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Dokumentation der Werkstatt - Kirche im Aufbruch

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„Nehmen Sie das Steuer in die Hand!“<br />

In turbulenten Zeiten den Kurs halten durch För<strong>der</strong>n ehrenamtlichen<br />

Engagements in leitenden Funktionen<br />

Im Lied ‚Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer <strong>der</strong> Zeit ….’ heißt es weiter:<br />

‚Das Ziel, das ihm die Richtung weist, heißt Gottes Ewigkeit … ’<br />

Damit ist schon gleich die fruchtbar zu machende Spannung von ‚vorgegebenem Ziel’ – theologisch<br />

– und dem Alltagsgeschäft des Steuerns und Führens einer Gemeinde formuliert.<br />

Steuern – Entscheiden – Ziele, die sich dem theologischen Ziel verpflichtet wissen, formulieren<br />

– Verantwortung übernehmen … sind die Leistungen, die von den Ehrenamtlichen erwartet<br />

werden: Sie geben den Kurs an.<br />

Was stärkt Menschen darin, dieses Amt zu übernehmen?<br />

Welche Unterstützung brauchen sie, um ihre Sache gut zu machen?<br />

Koordination<br />

Jutta Rottwilm-Böhm (Hessen und Nassau) und Silvia Marianek (<strong>Kirche</strong>namt <strong>der</strong> EKD)<br />

Impulsfragen<br />

1. Was genau brauche ich, um am Steuer meiner <strong>Kirche</strong>ngemeinde unsere Ziele zu erreichen?<br />

2. Was trägt meine Arbeit bei <strong>der</strong> Steuerung von Gemeinde/<strong>Kirche</strong>, macht mir Lust an <strong>der</strong> Aufgabe,<br />

pflegt, unterstützt und nutzt, was ich an Kompetenzen mitbringe?<br />

Zusammenfassende Thesen<br />

These 1<br />

Ehrenamtliche brauchen Knowhow, Ressourcen, Anerkennung, Qualifizierung, fachliche Begleitung<br />

und regelmäßiges Feedback.<br />

These 2<br />

Ehrenamtliche sind dann zur Mitarbeit bereit, wenn die Ziele klar sind.<br />

These 3<br />

Hauptamtliche meinen, dass sie wissen, was Ehrenamtliche denken – manchmal ist das ein<br />

Irrtum.<br />

These 4<br />

Leitung braucht Klarheit bei den Zielen, den Rollen und den Verfahrensweisen.


Thesen <strong>der</strong> einzelnen Gruppen<br />

1. Tischrunde<br />

Wenn du jemand eine Aufgabe überträgst, dann interveniere nicht mehr wegen Kleinigkeiten.<br />

Pfarrer und Ehrenamtliche sollten sich auf Augenhöhe begegnen – die Realität ist oft an<strong>der</strong>s.<br />

Es gibt <strong>im</strong>mer noch massive Wi<strong>der</strong>stände bei Jahresdienstgesprächen, d. h. bei den Personalentwicklungsgesprächen.<br />

Die Ziele in einer Organisation müssen geklärt sein, erst dann können Ehrenamtliche gezielt<br />

herangezogen werden.<br />

Ein ehrenamtlicher <strong>Kirche</strong>ngemein<strong>der</strong>atsvorsitzen<strong>der</strong> (<strong>im</strong> Hauptberuf Schulleiter) beobachtete,<br />

dass <strong>der</strong> Pfarrer Angst vor seiner Kompetenz hatte.<br />

Ein Richter <strong>im</strong> Ruhestand betonte, wie wichtig es in seinem Beruf war, sehr genau zuzuhören,<br />

um beide Konfliktparteien zu verstehen und über dieses Verständnis zu gütlicher Einigung<br />

zu finden.<br />

Das Schiff-Beispiel verdeutlicht sehr viele Führungsaspekte. Eine wichtige Aufgabe ist die<br />

Beobachtung des Umfeldes (Untiefen, Felsen, schw<strong>im</strong>mende Wi<strong>der</strong>stände, feindliche Boote,<br />

heranziehendes Unwetter …) und diese Beobachtungen sofort rückzumelden an den Kapitän.<br />

Wichtig sind die Wahrnehmung und Wertschätzung vorhandener Kompetenzen und das Nutzen<br />

dieser Kompetenzen.<br />

2. Tischrunde<br />

Es gibt in <strong>der</strong> Regel ein Informationsgefälle zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.<br />

Ehrenamtliche brauchen eine würdige Einführung, eine gute Einarbeitung und Vertrauen<br />

darin, dass sie gute Arbeit machen.<br />

Die ehrenamtliche Arbeit soll von Anfang an begrenzt sein (z. B. ein Jahr); das gibt beiden<br />

Seiten die Möglichkeit einer guten Beendigung ohne Gesichtsverlust.<br />

Zeitliche Befristungen sind auch für Hauptamtliche wichtig.<br />

Nötig ist ein Paradigmenwechsel: Nicht wir, die Hauptamtlichen, legen fest, was mit den<br />

Ehrenamtlichen passiert, son<strong>der</strong>n: Wir begleiten ein geistliches Amt gemeinsam. Aber:<br />

meistens stellen sich viel zu wenig Ehrenamtliche zur Wahl und oft sind dies sehr schwache<br />

Leute. Manchmal motiviert <strong>der</strong> Pfarrer auch gerade diese schwachen Leute zur Kandidatur.<br />

Wir brauchen Arbeitsplatzbeschreibungen für Ehrenamtliche. Viele Ehrenamtliche wissen gar<br />

nicht, welche Verantwortung mit dem Vorsitz eines <strong>Kirche</strong>nvorstandes verbunden ist, z. B.<br />

auch Personalverantwortung.<br />

Bisher gibt es noch keine Netzwerke für den Erfahrungsaustausch von ehrenamtlichen <strong>Kirche</strong>nvorständen.<br />

Hauptamtliche haben verschiedene Netzwerke zur Verfügung.<br />

Ehrenamtliche haben Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung – auf Synodalebene ist<br />

dies selbstverständlich, lei<strong>der</strong> nicht unbedingt für <strong>Kirche</strong>ngemein<strong>der</strong>äte. Beispiel: Information<br />

wird elektronisch weitergeleitet mit <strong>der</strong> Erwartung, dass die <strong>Kirche</strong>ngemein<strong>der</strong>äte die<br />

Dateien selbst ausdrucken, oft sind das viele Seiten. Wer erstattet ihnen die Druckerpatronen?<br />

Die würdevolle Einführung in das Ehrenamt ist teilweise schon Praxis, aber wo bleibt die<br />

würdevolle Verabschiedung?<br />

Wo gibt es bereits jetzt gut funktionierende Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen in<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinden?

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