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Nr.17 Frühjahr'89 - SRC Bonn

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UNABHÄNGIGE VEREINSZEITUNG FÜR DEN SCHÜLER-RUDER-CLUB AM FEG<br />

<strong>Nr.17</strong><br />

Frühjahr‘89


RUDER<br />

IMPRESSUM<br />

DER UNABHÄNGIGEN VEREINSZEITSCHRIFT<br />

„ZACK-WEG“<br />

DES SCHULER-RUDER-CLUBS<br />

AM FRIEDRICH-EBERT-GYMNASIUM<br />

AUSGABE NR.17<br />

Herausgeber: Schüler-Ruder-Club am F.-Ebert-Gymnasium, <strong>Bonn</strong><br />

Redaktion:<br />

Rainer Weber (V.i.S.d.P.), Karin Langer, Julia Reuke und Michael<br />

Mäcking<br />

Textbeiträge:<br />

Seppel Bergengruen, Christian Bonkowski, Thomas Borsdorf, Erwin<br />

Dollenweich, ein Grenzschützer, Anna Heukamp, ein Hochwasser-<br />

Beobachter, Bettina Janssen, Kai Kießler, Oh von Klösterlein, Stephan<br />

König, Eric Langer, Karin Langer, Robert Langer, Michael Mäcking,<br />

Adrien Morel, ein Musik-Meisterschüler, N.P., Gerhard Prause (Zeit<br />

Magazin), Julia Reuke, Sonja Saul, Prof. W. Schröder (Uni Hamburg),<br />

Anusch Taraz und Rainer Weber<br />

Titelbild:<br />

Ralf Lavid<br />

Anzeigenbeauftragte: Karin Langer und Julia Reuke<br />

Computereingabe: Thomas Borsdorf, Stephan König, Karin Langer,<br />

Michael Mäcking, Jürgen Peter, Julia Reuke, Wilfried Schulz und<br />

Rainer Weber<br />

Layout & Korrektur: Michael Mäcking und Rainer Weber<br />

Fotos: Oh von Klösterlein, Stephan König, Michael Mäcking, Marike Reuke<br />

und Rainer Weber<br />

Druck:<br />

Druck Center Meckenheim<br />

Auflage:<br />

800 Stück<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion dankt dem „ZEITmagazin“ für die freundliche Genehmigung, den Beitrag<br />

„Rudern wie einst bei Salamis“ von Gerhard Prause abtippen zu dürfen.<br />

Desweiteren bedankt sich die Redaktion beim „Rudersport“ für die Erlaubnis, den Artikel „Der<br />

Ruderschlag ‚Skullen“ in diese Ausgabe übernehmen zu dürfen.<br />

SCHÜLER - - CLUB<br />

AM FRIEDRICH-EBERT-GYMNASIUM<br />

OLLENHAUERSTR. 5<br />

5300 BONN 1<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

V.i.S.d.P.: Rainer Weber<br />

Servatiusweg 9<br />

5303 Bornheim 1


Lahn ‘88 7<br />

REGATTEN / WETTBEWERBE<br />

Schwimmwettkampf Essen ‘88 23<br />

BRV-Anrudern ‘88 24<br />

Loire ‘88 10<br />

Main ‘88 21<br />

Hürth ‘88 9<br />

FAHRTEN & SKIFFLAGER<br />

Grußwort des Ex-Vorsitzenden 3<br />

Editorial 5<br />

aus Wales: ein Senfstecher übers Senfstechen 33<br />

Bericht über die jüngste Hilfsaktion des <strong>SRC</strong> 38<br />

Der neue Vorstand ‘ 1<br />

Der Ruderschlag „Skullen“ 62<br />

Ein Meisterschüler der Musik berichtet 65<br />

Salamis 69<br />

Song der Saison ‘87/‘88 76<br />

AG-Anrudern ‘88 30<br />

PRESSEMELDUNGEN<br />

<strong>SRC</strong>-FANPOST —<br />

GRUSSE<br />

AUS ALLER WELT<br />

STATISTIK<br />

Kilometerliste ‘87/‘88 54<br />

Vocabulaire 57<br />

FEGnews<br />

for lovin‘ you“ / Der Film 67<br />

Guide Zack-Weg, Teil 2 74<br />

Grenzschwierigkeiten 75<br />

Erwin Dollenweich im Gespräch mit Ex-BeKo Adrien Morel 36<br />

INTERVIEW<br />

ANMELDUNG<br />

KOMMENTARE<br />

Anfängerausbildung —<br />

TECHNIK<br />

Top67 50<br />

aus<br />

der Sicht einer Anfängerin 49<br />

Die neue Satzung 42<br />

Blaues Band ‘88 29<br />

Der <strong>SRC</strong> in der Presse 31<br />

Das Anmeldeformular zum Ausschneiden 37<br />

24-Stunden-Rennen / Hürth ‘88 28<br />

Hochwasser ‘88 10<br />

SATZUNG<br />

Kommentar zur neuen Satzung 45<br />

Bootskilometer ‘87/‘88 56<br />

KULTUR<br />

24-Stunden-Watch ‘88 69<br />

Projekttage ‘88 65<br />

Landesregatta Essen ‘88 27<br />

AG-NACHRICHTEN<br />

NACHRICHTEN<br />

Jubiläum 46<br />

Grußwort des Vorsitzenden 2<br />

INHALT


2<br />

3<br />

•Parkp1äte<br />

—<br />

Euer<br />

Hallo!<br />

11<br />

GRUSSWORT DES VORSITZENDEN<br />

•Niederbachem • Dollendorf • Plittersdorf<br />

ghch frisch in Ihrer Nähe • Mehlem<br />

. Friesdorf<br />

teIerSe<br />

1<br />

Oh —<br />

Willkommen im 17. ZACK-WEG aller Zeiten!<br />

41<br />

hezubringen. In den letzten drei Jahren hat sich der <strong>SRC</strong> auf einigen Gebieten weiterentwickelt.<br />

Es stellen sich aber eine ganze Menge Probleme, über die Einzelerfolge<br />

nicht hinwegtäuschen können.<br />

GRUSSWORT DES VORSITZENDEN I.R.<br />

Es ist also wieder ein ZACK-WEG zustandegekommen. Da ich weiß, was für eine Ar<br />

beit damit verbunden ist, möchte ich allen Mitarbeitern, besonders natürlich Michael<br />

neues Gefühl), auf den ich aber nicht weniger gespannt bin.<br />

Mäcking gratulieren, ganz unabhängig vom Inhalt, den ich noch nicht kenne (ein ganz<br />

Ich möchte dieses Grußwort aber auch dazu nutzen, den geneigten Lesern eine Bitte na-<br />

Ein sehr großes Problem ist das fehlende Engagement der Mitglieder. Gerade ein Schü<br />

angewiesen, daß genügend Ruderer bereit sind, den großen Teil ihrer Freizeit in den<br />

lerruderverein, der schließlich stolz auf seine Selbstverwaltung ist, ist unbedingt darauf<br />

matisch zeigt sich diese Entwicklung immer bei den Bootswarten. Ich will niemandem<br />

Verein zu stecken und auch außer dem Rudern im Verein aktiv zu sein. Besonders dra<br />

Amt übernommen haben. Tatsache ist aber, daß der Zustand des Bootsparkes 1988 nur<br />

einen Vorwurf machen, ich bin den Bootswarten der letzten Jahre dankbar, daß sie das<br />

unter Einsatz starker finanzieller Mittel ein wenig verbessert werden konnte. Wir haben<br />

mehr ausgegeben als eingenommen, und daß kann man nicht beliebig lange durch-


und<br />

—<br />

Stephan<br />

mit<br />

nach<br />

halten. Wir haben dazu 1988 bereits die Entscheidung getroffen, (die uns nicht leicht<br />

gefallen ist) einen pflegeleichteren Kunststoffvierer zu kaufen. Dennoch: die Anforde<br />

rungen an das Engagement der Mitglieder (auch in anderen Ressorts) steigen eher, als<br />

daß sie fallen. So sind wir gerade durch die Kürzung der Zuschüsse gezwungen, die<br />

Boote besser zu pflegen, da wir uns nicht mehr so oft neue leisten können. Auch die<br />

Organisation von Wanderfahrten verlangt mehr Arbeit als früher, da auch hier die<br />

Mittel der Stadt spärlicher fließen und nur dann, wenn Anträge korrekt und geschickt<br />

gestellt werden. Dieses Jahr verlassen nun wieder eine ganze Reihe von aktiven erfahrenen<br />

Ruderern den Verein, und es besteht die Gefahr, daß einiges an wichtiger Erfah<br />

rung verlorengeht und der Verein einen Rückschritt erlebt, den er sich derzeit kaum<br />

leisten kann. Um dies zu vermeiden und um dem Verein eine sichere Zukunft zu geben,<br />

ist es sehr wichtig, daß alle (besonders auch die neuen) Mitglieder erkennen, daß sie<br />

nicht nur in Ruhe rudern können, sondern auch eine gewisse Verantwortung tragen.<br />

Für einige Mitglieder ist der <strong>SRC</strong> immer ein Dienstleistungsbetrieb. Man geht mal ru<br />

dem, wenn man Lust hat, regt sich dann über schlechte Organisation und kaputte Boo<br />

te, Unordnung o.ä. auf, bezahlt (zum Teil) seinen Beitrag und glaubt, damit seinen<br />

Teil geleistet zu haben. Wenn dem so sein sollte, müßte man aber einen Beitrag von<br />

60,— DM im Monat verlangen. Damit ist es möglich, den Bootspark unterhalten zu<br />

lassen etc. Es ist aber gerade der Reiz des <strong>SRC</strong>s, daß eben noch mehr dahintersteckt als<br />

nur der reine Sport. Da spielt die Verwaltung doch auch eine interessante Rolle. Und<br />

gerade die Organisation des ganzen Vereins macht enormen Spaß, wenn sich genügend<br />

Leute dazu finden. In diesem Sinne wünsche ich dem <strong>SRC</strong> in Zukunft viele engagierte<br />

Ruderer, die die Idee des Schülerruderns aufrechterhalten, die schließlich außerge<br />

wöhnlich genug ist. So frei und selbständig wie wir unseren Verein erhalten, leiten und<br />

organisieren können, kann das außerhalb der „Köln-<strong>Bonn</strong>er Rheinschiene“ wahrscheinlich<br />

kein Schülerruderverein auf der ganzen Welt<br />

Viel Spaß bei der Lektüre dieses ZACK-WEGs -<br />

denkt mal drüber nach!<br />

König —<br />

(Vorsitzender a.D.)<br />

L7)cL‘g 5<br />

c3<br />

/jjjjI))I<br />

ZACK-WEG Nr. 16 war mit 1 12 Seiten das bisher dickste seiner Art.<br />

Die Masse an zu verarbeitenden Texten soll aber kein Rechtfertigungsmotiv für den fa<br />

talen Fehler sein, der auf Seite 68 oben passierte: es fehlte das Wort „nicht“. Der Apell<br />

des stellvertretenden Schülersprechers Jens Bong heißt also richtig: „Man darf den<br />

Glauben an eine „schönere Schule“ NICHT ganz zerstören.“<br />

Mit diesem ZACK-WEG gab es wieder einen Redaktionswechsel: Rainer Weber ist<br />

neuer Chefredakteur (,‚Viel Erfolg ! “), Stephan König hat wegen seiner Berufung zum<br />

Vorsitzenden 1988 die Redaktion verlassen —<br />

einspressearbeit,<br />

vielen Jahren der engagierten Ver<br />

die sehr von Eigeninitiative und Ideenreichtum („J‘ai une id& !“) ge<br />

prägt war. Und gerade seinem Ideenreichtum hat es die ZACK-WEG-Redaktion zu<br />

verdanken, daß sie um zwei neue Mitarbeiter, die auf der JHV gewählt werden, jedoch<br />

nicht dem Vorstand angehören, bereichert wurde: Premiere für Julia Reuke und Karin<br />

Langer.<br />

Ganz nett war, daß sich Anusch Taraz, Ex-Kassenwart und jetzt Senfstecher in Wales,<br />

mit einem langen Brief bei der Redaktion gemeldet hat. Wir haben aber zu unserem äu<br />

ßersten Bedauern feststellen müssen, daß er sich auch zur Konkurrenz herablassen<br />

(d.h. für sie schreiben) will.<br />

Dank unseres Ex-BeKos Adrien Morel, der sich bei der Fdration Francaise des Soci&<br />

ts d‘Aviron in Paris erfolgreich um Informationsmaterial gekümmert hat, kann in<br />

diesem ZACK-WEG ein ausführliches Fachvokabular erscheinen, was den Schülern<br />

des Lyc& Francais die Lektüre sicher etwas erleichtern wird.<br />

4<br />

A propos BeKo — mächtigen Anstrengungen hat die Redaktion es doch tatsächlich<br />

geschafft, den inzwischen vergreisten Erwin Dollenweich zu einem Interview mit Ad<br />

rien Morel zu bewegen.<br />

5


—<br />

Michael<br />

schon<br />

Vielen Dank auch an Ralf Lavid, der mal wieder ein sehr hübsches Titelbild, u.a. mit<br />

aktuellen Elementen, entworfen hat.<br />

_1<br />

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle einem „altem Freund“ des <strong>SRC</strong>, Herrn Hermann<br />

Neusser jr.<br />

Und nun schmökert mal schön!<br />

Do.l5oo<br />

So. I1Oo<br />

Mäcking —<br />

LAHNFAHRT ‘88 (11.45. MAI)<br />

Am 1 1 . Mai wollten wir uns um 15.00 Uhr am Bootshaus treffen, um dann mit dem<br />

Bus nach Weilburg zu fahren. Da aber Organisator Daniel Thimm noch nicht einmal<br />

kurz vor der Abfahrt wußte, wieviele mitfahren wollten, kamen wir erst um ca. 17.00<br />

Uhr weg; wir mußten noch einiges abriggern ! Es kamen also gegen 17 Uhr zwei Busse<br />

an. In den einen kamen die Seesäcke und Tonnen und ein großer Teil von uns. Der andere,<br />

kleinere Bus nahm den Rest von uns und die Boote mit.<br />

In Weilburg angekommen, wurden die Boote abgeladen und aufgeriggert.<br />

Am Donnerstag stellten diejenigen, die mit „Hucky“ (vom BRV) fahren sollten, (dar<br />

unter auch ich) fest, daß in „Hucky“ bis unter die Bodenbretter Wasser stand. Vor der<br />

ersten Schleuse, im Weilburger Schiffstunnel, stauten sich Ruderboote und Kanus, und<br />

wir in „Hucky“ schöpften eifrig und hatten auch bald den ersten Frust, da es überhaupt<br />

nichts brachte. Es hatten sehr wenig Boote Piddelhaken dabei, und dadurch war es in<br />

den Schleusen ziemlich witzig, weil viele sehr lange brauchten, um aus der Schleuse herauszufahren.<br />

Als wir in Limburg angelangt waren, erfuhren wir, daß es den „Danzig“-Ruderern zumindest<br />

genauso schlecht ergangen sein muß wie uns in „Hucky“.<br />

Am Freitag wurde dann reichlich über diejenigen geschimpft, die die Einteilung ge<br />

macht hatten. Die ersten Boote, die sich aufgemacht hatten, versuchten, bloß nicht als<br />

erste an der Schleuse zu sein. Bald wurde es dann auf der Lahn munter, denn gegen<br />

Mittag fing die erste kleine Wasserschlacht an, die ja noch ganz harmlos war, bis dann<br />

„Amor“ mit Monkey und Rainer kam — war es zu spät, denn Monkey verschon<br />

te uns nicht. Er sprang ins Wasser, und nach kurzer Zeit waren wir alle durch und<br />

durch naß. Etwas später legten wir eine kurze Gammel-Pause von ca. 1 1/2 Stunden<br />

ein, und trotzdem mußten wir an der letzten Schleuse nicht umtragen ! ! ! Gut, ne?<br />

6<br />

Am Samstag „ruderten“ wir dann von Nassau nach Koblenz weiter. Ich verstehe gar<br />

nicht, warum wir dort so gut angekommen sind, weil wir doch nach dem Motto „Gam<br />

meln-Rudern-Gammeln“ gingen. Das beste war, daß in einer Schleuse Paddler waren,<br />

die eine Bierdose nach der anderen leerten; ich dagegen verteilte Kaugummi ! Wie das<br />

so ist, bekam Orm große Augen und wollte auch Bier haben, nachdem Monkey und<br />

Rainer mindestens sechs Flaschen Bier gesoffen hatten. Jetzt waren also auch Orms<br />

Biervorräte erschöpft. Es ergab sich etwas sehr angehmes (für Orm; ob für mich, ist<br />

7


—<br />

Anna<br />

—<br />

Kai<br />

eine andere Sache), denn die Paddier fragten mich nach Kaugummi und gegen minde<br />

stens zwei Büchsen Bier wollte ich ihnen eine Packung Kaugummis zukommen lassen.<br />

Schließlich war ich eine Packung Kaugummis los und dafür im Besitz von mindestens<br />

vier Dosen Bier. Orm war dann mit seiner Büchse Bier zufrieden, aber Britta hatte mit<br />

ihrer Dose im Skiff Probleme, also nahm sich Karima ihrer freundlich an (der Dose).<br />

Auf dem Rhein war es sehr ungewohnt zu rudern, deshalb wären wir um ein Haar von<br />

einem riesigen Pott untergebuttert worden, weil wir beim Gammeln nicht aufgepaßt<br />

hatten ! ! ! Beim Anlegen hatten wir alle das Vergnügen, in den „sauberen“ Rhein zu<br />

steigen, weil es am Campingplatz keinen Steg gibt. Nur das Problem an der Sache war,<br />

daß Turnschuhe im allgemeinen schlecht trocknen.<br />

Am Sonntagmorgen um sechs Uhr kamen dann irgendwelche Prols und schmissen mit<br />

Steinen, weckten uns und versuchten, die Steuer auszuhängen.<br />

Nach <strong>Bonn</strong> wurden dann „Pöttchen“ mit Monkey, Orm und einem schwachen Anfän<br />

ger (damit bin ich gemeint) und „Sebulon“ mit Britta vorgeschickt. Wie Orm zugege<br />

ben hat, hatte er „leichte“ Probleme mit dem Steuer, und wir waren oft kurz vor dem<br />

Absaufen. Außerdem wurde „Prometheus“ bei Mehlem von einem Pott an eine Kribbe<br />

gedrängt, und so entstand ein langer Riß, den man natürlich hätte zukleben können,<br />

wenn nicht der Werkzeugkasten in Limburg liegengeblieben wäre. Von irgendwo her<br />

hatte man dann doch noch Klebeband bekommen, das aber von „einem Fahrtenteil<br />

nehmer“ in den Rhein geschmissen wurde, und so konnte man den Schaden noch nicht<br />

einmal provisorisch beheben. Außerdem vergaß man, nachdem man das Boot auf dem<br />

WSVG-Steg „entwässert“ hatte, die Spundlochschraube wieder reinzudrehn, und so<br />

ruderte die „Prometheus“-Mannschaft die letzten sieben Kilometer mit offenem<br />

Spundloch, gell?<br />

Heukamp —<br />

4<br />

HÜRTH AN PFINGSTEN ‘88 —<br />

AUS DER SICHT EINES ANFÄNGERS<br />

Es war immerhin das erste Mal, daß ich auf ein Skifflager fuhr. Voll freudiger Erwar<br />

tung bestieg ich also mein Rad und fuhr zum Bootshaus, an dem wir uns treffen sollten,<br />

um nach Hürth zu radeln.<br />

Am See angekommen, bauten wir unsere Zelte auf. Danach bewegten wir uns in Rich<br />

tung See. Ingo stellte beim Begutachten der Boote fest, daß ja fast nur Skiffs und keine<br />

Dreier und Vierer, um eine Wasserschlacht anzufangen, dabei waren, was ihm die bissige<br />

Bemerkung eines Ruderers einbrachte, daß es ja auch ein SKiFFiager wäre.<br />

Am nächsten Tag sollte unsere Bewährungsprobe im Skiffen kommen. Auf dem Steg<br />

empfingen uns grinsende Gesichter, die schadenfroh Witze über uns rissen. Mir verging<br />

allerdings schnell die Lust, als ich kurz nach dem Ablegen abgesoffen bin.<br />

Doch später war ich es, der grinste, als Jubi versenkt wurde. Im Boot saßen mindestens<br />

acht Mann (zwei Ruderer, ein Steuermann und mindestens fünf Kielschweine), die ba<br />

den gehen wollten.<br />

Nach einem abendlichem Eisessen fand ich auch wieder Mut, am nächsten Morgen zu<br />

skiffen. Auch an diesem Tag wurde es wieder sehr lustig: Daniel versenkte „Jubi“, Ro<br />

bert Beck sank mit „Champion“ und verlor seinen Rollsitz, der auch nach langem Tauchen<br />

nicht gefunden werden konnte.<br />

Abends fuhren wir wieder Eis essen. Wir saßen schon auf den Rädern, als Stephan be<br />

merkte, wir könnten ruhig noch die Boote hochholen. Wir waren allerdings schon weg,<br />

und er verkündete lauthals, daß Ruderer auch nicht mehr dasselbe wären wie früher.<br />

Am dritten Tag passierte eigentlich nichts mehr und wir beendeten den letzten Abend<br />

mit lustigen Spielen.<br />

Ich finde, daß dieses Skiffiager wirklich toll war, und ich werde auf alle Fälle noch mal<br />

eins mitmachen.<br />

Kießler —<br />

(Fotos: Marike Reuke)<br />

8<br />

9


10<br />

Nacht schlafen?<br />

ben.<br />

—<br />

vereinzelt<br />

Pnestin<br />

guter<br />

St.<br />

ging auf Mitter<br />

es<br />

Schnitt.“<br />

(Sommer ‘87) begann etliche Kilometer flußabwärts.<br />

Daß die Loire-Fahrt ‘88 überhaupt stattfinden konnte, war im Juni noch gar nicht so<br />

Gleich am ersten Ferientag (7.7.88) ging es los: die <strong>SRC</strong>er sowie Katja und Dirk mit<br />

dem Zug, alle anderen GRVer mit gemietetem VW-Bus, Hänger und Ted (SRV).<br />

über: Panne, Unfall, extrem verfahren ???<br />

UND JETZT KOMMT DIE STORY ...<br />

(beide letztgenannten AHs).<br />

kowski und Michael Mäcking),<br />

das hieß: 1 .) Or1ans —<br />

( = 600 km)<br />

Frankreich ‘88:<br />

MONSTER, MODDER & MUTANTEN —<br />

EINE COPRODUKTION VON <strong>SRC</strong> UND GRV<br />

„Schon wieder Loire“ hieß es für sieben der zehn <strong>SRC</strong>er. Eins war klar: niemand kannte<br />

die Strecke, die in der ersten Woche berudert wurde, denn die letzte Loire-Fahrt<br />

Allerdings besserte sich die Lage Ende Juni, sodaß man beschloß zu fahren.<br />

(mit seinen über 100.000 Einwohnern) sowie deren Umgebung konnten mehrere Wochen<br />

kein Trinkwasser aus der Loire beziehen.<br />

bei einem Fabrikbrand freigesetzt worden waren, in die Loire gelangt: Die Stadt Tours<br />

klar, denn Anfang Juni ‘88 waren über einen Nebenfluß hochgiftige Chemikalien, die<br />

Am frühen Abend waren die Zugfahrer dann in Fleury-les-Aubrais bei Orlans ge<br />

Form des Fahrtenmottos, doch sollten sich diesbezüglich noch einige Änderungen erge<br />

Für die meisten Zugfahrer war das Umsteigen in Köln und Paris schon bestens be<br />

nicht weit vom Bahnhof entfernten Caf vier Orangina (macht zusammen einen Liter<br />

Am Gare d‘Austerlitz hatten wir noch eine Menge Zeit, also bestellten wir in einem<br />

kannt. Während der Zugfahrt fand man dann in einer Kinozeitschrift die ursprüngliche<br />

dreißig Kilometer loireaufwärts von Orl&ns. Aber wie nach St. Benoit kommen ? Bus:<br />

landet. Man wartete erstmal auf den VW-Bus, auf die GRVer und Ted. Als nach 3 1/2-<br />

und soixante Francs = 18 DM ! ! ! Ein Schock fürs Leben !)<br />

Auf jeden Fall versuchte man, den Campingplatz telefonisch zu erreichen; Telefonzel<br />

(man stand noch unter dem Orangina-Preisschock).<br />

nein, gab‘s nicht (Zug übrigens auch nicht), Taxi: theoretisch ja, Preis: lieber nicht<br />

stündiger Warterei noch immer kein VW-Bus aufgetaucht war, quollen die Fragen fast<br />

nung von 35 Kilometern auch nicht viel Erfolg gehabt. Es war ungefähr zehn Uhr ...<br />

len gab‘s schon, nur der Campingplatz hatte keins. Rauchzeichen hätte auf eine Entfer<br />

So langsam wollte man schon auf dem Campingplatz von Samt Benoit sein, einem Ort<br />

der Campingplatz mußte so langsam dicht gemacht haben; wo sollte man dann diese<br />

2.) 10 <strong>SRC</strong>er (Könich, Philipp le beau, Susi, Robert und Eric Langer,<br />

Dirk Egyptian, Stan Nimmesgern, Iwan, Chianti, Mütze und Stefan B.<br />

10 GRVer (Ecki the Great, Arndt Bohrer, Jan Wöhler, Katja Weber,<br />

Roinä Webä, Oliver Destruktivius, Thomas Borsdorf, Christian Bon<br />

nacht zu) die <strong>SRC</strong>er dran; inzwischen hatte man schon eine prima Stelle zum Einsetzen<br />

gefunden. Als die zweite „Abteilung“ am Campingplatz ankam, wurden nur noch die<br />

Eine Viertelstunde später versuchte man, etwas neues per Telefon zu erfahren, indem<br />

denn der Boulanger ist direkt um die Ecke.<br />

Mittags ging man zu Fuß nach Orlans, bewunderte die ewig reitende Jungfrau Jeanne<br />

da kam auch schon Ted und sagte: „10 1/2 Stunden —<br />

man GRV-Eltern anrief. Entweder war besetzt oder es gab noch keine Nachricht, aber<br />

hetag ein. Und da der Campingplatz von St. Benoit bereits geschlossen hatte, mußte<br />

Wegen Müdigkeit aller Fahrtenteilnehmer plante man für den nächsten Tag einen Ru<br />

dessen 34 Kassen heim. Bedauerlicherweise blieb von dem Geld nach einem Cafbe<br />

such nicht mehr viel übrig. Der Liter Bier (4 Flaschen Marke „1664“) kostete nur 17<br />

die erste Etappe einen neuen Ausgangspunkt bekommen: La Chapelle —<br />

wenige Kilometer loireabwärts von Orlans. Die ursprünglich geplante erste Etappe<br />

einem Linienbus zurück nach La Chapelle, wo man abends trotz viel zu weniger Unterlegscheiben<br />

aufriggerte.<br />

GRVer nach La Chapelle, dann kamen (ca. eine Stunde später —<br />

hatte man also schon auf anderem Wege hinter sich gebracht. Zuerst karrte Ted die<br />

Zelte aufgebaut und —<br />

Am nächsten Tag:<br />

DER WOHLVERDIENTE RUHETAG<br />

im Gegenteil ein richtig nettes Dorf: da, wo die Kirche steht, duftet es nach Baguette,<br />

Freundlicherweise entpuppte sich La Chapelle nicht als grauer Vorort Orlans. Es war<br />

lette, die leider, leider keine Musik spielte. Außerdem suchte man einen Carrefour und<br />

d‘Arc, man besichtigte die Kathedrale und Philipp und Susi eine vollautomatische Toi<br />

DM, im Vergleich zur Pariser Orangina direkt ein Super-Sonderangebot ...<br />

Mit vollen Einkaufstüten (Inhalt: vorwiegend Obst, Vittel und Joghurt) fuhr man mit<br />

AM SAMSTAG GING‘S DANN RICHTIG LOS ...<br />

der Fahrt nach Beaugency: zwei Wehre: das eine vor, das andere unter einer Brücke.<br />

So super Einsatzstellen sollten wir im Laufe der Fahrt nicht immer bekommen. Die erste<br />

Etappe auf der (noch) naturbelassenen Loire. Besondere Schwierigkeiten während<br />

Alles Gepäck mußte raus, die Boote wurden quantitativ unter-, aber qualitativ überbe<br />

setzt über die Wehre gerudert (s. Foto).<br />

Da hatten wir keine Chance.<br />

Daß da der ein oder andere Tropfen Wasser hereinkam, ist klar.<br />

gekocht.<br />

Meulin,<br />

11


vorher<br />

Wenige Kilometer hinter Beaugency fanden wir dann eine ziemlich sandige Insel, deren<br />

Infrastruktur (objektiv gesehen) zu wünschen übrig ließ. Aber keiner von uns verlangte<br />

Infrastruktur, und auch soviel Sand auf einmal hatte niemand verlangt. Alte Gedanken<br />

kamen wieder auf: „Scheiße mit Sand“. Aufjeden Fall campte man wild (s. Foto).<br />

Am Sonntag, den 10.7. ‚ ging es bis nach Blois. Man kam an einem AKW vorbei, das<br />

uns zum Umtragen über eine 200 Meter lange Betonpiste zwang. Null problemo ! (s.<br />

Foto)<br />

Einige Kilometer hinter dem AKW stand ein Angler, dessen Nylonschnur sich in „Non<br />

nenwerth“ verhedderte. Der Angler schimpfte, worauf Stefan B. reagierte: „Nuh nö<br />

pahrl pa frongßä.“ Dazu der Angler: „Mais vous le comprenez quand meme !“<br />

Abends näherte man sich o.a. Großstadt, was man daran merkte, daß einem schon<br />

fünf Kilometer vor der Stadt z.T. motorisierte Wassersportler (z.B. Wasserskier mit<br />

Zugfahrzeug) auf arrogant-rücksichtsiose Weise entgegenkamen (frontal, seitlich und<br />

rücklings). Übernachtet wurde auf der Wiese des Ruderclubs von Blois (Club d‘Aviron<br />

blsois). Der folgende Montag wurde zum ruderfreien Tag auserkoren. Man besichtig<br />

te während dieses Ruhetages die Altstadt und das Schloß von Blois und ging im Hyper<br />

march einkaufen.<br />

Am Dienstag hieß es: Schloßetappe; von der Schloßstadt Blois zur Schloßstadt Amboise.<br />

Glücklicherweise lag der RC Blois kurz vor einem Wehr, so daß man sich einmal<br />

Umtragen gespart hatte. Bis man aber hinter dem künstlichen Wehr eine Stelle zum<br />

Einsetzen gefunden hatte . . . (Kleiner Tip: man könnte demnächst die beiden Bootsgas<br />

sen benutzen — das Ausleger-Einklappen nicht vergessen !)<br />

Auch die Schloßetappe sollte nicht ohne Schwierigkeiten ablaufen: diesmal war es die<br />

Brücke von Blois. Die hatte man sich am Vortag genauestens angesehen. Also: Null<br />

problemo<br />

L:<br />

.<br />

:<br />

:‚.<br />

-::.:.‘:.<br />

:<br />

Es wurde ein sonniger Tag, wir fuhren vorbei an den Schlössern Chaumont und Che<br />

verny (5. Foto) und einige verspürten bei der Hitze das Bedürfnis, den Fluß auf FKK<br />

Tauglichkeit und Tauch-Tauglichkeit zu prüfen (s. Fotos). Man sprach an diesem Tage<br />

gelegentlich von „Eckibitionisten“. Auch Wasserschlachten sollten nicht ausbleiben.<br />

Frecherweise wurde der Präsidentenstander von einem GRVer entwendet. Irgendwie<br />

bekam man ihn dann doch noch zurück.<br />

12 13


is<br />

ein<br />

die<br />

bis<br />

die<br />

Am Abend gab es für den großen Vorsitzenden und seinen Vorgänger arabischer (?)<br />

Herkunft „Heinz“-Tomaten-Ketchup mit Spaghetti. Am späten Abend begab man sich<br />

in Richtung centre ville, wo man sich nach einigen Rundgängen doch noch dazu ent<br />

schließen konnte, „Pastis“ zu sich zu nehmen. Um Mitternacht kehrte man zum Cam<br />

pingplatz zurück, wo ein wütender Brite sich bei uns beschwerte: „Would you please<br />

skate down the noise !?!“ Dazu Stan: „Ich kann nicht skaten.“ Das schien den erregten<br />

Briten weniger zu freuen als alle anderen ...<br />

14<br />

‘.<br />

Am folgenden Morgen besichtigte man das Schloß von Amboise, mittags ging man einkaufen,<br />

nachmittags ruderte man dann los — nach Vouvray-les-Bains, einem Ort<br />

neun Kilometer vor Tours. Das waren zwar nur 14 Kilometer, aber was für welche ...<br />

Irgendwie war es windig, und besonders „Optimus“ hatte großen Durst (wohlgemerkt<br />

das Boot, nicht die Mannschaft — hatte „besseres“ zu tun: Schöpfen mit halbierten<br />

„Vittel“-Flaschen). Der Wind stand auch noch so ungünstig, daß er uns trotz Strömung<br />

auf der Stelle hielt. Also: nix gammeln, ein Teil ruderte, der andere schöpfte. Gegen<br />

Abend legte sich der Wind dann etwas, und endlich lohnte sich auch das Schöpfen,<br />

denn vorher war durch die hohen Wellen mehr Wasser ins Boot gelangt als in gleicher<br />

Zeit durchs Schöpfen herauskatapultiert worden war.<br />

Etwas später schützte uns „Optimus“ Weichheit vor dem Zerschellen an einem Eisenbahn-Brückenpfeiler,<br />

an dessen Fuß Steinbrocken ein Meeting abhielten.<br />

Anschließend suchte man den Campingplatz von Vouvray. Im Fahrtenführer stand,<br />

daß er über einen schmalen Seitenarm zu erreichen sei. Schließlich entschied man sich<br />

für einen „Seitenarm“, der allerdings eine etwas andere Trübung als die Loire besaß<br />

(das deutete auf einen eigenständigen Fluß hin) und ziemlich schmal war. Eins war von<br />

Anfang an klar: Der „Amazonas“ (s.ZACK-WEG Nr. 16, 5. 12 oben) war es nicht, den<br />

sollte man eine Woche später durchqueren. Es war, so stellte sich später heraus, die<br />

Cisse; Stan, der in „Octopus“, einem GRV-Skiff, ruderte, drang wegen der leichten<br />

Handhabung seines Bootes schon mal tiefer in den schmalen Fluß ein . . . vielleicht fand<br />

sich ja doch noch irgendwo der Campingplatz . . . Nach einer Viertelstunde kam Stan<br />

wieder: „Nur Wiesen und so.“ Das nahm ihm der König nicht ab, er wollte noch weiter<br />

rein: natürlich blieb „Optimus“ nach einer Weile an einem Baumstamm, der knapp un<br />

ter der Wasseroberfläche lag, hängen . . . aussteigen, Boot befreien, wieder einsteigen,<br />

weiter ging‘s - man eine Brücke entdeckte — Brücke von Vouvray ! Kurz hinter<br />

der Brücke legte man an. Das anschließende Aussteigen gestaltete sich für den großen<br />

Vorsitzenden ziemlich rutschig. Der Campingplatz lag relativ nah zur Brücke. Doch:<br />

zur Loire wäre es näher gewesen, viel näher. Übrigens schimpfte sich der Campingplatz:<br />

„Au bord de la Loire“. Der nächste Tag war kein gewöhnlicher Werktag: es war<br />

Donnerstag, aber nicht irgendeiner, sondern der 14.Juli, der höchste Feiertag in Frankreich:<br />

199 Jahre Sturm auf die Bastille.<br />

So hatte der Supermacht von Vouvray geschlossen, während ein kleiner Laden die<br />

Möglichkeit zum Einkaufen bot. Mittags ruderten wir in Richtung Tours, wo es inzwi<br />

schen 7 1/2 Brücken gab; bei der vierten trug man vorsichtshalber um, denn unter dieser<br />

befanden sich noch Reste ehemaliger Holz- und Steinbrücken. Auch bei der siebten<br />

Brücke stellte sich wegen der fiesen Strömung die gleiche Frage wie bei der vierten,<br />

doch es sah nicht ganz so schlimm aus, also fuhr man durch . . . Schäden ??? Keine!<br />

Hinter Tours kamen wir an jener denkwürdigen Stelle vorbei, wo die Sommerfahrt<br />

1987 begonnen hatte (siehe ZACK-WEG Nr. 16, 5. 8 oben). Wenige Kilometer hinter<br />

dieser Stelle, ca. 15 km hinter Tours, legten wir auf einer Sandbank an und campten<br />

zum zweiten Mal während dieser Fahrt wild. Die (Ex-)Vorsitzenden-Kochgemeinschaft<br />

bereitete sich ein fabelhaft aussehendes Ratatouille zu, es hätte sicher auch so ge<br />

schmeckt wie es aussah, wenn nicht der Ex-Vorsitzende sein Salzfaß durch zu kräftiges<br />

Schütteln mit einem Mal geleert hätte. Die Fahrtenleitung hatte also einen Salzvergifte<br />

ten zu beklagen, jedoch blieben die für Ratatouille üblichen Ölvergifteten aus.<br />

An diesem Abend schmeckte Stans Wein irgendwie nach Scheiße, aber kein Wunder,<br />

so stand es ja auch auf dem Etikett: „Fruits de mer(de).“ En somme, es war nicht gerade<br />

ein geschmackvoller Abend. Neben schlechter Speis und Trank stürmte und regnete<br />

es auch noch furchtbar — Außenzelt hob ab.<br />

15


und<br />

sie<br />

die<br />

Am nächsten Tag hatte man eine 40-km-Etappe zu bewältigen, jedoch war die Strö<br />

mung 1988 insgesamt besser als im Jahr zuvor. Man brauchte die vierzig Kilometer also<br />

nicht durchzurudern, es sei denn, man bekäme den Amboise-Vouvray-Gegenwind wieder.<br />

Bekam man aber nicht. Auch Brötchen bekam man nicht (auf der Insel). Wir ru<br />

derten also mit leerem Magen zum zehn Kilometer entfernten Langeais, um zu frühstücken.<br />

Auf den restlichen dreißig Kilometern kam man an jenem denkwürdigen<br />

AKW vorbei, wo 1987 nicht zuletzt wegen Aussagen Einheimischer umgetragen „wer<br />

den mußte“. Daß sogar erfahrene Wanderruderer lernfähig sein können, bewiesen diese,<br />

indem sie sich die Prozedur ‘87 (s. ZACK-WEG Nr. 16, S.17) sparten und kess am<br />

AKW vorbeifuhren. Das war wirklich kein Problem, nur riß man bei der folgenden<br />

Brücke mehreren Anglern die Schnur ab: sie waren sprachlos ! Abends kamen wir dann<br />

zum Campingplatz Montsoreau. Dort stellte sich am nächten Morgen die Frage, die<br />

Vienne bis nach Chinon hochzurudern. Diesen Plan ließ man dann aber fallen und fuhr<br />

weiter loireabwärts — das ganze 28 Kilometer. Inzwischen machten sich einige<br />

Bootsschäden bemerkbar: kaputte (z.T. gebrochene) Stemmbretter bei „Optimus“ und<br />

„Nonnenstromberg“. Am Abend erreichten wir Gennes-les-Rosiers, wo wir ursprüng<br />

lich schwimmen gehen wollten, doch dafür war es inzwischen zu spät geworden. Wir<br />

schlugen unsere Zelte auf einer Insel auf. Stephan König erzählte dabei, daß er es nicht<br />

sehr bereute, nicht mehr rechtzeitig am Schwimmbad gewesen zu sein. Er hatte seinen<br />

Badespaß an diesem Tag sowieso schon gehabt, mit anderen Worten: die Loire hatte<br />

mal wieder ihre Tücken bewiesen. Da gibt es nämlich auf der Loire immer mal wieder<br />

Stellen, wo man sich entscheiden muß, ob man links oder rechts an einer Insel oder<br />

Sandbank vorbeifahren soll. So stand auch die Mannschaft des Könichs vor der Qual<br />

der Wahl. Man entschied sich für „links“. Der Arm war zunächst flach — Heckwel<br />

le ließ freundlich grüßen. Einige andere Boote entschieden sich „Optimus“, zu folgen,<br />

bis auf einmal fast alle Boote gleichzeitig aufliefen; nix Seitenarm: trichterförmige<br />

Bucht. So mußte sich im Fall „Optimus“ Obmann Stephan König opfern, er stieg aus<br />

und wurde furchtbar naß, denn „plötzlich wurde es ganz tief“ (Zitat des Opfers).<br />

Der nächste Tag war ein Sonntag, der sich seinen Namen zu unrecht verdient hatte: das<br />

Wetter dieses 17. Juli war ziemlich unruhig (u.a. Gegenwind), was bis dahin selten der<br />

Fall gewesen war. Erinerrungen an die Amboise-Vouvray-Etappe wurden wach. Man<br />

lief während dieser Etappe nach Bouchemaine mehrmals auf, eine Brücke war nur<br />

halbwegs gut zu durchfahren, „Amor“ wurde von einer Ölpest heimgesucht, und<br />

schließlich wollte man eigentlich bis nach Chalonne und nicht nur bis nach Bouchemai<br />

ne gekommen sein.<br />

Am Montag kam man dann bis nach Samt Florent-le-Vieil. Und da Montag in Frankreich<br />

war, war man überhaupt froh, am Morgen in Bouchemaine wenigstens einen Le<br />

bensmittelladen (wenn auch sehr klein) gefunden zu haben. Keine einzige Metzgerei<br />

oder Bäckerei hatte offen.<br />

Mit dem Wetter konnte man sich an diesem Tag versöhnen: es war superwarm — keine<br />

Wolke, kein Wind. Was blieb einem da noch übrig, außer zu gammeln?<br />

In der folgenden Nacht campten wir wild auf beiden Seiten eines Feldweges, der am<br />

Ufer entlangführte.<br />

Das nächste Etappenziel hieß La Pierre-Perc&. Diejenigen, die bei Samt Florent-le<br />

Vieil einkaufen gehen mußten, durften anderthalb Kilometer (eine Strecke) laufen, was<br />

der Grund für das „etwas“ verspätete Ablegen an diesem Tag war. Auch dieser Tag war<br />

superwarm, so superwarm, daß dem ältesten Fahtenteilnehmer „Mütze“, er war 24<br />

Jahre alt, eine Flasche Ginger Ale (Marke „Canada-Dry“) platzte — war in der Hitze<br />

explodiert. Insgesamt kann man zum Thema „Hitze“ sagen, daß sie (meist mit viel<br />

Sonnencreme) eräglich war, weil an der Loire durch die Nähe zum Atlantik immer<br />

eine frische Brise weht. Das Wetter konnte sich deshalb auch innerhalb weniger Stun<br />

den radikal ändern, was aber äußerst selten vorkam.<br />

Abends entschied man sich wieder fürs Wildcampen und holte von Einheimischen<br />

Wasser.<br />

WARUM DER „MODDER“ IM MOTTO VORKOMMT<br />

So langsam machte sich nämlich der Gezeiteneinfluß des Atlantiks bemerkbar: „Octo<br />

pus“ wurde vom steigenden Wasser allmählich vom Land weggeschwemmt. Da aber<br />

Stan das feierliche Gelübde abgelegt hatte, seine Badehose trocken zu halten, mußte er<br />

eben ohne Badehose sein Skiff retten: als Exhibi holte er das Skiff aus dem Modder<br />

(s. Foto).<br />

16


—<br />

wobei<br />

man<br />

Am 20. Juli legte man früh ab und fuhr mit Gegenströmung (ja, die Gezeiten) nach<br />

Nantes (s. Foto). Auf dem Weg zum Campingplatz wurde man geschleust und befuhr<br />

anschließend das berühmt-berüchtigte Amazonas-Gelände (s. Foto und ZACK-WEG<br />

Nr. 16, S.12 oben !)Abends blieb dann noch Zeit zum Schwimmengehen.<br />

Der kommende Tag nannte sich Ruhetag. Man besichtigte die Altstadt Nantes‘.<br />

Abends ging man Schlittschuhlaufen.<br />

Am Freitag fuhren wir bis nach Nort sur Erdre. Dazu mußte man erneut den „Amazo<br />

nas“ durchqueren und anschließend noch etwa 25 Kilometer auf der Erdre rudern.<br />

Zwei Boote machten‘s sich bequem und ließen sich knapp zwanzig Kilometer schleppen<br />

Arndt durch den Fahrtwind die Mütze vom Kopf geblasen wurde. So mußte<br />

er sein Boot vom anderen losbinden. Das geschah zum Glück erst kurz vor dem Cam<br />

pingplatz von Nort. Am Abend ließ man dort eine Grillf&e steigen.<br />

Der 23. Juli bedeutete für uns: erste Kanaletappe, wobei der Canal de Nantes ä Brest<br />

„natürlicher als jeder deutsche Fluß“ (Zitat aus ZACK-WEG Nr. 16, 5. 14) ist. Iwan,<br />

der die ganze Fahrt über mit Arthrose zu kämpfen hatte und deshalb meist nur steuern<br />

konnte, ruderte seit diesem Tag wieder. Kanaletappe bedeutete für uns: Schleusenetap<br />

pe (s. Foto). In Nantes hatte man die Genehmigung dafür bekommen, „leider mit der<br />

Auflage“ ‚ daß nur das Gepäck während der Schleusung im Boot gelassen werden durf<br />

te. Klar, weder jemand vom GRV noch jemand vom <strong>SRC</strong> war mit dieser „mageren“<br />

Genehmigung einverstanden, aber so sind nun einmal die Paragraphen der Französi<br />

schen Gewässerordnung. Dazu muß noch gesagt werden, daß in Frankreich das Wan<br />

derrudern von französischen Ruderclubs so gut wie überhaupt nicht praktiziert wird,<br />

so daß den Schleusenwärtern Frankreichs eine Menge (positiver) Erfahrungen beim<br />

Schleusen von Ruderbooten fehlt.<br />

In der dritten Kanalschleuse machte sich Katjas Tonne bemerkbar, die sich total aufge<br />

bläht hatte. Vermutung: „Der Kocher wird ein bißchen ausgelaufen sein.“ Beim 0ffnen<br />

der Tonne flog der Deckel sieben Meter durch die Luft, das ganze natürlich mit einem<br />

lautem Knall. Kurz danach wurde „Octopus“ von „Optimus“ „überfahren“, wobei<br />

der Bug vom Skiff aufs Land gedrückt wurde. Rückwärtsrudern brachte Stan<br />

nichts, er mußte aussteigen und verlor dabei einen Schuh. Bei der Schleuse von Rabelais<br />

wurde wild gecampt.<br />

Die nächste Etappe ging von o.ä. Schleuse bis nach Notre-Dame-de-Grace. Man legte<br />

früh ab, weil man einige Schleusen vor sich hatte. Kurz vor dem Etappenziel wurde mal<br />

wieder „wassergeschlachtet“ ‚ anschließend vier Taufen vorgenommen : Eric, Robert,<br />

Susi und Stan, der Christian gleich mit ins Wasser zog, mußten dran glauben. Am letz<br />

ten Montag unserer Fahrt ging es bis nach Redon. Wir hatten das Glück, 22 km ohne<br />

Schleuse zu rudern; dafür bestanden diese 22 Kilometer aber zum Teil auch aus Geraden<br />

von zwei bis drei Kilometern Länge. Als weiters Ärgernis kam Gegenwind dazu.<br />

Auch auf den sich anschließenden acht Vilaine-Kilometern herrschte Gegenwind,<br />

außerdem mußten wir stromaufwärts rudern. Der Ruderclub von Redon ließ uns<br />

freundlicherweise bei sich übernachten. Der Orangina- und „1664“-Schock von Paris<br />

bzw. Orl&ns waren schon längst vergessen, als man an jenem Abend einen superteuren<br />

Schuppen in Redon betrat.<br />

Am nächsten Tag stand die letzte allgemeine Etappe bevor. Es ging bis nach La Roche<br />

Bernard. Einige von uns hatten sich durch Ergometertraining in der Umkleide des RC<br />

Redon besonders gut darauf vorbereitet. Erst am Nachmittag änderte sich das Wetter:<br />

schlagartig und zum positiven. Die letzten dreißig Kilometer der Fahrt wurden durchgerudert<br />

—<br />

hatte mal wieder Gegenwind. Im Yachthafen von La Roche-Bernard<br />

riggerten wir bis auf „Wasser-Wanze“, „Nonnenwerth“ und „Octopus“ ab. (Die nicht<br />

abgeriggerten Boote wollte man in den nächsten Tagen auf ihre Atlantiktauglichkeit<br />

prüfen). Auf dem Campingplatz wurde es recht eng; dreißig Quadratmeter standen<br />

zehn Zelten zur Verfügung.<br />

Am Mittwoch stand der Transfer nach Pnestin an, wo ja auch schon die letzte Som<br />

merfahrt verendete (siehe ZACK-WEG Nr. 16). Bis auf Stephan, Philipp, Robert,<br />

Arndt, Jan, Ecki und Stan, die über‘s Meer nach Pnestin ruderten (und dabei ziemlich<br />

vollschlugen), wurden die Fahrtenteilnehmer per Bus zum Campingplatz am Atlantik<br />

gebracht.<br />

19


eine<br />

—<br />

Thomas<br />

und<br />

—<br />

Eric<br />

Wie auch schon im Bericht über die vorherige Loire-Fahrt von Philipp und Stephan<br />

wollen auch wir nicht näher auf die Geschehnisse in Pnestin eingehen, zu erwähnen sei<br />

nur Eckis Knoblauchbutter (14 (!) Zehen auf 1 kg Butter) und daß es ein Unterschied<br />

ist, den Canal de Nantes t Brest oder den Atlantik bei Windstärke fünf zu befahren<br />

(siehe Foto). Für die freundlichen Transportdienste sei Dirk Meyenburg und Ted ge<br />

dankt. Letzterer mußte, weil um ein Uhr nachts keine Tankstelle mehr geöffnet hatte,<br />

an einer geschlossenen übernachten und durfte beim Abliefern des Busses bei der Bon<br />

ner Autovermietung kräftig draufzahlen.<br />

HERBSTFAHRT ‘88 — M A 1 N<br />

(KITZINGEN-ASCHAFFENBURG)<br />

Nach Jahren startete der <strong>SRC</strong> wieder eine Expedition auf dem Main. (Zweck ? Erneue<br />

rung der Meinungen Außenstehender über <strong>Bonn</strong>er Schüler-Ruder-Clubs?)<br />

Die Organisation war so perfekt wie immer: der Verantwortliche, der auch den Fahrtplan<br />

zusammengestellt hatte, fuhr aus Geldmangel nicht mit. Aber bis auf das Subtra<br />

hieren von 10 km von der Realität war alles OK, relativ jedenfalls.<br />

Die Anzahl der Fahrtenteilnehmer beschränkte sich auf acht, z.T. wegen der Furcht<br />

vor dem Kältetod.<br />

DOCH ES KAM ALLES ANDERS ...<br />

Start: Kitzingen.<br />

Dort tauchte zum ersten Mal die Frage auf: „Wo sseit‘s Ihr denn her ?“ (fehlte nur<br />

noch das „Ihr Ssau-Prreiß !“) — das alles, weil der König auf der Kirmes nicht<br />

raffte, wie man die kleinen Plastik-Entchen behandelt; so war‘s doch, oder ? Jedenfalls<br />

bekam er dann für seine 4,— DM einen Spülschwamm.<br />

Die Fahrt war natürlich auch vom pädagogischen Gesichtspunkt nicht unbedeutend: so<br />

wurden an einige Teilnehmer Referate über die Kulturgüter in Franken verteilt, und wir<br />

erkannten auch bald den Unterschied zwischen Franken und Bayern. Merke: der Fran<br />

ke bremst beim Anblick eines Ruderbootes und weicht aus, damit seine Heckwellen das<br />

Boot nicht zum Kentern bringen; der Bayer gibt Gas und zielt.<br />

Außerdem drückte die fränkische WAPO bei unseren zwei nächtlichen Fahrten ein<br />

Auge zu. (Ich bin jedoch davon überzeugt, daß sie uns auf dem Feinddetektor-Schirm<br />

bemerkt hat). Allerdings ließen auch die Bayern uns ohne Visa einreisen.<br />

Die Schäden beschränkten sich auf eine Dolle (Der Adn war‘s, ich hab ihn gesehen !)‚<br />

ein Leck in „Prometheus“ und zahlreiche Nervenschäden. Bewundernswert waren die<br />

gepflegten Zustände der örtlichen Bootshäuser. Ein Glück für unseren Bootswart, daß<br />

er das leider nicht sehen konnte.<br />

ZULETZT ZUR ESSKULTUR ...<br />

. . . wo noch einiges an Nachholbedarf nötig wäre: einige sollten längere Pausen zwi<br />

schen den Mahlzeiten (Vollstopfzeiten) einlegen, andere sich ihre Crepes selbermachen<br />

und nicht großzügig für andere das Kochen übernehmen (und das damit eng verbunde<br />

ne Essen). Alle sollten sich mehr Zeit beim Essen lassen und keine Wasserkessel als Tel<br />

1er nehmen, und der Robert sollte das ohnehin schon wertlose BW-Dosenfleisch durch<br />

seine abwertenden Serviergesten nicht noch weiter erniedrigen.<br />

FAZIT:<br />

Alles in allem — gelungene Fahrt, über die sich besonders die Fahrtenleitung, die<br />

„mal wieder“ bei Stephan König und Philipp von Preuschen lag, freuen darf und sollte.<br />

Als abschließende Bemerkung sei noch hinzugefügt, daß das Jugendamt ziemlich<br />

knauserig bei der Vergabe von Zuschüssen geworden ist.<br />

P.S. :<br />

Langer —<br />

So, Mäcking oder Rainer oder wer auch immer: Da hast Du Deinen Artikel!<br />

20<br />

Borsdorf und Michael Mäcking —<br />

21


I<br />

e3.4.68 t 1Z11.<br />

1<br />

22 23<br />

Doch dann kam der Schock. ...<br />

hen, wenn sie für den <strong>SRC</strong> und nicht für die BRG gestartet wäre.<br />

Da waren‘s nur noch sechs....<br />

Krankenhaus gebracht worden war: Sportunfall, sein Minuskus war am Ars . . .<br />

stand) überlegten uns schon, die Schwimmer vom 5SF mitzunehmen. Schließlich dachten<br />

wir uns aber, wir wollen nicht unfair sein. So kamen letztendlich sieben Leute vier<br />

Tage vor dem Wettkampf zusammen. Am Donnerstag besorgte ich die Fahrkarten,<br />

ren. So wurde ich damit beauftragt.<br />

UNGLUCKLICHE VIERTE PLATZE<br />

RUDERER UND FREUND . .<br />

88<br />

Arndt Wiheim<br />

WIR TRAUERN UM<br />

hatte ihn dort hingehangen. Er konnte diese Veranstaltung aber nicht weiter organisie<br />

Wie fast alle Veranstaltungen fing auch der Schwimmwettkampf des Nordrhein-Westfälischen-Ruderverbandes<br />

mit einem Aushang am Schwarzen Brett an. Der Schriftwart<br />

und am Freitag in der ersten großen Pause erfuhr ich, daß Kai Krebsbach gerade ins<br />

„Hab‘ doch sowieso keine Chance“, „Viel zu teuer!“ oder ähnliches. Wir (der Vor-<br />

sprach also einige Leute persönlich an. Meistens hörte man nur: „Ich weiß nicht.“,<br />

Es ging los: Leute wurden gesucht; kaum jemand achtet auf einen Aushang. Man<br />

Verspätung. Auf der Hinfahrrt waren alle noch ziemlich müde, und so war es eine ruhi<br />

Am Sonntag, den 21 . Februar, trafen wir uns dann um viertel nach zehn am Hauptbahnhof.<br />

Um 10.26 Uhr sollte der Zug abfahren, aber natürlich hatte er 20 Minuten<br />

ge Fahrt. Im Schwimmbad eingetroffen, stellten wir sofort fest, daß einige 5SF-<br />

Schwimmer da waren. Unter anderem Ulrike Günter von unserer Schule. Da sie Jahrgang<br />

‘74 ist, beunruhigte sie uns erst einmal nicht. Natürlich hätten wir es lieber gese<br />

Iu%LLugflr2m \


24<br />

—<br />

Christian<br />

25<br />

men „Amor“).<br />

dersaison ‘88 war.<br />

auf Ulrike.<br />

Hoffentlich gibt es dann nicht nur vierte Plätze.<br />

:_<br />

-<br />

erwartungsgemäß die Teilnahme an den beiden Endläufen. Überraschenderweise kam<br />

ten. Man hoffte dann aber noch auf mich. Aber auch aus anderen Schwimmvereinen<br />

tion mit dem GRC bereit zeigten (Susanne Frömel ruderte mit Patrick Schultz zusam<br />

Der Gastgeber hatte zu der Regatta sowohl Schüler- als auch „normale“ Rudervereine<br />

<strong>Bonn</strong> bekam. Aber auch der <strong>SRC</strong> sollte nicht von einem Preis verschont bleiben. Er<br />

war mit elf Leuten vertreten, die sich nur in einem Einzelfall zur ruderischen Koopera<br />

eingeladen. Es kamen neun Ruderclubs, aus allen drei Stadtbezirken. Die größte Teilnehmergruppe<br />

stellte der GRC mit 21 Mann (Frau), wofürer den Ehrenpreis der Stadt<br />

gatta über zehn Kilometer (Steg-GoBach-Steg), die ein gelungener Auftakt in die Ru<br />

Am Samstag, den 16. April, veranstalte der <strong>Bonn</strong>er Ruder-Verein eine Langstreckenre<br />

BRV-ANRUDERN<br />

Bonkowski —<br />

Vielleicht sollten wir dann auch mal auf SSF-Schwimmer zurückgreifen —<br />

vielleicht<br />

Alle freuen sich schon auf das nächste Mal.<br />

demonstrieren, indem er die Tür aus den Angeln trat. Aber keiner hatte dies gesehn.<br />

DM zahlen, weil wir in einem Liegewagen saßen. Wir zogen es aber vor, in einen nor<br />

gerieten wir in Streit. Jeder beharrte auf seinem Vorschlag (Ich z.B. auf „Unglückliche<br />

schrieben wir einen Zeitungsartikel. Schon bei der Suche nach der besten Überschrift<br />

fertig. Als der Schaffner kam, erlebten wir die nächste Überraschung. Jeder sollte 23<br />

malen Abteilwagen umzuziehen. Bei einem Abteil mußte Raffi noch einmal seine Kraft<br />

genabteil. Er machte Anja wegen ihrer blonden Haare sofort Komplimente und unterhielt<br />

sich interessiert mit Karima. Als er mal eine Zeitlang anders beschäftigt war,<br />

vierte Plätze“). Trotzdem schafften wir es nach einer Weile: die Pressemeldung war<br />

Auf der Rückfahrt saßen wir dann mit einem freundlichen Italiener in einem Liegewa<br />

hier erreichten wir nur den verhexten vierten Platz.<br />

Karima. So kam sie auf Platz drei. Im Kraulen hatten wir beide Pech und kamen jeweils<br />

auf den vierten Platz. Auch Anja erreichte den unglücklichen vierten Platz. In der<br />

daß die BRG einen Schwimmer zweimal starten ließ. So machten wir es ihnen gleich<br />

zu kraulen, wofür sie natürlich disqualifiziert wurde. Schade für sie, aber Glück für<br />

als vierte ins Ziel. Eine Schwimmerin war übrigens schon so überfordert, daß sie anfing<br />

auch Anja in den Endlauf. In „Brust“ erzielte ich dann den dritten Platz. Karima kam<br />

Staffel ging es dann nochmal um alles. Wir hatten aber zwei Schwimmer dabei, die nur<br />

„Brust“ konnten, es hätten aber alle sechs an den Start gemußt. Aber da erfuhren wir,<br />

(Anm. d. Red. : die BRG als unser Vorbild ?) und ich schwamm zweimal. Aber auch<br />

waren offensichtlich Ieute am Start. Bei aller Konkurrenz schafften Karima und ich<br />

Sie schwamm nämlich auch bei den Jahrgängen ‘72 / ‘73 und ‘70 / ‘71 mit. Es war sofort<br />

klar, daß Anja Heinzelmann und Karima keine Chance auf den ersten Platz hat-<br />

Trostpreis für den langsamsten Schülervierer (s. Foto).<br />

mern“-Mannschaft sollte nicht „ohne“ ausgehen: für sie gab es eine Tüte Stullen als<br />

BRV, Herrn Prof. Dr. Jürgen Salzwedel, überreicht bekam. Aber auch die „Pom<br />

germeister gestiftete Pokal für den schnellsten Schülervierer vom Vorsitzenden des<br />

Ziel fast acht Minuten Rückstand auf „Ando“, deren Mannschaft den vom Oberbür<br />

Platz hinter „Andrea Doria“ (GRC) ins Ziel brachte.<br />

Vorsitzende mit der feuchten Aussprache und der Vorsitzende als mit der trockenen<br />

Sprache. Am Steuer saß Adrien Morel, der den Klinkervierer souverän auf den zweiten<br />

mern“ war etwa anderthalb Minuten langsamer als „Prometheus“, und hatte damit im<br />

„Prometheus“ (s. Foto), als da wären die Gebrüder Morel, Karima Filali, der Ex-Ex-<br />

„Prometheus“ brauchte für die zehn Kilometer 55 Minuten und 23 Sekunden, „Pom<br />

schaft Oh, Tina, Mäcki, Keimling und Saskia als Steuerfrau, und der Besatzung von<br />

Bis auf diese Ausnahme fuhr der <strong>SRC</strong> „für sich“ ‚ und zwar mit der „Pommern“-Mann<br />

1 -


den.<br />

soll.<br />

fen —<br />

•!<br />

Metern.<br />

geworden. Zu der hervorragenden Tat der Rhenusine meinte ein ehemaliger <strong>SRC</strong>er:<br />

81 Minuten und 16 Sekunden, und war damit Erster in der Kategorie „Schülereiner“<br />

26<br />

Text und Fotos: Michael Mäcking<br />

sind ins Ziel gekommen und kein einziges ist vollgeschlagen oder disqualifiziert wor<br />

Ich finde, daß diese Regatta gerade für den <strong>SRC</strong> ein Erfolg war: alle Boote des <strong>SRC</strong><br />

Stelle der Mannschaft des Päda für ihre kühne Tat gedankt<br />

mußte, weil es ohne jegliche Besatzung in Richtung Köln trieb. Deshalb sei an dieser<br />

SAUS gewann, und daß „Prometheus“ von einem RVPG-Vierer eingefangen werden<br />

Nicht zu vergessen sind außerdem, daß das Ufergeländer den Zweikampf mit der<br />

interessieren als das Gewicht der einzelnen Mannschaften. Er wies mehrmals auf die<br />

(GRC), deren Mannschaft ohne Steuermann 4 1 0 (! ! !) Kilo auf die Waage brachte,<br />

beiden „Fettvierer“ hin. Da war zum einem die auf Riemen geriggerte „Germania“<br />

Dem Kommentator des Geschehens schienen die Zeiten und Plazierungen weniger zu<br />

zum anderen eine Mannschaft vom BRV, die mit Steuermann 482 kg gewogen haben<br />

Aber das wäre noch nicht alles ...<br />

eine Zeitgutschrift von zwei Minuten gab.<br />

wirklich geruderten Zeiten entsprechen, weil es für jeden weiblichen Regattateilnehmer<br />

Über die Zeitangaben muß allerdings noch gesagt werden, daß sie nicht unbedingt den<br />

Das schnellste Boot insgesamt brauchte nur 42 Minuten.<br />

nicht einmal vier Minuten Rückstand auf das Siegerboot.<br />

Das vierte <strong>SRC</strong>-Boot, „Amor“, belegte in seiner Klasse den dritten Platz, mit noch<br />

„Pommern“ war aber insgesamt nicht das langsamste Boot: „Hermännchen“ brauchte<br />

„Hat die das Boot getragen oder was ?“<br />

theus“-Kameraden, die heißhungrig über die Brote herfielen (s. Foto).<br />

„Übriggebliebene“ die mit Salami und Käse belegten Vollkornstullen mit den „Prome<br />

Teil mußte am selben Nachmittag bei der FEG-Mittelstufenfete helfen), teilte der<br />

Da von dieser Mannschaft bei der Preisvergabe nur noch einer übriggeblieben war, (ein<br />

GUGUGAGA IST UNBESTECHLICH<br />

Am 31 . Mai fand auf dem Baldeneysee in Essen-Hügel die Landesregatta der Höheren<br />

Nun zeigte sich aber an jenem Dienstagnachmittag, was Gugugaga davon hält, wenn<br />

man versucht, ihn montagabends zu bestechen: beinharte Rache in Form eines Rollsit<br />

nicht rausfliegen können) wieder drinnen war, starteten wir aus letzter (sechster Posi<br />

tion) hinaus eine krampfhafte Aufholknüppelei: man ließ den Tiger aus den Muskeln.<br />

Schulen Nordrhein-Westfalens statt. Gefahren wurde auf einer Strecke von tausend<br />

Thimm startete im Skiff und wurde erster in der höchsten Leistungsklasse, obwohl seine<br />

Konkurrenten zum Teil mehr als zwei Jahre älter waren als er. Schon am Morgen ein<br />

Das erste Rennen, an dem der <strong>SRC</strong> teilnahm, war für elf Uhr angesetzt. Raphael<br />

Erfolg für den <strong>SRC</strong>: Wo sollte das nur enden ? Oder sollte es gar verenden?<br />

auch für ihn einen ersten Platz geben, denn die Mannschaft (Stephan König, Raphael<br />

Die Antwort auf diese Fragen war: der Doppel-Gig-Vierer wollte es vollenden; es sollte<br />

Eine andere Sache bei der Regatta war der Gegenwind, mal schwach, mal weniger<br />

schwach. Dem Boot des Essener Burggymnasiums machte der Wind mehr zu schaffen<br />

Thimm, Michael Mäcking, Philipp von Preuschen und Adrien Morel) hatte am Vorabend<br />

den Rudergott Gugugaga mit den Worten: „Gib uns morgen den Sieg !“ angeru<br />

Modest und unsportlich wie die Wanderruderer im <strong>SRC</strong> sind, belegte „Ostpreußen II“<br />

(obwohl auch ein Trainingstier mitfuhr) sowohl im Vorlauf als auch im Hoffnungslauf<br />

„nur“ den dritten Platz. ABER: diesmal mußte der zweite Vierer des GRC dran glau<br />

ben, denn für das GRC-Versägen hätte der <strong>SRC</strong> jedesmal eine Ehrenurkunde bekom<br />

zes, der sich auf den Bodenbrettern wohler fühlt als auf der Rollbahn. Wie der Rollsitz<br />

(übrigens ein Ersatz- und nicht ein Original-,,Ostpreußen II“-Rollsitz; letzterer hätte<br />

Am Ziel angekommen; 4 Min. und 18 Sek., naja ! Dritter geworden! Wow! Wir wären<br />

groß war der Rückstand auf das Siegerboot und nur der Sieger des Hoffnungslaufes<br />

kam weiter.<br />

zweiter geworden, wäre das mit dem Rollsitz nicht passiert ! Stark, stark! UND: Wir<br />

sägt werden ...<br />

für<br />

hatten den GRC versägt! BEINHART ! Aber der GRC sollte noch öfter von uns ver<br />

als allen anderen fünf Booten zusammen: es trieb zweimal längs an die Startanlagen<br />

heran. Erst ein DLRG-Boot zog den Vierer aus seiner Misere.<br />

Am Dienstagabend fanden die Vorläufe für das Finale am Mittwochnachmittag für die<br />

Doppel-Gig-Vierer waren gemeldet worden, fünf davon zogen ihre Meldung zurück,<br />

Qualifikation für den Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ statt. 23<br />

Warum also gerade der <strong>SRC</strong>? Diese Frage schien Gugugaga gehört zu haben; er ließ<br />

eine dieser 17 kommt nach Berlin, um das Land Nordrhein-Westfalen zu vertreten.<br />

blieben übrig: 18, eine Mannschaft wurde ausgeschlossen, blieben noch übrig: 17. Nur<br />

nicht uns, sondern das Kardinal-Frings-Gymnasium (BRG) den Endlauf gewinnen.<br />

men müssen, auch wenn es nur wenige Sekunden waren. So z.B. im Vorlauf. Sieger in<br />

anderen fünf Boote konnten sich nur noch durch den Hoffnungslauf für das Finale<br />

unserer Gruppe wurde der GRV: er hatte sich direkt für den Endlauf qualifiziert. Die<br />

qualifizieren. In der Hoffnungslaufgruppe drei, in der außer uns kein <strong>Bonn</strong>er Verein<br />

startete, hatte der <strong>SRC</strong> (4 Min. ‚ 8 Sek.) den Endlauf um zwölf Sekunden verfehlt: so<br />

nur 2 Pfennig pro Person.<br />

27


für<br />

—<br />

Michael<br />

Los<br />

—<br />

Robert<br />

Aber wie schön war es, als wir die Zeiten der beiden GRC-Boote hörten: 4:09 bzw.<br />

4:10. So hatte der <strong>SRC</strong> sich in einem Rennen gleich zweimal für die AG-Regatta am<br />

GRC gerächt. Das haben wir vielleicht doch Gugugaga zu verdanken.<br />

Ein großer Dank gilt auch unserer Betreuerin Bettina Janssen, die das Publikum bei<br />

den abendlichen Proben für die Siegerehrung bestens simulierte.<br />

„DIE“ 24 STUNDEN VON HÜRTH 1988<br />

Mäcking —<br />

Nach dem Muster vom letzten Jahr meldeten wir uns gemeinsam mit GRC und SRV als<br />

die „Gemeinschaft der <strong>Bonn</strong>er Schüler-Ruder-Clubs“ für die 24-Stunden-Regatta an.<br />

Bei diesem Rennen wird während 24 Stunden nach dem Staffelprinzip gerudert: jedes<br />

Boot fährt ein bis zwei Runden und wird beim Passieren der Start- und Ziellinie von einem<br />

anderem Boot, dem mit der „frischen“ Mannschaft, abgelöst.<br />

Um 14 Uhr erfolgte der Start.<br />

Dieser verlief „vermutlich“ ohne weitere Probleme; „vermutlich“ deshalb, weil kein<br />

<strong>SRC</strong>‘er beim Start anwesend war. Dies lag einerseits an der Abwesenheit der damaligen<br />

Klasse lOB (Segeln/Holland) und andererseits am Nicht-Vorhandensein der damaligen<br />

Jahrgangsstufe 12, die sich auf Studienfahrt befand. Darüberhinaus gab es auch<br />

Transportprobleme.<br />

Als ich schließlich gegen 18 Uhr ankam, war das Rennen schon flott im Gange und wir<br />

lagen in der Runden-, Punkte- und der Gesamtwertung sehr weit vorne. Als Boote hatten<br />

wir „Ostpreußen II“ und „Germania“ vom GRC dabei.<br />

Nach stundenlangem Warten kam auch die Mannschaft dran, bei der ich zum ersten<br />

Mal mitrudern konnte.<br />

Nachdem man erst einmal die Mannschaft zusammengerufen hatte, konten wir able<br />

gen. Mit einem dumpfen Gefühl im Magen — mich war es die erste Regatta — ru<br />

derte ich zum Warteplatz, ca. 10 Meter vor der Startlinie. Mit angespannten Blicken<br />

versuchten wir, unser Boot unter den ständig neu ankommenden Booten zu erkennen.<br />

Vom Land her dröhnte Musik aus den Ufer-Lautsprechern.<br />

Als dann schließlich (nach langem Warten) ein Boot als das unserige entziffert wurde<br />

und der Befehl an uns kam, bis zur Startlinie vorzurücken, wuchs die Spannung in mir<br />

bis ins Unermeßliche.<br />

Wenig später, beim Eintreffen der erschöpften Mannschaft unseres anderen Bootes,<br />

kam das Kommando: „Boot Nummer 14 . . . — Sind Sie bereit ? —<br />

!“<br />

Die ersten 500 Meter bis zur Wendeboje waren hart, wir überholten zwei andere Boote.<br />

Nach der scharfen Wende hatten wir dann eine Zwei-Kilometer-Gerade vor uns ...<br />

In der Hoffnung, daß diese bald zurückgelegt wäre, ruderte ich so stark ich nur konnte<br />

Endlich war sie da, die zweite Wendeboje; die Wende war eine richtige Erleichterung<br />

nach dieser langen Strecke.<br />

28<br />

Nun lagen die letzten 1 .500 Meter vor uns. Diese waren am schlimmsten, weil man vor<br />

Erschöpfung am liebsten hätte aufhören wollen. Arme und Beine waren schon ganz<br />

schwach. In diesem Moment halfen besonders die Schreie des Steuermanns, der einem<br />

manchmal die letzten Gemeinheiten an den Kopf warf, um das letzte aus uns herauszu<br />

holen ...<br />

So ruderte ich weiter, unter kräftigem Zusammenbeißen der Zähne. Bei dieser Anstrengung<br />

sagte ich mir auch, daß ich nie mehr an einem Rennen teilnehmen würde.<br />

Kurz vor dem Ziel waren alle Kräfte weg, aber der Aufruf auf „Zehn Dicke“ mußte be<br />

folgt werden. Ich weiß nicht, wie ich den Rest schaftte, aber ich glaube, daß ich noch<br />

nie so nah an den Grenzen meiner Kräfte war. Plötzlich war alles vorbei, wir hatten das<br />

Ziel erreicht und konnten endlich aufhören zu rudern. Meine Arme und Beine zitterten<br />

schon und man konnte einige Momente überhaupt nichts mehr tun, noch nicht einmal<br />

sprechen.<br />

Im weiteren Verlauf des Rennens verbesserten wir mehr und mehr unsere Position, was<br />

eher an den anderen Vereinen unserer Renngemeinschaft lag, als uns 5 <strong>SRC</strong>‘ern. Wir<br />

gewannen sogar mehrere Schnelle Runden und lagen ständig nur wenige Runden hinter<br />

der BRG.<br />

Am Sonntagmorgen mußten wir noch ein paar Strafpunkte einstecken, weil wir beim<br />

Wenden, das wir besonders gut beherrschten, einem anderem Boot den Weg abge<br />

schnitten hatten und dessen Mannschaft sich wegen unfairen Verhaltens beschwert hatte.<br />

Ein zusätzliches Problem war noch, daß bei fast jedem Mannschaftswechsel noch<br />

einer fehlte, weil er zum Beispiel verschlafen hatte.<br />

Am Ende waren wir dritter in der Punkte-, zweiter in der Runden-und (man kann es<br />

kaum glauben !) erster in der Gesamtwertung geworden<br />

Dieses Rennen war also ein totaler Erfolg für uns, und ich möchte allen, und vor allem<br />

den ANFÄNGERN und ANFÄNGERINNEN empfehlen, bei dieser Regatta teilzuneh<br />

men, weil es für sie oft die erste Möglichkeit ist, eine Regatta aktiv mitzuerleben.<br />

DIE <strong>SRC</strong>-ADVENTURE-TROPHY ‘88<br />

Langer —<br />

Die Helden, die später zum siegreichen Team gehörten (Stefan Bonkowski, Christian<br />

Bonkowski, Bettina Janssen, Raphael Thimm und Rainer Weber) trafen sich schon um<br />

‚ 6:45 Uhr am Bootshaus, um das Abenteuer, das auch unter dem Namen „Blaues Band“<br />

bekannt ist, anzugehen. Die Umstände waren ziemlich widrig: Die Temperatur lag nur<br />

um wenige Grade über null, das Team konnte nicht in einem <strong>SRC</strong>-Boot antreten, was<br />

doch ein arges Handicap für die an das eigene Material gewohnten Athleten darstellte.<br />

‚<br />

Außerdem verspätete sich auch noch einer der Akteure, was beim Rest der Mannschaft<br />

zu wilden Beschimpfungen führte und so die Nerven bloßlegte. Hinzu kam, daß der<br />

sonst immer so stimulierend wirkende Kassettenrekorder den Geist aufgegeben hatte.<br />

Man machte sich um 7:30 auf den langen beschwerlichen Weg. Dank der zwar knap<br />

pen, aber schließlich doch ausreichenden Verpflegung (ca. 20 Butterbrote, 4 Tafeln<br />

Schokolade, 6 Packungen Kekse, ca. 1000 Äpfel, Mandarinen, viele Getränke, heiße<br />

Suppe u.v.m.) kämpften sich die Heroen von Pause zu Pause, die beim WSVG, im<br />

Oberwinterer Hafen, in Remagen und während der gesamten Rückfahrt stattfanden.<br />

29


—<br />

Rainer<br />

als<br />

—<br />

Julia<br />

Am <strong>SRC</strong>-Steg wieder angelangt, war das fantastische Resultat sage und schreibe 51 ge<br />

ruderte Kilometer. Die andere Mannschaft, die an diesem Tag ebenfalls den Titel des<br />

Blauen Bandes erringen wollte, wurde während der Fahrt über die immense Überlegenheit<br />

des ersten Bootes von anderen Ruderern aufgeklärt, die fasziniert das siegreiche<br />

Boot beobachtet hatten, und kam zu dem Schluß, daß es wohl sinnvoller wäre, umzu<br />

kehren. Die Helden erwartete indessen am Ende ihrer Fahrt überraschenderweise kein<br />

Empfangskommit& mit Champagner, um die Leistung zu feiern. Aber das tat der gu<br />

ten Stimmung keinen Abbruch.<br />

Ganz nebenbei: Beim Wettbewerb um das Blaue Band handelt es sich um einen Wett<br />

bewerb, der, von Stephan König erfunden, das Ziel hat, die Ruderleistung des Vereins<br />

bzw. die Rudermotivation der Mitglieder zu stärken. Das Blaue Band erhält diejenige<br />

Mannschaft, die an einem Tag die längste Steg-Steg-Fahrt innerhalb des Ruderjahres<br />

1987/‘88 zurückgelegt hat; (mit Steg-Steg-Fahrt ist eine Fahrt gemeint, die am <strong>SRC</strong><br />

Steg beginnt und auch dort wieder endet). In die Wertung kommen zunächst einmal die<br />

Mannschaften, die in ihrer Bootsklasse (Skiff, Zweier, Dreier oder Vierer) beste gewor<br />

den sind. Der Gesamtsieger, d. h. Träger des Blauen Bandes, ist die Mann-Frau-<br />

Schaft, die die beste der bootsklassenbesten ist.<br />

0<br />

Weber —<br />

Arbeitsgem oinscIaft<br />

der<br />

<strong>Bonn</strong>er<br />

SchLiler Ru der- Vereine<br />

schönen Tag, indem sie sich mit Steuern und Kielschweinsein abwechselten. Und ich —<br />

nun ja, über mich gibt‘s nicht viel zu sagen. Ich fühlte mich wie Daniel und Karin zusammen.<br />

(Daß es vielen nicht gerade besser ging, bekamen wir kurze Zeit später zu spü<br />

ren: mehrere Boote fuhren wieder flußabwärts an uns vorbei, teils aus Zeitmangel, teils<br />

wegen Blasen). Beim <strong>SRC</strong> gab die „Pommern“-Mannschaft auf. Sie kam dafür mit<br />

dem Auto nach Honnef. Als wir, d.h. die „Prometheus“-Mannschaft, nach langem<br />

Rudern in Bad Honnef ankamen und beim Anlegen geradewegs ins Gestrüpp fuhren,<br />

war<br />

keine Spur von „Versagern“ zu sehen: Vom <strong>SRC</strong> hatten es noch zwei weitere Boote<br />

geschafft, so daß wir uns vor den anderen AG‘lern nicht total blamierten. Hunger hatten<br />

wir natürlich auch, und so grillten wir unser Fleisch auf einem Rost, den jemand<br />

aus dem Rhein gefischt hatte. Anschließend ließen wir uns lange in der Sonne braten,<br />

und nachdem Stephan uns mitteilte, wir führen wieder los, wollte keiner so richtig.<br />

Aber wer sich nun mal entschlossen hat, wegzufahren, muß auch wieder ans Heimfah<br />

ren denken...<br />

Kurze Zeit später saßen wir also wieder in den Booten. Diesmal ruderte ich mit Eric<br />

und Adrien in einem Boot, was auch ganz lustig war, weil wir fast die ganze Zeit neben<br />

„Prometheus“ fuhren. Einmal überholte uns ein Boot vom GRV, und Adrien kam auf<br />

die geniale Idee, es zu attackieren und „ein wenig“ naß zu machen. Nachdem Stephan<br />

und Adrien noch rumdiskutierten, wer denn nun damit anfangen solle (keiner wollte<br />

danach Schuldgefühle haben), ging die Wasserschlacht schon los. Sie dauerte etwa<br />

zwanzig Minuten (Saskia traf es am schlimmsten, weil sie hinter Stephan saß) und wur<br />

de jäh abgebrochen, als einer vom GRV uns freundlicherweise mitteilte, daß wir schon<br />

seit einiger Zeit an unserem Bootssteg vorbei seien und jetzt wohl oder übel das ganze<br />

Stück wieder hochrudern müßten. Das war der Grund, warum wir nochmals eine Viertelstunde<br />

länger brauchten, bis wir endlich am Bootshaus eintrafen. Dort angekom<br />

men, waren wir erschöpft und ergriffen die Flucht, als Stephan und Adrien wieder darüber<br />

diskutierten, wer denn nun mit der Wasserschlacht angefangen hätte. Das wurde<br />

dann schließlich auch geklärt und damit war das Anrudern zu Ende.<br />

Reuke (und Karin Langer) —<br />

cjc;L, 1c;LLJ%;<br />

AG — ANRUDERN (SO., 24.4.88)<br />

Diesmal ging unsere Fahrt nach Bad Honnef.<br />

Nachdem wir mit einer knappen halben Stunde endlich wohlauf im Boot saßen, spür<br />

ten wir schon nach wenigen Kilometern, wieviel Kondition wir während des Winters<br />

verloren hatten. Hinter mir klagte Daniel über seinen Allerwertesten, welcher alimäh<br />

lich anfing zu schmerzen, weil die Rollsitze angeblich zu hart seien, und vor mir die<br />

kleine Karin, die sich super zusammenreißen konnte und sich nichts anmerken ließ.<br />

Stephan sorgte wie immer für Unterhaltung und ruderte gleichzeitig - wäre das die<br />

selbstverständlichste Sache der Welt. Saskia und Raphaella machten sich auch einen<br />

30<br />

DER <strong>SRC</strong> IN DER PRESSE<br />

Ruderer groß im Schwimmen<br />

Auch beim diesjährigen Schwimmwettkampf des Nordrhein-Westfälischen Ruderver<br />

bandes in Essen konnte der Schüler-Ruder-Club (<strong>SRC</strong>) des Friedrich-Ebert-Gymna<br />

siums hervorragende Leistungen erzielen.<br />

So erreichten Christian Bonkowski und Karima Filali nach hartem Kampf gegen<br />

Schwimmer vom 5SF <strong>Bonn</strong> im Finale je einen bemerkenswerten 3. Platz. In der Staffel<br />

mußte sich die Gruppe mit einem 4. Platz zufriedengeben. Auch in anderen Disziplinen<br />

gab es zahlreiche vierte Plätze für den <strong>SRC</strong>.<br />

(aus : „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“ ‚ 2.3.88)<br />

31


Zahlreiche Erfolge für Schülerruderer<br />

<strong>Bonn</strong>. Bei der 33.Landesregatta der Höheren Schulen Nordrhein-Westfalens auf dem<br />

Baldeneysee in Essen konnten die <strong>Bonn</strong>er Schülerruderer etliche Siege erlangen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Erfolgen im Skiff: in dieser Kategorie siegte in der<br />

älteren Jahrgangsklasse Raphael Thimm vom Friedrich-Ebert-Gymnasium, bei den<br />

jüngeren Jahrgängen gewann Gereon Max vom Clara-Schumann-Gymnasium.<br />

Im Rennen der Gig-Doppelvierer mit Steuermann (Jahrgänge 1970/71) holte das Beethoven-Gymnasium<br />

mit der Mannschaft Christian Klandt, Thomas Nimmesgern, Ar<br />

nim Gustorff, Arndt Bohrer und Steuermann Rödger Franz den Siegertitel. Zweiter in<br />

diesem Rennen wurde das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium mit Ralph Vorwerk,<br />

chen Domscheit, Lorenz Spillner, Kai Schülter und Joachim Keller als Steuermann, der<br />

auch den Doppel-Gig-Vierer der jüngeren Jahrgänge steuerte.<br />

Dieser belegte mit Markus Becker, Jens Marchand, Ingo Kruger und Marcel Küthen<br />

den ersten Platz, und schlug damit fünf konkurrierende Vierer in einem packenden<br />

Rennen über tausend Meter.<br />

Einen hervorragenden dritten Platz im Rennen der Gig-Doppelvierer der Jahrgänge<br />

1969-71 belegte die Mannschaft des Friedrich-Ebert-Gymnasiums mit Stephan König,<br />

Raphael Thimm, Michael Mäcking, Philipp von Preuschen und Adrien Morel als Steu<br />

ermann.<br />

Für den Schüler-Ruder-Club am Ebert-Gymnasium gab es drei weitere Erfolge: bei der<br />

Junioren-Regatta in Essen-Kupferdreh konnte Susanne Frömel einen ersten und einen<br />

zweiten Platz erzielen.<br />

Raphael Thimm, der in Renngemeinschaft mit dem WSV Godesberg fuhr, erreichte<br />

ebenfalls einen glorreichen ersten Platz.<br />

(aus: „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“ ‚ 22.6.88)<br />

Rudern:<br />

Beim Landesentscheid (Anm. d. Red. : Landesentscheid der Junioren) in Essen-Kettwig<br />

verfehlte Susanne Frömel nur ganz knapp die Qualifikation zum Bundeswettbewerb.<br />

Der Schülerin am Friedrich-Ebert-Gymnasium fehlten im Skiff der Jahrgangsstufe<br />

1974 ganze drei Sekunden.<br />

(aus : „General-Anzeiger/<strong>Bonn</strong>er Splitter“ ‚ 16. 6 . 88)<br />

Sieg für die Schülerruderer<br />

<strong>Bonn</strong>. In Renngemeinschaft gewannen die Schülerruderclubs am Friedrich-Ebert-,<br />

Ernst-Moritz-Arndt- und Ernst-Kalkuhl-Gymnasium das 24-Stunden-Rennen auf dem<br />

Otto-Maigler-See bei Hürth in der Kombinationswertung, die sich aus Runden- und<br />

Punktewertung ergibt. In den beiden letztgenannten Wertungsdisziplinen belegte die<br />

Renngemeinschaft den zweiten bzw. dritten Platz.<br />

( aus: „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“, 19.7.88)<br />

Schüler-Ruderregatta: Toller Test für 2.000<br />

<strong>Bonn</strong>. Die diesjährige Vergleichsregatta der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Bonn</strong>er Schülerruderer<br />

hat gezeigt, daß die Schülerrudervereine einen entscheidenden Beitrag zum<br />

sportlichen Teil der Zweitausendjahrfeier <strong>Bonn</strong>s im nächsten Jahr leisten können.<br />

32<br />

Jo<br />

Um sich besser auf die Schülerregatta ‘89 vorzubereiten, ließ man die Regatta in einem<br />

größeren Rahmen als in den vergangen Jahren stattfinden: man lud auch die Godesber<br />

ger Schüler ein.<br />

Insgesamt fanden am Beueler Rheinufer 22 Rennen statt, wobei nach Bootsgattungen<br />

(Einer, Zweier und Vierer), Alter und Geschlecht unterschieden wurde.<br />

Nach sechs spannenden Stunden stand dann das Endergebnis fest: Sieger der Gesamtwertung<br />

wurde wie auch schon im letzten Jahr der Gymnasial-Ruder-Club am Ernst-<br />

Moritz-Arndt-Gymnasium mit 69 Punkten, gefolgt vom Schüler-Ruder-Club am<br />

Friedrich-Ebert-Gymnasium (50 Punkte), dritter der Gesamtwertung wurde das Beethovengymnasium<br />

mit 43 Punkten, vierter das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium (37 Punkte).<br />

Den vorletzten Rang belegte das Heinrich-Hertz-Gymnasium mit 28 Punkten, Schlußlicht<br />

war die Schülerriege des Akademischen Ruderclubs „Rhenus“ (23 Punkte).<br />

Bei der Siegehrung erhielt das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium als besondere Auszeichnung<br />

für den besten Verein einen von Oberbürgermeister Hans Daniels gestifteten<br />

Teller mit dem <strong>Bonn</strong>er Stadtwappen.<br />

Der durchweg positive Verlauf der Veranstaltung ist nicht nur der großen Zahl der mo<br />

tivierten Teilnehmer zu verdanken, sondern auch der technischen Unterstützung seitens<br />

der DLRG, der <strong>Bonn</strong>er Ruder-Gesellschaft und einer <strong>Bonn</strong>er Firma für Lautspre<br />

cheranlagen.<br />

( aus: „<strong>Bonn</strong>er Anzeigenblatt“, 19.10.88)<br />

FAN-POST AUS WALES —<br />

EX-KASSENWART ANUSCH TARAZ BERICHTET<br />

2.6.88<br />

Lieber Stephan!<br />

Ich weiß nicht, warum ich gerade an Dich schreibe, aber irgendjemand muß ja diesen<br />

hervorragenden Artikel (s.u.) bekommen, damit er endlich in ZACK-WEG erscheinen<br />

kann. Da ich allerdings schon für FEG-intern schreibe (ja, die Konkurrenz schläft<br />

nicht ! ! !)‚ wird sich dieser Artikel nur mit dem Senfstechen und ähnlichem beschäfti<br />

gen. Allgemeines (über Essen, Wetter usw.) kann der ZACK-WEG Leser ja dann bei<br />

der Konkurrenz nachlesen. Ich werde versuchen, den Artikel so objektiv wie möglich<br />

zu schreiben, was mir ja eigentlich nicht schwer fallen sollte, da ich doch sowohl Ru<br />

dem wie auch Kanufahren am eigenen Körper und Seele erfahren habe.<br />

Also:<br />

VOM SENFSTECHEN<br />

Im voraus: Ich weiß nicht, woher diese Bezeichnung kommt; Recherchen durch Fachbücher,<br />

-männer und -frauen haben zu keinem Ergebnis geführt. Ich für meinen Teil<br />

esse weder Senf, noch steche ich ihn; fahre aber trotzdem Kanu.<br />

Das Unterscheidungsproblem zwischen Kajak und Kanu wiegt ähnlich schwer wie die<br />

Frage, ob Skull oder‘Riemen. Ein Kanu ist in der Regel oben offen, sieht also aus wie<br />

ein der Länge nach halbierter, ausgehöhlter Baumstamm. Ein Kajak ist oben geschlos<br />

sen, bis auf das Cockpit natürlich, durch welches man seinen Unterleib in das Kajak<br />

zwängt. Wir benutzen Kajaks, weil man, wenn man einmal gekentert ist, sehr viel<br />

33


—<br />

Euer<br />

wieder zu verlassen.<br />

vorragender Plastiksitz montiert, der den Rollsitz an Bequemlichkeit bei weitem übertrifft;<br />

vor allen Dingen wackelt er nicht so oft.<br />

Wales der Fortschritt des Plastiks: leicht, unzerstörbar (ob Kiel oben, unten oder seitlich),<br />

transportabel usw. ...<br />

Ruderern<br />

sh1e<br />

‚<br />

ri<br />

ist ja nicht da), öffnet fachmännisch das „spray-deck“, rollt elegant aus dem Kanu heraus<br />

und schwimmt an die Wasseroberfläche. Dort erwartet einen schon der eifrige Ret<br />

nicht verstanden hat, werde ich auch im weiteren nur von „Kanu“ sprechen.<br />

Ein KaTU ist ungefähr 2,5 m lang und besteht ausschließlich aus Plastik. Während bei<br />

sind außerdem noch Fußstützen (kleine Stembrettelchen sozusagen) anzutreffen, die<br />

glücklicherweise auch ohne dumme Messingschrauben funktionieren (manchmal klem<br />

men sie allerdings; dann muß man mit dem Kopf zuerst in das Kanu kriechen und<br />

denen (wenn auch rückschrittlichen) Holzbooten anzutreffen ist, so herrscht bei uns in<br />

im Falle des Kenterns an der Oberfläche halten sollen. In diesen Kanistern kann man<br />

Im Kanu selber befinden sich an den Enden Kanister (mit Luft gefüllt), die das Gefährt<br />

prima Schoggi, Kekse, Apfelsaft, Malzbier und Almdudler verstauen; nur sollte man es<br />

nicht übertreiben, da sonst das Kanu sinkt, bevor man selber drinnen sitzt. Im Kanu<br />

KLEIDUNG: Der Kanute trägt zu unterst eine Badehose und ein T-Shirt, es folgen ein<br />

Neoprenanzug (einschl. Oberteil) und eine Art wasserdichter K-Way. Darüber emp<br />

fiehlt es sich, eine Schwimmweste zu tragen, und den Kopf ziert ein Plastikhelm (ja<br />

wohl, im Gegensatz zum Rudern braucht man hierbei auch einen Kopf, deswegen wird<br />

bleibt auf dem Rückweg mit Sicherheit stecken). Weiterhin ist im Kanu noch ein her-<br />

Auf dem Kanu sind Deckleinen angebracht, die für die Rettungsversuche mehr als le<br />

benswichtig sind. Jeder Kanute sollte außerdem ein Paddel besitzen: der Schaft besteht<br />

aus Leichtmetall, die Blätter aus Plastik (Sie stehen im 90°-Winkel zueinander).<br />

letztes legt der Kanute noch sein „spray-deck“ an: das ist ein wasserdichter „Rock“, der<br />

er ja geschützt ! ! !). Es ist weiterhin ratsam, Schuhe zu tragen, da sonst die Zehen abfrieren<br />

und im Kanu liegen bleiben würden. Gleiches gilt für Gummihandschuhe. Als<br />

Kanu einzudringen, gleichzeitig aber es dem Kanuten unmöglich macht, das Kanu je<br />

über den Rand des Cockpits gestülpt wird und der es dem Wasser erschwert, in das<br />

Man könnte sogar auf die perverse masochistische Idee kommen, daß er nur Kanu<br />

Die Aufzählung all‘ dieser Ausrüstungsgegenstände könnte zu der völlig überraschenden<br />

Vorstellung führen, der Kanute rechne tatsächlich mit der Möglichkeit zu kentern.<br />

34 35<br />

geht unter, man muß mit dem Boot ans Land schwimmen, Feuerwehr kommt usw.),<br />

derer das Aus bedeutet (Tonne schwimmt weg, Baguette wird naß, Werkzeugkasten<br />

fährt, um zu kentern ! Dies ist in der Tat der Fall. Während der „Absuff“ für den Ru<br />

fängt hier erst der Spaß an. Der Kanute lernt in den ersten Tagen das Vorwärts- und<br />

Rückwärtspaddeln, Lenken, Bremsen, Wenden, seitlich Fahren, Ein- und Aussteigen.<br />

Butterbrot ist zwar noch trocken, doch vor allen Dingen um die Ohren herum wird es<br />

Kanute in einer nassen, kalten, umgedrehten und beinahe ungemütlichen Position: das<br />

Dann widmet er sich dem Studium des Kenterns. Einmal gekentert, befindet sich der<br />

schlagen und vergeblich zu versuchen, sich zu befreien. Nach einer Minute ist man<br />

kalt, und man kann sich des unerklärlichen Gefühis nicht erwehren, daß einem buchstäblich<br />

die Luft ausgeht. Die natürliche Reaktion ist, wild zu strampeln, um sich zu<br />

dann entweder tot oder besinnt sich eines besseren, holt noch einmal tief Wasser (Luft<br />

er herauskommt, und sich somit die Überlebenschancen erheblich verringern.<br />

aer befürchte, daß der Durchschnitts-Ruderer diesen wesentlichen Unterschied<br />

immer noch die Tendenz zu zugegebenermaßen traditionellen, naturverbun<br />

Anusch —<br />

tern, um nicht‘einzufrieren.<br />

sen tragen läßt.<br />

Da man als Kanute Teil des Kanus ist (und nicht komisch auf ein Skiff draufgesetzt<br />

wird), kann man es besser dirigieren und so auch auf Wellen reiten. Hier kommt die,<br />

kann auch bei Wellen betrieben werden und macht eigentlich erst dann richtig Spaß.<br />

Das Kanufahren hat gegenüber dem Rudern sicherlich einen entscheidenden Vorteil: es<br />

fall-Übungen“) Anlaß zu Spekulationen über etwaige masochistische Triebe der Kanuten<br />

geben.<br />

Wie ich schon bezüglich der Kleidung sagte, so können auch diese Manöver (,‚Ernst<br />

man ja dann immer noch aussteigen.<br />

einem Schwung um. Es klappt nicht immer, jedenfalls nicht bei mir, aber zur Not kann<br />

fehlen ist: man preßt sich flach an das Kanu (wenn gekentert) und dreht sich dann mit<br />

Vorteilhafter ist in dieser Hinsicht die Handrolle, die besonders Einzelgängern zu emp<br />

daß man das Kanu in irgendeiner Weise verlassen mußte. Diese Rettungstechnjk beruht<br />

rettende Nase, halten sich an ihr fest und drehen sich so mitsamt dem Kanu um, ohne<br />

nus gegen die Längsseite des gekenterten Kanus. Die schlagenden Hände ertasten die<br />

gen Lage erkennt. Der Retter eilt auch schon herbei und stubst mit der Nase seines Ka<br />

Eine weitaus souveränere Rettungstechnjk ist der „T-Rescue“ : in diesem Falle unterdrückt<br />

der Gekenterte sämtliche Instinkte, bleibt im Kanu Sitzen und schlägt gegen die<br />

Plastikwand, in der Hoffnung, daß jemand seine Unzufriedenheit mit der gegenwärtj<br />

jedoch immer auf gegenseitiger Hilfe.<br />

fest, er zerrt an den Decklejnen des anderen Kanus, entleert<br />

setzt sich<br />

dieses,<br />

wieder<br />

dreht es um,<br />

hinein<br />

man<br />

und schaut grinsend zu, wie der andere<br />

schieht<br />

kentert.<br />

auf Wasser<br />

Das alles<br />

und<br />

ge<br />

dauert, wenn gut geübt, nicht länger als 2 Minuten.<br />

ter (schließlich ist man ja nur seinetwegen gekentert), man hält sich an seinem Kanu<br />

dem Ruderer unbekannte, intellektuelle Herausforderung ins Spiel. Es kommt darauf<br />

an, den richtigen Moment der Welle abzuwarten und dann, trotz der enormen Ge<br />

schwindigkeit, noch lenken zu können. Eine Beschäftigung für Fortgeschrittene ist beispielsweise<br />

das „rock-hopping“, bei dem man sich von einer Welle auf einen Felsen tra<br />

gen läßt, oben auf die nächste Welle wartet, und sich von der dann zum nächsten Fel<br />

Alles in allem ist Kanufahren auch Ruderern als Ausgleichssportart für den Kopf zu<br />

empfehlen; die Beine können sich ja in der Zwischenzeit ausruhen und im Takt mitzit<br />

PP.S. : Lieber Anusch, was wäre gewesen, wenn der Große Vorsitzende inzwischen<br />

P.S. : Stephan, tue mir einen Gefallen und berichtige all‘ die schrecklichen Rechtschreibfehler;<br />

ich schwöre Dir, sie stammen bestimmt von der chronischen Ru<br />

derer-Legasthenie. Danke.<br />

auch an der chronischen Ruderer-Legasthenie erkrankt wäre ??? (Die Redak<br />

tion)


ZACK-WEG-SERVICE:<br />

Das Anmeldeformular zum Ausschneiden:<br />

ANMELDUNG<br />

FÜR DEN SCHÜLER-RUDER-CLUB AM F.-EBERT-GYMNASIUM BONN<br />

ÜBER DIE BEZIEHUNGEN ZUM LYCIE FRANCAIS<br />

BEFRAGTE ERWIN DOLLENWEICH DEN BEKO A.D.<br />

ADRIEN MOREL<br />

E.D. : „Herr Morel, Sie sind das erste Vereinsmitglied, das den ehrenvollen Vorstandsposten<br />

„BeKo“ ‚ d.h. Beauftragter für die Kooperation mit dem Lyc&<br />

Francais, übernommen hat. Ist dies nicht für Sie und den <strong>SRC</strong> von entscheidender<br />

historischer Tragweite ?“<br />

A.M. : „Das ist eine gute Frage ! Lassen Sie mich mal nachdenken. . . Ja. . .ich glaube,<br />

ich habe nun genug zu diesem Thema gesagt.“<br />

E.D. : „Wieviele Franzosen sind zur Zeit im <strong>SRC</strong> ?“<br />

A.M. : „Zu dieser Frage möchte ich nichts sagen, da eine Antwort zu lange Aufzählun<br />

gen erfordern würde.“<br />

Hiermit melde ich mich / meine(n) Tochter/Sohn für den Schüler-Ruder-Club (<strong>SRC</strong>)<br />

am FEG an.<br />

Ich bin über die Bedingungen (Beitrag 5 DM monatlich, jedes Mitglied muß mindestens<br />

den Freischwimmer oder das Schwimmabzeichen in Bronze bestanden haben) infor<br />

miert.<br />

Name<br />

Vorname<br />

Geb. am<br />

Straße<br />

E.D. : „Und wieviele Französinnen ?“<br />

A.M. : „Ich kann mir so große Zahlen einfach nicht merken. Ich müßte in meinen Un<br />

terlagen nachschauen. Allerdings habe ich diese nicht bei mir.“<br />

E.D. : „Woran liegt das ?“<br />

A.M.: „Na ganz einfach daran, daß sie zu schwer sind !“<br />

E.D. : „Nun könnte man einigen Franzosen eine gewisse Passivität vorwerfen, was de<br />

ren Beteiligung an Vereinsaktivitäten (z.B. Wanderfahrten, Skiffiagern oder<br />

auch „nur“ Sonntags-Ruderterminen) angeht. Liegt das nur daran, daß die Un<br />

terrichts- und Ferienzeiten vom FEG und vom Lyc& verschieden sind ?“<br />

A.M.: „Eine Ersatzfrage bitte !“<br />

E.D. :<br />

A.M. :<br />

E.D. :<br />

36<br />

„Welche Zukunftspläne gibt es im Bereich der internationalen Zusammenarbeit<br />

9“<br />

„Die Büros in Washington und Moskau werden bald eingerichtet werden. So<br />

können wir nach dem Motto: „RUDERN FÜR VÖLKERVERSTÄNDIGUNG<br />

UND ABRÜSTUNG“ in die internationale Politik einsteigen. Dann muß der<br />

BeKo allerdings einen bedeutungsvolleren Titel bekommen.“<br />

„Herr Morel, ZACK-WEG dankt Ihnen sehr für dieses Gespräch.“<br />

Wohnort(PLZ)<br />

Tel.Nr.<br />

‚den 19<br />

Unterschrift eines Erziehungsberechtigten<br />

oder des volljährigen Anfängers / der volljährigen Anfängerin<br />

Trennt den Anmeldebogen aus dem Heft heraus und gebt ihn am <strong>SRC</strong>-Info-Brett neben<br />

der Hausmeisterloge einem Vorstandsmitglied ab. (Zu Beginn der Pausen findet<br />

Ihr dort immer jemanden).<br />

37


„Der <strong>SRC</strong> startet eine neue Hilfsaktion:<br />

hals des Vereins.<br />

für einen der Großen des <strong>Bonn</strong>er Schülerruderns:<br />

Voilä:<br />

SCHOGGI für ANUSCH.<br />

AKTION „SCHOGGI FÜR ANUSCH“<br />

widmet).<br />

zum Briten wurde.<br />

L<br />

SCHOGGI FÜR ANUSCH ! —<br />

sei an dieser Stelle nochmals gedankt.<br />

Tagebuch<br />

—<br />

Abschiedsfeier<br />

38<br />

Anuschirawan Taraz, Schatzmeister und Vorstandsmitglied des <strong>SRC</strong>, der größte Geiz-<br />

<strong>Bonn</strong>, Freitag, 04.09.1987, Rochusweg<br />

einer Rettungsaktion<br />

Dies zu hören, freute die ZACK-WEG-Redaktion sehr, jedoch wollte man auch etwas<br />

Die Tafeln kamen jedenfalls mit einer einzigen Ausnahme in Wales an.<br />

Stephan König. Sie kommt garantiert vollständig nach Wales; also: 5 P E N D E T !<br />

schlimmsten heraus. Schokolade wird entgegengenommen von Oh v. Klösterlein und<br />

Hier ist sie, die Hilfsaktion „Schoggi für Anusch“<br />

Nach und nach kam dann auch so die ein oder andere Tafel zusammen; den Spendern<br />

mehr Hintergrundinformationen zu dieser Hilfsaktion haben und fragte den Initiator<br />

nach einem Lagebericht ...<br />

in einem internationalen Internat im kulinarisch grauenvoll rückständigen Wales. Ge<br />

Seit nunmehr trostlosen 7 Monaten und 4 Tagen schmachtet unser Ex-Mitglied Anusch<br />

ken. Aufmerksam las man ihn durch:<br />

peinigt von den Perversionen seines Kochlehrers rief er bereits mehrfach um Hilfe ...<br />

Wenn jeder nur ein kleines Täfelchen Schokolade spendete, wäre Anusch aus dem<br />

Eines Tages ließ sich am Schwarzen Brett ein vom König entworfener Aushang entdek<br />

Waschzuber noch von den Schlachten um das Festessen noch vom grandiosen Abschlußfeuerwerk<br />

erzählen, sondern er ist dem traurigen Schicksal eines der Unseren ge<br />

das Wetter und die an chronisch vorstehenden Zähnen und (soweit weiblichen Ge<br />

schlechts) gerne an Häßlichkeit leiden ! Anusch traf es nun besonders hart.<br />

(Dieser Artikel soll nicht vom peinlichen Absuff des damaligen Schriftwarts in einem<br />

Am Dienstag der folgenden Woche brachte ihn ein Flugzeug nämlich in die nebligste<br />

Gegend, ins dunkle Gefilde Britannien, einer Insel im Atlantischen Ozean weitab jegli<br />

trocken) überleben will, muß Kompromisse schließen, muß sich anpassen.<br />

Da war es ja fast eine Freude, daß er dem Wassersport treu geblieben ist und nicht etwa<br />

Pfefferminzsoße) zum Frühstück fressen, ein Idiom sprechen, das fast so feucht ist wie<br />

cher europäischer Kultur, auf der es entweder regnet oder nebelt.<br />

Anusch kam mit anderen Leidensgenossen unter Primitive, die bereits Nierchen (in<br />

Doch übermittelte er uns eine neue Schreckensnachricht: selbst in diese traurige, verre<br />

gnete Nebelwüste hatte die Axt des amerikanischen Ernährungsimperialismusses in<br />

Form eines US-Kochlehrers eingeschlagen ! Als wären Pfefferminzsoße und ähnliche<br />

Grausamkeiten nicht schon schlimm genug.<br />

gen. Sie leben in Cambridge und in Oxford, zum Teil auch in London.Nur zum Un<br />

In diesem dunklen Erdenfiecken „Britannien“ gibt es eigentlich ein großes Licht: Hoffnungsträger<br />

‚ die seit geraumer Zeit Wärme und Anmut in diese abstoßende Welt tra<br />

glück Anuschs lag seine Schule weitab von eben diesen Missionsorten, im nebligen Hinterland,<br />

in dem sonst nur Briten und Senfstecher überleben. (Anm. d. Red. : Übers<br />

Senfstechen könnt Ihr in „Fanpost aus Wales“ einiges erfahren).<br />

Zunächst kamen keine Nachrichten von Anusch, aber bereits im Dezember erreichte<br />

Bei einem kurzen Erholungsaufenthalt im Winter in Deutschland und Österreich machte<br />

Anusch uns dann aber deutlich:<br />

uns die Meldung, Anusch sei zum Kanuten geworden!<br />

Diese Nachricht erfüllte alle <strong>SRC</strong>‘er mit Grauen und Abscheu.<br />

wer in der unbarmherzigsten aller Höhen (sonst ist es in Höllen wenigstens warm und<br />

Auch setzten bereits vermehrt Hilferufe ein. Zwar hatte es Anusch geschafft, sich vom<br />

Kochunterricht zu befreien, dennoch war eine ständige Bedrohung da.<br />

Da reifte in uns die Idee, unserem arg geplagten Freund Hilfe zukommen zu lassen.<br />

In uns enstand währenddesen der Plan einer grandiosen Rettungsaktion.<br />

größte Hilfsaktion in der Geschichte des <strong>SRC</strong>‘s lief an; von überall her kamen<br />

Spenden, auch von Nicht-Mitgliedern.<br />

Und tatsächlich: bald hing der Aushang am Schwarzen Brett: „Schoggi für Anusch“ .Die<br />

Als Strafe für Anuschs Schreibfaulheit aß der Vorstand schließlich noch eine Tafel und<br />

Schon nach kurzer Zeit war eine beachtliche Menge Schokolade zusammengekommen.<br />

legte nur das Papier ins Paket.<br />

Darunter allerdings auch ein in Schokoladenpapier verpacktes Holzbrett, das von einem<br />

an Destruktivismus leidenden gestiftet wurde.<br />

Hilfsaktionen) bezahlt werden und in ein Paket, gefüllt mit 3 (in Worten: drei) Kilo<br />

Schließlich war das Paket komplett und Dank einer großzügigen Spende konnte<br />

Schokolade verschiedenster Sorten.<br />

schließlich auch das Porto von DM 20,— (die Post profitiert immer am meisten von<br />

rischer Perversion gelungen.<br />

Wieder war dem <strong>SRC</strong> ein grandioser Schlag gegen die internationale Bewegung kulina<br />

Wie Anusch uns bald bestätigte, kam das Paket unbeschädigt und in letzter Sekunde an.<br />

39<br />

Stephan König —


40<br />

das Hochwasser wollte <strong>Bonn</strong> heimsuchen.<br />

hier nun zwei Fotos:<br />

wenn er doch selbst die vielen Personen, die sich unbefugterweise alle Jahre wieder bei<br />

& Fotos: ein Beobachter des Hochwassers —<br />

—<br />

Text<br />

draußen bleiben.<br />

Nicht nur für die Anwohner der Rheinaustraße in Beuel war das ein unangenehmes Ereignis.<br />

Auch der <strong>SRC</strong> mußte aus dem Hochwasser Konsequenzen ziehen: 3 Wochen<br />

sich die stündlich zentimeterweise steigende, bedrohliche und zugleich reißende Flut<br />

die Boote, die in den Stellagen ganz unten lagen, mußten mehrere Tage und Nächte<br />

der Pegel bei 9,39 m steht;<br />

kreuzen. Aber er blieb an Ort und Stelle und vom Schimmel verschont. Auch seine<br />

Dusche und im Gang. Bei unserem Nachbarn ARC sah es dagegen schon anders aus:<br />

kein Rudern, die Werra-Weser-Fahrt fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser,<br />

Das Bootshaus ließ sich von dem Hochwasser wenig anmerken: ein paar Pfützen in der<br />

Stahlseile rissen bei der wahnsinnig starken Strömung nicht. Wen wundert‘s auch,<br />

„Rhein in Flammen“ auf ihm niederlassen, aushält?<br />

das Bootshaus konnte nur noch durch den Garten der Nordrhein-Westfälischen Landesvertretung<br />

erreicht werden.<br />

Für alle diejenigen, die damals keine Gelegenheit hatten, zum Bootshaus zu gehen, um<br />

bekommt man den Eindruck, als würde unser Steg gerade dabei sein, nach Beuel zu<br />

auf dem oberen läßt sich an dem Verkehrsschild deutlich erkennen, was es heißt, wenn<br />

auf dem unteren, das zwei Tage vorher gemacht wurde (Wasserhöhe ungefähr 9 Meter)<br />

Tatzeit: Mitte März bis Anfang April.<br />

anzusehen:<br />

Fünf Jahre nach 1983 sollte es wieder so weit sein:<br />

DAS HOCHWASSER ANNO MCMLXXXVIII<br />

BLZ 370 100 50<br />

Volksbank Beuel, BLZ 380 601 86<br />

BANKVERBINDUNG:<br />

oder: Postgiro Köln, Konto 272 259-507,<br />

Hans G. Mertens, Konto 400 708 010,<br />

Tel.: 48 50 20<br />

5300 <strong>Bonn</strong> 3<br />

Drosselstr. 15<br />

PROTEKTOR:<br />

Hans G. Mertens<br />

5303 Bornheim<br />

Rainer Weber, JST 11<br />

Ennerthang 5<br />

Kai Kießler, Kl. 8 b<br />

Tel. : 23 39 54<br />

Hausdorffstr. 95<br />

Tel.:02223/23394<br />

Tel.:02222/60522<br />

Tel.: 2345 22<br />

(Adresse und Tel. s. Robert Langer)<br />

Achim Pietzcker, Kl. 8 b<br />

Tel.: 44 18 64<br />

Berghovener Str. 62<br />

5300 <strong>Bonn</strong> 1<br />

5300 <strong>Bonn</strong> 3<br />

Winzerstr. 56<br />

Oberkasseler Str. 84 b<br />

Marike Reuke, JST 11<br />

Christian Bonkowski, JST 12<br />

Tel. : 230 777<br />

Eric Langer, JST 11<br />

Tel. : 440 999<br />

Tel. : 34 88 07<br />

5300 <strong>Bonn</strong> 1<br />

5330 Königswinter 1<br />

5300 <strong>Bonn</strong> 1<br />

5300 <strong>Bonn</strong> 3<br />

5300 <strong>Bonn</strong> 2<br />

Mainzer Str. 235<br />

Hinter Hoben 165<br />

Robert Langer, JST 12<br />

Oliver von Klösterlein, JST 12<br />

Servatiusweg 9<br />

SCHRIFTWART:<br />

RUDERWART:<br />

ERSTER BOOTSWART:<br />

BOOTSHAUSWART:<br />

VORSITZENDER:<br />

ZWEITE BOOTSWARTE:<br />

KASSENWARTIN:<br />

BEAUFTRAGTER FÜR DIE ZUSAM<br />

MENARBEIT MIT DEM LYCEE: Ahmet Alanat, Lyce Francais<br />

DER <strong>SRC</strong>-VORSTAND 1988/‘89<br />

41


DIE AKTUELLE S A T Z U N 6 DES <strong>SRC</strong><br />

Auf der Jahreshauptversammlung am 9. 12.87 wurde der am 6. 1 1 .87 vom damaligen<br />

Vorstand erarbeitete Entwurf mit kleinen Anderungen genehmigt. Hier nun die aktu<br />

ellste Fassung der Satzung:<br />

§ 1 -ALLGEMEINE ANGABEN<br />

a) Name: Schüler-Ruder-Club („<strong>SRC</strong>“) am Friedrich-Ebert-Gymnasium,<br />

<strong>Bonn</strong>;<br />

b) Sitz:<br />

Friedrich-Ebert-Gymnasium/<strong>Bonn</strong> ‚ Ollenhauerstr .5,<br />

53 <strong>Bonn</strong> 1, Tel. 77 23 12 oder 77 23 45;<br />

c) Bootshaus: Wilheim-Spiritus-Ufer 2, 53 <strong>Bonn</strong> 1;<br />

d) Gründungstag: 1 .Juli 1956;<br />

e) Das Geschäftsjahr beginnt am 1 .November.<br />

§2-ZWECK DES VEREINS<br />

Pflege des Rudersports (besonders des Wanderruderns), Ausgleichssport, Vertretung<br />

der Schule bei rudersportlichen Veranstaltungen, Pflege guter Kameradschaft, Erzie<br />

hung zur Mitverantwortung für das Vereinsieben und das Leben der Schule, Einübung<br />

in die Formen der Selbstverwaltung einer Gemeinschaft.<br />

§3-MITGLIEDER<br />

Der <strong>SRC</strong> wird gebildet aus:<br />

a) den aktiven Mitgliedern, das sind Anfänger und Ruderer des Friedrich-Ebert-Gym<br />

nasiums und des Lyc& Francais de <strong>Bonn</strong>;<br />

b) den Ehrenmitgliedern.<br />

§4-ORGANE DES <strong>SRC</strong><br />

a) Schirmherr ist der amtierende Direktor des Friedrich-Ebert-Gymnasiums;<br />

b) der Protektor soll dem Lehrerkollegium des Friedrich-Ebert-Gymnasiums angehö<br />

ren und nach Möglichkeit eine Fachausbildung im Rudern nachweisen können. Er<br />

wird vom Vorstand und dem Schirmherrn vorgeschlagen und von der Mitgliederver<br />

sammlung bestätigt;<br />

c) der Vorstand des Schüler-Ruder-Clubs wird gebildet aus:<br />

1 .) dem Vorsitzenden;<br />

2.) dem Ruderwart;<br />

3.) den drei Bootswarten;<br />

4.) dem Bootshauswart;<br />

5.) dem Kassenwart;<br />

6.) dem Schriftwart und<br />

7.) dem Beauftragten für die Zusammenarbeit mit dem Lyc& Francais.<br />

Es vertreten sich gegenseitig der Vorsitzende und der Ruderwart, der 1 . und<br />

2.Bootswart, der 3.Bootswart und der Bootshauswart, der Kassenwart, der Schriftwart<br />

und der Beauftragte für die Zusammenarbeit mit dem Lyc& Francais.<br />

Der Vorstand ist beschlußfähig, wenn ordnungsgemäß eingeladen wurde (auch der<br />

Protektor) und mindestens 4 Mitglieder anwesend sind.<br />

Der Vorstand wird jeweils auf der Jahreshauptversammlung neu gewählt. Besteht<br />

Anlaß zum Mißtrauen gegen den Vorstand, so kann nach § 4 d) eine außerordentli<br />

che Mitgliederversammlung einberufen werden. Die Gründe für das Mißtrauen<br />

42<br />

1<br />

müssen in der Tagesordnung angegeben werden. Die Versammlung kann dann mit<br />

absoluter Mehrheit dem gesamten Vorstand oder einzelnen Mitgliedern das Mißtrauen<br />

aussprechen. Auf der selben Mitgliederversammlung müssen die Ämter in<br />

satzungsgemäßer Wahl neu besetzt werden.<br />

Der Vorstand tritt mindestens einmal pro Woche zu einer Sitzung zusammen. Er<br />

faßt Beschlüsse mit einfacher Mehrheit, bei Stimmengleichheit entscheidet die Stim<br />

me des Vorsitzenden;<br />

d) die Mitgliederversammlung tritt in der ersten Hälfte des Monats November zusam<br />

men und ist beschlußfähig, wenn ordnungsgemäß spätestens zwei Wochen vor der<br />

Sitzung eingeladen wurde.<br />

Die Mitgliederversammlung besteht aus:<br />

1.) den Anfängern. Sie haben Antrags-, aber kein Stimmrecht.<br />

Nach 6 Monaten Mitgliedschaft und abgeschlossener Anfängerausbildung werden<br />

sie vom Vorstand zu Ruderern ernannt;<br />

2.) den Ruderern, die volles Antrags- und Stimmrecht haben.<br />

Ehrenmitglieder haben kein Stimmrecht auf der Mitgliederversammlung.<br />

Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder.<br />

Eine geheime Wahl ist durchzuführen, wenn ein Mitglied dies fordert. Das<br />

Stimmrecht kann nur von Anwesenden ausgeübt werden.<br />

Beschlüsse über Satzungsänderungen, Ausschlüsse, Ehrenmitgliedschaft und Beitrag<br />

müssen mit 2/3-Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefaßt werden, Mißtrau<br />

ensvoten mit absoluter Mehrheit. Bei Beschlüssen über Satzungsänderungen müssen<br />

mindestens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sein. Ist dies nicht der Fall, muß<br />

eine zweite Versammlung ordnungsgemäß ausgeschrieben werden, die dann unab<br />

hängig von der Anzahl der Anwesenden entscheiden kann.<br />

Bei der Entlastung des Vorstands ist der Protektor Versammlungsleiter.<br />

Eine außerordentliche Mitgliederversammlung kann jederzeit vom Vorsitzenden<br />

einberufen werden. Er muß sie einberufen, wenn mmd. 10 Wo der Mitglieder dies<br />

verlangen. Sie müssen dem Antrag die vorgesehene Tagesordnung beifügen.<br />

§5-RECHTE UND PFLICHTEN DER ORGANE<br />

a) Vom Schirmherrn wird erwartet, daß er die Bestrebungen des Vereins unterstützt<br />

und hilft, dessen Stellung in der Schule und nach außen zu wahren;<br />

b) der Protektor vertritt die Interessen des Vereins in der Schule und nach außen. Er ist<br />

Berater des Vereins in allen Angelegenheiten . Er nimmt an Vorstandssitzungen und<br />

Mitgliederversammlungen teil und betreut die Vereinswanderfahrten. Die Vorstandsmitglieder<br />

sind verpflichtet, ihn über das Geschehen in ihrem Amtsbereich<br />

auf dem laufenden zu halten;<br />

c) der Vorstand ist für die Arbeit des <strong>SRC</strong> verantwortlich:<br />

1 .) der Vorsitzende leitet den Verein nach innen und nach außen. Er koordiniert alle<br />

Vereinsaufgaben. Er beruft Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen<br />

ein, gibt die Tagesordnung der Mitgliederversammlung spätestens sieben Tage<br />

vorher bekannt, und ist Sitzungs- und Versammlungsleiter;<br />

2.) der Ruderwart leitet den Ruderbetrieb. Er ist verantwortlich für die Anfängerausbildung<br />

und für die Aufstellung der Ruderpläne. Er bereitet Wanderfahrten<br />

vor, führt das Fahrtenbuch und koordiniert alle sportlichen Aufgaben;<br />

3 .) die Bootswarte sind zu gleichen Teilen für die Instandhaltung des Rudergeräts<br />

und des Werkzeugs verantwortlich. Der 1 .Bootswart koordiniert die Arbeit der<br />

Bootswarte. Sie leisten den Bootsdienst und verhängen auf Beschluß des Vorstands<br />

angemessene Strafen für beschädigtes Bootsmaterial und Werkzeug;<br />

43


4.) der Bootshauswart ist für die Ordnung im Bootshaus und dessen Instandhaltung<br />

verantwortlich . Er darf Bootshausdienste einberufen;<br />

5.) der Kassenwart ist für die finanziellen Angelegenheiten des <strong>SRC</strong> verantwortlich.<br />

Er führt über alle Einnahmen und Ausgaben Kassenbuch. Am Ende des Ge<br />

schäftsjahres legt er der Mitgliederversammlung Rechenschaft ab. Er muß zu jeder<br />

Vorstandssitzung Auskunft über den Kassenstand geben können.<br />

Halbjährlich findet eine Kassenprüfung statt, für die auf der Mitgliederver<br />

sammlung zwei Mitglieder gewählt werden, die mit dem Protektor gemeinsam<br />

die Kassen prüfen. Diese beiden Mitglieder dürfen nicht dem Vorstand angehö<br />

ren;<br />

6.) der Schriftwart führt den Schriftverkehr des Vereins. Er verwaltet das Archiv<br />

des Vereins und führt damit folgende Bücher: Protokollbuch, Briefbuch, Mitgliederkartei,<br />

Vereinschronik und die Vereinsbibliothek. Er verwahrt die Mitgliedskarten,<br />

Leistungskarten und alle Abzeichen und gibt sie aus.<br />

Von ihm sind die für die Mitgliederversammlung wichtigen Bücher sowie die Sat<br />

zungen zu solchen mitzubringen.<br />

Dem Schriftwart obliegt ferner die Redaktion der Clubzeitschrift „Zack-Weg“;<br />

7.) der Beauftragte für die Zusammenarbeit mit dem Lyce Francais de <strong>Bonn</strong> koor<br />

diniert zusammen mit den zuständigen Vorstandsmitgliedern die Zusammenar<br />

beit mit den französischen Mitgliedern und vertritt deren Interesse gegenüber<br />

dem Vorstand, den übrigen Mitgliedern und den Schulleitungen der beiden<br />

Schulen. Er führt in Absprache mit dem Vorstand die Verhandlungen mit der<br />

Schulleitung des Lyc& und organisiert die Information und Werbung im Lyc&<br />

Francais. Er sollte nach Möglichkeit gute Französischkenntnisse besitzen.<br />

§6-BEITRAGSORDNUNG<br />

Die Beitragsordnung ist Bestandteil dieser Satzung.<br />

Der Monatsbeitrag beträgt 5 DM. Es besteht die Möglichkeit, ihn monatlich / vierteljährlich<br />

/ halbjährlich oder jährlich auf das Konto des <strong>SRC</strong> zu überweisen oder bar an<br />

den Kassenwart zu zahlen. Der Beitrag ist im voraus zu entrichten.<br />

§7-ENDE DER MITGLIEDSCHAFT<br />

Die Mitgliedschaft im <strong>SRC</strong> endet:<br />

a) grundsätzlich durch Abitur (Mitgliedschaft im Förderverband des <strong>SRC</strong> oder als Ehrenmitglied<br />

ist noch möglich);<br />

b) durch schriftliche Austrittserklärung, bei Minderjährigen mit schriftlichem Einver<br />

ständnis der Erziehungsberechtigten;<br />

c) durch Ausschluß:<br />

Der Ausschluß eines Mitglieds erfolgt nur auf Antrag und muß vom Vorstand mit<br />

2/3-Mehrheit beschlossen werden. Der Beschluß ist dem Mitglied unter Angabe der<br />

Gründe durch eingeschriebenen Brief mitzuteilen. Die Mitteilung gilt eine Woche<br />

nach Aufgabe zur Post als zugegangen. Der Betroffene kann gegen diesen Beschluß<br />

binnen vier Wochen nach Zugang schriftlichen Einspruch einlegen. Über den Einspruch<br />

entscheidet die Mitgliederversammlung dann endgültig mit 2/3-Mehrheit.<br />

Die Mitglieder haben ihren finanziellen, unruderischen Pflichten unbedingt nachzu<br />

kommen. Bei Rückstand der Beitragszahlung von 12 Monaten muß das betroffene<br />

Mitglied mit dem Ausschluß rechnen. Bei zweimaligem unentschuldigtem Fehlen<br />

beim Boots- oder Bootshausdienst trifft das selbe zu. Ein Fehlen ist unentschuldigt,<br />

wenn die Begründung dem Vorstand nicht vorher mitgeteilt wurde. Bei clubschädi<br />

gern Verhalten wird das betroffene Mitglied ausgeschlossen.<br />

Nach Ausschluß aus dem Verein ist ein Wiedereintritt nicht möglich.<br />

44<br />

§8-ABZEICHEN UND AUSWEISE<br />

a) die Flagge zeigt auf blauem Rechteck im Format 40 x 28 cm einen roten Rhombus<br />

mit den verschlungenen Buchstaben „<strong>SRC</strong>“ in weiß. Der Rhombus befindet sich im<br />

Schnittpunkt eines schwarz umrandeten, weißen Kreuzes, dessen senkrechter Bal<br />

ken zum Flaggenstock hin verschoben ist;<br />

b) das Vereinsabzeichen entspricht der Flagge, jedoch ohne Schrift im Rhombus;<br />

c) das Ehrenabzeichen ist das Vereinsabzeichen mit Silberkranz und wird auf Vorschlag<br />

des Vorstands oder auf Antrag der Mitgliederversammlung verliehen. Die<br />

Bedingungen sind besondere Verdienste um den <strong>SRC</strong> und 2/3-Mehrheit bei der Abstimmung;<br />

d) Mitgliedskarten werden von jedem Mitglied geführt und dienen als Nachweis der<br />

Mitgliedschaft;<br />

e) Leistungskarten: in ihr werden alle erruderten Leistungen des Mitglieds eingetragen.<br />

Sie gilt bei Übereinstimmung mit dem Fahrtenbuch als Bescheinigung für die Lei<br />

stungen des Mitglieds.<br />

DIE SATZUNGSÄNDERUNG UND IHRE FOLGEN<br />

Auf der vorvergangenen Jahreshauptversammlung wurde eine neue Fassung unserer<br />

Satzung verabschiedet, die einige kleine, aber wesentliche Änderungen enthält. Deswe<br />

gen hat die ZACK-WEG-Redaktion beschlossen, die Neufassung zu veröffentlichen.<br />

Damit ist die angekündigte Satzungsreform aber noch nicht abgeschlossen, denn es<br />

steht noch die Reform der Ruderordnung und der AG-Satzung ins Haus.<br />

Ziel der gesamten Reform soll es sein, die Verordnungen dem jetzigen Stand anzupas<br />

sen und wieder bekannt zu machen. Das ist natürlich.nur dann möglich, wenn überflüs<br />

sige Paragraphen gestrichen oder ungenaue konkretisiert werden.<br />

Bei der Reform der AG-Satzung geht es aber um mehr, nämlich um die Reform der Ar<br />

beitsgemeinschaft überhaupt.<br />

45


—<br />

Stephan<br />

—<br />

Michael<br />

Zumindest sollte dies meiner Meinung nach dabei herauskommen.<br />

Bis jetzt sind die Beratungen allerdings noch nicht sehr weit gediehen, im ersten Jahr<br />

konnte man sich nur über die Einführung einer AG-Kasse einigen, die aus Beiträgen al<br />

1er fünf Vereine finanziert wird und für kleinere Ausgaben (Getränke bei An-, Ab- und<br />

sonstigem Rudern z.B.) herhalten soll.<br />

Als Ziel sollten wir aber besonders die Intensivierung der Zusammenarbeit der AG-<br />

Vereine ins Auge fassen, die dadurch erreicht werden kann, daß der AG mehr Rechte<br />

und mehr Macht eingeräumt werden. Denn in den nächsten Jahren wird eine engere<br />

Zusammenarbeit allen Vereinen sehr hilfreich sein. Ich denke da an Veranstaltungen,<br />

die sich vielleicht für die Mitglieder eines einzigen Vereins des Aufwandes wegen nicht<br />

lohnen, für fünf Vereine aber gut realisierbar sind. Als Beispiel seien hier der Bootswartelehrgang<br />

der AG von Till Hafener (SRV) und die AG-Regatta genannt. Auch<br />

können durch engere Zusammenarbeit viele Kosten eingespart werden, und schließlich<br />

kann man Erfahrungen austauschen.<br />

König —<br />

Die Veranstaltung, die an jenem Sonntag stattfand, blieb leider nicht von der Politik<br />

verschont: ein Autonomer versuchte, die Feierlichkeiten, insbesondere die Festrede des<br />

<strong>SRC</strong>-Königs, gewaltsam zu stören. Glücklicherweise gelang es jedoch einigen <strong>SRC</strong><br />

Mitgliedern, diesen Gewalttäter, der seine Molotowcocktails zu Hause vergessen hatte,<br />

zu entmummen.<br />

Nun endlich konnte der Vorsitzende des <strong>SRC</strong> ein paar Worte an sein staunendes Volk<br />

richten. Schon nach wenigen Augenblicken waren die <strong>SRC</strong>-Mitglieder und -Sympathi<br />

santen durch die Worte ihres Königs in eine derartige Ekstase versetzt worden, daß sie<br />

ihrem Präsidenten mit berauschendem Beifall und hinreißend-überwältigendem Klat<br />

schen applaudierten. Deshalb mußte der Vorstandsvorsitzende den Einleitungssatz seiner<br />

Rede (Zitat: „Aufgrund dieses außergewöhnlichen Anlasses . . .<br />

“) dreimal wiederholen.<br />

In seiner Jubiläumsansprache verwies er u.a. auf die weit über das Rudern hinaus<br />

reichenden Aktivitäten seines Vereins (z.B. auf den überaus erfolgreichen Filmnach<br />

mittag am 7.3.).<br />

Mit den geschmackvollen Worten: „Unter dem Aspekt: Ein kleiner Schritt für mich,<br />

ein großer für den Verein, werde ich nun feierlich dieses rote Band zersägen“ rundete er<br />

seine Rede auf würdevolle Weise ab. Und alsbald tat der King (s. Foto), gebadet in einem<br />

Meer von Feuerzeugen seiner inzwischen verzückten Zuhörer und -schauerinnen,<br />

seinen bereits angekündigten kleinen Schritt und zerschnitt mit der Kuchensäge das<br />

wehrlose Band auf eine äußerst grausame und brutale Weise.<br />

Anschließend vergnügten sich die Anwesenden bei einer Kuchenorgie (das Foto<br />

„Gästepanorama“ entstand wenige Sekunden vor der Kuchenverteilung, doch sieht<br />

man deutlich, daß es zumindest ein GRC‘er kaum mehr aushalten kann.)<br />

Später wurden sogar noch Nudeln auf dem von Daniel Thimm gespendeten Herd ge<br />

kocht: LECKER !!!<br />

JUBILÄUM BEIM <strong>SRC</strong><br />

Mäcking —<br />

(Fotos: Oliver v. Klösterlein)<br />

Im Laufe des 9. März 1988 wurde der <strong>SRC</strong> EINE MILLIARDE SEKUNDEN jung.<br />

Das mußte natürlich gefeiert werden. So begab man/frau sich am folgenden Sonntag<br />

ins Bootshaus. Dort gab es eine weitere Tatsache, die auch nicht ohne gefeiert zu werden,<br />

„abgehen“ durfte: die renovierte Umkleide<br />

Schon beim ersten Morgengrauen des 13. März 1988 war klar, daß dieser Sonntag in<br />

die Vereinsgeschichte eingehen würde.<br />

46<br />

47


—<br />

Eure<br />

DIE ERSTE FAHRT MIT DEM RUDERBOOT AUF DEM RHEIN!<br />

‚<br />

1j1i-<br />

1EIi ffiJL<br />

4<br />

-<br />

‘<br />

. . . besonders am Montag<br />

im großen Sportteil des<br />

General-Anzeigers.<br />

Ausführliche regionale<br />

und überregionale Berichterstattung<br />

in Wort und Bild.<br />

Sportfreunde lesen den<br />

General-Anzeiger.<br />

Als wir am Bootshaus ankamen, war keiner da, außer zwei Jungen aus der Oberstufe<br />

(Anm. d. Red. : Wir wußten noch gar nicht, daß Daniel in der Oberstufe ist), die nicht<br />

wußten, was sie tun sollten. Sie erklärten uns, daß die anderen Trainer eine Klausur<br />

schreiben würden, und sie nicht wüßten, ob wir rudern dürften. Am Schluß entschlos<br />

sen wir uns, doch zu rudern. Jessica ging mit einem der Jungen in einen Zweier, der<br />

„Amor“ heißt, und der Rest ging mit dem anderen Jungen in einen Vierer.<br />

Bis wir alles vorbereitet hatten (Ruder eingefettet, Boot hinausgetragen und uns umge<br />

zogen hatten), war ganz schön viel Zeit vergangen. Wir hatten alle, die im Vierer fuh<br />

ren, ein Nachthemd an, denn als Ruderer muß man die Regel kennen :„Ein Ruderer<br />

darf sich alles erlauben.“<br />

Endlich fuhren wir los. Die Strömung war ziemlich stark. Wir ließen uns einen Kilome<br />

ter hinuntertreiben, wobei ich (als Steuerfrau) enttäuscht an den Seilen zog, weil wir<br />

uns immer im Kreise drehten. Da entschlossen wir uns, auf die andere Rheinseite zu ru<br />

dem, denn dort ist nicht so viel Strömung. Als wir nach einer Viertelstunde drüben wa<br />

ren, waren die Mannschaftsleute („Knallbüchsen“) so k.o., daß wir erst einmal zu einem<br />

Steg ruderten. Dort brachte man uns bei, richtig zu rudern, aber wir mußten immer<br />

wieder anfangen zu lachen, so daß dabei überhaupt nichts herauskam.<br />

Als wir dann endlich wieder im Boot saßen, war unser Oberstufenschüler Steuermann.<br />

Doch merkten wir, daß wir zu schwach waren, um gegen die Strömung zu rudern. Also<br />

mußte der (liebe) Oberstufenschüler wieder rudern; bis er aber mit Xenia den Platz ge<br />

tauscht hatte, waren wir wieder 800 Meter abgetrieben, sodaß wir wieder alles hinaufrudern<br />

mußten. Da wir keine Lust mehr hatten, riefen wir allen Fähren, die unseren<br />

Weg benutzten, zu, uns hochzuziehen, aber da sie uns alle eine Meise zeigten, gaben<br />

wir es auf und ruderten hoch. Hinter uns kam der Dampfer „Moby Dick“, und ich<br />

schrie: „Los, Beeilung !“, ließ meine Ruder los und winkte. „Moby Dick“ hatte uns eingeholt,<br />

als wir ausstiegen. Und zur Krönung des Tages hatten wir alle nasse Füße, denn<br />

wenn man das Boot festhält (mit den Füßen) und ein Dampfer kommt, spritzt das Wasser<br />

so hoch, daß man nasse Füße bekommt.<br />

Darum rate ich den Lesern : Rudern bringt zwar Spaß, aber nehmt besser einen aus der<br />

JK 12 als Trainer.<br />

Sonja (getauft: „Die frechste Anfängerin“) —<br />

ncratAn3eier<br />

Justus-von-Liebig-Straße 15 5300 <strong>Bonn</strong> 1 Telefon 02 28/66 88-0<br />

48 49


50<br />

13 —<br />

12 —<br />

6 —<br />

9 —<br />

3 —<br />

Mein<br />

schön<br />

Geil<br />

OP<br />

Puls<br />

! Puls 140<br />

10 —<br />

2 —<br />

ja ! Nie wieder Riemen ! —<br />

Watter!<br />

8 —<br />

5 —<br />

4 —<br />

Eis in the sunshine<br />

Like<br />

Gott, ist das kalt<br />

(R. Thimm)<br />

1 —<br />

Tschuldigung<br />

Ja,<br />

Auf<br />

am<br />

IIIhhh<br />

nass<br />

wowsten !!!<br />

7 —wower!!<br />

RUHE<br />

TOP 67 —<br />

die<br />

N<br />

‚3RC<br />

1<br />

16 —<br />

21 —<br />

51<br />

25 —<br />

27 —<br />

38 —<br />

43 —<br />

45 —<br />

matschig<br />

28 —<br />

30 —<br />

36 —<br />

35 —<br />

32 —<br />

34 —<br />

23 —<br />

33 —<br />

18 —<br />

l4.3.-6.4.:<br />

17 —<br />

Scheiß<br />

Scheißwind<br />

Ausleger<br />

14 —<br />

Scheiß<br />

Super<br />

Regen,<br />

durch<br />

Schweine<br />

When<br />

zu<br />

22 —<br />

24 —<br />

26 —<br />

29 —<br />

42 —<br />

44 —<br />

(Hualp !)<br />

37 —<br />

41 —<br />

20 —<br />

40 —<br />

39 —<br />

3 1 —<br />

Vielen<br />

Kollision<br />

Wasserschlacht<br />

19 —<br />

Ich<br />

<strong>SRC</strong>-Bootshaus<br />

AnDo:<br />

Pöttchen<br />

anstrengend<br />

Anlegen<br />

Pas<br />

We<br />

Essen<br />

Durch<br />

voll<br />

Riemen<br />

nass<br />

furchtbar<br />

AG-Anrudern<br />

Gefahrenzulage<br />

1 1 —<br />

Trainingsruderer<br />

wow!<br />

! Ich weiß, ich bin doof. Gnade mit einem armen<br />

160 ! Hyperoberaffengeil. In Beuel auf Stein gefahren. Kratzer?<br />

gerettet ! Warum lag das Boot noch unten ?? Motz, Zeter<br />

Bb III Erwindolle<br />

FAHRTENBUCHSPRUCH-Hitparade<br />

/1<br />

7 FohTt<br />

1 5 —<br />

(SELBST SCHULD 1 DER RUDERWART)<br />

Abi-Tränig<br />

Krüppelei<br />

Steuer fahren ( gez. : die „Schlesien“-Mannschaft)<br />

Wieder getauscht gegen Steuer ! Blaues Band gewonnen ! Yeah<br />

schööööön<br />

zusätzlich noch mit Strafanzeige<br />

Regen und so ! Mistwasser! Aber schön wars trotzdem.<br />

Pötte ! Scheiß Bojen ! Kotz ! !!!<br />

! Sonst schön<br />

war locker<br />

Dank dem Club d‘aviron de Vichy<br />

weiß immer noch nicht, wozu die 2 Schrauben sind<br />

= <strong>SRC</strong>-Schrotthaufen<br />

Hochwasser !! Pegel Max. 9,39m (29.3.)<br />

kaotisch<br />

verkehrsgefährdendes Verhalten des Steuermanns vom MS.<br />

„Petersberg“ in arge Bedrängnis geraten; derselbige drohte<br />

Training = Krüppelei<br />

had a great time<br />

mal quand meme<br />

in Oberkassel ungünstig: Skull bekam Karies<br />

the weather is fine, we‘re rowing on the Rhine<br />

haben in „Schlesien“ einen schlechten Gleichgewichtssinn, oder ? ! ?<br />

Dummheit der „Prometheus“-Mannschaft mußten wir ohne<br />

Sturm und Kälte: Always look on the bright side of life<br />

schön<br />

! „Dienst nach Vorschrift“<br />

(mit Auto, weil zu schwach)<br />

! Ehre ! Glorie ! GRV-Stander entführt<br />

ohne Fußsteuer: Zick-Zack-Abenteuer<br />

mit AnDo wegen Lorenz‘ Unfähigkeit<br />

neuer GRC-Fünfer ohne Steuermann<br />

schönes warm-heißes zum braun werdendes Wetter


58 —<br />

53 —<br />

55 —<br />

54 —<br />

47 —<br />

48 —<br />

50 —<br />

52 —<br />

SCHWEIN!<br />

46 —<br />

49 —<br />

Hä,<br />

Bis<br />

Huray<br />

(Leiden-Deift, 100 km) in neuer Rekordzeit<br />

51 —<br />

auf Anleger ging der Obmann<br />

Fahrt<br />

Die<br />

Hä,<br />

Super<br />

Anfängerausbildung<br />

Anfängerausbildung<br />

Besser<br />

59 —S‘wargutt<br />

67 —<br />

56 —<br />

65 —<br />

60 —<br />

62 —<br />

64 —<br />

61 —<br />

100<br />

Das<br />

Was<br />

König<br />

1.) Die in GROSSBUCHSTABEN geschriebenen Wörter sind<br />

52<br />

selber hoch. (Oh)<br />

auf dem Steg noch Skulls sah. Bitte trage sie das nächste Mal<br />

57 —<br />

63 —<br />

He,<br />

Hallo,<br />

schönste Boot wo hat<br />

km Fuji Roiemarathon: 38. Platz von 58<br />

reinzulegen (O.v.K.)<br />

(15 JA GAR NICHT WAHR) —<br />

FRAU<br />

AM STEUER IST IMMER GUT (By)<br />

Stephan, Du Schnarchsack ! Du hast vergessen, das Boot<br />

als erwartet, zumindest solange Bettina steuerte<br />

—<br />

(SEUFZ)<br />

hätte schlimmer kommen können !“ Ich freute mich und lächelte und es kam<br />

Und<br />

Anfängerausbildung<br />

2.<br />

Platz Gesamtwertung AG-Regatta ! Wow<br />

(noch nie so weit unten gewesen)<br />

König, gerade wollte ich nach Hause fahren, als ich<br />

König<br />

schrubbte Steg<br />

ist Doofheit ? Fragen zu einer Grundsatzdiskussion<br />

2.) Die Sprüche wurden in der Zeit vom 1. 11 .87-1 . 11 .88 ins Fahrtenbuch eingetragen.<br />

HINWEISE:<br />

Kommentare eines/einer anderen.<br />

. „<br />

Vive<br />

ha France!<br />

66 —<br />

Muß<br />

des unheilbaren Infantilismus überführt<br />

! Hermännchen belegt 1. Platz bei Ringvaart-Regatta<br />

es sprach eine Stimme aus dem Chaos zu mir: „Freue dich und lächle, es<br />

schlimmer ! PS hat noch Risse<br />

i denn, muß i denn mit dem<br />

!<br />

Ruderboot hinaus ???<br />

Schau mir in die Augen, Kleines (DER FILM)<br />

hä! Stefan muß zusammenrechnen ! TUT ES ABER NICHT, DAS<br />

hä! Stefan wird mit „ph“ geschrieben<br />

! (SELBER)<br />

Susi ist niemals 10 km gerudert. NEIDHAMMEL<br />

fällt aus wegen Bootsmangel (Hallo, Bootswart)<br />

Telefon: 0228/232529<br />

5300 <strong>Bonn</strong>-Süd<br />

Bergsfroße O7/ 09<br />

53


72<br />

42<br />

47<br />

5<br />

34<br />

34<br />

40<br />

23<br />

8<br />

47<br />

47<br />

48<br />

12<br />

29<br />

16<br />

26<br />

12<br />

1<br />

10<br />

24<br />

17<br />

6<br />

19<br />

12<br />

13<br />

13<br />

5<br />

4<br />

5<br />

7<br />

5<br />

3<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

2<br />

4<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

cJi ( 1&s()<br />

KILOMETERLISTE RUDERJAHR ‘87/‘88<br />

(1.11.87 — 1.11.88)<br />

1 . Susanne Frömel 1 9 4 3 km — Fahrten<br />

2. Christian Bonkowski . 1 6 5 1 km — Fahrten<br />

3 . Stephan König . 1 5 2 1 km — Fahrten<br />

4. Robert Langer . 1 4 3 3 km — 1 Fahrten<br />

5. Oliver Keimer 1 3 5 2 km — Fahrten<br />

6. Eric Langer 1 2 7 4 km — Fahrten<br />

7. Philipp von Preuschen 1 1 8 2 km — Fahrten<br />

8. Rainer Weber 1 1 2 4 km — Fahrten<br />

9. Thomas Borsdorf 9 0 4 km — Fahrten<br />

10. Michael Mäcking<br />

8 3 0 km — Fahrten<br />

1 1 . Oliver von Klösterlein<br />

7 3 0 km — Fahrten<br />

12. Bettina Janssen<br />

6 7 9 km — Fahrten<br />

13. Adrien Morel<br />

587km— l8Fahrten<br />

14. Saskia Schaffleck<br />

5 5 8 km — Fahrten<br />

15. Marike Reuke<br />

540km— 15 Fahrten<br />

16. Daniel Thimm<br />

463km— l9Fahrten<br />

17. Raphael Thimm<br />

4 5 0 km — Fahrten<br />

18. Julia Reuke<br />

3 7 6 km — Fahrten<br />

19. Karima Filali<br />

3 5 6 km — Fahrten<br />

20. Karin Langer<br />

342km— 13 Fahrten<br />

21 . Ingo Kanefeyer<br />

3 1 4 km — Fahrten<br />

22. Kai Kießler<br />

3 0 4 km — 1 Fahrten<br />

23. Christian Post<br />

301 km— l6Fahrten<br />

1/<br />

24. Robert Beck<br />

25 . Anna Heukamp<br />

26. Raphaella Burhenne<br />

27 . Oliver Rolle<br />

28. Philipp von Bülow<br />

29. Julia Homfeld<br />

30. Claudia Jansen<br />

31 . Carsten Siebold<br />

32. Augusto Pellarini<br />

33. Ahmet Alanat<br />

34. Heike Domnick<br />

35. MarkusOhndorf<br />

36. Hans Günther Mertens<br />

37. Kai Krebsbach<br />

38. Ralph Kopplin<br />

39. Jürgen Peter<br />

40. Jessica Mertens<br />

40. Achim Pietzcker<br />

42. Tobias Bockholt<br />

43. Dirk-Martin Heinzelmann<br />

44. Anette von Koenigswald<br />

45 . Thetis Kronenberg<br />

46. Xenia Heiling<br />

47. Sonja Saul<br />

48. Dorothee Sipp<br />

49. Jan Bittner<br />

50. John Reyels<br />

5 1 . Pascal Fiedler<br />

52. Thomas Mützelburg<br />

53. Valerie Viehoff<br />

54. Iris Fleßenkämper<br />

55. Roland Kirschner<br />

56. Murielle Knopf<br />

57. Natascha Bourgeois<br />

58. Emmanuel Raher<br />

58. Christophe Thuillier<br />

60. Andreas Raisl<br />

60. Katharina Schipulle<br />

62. Christian Lindholm<br />

63. Wilfried Schulz<br />

64. Isabel Hartrath<br />

65. Markus Kuth<br />

Gesamtleistung der Mitglieder:<br />

ANMERKUNGEN:<br />

Die Gäste des <strong>SRC</strong>s ruderten 6.8 1 9 km.<br />

Durchschnittliche Ruderleistung pro Mitglied: 3 4 3<br />

km.<br />

291km— 6Fahrten<br />

2 8 7 km — Fahrten<br />

274km— 6Fahrten<br />

268km— 7Fahrten<br />

241km— 3Fahrten<br />

220km— SFahrten<br />

1 66km—2l Fahrten<br />

1 3 2 km — Fahrten<br />

1 2 1 km — Fahrten<br />

1 1 8km— 6Fahrten<br />

1 lOkm—l9Fahrten<br />

9 1 km — Fahrten<br />

7 5 km — Fahrten<br />

7 5 km — Fahrten<br />

6 1 km — Fahrten<br />

5 6 km — Fahrten<br />

3 9 km — Fahrten<br />

3 9 km — Fahrten<br />

3 5 km — Fahrten<br />

3 2 km — Fahrten<br />

3 1 km — Fahrten<br />

3 1 km — Fahrten<br />

2 7 km — Fahrten<br />

2 6 km — Fahrten<br />

2 5 km — Fahrten<br />

1 8 km — Fahrten<br />

1 8 km — Fahrten<br />

1 8 km — Fahrten<br />

1 7 km — Fahrten<br />

1 6 km — Fahrten<br />

1 4 km — Fahrten<br />

11km— lFahrt<br />

1 0 km — Fahrten<br />

10km— iFahrt<br />

8km— iFahrt<br />

8km— lFahrt<br />

7 km — Fahrten<br />

7 km — Fahrten<br />

6km— lFahrt<br />

4 km — Fahrten<br />

4km— lFahrt<br />

4km— lFahrt<br />

2 2.2 6 5 km<br />

54<br />

55


121<br />

34<br />

37<br />

63<br />

3<br />

36<br />

29<br />

15<br />

17<br />

16<br />

BOOTSKILOMETER (1.11.87 —<br />

1.11.88)<br />

1 . Hermännchen 1 .6 6 9 km —<br />

2. Pöttchen 1 .6 5 5 km —<br />

3. Amor 1 .1 9 6 km —<br />

4. Pommern 7 8 5 km —<br />

5. Optimus 6 5 5 km —<br />

6. Sebulon 6 3 9 km —<br />

7. Prometheus 5 8 8 km —<br />

8. Ostpreußen II 5 4 7 km —<br />

9. Benjamin 1 7 2 km —<br />

10. Schlesien 1 1 2 km —<br />

Summe 8.0 1 8 km<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

Fahrten<br />

VOCABULAIRE POUR LES ILVES DU LYCEE<br />

FRANCAIS<br />

Pour faciliter la lecture de ce journal aux 1ves du Lyce Francais, on num&e ici<br />

quelques termes techniques de l‘aviron.<br />

Pour mieux comprendre aussi les prochains journaux „ZACK-WEG“, ii ne serait pas<br />

mal de garder les pages suivantes. Quelquefois, ii y a des expressions combin&s avec<br />

des prpositions. En ce cas-lä, ii faut chercher la traduction ä l‘initiale de la prposi<br />

tion.<br />

AAAAAAAAAAAAAAA<br />

abdrehen = baisser le poignet<br />

abmelden = forfaire<br />

abriggern = prparer le bateau pour le transport sur le Hänger<br />

abtreiben = driver<br />

absaufen = chavirer<br />

AG = co1Iectivit des clubs d‘aviron des &oles de <strong>Bonn</strong><br />

AH-Verband = soci& des ex-membres d‘un club d‘aviron<br />

(particulirement: la socit des anciens membres du <strong>SRC</strong>)<br />

an Bord = dans le bateau<br />

Anfänger = dbutant<br />

Angler = pecheur<br />

anlegen = aborder<br />

ARC = Club d‘aviron des &udiants ä <strong>Bonn</strong><br />

aufholen = remonter<br />

56 57


Endspurt = enlevage<br />

Fahrtenbuch = carnet de bord<br />

Außenhebel = levier extrieur<br />

Backbord = babord<br />

Bodenbrett = planchette de pied<br />

Bootsgattung = catgorie de bateau<br />

Dollenfett = graisse pour les tolets<br />

Druck = pousse<br />

Ehrenmitglied = membre honoraire<br />

Fahne = drapeau<br />

Endlauf = finale<br />

FFFFFFFFFFFFFFF<br />

Bock = tr&eau<br />

aussteigen = dbarquer<br />

auswaschen = jeter de l‘eau<br />

Blatt = pelle<br />

BBBBBBBBBBBBBBB<br />

Auslage = extension<br />

Ausleger = portant d‘outrigger<br />

Besatzung = quipage<br />

Ausdauer = endurance<br />

aufsetzen = s‘chouer<br />

ausheben = dgager<br />

Blattwinkel = angle de la pelle<br />

Bootshaus = garage ä bateaux<br />

Doppelvierer = quatre rameurs en couple<br />

Durchzug = propulsion<br />

Ehemaliger —<br />

Endzug = phase finale de la traction<br />

Dolle = tolet<br />

Bug = proue<br />

Bootsart = genre de bateau<br />

DDDDDDDDDDDDDDDD<br />

Boot = bateau<br />

Bootslänge = longueur du bateau<br />

Bord = bord<br />

Buhne = brise-lame<br />

Doppelzweier = deux rameurs en couple<br />

Einer = skiff<br />

ex-membre<br />

K<br />

fliegender Start = dpart non tenu<br />

Flagge = drapeau<br />

EEEEEEEEEEEEEEEE<br />

aufriggern = prparer le bateau pour le dpart<br />

auflaufen = s‘&houer<br />

58 59<br />

Fußriemen = courroie de cale-pieds<br />

Fußsteuer = barre au pied<br />

GGGGGGGGGGGGGGGG<br />

gewinnen = gagner<br />

Gegenwind = vent contre<br />

GRC = Club d‘aviron au Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium<br />

GRV = Club d‘aviron au Beethoven-Gymnasium<br />

Hänger = remorque avec laquelle on transporte des bateaux<br />

Heck = poupe<br />

Henkelmann = finir coudes carts<br />

heruntertreiben = driver<br />

Hoffnungslauf = repechage<br />

Holzboot = bateau de bois<br />

„III“<br />

im Takt = en cadence<br />

Kraft = force<br />

Kräfte schonen = se rserver<br />

in die Rücklage gehen = balancer en arrire<br />

Innenhebel = levier intrieur<br />

kentern = chavirer<br />

Kiel = quille<br />

Klemmring = collier<br />

Kocher = r&haud<br />

Klinkerboot = bateau ä clins<br />

Krebs fangen = faire une embard&<br />

kreuzen = croiser<br />

Kribbe = brise-lame<br />

LLLLLLLLLLLLLLL<br />

losrudern = prendre le dpart<br />

Leck = gerc<br />

MMMMMMMMMMMMMMM<br />

Luftkasten = pontage<br />

Mannschaft = equipe<br />

Luftzug = coup en l‘air<br />

Mitglied = membre<br />

Mittelzug = phase intermdiaire de la traction<br />

0000000000000000<br />

Obmann = chef de bateau


60 61<br />

RRRRRRRRRRRRRRRR<br />

Rudergott = Dieu de l‘aviron (,‚Gugugaga“)<br />

Start = dpart<br />

Stemmbrettschraube = vis de la barre de pieds<br />

Steuerbord = tribord<br />

Riemen = aviron<br />

Rücklage = position au dgag<br />

Schlagzahl erhöhen = augmenter le nombre des coups<br />

sinken = sombrer<br />

Steuer = barre<br />

Steg = passerelle<br />

Sitz = (voir: „Rollsitz“)<br />

SRV = Club d‘aviron au Ernst-Kalkuhl-Gymnasium<br />

Schleuse = &luse<br />

<strong>SRC</strong> = Club d‘aviron au Friedrich-Ebert-Gymnasium<br />

Rückenwind = vent favorable<br />

Satzung = statut<br />

Schiedsrichter = juge<br />

ssssssssssssssss<br />

Riß = coupe<br />

Riggerschlüssel = c1 de portant<br />

Rollsitz = sige ä coulisse<br />

Schlag = coup<br />

Skull = rame<br />

Sieg = victoire<br />

Richtung = direction<br />

schöpfen = puiser<br />

Plastikboot = bateau de matire plastique<br />

Regattastart = dpart de rgate<br />

rudern = faire de l‘aviron<br />

runtertreiben = driver<br />

Planke = bordage<br />

Regatta = rgate<br />

Regattastrecke = parcours de rgate<br />

Riemenboot = bateau de pointe<br />

Rollbahn = coulisse<br />

Ruderer = rameur<br />

Schiedsrichterboot = bateau des juges<br />

schmarotzen = &ornifler<br />

Schmarotzer = parasite<br />

schnorren = mendigoter<br />

Schwimmwettkampf = concours de natation<br />

Skullboot = bateau de couple<br />

Spant = membrure<br />

Spundlochschraube = bouchon<br />

Stemmbrett = barre de pieds<br />

Verein = club<br />

Zug = traction<br />

Ziel = arriv&<br />

Zelt = tente<br />

ziehen = tirer<br />

zzzzzzzzzz:<br />

Welle = vague<br />

Ufer = berge<br />

Wasserfassen = prise d‘eau<br />

Wehr = barrage<br />

Wanderfahrt = randonn& (en bateau)<br />

Takt = rhythme<br />

Trainer = entraineur<br />

Vorlauf = serie liminatoire<br />

vvvvvvvvvvvvvvvv<br />

1I1111L111111111<br />

PPPPPPPPpPPPPPPP<br />

1<br />

Steuerleine<br />

Stil = style<br />

Steuermannssitz = sige du barreur<br />

steuern = barrer<br />

Strömung = courant<br />

Tempo wechseln = changer d‘allure<br />

Tonne = tonneau<br />

umkippen = chavirer<br />

untergehen = sombrer<br />

vorrollen = coulisser en avant<br />

Vorsprung = avance<br />

Steuermann = barreur<br />

trainieren = entrainer<br />

Training = entrainement<br />

Trainingstier = bte qui aime l‘entrainement<br />

UUUUUUUUUUUUUUU<br />

Waschbord = hiloire<br />

= tire-veille<br />

Strebe = barre de force<br />

Strecke = parcours<br />

streichen = dnager<br />

vollschlagen = se remplir d‘eau<br />

Werkzeug = outil


5<br />

20<br />

BESCHREIBUNG DES RUDERSCHLAGES SKULLEN<br />

(unter Berücksichtigung jüngerer Veröffentlichungen: Nolte (1982 und 1985), Altenburg(1985),<br />

Körner/Schwanitz(1 985).<br />

Von Prof. W. Schröder, Uni Hamburg, Fachbereich Sportwissenschaft<br />

In der langen geschichtlichen Entwicklung der Rudertechnik hat es verschiedene Auffassungen<br />

über den richtigen Ruderschlag gegeben. Diese wollen wir hier nicht disku<br />

tieren. Die Beschreibung des Leitbildes beruht im wesentlichen aufjüngeren biomecha<br />

nischen Untersuchungen.<br />

Rudern ist ein zyklischer Bewegungsablauf. Eine Beschreibung kann sich zu jedem<br />

Zeitpunkt in den Bewegungsablauf einblenden. Wir starten mit dem Augenblick nach<br />

dem Ausheben.<br />

IN-DIE-AUSLAGE-GEHEN<br />

Die Blätter sind flach gestellt. Die Hände werden zügig, aber nicht ruckhaft vor die<br />

Knie gebracht. Der Bewegung der Hände zum Heck folgt der Oberkörper und dann der<br />

Rollsitz. Zu vermeiden sind Pausen, sowohl in der Rückenlage, wie nach dem Aufrich<br />

ten des Oberkörpers („Noack-Pause“/,,Berliner Stil“). Die Bewegungen des Ruderers<br />

sind beim In-die-Auslage-Gehen darauf gerichtet, den Lauf des Bootes in der Freilaufphase<br />

nicht durch unnötig scharfes Beschleunigen und Abbremsen von Teilmassen zu<br />

stören. Das Abbremsen der Rollbewegung soll analog dem Anrollen langsam und stetig<br />

erfolgen (Nolte 1982).<br />

AUSLAGE<br />

Aus der weiten Vorlage soll das Wasserfassen ohne Verzögerung beginnen. Zur Ausgangsposition:<br />

Der Ruderer rollt bis fast an die heckseitigen Stopper. Das Stemmbrett<br />

ist so eingestellt, daß dabei ein Unterschenkelwinkel von 0 bis 10 Grad (gemessen bis<br />

zur Senkrechten) und ein Kniewinkel von 45 bis 60 Grad (gemessen zwischen Unterschenkel<br />

und Oberschenkel) erreicht wird. Einstellung des Stemmbrettes: 15 — cm<br />

senkrecht unter Rollsitzebene; Einstellung der Rollbahnschienen: Ende 0 — cm heck<br />

wärts von der Dollenanlage). Der Oberkörper liegt auf den Oberschenkeln auf, so daß<br />

ein kleiner Hüftwinkel von 25 Grad (gemessen zwischen Oberschenkel und Verbin<br />

dungslinie Hüftgelenk-Schultergelenk) gegeben ist. Vorlage beträgt 10 bis 30 Grad<br />

(Rückenwinkel gemessen von der Verbindungslinie Hüftgelenk-Schultergelenk zur<br />

Senkrechten). Die Schultern sind so weit wie möglich Richtung Heck gebracht. Die<br />

Arme sind gestreckt, wenn auch nicht überstreckt.<br />

Unterarm und Handrücken bilden eine gerade Linie. Die Kopfhaltung ist achsenge<br />

recht, der Blick auf das Heck des Bootes gerichtet. Die Knie sind leicht geöffnet. Der<br />

Ruderwinkel „vor der Dolle“ (Auslagewinkel) beträgt 60 bis 70 Grad und mehr (gemes<br />

sen von der Orthogonalen).<br />

WASSERFASSEN<br />

Aus dieser weiten Vorlage wird das Wasser mit senkrecht stehenden Blättern durch Anheben<br />

der Hände in kürzester Zeit gefaßt. Dabei müssen die Blätter nach dem Umkehrpunkt<br />

schon in der Luft auf eine Mindestgeschwindigkeit gebracht werden (notwendi<br />

ger minimaler Luftschlag).<br />

62<br />

HYDRODYNAMISCHER LIFT<br />

Es ist klar, daß die Ruderblätter nicht nur Vortrieb erzeugen, wenn sie im Wasser ent<br />

gegen der Fahrtrichtung bewegt werden, sondern insbesondere auch, wenn sie quer zur<br />

Fahrtrichtung durchs Wasser bewegt werden. Durch den hydrodynamischen Lift (Nol<br />

te 1982 und 1985) entsteht quer zur Bewegungsrichtung des Blattes eine Sogkraft am<br />

Blattrücken, die eine Kraftkomponente in Fahrtrichtung besitzt. Diese Sogkraft ent<br />

steht aber nur, wenn das Blatt mit ausreichender Geschwindgkeit „ins Wasser geru<br />

dert“ wird. Kriterium für ein Wasserfassen mit der richtigen Blattgeschwindjgkejt ist,<br />

daß unvermeidliche Wasserspritzer weder heckwärts noch bugwärts gehen dürfen, son<br />

dem senkrecht nach oben. Aus diesen Zusammenhang wird die Forderung abgeleitet,<br />

nach dem Wasserfassen blitzschnell Druck aufzunehmen.<br />

DURCHZUG<br />

Nach dem schnellen Druckaufnehmen soll die Zuggeschwindigkeit am Innenhebel ste<br />

tig gesteigert werden. Der gesamte Körper, der wie eine gespannte Feder zwischen<br />

Stemmbrett und Innenhebel hängt, soll die Streckkraft in kürzester Zeit aufs Blatt<br />

bringen. Dabei entwickeln sowohl die Beinstrecker (Öffnen des Kniewinkels) wie<br />

gleichzeitig die Rückenmuskeln (Öffnen des Hüftwinkels) den Schub, der durch die ge<br />

streckten Arme auf die Innenhebel und damit auf die Dolle übertragen wird. Durch die<br />

geballte Entladung der großen Muskelgruppen in der Antriebsmuskulatur entsteht bei<br />

allen guten Ruderern das Kraftmaximum (gemessen an der Dolle oder am Skull) deut<br />

lich vor der Orthogonalstellung (10 bis 20 Grad Ruderwinkel „vor der Dolle“). Die<br />

Kopplung der Teilkörperkräfte soll so erfolgen, daß die zügige Streckung der Beine<br />

(Öffnen des Kniewinkels) von dem Zurücknehmen des Oberkörpers ständig überlagert<br />

wird. Die Schulterachse überholt also die Hüftachse beim Durchzug in der Bugwärts<br />

bewegung.<br />

HANDFÜHRUNG<br />

Die Arme werden erst aktiv gebeugt, wenn die Hände die Knie passieren und die Skulls<br />

durch die Orthogonalstellung gehen. Für die Handführung beim Durchgang der Innenhebel<br />

durch die Orthogonale wird als Vereinheitlichung im Bereich des Deutschen Ru<br />

derverbandes angestrebt: links über rechts (Höhendifferenz an der Dolle: ca. 1 cm<br />

Überhöhung auf Steuerbord) und damit rechts vor links. Dabei ist die rechte Hand sowohl<br />

im Durchzug wie beim In-die-Auslage-Gehen immer näher am Körper (Nolte<br />

1982).<br />

ENDZUG<br />

Beim Endzug liefert der Oberkörper in einer Rücklage von 20 bis 30 Grad (in Grenzfäl<br />

len auch 10 Grad, Rückenwinkel gemessen von der Senkrechten bis zur Verbindungsli<br />

nie Schultergelenk-Hüftgelenk) ein festes Widerlager für ein scharfes Herannehmen<br />

der Hände.<br />

Dabei soll die Zugrichtung der Hände in der Horizontalebene auf das Schultergelenk<br />

gerichtet sein. Vertikal gesehen, werden die Hände in Höhe des unteren Brustansatzes<br />

an den Körper genommen.<br />

Die dazu passende Dollenhöhe ist 16 bis 18 cm und mehr (Nolte 1982).<br />

AUSHEBEN<br />

Das Blatt soll so ausgehoben werden, daß keine Spritzer heckwärts oder bugwärts ge<br />

hen, wie beim Einsatz. Das ist nur möglich, wenn der Wasserberg, der mit dem schnel<br />

63


So auch von manchem Musiklehrer.<br />

Aber manche Benotungen sind wirklich nicht reell<br />

1985).<br />

So etwas ist ja ganz normal.<br />

—<br />

Ein<br />

FEGnews<br />

deshalb<br />

3<br />

Das<br />

dert“.<br />

pen eine hohe Zuggeschwindigkeit bzw. Drehgeschwindigkeit des Innenhebels erhalten<br />

bleibt.<br />

len Druckaufflehmefl vor dem Blatt gebildet wurde, bis zum Ausheben gehalten wird.<br />

Das ist wiederum nur möglich, wenn durch die optimale Kopplung aller Muskeigrup<br />

ein kleines Stück heckwärts (unvermeidbarer minimaler Luftschlag analog zum Einset<br />

zen), bevor es flach gestellt und nun bugwärts geführt wird.<br />

Dabei ist darauf zu achten, daß die obere Blattkante nicht über den Wasserberg vor<br />

Da im Endzug im wesentlichen nur noch die Armbeuger einen Beitrag zur Erhaltung<br />

dem Blatt hinauskommt, da sonst der Fehler „Wasserwerfen“ auftaucht. Wird durch<br />

ponente. Damit das Blatt eine ausreichende Drehgeschwindigkeit Richtung Heck be<br />

die Verringerung der angeströmten Fläche die ausreichende Drehgeschwindigkeit erhalten,<br />

wirkt auch im Endzug der hydrodynamische Lift und liefert eine Vortriebskom<br />

der Drehgeschwindigkeit liefern, diese aber nicht die gleiche Kraft wie zuvor die Beinstrecker<br />

und Rückenmuskeln entwickeln können, muß zur Verringerung der Wasserkraft<br />

am Blatt die Blattfläche im Endzug langsam verkleinert werden. Die Handkurve<br />

geht daher im letzten Drittel leicht nach unten, das Blatt wird „aus dem Wasser geru<br />

Rücken der orthodoxen Technik. Mit dem flachen Vorführen der Skullblätter (geringerer<br />

Luftwiderstand, darum so lange wie möglich flach halten) und mit dem Senkrechts<br />

hält, müssen sich die Hände mit voller Geschwindigkeit auf den fixierten Oberkörper<br />

tellen der Blätter direkt vor dem Einsatz haben wir den Anschluß an die Einblendung in<br />

den zyklischen Bewegungsablauf.<br />

hin bewegen, und der Oberkörper darf den Händen nicht entgegenkommen. Der End<br />

tung des Wasserberges senkrecht „herausgerudert“ und bewegt sich in der Luft noch<br />

zug wird nicht abgebremst, solange das Blatt im Wasser ist. Das Blatt wird bei Erhal<br />

beitswinkel im Ruderschlag von ca. 105 Grad (lange Wasserarbeit) entsteht, wobei zwei<br />

Kriterium für richtiges Ausheben: keine Spritzer heckwärts oder bugwärts. Der überstrichene<br />

Ruderwinkel „hinter der Dolle“ beträgt ca 35 Grad, so daß ein gesamter Ar<br />

Ausdruck „vorderzugbetonter Schubschlag“ zum Ausdruck gebracht (Altenburg,<br />

Drittel des Arbeitsweges „vor der Dolle“ liegt. Dies wird in der DDR-Literatur mit dem<br />

im Freilauf (,‚Markenzeichen“ der erfolgreichen DDR-Ruderer), wodurch der Schwerpunkt<br />

tiefer gehalten wird, eine geeignetere Lösung als das Aufschwingen mit geradem<br />

gungen an der Vertikalen vorkommen Darum ist der runde Rücken im Durchzug und<br />

Beim gesamten Ruderzyklus ist darauf zu achten, daß möglichst geringe Massenbewe<br />

UNGERECHTE NOTENGEBUNG<br />

64 65<br />

Sicher hat sich jeder schon mal über die Notengebung geärgert.<br />

dem Zeugnis, auch wenn diese Schüler nichts im Unterricht sagen. Spielt man ein nicht-<br />

sches Instrument, wie Geige, Cello oder Oboe, steht die Note „sehr gut“ garantiert auf<br />

Zu Anfang eines jeden Schuljahres fragt dieser Lehrer, ob, und wenn ja, welches Instrument<br />

man spielt. Die Schüler geben bereitwillig Auskunft. Diejenigen, die ein Instrument<br />

spielen, haben sofort eine gute Note sicher. Ist es sogar ein schönes klassi<br />

(aus: „Rudersport“ Nr.3/87, 5. 44 ff.)<br />

eine gute zwei zu kommen. Aber die anderen, die kein Instrument spielen, sind schon<br />

klassisches Instrument, muß man sich schon mal melden. Aber es ist kein Problem, auf<br />

arme Socken. Sie müssen sich so gut wie jede Stunde melden und etwas zum Unterricht<br />

meistens nichts —<br />

beitragen. Und dann ist es auch höchstens ein „gut“. Dabei können diese Schüler<br />

sind sie ja im Unterricht. Sie müssen sich doppelt so viel anstrengen,<br />

müssen immer genau aufpassen, müssen sich zu Hause hinsetzen und lernen.<br />

Hause für andere Fächer arbeiten, während andere für Musik büffeln. Diese Schüler<br />

sind schon so bevorteilt, daß sie sich leicht eine gute Note erarbeiten können, ohne die<br />

Die anderen können sich im Unterricht leise anders beschäftigen. Sie können auch zu<br />

Hilfe des Lehrers. Mit ein wenig Hilfe des Lehrers würden alle im Unterricht mitma<br />

nicht so beansprucht. Aber da sich ältere Leute noch schwerer ändern können als jun<br />

chen (es will ja keiner eine schlechte Note haben), der Unterricht würde schneller vorangehen,<br />

die Schüler würden sich nicht mehr so langweilen, und auch der Lehrer wäre<br />

ge, rate ich denen unter Euch, die mal Musik nehmen wollen: Lernt ein Instrument!<br />

Eure Note, es sei denn, Ihr geht auf das Clara-Schumann-Gymnasium zu Musik. Dort<br />

Vielleicht habt Ihr ja auch Spaß beim Spielen. Es ist aber auf jeden Fall vorteilhaft für<br />

sind alle gleichberechtigt.<br />

PROJEKTTAGE ‘88<br />

Hallo F.E.G.-Schülerinnen und Schüler!<br />

Wir, die Klasse 8b (Schuljahr 87/88), laden Euch ein, uns während der drei Projekttage<br />

zu begleiten.<br />

Meisterschüler der Musik —<br />

Zck4Je<br />

Schulmagazin


Unser Projekt lag im Bereich Biologie und stand unter der Leitung von Frau Pernau<br />

und Herrn Vaudoisey (vom Lyc&). Wir möchten aber nicht nur über die Arbeit und<br />

deren Ergebnisse berichten, sondern auch vom Verhältnis F.E.G. -Lyc& Francais erzählen.<br />

Denn unsere Klasse hatte vor, während den Projekttagen mit der 4e des Lyce<br />

intensiv zu korrespondieren und die gemeinsamen Ergebnisse durch eine gute Zusam<br />

menarbeit zu erhalten.<br />

Es begann damit, daß wir in Gruppen eingeteilt wurden, mit je einem Lehrer als Grup<br />

penleiter (Frau Genscher, Frau Linke und Herrn Twirdy). Als wir, die Gruppe 1, uns<br />

am ersten Tag mit den Franzosen bekannt gemacht hatten, empfanden wir sofort Sym<br />

pathie füreinander. Unser Thema bezog sich auf die Beobachtungen der Fische in ih<br />

rem Biotop „Fluß“. Zuerst mußte man sich einen Fisch aus dem Biobuch aussuchen<br />

und jeweils dazu eine Deutsch-Französische Beschreibung anfertigen. Danach haben<br />

wir uns mit dem Aussterben der Fischarten am Rhein beschäftigt, indem wir die einzelnen<br />

Fische, mit ihren Formen und Anpassungserscheinungen von der Quelle bis zur<br />

Mündung analysierten. Außerdem interessierte uns die Frage, welche dieser Fische<br />

heutzutage streng unter Naturschutz stehen. Zusätzlich haben wir ein großes Plakat<br />

vom Rhein angefertigt und jeweils die Fische dazugemalt; das Bild sollte die Verteilung<br />

der verschiedenen Fischarten im Gewässerlauf anzeigen. Dann haben wir eine Abbil<br />

dung vom Ökosystem „Fluß“ angefertigt, aus der sich die wichtigsten abiotischen Fak<br />

toren ablesen ließen, die für den jeweiligen Gewässerabschnitt gemessen werden konn<br />

ten (z.B. Sauerstoffgehalt des Wassers, Sommertemperatur, Fließgeschwindigkeit und<br />

Schlammablagerungen).<br />

Während die anderen Gruppen ins Museum König gefahren sind und durch ganz <strong>Bonn</strong><br />

eine „Expedition“ gemacht haben, begannen wir jetzt mit der wirklich praktischen Ar<br />

beit; zum krönenden Abschluß sind wir am dritten Tag ins Kölner Aquarium gefahren,<br />

um dort durch Beobachtungen der Fische diese aus Knetmasse zu modellieren. Unser<br />

erster Eindruck vom Aquarium war Erstaunen und Neugier, letztere wurde schnell be<br />

friedigt, denn der sehr nette zuständige Lehrer fürs Aquarium, Herr Klaus, hat uns<br />

durch das ganze Gebäude geführt und uns über den Aligator, die Insekten und vor al<br />

lem über die Fische aufgeklärt. Nun wußten wir über alles Bescheid und hatten auch<br />

Zeit, uns einzugewöhnen und zu beobachten. Und dann hieß es: „Ran ans Modellieren<br />

!“ Herr Klaus war so freundlich uns zu zeigen, wie man mit Ton arbeitet und schließ<br />

lich einen Fisch daraus formt. Als Grundlage dafür hatten wir natürlich die Fische in<br />

ihren Aquarien, doch fiel es uns nicht leicht, sie zu formen: viele von ihnen wollten uns<br />

ihre „Bella Figura“ nicht zeigen und hielten sich immer hinter den Algen versteckt.<br />

Doch das war noch längst nicht die einzige Schwierigkeit. Jede einzelne Flosse mußte<br />

präzise beobachtet bzw. bearbeitet werden. Und daß wir die Hände nachher voller Ton<br />

hatten, ist natürlich klar. Nach Kunst sahen unsere Werke wirklich nicht aus, aber ein<br />

paar Ähnlichkeiten waren doch zu finden. Zum Schluß fühlten wir uns richtig als Mitarbeiter<br />

des Aquariums integriert. Das Mitmachen hat wirklich viel Spaß gemacht. Aus<br />

dieser Erfahrung haben sowohl die Franzosen als auch die Deutschen gelernt, daß aus<br />

den kalten Begegnungen auf dem Schulhof während der Pausen eine warme Atmos<br />

phäre entstanden war. Für einige war es sogar Freundschaft, wer weiß (?)...<br />

—N.P.—(8b, ‘87/‘88)<br />

. . . FOR LOVIN‘ YOU . . . <strong>SRC</strong><br />

DAS ERSTE FILMPROJEKT VON ZACK-WEG<br />

Am 14. 12. 1988, im Rahmen der Nikolausfeier, wurde der erste Spielfilm aus dem Hau<br />

se ZACK-WEG, produziert von der hundertprozentigen ZACK-WEG-Tochter<br />

„ZACK-WEG UNITED PICTURES“ ‚ welturaufgeführt! Ein denkwürdiges Ereignis!<br />

ZACK-WEG DECKT DIE HINTERGRÜNDE AUF!<br />

JLLdi<br />

Es begann dazumal im Dezember des Jahres 1987 mit einer Unterredung der beiden Regisseure,<br />

bei der zunächst nur eine Aneinanderreihung von Sketchen ins Auge gefaßt<br />

wurde.<br />

Doch das Projekt schlief erst einmal wieder ein, bis uns Alaric Hamacher den Tip gab,<br />

daß man bei der Stadtbildstelle <strong>Bonn</strong> die technische Ausrüstung bekommen könne.<br />

Damit war das Hauptproblem gelöst, und bald wurden drei <strong>SRC</strong>er auf einen Lehrgang<br />

der Stadtbildstelle entsandt.<br />

In langen, sehr langen Telefongesprächen wurde nun zwischen den Regisseuren die<br />

Story ausgehandelt. Schließlich kam man zu folgendem Schluß:<br />

Der Film sollte einerseits einen gewissen Werbeeffekt für den <strong>SRC</strong> haben und andererseits<br />

in möglichst verrückter Form das Vereinsleben wiederspiegeln.<br />

Es folgte der Beschluß, eine grobe Rahmenhandlung um eine Aneinanderreihung von<br />

Gags herumzulegen. Dazu bot sich entweder die Errettung der Welt vor dem Bösen (James<br />

Bond-Schema) oder eine Lovestory (eben jenes Schema); wir entschieden uns für<br />

eine Mischung: Die Errettung der Welt vor dem GSVW durch eine Liebesbeziehung<br />

über die Grenzen hinweg unter Einbeziehung von Spionage, Crime, Seeschlachten,<br />

Verfolgungsjagden, Rockmusik und romantischen Abschiedsszenen.<br />

66 67


—<br />

Stephan<br />

—<br />

Wo<br />

—<br />

Im<br />

—<br />

Ich<br />

—<br />

Seppel<br />

24-STUNDEN-WATCH ‘88<br />

Einiges wurde in wenigen Fragmenten eines Drehbuchs festgehalten, der Rest wurde<br />

mehr oder weniger spontan verwirklicht.<br />

Die Dreharbeiten begannen dann in den Sommerferien auf einem Skiffiager in Hürth<br />

(wo sollte es auch sonst sein), zu dem erstaunlich viele Leute kamen.<br />

Dort zeigte sich dann auch der Wert des Filmprojektes:<br />

Ich glaube, daß das Skiffiager eines der lustigsten und interessantesten war, die bis jetzt<br />

stattgefunden haben, und das trotz des bereits zu genüge bekannten Standortes.<br />

Nach den Sommerferien sah es dann zunächst so aus, als ob das Projekt nicht mehr vor<br />

unserem Abitur fertig werden würde, doch nach den Herbstferien wurden dann die<br />

restlichen Szenen stark zusammengestrichen und durch den Erzähler ersetzt. Der Rest<br />

wurde dann an drei weiteren Terminen abgedreht.<br />

Schließlich wurde der Film dann in einer Marathonsitzung von 40 Stunden (in der Zeit<br />

inbegriffen sind: 3 Stunden Schlaf, 2 Stunden Schule) geschnitten und an einem weiteren<br />

Wochenende vertont.<br />

Alles in allem (man mag von dem endgültigen Resultat halten, was man will, perfekt<br />

war es nicht und sollte es auch gar nicht sein) war das gesamte Filmprojekt ein großer<br />

Erfolg. Erstens hat es, so glaube ich, allen Teilnehmern Spaß gemacht und zweitens ist<br />

auch etwas vorzeigbares herausgekommen.<br />

Ein Thema für den nächsten <strong>SRC</strong>-Film ist bereits gefunden:<br />

Die glorreichen sieben Ruderer ! Der erste Ruderwestern!<br />

Gesucht wird ein neues Team, das selbstverständlich auch eine eigene Idee verfilmen<br />

kann ...<br />

13.30 Uhr. Die ersten Verrückten sammeln sich vor dem Bootshaus des <strong>SRC</strong>, alle mit<br />

irgendwelchen Hauptnahrungsmitteln wie Chips und Cola bestückt. Um 14 Uhr soll‘s<br />

losgehen. 24 Stunden lang Video gucken. Alles ist da, Amateure wie Profis aus zahlrei<br />

ehen „laschen“ Video-Nächten.<br />

Alles ist da, alles bis auf die Videofilme und den Recorder, was uns beides von einem<br />

barmherzigen, wohlgesonnten <strong>SRC</strong>er und Videogucker gespendet wurde. Aber auch<br />

diese Nebensachen sind dann um 14. 15 Uhr am rechten Platz.<br />

Jetzt kann‘s endlich losgehen. Die letzten Zigaretten werden ausgedrückt (im Videozimmer<br />

ist Rauchverbot) und dann „jedet aff“.<br />

Was als erstes geguckt wird, steht außer Frage:<br />

Der Kult-Film „Life of Brian“ !!!<br />

Nach dieser korrekten Einführung in die „flimmerigsten 24 Stunden des Jahres 1988“<br />

reiht sich nun ein Film an den anderen. Leute kommen, setzen sich dazu oder schütteln<br />

den Kopf und gehen wieder.<br />

Ein Uhr . . . nach 10 Stunden und 45 Minuten hängt nur noch der „harte Kern“ mit klei<br />

nen Pupillen vor dem Kasten.<br />

Der harte Kern besteht aus 8 Gehirnlosen namentlich Oh, Monkey, Seppel, Bettina,<br />

Rainer, Heike, Röbi & Jens aus dem <strong>SRC</strong> und Umgebung, die in den 24 Stunden 6 Ba<br />

guettes und mehrere Kannen Kaffee verdrücken (nicht mitgerechnet sind Chips, Kekse,<br />

Haribo . . . und vor allem nicht die Zigaretten).<br />

Nach 20 Stunden werden dann höhere Konversationen wie die folgenden immer häufi<br />

ger:<br />

is‘n auf einmal der Typ mit dem Hut? —<br />

Film davor, glaub‘ ich ! —<br />

Doch mit aller Willenskraft jedes einzelnen werden auch noch die letzten 4 Stunden<br />

durchgehalten.<br />

Der nächste 24 Stunden-Watch kommt bestimmt....<br />

Hier möchte ich in tiefer Trauer den Verstorbenen und den Langzeitgeschädigten mei<br />

ne Anerkennung aussprechen.<br />

Und natürlich auch UNS, den Überlebenden des 24 Stunden-Watch ‘88.<br />

war dabei!!!<br />

RUDERN WIE EINST BEI SALAMIS<br />

(Ein Bericht von Gerhard Prause/ZElTmagazin)<br />

Bergengruen —<br />

Mit Ruderkampfschiffen besiegten die Griechen 480 v. Chr. in der ersten entscheidenden<br />

Seeschlacht der Weltgeschichte die Perser.<br />

Jetzt wurde eine solche „Triere“ naturgetreu nachgebaut...<br />

P.S. :<br />

König —<br />

Wegen des immensen öffentlichen Interesses wurde der Film bereits im FEG wiederholt.<br />

Es war die erste entscheidende Seeschlacht der Weltgeschichte, und jeder mußte es einmal<br />

lernen und sollte es auch wissen, was die Zeitgenossen Herodot, „der Vater der Ge<br />

schichte“, und der Dichter Aischylos, der in dieser Schlacht selber mitkämpfte, darüber<br />

berichtet und gedichtet haben:<br />

68 69


die<br />

Vor zweieinhalb Jahrtausenden, in den letzten Septembertagen des Jahres 480 v. Chr.,<br />

siegte die griechische Flotte unter dem athenischen Politiker Themistokles mit 347 Trie<br />

ren, dreirangigen Ruderkampfschiffen, vor der Insel Salamis nahe bei Athen über dreioder<br />

gar viermal so viel persische Schiffe. Persiens Großkönig Xerxes 1. ‚ der den Hellespont<br />

überbrückt hatte und mit fünf Millionen und 283 Tausend und 220 Mann gegen<br />

die Griechen gezogen war, weit nach Mittelgriechenland hinein, brach wegen dieser<br />

Niederlage seinen sorgfältig vorbereiteten Feldzug ab und machte sich mit dem Gros<br />

seines Heeres auf den Rückmarsch.<br />

Zwar ließ er in Thessalien noch Truppen stehen, aber als die Griechen im folgenden<br />

Jahr auch sie und dann bei Mykale in Kleinasien den Rest der Perserflotte schlugen,<br />

gab Xerxes den Plan von der Eroberung Griechenlands auf. Und fortan ließen er und<br />

seine Nachfolger die Griechen in Ruhe, auch die griechischen Städte in Kleinasien.<br />

So bewahrte der Sieg bei Salamis die Griechen und also die Europäer vor persischer<br />

Herrschaft. Gesiegt hatte- und vor allem dies mußte durch die Jahrhunderte gelernt<br />

werden, obgleich es so nicht stimmt — Freiheit über den Despotismus, gesiegt hatten<br />

das Demokratische, das Humane, die höhere Ethik, gesiegt hatten die Besseren<br />

über die Barbaren. Aber in der Geschichte siegten ja immer die Besseren, jedenfalls ih<br />

ren eigenen Siegesbeschreibungen zufolge.<br />

Aischylos indessen zeigte in seiner berühmten „Perser“-Trilogie den griechischen Sieg<br />

bei Salamis auch von der anderen Seite, und zwar als Tragödie für das persische Volk,<br />

heraufbeschworen vom allzu stolzen ‚ allzu selbstbewußt-überheblichen Xerxes ‚ der<br />

sich gegen die Götter vergangen habe, indem er eine so gewaltige Flotte baute und mit<br />

einer Schiffsbrücke den Hellespont bezwungen und den Meeresgott Poseidon überlistet<br />

zu haben meinte. Wegen solcher Hybris und Verblendung sei Xerxes zum hilflosen<br />

Spielball der Götter geworden, die das Verhängnis mit voller Wucht über ihn kommen<br />

ließen: „Mit einem Schlag ist dieses reiche Glück vernichtet, der Perser Blüte liegt am<br />

Boden.“ Aber was eigentlich waren ihm, dem griechischen Dichter, die Perser!? Dachte<br />

Aischylos wirklich an Xerxes, als er schrieb: „Denn wenn die Götter listigen Trug ersinnen,<br />

welcher sterbliche Mann wird dann entkommen?“ Oder meinte er in Wahrheit<br />

Themistokles ? Wollte er ihn warnen, genauso ins Verderben zu rennen wie einige Jah<br />

re zuvor der Perserkönig?<br />

Als Aischylos dies schrieb, nur fünf, sechs Jahre nach Salamis, war Themistokles bei<br />

seinen Landsleuten schon nicht mehr beliebt.<br />

Und bald sollten sie ihn nur noch hassen. Daß er weiterhin Opfer von ihnen verlangte,<br />

und zwar für Rüstung und Verteidigung, weil er dem Frieden mit den Persern nicht<br />

traute, wollten sie nicht einsehen. Daß er Athen zusammen mit seinem Hafen Piräus<br />

durch hohe Mauern befestigte, verübelten ihm vor allem die Spartaner, während die<br />

Athener ihm Geldgier ünd Prunksucht vorwarfen und daß er nach der Tyrannis strebe.<br />

Durch den Ostrazismus, ihr Scherbengericht, jagten sie ihn schließlich in die Verban<br />

nung, ihn, den Helden von Salamis, der allein den Sieg über die Perser möglich ge<br />

macht hatte.<br />

Bereits nach deren ersten Feldzügen gegen Griechenland, 492 und 490, hatte Themi<br />

stokles erkannt, daß die mächtigen Perser allenfalls zur See verwundbar waren, an ih<br />

rer Flotte, die die Landtruppen vom Wasser aus schützen und mit Nachschub versor<br />

gen sollte. Zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam es mit ihnen, nachdem sich die<br />

griechischen Städte in Kleinasien, die Siedlungen der lonier, unter Führung der mächti<br />

gen Hafen- und Handelsstadt Milet, von der dort entstandenen Vorherrschaft der Perser<br />

lossagten. Diesen „Ionischen Aufstand“ aber nahmen die Perser nicht einfach hin,<br />

sondern ahndeten ihn mit Rachefeldzügen, zunächst gegen die Ionischen Städte, wobei<br />

sie Milet und sein großes Zeus-Heiligtum zu Didymas zerstörten (492), dann auch ge<br />

gen das Mutterland. Hierbei waren sie zunächst nicht erfolgreich: 492 ging ihre Flotte<br />

am Athosgebirge unter, und 490 wurden sie in der Ebene von Marathon geschlagen,<br />

was sie zur Umkehr veranlaßte. Als sie zehn Jahre später, unter Xerxes, zum dritten<br />

Mal kamen, siegten sie bei den Thermopylen über den Spartanerkönig Leonidas (des<br />

sen Stellung ihnen verraten worden war), rückten durch Mittelgriechenland nach Atti<br />

ka ein und zerstörten das von seinen Bewohnern verlassene Athen mit den Tempeln der<br />

Akropolis. Themistokles hatte die Athener veranlaßt, auf die Insel Salamis auszuwei<br />

chen, vor der er mit der griechischen Flotte lag. Diese Flotte war sein Werk. Sie bestand<br />

fast nur aus Trieren. Die schnellen, wendigen dreirangigen Ruderboote, die auch unter<br />

Segel fahren konnten, hatte Themistokles erst kurze Zeit zuvor bauen lassen, finanziert<br />

aus Einnahmen der staatlichen Bergwerke bei Laureion, wo mit Hilfe von Sklaven vor<br />

allem Silber gewonnen wurde. Die Triere (lateinisch: trireme) war das historisch bedeu<br />

tendste und vollkommenste Kriegsschiff der Antike.<br />

Schon im siebten Jahrhundert v. Chr. wurde sie gebaut, was aus bildlichen Darstellun<br />

gen auf Vasen hervorgeht. Technisch ausgereift war sie wohl erst in der zweiten Hälfte<br />

des sechsten Jahrhunderts und fand dann in sehr vielen Flotten Verwendung. Im fünften<br />

Jahrhundert gab man der Triere eine besondere Bugform. Da sprang der Steven in<br />

flachem Winkel weit vor und traf sich am Sporn mit dem leicht hochgebogenen Kiel.<br />

Der bronzene Sporn bildete mit seinen drei horizontal übereinanderliegenden Stoßmei<br />

ßeln einen kurzen kompakten Rammbock. Er war das Wichtigste an der Triere und<br />

machte sie zur meistgefürchteten Waffe im Seekrieg. Denn vor allem zum Rammen<br />

war die Triere konzipiert, nicht zum Entern. Um feindliche Schiffe so wuchtig rammen<br />

zu können, daß sie leckschlugen oder zum Kentern gebracht wurden oder daß deren<br />

Ausleger für die Riemen wegbrachen, mußte sie schnell und beweglich, leicht und<br />

schlank und mit großer Antriebskraft ausgestattet sein. Also mußten auf möglichst<br />

kleinem Raum möglichst viele Rojer, Ruderer, untergebracht werden. Über die Anord<br />

nung der 170 Rojer auf den etwa 37 Meter langen und knapp sechs Meter breiten Schif<br />

fen ist lange gerätselt worden.<br />

Genauere Beschreibungen sind aus der Antike nicht überliefert, auch nicht aus römi<br />

scher Zeit, als Trieren immer noch gebaut wurden, und es sind auch keine einigerma<br />

ßen erhaltenen Schiffe dieses Typs gefunden worden. Das „Trieren-Rätsel“ bestand in<br />

der Frage, ob die Rojer in den „Dreiern“ zu dritt an einem Riemen saßen oder, jeder an<br />

einem Riemen, in drei Rängen übereinander. Daß jede Triere 170 Rojer hatte, die an<br />

gleich langen Riemen saßen, jeder Riemen 4,2 Meter lang, fanden Archäologen heraus,<br />

die in Piräus Schiffsbauhallen ausgruben, wo die antiken Trieren gebaut worden wa<br />

ren. Dort entdeckten sie Angaben über die Größe der Schiffe, die Anzahl der Ruderer<br />

und die Länge der Riemen.<br />

Erst diese jüngeren Funde, zusammen mit allem, was aus der antiken Literatur und al<br />

ten Vasenbildern hervorgeht und aus Wrackteilen ähnlicher Schiffe zu erschließen ist,<br />

ermöglichten es zwei englische Altertumswissenschaftlern, dem Archäologen John F.<br />

Morrison und dem Marinetechniker John Coates, ein konkretes Bild des l70-Rojer-<br />

Kampfschiffs zusammenzupuzzeln. Und aufgrund ihrer Initiative wurde jetzt in Grie<br />

chenland für zwei Millionen Mark (bereitgestelllt vom griechischen Kulturministerium<br />

und der Marine) eine solche Triere nachgebaut. Ende Juni lief sie vom Stapel, und<br />

demnächst wird sie mit 170 Ruderern und einem Steuermann zu Experimenten in See<br />

stechen. Die Experten wollen praktisch erfahren, was das Wunderwerk einst wirklich<br />

70 71


leisten konnte, wie schnell, wie wendig, wie kräftig, wie sicher es war und wie diszipli<br />

niert und geschickt die Ruderer sein mußten, um die 170 Riemen aus drei Stockwerken<br />

jederzeit in Takt zu halten.<br />

Nicht in allen Details wurde das Schiff dem antiken Vorbild genau nachgebaut. Statt<br />

der Silberkiefer-Planken mit einem Eichenkiel hat es Planken aus nordamerikanischen<br />

Douglasie-Hölzern und einen Kiel aus lroko-Holz. Das Tauwerk ist aus Polyester, und<br />

die Abdichtung erfolgte nicht mit Werg und Pech, sondern mit modernem Kunststoff.<br />

Aber im Prinzip folgte man der antiken Bauweise, so zum Beispiel, indem man sich für<br />

leichtes, elastisches Holz entschied und vor allem die alten Maße übernahm, soweit sie<br />

bekannt waren, die Länge von 37 Metern und die Breite von 5,45 m.<br />

Die Plätze für die 170 Ruderer sind alle unter Deck. Auf dem Deck ist der Platz für den<br />

Steuermann, ein etwas erhöhter Sitz am Heck. Auf Deck war einst auch, so in der<br />

Schlacht bei Salamis, Platz für vierzehn Hopliten, schwer bewaffnet mit Lanzen,<br />

Schwertern, Schildern, Helmen, Panzern und Beinschienen, und vier Bogenschützen.<br />

Darüber, wie diese schwerbewaffneten Fußsoldaten bei Salamis zum Einsatz kamen<br />

und wie sie sich eigentlich beim Rammen an Deck hielten, werden die Experimente mit<br />

der nachgebauten Triere nichts aussagen, auch nicht darüber, ob und auf welche Weise<br />

Hunderte von Trieren zugleich kämpften, ob und wie ihre Kapitäne sich untereinander<br />

und mit dem Flottenchef Themistokles verständigten und ob rote Flaggen, wie von<br />

Fachleuten vermutet, wirklich ein Befehl zum Angriff bedeuten. Uberhaupt wird sich<br />

zum Verlauf jener Entscheidungsschlacht schwerlich etwas Neues ergeben, das die<br />

überlieferten Darstellungen verdeutlichen würde. Diesen ist zwar zu entnehmen, daß<br />

die Hopliten zum Kämpfen kamen, etwa wenn eine Triere nach dem Rammen eines<br />

Perserschiffs verkeilt blieb, aber die Aussagen sind allgemein, ungenau, vor allem<br />

bleibt der Gesamtverlauf der Schlacht unklar.<br />

Über ihn gibt es inzwischen eine umfangreiche Literatur, aber sicher scheint nur zu<br />

sein, daß Themistokles sich mit seiner Flotte in den schmalen Sund zwischen Salamis<br />

und dem Festland zurückzog und die Perser dorthin lockte, wo es ihnen dann nicht<br />

möglich war, ihre zahlenmäßige Überlegenheit zur Geltung zu bringen. Angeblich wur<br />

den die meisten Perserschiffe Opfer der griechischen Rammsporne. Und da die Perser<br />

auf ihren Schiffen sehr viel mehr Fußsoldaten mitführten, sollen ihre Verluste gewaltig<br />

gewesen sein, und zwar vierzigtausend Mann, während die Griechen nur 409 Schiffe<br />

verloren, deren Besatzungen aber an Land geschwommen seien (was die Perser als<br />

Nichtschwimmer nicht gekonnt hätten).<br />

Aber solche antiken Zahlen müssen mit größter Skepsis gelesen werden. Daß die von<br />

Herodot genannte Zahl von 5.283.220 Mann, mit denen Xerxes nach Griechenland ge<br />

kommen sei, gewaltig übertrieben ist, hat schon vor einem dreiviertel Jahrhundert der<br />

Historiker Hans Deibrück gezeigt. Nach seinen Berechnungen kam Xerxes mit allerhöchstens<br />

45.000 bis 55.000 Kriegern und einem Troß von 100.000 bis 200.000 Mann,<br />

die Flottenmannschaft darin eingeschlossen.<br />

1<br />

kommen? Gewiß war Athen die größte griechische Stadt. Aber in den Großstädten jener<br />

Zeit, zu denen noch Ephesus und Milet zählten, einige hunderttausend Einwohner<br />

zu vermuten, einschließlich der Metöken, der zugewanderten Fremden, und der Skla<br />

yen, ist durch archäologische Funde nicht zu begründen. Diese lassen im Gegenteil auf<br />

sehr viel niedrigere Einwohnerzahlen schließen. Der Wiederaufbau des zerstörten Milet<br />

wird von den Archäologen Wolfram Hoepfner und Ernst-Ludwig Schwandner aufgrund<br />

neuester Forschungen für nur 15.000 bis 20.000 Menschen geschätzt!<br />

Für die viel zu hohen griechischen Zahlen über Heer und Flotte der Perser gibt es eine<br />

plausible Erklärung. Sie sollten die Siege der Griechen erhöhen, sie bedeutender und<br />

heldenhafter erscheinen lassen. Dies war allein durch Übertreibung der quantitativen<br />

Überlegenheit der Barbaren möglich, da man ihnen Qualitäten nicht zugestehen moch<br />

te; sie konnten nicht einmal schwimmen. Daß seine Zahlen irreal waren, hat Herodot<br />

selber angedeutet, indem er gestand, er wundere sich darüber, woher denn so viele Tausende<br />

von Menschen genug zu leben bekommen könnten.<br />

Die Übertreibung der gegenerischen Stärke führte zwangsläufig auch zur Übertreibung<br />

der eigenen Zahlen. Denn die Behauptung, sich einer Übermacht von 1 .200 Schiffen<br />

mit vielleicht weniger als hundert erwehrt zu haben, wäre unglaubwürdig gewesen. Del<br />

brück meinte sogar, daß „die Zahlenangaben der Griechen gar keinen Glauben verdie<br />

nen, auch nicht den allergeringsten“, und er folgerte, daß wir „ihnen nicht entnehmen<br />

können, ob die numerische Überlegenheit auf Seiten der Griechen oder der Perser“ lag.<br />

Und was wurde aus Themistokles, dem Helden von Salamis, dem „Retter Europas“,<br />

dem eigentlichen Sieger über die Perser, die Barbaren? Als er bereits im Exil war, ver<br />

urteilten ihn die Athener wegen Medismos, d. h. wegen persischer Gesinnung zum<br />

Tode. Der Grund: Nachdem er sich die Spartaner zu Gegnern gemacht hatte, wegen<br />

der Ummauerung Athens und seines Hafens, hatte er überlegt, ob Athen sich nicht bes<br />

ser mit den Persern verbünden solle. Das wurde ihm als Hochverrat ausgelegt. Als Vo<br />

gelfreier auf der Flucht sah Themistokles für sich keine andere Möglichkeit mehr, als<br />

nach Persien zu gehen und seine ehemaligen Feinde um Asyl zu bitten. Die aber setzten<br />

für seine Ergreifung ein hohes Kopfgeld aus. Um nicht erkannt zu werden, wählte The<br />

mistokles eine abseits gelegene Reiseroute, und so kam er in das äolische Städtchen Ai<br />

gai. Dort kannte ihn niemand, erzählt Plutarch, nur sein Gastfreund Nikogenes, der<br />

reichste Mann Äoliens. Der hatte gute Verbindungen zu den persischen Großen und<br />

habe es ermöglicht, daß Themistokles in einem mit Tüchern verhängten Wagen als ver<br />

schleierte persische Frau unbehelligt bis nach Susa zum König Artaxerxes kam, der sich<br />

an dem Sieger von Salamis nicht etwa rächte, sondern ihn im Gegenteil mit persönli<br />

chen Geschenken auszeichnete. Themistokles, so heißt es, lebte fortan in Magnesia als<br />

einer der großen Herren des persischen Reiches.<br />

Heute glaubt niemand mehr an Herodots fünfeinviertel Millionen. Aber merkwürdi<br />

gerweise wird seine Angabe über die Perserschiffe sehr viel weniger angezweifelt und<br />

infolgedessen weniger reduziert, vielleicht deswegen, weil der Augenzeuge Aischylos<br />

ebenfalls eine sehr hohe Zahl nennt, nämlich 1 .207. Doch da auch die Perser überwie<br />

gend Trieren fuhren, wären für so viele Schiffe allein zweihundderttausend Rojer erforderlich<br />

gewesen.<br />

Sogar die Zahl von 347 Trieren der Griechen dürfte übertrieben sein. Mit Hopliten und<br />

Bogenschützen hätte eine so starke Flotte 65.000 Mann gebraucht. Woher sollen die<br />

72<br />

(aus: ZEITmagazin Nr. 38/87)<br />

73


chenswert;<br />

Unser Urteil: 1 GOLDENES SKULL<br />

Unser Urteil: 1 HÖLZERNES SKULL<br />

—<br />

DER<br />

—<br />

aus<br />

wert;<br />

lativ ungünstig.<br />

(Nr. 1,) bis 7.) siehe ZACK-WEG Nr. 16 !)<br />

9.) „Biergarten am Hofgarten“ 1 Aschaffenburg<br />

—<br />

direkt<br />

Zunächst einmal Entschuldigung, daß die ZACK-WEG-Gourmets erst in dieser Ausga<br />

be ihre BEURTEILUNGSSKALA erscheinen lassen:<br />

3 GOLDENE SKULLS = optimale Küche zu annehmbaren Preisen, unbedingt besu<br />

2 GOLDENE SKULLS = gute Küche, gute Preise, sehr zu empfehlen;<br />

Auch hier bekommt man gute italienische Küche zu annehmbaren Preisen geboten,<br />

eine gute Ausweichmöglichkeit, wenn „La vecchia Mamma“ (s. Nr. 6 !) mal wieder<br />

überfüllt ist.<br />

74 75<br />

Empfehlung: vier verschiedene Nudelsorten überbacken!<br />

1 GOLDENES SKULL = befriedigende Küche zu entsprechenden Preisen, besuchens<br />

1 HÖLZERNES SKULL = nicht unbedingt zu empfehlen.<br />

(auch wenn das Pfeffersteak sehr scharf war), aber das Preis-Leistungsverhältnis ist re<br />

Dieses Restaurant ist leider weniger zu empfehlen. Zwar ist das Essen nicht schlecht<br />

gegenüber dem chinesischen Restaurant „Jade“ (s. Nr. 7.)<br />

8.) „Ristorante Italia“ 1 Koblenz<br />

RESTAURANTFUHRER FUR WANDERFAHRTEN TEIL 2 —<br />

GUIDE ZACK-WEG<br />

;1IRK3<br />

niedrigen Preisen: empfehlenswert!<br />

Unser Urteil: 2 GOLDENE SKULLS<br />

Ausnahmsweise eine Empfehlung für <strong>Bonn</strong>: In der <strong>Bonn</strong>gasse gibt es ein billiges gutes<br />

11.) „La piccola“ 1 <strong>Bonn</strong><br />

italienisches Restaurant, das Ketten wie Mc Donnalds und selbst Pizza-Hut auch im<br />

dem Tagebuch eines Grenzschützers —<br />

Nach kurzen Beratungen holt Rainer Weber energisch zum Gegenschlag aus. Es<br />

lehnt dieser völlig unverständlicherweise ab.<br />

Mittwoch, 19. August 1987, 17.25 Uhr (MEZ).<br />

nie; der Konflikt ist beigelegt. Als jedoch Stephan Könich Rainer seine freundschaftlich-fachmännische<br />

Hilfe bei den Ausgrabungen eines Riesenzitronenstücks anbietet,<br />

zu ziehen.<br />

ben etwa 3 mm im feindlichen Gebiet zu ziehen. Der erhoffte Erfolg bleibt jedoch aus,<br />

gegnerische Sorbet ein, um den Grenzgraben zentimeterweit über Stephan Könichs Eis<br />

In den nun zustandekommenden Verhandlungen einigt man sich auf eine feste Grenzli<br />

in einer Blitzaktion überwindet Rainer Weber den Grenzgraben und dringt tief in das<br />

kommt zu einem Handgemenge, bei dem es Stephan Könich gelingt, einen Grenzgra<br />

gezwungen, den Markennamen so zu verändern, daß uns keine Schleichwerbung vorge<br />

Loch in der gegnerischen Sorbethälfte aus und bringt ungehindert den Aushub in den<br />

„Schnöller, Mökick !“ ein toter Eisschaber auf. (Anm. d. Red. : Wir sahen uns leider<br />

worfen werden kann.) Unvermittelt überschreitet er die Mitte und hebt ein 5 mm tiefes<br />

Schlund Stephan Könichs. Entrüstung auf der gegnerischen Seite.<br />

Mittwoch, 19. August 1987, 17.24 Uhr (MEZ).<br />

Plötzlich taucht an der Sorbetspitze in der Mitte eines Zitronensorbets der Marke<br />

GRENZSCHWIERIGKEITEN AN DER SORBETSPITZE<br />

Eine gute Alternative . . . 1 GOLDENES SKULL<br />

Preis-Leistungsverhältnis um Längen schlägt (von der Qualität mal ganz abgesehen)<br />

und auch fast rund um die Uhr (bis 23 Uhr) geöffnet hat.<br />

Gute Pizzeria, bietet Pizzen und Salate auch zum mitnehmen, gehobene Qualität zu<br />

10.) „Plnocchjo“ 1 Kettwig


. .<br />

. — -<br />

Row<br />

Row in West-Berlin<br />

1 wanna<br />

Row in West-Berlin<br />

1 wanna<br />

Row in West-Berlin<br />

Row in West-Berlin, now<br />

We won and celebrated, the final reached<br />

Ip<br />

Till a man said : „You must take the flight !“<br />

Arriving at West-Berlin<br />

They laughed about us in between<br />

z‘%F‘<br />

. ‚<br />

Row in West-Berlin<br />

1 wanna<br />

in West-Berlin<br />

1 wanna<br />

Row in West-Berlin<br />

Row in West-Berlin, now<br />

DER SONG<br />

Text: Stephan König<br />

Melodie: Bruce Springsteen (,‚Born in the U.S.A.“)<br />

ROW IN WEST-BERLIN<br />

One day on the river Rhine<br />

My boat and 1 were rowing fine<br />

1 pulled so strong, 1 overtook my friends<br />

And after rowing 1 had destroyed hands<br />

Row in West-Berlin<br />

1 wanna<br />

Row in West-Berlin<br />

1 wanna<br />

Row in West-Berlin<br />

Row in West-Berlin, now<br />

1 heard another crying voice:<br />

„Meine Herren, sind sie bereit ? Los !“<br />

We were pulling and pulling on<br />

We overtook a boat and rowed so strong<br />

And 1 thought:<br />

„We‘ll win this final race !“<br />

Then all the <strong>SRC</strong> cried londly<br />

1 cached a crab and we sank down<br />

Five heros, falling in the sea<br />

No ciothes to change, no CU of tea<br />

Row in West-Berlin<br />

wanted to<br />

Row in West-Berlin<br />

i really liked to<br />

Row in West-Berlin<br />

But no more chance will be given to us, now<br />

I‘ve got the really big chance to be<br />

One of the rowers on Baldeney-Sea<br />

Rowing strong to come forwards<br />

To row and kill the other rowers<br />

76<br />

77


4*‘<br />

Sparkasse B<br />

JPkIdSP.<br />

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