel als Tel<br />
1er nehmen, und der Robert sollte das ohnehin schon wertlose BW-Dosenfleisch durch<br />
seine abwertenden Serviergesten nicht noch weiter erniedrigen.<br />
FAZIT:<br />
Alles in allem — gelungene Fahrt, über die sich besonders die Fahrtenleitung, die<br />
„mal wieder“ bei Stephan König und Philipp von Preuschen lag, freuen darf und sollte.<br />
Als abschließende Bemerkung sei noch hinzugefügt, daß das Jugendamt ziemlich<br />
knauserig bei der Vergabe von Zuschüssen geworden ist.<br />
P.S. :<br />
Langer —<br />
So, Mäcking oder Rainer oder wer auch immer: Da hast Du Deinen Artikel!<br />
20<br />
Borsdorf und Michael Mäcking —<br />
21
I<br />
e3.4.68 t 1Z11.<br />
1<br />
22 23<br />
Doch dann kam der Schock. ...<br />
hen, wenn sie für den <strong>SRC</strong> und nicht für die BRG gestartet wäre.<br />
Da waren‘s nur noch sechs....<br />
Krankenhaus gebracht worden war: Sportunfall, sein Minuskus war am Ars . . .<br />
stand) überlegten uns schon, die Schwimmer vom 5SF mitzunehmen. Schließlich dachten<br />
wir uns aber, wir wollen nicht unfair sein. So kamen letztendlich sieben Leute vier<br />
Tage vor dem Wettkampf zusammen. Am Donnerstag besorgte ich die Fahrkarten,<br />
ren. So wurde ich damit beauftragt.<br />
UNGLUCKLICHE VIERTE PLATZE<br />
RUDERER UND FREUND . .<br />
88<br />
Arndt Wiheim<br />
WIR TRAUERN UM<br />
hatte ihn dort hingehangen. Er konnte diese Veranstaltung aber nicht weiter organisie<br />
Wie fast alle Veranstaltungen fing auch der Schwimmwettkampf des Nordrhein-Westfälischen-Ruderverbandes<br />
mit einem Aushang am Schwarzen Brett an. Der Schriftwart<br />
und am Freitag in der ersten großen Pause erfuhr ich, daß Kai Krebsbach gerade ins<br />
„Hab‘ doch sowieso keine Chance“, „Viel zu teuer!“ oder ähnliches. Wir (der Vor-<br />
sprach also einige Leute persönlich an. Meistens hörte man nur: „Ich weiß nicht.“,<br />
Es ging los: Leute wurden gesucht; kaum jemand achtet auf einen Aushang. Man<br />
Verspätung. Auf der Hinfahrrt waren alle noch ziemlich müde, und so war es eine ruhi<br />
Am Sonntag, den 21 . Februar, trafen wir uns dann um viertel nach zehn am Hauptbahnhof.<br />
Um 10.26 Uhr sollte der Zug abfahren, aber natürlich hatte er 20 Minuten<br />
ge Fahrt. Im Schwimmbad eingetroffen, stellten wir sofort fest, daß einige 5SF-<br />
Schwimmer da waren. Unter anderem Ulrike Günter von unserer Schule. Da sie Jahrgang<br />
‘74 ist, beunruhigte sie uns erst einmal nicht. Natürlich hätten wir es lieber gese<br />
Iu%LLugflr2m \
24<br />
—<br />
Christian<br />
25<br />
men „Amor“).<br />
dersaison ‘88 war.<br />
auf Ulrike.<br />
Hoffentlich gibt es dann nicht nur vierte Plätze.<br />
:_<br />
-<br />
erwartungsgemäß die Teilnahme an den beiden Endläufen. Überraschenderweise kam<br />
ten. Man hoffte dann aber noch auf mich. Aber auch aus anderen Schwimmvereinen<br />
tion mit dem GRC bereit zeigten (Susanne Frömel ruderte mit Patrick Schultz zusam<br />
Der Gastgeber hatte zu der Regatta sowohl Schüler- als auch „normale“ Rudervereine<br />
<strong>Bonn</strong> bekam. Aber auch der <strong>SRC</strong> sollte nicht von einem Preis verschont bleiben. Er<br />
war mit elf Leuten vertreten, die sich nur in einem Einzelfall zur ruderischen Koopera<br />
eingeladen. Es kamen neun Ruderclubs, aus allen drei Stadtbezirken. Die größte Teilnehmergruppe<br />
stellte der GRC mit 21 Mann (Frau), wofürer den Ehrenpreis der Stadt<br />
gatta über zehn Kilometer (Steg-GoBach-Steg), die ein gelungener Auftakt in die Ru<br />
Am Samstag, den 16. April, veranstalte der <strong>Bonn</strong>er Ruder-Verein eine Langstreckenre<br />
BRV-ANRUDERN<br />
Bonkowski —<br />
Vielleicht sollten wir dann auch mal auf SSF-Schwimmer zurückgreifen —<br />
vielleicht<br />
Alle freuen sich schon auf das nächste Mal.<br />
demonstrieren, indem er die Tür aus den Angeln trat. Aber keiner hatte dies gesehn.<br />
DM zahlen, weil wir in einem Liegewagen saßen. Wir zogen es aber vor, in einen nor<br />
gerieten wir in Streit. Jeder beharrte auf seinem Vorschlag (Ich z.B. auf „Unglückliche<br />
schrieben wir einen Zeitungsartikel. Schon bei der Suche nach der besten Überschrift<br />
fertig. Als der Schaffner kam, erlebten wir die nächste Überraschung. Jeder sollte 23<br />
malen Abteilwagen umzuziehen. Bei einem Abteil mußte Raffi noch einmal seine Kraft<br />
genabteil. Er machte Anja wegen ihrer blonden Haare sofort Komplimente und unterhielt<br />
sich interessiert mit Karima. Als er mal eine Zeitlang anders beschäftigt war,<br />
vierte Plätze“). Trotzdem schafften wir es nach einer Weile: die Pressemeldung war<br />
Auf der Rückfahrt saßen wir dann mit einem freundlichen Italiener in einem Liegewa<br />
hier erreichten wir nur den verhexten vierten Platz.<br />
Karima. So kam sie auf Platz drei. Im Kraulen hatten wir beide Pech und kamen jeweils<br />
auf den vierten Platz. Auch Anja erreichte den unglücklichen vierten Platz. In der<br />
daß die BRG einen Schwimmer zweimal starten ließ. So machten wir es ihnen gleich<br />
zu kraulen, wofür sie natürlich disqualifiziert wurde. Schade für sie, aber Glück für<br />
als vierte ins Ziel. Eine Schwimmerin war übrigens schon so überfordert, daß sie anfing<br />
auch Anja in den Endlauf. In „Brust“ erzielte ich dann den dritten Platz. Karima kam<br />
Staffel ging es dann nochmal um alles. Wir hatten aber zwei Schwimmer dabei, die nur<br />
„Brust“ konnten, es hätten aber alle sechs an den Start gemußt. Aber da erfuhren wir,<br />
(Anm. d. Red. : die BRG als unser Vorbild ?) und ich schwamm zweimal. Aber auch<br />
waren offensichtlich Ieute am Start. Bei aller Konkurrenz schafften Karima und ich<br />
Sie schwamm nämlich auch bei den Jahrgängen ‘72 / ‘73 und ‘70 / ‘71 mit. Es war sofort<br />
klar, daß Anja Heinzelmann und Karima keine Chance auf den ersten Platz hat-<br />
Trostpreis für den langsamsten Schülervierer (s. Foto).<br />
mern“-Mannschaft sollte nicht „ohne“ ausgehen: für sie gab es eine Tüte Stullen als<br />
BRV, Herrn Prof. Dr. Jürgen Salzwedel, überreicht bekam. Aber auch die „Pom<br />
germeister gestiftete Pokal für den schnellsten Schülervierer vom Vorsitzenden des<br />
Ziel fast acht Minuten Rückstand auf „Ando“, deren Mannschaft den vom Oberbür<br />
Platz hinter „Andrea Doria“ (GRC) ins Ziel brachte.<br />
Vorsitzende mit der feuchten Aussprache und der Vorsitzende als mit der trockenen<br />
Sprache. Am Steuer saß Adrien Morel, der den Klinkervierer souverän auf den zweiten<br />
mern“ war etwa anderthalb Minuten langsamer als „Prometheus“, und hatte damit im<br />
„Prometheus“ (s. Foto), als da wären die Gebrüder Morel, Karima Filali, der Ex-Ex-<br />
„Prometheus“ brauchte für die zehn Kilometer 55 Minuten und 23 Sekunden, „Pom<br />
schaft Oh, Tina, Mäcki, Keimling und Saskia als Steuerfrau, und der Besatzung von<br />
Bis auf diese Ausnahme fuhr der <strong>SRC</strong> „für sich“ ‚ und zwar mit der „Pommern“-Mann<br />
1 -
den.<br />
soll.<br />
fen —<br />
•!<br />
Metern.<br />
geworden. Zu der hervorragenden Tat der Rhenusine meinte ein ehemaliger <strong>SRC</strong>er:<br />
81 Minuten und 16 Sekunden, und war damit Erster in der Kategorie „Schülereiner“<br />
26<br />
Text und Fotos: Michael Mäcking<br />
sind ins Ziel gekommen und kein einziges ist vollgeschlagen oder disqualifiziert wor<br />
Ich finde, daß diese Regatta gerade für den <strong>SRC</strong> ein Erfolg war: alle Boote des <strong>SRC</strong><br />
Stelle der Mannschaft des Päda für ihre kühne Tat gedankt<br />
mußte, weil es ohne jegliche Besatzung in Richtung Köln trieb. Deshalb sei an dieser<br />
SAUS gewann, und daß „Prometheus“ von einem RVPG-Vierer eingefangen werden<br />
Nicht zu vergessen sind außerdem, daß das Ufergeländer den Zweikampf mit der<br />
interessieren als das Gewicht der einzelnen Mannschaften. Er wies mehrmals auf die<br />
(GRC), deren Mannschaft ohne Steuermann 4 1 0 (! ! !) Kilo auf die Waage brachte,<br />
beiden „Fettvierer“ hin. Da war zum einem die auf Riemen geriggerte „Germania“<br />
Dem Kommentator des Geschehens schienen die Zeiten und Plazierungen weniger zu<br />
zum anderen eine Mannschaft vom BRV, die mit Steuermann 482 kg gewogen haben<br />
Aber das wäre noch nicht alles ...<br />
eine Zeitgutschrift von zwei Minuten gab.<br />
wirklich geruderten Zeiten entsprechen, weil es für jeden weiblichen Regattateilnehmer<br />
Über die Zeitangaben muß allerdings noch gesagt werden, daß sie nicht unbedingt den<br />
Das schnellste Boot insgesamt brauchte nur 42 Minuten.<br />
nicht einmal vier Minuten Rückstand auf das Siegerboot.<br />
Das vierte <strong>SRC</strong>-Boot, „Amor“, belegte in seiner Klasse den dritten Platz, mit noch<br />
„Pommern“ war aber insgesamt nicht das langsamste Boot: „Hermännchen“ brauchte<br />
„Hat die das Boot getragen oder was ?“<br />
theus“-Kameraden, die heißhungrig über die Brote herfielen (s. Foto).<br />
„Übriggebliebene“ die mit Salami und Käse belegten Vollkornstullen mit den „Prome<br />
Teil mußte am selben Nachmittag bei der FEG-Mittelstufenfete helfen), teilte der<br />
Da von dieser Mannschaft bei der Preisvergabe nur noch einer übriggeblieben war, (ein<br />
GUGUGAGA IST UNBESTECHLICH<br />
Am 31 . Mai fand auf dem Baldeneysee in Essen-Hügel die Landesregatta der Höheren<br />
Nun zeigte sich aber an jenem Dienstagnachmittag, was Gugugaga davon hält, wenn<br />
man versucht, ihn montagabends zu bestechen: beinharte Rache in Form eines Rollsit<br />
nicht rausfliegen können) wieder drinnen war, starteten wir aus letzter (sechster Posi<br />
tion) hinaus eine krampfhafte Aufholknüppelei: man ließ den Tiger aus den Muskeln.<br />
Schulen Nordrhein-Westfalens statt. Gefahren wurde auf einer Strecke von tausend<br />
Thimm startete im Skiff und wurde erster in der höchsten Leistungsklasse, obwohl seine<br />
Konkurrenten zum Teil mehr als zwei Jahre älter waren als er. Schon am Morgen ein<br />
Das erste Rennen, an dem der <strong>SRC</strong> teilnahm, war für elf Uhr angesetzt. Raphael<br />
Erfolg für den <strong>SRC</strong>: Wo sollte das nur enden ? Oder sollte es gar verenden?<br />
auch für ihn einen ersten Platz geben, denn die Mannschaft (Stephan König, Raphael<br />
Die Antwort auf diese Fragen war: der Doppel-Gig-Vierer wollte es vollenden; es sollte<br />
Eine andere Sache bei der Regatta war der Gegenwind, mal schwach, mal weniger<br />
schwach. Dem Boot des Essener Burggymnasiums machte der Wind mehr zu schaffen<br />
Thimm, Michael Mäcking, Philipp von Preuschen und Adrien Morel) hatte am Vorabend<br />
den Rudergott Gugugaga mit den Worten: „Gib uns morgen den Sieg !“ angeru<br />
Modest und unsportlich wie die Wanderruderer im <strong>SRC</strong> sind, belegte „Ostpreußen II“<br />
(obwohl auch ein Trainingstier mitfuhr) sowohl im Vorlauf als auch im Hoffnungslauf<br />
„nur“ den dritten Platz. ABER: diesmal mußte der zweite Vierer des GRC dran glau<br />
ben, denn für das GRC-Versägen hätte der <strong>SRC</strong> jedesmal eine Ehrenurkunde bekom<br />
zes, der sich auf den Bodenbrettern wohler fühlt als auf der Rollbahn. Wie der Rollsitz<br />
(übrigens ein Ersatz- und nicht ein Original-,,Ostpreußen II“-Rollsitz; letzterer hätte<br />
Am Ziel angekommen; 4 Min. und 18 Sek., naja ! Dritter geworden! Wow! Wir wären<br />
groß war der Rückstand auf das Siegerboot und nur der Sieger des Hoffnungslaufes<br />
kam weiter.<br />
zweiter geworden, wäre das mit dem Rollsitz nicht passiert ! Stark, stark! UND: Wir<br />
sägt werden ...<br />
für<br />
hatten den GRC versägt! BEINHART ! Aber der GRC sollte noch öfter von uns ver<br />
als allen anderen fünf Booten zusammen: es trieb zweimal längs an die Startanlagen<br />
heran. Erst ein DLRG-Boot zog den Vierer aus seiner Misere.<br />
Am Dienstagabend fanden die Vorläufe für das Finale am Mittwochnachmittag für die<br />
Doppel-Gig-Vierer waren gemeldet worden, fünf davon zogen ihre Meldung zurück,<br />
Qualifikation für den Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ statt. 23<br />
Warum also gerade der <strong>SRC</strong>? Diese Frage schien Gugugaga gehört zu haben; er ließ<br />
eine dieser 17 kommt nach Berlin, um das Land Nordrhein-Westfalen zu vertreten.<br />
blieben übrig: 18, eine Mannschaft wurde ausgeschlossen, blieben noch übrig: 17. Nur<br />
nicht uns, sondern das Kardinal-Frings-Gymnasium (BRG) den Endlauf gewinnen.<br />
men müssen, auch wenn es nur wenige Sekunden waren. So z.B. im Vorlauf. Sieger in<br />
anderen fünf Boote konnten sich nur noch durch den Hoffnungslauf für das Finale<br />
unserer Gruppe wurde der GRV: er hatte sich direkt für den Endlauf qualifiziert. Die<br />
qualifizieren. In der Hoffnungslaufgruppe drei, in der außer uns kein <strong>Bonn</strong>er Verein<br />
startete, hatte der <strong>SRC</strong> (4 Min. ‚ 8 Sek.) den Endlauf um zwölf Sekunden verfehlt: so<br />
nur 2 Pfennig pro Person.<br />
27
für<br />
—<br />
Michael<br />
Los<br />
—<br />
Robert<br />
Aber wie schön war es, als wir die Zeiten der beiden GRC-Boote hörten: 4:09 bzw.<br />
4:10. So hatte der <strong>SRC</strong> sich in einem Rennen gleich zweimal für die AG-Regatta am<br />
GRC gerächt. Das haben wir vielleicht doch Gugugaga zu verdanken.<br />
Ein großer Dank gilt auch unserer Betreuerin Bettina Janssen, die das Publikum bei<br />
den abendlichen Proben für die Siegerehrung bestens simulierte.<br />
„DIE“ 24 STUNDEN VON HÜRTH 1988<br />
Mäcking —<br />
Nach dem Muster vom letzten Jahr meldeten wir uns gemeinsam mit GRC und SRV als<br />
die „Gemeinschaft der <strong>Bonn</strong>er Schüler-Ruder-Clubs“ für die 24-Stunden-Regatta an.<br />
Bei diesem Rennen wird während 24 Stunden nach dem Staffelprinzip gerudert: jedes<br />
Boot fährt ein bis zwei Runden und wird beim Passieren der Start- und Ziellinie von einem<br />
anderem Boot, dem mit der „frischen“ Mannschaft, abgelöst.<br />
Um 14 Uhr erfolgte der Start.<br />
Dieser verlief „vermutlich“ ohne weitere Probleme; „vermutlich“ deshalb, weil kein<br />
<strong>SRC</strong>‘er beim Start anwesend war. Dies lag einerseits an der Abwesenheit der damaligen<br />
Klasse lOB (Segeln/Holland) und andererseits am Nicht-Vorhandensein der damaligen<br />
Jahrgangsstufe 12, die sich auf Studienfahrt befand. Darüberhinaus gab es auch<br />
Transportprobleme.<br />
Als ich schließlich gegen 18 Uhr ankam, war das Rennen schon flott im Gange und wir<br />
lagen in der Runden-, Punkte- und der Gesamtwertung sehr weit vorne. Als Boote hatten<br />
wir „Ostpreußen II“ und „Germania“ vom GRC dabei.<br />
Nach stundenlangem Warten kam auch die Mannschaft dran, bei der ich zum ersten<br />
Mal mitrudern konnte.<br />
Nachdem man erst einmal die Mannschaft zusammengerufen hatte, konten wir able<br />
gen. Mit einem dumpfen Gefühl im Magen — mich war es die erste Regatta — ru<br />
derte ich zum Warteplatz, ca. 10 Meter vor der Startlinie. Mit angespannten Blicken<br />
versuchten wir, unser Boot unter den ständig neu ankommenden Booten zu erkennen.<br />
Vom Land her dröhnte Musik aus den Ufer-Lautsprechern.<br />
Als dann schließlich (nach langem Warten) ein Boot als das unserige entziffert wurde<br />
und der Befehl an uns kam, bis zur Startlinie vorzurücken, wuchs die Spannung in mir<br />
bis ins Unermeßliche.<br />
Wenig später, beim Eintreffen der erschöpften Mannschaft unseres anderen Bootes,<br />
kam das Kommando: „Boot Nummer 14 . . . — Sind Sie bereit ? —<br />
!“<br />
Die ersten 500 Meter bis zur Wendeboje waren hart, wir überholten zwei andere Boote.<br />
Nach der scharfen Wende hatten wir dann eine Zwei-Kilometer-Gerade vor uns ...<br />
In der Hoffnung, daß diese bald zurückgelegt wäre, ruderte ich so stark ich nur konnte<br />
Endlich war sie da, die zweite Wendeboje; die Wende war eine richtige Erleichterung<br />
nach dieser langen Strecke.<br />
28<br />
Nun lagen die letzten 1 .500 Meter vor uns. Diese waren am schlimmsten, weil man vor<br />
Erschöpfung am liebsten hätte aufhören wollen. Arme und Beine waren schon ganz<br />
schwach. In diesem Moment halfen besonders die Schreie des Steuermanns, der einem<br />
manchmal die letzten Gemeinheiten an den Kopf warf, um das letzte aus uns herauszu<br />
holen ...<br />
So ruderte ich weiter, unter kräftigem Zusammenbeißen der Zähne. Bei dieser Anstrengung<br />
sagte ich mir auch, daß ich nie mehr an einem Rennen teilnehmen würde.<br />
Kurz vor dem Ziel waren alle Kräfte weg, aber der Aufruf auf „Zehn Dicke“ mußte be<br />
folgt werden. Ich weiß nicht, wie ich den Rest schaftte, aber ich glaube, daß ich noch<br />
nie so nah an den Grenzen meiner Kräfte war. Plötzlich war alles vorbei, wir hatten das<br />
Ziel erreicht und konnten endlich aufhören zu rudern. Meine Arme und Beine zitterten<br />
schon und man konnte einige Momente überhaupt nichts mehr tun, noch nicht einmal<br />
sprechen.<br />
Im weiteren Verlauf des Rennens verbesserten wir mehr und mehr unsere Position, was<br />
eher an den anderen Vereinen unserer Renngemeinschaft lag, als uns 5 <strong>SRC</strong>‘ern. Wir<br />
gewannen sogar mehrere Schnelle Runden und lagen ständig nur wenige Runden hinter<br />
der BRG.<br />
Am Sonntagmorgen mußten wir noch ein paar Strafpunkte einstecken, weil wir beim<br />
Wenden, das wir besonders gut beherrschten, einem anderem Boot den Weg abge<br />
schnitten hatten und dessen Mannschaft sich wegen unfairen Verhaltens beschwert hatte.<br />
Ein zusätzliches Problem war noch, daß bei fast jedem Mannschaftswechsel noch<br />
einer fehlte, weil er zum Beispiel verschlafen hatte.<br />
Am Ende waren wir dritter in der Punkte-, zweiter in der Runden-und (man kann es<br />
kaum glauben !) erster in der Gesamtwertung geworden<br />
Dieses Rennen war also ein totaler Erfolg für uns, und ich möchte allen, und vor allem<br />
den ANFÄNGERN und ANFÄNGERINNEN empfehlen, bei dieser Regatta teilzuneh<br />
men, weil es für sie oft die erste Möglichkeit ist, eine Regatta aktiv mitzuerleben.<br />
DIE <strong>SRC</strong>-ADVENTURE-TROPHY ‘88<br />
Langer —<br />
Die Helden, die später zum siegreichen Team gehörten (Stefan Bonkowski, Christian<br />
Bonkowski, Bettina Janssen, Raphael Thimm und Rainer Weber) trafen sich schon um<br />
‚ 6:45 Uhr am Bootshaus, um das Abenteuer, das auch unter dem Namen „Blaues Band“<br />
bekannt ist, anzugehen. Die Umstände waren ziemlich widrig: Die Temperatur lag nur<br />
um wenige Grade über null, das Team konnte nicht in einem <strong>SRC</strong>-Boot antreten, was<br />
doch ein arges Handicap für die an das eigene Material gewohnten Athleten darstellte.<br />
‚<br />
Außerdem verspätete sich auch noch einer der Akteure, was beim Rest der Mannschaft<br />
zu wilden Beschimpfungen führte und so die Nerven bloßlegte. Hinzu kam, daß der<br />
sonst immer so stimulierend wirkende Kassettenrekorder den Geist aufgegeben hatte.<br />
Man machte sich um 7:30 auf den langen beschwerlichen Weg. Dank der zwar knap<br />
pen, aber schließlich doch ausreichenden Verpflegung (ca. 20 Butterbrote, 4 Tafeln<br />
Schokolade, 6 Packungen Kekse, ca. 1000 Äpfel, Mandarinen, viele Getränke, heiße<br />
Suppe u.v.m.) kämpften sich die Heroen von Pause zu Pause, die beim WSVG, im<br />
Oberwinterer Hafen, in Remagen und während der gesamten Rückfahrt stattfanden.<br />
29
—<br />
Rainer<br />
als<br />
—<br />
Julia<br />
Am <strong>SRC</strong>-Steg wieder angelangt, war das fantastische Resultat sage und schreibe 51 ge<br />
ruderte Kilometer. Die andere Mannschaft, die an diesem Tag ebenfalls den Titel des<br />
Blauen Bandes erringen wollte, wurde während der Fahrt über die immense Überlegenheit<br />
des ersten Bootes von anderen Ruderern aufgeklärt, die fasziniert das siegreiche<br />
Boot beobachtet hatten, und kam zu dem Schluß, daß es wohl sinnvoller wäre, umzu<br />
kehren. Die Helden erwartete indessen am Ende ihrer Fahrt überraschenderweise kein<br />
Empfangskommit& mit Champagner, um die Leistung zu feiern. Aber das tat der gu<br />
ten Stimmung keinen Abbruch.<br />
Ganz nebenbei: Beim Wettbewerb um das Blaue Band handelt es sich um einen Wett<br />
bewerb, der, von Stephan König erfunden, das Ziel hat, die Ruderleistung des Vereins<br />
bzw. die Rudermotivation der Mitglieder zu stärken. Das Blaue Band erhält diejenige<br />
Mannschaft, die an einem Tag die längste Steg-Steg-Fahrt innerhalb des Ruderjahres<br />
1987/‘88 zurückgelegt hat; (mit Steg-Steg-Fahrt ist eine Fahrt gemeint, die am <strong>SRC</strong><br />
Steg beginnt und auch dort wieder endet). In die Wertung kommen zunächst einmal die<br />
Mannschaften, die in ihrer Bootsklasse (Skiff, Zweier, Dreier oder Vierer) beste gewor<br />
den sind. Der Gesamtsieger, d. h. Träger des Blauen Bandes, ist die Mann-Frau-<br />
Schaft, die die beste der bootsklassenbesten ist.<br />
0<br />
Weber —<br />
Arbeitsgem oinscIaft<br />
der<br />
<strong>Bonn</strong>er<br />
SchLiler Ru der- Vereine<br />
schönen Tag, indem sie sich mit Steuern und Kielschweinsein abwechselten. Und ich —<br />
nun ja, über mich gibt‘s nicht viel zu sagen. Ich fühlte mich wie Daniel und Karin zusammen.<br />
(Daß es vielen nicht gerade besser ging, bekamen wir kurze Zeit später zu spü<br />
ren: mehrere Boote fuhren wieder flußabwärts an uns vorbei, teils aus Zeitmangel, teils<br />
wegen Blasen). Beim <strong>SRC</strong> gab die „Pommern“-Mannschaft auf. Sie kam dafür mit<br />
dem Auto nach Honnef. Als wir, d.h. die „Prometheus“-Mannschaft, nach langem<br />
Rudern in Bad Honnef ankamen und beim Anlegen geradewegs ins Gestrüpp fuhren,<br />
war<br />
keine Spur von „Versagern“ zu sehen: Vom <strong>SRC</strong> hatten es noch zwei weitere Boote<br />
geschafft, so daß wir uns vor den anderen AG‘lern nicht total blamierten. Hunger hatten<br />
wir natürlich auch, und so grillten wir unser Fleisch auf einem Rost, den jemand<br />
aus dem Rhein gefischt hatte. Anschließend ließen wir uns lange in der Sonne braten,<br />
und nachdem Stephan uns mitteilte, wir führen wieder los, wollte keiner so richtig.<br />
Aber wer sich nun mal entschlossen hat, wegzufahren, muß auch wieder ans Heimfah<br />
ren denken...<br />
Kurze Zeit später saßen wir also wieder in den Booten. Diesmal ruderte ich mit Eric<br />
und Adrien in einem Boot, was auch ganz lustig war, weil wir fast die ganze Zeit neben<br />
„Prometheus“ fuhren. Einmal überholte uns ein Boot vom GRV, und Adrien kam auf<br />
die geniale Idee, es zu attackieren und „ein wenig“ naß zu machen. Nachdem Stephan<br />
und Adrien noch rumdiskutierten, wer denn nun damit anfangen solle (keiner wollte<br />
danach Schuldgefühle haben), ging die Wasserschlacht schon los. Sie dauerte etwa<br />
zwanzig Minuten (Saskia traf es am schlimmsten, weil sie hinter Stephan saß) und wur<br />
de jäh abgebrochen, als einer vom GRV uns freundlicherweise mitteilte, daß wir schon<br />
seit einiger Zeit an unserem Bootssteg vorbei seien und jetzt wohl oder übel das ganze<br />
Stück wieder hochrudern müßten. Das war der Grund, warum wir nochmals eine Viertelstunde<br />
länger brauchten, bis wir endlich am Bootshaus eintrafen. Dort angekom<br />
men, waren wir erschöpft und ergriffen die Flucht, als Stephan und Adrien wieder darüber<br />
diskutierten, wer denn nun mit der Wasserschlacht angefangen hätte. Das wurde<br />
dann schließlich auch geklärt und damit war das Anrudern zu Ende.<br />
Reuke (und Karin Langer) —<br />
cjc;L, 1c;LLJ%;<br />
AG — ANRUDERN (SO., 24.4.88)<br />
Diesmal ging unsere Fahrt nach Bad Honnef.<br />
Nachdem wir mit einer knappen halben Stunde endlich wohlauf im Boot saßen, spür<br />
ten wir schon nach wenigen Kilometern, wieviel Kondition wir während des Winters<br />
verloren hatten. Hinter mir klagte Daniel über seinen Allerwertesten, welcher alimäh<br />
lich anfing zu schmerzen, weil die Rollsitze angeblich zu hart seien, und vor mir die<br />
kleine Karin, die sich super zusammenreißen konnte und sich nichts anmerken ließ.<br />
Stephan sorgte wie immer für Unterhaltung und ruderte gleichzeitig - wäre das die<br />
selbstverständlichste Sache der Welt. Saskia und Raphaella machten sich auch einen<br />
30<br />
DER <strong>SRC</strong> IN DER PRESSE<br />
Ruderer groß im Schwimmen<br />
Auch beim diesjährigen Schwimmwettkampf des Nordrhein-Westfälischen Ruderver<br />
bandes in Essen konnte der Schüler-Ruder-Club (<strong>SRC</strong>) des Friedrich-Ebert-Gymna<br />
siums hervorragende Leistungen erzielen.<br />
So erreichten Christian Bonkowski und Karima Filali nach hartem Kampf gegen<br />
Schwimmer vom 5SF <strong>Bonn</strong> im Finale je einen bemerkenswerten 3. Platz. In der Staffel<br />
mußte sich die Gruppe mit einem 4. Platz zufriedengeben. Auch in anderen Disziplinen<br />
gab es zahlreiche vierte Plätze für den <strong>SRC</strong>.<br />
(aus : „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“ ‚ 2.3.88)<br />
31
Zahlreiche Erfolge für Schülerruderer<br />
<strong>Bonn</strong>. Bei der 33.Landesregatta der Höheren Schulen Nordrhein-Westfalens auf dem<br />
Baldeneysee in Essen konnten die <strong>Bonn</strong>er Schülerruderer etliche Siege erlangen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Erfolgen im Skiff: in dieser Kategorie siegte in der<br />
älteren Jahrgangsklasse Raphael Thimm vom Friedrich-Ebert-Gymnasium, bei den<br />
jüngeren Jahrgängen gewann Gereon Max vom Clara-Schumann-Gymnasium.<br />
Im Rennen der Gig-Doppelvierer mit Steuermann (Jahrgänge 1970/71) holte das Beethoven-Gymnasium<br />
mit der Mannschaft Christian Klandt, Thomas Nimmesgern, Ar<br />
nim Gustorff, Arndt Bohrer und Steuermann Rödger Franz den Siegertitel. Zweiter in<br />
diesem Rennen wurde das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium mit Ralph Vorwerk,<br />
chen Domscheit, Lorenz Spillner, Kai Schülter und Joachim Keller als Steuermann, der<br />
auch den Doppel-Gig-Vierer der jüngeren Jahrgänge steuerte.<br />
Dieser belegte mit Markus Becker, Jens Marchand, Ingo Kruger und Marcel Küthen<br />
den ersten Platz, und schlug damit fünf konkurrierende Vierer in einem packenden<br />
Rennen über tausend Meter.<br />
Einen hervorragenden dritten Platz im Rennen der Gig-Doppelvierer der Jahrgänge<br />
1969-71 belegte die Mannschaft des Friedrich-Ebert-Gymnasiums mit Stephan König,<br />
Raphael Thimm, Michael Mäcking, Philipp von Preuschen und Adrien Morel als Steu<br />
ermann.<br />
Für den Schüler-Ruder-Club am Ebert-Gymnasium gab es drei weitere Erfolge: bei der<br />
Junioren-Regatta in Essen-Kupferdreh konnte Susanne Frömel einen ersten und einen<br />
zweiten Platz erzielen.<br />
Raphael Thimm, der in Renngemeinschaft mit dem WSV Godesberg fuhr, erreichte<br />
ebenfalls einen glorreichen ersten Platz.<br />
(aus: „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“ ‚ 22.6.88)<br />
Rudern:<br />
Beim Landesentscheid (Anm. d. Red. : Landesentscheid der Junioren) in Essen-Kettwig<br />
verfehlte Susanne Frömel nur ganz knapp die Qualifikation zum Bundeswettbewerb.<br />
Der Schülerin am Friedrich-Ebert-Gymnasium fehlten im Skiff der Jahrgangsstufe<br />
1974 ganze drei Sekunden.<br />
(aus : „General-Anzeiger/<strong>Bonn</strong>er Splitter“ ‚ 16. 6 . 88)<br />
Sieg für die Schülerruderer<br />
<strong>Bonn</strong>. In Renngemeinschaft gewannen die Schülerruderclubs am Friedrich-Ebert-,<br />
Ernst-Moritz-Arndt- und Ernst-Kalkuhl-Gymnasium das 24-Stunden-Rennen auf dem<br />
Otto-Maigler-See bei Hürth in der Kombinationswertung, die sich aus Runden- und<br />
Punktewertung ergibt. In den beiden letztgenannten Wertungsdisziplinen belegte die<br />
Renngemeinschaft den zweiten bzw. dritten Platz.<br />
( aus: „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“, 19.7.88)<br />
Schüler-Ruderregatta: Toller Test für 2.000<br />
<strong>Bonn</strong>. Die diesjährige Vergleichsregatta der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Bonn</strong>er Schülerruderer<br />
hat gezeigt, daß die Schülerrudervereine einen entscheidenden Beitrag zum<br />
sportlichen Teil der Zweitausendjahrfeier <strong>Bonn</strong>s im nächsten Jahr leisten können.<br />
32<br />
Jo<br />
Um sich besser auf die Schülerregatta ‘89 vorzubereiten, ließ man die Regatta in einem<br />
größeren Rahmen als in den vergangen Jahren stattfinden: man lud auch die Godesber<br />
ger Schüler ein.<br />
Insgesamt fanden am Beueler Rheinufer 22 Rennen statt, wobei nach Bootsgattungen<br />
(Einer, Zweier und Vierer), Alter und Geschlecht unterschieden wurde.<br />
Nach sechs spannenden Stunden stand dann das Endergebnis fest: Sieger der Gesamtwertung<br />
wurde wie auch schon im letzten Jahr der Gymnasial-Ruder-Club am Ernst-<br />
Moritz-Arndt-Gymnasium mit 69 Punkten, gefolgt vom Schüler-Ruder-Club am<br />
Friedrich-Ebert-Gymnasium (50 Punkte), dritter der Gesamtwertung wurde das Beethovengymnasium<br />
mit 43 Punkten, vierter das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium (37 Punkte).<br />
Den vorletzten Rang belegte das Heinrich-Hertz-Gymnasium mit 28 Punkten, Schlußlicht<br />
war die Schülerriege des Akademischen Ruderclubs „Rhenus“ (23 Punkte).<br />
Bei der Siegehrung erhielt das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium als besondere Auszeichnung<br />
für den besten Verein einen von Oberbürgermeister Hans Daniels gestifteten<br />
Teller mit dem <strong>Bonn</strong>er Stadtwappen.<br />
Der durchweg positive Verlauf der Veranstaltung ist nicht nur der großen Zahl der mo<br />
tivierten Teilnehmer zu verdanken, sondern auch der technischen Unterstützung seitens<br />
der DLRG, der <strong>Bonn</strong>er Ruder-Gesellschaft und einer <strong>Bonn</strong>er Firma für Lautspre<br />
cheranlagen.<br />
( aus: „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“, 19.10.88)<br />
FAN-POST AUS WALES —<br />
EX-KASSENWART ANUSCH TARAZ BERICHTET<br />
2.6.88<br />
Lieber Stephan!<br />
Ich weiß nicht, warum ich gerade an Dich schreibe, aber irgendjemand muß ja diesen<br />
hervorragenden Artikel (s.u.) bekommen, damit er endlich in ZACK-WEG erscheinen<br />
kann. Da ich allerdings schon für FEG-intern schreibe (ja, die Konkurrenz schläft<br />
nicht ! ! !)‚ wird sich dieser Artikel nur mit dem Senfstechen und ähnlichem beschäfti<br />
gen. Allgemeines (über Essen, Wetter usw.) kann der ZACK-WEG Leser ja dann bei<br />
der Konkurrenz nachlesen. Ich werde versuchen, den Artikel so objektiv wie möglich<br />
zu schreiben, was mir ja eigentlich nicht schwer fallen sollte, da ich doch sowohl Ru<br />
dem wie auch Kanufahren am eigenen Körper und Seele erfahren habe.<br />
Also:<br />
VOM SENFSTECHEN<br />
Im voraus: Ich weiß nicht, woher diese Bezeichnung kommt; Recherchen durch Fachbücher,<br />
-männer und -frauen haben zu keinem Ergebnis geführt. Ich für meinen Teil<br />
esse weder Senf, noch steche ich ihn; fahre aber trotzdem Kanu.<br />
Das Unterscheidungsproblem zwischen Kajak und Kanu wiegt ähnlich schwer wie die<br />
Frage, ob Skull oder‘Riemen. Ein Kanu ist in der Regel oben offen, sieht also aus wie<br />
ein der Länge nach halbierter, ausgehöhlter Baumstamm. Ein Kajak ist oben geschlos<br />
sen, bis auf das Cockpit natürlich, durch welches man seinen Unterleib in das Kajak<br />
zwängt. Wir benutzen Kajaks, weil man, wenn man einmal gekentert ist, sehr viel<br />
33
—<br />
Euer<br />
wieder zu verlassen.<br />
vorragender Plastiksitz montiert, der den Rollsitz an Bequemlichkeit bei weitem übertrifft;<br />
vor allen Dingen wackelt er nicht so oft.<br />
Wales der Fortschritt des Plastiks: leicht, unzerstörbar (ob Kiel oben, unten oder seitlich),<br />
transportabel usw. ...<br />
Ruderern<br />
sh1e<br />
‚<br />
ri<br />
ist ja nicht da), öffnet fachmännisch das „spray-deck“, rollt elegant aus dem Kanu heraus<br />
und schwimmt an die Wasseroberfläche. Dort erwartet einen schon der eifrige Ret<br />
nicht verstanden hat, werde ich auch im weiteren nur von „Kanu“ sprechen.<br />
Ein KaTU ist ungefähr 2,5 m lang und besteht ausschließlich aus Plastik. Während bei<br />
sind außerdem noch Fußstützen (kleine Stembrettelchen sozusagen) anzutreffen, die<br />
glücklicherweise auch ohne dumme Messingschrauben funktionieren (manchmal klem<br />
men sie allerdings; dann muß man mit dem Kopf zuerst in das Kanu kriechen und<br />
denen (wenn auch rückschrittlichen) Holzbooten anzutreffen ist, so herrscht bei uns in<br />
im Falle des Kenterns an der Oberfläche halten sollen. In diesen Kanistern kann man<br />
Im Kanu selber befinden sich an den Enden Kanister (mit Luft gefüllt), die das Gefährt<br />
prima Schoggi, Kekse, Apfelsaft, Malzbier und Almdudler verstauen; nur sollte man es<br />
nicht übertreiben, da sonst das Kanu sinkt, bevor man selber drinnen sitzt. Im Kanu<br />
KLEIDUNG: Der Kanute trägt zu unterst eine Badehose und ein T-Shirt, es folgen ein<br />
Neoprenanzug (einschl. Oberteil) und eine Art wasserdichter K-Way. Darüber emp<br />
fiehlt es sich, eine Schwimmweste zu tragen, und den Kopf ziert ein Plastikhelm (ja<br />
wohl, im Gegensatz zum Rudern braucht man hierbei auch einen Kopf, deswegen wird<br />
bleibt auf dem Rückweg mit Sicherheit stecken). Weiterhin ist im Kanu noch ein her-<br />
Auf dem Kanu sind Deckleinen angebracht, die für die Rettungsversuche mehr als le<br />
benswichtig sind. Jeder Kanute sollte außerdem ein Paddel besitzen: der Schaft besteht<br />
aus Leichtmetall, die Blätter aus Plastik (Sie stehen im 90°-Winkel zueinander).<br />
letztes legt der Kanute noch sein „spray-deck“ an: das ist ein wasserdichter „Rock“, der<br />
er ja geschützt ! ! !). Es ist weiterhin ratsam, Schuhe zu tragen, da sonst die Zehen abfrieren<br />
und im Kanu liegen bleiben würden. Gleiches gilt für Gummihandschuhe. Als<br />
Kanu einzudringen, gleichzeitig aber es dem Kanuten unmöglich macht, das Kanu je<br />
über den Rand des Cockpits gestülpt wird und der es dem Wasser erschwert, in das<br />
Man könnte sogar auf die perverse masochistische Idee kommen, daß er nur Kanu<br />
Die Aufzählung all‘ dieser Ausrüstungsgegenstände könnte zu der völlig überraschenden<br />
Vorstellung führen, der Kanute rechne tatsächlich mit der Möglichkeit zu kentern.<br />
34 35<br />
geht unter, man muß mit dem Boot ans Land schwimmen, Feuerwehr kommt usw.),<br />
derer das Aus bedeutet (Tonne schwimmt weg, Baguette wird naß, Werkzeugkasten<br />
fährt, um zu kentern ! Dies ist in der Tat der Fall. Während der „Absuff“ für den Ru<br />
fängt hier erst der Spaß an. Der Kanute lernt in den ersten Tagen das Vorwärts- und<br />
Rückwärtspaddeln, Lenken, Bremsen, Wenden, seitlich Fahren, Ein- und Aussteigen.<br />
Butterbrot ist zwar noch trocken, doch vor allen Dingen um die Ohren herum wird es<br />
Kanute in einer nassen, kalten, umgedrehten und beinahe ungemütlichen Position: das<br />
Dann widmet er sich dem Studium des Kenterns. Einmal gekentert, befindet sich der<br />
schlagen und vergeblich zu versuchen, sich zu befreien. Nach einer Minute ist man<br />
kalt, und man kann sich des unerklärlichen Gefühis nicht erwehren, daß einem buchstäblich<br />
die Luft ausgeht. Die natürliche Reaktion ist, wild zu strampeln, um sich zu<br />
dann entweder tot oder besinnt sich eines besseren, holt noch einmal tief Wasser (Luft<br />
er herauskommt, und sich somit die Überlebenschancen erheblich verringern.<br />
aer befürchte, daß der Durchschnitts-Ruderer diesen wesentlichen Unterschied<br />
immer noch die Tendenz zu zugegebenermaßen traditionellen, naturverbun<br />
Anusch —<br />
tern, um nicht‘einzufrieren.<br />
sen tragen läßt.<br />
Da man als Kanute Teil des Kanus ist (und nicht komisch auf ein Skiff draufgesetzt<br />
wird), kann man es besser dirigieren und so auch auf Wellen reiten. Hier kommt die,<br />
kann auch bei Wellen betrieben werden und macht eigentlich erst dann richtig Spaß.<br />
Das Kanufahren hat gegenüber dem Rudern sicherlich einen entscheidenden Vorteil: es<br />
fall-Übungen“) Anlaß zu Spekulationen über etwaige masochistische Triebe der Kanuten<br />
geben.<br />
Wie ich schon bezüglich der Kleidung sagte, so können auch diese Manöver (,‚Ernst<br />
man ja dann immer noch aussteigen.<br />
einem Schwung um. Es klappt nicht immer, jedenfalls nicht bei mir, aber zur Not kann<br />
fehlen ist: man preßt sich flach an das Kanu (wenn gekentert) und dreht sich dann mit<br />
Vorteilhafter ist in dieser Hinsicht die Handrolle, die besonders Einzelgängern zu emp<br />
daß man das Kanu in irgendeiner Weise verlassen mußte. Diese Rettungstechnjk beruht<br />
rettende Nase, halten sich an ihr fest und drehen sich so mitsamt dem Kanu um, ohne<br />
nus gegen die Längsseite des gekenterten Kanus. Die schlagenden Hände ertasten die<br />
gen Lage erkennt. Der Retter eilt auch schon herbei und stubst mit der Nase seines Ka<br />
Eine weitaus souveränere Rettungstechnjk ist der „T-Rescue“ : in diesem Falle unterdrückt<br />
der Gekenterte sämtliche Instinkte, bleibt im Kanu Sitzen und schlägt gegen die<br />
Plastikwand, in der Hoffnung, daß jemand seine Unzufriedenheit mit der gegenwärtj<br />
jedoch immer auf gegenseitiger Hilfe.<br />
fest, er zerrt an den Decklejnen des anderen Kanus, entleert<br />
setzt sich<br />
dieses,<br />
wieder<br />
dreht es um,<br />
hinein<br />
man<br />
und schaut grinsend zu, wie der andere<br />
schieht<br />
kentert.<br />
auf Wasser<br />
Das alles<br />
und<br />
ge<br />
dauert, wenn gut geübt, nicht länger als 2 Minuten.<br />
ter (schließlich ist man ja nur seinetwegen gekentert), man hält sich an seinem Kanu<br />
dem Ruderer unbekannte, intellektuelle Herausforderung ins Spiel. Es kommt darauf<br />
an, den richtigen Moment der Welle abzuwarten und dann, trotz der enormen Ge<br />
schwindigkeit, noch lenken zu können. Eine Beschäftigung für Fortgeschrittene ist beispielsweise<br />
das „rock-hopping“, bei dem man sich von einer Welle auf einen Felsen tra<br />
gen läßt, oben auf die nächste Welle wartet, und sich von der dann zum nächsten Fel<br />
Alles in allem ist Kanufahren auch Ruderern als Ausgleichssportart für den Kopf zu<br />
empfehlen; die Beine können sich ja in der Zwischenzeit ausruhen und im Takt mitzit<br />
PP.S. : Lieber Anusch, was wäre gewesen, wenn der Große Vorsitzende inzwischen<br />
P.S. : Stephan, tue mir einen Gefallen und berichtige all‘ die schrecklichen Rechtschreibfehler;<br />
ich schwöre Dir, sie stammen bestimmt von der chronischen Ru<br />
derer-Legasthenie. Danke.<br />
auch an der chronischen Ruderer-Legasthenie erkrankt wäre ??? (Die Redak<br />
tion)
ZACK-WEG-SERVICE:<br />
Das Anmeldeformular zum Ausschneiden:<br />
ANMELDUNG<br />
FÜR DEN SCHÜLER-RUDER-CLUB AM F.-EBERT-GYMNASIUM BONN<br />
ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZUM LYCIE FRANCAIS<br />
BEFRAGTE ERWIN DOLLENWEICH DEN BEKO A.D.<br />
ADRIEN MOREL<br />
E.D. : „Herr Morel, Sie sind das erste Vereinsmitglied, das den ehrenvollen Vorstandsposten<br />
„BeKo“ ‚ d.h. Beauftragter für die Kooperation mit dem Lyc&<br />
Francais, übernommen hat. Ist dies nicht für Sie und den <strong>SRC</strong> von entscheidender<br />
historischer Tragweite ?“<br />
A.M. : „Das ist eine gute Frage ! Lassen Sie mich mal nachdenken. . . Ja. . .ich glaube,<br />
ich habe nun genug zu diesem Thema gesagt.“<br />
E.D. : „Wieviele Franzosen sind zur Zeit im <strong>SRC</strong> ?“<br />
A.M. : „Zu dieser Frage möchte ich nichts sagen, da eine Antwort zu lange Aufzählun<br />
gen erfordern würde.“<br />
Hiermit melde ich mich / meine(n) Tochter/Sohn für den Schüler-Ruder-Club (<strong>SRC</strong>)<br />
am FEG an.<br />
Ich bin über die Bedingungen (Beitrag 5 DM monatlich, jedes Mitglied muß mindestens<br />
den Freischwimmer oder das Schwimmabzeichen in Bronze bestanden haben) infor<br />
miert.<br />
Name<br />
Vorname<br />
Geb. am<br />
Straße<br />
E.D. : „Und wieviele Französinnen ?“<br />
A.M. : „Ich kann mir so große Zahlen einfach nicht merken. Ich müßte in meinen Un<br />
terlagen nachschauen. Allerdings habe ich diese nicht bei mir.“<br />
E.D. : „Woran liegt das ?“<br />
A.M.: „Na ganz einfach daran, daß sie zu schwer sind !“<br />
E.D. : „Nun könnte man einigen Franzosen eine gewisse Passivität vorwerfen, was de<br />
ren Beteiligung an Vereinsaktivitäten (z.B. Wanderfahrten, Skiffiagern oder<br />
auch „nur“ Sonntags-Ruderterminen) angeht. Liegt das nur daran, daß die Un<br />
terrichts- und Ferienzeiten vom FEG und vom Lyc& verschieden sind ?“<br />
A.M.: „Eine Ersatzfrage bitte !“<br />
E.D. :<br />
A.M. :<br />
E.D. :<br />
36<br />
„Welche Zukunftspläne gibt es im Bereich der internationalen Zusammenarbeit<br />
9“<br />
„Die Büros in Washington und Moskau werden bald eingerichtet werden. So<br />
können wir nach dem Motto: „RUDERN FÜR VÖLKERVERSTÄNDIGUNG<br />
UND ABRÜSTUNG“ in die internationale Politik einsteigen. Dann muß der<br />
BeKo allerdings einen bedeutungsvolleren Titel bekommen.“<br />
„Herr Morel, ZACK-WEG dankt Ihnen sehr für dieses Gespräch.“<br />
Wohnort(PLZ)<br />
Tel.Nr.<br />
‚den 19<br />
Unterschrift eines Erziehungsberechtigten<br />
oder des volljährigen Anfängers / der volljährigen Anfängerin<br />
Trennt den Anmeldebogen aus dem Heft heraus und gebt ihn am <strong>SRC</strong>-Info-Brett neben<br />
der Hausmeisterloge einem Vorstandsmitglied ab. (Zu Beginn der Pausen findet<br />
Ihr dort immer jemanden).<br />
37
„Der <strong>SRC</strong> startet eine neue Hilfsaktion:<br />
hals des Vereins.<br />
für einen der Großen des <strong>Bonn</strong>er Schülerruderns:<br />
Voilä:<br />
SCHOGGI für ANUSCH.<br />
AKTION „SCHOGGI FÜR ANUSCH“<br />
widmet).<br />
zum Briten wurde.<br />
L<br />
SCHOGGI FÜR ANUSCH ! —<br />
sei an dieser Stelle nochmals gedankt.<br />
Tagebuch<br />
—<br />
Abschiedsfeier<br />
38<br />
Anuschirawan Taraz, Schatzmeister und Vorstandsmitglied des <strong>SRC</strong>, der größte Geiz-<br />
<strong>Bonn</strong>, Freitag, 04.09.1987, Rochusweg<br />
einer Rettungsaktion<br />
Dies zu hören, freute die ZACK-WEG-Redaktion sehr, jedoch wollte man auch etwas<br />
Die Tafeln kamen jedenfalls mit einer einzigen Ausnahme in Wales an.<br />
Stephan König. Sie kommt garantiert vollständig nach Wales; also: 5 P E N D E T !<br />
schlimmsten heraus. Schokolade wird entgegengenommen von Oh v. Klösterlein und<br />
Hier ist sie, die Hilfsaktion „Schoggi für Anusch“<br />
Nach und nach kam dann auch so die ein oder andere Tafel zusammen; den Spendern<br />
mehr Hintergrundinformationen zu dieser Hilfsaktion haben und fragte den Initiator<br />
nach einem Lagebericht ...<br />
in einem internationalen Internat im kulinarisch grauenvoll rückständigen Wales. Ge<br />
Seit nunmehr trostlosen 7 Monaten und 4 Tagen schmachtet unser Ex-Mitglied Anusch<br />
ken. Aufmerksam las man ihn durch:<br />
peinigt von den Perversionen seines Kochlehrers rief er bereits mehrfach um Hilfe ...<br />
Wenn jeder nur ein kleines Täfelchen Schokolade spendete, wäre Anusch aus dem<br />
Eines Tages ließ sich am Schwarzen Brett ein vom König entworfener Aushang entdek<br />
Waschzuber noch von den Schlachten um das Festessen noch vom grandiosen Abschlußfeuerwerk<br />
erzählen, sondern er ist dem traurigen Schicksal eines der Unseren ge<br />
das Wetter und die an chronisch vorstehenden Zähnen und (soweit weiblichen Ge<br />
schlechts) gerne an Häßlichkeit leiden ! Anusch traf es nun besonders hart.<br />
(Dieser Artikel soll nicht vom peinlichen Absuff des damaligen Schriftwarts in einem<br />
Am Dienstag der folgenden Woche brachte ihn ein Flugzeug nämlich in die nebligste<br />
Gegend, ins dunkle Gefilde Britannien, einer Insel im Atlantischen Ozean weitab jegli<br />
trocken) überleben will, muß Kompromisse schließen, muß sich anpassen.<br />
Da war es ja fast eine Freude, daß er dem Wassersport treu geblieben ist und nicht etwa<br />
Pfefferminzsoße) zum Frühstück fressen, ein Idiom sprechen, das fast so feucht ist wie<br />
cher europäischer Kultur, auf der es entweder regnet oder nebelt.<br />
Anusch kam mit anderen Leidensgenossen unter Primitive, die bereits Nierchen (in<br />
Doch übermittelte er uns eine neue Schreckensnachricht: selbst in diese traurige, verre<br />
gnete Nebelwüste hatte die Axt des amerikanischen Ernährungsimperialismusses in<br />
Form eines US-Kochlehrers eingeschlagen ! Als wären Pfefferminzsoße und ähnliche<br />
Grausamkeiten nicht schon schlimm genug.<br />
gen. Sie leben in Cambridge und in Oxford, zum Teil auch in London.Nur zum Un<br />
In diesem dunklen Erdenfiecken „Britannien“ gibt es eigentlich ein großes Licht: Hoffnungsträger<br />
‚ die seit geraumer Zeit Wärme und Anmut in diese abstoßende Welt tra<br />
glück Anuschs lag seine Schule weitab von eben diesen Missionsorten, im nebligen Hinterland,<br />
in dem sonst nur Briten und Senfstecher überleben. (Anm. d. Red. : Übers<br />
Senfstechen könnt Ihr in „Fanpost aus Wales“ einiges erfahren).<br />
Zunächst kamen keine Nachrichten von Anusch, aber bereits im Dezember erreichte<br />
Bei einem kurzen Erholungsaufenthalt im Winter in Deutschland und Österreich machte<br />
Anusch uns dann aber deutlich:<br />
uns die Meldung, Anusch sei zum Kanuten geworden!<br />
Diese Nachricht erfüllte alle <strong>SRC</strong>‘er mit Grauen und Abscheu.<br />
wer in der unbarmherzigsten aller Höhen (sonst ist es in Höllen wenigstens warm und<br />
Auch setzten bereits vermehrt Hilferufe ein. Zwar hatte es Anusch geschafft, sich vom<br />
Kochunterricht zu befreien, dennoch war eine ständige Bedrohung da.<br />
Da reifte in uns die Idee, unserem arg geplagten Freund Hilfe zukommen zu lassen.<br />
In uns enstand währenddesen der Plan einer grandiosen Rettungsaktion.<br />
größte Hilfsaktion in der Geschichte des <strong>SRC</strong>‘s lief an; von überall her kamen<br />
Spenden, auch von Nicht-Mitgliedern.<br />
Und tatsächlich: bald hing der Aushang am Schwarzen Brett: „Schoggi für Anusch“ .Die<br />
Als Strafe für Anuschs Schreibfaulheit aß der Vorstand schließlich noch eine Tafel und<br />
Schon nach kurzer Zeit war eine beachtliche Menge Schokolade zusammengekommen.<br />
legte nur das Papier ins Paket.<br />
Darunter allerdings auch ein in Schokoladenpapier verpacktes Holzbrett, das von einem<br />
an Destruktivismus leidenden gestiftet wurde.<br />
Hilfsaktionen) bezahlt werden und in ein Paket, gefüllt mit 3 (in Worten: drei) Kilo<br />
Schließlich war das Paket komplett und Dank einer großzügigen Spende konnte<br />
Schokolade verschiedenster Sorten.<br />
schließlich auch das Porto von DM 20,— (die Post profitiert immer am meisten von<br />
rischer Perversion gelungen.<br />
Wieder war dem <strong>SRC</strong> ein grandioser Schlag gegen die internationale Bewegung kulina<br />
Wie Anusch uns bald bestätigte, kam das Paket unbeschädigt und in letzter Sekunde an.<br />
39<br />
Stephan König —
40<br />
das Hochwasser wollte <strong>Bonn</strong> heimsuchen.<br />
hier nun zwei Fotos:<br />
wenn er doch selbst die vielen Personen, die sich unbefugterweise alle Jahre wieder bei<br />
& Fotos: ein Beobachter des Hochwassers —<br />
—<br />
Text<br />
draußen bleiben.<br />
Nicht nur für die Anwohner der Rheinaustraße in Beuel war das ein unangenehmes Ereignis.<br />
Auch der <strong>SRC</strong> mußte aus dem Hochwasser Konsequenzen ziehen: 3 Wochen<br />
sich die stündlich zentimeterweise steigende, bedrohliche und zugleich reißende Flut<br />
die Boote, die in den Stellagen ganz unten lagen, mußten mehrere Tage und Nächte<br />
der Pegel bei 9,39 m steht;<br />
kreuzen. Aber er blieb an Ort und Stelle und vom Schimmel verschont. Auch seine<br />
Dusche und im Gang. Bei unserem Nachbarn ARC sah es dagegen schon anders aus:<br />
kein Rudern, die Werra-Weser-Fahrt fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser,<br />
Das Bootshaus ließ sich von dem Hochwasser wenig anmerken: ein paar Pfützen in der<br />
Stahlseile rissen bei der wahnsinnig starken Strömung nicht. Wen wundert‘s auch,<br />
„Rhein in Flammen“ auf ihm niederlassen, aushält?<br />
das Bootshaus konnte nur noch durch den Garten der Nordrhein-Westfälischen Landesvertretung<br />
erreicht werden.<br />
Für alle diejenigen, die damals keine Gelegenheit hatten, zum Bootshaus zu gehen, um<br />
bekommt man den Eindruck, als würde unser Steg gerade dabei sein, nach Beuel zu<br />
auf dem oberen läßt sich an dem Verkehrsschild deutlich erkennen, was es heißt, wenn<br />
auf dem unteren, das zwei Tage vorher gemacht wurde (Wasserhöhe ungefähr 9 Meter)<br />
Tatzeit: Mitte März bis Anfang April.<br />
anzusehen:<br />
Fünf Jahre nach 1983 sollte es wieder so weit sein:<br />
DAS HOCHWASSER ANNO MCMLXXXVIII<br />
BLZ 370 100 50<br />
Volksbank Beuel, BLZ 380 601 86<br />
BANKVERBINDUNG:<br />
oder: Postgiro Köln, Konto 272 259-507,<br />
Hans G. Mertens, Konto 400 708 010,<br />
Tel.: 48 50 20<br />
5300 <strong>Bonn</strong> 3<br />
Drosselstr. 15<br />
PROTEKTOR:<br />
Hans G. Mertens<br />
5303 Bornheim<br />
Rainer Weber, JST 11<br />
Ennerthang 5<br />
Kai Kießler, Kl. 8 b<br />
Tel. : 23 39 54<br />
Hausdorffstr. 95<br />
Tel.:02223/23394<br />
Tel.:02222/60522<br />
Tel.: 2345 22<br />
(Adresse und Tel. s. Robert Langer)<br />
Achim Pietzcker, Kl. 8 b<br />
Tel.: 44 18 64<br />
Berghovener Str. 62<br />
5300 <strong>Bonn</strong> 1<br />
5300 <strong>Bonn</strong> 3<br />
Winzerstr. 56<br />
Oberkasseler Str. 84 b<br />
Marike Reuke, JST 11<br />
Christian Bonkowski, JST 12<br />
Tel. : 230 777<br />
Eric Langer, JST 11<br />
Tel. : 440 999<br />
Tel. : 34 88 07<br />
5300 <strong>Bonn</strong> 1<br />
5330 Königswinter 1<br />
5300 <strong>Bonn</strong> 1<br />
5300 <strong>Bonn</strong> 3<br />
5300 <strong>Bonn</strong> 2<br />
Mainzer Str. 235<br />
Hinter Hoben 165<br />
Robert Langer, JST 12<br />
Oliver von Klösterlein, JST 12<br />
Servatiusweg 9<br />
SCHRIFTWART:<br />
RUDERWART:<br />
ERSTER BOOTSWART:<br />
BOOTSHAUSWART:<br />
VORSITZENDER:<br />
ZWEITE BOOTSWARTE:<br />
KASSENWARTIN:<br />
BEAUFTRAGTER FÜR DIE ZUSAM<br />
MENARBEIT MIT DEM LYCEE: Ahmet Alanat, Lyce Francais<br />
DER <strong>SRC</strong>-VORSTAND 1988/‘89<br />
41
DIE AKTUELLE S A T Z U N 6 DES <strong>SRC</strong><br />
Auf der Jahreshauptversammlung am 9. 12.87 wurde der am 6. 1 1 .87 vom damaligen<br />
Vorstand erarbeitete Entwurf mit kleinen Anderungen genehmigt. Hier nun die aktu<br />
ellste Fassung der Satzung:<br />
§ 1 -ALLGEMEINE ANGABEN<br />
a) Name: Schüler-Ruder-Club („<strong>SRC</strong>“) am Friedrich-Ebert-Gymnasium,<br />
<strong>Bonn</strong>;<br />
b) Sitz:<br />
Friedrich-Ebert-Gymnasium/<strong>Bonn</strong> ‚ Ollenhauerstr .5,<br />
53 <strong>Bonn</strong> 1, Tel. 77 23 12 oder 77 23 45;<br />
c) Bootshaus: Wilheim-Spiritus-Ufer 2, 53 <strong>Bonn</strong> 1;<br />
d) Gründungstag: 1 .Juli 1956;<br />
e) Das Geschäftsjahr beginnt am 1 .November.<br />
§2-ZWECK DES VEREINS<br />
Pflege des Rudersports (besonders des Wanderruderns), Ausgleichssport, Vertretung<br />
der Schule bei rudersportlichen Veranstaltungen, Pflege guter Kameradschaft, Erzie<br />
hung zur Mitverantwortung für das Vereinsieben und das Leben der Schule, Einübung<br />
in die Formen der Selbstverwaltung einer Gemeinschaft.<br />
§3-MITGLIEDER<br />
Der <strong>SRC</strong> wird gebildet aus:<br />
a) den aktiven Mitgliedern, das sind Anfänger und Ruderer des Friedrich-Ebert-Gym<br />
nasiums und des Lyc& Francais de <strong>Bonn</strong>;<br />
b) den Ehrenmitgliedern.<br />
§4-ORGANE DES <strong>SRC</strong><br />
a) Schirmherr ist der amtierende Direktor des Friedrich-Ebert-Gymnasiums;<br />
b) der Protektor soll dem Lehrerkollegium des Friedrich-Ebert-Gymnasiums angehö<br />
ren und nach Möglichkeit eine Fachausbildung im Rudern nachweisen können. Er<br />
wird vom Vorstand und dem Schirmherrn vorgeschlagen und von der Mitgliederver<br />
sammlung bestätigt;<br />
c) der Vorstand des Schüler-Ruder-Clubs wird gebildet aus:<br />
1 .) dem Vorsitzenden;<br />
2.) dem Ruderwart;<br />
3.) den drei Bootswarten;<br />
4.) dem Bootshauswart;<br />
5.) dem Kassenwart;<br />
6.) dem Schriftwart und<br />
7.) dem Beauftragten für die Zusammenarbeit mit dem Lyc& Francais.<br />
Es vertreten sich gegenseitig der Vorsitzende und der Ruderwart, der 1 . und<br />
2.Bootswart, der 3.Bootswart und der Bootshauswart, der Kassenwart, der Schriftwart<br />
und der Beauftragte für die Zusammenarbeit mit dem Lyc& Francais.<br />
Der Vorstand ist beschlußfähig, wenn ordnungsgemäß eingeladen wurde (auch der<br />
Protektor) und mindestens 4 Mitglieder anwesend sind.<br />
Der Vorstand wird jeweils auf der Jahreshauptversammlung neu gewählt. Besteht<br />
Anlaß zum Mißtrauen gegen den Vorstand, so kann nach § 4 d) eine außerordentli<br />
che Mitgliederversammlung einberufen werden. Die Gründe für das Mißtrauen<br />
42<br />
1<br />
müssen in der Tagesordnung angegeben werden. Die Versammlung kann dann mit<br />
absoluter Mehrheit dem gesamten Vorstand oder einzelnen Mitgliedern das Mißtrauen<br />
aussprechen. Auf der selben Mitgliederversammlung müssen die Ämter in<br />
satzungsgemäßer Wahl neu besetzt werden.<br />
Der Vorstand tritt mindestens einmal pro Woche zu einer Sitzung zusammen. Er<br />
faßt Beschlüsse mit einfacher Mehrheit, bei Stimmengleichheit entscheidet die Stim<br />
me des Vorsitzenden;<br />
d) die Mitgliederversammlung tritt in der ersten Hälfte des Monats November zusam<br />
men und ist beschlußfähig, wenn ordnungsgemäß spätestens zwei Wochen vor der<br />
Sitzung eingeladen wurde.<br />
Die Mitgliederversammlung besteht aus:<br />
1.) den Anfängern. Sie haben Antrags-, aber kein Stimmrecht.<br />
Nach 6 Monaten Mitgliedschaft und abgeschlossener Anfängerausbildung werden<br />
sie vom Vorstand zu Ruderern ernannt;<br />
2.) den Ruderern, die volles Antrags- und Stimmrecht haben.<br />
Ehrenmitglieder haben kein Stimmrecht auf der Mitgliederversammlung.<br />
Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder.<br />
Eine geheime Wahl ist durchzuführen, wenn ein Mitglied dies fordert. Das<br />
Stimmrecht kann nur von Anwesenden ausgeübt werden.<br />
Beschlüsse über Satzungsänderungen, Ausschlüsse, Ehrenmitgliedschaft und Beitrag<br />
müssen mit 2/3-Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefaßt werden, Mißtrau<br />
ensvoten mit absoluter Mehrheit. Bei Beschlüssen über Satzungsänderungen müssen<br />
mindestens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sein. Ist dies nicht der Fall, muß<br />
eine zweite Versammlung ordnungsgemäß ausgeschrieben werden, die dann unab<br />
hängig von der Anzahl der Anwesenden entscheiden kann.<br />
Bei der Entlastung des Vorstands ist der Protektor Versammlungsleiter.<br />
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung kann jederzeit vom Vorsitzenden<br />
einberufen werden. Er muß sie einberufen, wenn mmd. 10 Wo der Mitglieder dies<br />
verlangen. Sie müssen dem Antrag die vorgesehene Tagesordnung beifügen.<br />
§5-RECHTE UND PFLICHTEN DER ORGANE<br />
a) Vom Schirmherrn wird erwartet, daß er die Bestrebungen des Vereins unterstützt<br />
und hilft, dessen Stellung in der Schule und nach außen zu wahren;<br />
b) der Protektor vertritt die Interessen des Vereins in der Schule und nach außen. Er ist<br />
Berater des Vereins in allen Angelegenheiten . Er nimmt an Vorstandssitzungen und<br />
Mitgliederversammlungen teil und betreut die Vereinswanderfahrten. Die Vorstandsmitglieder<br />
sind verpflichtet, ihn über das Geschehen in ihrem Amtsbereich<br />
auf dem laufenden zu halten;<br />
c) der Vorstand ist für die Arbeit des <strong>SRC</strong> verantwortlich:<br />
1 .) der Vorsitzende leitet den Verein nach innen und nach außen. Er koordiniert alle<br />
Vereinsaufgaben. Er beruft Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen<br />
ein, gibt die Tagesordnung der Mitgliederversammlung spätestens sieben Tage<br />
vorher bekannt, und ist Sitzungs- und Versammlungsleiter;<br />
2.) der Ruderwart leitet den Ruderbetrieb. Er ist verantwortlich für die Anfängerausbildung<br />
und für die Aufstellung der Ruderpläne. Er bereitet Wanderfahrten<br />
vor, führt das Fahrtenbuch und koordiniert alle sportlichen Aufgaben;<br />
3 .) die Bootswarte sind zu gleichen Teilen für die Instandhaltung des Rudergeräts<br />
und des Werkzeugs verantwortlich. Der 1 .Bootswart koordiniert die Arbeit der<br />
Bootswarte. Sie leisten den Bootsdienst und verhängen auf Beschluß des Vorstands<br />
angemessene Strafen für beschädigtes Bootsmaterial und Werkzeug;<br />
43
4.) der Bootshauswart ist für die Ordnung im Bootshaus und dessen Instandhaltung<br />
verantwortlich . Er darf Bootshausdienste einberufen;<br />
5.) der Kassenwart ist für die finanziellen Angelegenheiten des <strong>SRC</strong> verantwortlich.<br />
Er führt über alle Einnahmen und Ausgaben Kassenbuch. Am Ende des Ge<br />
schäftsjahres legt er der Mitgliederversammlung Rechenschaft ab. Er muß zu jeder<br />
Vorstandssitzung Auskunft über den Kassenstand geben können.<br />
Halbjährlich findet eine Kassenprüfung statt, für die auf der Mitgliederver<br />
sammlung zwei Mitglieder gewählt werden, die mit dem Protektor gemeinsam<br />
die Kassen prüfen. Diese beiden Mitglieder dürfen nicht dem Vorstand angehö<br />
ren;<br />
6.) der Schriftwart führt den Schriftverkehr des Vereins. Er verwaltet das Archiv<br />
des Vereins und führt damit folgende Bücher: Protokollbuch, Briefbuch, Mitgliederkartei,<br />
Vereinschronik und die Vereinsbibliothek. Er verwahrt die Mitgliedskarten,<br />
Leistungskarten und alle Abzeichen und gibt sie aus.<br />
Von ihm sind die für die Mitgliederversammlung wichtigen Bücher sowie die Sat<br />
zungen zu solchen mitzubringen.<br />
Dem Schriftwart obliegt ferner die Redaktion der Clubzeitschrift „Zack-Weg“;<br />
7.) der Beauftragte für die Zusammenarbeit mit dem Lyce Francais de <strong>Bonn</strong> koor<br />
diniert zusammen mit den zuständigen Vorstandsmitgliedern die Zusammenar<br />
beit mit den französischen Mitgliedern und vertritt deren Interesse gegenüber<br />
dem Vorstand, den übrigen Mitgliedern und den Schulleitungen der beiden<br />
Schulen. Er führt in Absprache mit dem Vorstand die Verhandlungen mit der<br />
Schulleitung des Lyc& und organisiert die Information und Werbung im Lyc&<br />
Francais. Er sollte nach Möglichkeit gute Französischkenntnisse besitzen.<br />
§6-BEITRAGSORDNUNG<br />
Die Beitragsordnung ist Bestandteil dieser Satzung.<br />
Der Monatsbeitrag beträgt 5 DM. Es besteht die Möglichkeit, ihn monatlich / vierteljährlich<br />
/ halbjährlich oder jährlich auf das Konto des <strong>SRC</strong> zu überweisen oder bar an<br />
den Kassenwart zu zahlen. Der Beitrag ist im voraus zu entrichten.<br />
§7-ENDE DER MITGLIEDSCHAFT<br />
Die Mitgliedschaft im <strong>SRC</strong> endet:<br />
a) grundsätzlich durch Abitur (Mitgliedschaft im Förderverband des <strong>SRC</strong> oder als Ehrenmitglied<br />
ist noch möglich);<br />
b) durch schriftliche Austrittserklärung, bei Minderjährigen mit schriftlichem Einver<br />
ständnis der Erziehungsberechtigten;<br />
c) durch Ausschluß:<br />
Der Ausschluß eines Mitglieds erfolgt nur auf Antrag und muß vom Vorstand mit<br />
2/3-Mehrheit beschlossen werden. Der Beschluß ist dem Mitglied unter Angabe der<br />
Gründe durch eingeschriebenen Brief mitzuteilen. Die Mitteilung gilt eine Woche<br />
nach Aufgabe zur Post als zugegangen. Der Betroffene kann gegen diesen Beschluß<br />
binnen vier Wochen nach Zugang schriftlichen Einspruch einlegen. Über den Einspruch<br />
entscheidet die Mitgliederversammlung dann endgültig mit 2/3-Mehrheit.<br />
Die Mitglieder haben ihren finanziellen, unruderischen Pflichten unbedingt nachzu<br />
kommen. Bei Rückstand der Beitragszahlung von 12 Monaten muß das betroffene<br />
Mitglied mit dem Ausschluß rechnen. Bei zweimaligem unentschuldigtem Fehlen<br />
beim Boots- oder Bootshausdienst trifft das selbe zu. Ein Fehlen ist unentschuldigt,<br />
wenn die Begründung dem Vorstand nicht vorher mitgeteilt wurde. Bei clubschädi<br />
gern Verhalten wird das betroffene Mitglied ausgeschlossen.<br />
Nach Ausschluß aus dem Verein ist ein Wiedereintritt nicht möglich.<br />
44<br />
§8-ABZEICHEN UND AUSWEISE<br />
a) die Flagge zeigt auf blauem Rechteck im Format 40 x 28 cm einen roten Rhombus<br />
mit den verschlungenen Buchstaben „<strong>SRC</strong>“ in weiß. Der Rhombus befindet sich im<br />
Schnittpunkt eines schwarz umrandeten, weißen Kreuzes, dessen senkrechter Bal<br />
ken zum Flaggenstock hin verschoben ist;<br />
b) das Vereinsabzeichen entspricht der Flagge, jedoch ohne Schrift im Rhombus;<br />
c) das Ehrenabzeichen ist das Vereinsabzeichen mit Silberkranz und wird auf Vorschlag<br />
des Vorstands oder auf Antrag der Mitgliederversammlung verliehen. Die<br />
Bedingungen sind besondere Verdienste um den <strong>SRC</strong> und 2/3-Mehrheit bei der Abstimmung;<br />
d) Mitgliedskarten werden von jedem Mitglied geführt und dienen als Nachweis der<br />
Mitgliedschaft;<br />
e) Leistungskarten: in ihr werden alle erruderten Leistungen des Mitglieds eingetragen.<br />
Sie gilt bei Übereinstimmung mit dem Fahrtenbuch als Bescheinigung für die Lei<br />
stungen des Mitglieds.<br />
DIE SATZUNGSÄNDERUNG UND IHRE FOLGEN<br />
Auf der vorvergangenen Jahreshauptversammlung wurde eine neue Fassung unserer<br />
Satzung verabschiedet, die einige kleine, aber wesentliche Änderungen enthält. Deswe<br />
gen hat die ZACK-WEG-Redaktion beschlossen, die Neufassung zu veröffentlichen.<br />
Damit ist die angekündigte Satzungsreform aber noch nicht abgeschlossen, denn es<br />
steht noch die Reform der Ruderordnung und der AG-Satzung ins Haus.<br />
Ziel der gesamten Reform soll es sein, die Verordnungen dem jetzigen Stand anzupas<br />
sen und wieder bekannt zu machen. Das ist natürlich.nur dann möglich, wenn überflüs<br />
sige Paragraphen gestrichen oder ungenaue konkretisiert werden.<br />
Bei der Reform der AG-Satzung geht es aber um mehr, nämlich um die Reform der Ar<br />
beitsgemeinschaft überhaupt.<br />
45
—<br />
Stephan<br />
—<br />
Michael<br />
Zumindest sollte dies meiner Meinung nach dabei herauskommen.<br />
Bis jetzt sind die Beratungen allerdings noch nicht sehr weit gediehen, im ersten Jahr<br />
konnte man sich nur über die Einführung einer AG-Kasse einigen, die aus Beiträgen al<br />
1er fünf Vereine finanziert wird und für kleinere Ausgaben (Getränke bei An-, Ab- und<br />
sonstigem Rudern z.B.) herhalten soll.<br />
Als Ziel sollten wir aber besonders die Intensivierung der Zusammenarbeit der AG-<br />
Vereine ins Auge fassen, die dadurch erreicht werden kann, daß der AG mehr Rechte<br />
und mehr Macht eingeräumt werden. Denn in den nächsten Jahren wird eine engere<br />
Zusammenarbeit allen Vereinen sehr hilfreich sein. Ich denke da an Veranstaltungen,<br />
die sich vielleicht für die Mitglieder eines einzigen Vereins des Aufwandes wegen nicht<br />
lohnen, für fünf Vereine aber gut realisierbar sind. Als Beispiel seien hier der Bootswartelehrgang<br />
der AG von Till Hafener (SRV) und die AG-Regatta genannt. Auch<br />
können durch engere Zusammenarbeit viele Kosten eingespart werden, und schließlich<br />
kann man Erfahrungen austauschen.<br />
König —<br />
Die Veranstaltung, die an jenem Sonntag stattfand, blieb leider nicht von der Politik<br />
verschont: ein Autonomer versuchte, die Feierlichkeiten, insbesondere die Festrede des<br />
<strong>SRC</strong>-Königs, gewaltsam zu stören. Glücklicherweise gelang es jedoch einigen <strong>SRC</strong><br />
Mitgliedern, diesen Gewalttäter, der seine Molotowcocktails zu Hause vergessen hatte,<br />
zu entmummen.<br />
Nun endlich konnte der Vorsitzende des <strong>SRC</strong> ein paar Worte an sein staunendes Volk<br />
richten. Schon nach wenigen Augenblicken waren die <strong>SRC</strong>-Mitglieder und -Sympathi<br />
santen durch die Worte ihres Königs in eine derartige Ekstase versetzt worden, daß sie<br />
ihrem Präsidenten mit berauschendem Beifall und hinreißend-überwältigendem Klat<br />
schen applaudierten. Deshalb mußte der Vorstandsvorsitzende den Einleitungssatz seiner<br />
Rede (Zitat: „Aufgrund dieses außergewöhnlichen Anlasses . . .<br />
“) dreimal wiederholen.<br />
In seiner Jubiläumsansprache verwies er u.a. auf die weit über das Rudern hinaus<br />
reichenden Aktivitäten seines Vereins (z.B. auf den überaus erfolgreichen Filmnach<br />
mittag am 7.3.).<br />
Mit den geschmackvollen Worten: „Unter dem Aspekt: Ein kleiner Schritt für mich,<br />
ein großer für den Verein, werde ich nun feierlich dieses rote Band zersägen“ rundete er<br />
seine Rede auf würdevolle Weise ab. Und alsbald tat der King (s. Foto), gebadet in einem<br />
Meer von Feuerzeugen seiner inzwischen verzückten Zuhörer und -schauerinnen,<br />
seinen bereits angekündigten kleinen Schritt und zerschnitt mit der Kuchensäge das<br />
wehrlose Band auf eine äußerst grausame und brutale Weise.<br />
Anschließend vergnügten sich die Anwesenden bei einer Kuchenorgie (das Foto<br />
„Gästepanorama“ entstand wenige Sekunden vor der Kuchenverteilung, doch sieht<br />
man deutlich, daß es zumindest ein GRC‘er kaum mehr aushalten kann.)<br />
Später wurden sogar noch Nudeln auf dem von Daniel Thimm gespendeten Herd ge<br />
kocht: LECKER !!!<br />
JUBILÄUM BEIM <strong>SRC</strong><br />
Mäcking —<br />
(Fotos: Oliver v. Klösterlein)<br />
Im Laufe des 9. März 1988 wurde der <strong>SRC</strong> EINE MILLIARDE SEKUNDEN jung.<br />
Das mußte natürlich gefeiert werden. So begab man/frau sich am folgenden Sonntag<br />
ins Bootshaus. Dort gab es eine weitere Tatsache, die auch nicht ohne gefeiert zu werden,<br />
„abgehen“ durfte: die renovierte Umkleide<br />
Schon beim ersten Morgengrauen des 13. März 1988 war klar, daß dieser Sonntag in<br />
die Vereinsgeschichte eingehen würde.<br />
46<br />
47
—<br />
Eure<br />
DIE ERSTE FAHRT MIT DEM RUDERBOOT AUF DEM RHEIN!<br />
‚<br />
1j1i-<br />
1EIi ffiJL<br />
4<br />
-<br />
‘<br />
. . . besonders am Montag<br />
im großen Sportteil des<br />
General-Anzeigers.<br />
Ausführliche regionale<br />
und überregionale Berichterstattung<br />
in Wort und Bild.<br />
Sportfreunde lesen den<br />
General-Anzeiger.<br />
Als wir am Bootshaus ankamen, war keiner da, außer zwei Jungen aus der Oberstufe<br />
(Anm. d. Red. : Wir wußten noch gar nicht, daß Daniel in der Oberstufe ist), die nicht<br />
wußten, was sie tun sollten. Sie erklärten uns, daß die anderen Trainer eine Klausur<br />
schreiben würden, und sie nicht wüßten, ob wir rudern dürften. Am Schluß entschlos<br />
sen wir uns, doch zu rudern. Jessica ging mit einem der Jungen in einen Zweier, der<br />
„Amor“ heißt, und der Rest ging mit dem anderen Jungen in einen Vierer.<br />
Bis wir alles vorbereitet hatten (Ruder eingefettet, Boot hinausgetragen und uns umge<br />
zogen hatten), war ganz schön viel Zeit vergangen. Wir hatten alle, die im Vierer fuh<br />
ren, ein Nachthemd an, denn als Ruderer muß man die Regel kennen :„Ein Ruderer<br />
darf sich alles erlauben.“<br />
Endlich fuhren wir los. Die Strömung war ziemlich stark. Wir ließen uns einen Kilome<br />
ter hinuntertreiben, wobei ich (als Steuerfrau) enttäuscht an den Seilen zog, weil wir<br />
uns immer im Kreise drehten. Da entschlossen wir uns, auf die andere Rheinseite zu ru<br />
dem, denn dort ist nicht so viel Strömung. Als wir nach einer Viertelstunde drüben wa<br />
ren, waren die Mannschaftsleute („Knallbüchsen“) so k.o., daß wir erst einmal zu einem<br />
Steg ruderten. Dort brachte man uns bei, richtig zu rudern, aber wir mußten immer<br />
wieder anfangen zu lachen, so daß dabei überhaupt nichts herauskam.<br />
Als wir dann endlich wieder im Boot saßen, war unser Oberstufenschüler Steuermann.<br />
Doch merkten wir, daß wir zu schwach waren, um gegen die Strömung zu rudern. Also<br />
mußte der (liebe) Oberstufenschüler wieder rudern; bis er aber mit Xenia den Platz ge<br />
tauscht hatte, waren wir wieder 800 Meter abgetrieben, sodaß wir wieder alles hinaufrudern<br />
mußten. Da wir keine Lust mehr hatten, riefen wir allen Fähren, die unseren<br />
Weg benutzten, zu, uns hochzuziehen, aber da sie uns alle eine Meise zeigten, gaben<br />
wir es auf und ruderten hoch. Hinter uns kam der Dampfer „Moby Dick“, und ich<br />
schrie: „Los, Beeilung !“, ließ meine Ruder los und winkte. „Moby Dick“ hatte uns eingeholt,<br />
als wir ausstiegen. Und zur Krönung des Tages hatten wir alle nasse Füße, denn<br />
wenn man das Boot festhält (mit den Füßen) und ein Dampfer kommt, spritzt das Wasser<br />
so hoch, daß man nasse Füße bekommt.<br />
Darum rate ich den Lesern : Rudern bringt zwar Spaß, aber nehmt besser einen aus der<br />
JK 12 als Trainer.<br />
Sonja (getauft: „Die frechste Anfängerin“) —<br />
ncratAn3eier<br />
Justus-von-Liebig-Straße 15 5300 <strong>Bonn</strong> 1 Telefon 02 28/66 88-0<br />
48 49
50<br />
13 —<br />
12 —<br />
6 —<br />
9 —<br />
3 —<br />
Mein<br />
schön<br />
Geil<br />
OP<br />
Puls<br />
! Puls 140<br />
10 —<br />
2 —<br />
ja ! Nie wieder Riemen ! —<br />
Watter!<br />
8 —<br />
5 —<br />
4 —<br />
Eis in the sunshine<br />
Like<br />
Gott, ist das kalt<br />
(R. Thimm)<br />
1 —<br />
Tschuldigung<br />
Ja,<br />
Auf<br />
am<br />
IIIhhh<br />
nass<br />
wowsten !!!<br />
7 —wower!!<br />
RUHE<br />
TOP 67 —<br />
die<br />
N<br />
‚3RC<br />
1<br />
16 —<br />
21 —<br />
51<br />
25 —<br />
27 —<br />
38 —<br />
43 —<br />
45 —<br />
matschig<br />
28 —<br />
30 —<br />
36 —<br />
35 —<br />
32 —<br />
34 —<br />
23 —<br />
33 —<br />
18 —<br />
l4.3.-6.4.:<br />
17 —<br />
Scheiß<br />
Scheißwind<br />
Ausleger<br />
14 —<br />
Scheiß<br />
Super<br />
Regen,<br />
durch<br />
Schweine<br />
When<br />
zu<br />
22 —<br />
24 —<br />
26 —<br />
29 —<br />
42 —<br />
44 —<br />
(Hualp !)<br />
37 —<br />
41 —<br />
20 —<br />
40 —<br />
39 —<br />
3 1 —<br />
Vielen<br />
Kollision<br />
Wasserschlacht<br />
19 —<br />
Ich<br />
<strong>SRC</strong>-Bootshaus<br />
AnDo:<br />
Pöttchen<br />
anstrengend<br />
Anlegen<br />
Pas<br />
We<br />
Essen<br />
Durch<br />
voll<br />
Riemen<br />
nass<br />
furchtbar<br />
AG-Anrudern<br />
Gefahrenzulage<br />
1 1 —<br />
Trainingsruderer<br />
wow!<br />
! Ich weiß, ich bin doof. Gnade mit einem armen<br />
160 ! Hyperoberaffengeil. In Beuel auf Stein gefahren. Kratzer?<br />
gerettet ! Warum lag das Boot noch unten ?? Motz, Zeter<br />
Bb III Erwindolle<br />
FAHRTENBUCHSPRUCH-Hitparade<br />
/1<br />
7 FohTt<br />
1 5 —<br />
(SELBST SCHULD 1 DER RUDERWART)<br />
Abi-Tränig<br />
Krüppelei<br />
Steuer fahren ( gez. : die „Schlesien“-Mannschaft)<br />
Wieder getauscht gegen Steuer ! Blaues Band gewonnen ! Yeah<br />
schööööön<br />
zusätzlich noch mit Strafanzeige<br />
Regen und so ! Mistwasser! Aber schön wars trotzdem.<br />
Pötte ! Scheiß Bojen ! Kotz ! !!!<br />
! Sonst schön<br />
war locker<br />
Dank dem Club d‘aviron de Vichy<br />
weiß immer noch nicht, wozu die 2 Schrauben sind<br />
= <strong>SRC</strong>-Schrotthaufen<br />
Hochwasser !! Pegel Max. 9,39m (29.3.)<br />
kaotisch<br />
verkehrsgefährdendes Verhalten des Steuermanns vom MS.<br />
„Petersberg“ in arge Bedrängnis geraten; derselbige drohte<br />
Training = Krüppelei<br />
had a great time<br />
mal quand meme<br />
in Oberkassel ungünstig: Skull bekam Karies<br />
the weather is fine, we‘re rowing on the Rhine<br />
haben in „Schlesien“ einen schlechten Gleichgewichtssinn, oder ? ! ?<br />
Dummheit der „Prometheus“-Mannschaft mußten wir ohne<br />
Sturm und Kälte: Always look on the bright side of life<br />
schön<br />
! „Dienst nach Vorschrift“<br />
(mit Auto, weil zu schwach)<br />
! Ehre ! Glorie ! GRV-Stander entführt<br />
ohne Fußsteuer: Zick-Zack-Abenteuer<br />
mit AnDo wegen Lorenz‘ Unfähigkeit<br />
neuer GRC-Fünfer ohne Steuermann<br />
schönes warm-heißes zum braun werdendes Wetter
58 —<br />
53 —<br />
55 —<br />
54 —<br />
47 —<br />
48 —<br />
50 —<br />
52 —<br />
SCHWEIN!<br />
46 —<br />
49 —<br />
Hä,<br />
Bis<br />
Huray<br />
(Leiden-Deift, 100 km) in neuer Rekordzeit<br />
51 —<br />
auf Anleger ging der Obmann<br />
Fahrt<br />
Die<br />
Hä,<br />
Super<br />
Anfängerausbildung<br />
Anfängerausbildung<br />
Besser<br />
59 —S‘wargutt<br />
67 —<br />
56 —<br />
65 —<br />
60 —<br />
62 —<br />
64 —<br />
61 —<br />
100<br />
Das<br />
Was<br />
König<br />
1.) Die in GROSSBUCHSTABEN geschriebenen Wörter sind<br />
52<br />
selber hoch. (Oh)<br />
auf dem Steg noch Skulls sah. Bitte trage sie das nächste Mal<br />
57 —<br />
63 —<br />
He,<br />
Hallo,<br />
schönste Boot wo hat<br />
km Fuji Roiemarathon: 38. Platz von 58<br />
reinzulegen (O.v.K.)<br />
(15 JA GAR NICHT WAHR) —<br />
FRAU<br />
AM STEUER IST IMMER GUT (By)<br />
Stephan, Du Schnarchsack ! Du hast vergessen, das Boot<br />
als erwartet, zumindest solange Bettina steuerte<br />
—<br />
(SEUFZ)<br />
hätte schlimmer kommen können !“ Ich freute mich und lächelte und es kam<br />
Und<br />
Anfängerausbildung<br />
2.<br />
Platz Gesamtwertung AG-Regatta ! Wow<br />
(noch nie so weit unten gewesen)<br />
König, gerade wollte ich nach Hause fahren, als ich<br />
König<br />
schrubbte Steg<br />
ist Doofheit ? Fragen zu einer Grundsatzdiskussion<br />
2.) Die Sprüche wurden in der Zeit vom 1. 11 .87-1 . 11 .88 ins Fahrtenbuch eingetragen.<br />
HINWEISE:<br />
Kommentare eines/einer anderen.<br />
. „<br />
Vive<br />
ha France!<br />
66 —<br />
Muß<br />
des unheilbaren Infantilismus überführt<br />
! Hermännchen belegt 1. Platz bei Ringvaart-Regatta<br />
es sprach eine Stimme aus dem Chaos zu mir: „Freue dich und lächle, es<br />
schlimmer ! PS hat noch Risse<br />
i denn, muß i denn mit dem<br />
!<br />
Ruderboot hinaus ???<br />
Schau mir in die Augen, Kleines (DER FILM)<br />
hä! Stefan muß zusammenrechnen ! TUT ES ABER NICHT, DAS<br />
hä! Stefan wird mit „ph“ geschrieben<br />
! (SELBER)<br />
Susi ist niemals 10 km gerudert. NEIDHAMMEL<br />
fällt aus wegen Bootsmangel (Hallo, Bootswart)<br />
Telefon: 0228/232529<br />
5300 <strong>Bonn</strong>-Süd<br />
Bergsfroße O7/ 09<br />
53
72<br />
42<br />
47<br />
5<br />
34<br />
34<br />
40<br />
23<br />
8<br />
47<br />
47<br />
48<br />
12<br />
29<br />
16<br />
26<br />
12<br />
1<br />
10<br />
24<br />
17<br />
6<br />
19<br />
12<br />
13<br />
13<br />
5<br />
4<br />
5<br />
7<br />
5<br />
3<br />
3<br />
4<br />
3<br />
4<br />
3<br />
2<br />
4<br />
3<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
2<br />
cJi ( 1&s()<br />
KILOMETERLISTE RUDERJAHR ‘87/‘88<br />
(1.11.87 — 1.11.88)<br />
1 . Susanne Frömel 1 9 4 3 km — Fahrten<br />
2. Christian Bonkowski . 1 6 5 1 km — Fahrten<br />
3 . Stephan König . 1 5 2 1 km — Fahrten<br />
4. Robert Langer . 1 4 3 3 km — 1 Fahrten<br />
5. Oliver Keimer 1 3 5 2 km — Fahrten<br />
6. Eric Langer 1 2 7 4 km — Fahrten<br />
7. Philipp von Preuschen 1 1 8 2 km — Fahrten<br />
8. Rainer Weber 1 1 2 4 km — Fahrten<br />
9. Thomas Borsdorf 9 0 4 km — Fahrten<br />
10. Michael Mäcking<br />
8 3 0 km — Fahrten<br />
1 1 . Oliver von Klösterlein<br />
7 3 0 km — Fahrten<br />
12. Bettina Janssen<br />
6 7 9 km — Fahrten<br />
13. Adrien Morel<br />
587km— l8Fahrten<br />
14. Saskia Schaffleck<br />
5 5 8 km — Fahrten<br />
15. Marike Reuke<br />
540km— 15 Fahrten<br />
16. Daniel Thimm<br />
463km— l9Fahrten<br />
17. Raphael Thimm<br />
4 5 0 km — Fahrten<br />
18. Julia Reuke<br />
3 7 6 km — Fahrten<br />
19. Karima Filali<br />
3 5 6 km — Fahrten<br />
20. Karin Langer<br />
342km— 13 Fahrten<br />
21 . Ingo Kanefeyer<br />
3 1 4 km — Fahrten<br />
22. Kai Kießler<br />
3 0 4 km — 1 Fahrten<br />
23. Christian Post<br />
301 km— l6Fahrten<br />
1/<br />
24. Robert Beck<br />
25 . Anna Heukamp<br />
26. Raphaella Burhenne<br />
27 . Oliver Rolle<br />
28. Philipp von Bülow<br />
29. Julia Homfeld<br />
30. Claudia Jansen<br />
31 . Carsten Siebold<br />
32. Augusto Pellarini<br />
33. Ahmet Alanat<br />
34. Heike Domnick<br />
35. MarkusOhndorf<br />
36. Hans Günther Mertens<br />
37. Kai Krebsbach<br />
38. Ralph Kopplin<br />
39. Jürgen Peter<br />
40. Jessica Mertens<br />
40. Achim Pietzcker<br />
42. Tobias Bockholt<br />
43. Dirk-Martin Heinzelmann<br />
44. Anette von Koenigswald<br />
45 . Thetis Kronenberg<br />
46. Xenia Heiling<br />
47. Sonja Saul<br />
48. Dorothee Sipp<br />
49. Jan Bittner<br />
50. John Reyels<br />
5 1 . Pascal Fiedler<br />
52. Thomas Mützelburg<br />
53. Valerie Viehoff<br />
54. Iris Fleßenkämper<br />
55. Roland Kirschner<br />
56. Murielle Knopf<br />
57. Natascha Bourgeois<br />
58. Emmanuel Raher<br />
58. Christophe Thuillier<br />
60. Andreas Raisl<br />
60. Katharina Schipulle<br />
62. Christian Lindholm<br />
63. Wilfried Schulz<br />
64. Isabel Hartrath<br />
65. Markus Kuth<br />
Gesamtleistung der Mitglieder:<br />
ANMERKUNGEN:<br />
Die Gäste des <strong>SRC</strong>s ruderten 6.8 1 9 km.<br />
Durchschnittliche Ruderleistung pro Mitglied: 3 4 3<br />
km.<br />
291km— 6Fahrten<br />
2 8 7 km — Fahrten<br />
274km— 6Fahrten<br />
268km— 7Fahrten<br />
241km— 3Fahrten<br />
220km— SFahrten<br />
1 66km—2l Fahrten<br />
1 3 2 km — Fahrten<br />
1 2 1 km — Fahrten<br />
1 1 8km— 6Fahrten<br />
1 lOkm—l9Fahrten<br />
9 1 km — Fahrten<br />
7 5 km — Fahrten<br />
7 5 km — Fahrten<br />
6 1 km — Fahrten<br />
5 6 km — Fahrten<br />
3 9 km — Fahrten<br />
3 9 km — Fahrten<br />
3 5 km — Fahrten<br />
3 2 km — Fahrten<br />
3 1 km — Fahrten<br />
3 1 km — Fahrten<br />
2 7 km — Fahrten<br />
2 6 km — Fahrten<br />
2 5 km — Fahrten<br />
1 8 km — Fahrten<br />
1 8 km — Fahrten<br />
1 8 km — Fahrten<br />
1 7 km — Fahrten<br />
1 6 km — Fahrten<br />
1 4 km — Fahrten<br />
11km— lFahrt<br />
1 0 km — Fahrten<br />
10km— iFahrt<br />
8km— iFahrt<br />
8km— lFahrt<br />
7 km — Fahrten<br />
7 km — Fahrten<br />
6km— lFahrt<br />
4 km — Fahrten<br />
4km— lFahrt<br />
4km— lFahrt<br />
2 2.2 6 5 km<br />
54<br />
55
121<br />
34<br />
37<br />
63<br />
3<br />
36<br />
29<br />
15<br />
17<br />
16<br />
BOOTSKILOMETER (1.11.87 —<br />
1.11.88)<br />
1 . Hermännchen 1 .6 6 9 km —<br />
2. Pöttchen 1 .6 5 5 km —<br />
3. Amor 1 .1 9 6 km —<br />
4. Pommern 7 8 5 km —<br />
5. Optimus 6 5 5 km —<br />
6. Sebulon 6 3 9 km —<br />
7. Prometheus 5 8 8 km —<br />
8. Ostpreußen II 5 4 7 km —<br />
9. Benjamin 1 7 2 km —<br />
10. Schlesien 1 1 2 km —<br />
Summe 8.0 1 8 km<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
Fahrten<br />
VOCABULAIRE POUR LES ILVES DU LYCEE<br />
FRANCAIS<br />
Pour faciliter la lecture de ce journal aux 1ves du Lyce Francais, on num&e ici<br />
quelques termes techniques de l‘aviron.<br />
Pour mieux comprendre aussi les prochains journaux „ZACK-WEG“, ii ne serait pas<br />
mal de garder les pages suivantes. Quelquefois, ii y a des expressions combin&s avec<br />
des prpositions. En ce cas-lä, ii faut chercher la traduction ä l‘initiale de la prposi<br />
tion.<br />
AAAAAAAAAAAAAAA<br />
abdrehen = baisser le poignet<br />
abmelden = forfaire<br />
abriggern = prparer le bateau pour le transport sur le Hänger<br />
abtreiben = driver<br />
absaufen = chavirer<br />
AG = co1Iectivit des clubs d‘aviron des &oles de <strong>Bonn</strong><br />
AH-Verband = soci& des ex-membres d‘un club d‘aviron<br />
(particulirement: la socit des anciens membres du <strong>SRC</strong>)<br />
an Bord = dans le bateau<br />
Anfänger = dbutant<br />
Angler = pecheur<br />
anlegen = aborder<br />
ARC = Club d‘aviron des &udiants ä <strong>Bonn</strong><br />
aufholen = remonter<br />
56 57
Endspurt = enlevage<br />
Fahrtenbuch = carnet de bord<br />
Außenhebel = levier extrieur<br />
Backbord = babord<br />
Bodenbrett = planchette de pied<br />
Bootsgattung = catgorie de bateau<br />
Dollenfett = graisse pour les tolets<br />
Druck = pousse<br />
Ehrenmitglied = membre honoraire<br />
Fahne = drapeau<br />
Endlauf = finale<br />
FFFFFFFFFFFFFFF<br />
Bock = tr&eau<br />
aussteigen = dbarquer<br />
auswaschen = jeter de l‘eau<br />
Blatt = pelle<br />
BBBBBBBBBBBBBBB<br />
Auslage = extension<br />
Ausleger = portant d‘outrigger<br />
Besatzung = quipage<br />
Ausdauer = endurance<br />
aufsetzen = s‘chouer<br />
ausheben = dgager<br />
Blattwinkel = angle de la pelle<br />
Bootshaus = garage ä bateaux<br />
Doppelvierer = quatre rameurs en couple<br />
Durchzug = propulsion<br />
Ehemaliger —<br />
Endzug = phase finale de la traction<br />
Dolle = tolet<br />
Bug = proue<br />
Bootsart = genre de bateau<br />
DDDDDDDDDDDDDDDD<br />
Boot = bateau<br />
Bootslänge = longueur du bateau<br />
Bord = bord<br />
Buhne = brise-lame<br />
Doppelzweier = deux rameurs en couple<br />
Einer = skiff<br />
ex-membre<br />
K<br />
fliegender Start = dpart non tenu<br />
Flagge = drapeau<br />
EEEEEEEEEEEEEEEE<br />
aufriggern = prparer le bateau pour le dpart<br />
auflaufen = s‘&houer<br />
58 59<br />
Fußriemen = courroie de cale-pieds<br />
Fußsteuer = barre au pied<br />
GGGGGGGGGGGGGGGG<br />
gewinnen = gagner<br />
Gegenwind = vent contre<br />
GRC = Club d‘aviron au Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium<br />
GRV = Club d‘aviron au Beethoven-Gymnasium<br />
Hänger = remorque avec laquelle on transporte des bateaux<br />
Heck = poupe<br />
Henkelmann = finir coudes carts<br />
heruntertreiben = driver<br />
Hoffnungslauf = repechage<br />
Holzboot = bateau de bois<br />
„III“<br />
im Takt = en cadence<br />
Kraft = force<br />
Kräfte schonen = se rserver<br />
in die Rücklage gehen = balancer en arrire<br />
Innenhebel = levier intrieur<br />
kentern = chavirer<br />
Kiel = quille<br />
Klemmring = collier<br />
Kocher = r&haud<br />
Klinkerboot = bateau ä clins<br />
Krebs fangen = faire une embard&<br />
kreuzen = croiser<br />
Kribbe = brise-lame<br />
LLLLLLLLLLLLLLL<br />
losrudern = prendre le dpart<br />
Leck = gerc<br />
MMMMMMMMMMMMMMM<br />
Luftkasten = pontage<br />
Mannschaft = equipe<br />
Luftzug = coup en l‘air<br />
Mitglied = membre<br />
Mittelzug = phase intermdiaire de la traction<br />
0000000000000000<br />
Obmann = chef de bateau
60 61<br />
RRRRRRRRRRRRRRRR<br />
Rudergott = Dieu de l‘aviron (,‚Gugugaga“)<br />
Start = dpart<br />
Stemmbrettschraube = vis de la barre de pieds<br />
Steuerbord = tribord<br />
Riemen = aviron<br />
Rücklage = position au dgag<br />
Schlagzahl erhöhen = augmenter le nombre des coups<br />
sinken = sombrer<br />
Steuer = barre<br />
Steg = passerelle<br />
Sitz = (voir: „Rollsitz“)<br />
SRV = Club d‘aviron au Ernst-Kalkuhl-Gymnasium<br />
Schleuse = &luse<br />
<strong>SRC</strong> = Club d‘aviron au Friedrich-Ebert-Gymnasium<br />
Rückenwind = vent favorable<br />
Satzung = statut<br />
Schiedsrichter = juge<br />
ssssssssssssssss<br />
Riß = coupe<br />
Riggerschlüssel = c1 de portant<br />
Rollsitz = sige ä coulisse<br />
Schlag = coup<br />
Skull = rame<br />
Sieg = victoire<br />
Richtung = direction<br />
schöpfen = puiser<br />
Plastikboot = bateau de matire plastique<br />
Regattastart = dpart de rgate<br />
rudern = faire de l‘aviron<br />
runtertreiben = driver<br />
Planke = bordage<br />
Regatta = rgate<br />
Regattastrecke = parcours de rgate<br />
Riemenboot = bateau de pointe<br />
Rollbahn = coulisse<br />
Ruderer = rameur<br />
Schiedsrichterboot = bateau des juges<br />
schmarotzen = &ornifler<br />
Schmarotzer = parasite<br />
schnorren = mendigoter<br />
Schwimmwettkampf = concours de natation<br />
Skullboot = bateau de couple<br />
Spant = membrure<br />
Spundlochschraube = bouchon<br />
Stemmbrett = barre de pieds<br />
Verein = club<br />
Zug = traction<br />
Ziel = arriv&<br />
Zelt = tente<br />
ziehen = tirer<br />
zzzzzzzzzz:<br />
Welle = vague<br />
Ufer = berge<br />
Wasserfassen = prise d‘eau<br />
Wehr = barrage<br />
Wanderfahrt = randonn& (en bateau)<br />
Takt = rhythme<br />
Trainer = entraineur<br />
Vorlauf = serie liminatoire<br />
vvvvvvvvvvvvvvvv<br />
1I1111L111111111<br />
PPPPPPPPpPPPPPPP<br />
1<br />
Steuerleine<br />
Stil = style<br />
Steuermannssitz = sige du barreur<br />
steuern = barrer<br />
Strömung = courant<br />
Tempo wechseln = changer d‘allure<br />
Tonne = tonneau<br />
umkippen = chavirer<br />
untergehen = sombrer<br />
vorrollen = coulisser en avant<br />
Vorsprung = avance<br />
Steuermann = barreur<br />
trainieren = entrainer<br />
Training = entrainement<br />
Trainingstier = bte qui aime l‘entrainement<br />
UUUUUUUUUUUUUUU<br />
Waschbord = hiloire<br />
= tire-veille<br />
Strebe = barre de force<br />
Strecke = parcours<br />
streichen = dnager<br />
vollschlagen = se remplir d‘eau<br />
Werkzeug = outil
5<br />
20<br />
BESCHREIBUNG DES RUDERSCHLAGES SKULLEN<br />
(unter Berücksichtigung jüngerer Veröffentlichungen: Nolte (1982 und 1985), Altenburg(1985),<br />
Körner/Schwanitz(1 985).<br />
Von Prof. W. Schröder, Uni Hamburg, Fachbereich Sportwissenschaft<br />
In der langen geschichtlichen Entwicklung der Rudertechnik hat es verschiedene Auffassungen<br />
über den richtigen Ruderschlag gegeben. Diese wollen wir hier nicht disku<br />
tieren. Die Beschreibung des Leitbildes beruht im wesentlichen aufjüngeren biomecha<br />
nischen Untersuchungen.<br />
Rudern ist ein zyklischer Bewegungsablauf. Eine Beschreibung kann sich zu jedem<br />
Zeitpunkt in den Bewegungsablauf einblenden. Wir starten mit dem Augenblick nach<br />
dem Ausheben.<br />
IN-DIE-AUSLAGE-GEHEN<br />
Die Blätter sind flach gestellt. Die Hände werden zügig, aber nicht ruckhaft vor die<br />
Knie gebracht. Der Bewegung der Hände zum Heck folgt der Oberkörper und dann der<br />
Rollsitz. Zu vermeiden sind Pausen, sowohl in der Rückenlage, wie nach dem Aufrich<br />
ten des Oberkörpers („Noack-Pause“/,,Berliner Stil“). Die Bewegungen des Ruderers<br />
sind beim In-die-Auslage-Gehen darauf gerichtet, den Lauf des Bootes in der Freilaufphase<br />
nicht durch unnötig scharfes Beschleunigen und Abbremsen von Teilmassen zu<br />
stören. Das Abbremsen der Rollbewegung soll analog dem Anrollen langsam und stetig<br />
erfolgen (Nolte 1982).<br />
AUSLAGE<br />
Aus der weiten Vorlage soll das Wasserfassen ohne Verzögerung beginnen. Zur Ausgangsposition:<br />
Der Ruderer rollt bis fast an die heckseitigen Stopper. Das Stemmbrett<br />
ist so eingestellt, daß dabei ein Unterschenkelwinkel von 0 bis 10 Grad (gemessen bis<br />
zur Senkrechten) und ein Kniewinkel von 45 bis 60 Grad (gemessen zwischen Unterschenkel<br />
und Oberschenkel) erreicht wird. Einstellung des Stemmbrettes: 15 — cm<br />
senkrecht unter Rollsitzebene; Einstellung der Rollbahnschienen: Ende 0 — cm heck<br />
wärts von der Dollenanlage). Der Oberkörper liegt auf den Oberschenkeln auf, so daß<br />
ein kleiner Hüftwinkel von 25 Grad (gemessen zwischen Oberschenkel und Verbin<br />
dungslinie Hüftgelenk-Schultergelenk) gegeben ist. Vorlage beträgt 10 bis 30 Grad<br />
(Rückenwinkel gemessen von der Verbindungslinie Hüftgelenk-Schultergelenk zur<br />
Senkrechten). Die Schultern sind so weit wie möglich Richtung Heck gebracht. Die<br />
Arme sind gestreckt, wenn auch nicht überstreckt.<br />
Unterarm und Handrücken bilden eine gerade Linie. Die Kopfhaltung ist achsenge<br />
recht, der Blick auf das Heck des Bootes gerichtet. Die Knie sind leicht geöffnet. Der<br />
Ruderwinkel „vor der Dolle“ (Auslagewinkel) beträgt 60 bis 70 Grad und mehr (gemes<br />
sen von der Orthogonalen).<br />
WASSERFASSEN<br />
Aus dieser weiten Vorlage wird das Wasser mit senkrecht stehenden Blättern durch Anheben<br />
der Hände in kürzester Zeit gefaßt. Dabei müssen die Blätter nach dem Umkehrpunkt<br />
schon in der Luft auf eine Mindestgeschwindigkeit gebracht werden (notwendi<br />
ger minimaler Luftschlag).<br />
62<br />
HYDRODYNAMISCHER LIFT<br />
Es ist klar, daß die Ruderblätter nicht nur Vortrieb erzeugen, wenn sie im Wasser ent<br />
gegen der Fahrtrichtung bewegt werden, sondern insbesondere auch, wenn sie quer zur<br />
Fahrtrichtung durchs Wasser bewegt werden. Durch den hydrodynamischen Lift (Nol<br />
te 1982 und 1985) entsteht quer zur Bewegungsrichtung des Blattes eine Sogkraft am<br />
Blattrücken, die eine Kraftkomponente in Fahrtrichtung besitzt. Diese Sogkraft ent<br />
steht aber nur, wenn das Blatt mit ausreichender Geschwindgkeit „ins Wasser geru<br />
dert“ wird. Kriterium für ein Wasserfassen mit der richtigen Blattgeschwindjgkejt ist,<br />
daß unvermeidliche Wasserspritzer weder heckwärts noch bugwärts gehen dürfen, son<br />
dem senkrecht nach oben. Aus diesen Zusammenhang wird die Forderung abgeleitet,<br />
nach dem Wasserfassen blitzschnell Druck aufzunehmen.<br />
DURCHZUG<br />
Nach dem schnellen Druckaufnehmen soll die Zuggeschwindigkeit am Innenhebel ste<br />
tig gesteigert werden. Der gesamte Körper, der wie eine gespannte Feder zwischen<br />
Stemmbrett und Innenhebel hängt, soll die Streckkraft in kürzester Zeit aufs Blatt<br />
bringen. Dabei entwickeln sowohl die Beinstrecker (Öffnen des Kniewinkels) wie<br />
gleichzeitig die Rückenmuskeln (Öffnen des Hüftwinkels) den Schub, der durch die ge<br />
streckten Arme auf die Innenhebel und damit auf die Dolle übertragen wird. Durch die<br />
geballte Entladung der großen Muskelgruppen in der Antriebsmuskulatur entsteht bei<br />
allen guten Ruderern das Kraftmaximum (gemessen an der Dolle oder am Skull) deut<br />
lich vor der Orthogonalstellung (10 bis 20 Grad Ruderwinkel „vor der Dolle“). Die<br />
Kopplung der Teilkörperkräfte soll so erfolgen, daß die zügige Streckung der Beine<br />
(Öffnen des Kniewinkels) von dem Zurücknehmen des Oberkörpers ständig überlagert<br />
wird. Die Schulterachse überholt also die Hüftachse beim Durchzug in der Bugwärts<br />
bewegung.<br />
HANDFÜHRUNG<br />
Die Arme werden erst aktiv gebeugt, wenn die Hände die Knie passieren und die Skulls<br />
durch die Orthogonalstellung gehen. Für die Handführung beim Durchgang der Innenhebel<br />
durch die Orthogonale wird als Vereinheitlichung im Bereich des Deutschen Ru<br />
derverbandes angestrebt: links über rechts (Höhendifferenz an der Dolle: ca. 1 cm<br />
Überhöhung auf Steuerbord) und damit rechts vor links. Dabei ist die rechte Hand sowohl<br />
im Durchzug wie beim In-die-Auslage-Gehen immer näher am Körper (Nolte<br />
1982).<br />
ENDZUG<br />
Beim Endzug liefert der Oberkörper in einer Rücklage von 20 bis 30 Grad (in Grenzfäl<br />
len auch 10 Grad, Rückenwinkel gemessen von der Senkrechten bis zur Verbindungsli<br />
nie Schultergelenk-Hüftgelenk) ein festes Widerlager für ein scharfes Herannehmen<br />
der Hände.<br />
Dabei soll die Zugrichtung der Hände in der Horizontalebene auf das Schultergelenk<br />
gerichtet sein. Vertikal gesehen, werden die Hände in Höhe des unteren Brustansatzes<br />
an den Körper genommen.<br />
Die dazu passende Dollenhöhe ist 16 bis 18 cm und mehr (Nolte 1982).<br />
AUSHEBEN<br />
Das Blatt soll so ausgehoben werden, daß keine Spritzer heckwärts oder bugwärts ge<br />
hen, wie beim Einsatz. Das ist nur möglich, wenn der Wasserberg, der mit dem schnel<br />
63
So auch von manchem Musiklehrer.<br />
Aber manche Benotungen sind wirklich nicht reell<br />
1985).<br />
So etwas ist ja ganz normal.<br />
—<br />
Ein<br />
FEGnews<br />
deshalb<br />
3<br />
Das<br />
dert“.<br />
pen eine hohe Zuggeschwindigkeit bzw. Drehgeschwindigkeit des Innenhebels erhalten<br />
bleibt.<br />
len Druckaufflehmefl vor dem Blatt gebildet wurde, bis zum Ausheben gehalten wird.<br />
Das ist wiederum nur möglich, wenn durch die optimale Kopplung aller Muskeigrup<br />
ein kleines Stück heckwärts (unvermeidbarer minimaler Luftschlag analog zum Einset<br />
zen), bevor es flach gestellt und nun bugwärts geführt wird.<br />
Dabei ist darauf zu achten, daß die obere Blattkante nicht über den Wasserberg vor<br />
Da im Endzug im wesentlichen nur noch die Armbeuger einen Beitrag zur Erhaltung<br />
dem Blatt hinauskommt, da sonst der Fehler „Wasserwerfen“ auftaucht. Wird durch<br />
ponente. Damit das Blatt eine ausreichende Drehgeschwindigkeit Richtung Heck be<br />
die Verringerung der angeströmten Fläche die ausreichende Drehgeschwindigkeit erhalten,<br />
wirkt auch im Endzug der hydrodynamische Lift und liefert eine Vortriebskom<br />
der Drehgeschwindigkeit liefern, diese aber nicht die gleiche Kraft wie zuvor die Beinstrecker<br />
und Rückenmuskeln entwickeln können, muß zur Verringerung der Wasserkraft<br />
am Blatt die Blattfläche im Endzug langsam verkleinert werden. Die Handkurve<br />
geht daher im letzten Drittel leicht nach unten, das Blatt wird „aus dem Wasser geru<br />
Rücken der orthodoxen Technik. Mit dem flachen Vorführen der Skullblätter (geringerer<br />
Luftwiderstand, darum so lange wie möglich flach halten) und mit dem Senkrechts<br />
hält, müssen sich die Hände mit voller Geschwindigkeit auf den fixierten Oberkörper<br />
tellen der Blätter direkt vor dem Einsatz haben wir den Anschluß an die Einblendung in<br />
den zyklischen Bewegungsablauf.<br />
hin bewegen, und der Oberkörper darf den Händen nicht entgegenkommen. Der End<br />
tung des Wasserberges senkrecht „herausgerudert“ und bewegt sich in der Luft noch<br />
zug wird nicht abgebremst, solange das Blatt im Wasser ist. Das Blatt wird bei Erhal<br />
beitswinkel im Ruderschlag von ca. 105 Grad (lange Wasserarbeit) entsteht, wobei zwei<br />
Kriterium für richtiges Ausheben: keine Spritzer heckwärts oder bugwärts. Der überstrichene<br />
Ruderwinkel „hinter der Dolle“ beträgt ca 35 Grad, so daß ein gesamter Ar<br />
Ausdruck „vorderzugbetonter Schubschlag“ zum Ausdruck gebracht (Altenburg,<br />
Drittel des Arbeitsweges „vor der Dolle“ liegt. Dies wird in der DDR-Literatur mit dem<br />
im Freilauf (,‚Markenzeichen“ der erfolgreichen DDR-Ruderer), wodurch der Schwerpunkt<br />
tiefer gehalten wird, eine geeignetere Lösung als das Aufschwingen mit geradem<br />
gungen an der Vertikalen vorkommen Darum ist der runde Rücken im Durchzug und<br />
Beim gesamten Ruderzyklus ist darauf zu achten, daß möglichst geringe Massenbewe<br />
UNGERECHTE NOTENGEBUNG<br />
64 65<br />
Sicher hat sich jeder schon mal über die Notengebung geärgert.<br />
dem Zeugnis, auch wenn diese Schüler nichts im Unterricht sagen. Spielt man ein nicht-<br />
sches Instrument, wie Geige, Cello oder Oboe, steht die Note „sehr gut“ garantiert auf<br />
Zu Anfang eines jeden Schuljahres fragt dieser Lehrer, ob, und wenn ja, welches Instrument<br />
man spielt. Die Schüler geben bereitwillig Auskunft. Diejenigen, die ein Instrument<br />
spielen, haben sofort eine gute Note sicher. Ist es sogar ein schönes klassi<br />
(aus: „Rudersport“ Nr.3/87, 5. 44 ff.)<br />
eine gute zwei zu kommen. Aber die anderen, die kein Instrument spielen, sind schon<br />
klassisches Instrument, muß man sich schon mal melden. Aber es ist kein Problem, auf<br />
arme Socken. Sie müssen sich so gut wie jede Stunde melden und etwas zum Unterricht<br />
meistens nichts —<br />
beitragen. Und dann ist es auch höchstens ein „gut“. Dabei können diese Schüler<br />
sind sie ja im Unterricht. Sie müssen sich doppelt so viel anstrengen,<br />
müssen immer genau aufpassen, müssen sich zu Hause hinsetzen und lernen.<br />
Hause für andere Fächer arbeiten, während andere für Musik büffeln. Diese Schüler<br />
sind schon so bevorteilt, daß sie sich leicht eine gute Note erarbeiten können, ohne die<br />
Die anderen können sich im Unterricht leise anders beschäftigen. Sie können auch zu<br />
Hilfe des Lehrers. Mit ein wenig Hilfe des Lehrers würden alle im Unterricht mitma<br />
nicht so beansprucht. Aber da sich ältere Leute noch schwerer ändern können als jun<br />
chen (es will ja keiner eine schlechte Note haben), der Unterricht würde schneller vorangehen,<br />
die Schüler würden sich nicht mehr so langweilen, und auch der Lehrer wäre<br />
ge, rate ich denen unter Euch, die mal Musik nehmen wollen: Lernt ein Instrument!<br />
Eure Note, es sei denn, Ihr geht auf das Clara-Schumann-Gymnasium zu Musik. Dort<br />
Vielleicht habt Ihr ja auch Spaß beim Spielen. Es ist aber auf jeden Fall vorteilhaft für<br />
sind alle gleichberechtigt.<br />
PROJEKTTAGE ‘88<br />
Hallo F.E.G.-Schülerinnen und Schüler!<br />
Wir, die Klasse 8b (Schuljahr 87/88), laden Euch ein, uns während der drei Projekttage<br />
zu begleiten.<br />
Meisterschüler der Musik —<br />
Zck4Je<br />
Schulmagazin
Unser Projekt lag im Bereich Biologie und stand unter der Leitung von Frau Pernau<br />
und Herrn Vaudoisey (vom Lyc&). Wir möchten aber nicht nur über die Arbeit und<br />
deren Ergebnisse berichten, sondern auch vom Verhältnis F.E.G. -Lyc& Francais erzählen.<br />
Denn unsere Klasse hatte vor, während den Projekttagen mit der 4e des Lyce<br />
intensiv zu korrespondieren und die gemeinsamen Ergebnisse durch eine gute Zusam<br />
menarbeit zu erhalten.<br />
Es begann damit, daß wir in Gruppen eingeteilt wurden, mit je einem Lehrer als Grup<br />
penleiter (Frau Genscher, Frau Linke und Herrn Twirdy). Als wir, die Gruppe 1, uns<br />
am ersten Tag mit den Franzosen bekannt gemacht hatten, empfanden wir sofort Sym<br />
pathie füreinander. Unser Thema bezog sich auf die Beobachtungen der Fische in ih<br />
rem Biotop „Fluß“. Zuerst mußte man sich einen Fisch aus dem Biobuch aussuchen<br />
und jeweils dazu eine Deutsch-Französische Beschreibung anfertigen. Danach haben<br />
wir uns mit dem Aussterben der Fischarten am Rhein beschäftigt, indem wir die einzelnen<br />
Fische, mit ihren Formen und Anpassungserscheinungen von der Quelle bis zur<br />
Mündung analysierten. Außerdem interessierte uns die Frage, welche dieser Fische<br />
heutzutage streng unter Naturschutz stehen. Zusätzlich haben wir ein großes Plakat<br />
vom Rhein angefertigt und jeweils die Fische dazugemalt; das Bild sollte die Verteilung<br />
der verschiedenen Fischarten im Gewässerlauf anzeigen. Dann haben wir eine Abbil<br />
dung vom Ökosystem „Fluß“ angefertigt, aus der sich die wichtigsten abiotischen Fak<br />
toren ablesen ließen, die für den jeweiligen Gewässerabschnitt gemessen werden konn<br />
ten (z.B. Sauerstoffgehalt des Wassers, Sommertemperatur, Fließgeschwindigkeit und<br />
Schlammablagerungen).<br />
Während die anderen Gruppen ins Museum König gefahren sind und durch ganz <strong>Bonn</strong><br />
eine „Expedition“ gemacht haben, begannen wir jetzt mit der wirklich praktischen Ar<br />
beit; zum krönenden Abschluß sind wir am dritten Tag ins Kölner Aquarium gefahren,<br />
um dort durch Beobachtungen der Fische diese aus Knetmasse zu modellieren. Unser<br />
erster Eindruck vom Aquarium war Erstaunen und Neugier, letztere wurde schnell be<br />
friedigt, denn der sehr nette zuständige Lehrer fürs Aquarium, Herr Klaus, hat uns<br />
durch das ganze Gebäude geführt und uns über den Aligator, die Insekten und vor al<br />
lem über die Fische aufgeklärt. Nun wußten wir über alles Bescheid und hatten auch<br />
Zeit, uns einzugewöhnen und zu beobachten. Und dann hieß es: „Ran ans Modellieren<br />
!“ Herr Klaus war so freundlich uns zu zeigen, wie man mit Ton arbeitet und schließ<br />
lich einen Fisch daraus formt. Als Grundlage dafür hatten wir natürlich die Fische in<br />
ihren Aquarien, doch fiel es uns nicht leicht, sie zu formen: viele von ihnen wollten uns<br />
ihre „Bella Figura“ nicht zeigen und hielten sich immer hinter den Algen versteckt.<br />
Doch das war noch längst nicht die einzige Schwierigkeit. Jede einzelne Flosse mußte<br />
präzise beobachtet bzw. bearbeitet werden. Und daß wir die Hände nachher voller Ton<br />
hatten, ist natürlich klar. Nach Kunst sahen unsere Werke wirklich nicht aus, aber ein<br />
paar Ähnlichkeiten waren doch zu finden. Zum Schluß fühlten wir uns richtig als Mitarbeiter<br />
des Aquariums integriert. Das Mitmachen hat wirklich viel Spaß gemacht. Aus<br />
dieser Erfahrung haben sowohl die Franzosen als auch die Deutschen gelernt, daß aus<br />
den kalten Begegnungen auf dem Schulhof während der Pausen eine warme Atmos<br />
phäre entstanden war. Für einige war es sogar Freundschaft, wer weiß (?)...<br />
—N.P.—(8b, ‘87/‘88)<br />
. . . FOR LOVIN‘ YOU . . . <strong>SRC</strong><br />
DAS ERSTE FILMPROJEKT VON ZACK-WEG<br />
Am 14. 12. 1988, im Rahmen der Nikolausfeier, wurde der erste Spielfilm aus dem Hau<br />
se ZACK-WEG, produziert von der hundertprozentigen ZACK-WEG-Tochter<br />
„ZACK-WEG UNITED PICTURES“ ‚ welturaufgeführt! Ein denkwürdiges Ereignis!<br />
ZACK-WEG DECKT DIE HINTERGRÜNDE AUF!<br />
JLLdi<br />
Es begann dazumal im Dezember des Jahres 1987 mit einer Unterredung der beiden Regisseure,<br />
bei der zunächst nur eine Aneinanderreihung von Sketchen ins Auge gefaßt<br />
wurde.<br />
Doch das Projekt schlief erst einmal wieder ein, bis uns Alaric Hamacher den Tip gab,<br />
daß man bei der Stadtbildstelle <strong>Bonn</strong> die technische Ausrüstung bekommen könne.<br />
Damit war das Hauptproblem gelöst, und bald wurden drei <strong>SRC</strong>er auf einen Lehrgang<br />
der Stadtbildstelle entsandt.<br />
In langen, sehr langen Telefongesprächen wurde nun zwischen den Regisseuren die<br />
Story ausgehandelt. Schließlich kam man zu folgendem Schluß:<br />
Der Film sollte einerseits einen gewissen Werbeeffekt für den <strong>SRC</strong> haben und andererseits<br />
in möglichst verrückter Form das Vereinsleben wiederspiegeln.<br />
Es folgte der Beschluß, eine grobe Rahmenhandlung um eine Aneinanderreihung von<br />
Gags herumzulegen. Dazu bot sich entweder die Errettung der Welt vor dem Bösen (James<br />
Bond-Schema) oder eine Lovestory (eben jenes Schema); wir entschieden uns für<br />
eine Mischung: Die Errettung der Welt vor dem GSVW durch eine Liebesbeziehung<br />
über die Grenzen hinweg unter Einbeziehung von Spionage, Crime, Seeschlachten,<br />
Verfolgungsjagden, Rockmusik und romantischen Abschiedsszenen.<br />
66 67
—<br />
Stephan<br />
—<br />
Wo<br />
—<br />
Im<br />
—<br />
Ich<br />
—<br />
Seppel<br />
24-STUNDEN-WATCH ‘88<br />
Einiges wurde in wenigen Fragmenten eines Drehbuchs festgehalten, der Rest wurde<br />
mehr oder weniger spontan verwirklicht.<br />
Die Dreharbeiten begannen dann in den Sommerferien auf einem Skiffiager in Hürth<br />
(wo sollte es auch sonst sein), zu dem erstaunlich viele Leute kamen.<br />
Dort zeigte sich dann auch der Wert des Filmprojektes:<br />
Ich glaube, daß das Skiffiager eines der lustigsten und interessantesten war, die bis jetzt<br />
stattgefunden haben, und das trotz des bereits zu genüge bekannten Standortes.<br />
Nach den Sommerferien sah es dann zunächst so aus, als ob das Projekt nicht mehr vor<br />
unserem Abitur fertig werden würde, doch nach den Herbstferien wurden dann die<br />
restlichen Szenen stark zusammengestrichen und durch den Erzähler ersetzt. Der Rest<br />
wurde dann an drei weiteren Terminen abgedreht.<br />
Schließlich wurde der Film dann in einer Marathonsitzung von 40 Stunden (in der Zeit<br />
inbegriffen sind: 3 Stunden Schlaf, 2 Stunden Schule) geschnitten und an einem weiteren<br />
Wochenende vertont.<br />
Alles in allem (man mag von dem endgültigen Resultat halten, was man will, perfekt<br />
war es nicht und sollte es auch gar nicht sein) war das gesamte Filmprojekt ein großer<br />
Erfolg. Erstens hat es, so glaube ich, allen Teilnehmern Spaß gemacht und zweitens ist<br />
auch etwas vorzeigbares herausgekommen.<br />
Ein Thema für den nächsten <strong>SRC</strong>-Film ist bereits gefunden:<br />
Die glorreichen sieben Ruderer ! Der erste Ruderwestern!<br />
Gesucht wird ein neues Team, das selbstverständlich auch eine eigene Idee verfilmen<br />
kann ...<br />
13.30 Uhr. Die ersten Verrückten sammeln sich vor dem Bootshaus des <strong>SRC</strong>, alle mit<br />
irgendwelchen Hauptnahrungsmitteln wie Chips und Cola bestückt. Um 14 Uhr soll‘s<br />
losgehen. 24 Stunden lang Video gucken. Alles ist da, Amateure wie Profis aus zahlrei<br />
ehen „laschen“ Video-Nächten.<br />
Alles ist da, alles bis auf die Videofilme und den Recorder, was uns beides von einem<br />
barmherzigen, wohlgesonnten <strong>SRC</strong>er und Videogucker gespendet wurde. Aber auch<br />
diese Nebensachen sind dann um 14. 15 Uhr am rechten Platz.<br />
Jetzt kann‘s endlich losgehen. Die letzten Zigaretten werden ausgedrückt (im Videozimmer<br />
ist Rauchverbot) und dann „jedet aff“.<br />
Was als erstes geguckt wird, steht außer Frage:<br />
Der Kult-Film „Life of Brian“ !!!<br />
Nach dieser korrekten Einführung in die „flimmerigsten 24 Stunden des Jahres 1988“<br />
reiht sich nun ein Film an den anderen. Leute kommen, setzen sich dazu oder schütteln<br />
den Kopf und gehen wieder.<br />
Ein Uhr . . . nach 10 Stunden und 45 Minuten hängt nur noch der „harte Kern“ mit klei<br />
nen Pupillen vor dem Kasten.<br />
Der harte Kern besteht aus 8 Gehirnlosen namentlich Oh, Monkey, Seppel, Bettina,<br />
Rainer, Heike, Röbi & Jens aus dem <strong>SRC</strong> und Umgebung, die in den 24 Stunden 6 Ba<br />
guettes und mehrere Kannen Kaffee verdrücken (nicht mitgerechnet sind Chips, Kekse,<br />
Haribo . . . und vor allem nicht die Zigaretten).<br />
Nach 20 Stunden werden dann höhere Konversationen wie die folgenden immer häufi<br />
ger:<br />
is‘n auf einmal der Typ mit dem Hut? —<br />
Film davor, glaub‘ ich ! —<br />
Doch mit aller Willenskraft jedes einzelnen werden auch noch die letzten 4 Stunden<br />
durchgehalten.<br />
Der nächste 24 Stunden-Watch kommt bestimmt....<br />
Hier möchte ich in tiefer Trauer den Verstorbenen und den Langzeitgeschädigten mei<br />
ne Anerkennung aussprechen.<br />
Und natürlich auch UNS, den Überlebenden des 24 Stunden-Watch ‘88.<br />
war dabei!!!<br />
RUDERN WIE EINST BEI SALAMIS<br />
(Ein Bericht von Gerhard Prause/ZElTmagazin)<br />
Bergengruen —<br />
Mit Ruderkampfschiffen besiegten die Griechen 480 v. Chr. in der ersten entscheidenden<br />
Seeschlacht der Weltgeschichte die Perser.<br />
Jetzt wurde eine solche „Triere“ naturgetreu nachgebaut...<br />
P.S. :<br />
König —<br />
Wegen des immensen öffentlichen Interesses wurde der Film bereits im FEG wiederholt.<br />
Es war die erste entscheidende Seeschlacht der Weltgeschichte, und jeder mußte es einmal<br />
lernen und sollte es auch wissen, was die Zeitgenossen Herodot, „der Vater der Ge<br />
schichte“, und der Dichter Aischylos, der in dieser Schlacht selber mitkämpfte, darüber<br />
berichtet und gedichtet haben:<br />
68 69
die<br />
Vor zweieinhalb Jahrtausenden, in den letzten Septembertagen des Jahres 480 v. Chr.,<br />
siegte die griechische Flotte unter dem athenischen Politiker Themistokles mit 347 Trie<br />
ren, dreirangigen Ruderkampfschiffen, vor der Insel Salamis nahe bei Athen über dreioder<br />
gar viermal so viel persische Schiffe. Persiens Großkönig Xerxes 1. ‚ der den Hellespont<br />
überbrückt hatte und mit fünf Millionen und 283 Tausend und 220 Mann gegen<br />
die Griechen gezogen war, weit nach Mittelgriechenland hinein, brach wegen dieser<br />
Niederlage seinen sorgfältig vorbereiteten Feldzug ab und machte sich mit dem Gros<br />
seines Heeres auf den Rückmarsch.<br />
Zwar ließ er in Thessalien noch Truppen stehen, aber als die Griechen im folgenden<br />
Jahr auch sie und dann bei Mykale in Kleinasien den Rest der Perserflotte schlugen,<br />
gab Xerxes den Plan von der Eroberung Griechenlands auf. Und fortan ließen er und<br />
seine Nachfolger die Griechen in Ruhe, auch die griechischen Städte in Kleinasien.<br />
So bewahrte der Sieg bei Salamis die Griechen und also die Europäer vor persischer<br />
Herrschaft. Gesiegt hatte- und vor allem dies mußte durch die Jahrhunderte gelernt<br />
werden, obgleich es so nicht stimmt — Freiheit über den Despotismus, gesiegt hatten<br />
das Demokratische, das Humane, die höhere Ethik, gesiegt hatten die Besseren<br />
über die Barbaren. Aber in der Geschichte siegten ja immer die Besseren, jedenfalls ih<br />
ren eigenen Siegesbeschreibungen zufolge.<br />
Aischylos indessen zeigte in seiner berühmten „Perser“-Trilogie den griechischen Sieg<br />
bei Salamis auch von der anderen Seite, und zwar als Tragödie für das persische Volk,<br />
heraufbeschworen vom allzu stolzen ‚ allzu selbstbewußt-überheblichen Xerxes ‚ der<br />
sich gegen die Götter vergangen habe, indem er eine so gewaltige Flotte baute und mit<br />
einer Schiffsbrücke den Hellespont bezwungen und den Meeresgott Poseidon überlistet<br />
zu haben meinte. Wegen solcher Hybris und Verblendung sei Xerxes zum hilflosen<br />
Spielball der Götter geworden, die das Verhängnis mit voller Wucht über ihn kommen<br />
ließen: „Mit einem Schlag ist dieses reiche Glück vernichtet, der Perser Blüte liegt am<br />
Boden.“ Aber was eigentlich waren ihm, dem griechischen Dichter, die Perser!? Dachte<br />
Aischylos wirklich an Xerxes, als er schrieb: „Denn wenn die Götter listigen Trug ersinnen,<br />
welcher sterbliche Mann wird dann entkommen?“ Oder meinte er in Wahrheit<br />
Themistokles ? Wollte er ihn warnen, genauso ins Verderben zu rennen wie einige Jah<br />
re zuvor der Perserkönig?<br />
Als Aischylos dies schrieb, nur fünf, sechs Jahre nach Salamis, war Themistokles bei<br />
seinen Landsleuten schon nicht mehr beliebt.<br />
Und bald sollten sie ihn nur noch hassen. Daß er weiterhin Opfer von ihnen verlangte,<br />
und zwar für Rüstung und Verteidigung, weil er dem Frieden mit den Persern nicht<br />
traute, wollten sie nicht einsehen. Daß er Athen zusammen mit seinem Hafen Piräus<br />
durch hohe Mauern befestigte, verübelten ihm vor allem die Spartaner, während die<br />
Athener ihm Geldgier ünd Prunksucht vorwarfen und daß er nach der Tyrannis strebe.<br />
Durch den Ostrazismus, ihr Scherbengericht, jagten sie ihn schließlich in die Verban<br />
nung, ihn, den Helden von Salamis, der allein den Sieg über die Perser möglich ge<br />
macht hatte.<br />
Bereits nach deren ersten Feldzügen gegen Griechenland, 492 und 490, hatte Themi<br />
stokles erkannt, daß die mächtigen Perser allenfalls zur See verwundbar waren, an ih<br />
rer Flotte, die die Landtruppen vom Wasser aus schützen und mit Nachschub versor<br />
gen sollte. Zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam es mit ihnen, nachdem sich die<br />
griechischen Städte in Kleinasien, die Siedlungen der lonier, unter Führung der mächti<br />
gen Hafen- und Handelsstadt Milet, von der dort entstandenen Vorherrschaft der Perser<br />
lossagten. Diesen „Ionischen Aufstand“ aber nahmen die Perser nicht einfach hin,<br />
sondern ahndeten ihn mit Rachefeldzügen, zunächst gegen die Ionischen Städte, wobei<br />
sie Milet und sein großes Zeus-Heiligtum zu Didymas zerstörten (492), dann auch ge<br />
gen das Mutterland. Hierbei waren sie zunächst nicht erfolgreich: 492 ging ihre Flotte<br />
am Athosgebirge unter, und 490 wurden sie in der Ebene von Marathon geschlagen,<br />
was sie zur Umkehr veranlaßte. Als sie zehn Jahre später, unter Xerxes, zum dritten<br />
Mal kamen, siegten sie bei den Thermopylen über den Spartanerkönig Leonidas (des<br />
sen Stellung ihnen verraten worden war), rückten durch Mittelgriechenland nach Atti<br />
ka ein und zerstörten das von seinen Bewohnern verlassene Athen mit den Tempeln der<br />
Akropolis. Themistokles hatte die Athener veranlaßt, auf die Insel Salamis auszuwei<br />
chen, vor der er mit der griechischen Flotte lag. Diese Flotte war sein Werk. Sie bestand<br />
fast nur aus Trieren. Die schnellen, wendigen dreirangigen Ruderboote, die auch unter<br />
Segel fahren konnten, hatte Themistokles erst kurze Zeit zuvor bauen lassen, finanziert<br />
aus Einnahmen der staatlichen Bergwerke bei Laureion, wo mit Hilfe von Sklaven vor<br />
allem Silber gewonnen wurde. Die Triere (lateinisch: trireme) war das historisch bedeu<br />
tendste und vollkommenste Kriegsschiff der Antike.<br />
Schon im siebten Jahrhundert v. Chr. wurde sie gebaut, was aus bildlichen Darstellun<br />
gen auf Vasen hervorgeht. Technisch ausgereift war sie wohl erst in der zweiten Hälfte<br />
des sechsten Jahrhunderts und fand dann in sehr vielen Flotten Verwendung. Im fünften<br />
Jahrhundert gab man der Triere eine besondere Bugform. Da sprang der Steven in<br />
flachem Winkel weit vor und traf sich am Sporn mit dem leicht hochgebogenen Kiel.<br />
Der bronzene Sporn bildete mit seinen drei horizontal übereinanderliegenden Stoßmei<br />
ßeln einen kurzen kompakten Rammbock. Er war das Wichtigste an der Triere und<br />
machte sie zur meistgefürchteten Waffe im Seekrieg. Denn vor allem zum Rammen<br />
war die Triere konzipiert, nicht zum Entern. Um feindliche Schiffe so wuchtig rammen<br />
zu können, daß sie leckschlugen oder zum Kentern gebracht wurden oder daß deren<br />
Ausleger für die Riemen wegbrachen, mußte sie schnell und beweglich, leicht und<br />
schlank und mit großer Antriebskraft ausgestattet sein. Also mußten auf möglichst<br />
kleinem Raum möglichst viele Rojer, Ruderer, untergebracht werden. Über die Anord<br />
nung der 170 Rojer auf den etwa 37 Meter langen und knapp sechs Meter breiten Schif<br />
fen ist lange gerätselt worden.<br />
Genauere Beschreibungen sind aus der Antike nicht überliefert, auch nicht aus römi<br />
scher Zeit, als Trieren immer noch gebaut wurden, und es sind auch keine einigerma<br />
ßen erhaltenen Schiffe dieses Typs gefunden worden. Das „Trieren-Rätsel“ bestand in<br />
der Frage, ob die Rojer in den „Dreiern“ zu dritt an einem Riemen saßen oder, jeder an<br />
einem Riemen, in drei Rängen übereinander. Daß jede Triere 170 Rojer hatte, die an<br />
gleich langen Riemen saßen, jeder Riemen 4,2 Meter lang, fanden Archäologen heraus,<br />
die in Piräus Schiffsbauhallen ausgruben, wo die antiken Trieren gebaut worden wa<br />
ren. Dort entdeckten sie Angaben über die Größe der Schiffe, die Anzahl der Ruderer<br />
und die Länge der Riemen.<br />
Erst diese jüngeren Funde, zusammen mit allem, was aus der antiken Literatur und al<br />
ten Vasenbildern hervorgeht und aus Wrackteilen ähnlicher Schiffe zu erschließen ist,<br />
ermöglichten es zwei englische Altertumswissenschaftlern, dem Archäologen John F.<br />
Morrison und dem Marinetechniker John Coates, ein konkretes Bild des l70-Rojer-<br />
Kampfschiffs zusammenzupuzzeln. Und aufgrund ihrer Initiative wurde jetzt in Grie<br />
chenland für zwei Millionen Mark (bereitgestelllt vom griechischen Kulturministerium<br />
und der Marine) eine solche Triere nachgebaut. Ende Juni lief sie vom Stapel, und<br />
demnächst wird sie mit 170 Ruderern und einem Steuermann zu Experimenten in See<br />
stechen. Die Experten wollen praktisch erfahren, was das Wunderwerk einst wirklich<br />
70 71
leisten konnte, wie schnell, wie wendig, wie kräftig, wie sicher es war und wie diszipli<br />
niert und geschickt die Ruderer sein mußten, um die 170 Riemen aus drei Stockwerken<br />
jederzeit in Takt zu halten.<br />
Nicht in allen Details wurde das Schiff dem antiken Vorbild genau nachgebaut. Statt<br />
der Silberkiefer-Planken mit einem Eichenkiel hat es Planken aus nordamerikanischen<br />
Douglasie-Hölzern und einen Kiel aus lroko-Holz. Das Tauwerk ist aus Polyester, und<br />
die Abdichtung erfolgte nicht mit Werg und Pech, sondern mit modernem Kunststoff.<br />
Aber im Prinzip folgte man der antiken Bauweise, so zum Beispiel, indem man sich für<br />
leichtes, elastisches Holz entschied und vor allem die alten Maße übernahm, soweit sie<br />
bekannt waren, die Länge von 37 Metern und die Breite von 5,45 m.<br />
Die Plätze für die 170 Ruderer sind alle unter Deck. Auf dem Deck ist der Platz für den<br />
Steuermann, ein etwas erhöhter Sitz am Heck. Auf Deck war einst auch, so in der<br />
Schlacht bei Salamis, Platz für vierzehn Hopliten, schwer bewaffnet mit Lanzen,<br />
Schwertern, Schildern, Helmen, Panzern und Beinschienen, und vier Bogenschützen.<br />
Darüber, wie diese schwerbewaffneten Fußsoldaten bei Salamis zum Einsatz kamen<br />
und wie sie sich eigentlich beim Rammen an Deck hielten, werden die Experimente mit<br />
der nachgebauten Triere nichts aussagen, auch nicht darüber, ob und auf welche Weise<br />
Hunderte von Trieren zugleich kämpften, ob und wie ihre Kapitäne sich untereinander<br />
und mit dem Flottenchef Themistokles verständigten und ob rote Flaggen, wie von<br />
Fachleuten vermutet, wirklich ein Befehl zum Angriff bedeuten. Uberhaupt wird sich<br />
zum Verlauf jener Entscheidungsschlacht schwerlich etwas Neues ergeben, das die<br />
überlieferten Darstellungen verdeutlichen würde. Diesen ist zwar zu entnehmen, daß<br />
die Hopliten zum Kämpfen kamen, etwa wenn eine Triere nach dem Rammen eines<br />
Perserschiffs verkeilt blieb, aber die Aussagen sind allgemein, ungenau, vor allem<br />
bleibt der Gesamtverlauf der Schlacht unklar.<br />
Über ihn gibt es inzwischen eine umfangreiche Literatur, aber sicher scheint nur zu<br />
sein, daß Themistokles sich mit seiner Flotte in den schmalen Sund zwischen Salamis<br />
und dem Festland zurückzog und die Perser dorthin lockte, wo es ihnen dann nicht<br />
möglich war, ihre zahlenmäßige Überlegenheit zur Geltung zu bringen. Angeblich wur<br />
den die meisten Perserschiffe Opfer der griechischen Rammsporne. Und da die Perser<br />
auf ihren Schiffen sehr viel mehr Fußsoldaten mitführten, sollen ihre Verluste gewaltig<br />
gewesen sein, und zwar vierzigtausend Mann, während die Griechen nur 409 Schiffe<br />
verloren, deren Besatzungen aber an Land geschwommen seien (was die Perser als<br />
Nichtschwimmer nicht gekonnt hätten).<br />
Aber solche antiken Zahlen müssen mit größter Skepsis gelesen werden. Daß die von<br />
Herodot genannte Zahl von 5.283.220 Mann, mit denen Xerxes nach Griechenland ge<br />
kommen sei, gewaltig übertrieben ist, hat schon vor einem dreiviertel Jahrhundert der<br />
Historiker Hans Deibrück gezeigt. Nach seinen Berechnungen kam Xerxes mit allerhöchstens<br />
45.000 bis 55.000 Kriegern und einem Troß von 100.000 bis 200.000 Mann,<br />
die Flottenmannschaft darin eingeschlossen.<br />
1<br />
kommen? Gewiß war Athen die größte griechische Stadt. Aber in den Großstädten jener<br />
Zeit, zu denen noch Ephesus und Milet zählten, einige hunderttausend Einwohner<br />
zu vermuten, einschließlich der Metöken, der zugewanderten Fremden, und der Skla<br />
yen, ist durch archäologische Funde nicht zu begründen. Diese lassen im Gegenteil auf<br />
sehr viel niedrigere Einwohnerzahlen schließen. Der Wiederaufbau des zerstörten Milet<br />
wird von den Archäologen Wolfram Hoepfner und Ernst-Ludwig Schwandner aufgrund<br />
neuester Forschungen für nur 15.000 bis 20.000 Menschen geschätzt!<br />
Für die viel zu hohen griechischen Zahlen über Heer und Flotte der Perser gibt es eine<br />
plausible Erklärung. Sie sollten die Siege der Griechen erhöhen, sie bedeutender und<br />
heldenhafter erscheinen lassen. Dies war allein durch Übertreibung der quantitativen<br />
Überlegenheit der Barbaren möglich, da man ihnen Qualitäten nicht zugestehen moch<br />
te; sie konnten nicht einmal schwimmen. Daß seine Zahlen irreal waren, hat Herodot<br />
selber angedeutet, indem er gestand, er wundere sich darüber, woher denn so viele Tausende<br />
von Menschen genug zu leben bekommen könnten.<br />
Die Übertreibung der gegenerischen Stärke führte zwangsläufig auch zur Übertreibung<br />
der eigenen Zahlen. Denn die Behauptung, sich einer Übermacht von 1 .200 Schiffen<br />
mit vielleicht weniger als hundert erwehrt zu haben, wäre unglaubwürdig gewesen. Del<br />
brück meinte sogar, daß „die Zahlenangaben der Griechen gar keinen Glauben verdie<br />
nen, auch nicht den allergeringsten“, und er folgerte, daß wir „ihnen nicht entnehmen<br />
können, ob die numerische Überlegenheit auf Seiten der Griechen oder der Perser“ lag.<br />
Und was wurde aus Themistokles, dem Helden von Salamis, dem „Retter Europas“,<br />
dem eigentlichen Sieger über die Perser, die Barbaren? Als er bereits im Exil war, ver<br />
urteilten ihn die Athener wegen Medismos, d. h. wegen persischer Gesinnung zum<br />
Tode. Der Grund: Nachdem er sich die Spartaner zu Gegnern gemacht hatte, wegen<br />
der Ummauerung Athens und seines Hafens, hatte er überlegt, ob Athen sich nicht bes<br />
ser mit den Persern verbünden solle. Das wurde ihm als Hochverrat ausgelegt. Als Vo<br />
gelfreier auf der Flucht sah Themistokles für sich keine andere Möglichkeit mehr, als<br />
nach Persien zu gehen und seine ehemaligen Feinde um Asyl zu bitten. Die aber setzten<br />
für seine Ergreifung ein hohes Kopfgeld aus. Um nicht erkannt zu werden, wählte The<br />
mistokles eine abseits gelegene Reiseroute, und so kam er in das äolische Städtchen Ai<br />
gai. Dort kannte ihn niemand, erzählt Plutarch, nur sein Gastfreund Nikogenes, der<br />
reichste Mann Äoliens. Der hatte gute Verbindungen zu den persischen Großen und<br />
habe es ermöglicht, daß Themistokles in einem mit Tüchern verhängten Wagen als ver<br />
schleierte persische Frau unbehelligt bis nach Susa zum König Artaxerxes kam, der sich<br />
an dem Sieger von Salamis nicht etwa rächte, sondern ihn im Gegenteil mit persönli<br />
chen Geschenken auszeichnete. Themistokles, so heißt es, lebte fortan in Magnesia als<br />
einer der großen Herren des persischen Reiches.<br />
Heute glaubt niemand mehr an Herodots fünfeinviertel Millionen. Aber merkwürdi<br />
gerweise wird seine Angabe über die Perserschiffe sehr viel weniger angezweifelt und<br />
infolgedessen weniger reduziert, vielleicht deswegen, weil der Augenzeuge Aischylos<br />
ebenfalls eine sehr hohe Zahl nennt, nämlich 1 .207. Doch da auch die Perser überwie<br />
gend Trieren fuhren, wären für so viele Schiffe allein zweihundderttausend Rojer erforderlich<br />
gewesen.<br />
Sogar die Zahl von 347 Trieren der Griechen dürfte übertrieben sein. Mit Hopliten und<br />
Bogenschützen hätte eine so starke Flotte 65.000 Mann gebraucht. Woher sollen die<br />
72<br />
(aus: ZEITmagazin Nr. 38/87)<br />
73
chenswert;<br />
Unser Urteil: 1 GOLDENES SKULL<br />
Unser Urteil: 1 HÖLZERNES SKULL<br />
—<br />
DER<br />
—<br />
aus<br />
wert;<br />
lativ ungünstig.<br />
(Nr. 1,) bis 7.) siehe ZACK-WEG Nr. 16 !)<br />
9.) „Biergarten am Hofgarten“ 1 Aschaffenburg<br />
—<br />
direkt<br />
Zunächst einmal Entschuldigung, daß die ZACK-WEG-Gourmets erst in dieser Ausga<br />
be ihre BEURTEILUNGSSKALA erscheinen lassen:<br />
3 GOLDENE SKULLS = optimale Küche zu annehmbaren Preisen, unbedingt besu<br />
2 GOLDENE SKULLS = gute Küche, gute Preise, sehr zu empfehlen;<br />
Auch hier bekommt man gute italienische Küche zu annehmbaren Preisen geboten,<br />
eine gute Ausweichmöglichkeit, wenn „La vecchia Mamma“ (s. Nr. 6 !) mal wieder<br />
überfüllt ist.<br />
74 75<br />
Empfehlung: vier verschiedene Nudelsorten überbacken!<br />
1 GOLDENES SKULL = befriedigende Küche zu entsprechenden Preisen, besuchens<br />
1 HÖLZERNES SKULL = nicht unbedingt zu empfehlen.<br />
(auch wenn das Pfeffersteak sehr scharf war), aber das Preis-Leistungsverhältnis ist re<br />
Dieses Restaurant ist leider weniger zu empfehlen. Zwar ist das Essen nicht schlecht<br />
gegenüber dem chinesischen Restaurant „Jade“ (s. Nr. 7.)<br />
8.) „Ristorante Italia“ 1 Koblenz<br />
RESTAURANTFUHRER FUR WANDERFAHRTEN TEIL 2 —<br />
GUIDE ZACK-WEG<br />
;1IRK3<br />
niedrigen Preisen: empfehlenswert!<br />
Unser Urteil: 2 GOLDENE SKULLS<br />
Ausnahmsweise eine Empfehlung für <strong>Bonn</strong>: In der <strong>Bonn</strong>gasse gibt es ein billiges gutes<br />
11.) „La piccola“ 1 <strong>Bonn</strong><br />
italienisches Restaurant, das Ketten wie Mc Donnalds und selbst Pizza-Hut auch im<br />
dem Tagebuch eines Grenzschützers —<br />
Nach kurzen Beratungen holt Rainer Weber energisch zum Gegenschlag aus. Es<br />
lehnt dieser völlig unverständlicherweise ab.<br />
Mittwoch, 19. August 1987, 17.25 Uhr (MEZ).<br />
nie; der Konflikt ist beigelegt. Als jedoch Stephan Könich Rainer seine freundschaftlich-fachmännische<br />
Hilfe bei den Ausgrabungen eines Riesenzitronenstücks anbietet,<br />
zu ziehen.<br />
ben etwa 3 mm im feindlichen Gebiet zu ziehen. Der erhoffte Erfolg bleibt jedoch aus,<br />
gegnerische Sorbet ein, um den Grenzgraben zentimeterweit über Stephan Könichs Eis<br />
In den nun zustandekommenden Verhandlungen einigt man sich auf eine feste Grenzli<br />
in einer Blitzaktion überwindet Rainer Weber den Grenzgraben und dringt tief in das<br />
kommt zu einem Handgemenge, bei dem es Stephan Könich gelingt, einen Grenzgra<br />
gezwungen, den Markennamen so zu verändern, daß uns keine Schleichwerbung vorge<br />
Loch in der gegnerischen Sorbethälfte aus und bringt ungehindert den Aushub in den<br />
„Schnöller, Mökick !“ ein toter Eisschaber auf. (Anm. d. Red. : Wir sahen uns leider<br />
worfen werden kann.) Unvermittelt überschreitet er die Mitte und hebt ein 5 mm tiefes<br />
Schlund Stephan Könichs. Entrüstung auf der gegnerischen Seite.<br />
Mittwoch, 19. August 1987, 17.24 Uhr (MEZ).<br />
Plötzlich taucht an der Sorbetspitze in der Mitte eines Zitronensorbets der Marke<br />
GRENZSCHWIERIGKEITEN AN DER SORBETSPITZE<br />
Eine gute Alternative . . . 1 GOLDENES SKULL<br />
Preis-Leistungsverhältnis um Längen schlägt (von der Qualität mal ganz abgesehen)<br />
und auch fast rund um die Uhr (bis 23 Uhr) geöffnet hat.<br />
Gute Pizzeria, bietet Pizzen und Salate auch zum mitnehmen, gehobene Qualität zu<br />
10.) „Plnocchjo“ 1 Kettwig
. .<br />
. — -<br />
Row<br />
Row in West-Berlin<br />
1 wanna<br />
Row in West-Berlin<br />
1 wanna<br />
Row in West-Berlin<br />
Row in West-Berlin, now<br />
We won and celebrated, the final reached<br />
Ip<br />
Till a man said : „You must take the flight !“<br />
Arriving at West-Berlin<br />
They laughed about us in between<br />
z‘%F‘<br />
. ‚<br />
Row in West-Berlin<br />
1 wanna<br />
in West-Berlin<br />
1 wanna<br />
Row in West-Berlin<br />
Row in West-Berlin, now<br />
DER SONG<br />
Text: Stephan König<br />
Melodie: Bruce Springsteen (,‚Born in the U.S.A.“)<br />
ROW IN WEST-BERLIN<br />
One day on the river Rhine<br />
My boat and 1 were rowing fine<br />
1 pulled so strong, 1 overtook my friends<br />
And after rowing 1 had destroyed hands<br />
Row in West-Berlin<br />
1 wanna<br />
Row in West-Berlin<br />
1 wanna<br />
Row in West-Berlin<br />
Row in West-Berlin, now<br />
1 heard another crying voice:<br />
„Meine Herren, sind sie bereit ? Los !“<br />
We were pulling and pulling on<br />
We overtook a boat and rowed so strong<br />
And 1 thought:<br />
„We‘ll win this final race !“<br />
Then all the <strong>SRC</strong> cried londly<br />
1 cached a crab and we sank down<br />
Five heros, falling in the sea<br />
No ciothes to change, no CU of tea<br />
Row in West-Berlin<br />
wanted to<br />
Row in West-Berlin<br />
i really liked to<br />
Row in West-Berlin<br />
But no more chance will be given to us, now<br />
I‘ve got the really big chance to be<br />
One of the rowers on Baldeney-Sea<br />
Rowing strong to come forwards<br />
To row and kill the other rowers<br />
76<br />
77
4*‘<br />
Sparkasse B<br />
JPkIdSP.<br />
PR0vINzIAL<br />
„-StartSet“ bietet jungen Leuten bei<br />
Und ihr spezielles Angebot<br />
Partner. Sie sind die Experten für junge<br />
Für den weiteren finanziellen Erfolg<br />
Schritt ist das gebührenfreie Girokonto —<br />
die eigene Geldadresse.<br />
für Ihre finanzielle Zukunft. Der erste<br />
sind die -StartSet-Berater zuverlässige<br />
Stellen Sie schon jetzt die Weichen<br />
Leute in Sachen Vermögensbildung,<br />
Zukunftssicherung und Bausparen.<br />
rechtzeitig über neue Möglichkeiten, Geld<br />
bringt.<br />
persönlichen -StartSet. Er rechnet<br />
gewinnbringend anzulegen.<br />
geber zu haben sind. Und sie unterrichten<br />
und Prämien, die vom Staat und Arbeit<br />
Ihnen aus, welche Kombination Ihnen bei<br />
Leistungen sowie alle finanziellen Vorteile<br />
wenig eigenem Aufwand viele attraktive<br />
Fragen Sie Ihren Berater nach Ihrem<br />
wenig eigenem Aufwand am meisten<br />
KLAR<br />
DIE FINANZEN<br />
MACHT