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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 2 / 2010<br />
Stallneubau für<br />
Munimast<br />
Seite 10<br />
Der «MF 8690» im<br />
Praxistest<br />
Seite 20<br />
«Mais 2010»:<br />
So gelingt die Saat<br />
ab Seite 43<br />
Power-Mast lohnt<br />
sich<br />
Seite 64
FENDT 200 Vario: vielseitig,<br />
kompakt, stufenlos…<br />
FS 20.4.09<br />
…der Alpen-Vario<br />
Über 100000 Vario-Getriebe sind heute bei Landwirten und Lohnunternehmern<br />
weltweit im Einsatz. Die Wirtschaftlichkeit, die Effizienz und der<br />
Fahrkomfort der FENDT Varios gelten als unerreicht. Jetzt ist auch im Bereich<br />
der kompakten Standardtraktoren die Zeit reif: Es ist Zeit zum Umsteigen<br />
auf den neuen FENDT 200 Vario. Erleben Sie unschlagbare FENDT Vario-<br />
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FENDT 208 Vario 80 PS 59 kW<br />
FENDT 209 Vario 90 PS 67 kW<br />
FENDT 210 Vario 100 PS 73 kW<br />
FENDT 211 Vario 110 PS 81 kW<br />
Maximalleistung nach ECE R24<br />
4147 Aesch, Brunner Landmaschinen<br />
9249 Algetshausen, Schedler Landtechnik AG<br />
3315 Bätterkinden, Wyss Landtechnik<br />
9470 Buchs SG, A. Stricker Landmaschinen<br />
3664 Burgistein, Sterchi Landtechnik AG<br />
9606 Bütschwil, Franz Bachmann AG<br />
6130 Daiwil-Willisau, Hans Kronenberg<br />
8193 Eglisau, Landmaschinenstation Eglisau AG<br />
5324 Full, Kämpf Heinz Landmaschinen<br />
8214 Gächlingen, GVS Agrar Agrowerkstätte<br />
3365 Grasswil, LMG Landmaschinen AG<br />
4624 Härkingen, Studer & Krähenbühl AG<br />
3615 Heimenschwand, Garage Roth<br />
6016 Hellbühl, Gustav Amrhyn AG<br />
3360 Herzogenbuchsee, Umatec<br />
3324 Hindelbank, Käser Agrotechnik AG<br />
5502 Hunzenschwil, Odermatt Landmaschinen AG<br />
3232 Ins, Umatec<br />
8722 Kaltbrunn, Steiner Berchtold AG<br />
5054 Kirchleerau, Roos Peter AG<br />
8934 Knonau, Hausheer & Sidler AG<br />
3179 Kriechenwil, Hämmerli AgroTech AG<br />
6403 Küssnacht a.R., Sepp Knüsel Landmaschinen<br />
7302 Landquart, Kohler Landmaschinen AG<br />
3148 Lanzenhäusern, Staudenmann AG<br />
4415 Lausen BL, Hugo Furrer AG<br />
9562 Märwil, Märla AG<br />
9548 Matzingen, Schneider Landmaschinen AG<br />
3860 Meiringen, Streich Landmaschinen<br />
8308 Mesikon-Illnau, Gujer Landmaschinen AG<br />
5630 Muri, Gerber Muri AG<br />
8587 Oberaach / Opfershofen, Jakob Hofer AG<br />
9445 Rebstein, LV-Maschinencenter Rebstein AG<br />
3647 Reutigen, Burger Reutigen AG<br />
9494 Schaan, Wohlwend Damian Anstalt<br />
8834 Schindellegi, Albert Schuler<br />
6170 Schüpfheim, Franz Zihlmann<br />
1713 St. Antoni, GABAG Landmaschinen AG<br />
3555 Trubschachen, Alfred Wingeier<br />
8476 Unterstammheim, Brack Landmaschinen AG<br />
9303 Wittenbach, LV-Maschinencenter Wittenbach AG<br />
5064 Wittnau, Patrik Jehle GmbH<br />
3052 Zollikofen, Landtechnik<br />
GVS-Agrar AG, CH-8207 Schaffhausen<br />
Tel. 052 631 19 00, Fax 052 631 19 29<br />
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Agro-Techniker HF oder<br />
Agro-Kaufmann HF<br />
Voraussetzungen für Erfolg in<br />
Beruf und im Leben ist<br />
eine solide Ausbildung.<br />
Bei rationierten<br />
Tränkeautomaten<br />
konsumieren die<br />
Kälber nur die<br />
vorgegebene<br />
Milchmenge.<br />
Bild: Förster Technik<br />
14<br />
SCR-Technologie<br />
Beim «MF 8690» hält erstmal<br />
die SCR-Technologie der<br />
Abgasreinigung Einzug im<br />
Traktorenbau 20<br />
Wo steht die Technik?<br />
Neue Sensoren nähren Hoffnungen,<br />
Unkräuter künftig beim «Precision<br />
Farming» noch gezielter<br />
bekämpfen zu können.<br />
38<br />
FENACO AKTUELL<br />
Mineraldünger ist nicht genug<br />
Zukunftsgerichtete Strategie der Landor 4<br />
Verwaltungsbeschlüsse 4<br />
Auf ein Wort 5<br />
Energiepreis Watt d’OR «Gwatt-Tagung im Spannungsfeld<br />
Freihandel und Strukturentwicklung» 6<br />
MANAGEMENT<br />
Munimäster rechnen spitz<br />
Freude und Arbeitserleichterungen im Tretmiststall 10<br />
Kurzmeldungen 9<br />
Käsereimilch ist nicht gleich Milch 12<br />
Landwirte brauchen Fachkräfte 14<br />
LANDTECHNIK<br />
Posch mit Potenzial<br />
Brennholz-Technik wird ständig weiterentwickelt 24<br />
Kurzmeldungen 19<br />
Massey Ferguson «8690» im Praxistest 20<br />
Frage des Monats 22<br />
Produktneuheiten 26<br />
PFLANZENBAU<br />
Weizen<br />
Neue Braunrost-Virulenzen 30<br />
Kurzmeldungen 29<br />
Rüben: Alles für einen guten Auflauf 33<br />
Nutzen der Biodiversität 34<br />
Drahtwurmschäden in Kartoffeln vorbeugen 36<br />
Unkrauterkennung via Sensoren 38<br />
Blattdüngung im Weinbau 40<br />
NUTZTIERE<br />
Gesünder liegen<br />
Kalkstrohmatratzen werden immer beliebter 70<br />
Bio-Seite: Tierspezialisten an der Sonderschau «Bio-Landbau» 56<br />
Kurzmeldungen 58<br />
<strong>UFA</strong> aktuell: Die Seiten für den Tierhalter 59<br />
Mehr aus der Munimast holen 64<br />
<strong>UFA</strong> 2000 Tagungen: Konzepte für Profis 66<br />
Fliegenbekämpfung im Schweinestall 68<br />
Seuchenbekämpfung: Interview mit BVET-Direktor Hans Wyss 72<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
EDITORIAL<br />
Roman<br />
Engeler<br />
Mit dem pflanzenbaulichen<br />
Schwerpunktthema «Mais» (ab<br />
Seite 43) beschäftigt sich diese<br />
Ausgabe der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> intensiv<br />
mit einer für die moderne Tierfütterung<br />
überaus wichtigen Kultur.<br />
Die vor etwas mehr als 600 Jahren<br />
von Kolumbus nach Europa gebrachte<br />
Pflanze hat sich durch<br />
züchterische Massnahmen mittlerweile<br />
derart entwickelt, dass sie<br />
auch in Gegenden mit etwas rauerem<br />
Klima gut gedeihen kann und<br />
hohe Erträge liefert.<br />
Diese Zucht wird weiterhin vorangetrieben,<br />
sowohl mit konventionellen,<br />
als auch mit gentechnischen<br />
Methoden. Weltweit gesehen ist<br />
heute Mais mit 35 Mio. Hektar Anbaufläche<br />
hinter Soja die am zweithäufigsten<br />
angebaute GVO-Pflanze.<br />
Speziell in jenen Gegenden, die<br />
grosse Mengen von Mais auf den<br />
Weltmarkt liefern, werden die gentechnisch<br />
veränderten Maissorten<br />
grossflächig angebaut.<br />
Die Beschaffung von GVO-freien<br />
Maisprodukten, sei es für die Herstellung<br />
von Lebensmitteln oder<br />
für den Einsatz in der Tierernährung,<br />
wird dadurch immer schwieriger.<br />
Zur Zeit ist der Import von<br />
GVO-freien Produkten zwar noch<br />
gesichert, doch der notwendige<br />
Kontrollaufwand steigt ständig –<br />
und parallel auch die Kosten dafür.<br />
Ob dies der Schweizer Konsument<br />
angesichts weiterer Freihandelsbestrebungen<br />
finanziell auch künftig<br />
honoriert, bleibt hingegen mehr als<br />
fraglich.<br />
Lästige Wesen<br />
Fliegen mindern das Wohl befinden<br />
und können Krank heiten übertragen.<br />
Welche Bekämpfungsstrategie<br />
ist die beste? 68<br />
LANDLEBEN<br />
Agricatering auf Erfolgskurs<br />
Der Apéro-Service der Luzerner Bäuerinnen 78<br />
Kurzmeldungen 77<br />
Garten 85<br />
Christoph Brütsch ist gerne Bauer 86<br />
SONDERTHEMA<br />
Mais<br />
So gelingt der Maisanbau ab Seite 43<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 3
FENACO<br />
AKTUELL<br />
Mineraldünger ist nicht genug<br />
DIE LANDOR hat ihre Handelstätigkeit in den letzten Jahren kontinuierlich auf<br />
neue Produkte wie Güllezusätze und Kalkdünger ausgeweitet. Als Unternehmen der<br />
Schweizer Bauern reagiert die Landor damit innovativ auf neue Bedürfnisse in<br />
der Landwirtschaft. Ihre Berater vermitteln hilfreiche Tipps zur Optimierung der<br />
Düngerwahl und des Düngereinsatzes.<br />
Während der Düngerverbrauch vor<br />
allem in Asien und Lateinamerika<br />
zunimmt, stagniert er in Nordamerika,<br />
Europa und der Schweiz. Dazu<br />
trägt bei, dass sich die landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche in den Industrieländern<br />
durch Bauten oder Bewaldung reduziert.<br />
Knappe Ressourcen, hohe Kosten<br />
für die Erschliessung neuer Rohstoffvorkommen<br />
und der zunehmende Globalbedarf<br />
lassen mittel- und langfristig steigende<br />
Düngerpreise vermuten. Auf der<br />
anderen Seite nehmen die Erlöse für die<br />
Landwirte seit vielen Jahren ab, womit<br />
der Düngerverbrauch in Westeuropa<br />
wohl weiter stagnieren wird.<br />
Kerngeschäft der Landor bleibt<br />
der Mineraldünger-Bereich.<br />
Aber neue Produkte gewinnen<br />
an Bedeutung.<br />
Düngung optimieren Als Unternehmen<br />
der fenaco bietet die Landor ein<br />
Vollsortiment an Düngeprodukten mit<br />
hohem Qualitätsniveau an (garantierte<br />
Gehalte , einwandfreie Granulierung).<br />
Wie kann die Aufgabe, die Landwirte bei<br />
der Nährstoffversorgung der Pflanzen<br />
und bei der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit<br />
zu unterstützen, unter den globalen<br />
Entwicklungen weiter optimal wahrgenommen<br />
werden? Ein Ansatz liegt<br />
darin, die Mineraldünger noch gezielter<br />
einzusetzen. In Versuchen zusammen mit<br />
der Hochschule für Landwirtschaft und<br />
zwei Bewässerungstechnik-Firmen konnte<br />
die Landor beispielsweise zeigen, dass<br />
sich in Kartoffeln mit Fertigation (Düngung<br />
und Bewässerung in einem) gegenüber<br />
der Kopfbewässerung bis zu 50 %<br />
Wasser einsparen lässt und die Erträge<br />
bei einigen Sorten deutlich steigen. Weiter<br />
ergaben Landor-Versuche, dass bei<br />
optimalen Bodenverhältnissen und idealer<br />
Witterung in Kartoffeln eine einmalige<br />
Stickstoffgabe zur Pflanzung mit einem<br />
günstigen Ammoniumdünger gegenüber<br />
mehreren Gaben von Vorteil ist. Innovationen<br />
zur Düngungsoptimierung sind<br />
zudem der N-Tester sowie der N-Sensor<br />
im Angebot der Landor.<br />
Güllezusätze Mit den Turbulenzen<br />
am Düngermarkt gewinnen die Hofdünger<br />
an Bedeutung. Um die Nachteile der<br />
hofeigenen Dünger auszumerzen, bietet<br />
die Landor praxisgeprüfte Produkte an.<br />
Durch Zusätze wie «Microbactor» oder<br />
«Landor-Schwefel 80%» lässt sich der<br />
Wert von Gülle und Mist steigern. Sie<br />
beugen Schwimmdecken vor, vermindern<br />
Stickstoffverluste, verbessern die<br />
Pflanzenverträglichkeit oder erhöhen<br />
den Nährstoffgehalt der Hofdünger.<br />
VERWALTUNGSBESCHLÜSSE<br />
DÉCISIONS DU CONSEIL<br />
D’ADMINISTRATION<br />
Strategische Landsicherung der<br />
Volg Konsumwaren AG Die Verwaltung<br />
hat in der Dezembersitzung beschlossen,<br />
angrenzend an die heutige<br />
Verteilzentrale der Volg Konsumwaren<br />
AG in Winterthur Industrieland im Umfang<br />
von 6500 m 2 zu erwerben.<br />
Mit der seit dem Jahr 2001 erfolgten<br />
Expansion der Volg-Gruppe, ist die Kapazitätsgrenze<br />
der heutigen Verteilzentrale<br />
in Winterthur erreicht. Diese strategische<br />
Landsicherung gewährleistet<br />
auch in Zukunft eine zuverlässige Belieferung<br />
der Verkaufsstellen ab Winterthur.<br />
Nach erfolgtem Ausbau können<br />
Aussenlager abgebaut werden.<br />
fenaco-LANDI Gruppe sponsert<br />
Jubiläumsjahr 2010 feiert das Berner<br />
Inforama mit zahlreichen Aktivitäten<br />
an den sechs Standorten 150 Jahre landwirtschaftliche<br />
Bildung im Kanton Bern.<br />
Dabei sein wird auch die fenaco-LANDI<br />
Gruppe, die die Anlässe als Hauptsponsor<br />
unterstützt, ist doch das landwirtschaftliche<br />
Genossenschaftswesen der<br />
LANDI von Beginn weg bis heute sehr<br />
eng mit der landwirtschaftlichen Bildung<br />
und Beratung verknüpft.<br />
4 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
BILD DES MONATS<br />
PHOTO DU MOIS<br />
AKTUELL<br />
FENACO<br />
AUF EIN WORT<br />
EN UN MOT<br />
«SwissFarmerPower» Inwil (SFPI) gewinnt den<br />
Energiepreis Watt d’Or 2010 in der Kategorie «Erneuerbare Energien».<br />
SFPI ist die grösste Biogasanlage der Schweiz und verarbeitet biogene Abfälle und Gülle zu Biogas.<br />
Gemeinsam daran beteiligt sind unter anderem 72 Luzerner Landwirte und auch die fenaco.<br />
Zudem werden die Gärreste von der Landor zu Dünger verarbeitet.<br />
Kalk Wie das Segment der Hofdüngerzusätze<br />
hat die Landor auch ihr Kalkangebot<br />
kontinuierlich ausgeweitet.<br />
Von «Agro-Kalk» über «Dolomit» bis hin<br />
zum Branntkalk reicht ihr Sortiment.<br />
Wer vom Kalk nicht nur im Feld, sondern<br />
auch in seinem Milchviehstall profitieren<br />
will, setzt auf die Kalkstrohmatratze<br />
mit Feuchtkalk (Beratungsfilm auf<br />
www.ufarevue.ch) oder auf «Desical».<br />
11. Januar 2010, 16:17, NZZ Online<br />
«Tante Emma» geht es gut Das<br />
fenaco-Tochterunternehmen Volg hat<br />
seinen Umsatz 2009 um 3.8 % auf 1.27<br />
Mrd. Fr. gesteigert. Die auf Dorfläden<br />
und Kleinflächen spezialisierte Detailhandelsgruppe<br />
erhöhte die Zahl der<br />
Verkaufsstellen im letzten Jahre von 809<br />
auf 862. Zu dieser Entwicklung trugen<br />
vor allem 43 neu belieferte «Visavis»-<br />
Verkaufsstellen in der Westschweiz und<br />
im Oberwallis bei.<br />
Pius Renggli (VR-Präsident SFPI), Stephan Marty (Geschäftsleitung ewl), Josef Sommer (Geschäftsleitung fenaco)<br />
und Christoph Eggerschwiler (Geschäftsleiter SFPI) an der Preisverleihung. (v. l. )<br />
Dienstleistungen Es gäbe noch viel<br />
zu berichten über die neuen Angebote<br />
der Landor. So etwa über die breite Palette<br />
an Winterdienstprodukten. Am besten<br />
Bescheid wissen die Landor-Berater.<br />
Sie helfen bei der Berechnung von Düngeplänen,<br />
der Behebung von Nährstoffmängeln<br />
oder Beurteilung neuer Verfahren.<br />
Gratisberatung: info@landor.ch oder<br />
0800 80 99 60.<br />
MEDIENBERICHTE<br />
RAPPORTS DES MÉDIAS<br />
13. Januar 2010, NZZ<br />
Spiegelei statt Pouletbrust In<br />
Krisenzeiten steige die Nachfrage nach<br />
Eiern. Weder Fleisch noch Fisch seien so<br />
günstig, schreibt die NZZ. 2009 sei die<br />
inländische Eierproduktion um 4 % gewachsen.<br />
So würden denn auch die Geschäfte<br />
der Eico super laufen. Der Eierhändler<br />
Eico gehört mit seinen 80<br />
Vollzeitstellen zur fenaco-LANDI Gruppe<br />
und ist dadurch im Besitz der Bauernschaft.<br />
Die Preise für Agrarprodukte<br />
haben in den letzten zwei Jahren<br />
einen ungewöhnlichen Höhenund<br />
Sinkflug durchgemacht. Die<br />
Landwirtschaft hat vieles unternommen,<br />
um sich dieser Entwicklung<br />
anzupassen. Auch die fenaco<br />
hatte einige Herausforderungen<br />
zu meistern, um beispielsweise<br />
beim Dünger nicht übermässige<br />
Lagerbestände zu riskieren. In<br />
Deutschland hat ein solch<br />
falsches Ver halten zum Konkurs<br />
einzelner Unternehmen geführt.<br />
Gut ge meint hat es im Jahr 2009<br />
Mutter Natur, jedenfalls was die<br />
Ernteerträge und -qualität<br />
be trifft. Auf gabe der fenaco ist<br />
und bleibt es, eine produktive<br />
Land wirtschaft zu unterstützen.<br />
Das tut sie im Pflan zenbaubereich<br />
durch das Angebot von Produk -<br />
tionshilfs mitteln sowie via Über -<br />
nahme, La gerung und Ver kauf<br />
von Getreide und Landes produk -<br />
ten. Als prak tische Ent schei -<br />
dungs grundlagen veröffent licht<br />
die fenaco jährlich den <strong>UFA</strong>-<br />
Feld samen katalog, das Pflanzenschutz-Zielsortiment<br />
sowie die<br />
Düngerlisten von Landor oder<br />
Agroline. Zudem werden regelmässig<br />
nütz liche Neuigkeiten<br />
angeboten. Beispiele sind die<br />
«Highspeed-Technologie» für<br />
gewisse Futterbau mischungen,<br />
neue Produkte für das Aufkalken<br />
oder die Aufwertung der Gülle<br />
sowie leistungs fähige Strategien<br />
im Bereich des Pflanzen schutzes.<br />
Die fenaco und ihre Pflanzenbau -<br />
spezialisten sind täglich im engen<br />
Kon takt mit der Praxis und tragen<br />
zum Erfolg der Bauernfamilien<br />
bei. Ich wünsche Ihnen alles Gute<br />
für die bevor stehende Saison,<br />
ideales Wetter, gross zügige<br />
Ernten und natürlich viel Glück<br />
und Gesundheit zu Hause.<br />
Werner Kuert<br />
Mitglied fenaco-Geschäftsleitung<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 5
FENACO<br />
AKTUELL<br />
Schweizer Landwirtschaft fördern<br />
ATTRAKTIVE GWATT-TAGUNG DER REGION MITTELLAND Unter dem Motto<br />
«Rollenteilung – Zukunft gestalten» diskutierten an zwei Tagen Verantwortungsträger<br />
der fenaco-LANDI Gruppe aus der Region Mittelland aktuelle Themen rund um die<br />
Zukunftssicherung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft.<br />
An der alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Tagung im Gwatt-Zentrum am<br />
Thunersee versammeln sich LANDI-<br />
Vorstände, ihre Geschäftsführer und<br />
Vertreter der fenaco, um gemeinsam aktuelle<br />
Herausforderungen zu diskutieren.<br />
Heuer stand mit dem geplanten EU-<br />
Agrarfreihandelsabkommen eine solche<br />
Herausforderung auf der Traktandenliste.<br />
An einem prominent besetzten Podiumsgespräch,<br />
geleitet von Nationalrat<br />
und fenaco-Verwaltungsmitglied Caspar<br />
Baader, diskutierten der fenaco Geschäftsleitungsvorsitzende<br />
Willy Gehriger,<br />
der Direktor des Bundesamts für<br />
Landwirtschaft Manfred Bötsch, Professor<br />
Matthias Binswanger und der Chefökonom<br />
des Wirtschaftsverbands Economiesuisse<br />
Rudolf Minsch. Matthias<br />
Binswanger legte ökonomisch fundiert<br />
dar, warum Freihandel das Ende für die<br />
Schweizer Landwirtschaft bedeuten<br />
könnte. «Freihandel führt nicht zum befreiten<br />
Bauer, sondern zur Befreiung der<br />
Schweiz von den Bauern», rief er in den<br />
vollbesetzten Saal. Verlieren würden<br />
dabei nicht nur die Landwirte, sondern<br />
auch die Konsumenten, die gesunde, regionale<br />
und einheimische Produkte<br />
kaum mehr kaufen könnten. Heute ver-<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung fenaco Willy Gehriger, Professor Matthias Binswanger, Nationalrat und fenaco-Verwaltungsmitglied<br />
Caspar Baader, Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch und BLW-Direktor Manfred Bötsch diskutierten über ein<br />
mögliches Freihandelsabkommen mit der EU.<br />
6 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
Erfolg gemeinsam<br />
optimieren<br />
Die Bauern an der Gwatt-Tagung<br />
bewirtschaften meistens mittelgrosse<br />
Landwirtschaftsbetriebe und<br />
engagieren sich hochmotiviert im<br />
Vorstand ihrer LANDI. Zusammen<br />
mit ihren Geschäftsführern lassen<br />
sie den Kopf nicht hängen und<br />
widmeten sich nach dem Podiumsgespräch<br />
den Tagungsthemen der<br />
fenaco-LANDI Gruppe. Diskutiert<br />
wurden dabei Herausforderungen<br />
im Getreideanbau, im Brenn-,<br />
Treibstoff- und Energiebereich und<br />
in der Warenbeschaffung auf dem<br />
Weltmarkt. Die Frage der Rollen -<br />
teilung zwischen den LANDI und<br />
der fenaco wurde am Beispiel der<br />
LANDI Seeland AG facettenreich<br />
durch verschiedene Referenten<br />
dargestellt.<br />
AKTUELL<br />
FENACO<br />
sorgen die Bauern die Schweiz immerhin<br />
mit 58 % der benötigten Lebensmittel.<br />
Willy Gehriger wies darauf hin, dass<br />
die fenaco-LANDI Gruppe zu 100% hinter<br />
ihren Bauern stehe und die produktive<br />
Landwirtschaft und die Lebensmittelverarbeitung<br />
von einheimischen<br />
Produkten fördere. Zu bedenken sei<br />
auch, dass trotz Zollschutz die Schweiz<br />
schon heute pro Kopf weltweit am<br />
meisten Lebensmittel importiere.<br />
Es gelang den Befürwortern eines<br />
Freihandelsabkommen, Rudolf Minsch<br />
und Manfred Bötsch, kaum nachvollziehbar<br />
zu begründen, warum ein Freihandelsabkommen<br />
nun Vorteile für die<br />
1<br />
2<br />
Landwirtschaft, aber auch für die Volkswirtschaft,<br />
habe solle. Tiefere Konsumentenpreise<br />
und ein Wachstum von<br />
0.5 % des Bruttoinlandproduktes wurden<br />
dabei genannt. Als perspektivenlos<br />
für die Bauern würden sich Strukturanpassungen<br />
erweisen, was nicht nur die<br />
Gegner eines Freihandelsabkommens,<br />
sondern auch die Befürworter attestierten.<br />
Die Herausforderungen eines EU-<br />
Freihandelsabkommens wären auch für<br />
immer grösser werdende Betriebe sehr<br />
schwierig zu bewältigen. Ungeklärt ist<br />
zudem, wie die Begleitmassnahmen finanziert<br />
werden sollen. Ob da der Vorschlag<br />
von Rudolf Minsch (temporäre<br />
Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Nahrungsmitteln)<br />
mehrheitsfähig sein wird,<br />
ist mehr als fraglich.<br />
Die Eröffnung der Verhandlungen mit<br />
der EU über ein Freihandelsabkommen<br />
löst grosse Besorgnis bei den Bauern<br />
und LANDI-Verantwortlichen aus, insbesondere<br />
da auch laufend Abkommen<br />
mit Drittstaaten abgeschlossen werden<br />
und ein Abschluss der Doha-Runde im<br />
Rahmen der WTO (Zollabbau, Wegfall<br />
Exportsubventionen und alle Produktstützungen)<br />
nicht ausgeschlossen werden<br />
kann.<br />
<br />
1 · fenaco-Präsident<br />
Lienhard Marschall<br />
und Heinz Wälti von der<br />
LANDI Schweiz AG.<br />
2 · Teilnehmerrekord an<br />
der Gwatt-Tagung 2010.<br />
3 · fenaco-Geschäftsleitungsmitglied<br />
Josef<br />
Sommer will die<br />
Energieeffizienz<br />
er hö hen. Am Laptop<br />
Christian Schneider<br />
(fenaco Bern).<br />
4 · fenaco und LANDI<br />
bilden ein gutes<br />
Gespann: Fritz<br />
Marschall, Präsident<br />
Geschäftsführerverein<br />
Mittelland und fenaco-<br />
Geschäfts -<br />
leitungsmitglied<br />
Christian Tschudin auf<br />
dem Tandem.<br />
5 · Über die Heraus -<br />
forderungen beim<br />
Getreideanbau, sprach<br />
Heinz Mollet (fenaco<br />
Getreide, Ölsaaten<br />
und Futtermittel).<br />
6 ·Martin Feller (LANDI<br />
BippGäuThal AG),<br />
Martin Bieri (LANDI<br />
Seeland AG) diskutieren<br />
mit Jürg Hiltbrand<br />
(fenaco Bern).<br />
3<br />
4<br />
5<br />
7 · Tagungsmotto:<br />
Rollenteilung –<br />
Zukunft gestalten –<br />
gezielte Aufgabenteilung<br />
fenaco-LANDI<br />
erhöht die Leistungs -<br />
fähigkeit am Markt um<br />
ein Vielfaches.<br />
6<br />
7<br />
8<br />
8 · Stefan Feer<br />
(Agrola), Roman<br />
Gmünder (LANDI Reba)<br />
und Walter Waespi<br />
(Traveco) referierten<br />
über Brenn- und<br />
Treib stoffe.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 7
JETZT POLE POSITION<br />
2010 SICHERN!<br />
CASE IH. FÜR ALLE, DIE MEHR ERWARTEN.<br />
Mit Ca<br />
se IH steh<br />
en<br />
Sie<br />
201<br />
010<br />
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8 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
In der Raumplanung geht’s vorwärts<br />
KURZNEWS<br />
MANAGEMENT<br />
Der Bundesrat lehnt die Landschaftsinitiative<br />
«Raum für Mensch<br />
und Natur» ab und verabschiedete<br />
am 21. Januar 2010 einen indirekten<br />
Gegenvorschlag. Der Bundesrat<br />
erachtet das in der Landschaftsinitiative<br />
vorgesehene zwanzigjährige<br />
Moratorium für neue Bauzonen als<br />
problematisch. Dieses würde den<br />
regional unterschiedlichen Verhältnissen<br />
nicht gerecht. Es belohne<br />
tendenziell jene Kantone, die über<br />
zu grosse Bauzonen verfügen und<br />
bestrafe jene, die in der Vergangenheit<br />
sorgfältig und bedarfsgerecht<br />
geplant haben, schreibt das Bundesamt<br />
für Raumentwicklung in einer<br />
Medienmitteilung. Das berechtigte<br />
Anliegen der Initiative, die<br />
Zersiedelung zu stoppen und die<br />
Landschaft besser zu schützen, will<br />
der Bundesrat mit einer Teilrevision<br />
des Raumplanungsgesetzes nun erfüllen.<br />
Mit der vorliegenden Teilrevision<br />
soll das Kulturland besser geschützt<br />
werden. So soll - neben der<br />
haushälterischen Bodennutzung -<br />
neu auch die Trennung von Baugebiet<br />
und Nicht-Baugebiet als Ziel im<br />
Gesetz festgeschrieben werden.<br />
Ulrich Ryser (Bild) vom Schweizerischen<br />
Bauernverband begrüsst den<br />
Gegenvorschlag des Bundesrates als<br />
ein Schritt in die richtige Richtung<br />
und präzisiert: «Der Schutz von Kulturland<br />
wird mit dieser Revision angepackt,<br />
das ist für unsere produzierende<br />
Landwirtschaft essentiell.»<br />
Auch weitere Aspekte erachtet er als<br />
positiv, zum Beispiel, dass Brachland<br />
in Bauzonen besser ausgenutzt werden<br />
solle und dass klarere Vorgaben<br />
an die Richtpläne der Kantone gefordert<br />
werden.<br />
Ob diese Teilrevision Bestand haben<br />
wird, zeigt sich dann in der parlamentarischen<br />
Debatte. Weitere<br />
revisionsbedürftige Bereiche würden<br />
dann in einer zweiten Etappe<br />
angegangen werden.<br />
Betriebshilfe zur<br />
Entschuldung<br />
Der Bund ermöglicht im Rahmen<br />
der Verordnung über soziale Begleitmassnahmen<br />
mit zinslosen Betriebshilfedarlehen<br />
die Umschuldung<br />
landwirtschaftlicher Betriebe,<br />
die Überbrückung unverschuldeter<br />
finanzieller Bedrängnis und erleichtert<br />
die Betriebsaufgabe, sofern<br />
rückerstattungspflichtige Beiträge<br />
oder Investitionskredite ausstehend<br />
sind. Ab 1. Januar 2010 gelten neue<br />
Bedingungen. So können verzinsliche<br />
Schulden neu bis auf 50 % des<br />
Einkommenssituation<br />
Ein Vergleich des landwirtschaftlichen<br />
Arbeitsverdienstes mit Vergleichseinkommen<br />
zeigt, dass Landwirte<br />
zwischen 30% (Talgebiet) und<br />
60% (Berggebiet) weniger verdienen<br />
als die übrige Bevölkerung –<br />
dies auch in den beiden überdurchschnittlichen<br />
Jahren 2007 und<br />
2008. Die Kapitalrendite in der<br />
Landwirtschaft sei so tief, dass viele<br />
Betriebe die Kosten nur dank einem<br />
grossen Anteil unverzinslicher Darlehen<br />
und privatem Konsumverzicht<br />
tragen können. Auch schwanken<br />
landwirtschaftliche Einkommen von<br />
Jahr zu Jahr stärker als die Vergleichslöhne.<br />
Dies ist umso bedenklicher,<br />
da in Zukunft mit wesentlich<br />
schlechteren Ergebnissen gerechnet<br />
werden muss. Nachzulesen im Situationsbericht<br />
2009 des Bauernverbands.<br />
<strong>Download</strong> auf www.sbv-usp.ch<br />
Bodenrechts-Kurs für Profis<br />
Die Abteilung Treuhand und Schätzungen<br />
des Bauernverbands führt<br />
am 24. Februar 2010 eine BGBB-Tagung<br />
durch. Anmeldung: www.sbvtreuhand.ch<br />
oder 056 462 51 11<br />
Jahrestagung 2010<br />
Die Gesellschaft für Agrarwirtschaft<br />
und Agrarsoziologie (SGA) stellt das<br />
landwirtschaftliche Einkommen<br />
(Relevanz, Messung und Stabilisierung)<br />
in den Mittelpunkt an ihrer<br />
Jahrestagung vom 25. und 26. März<br />
2010 an der ART in Tänikon.<br />
www.sga-sse.ch<br />
Fit mit Fremdsprachen<br />
Agroimpuls arbeitet mit anerkannten<br />
Sprachschulen zusammen,<br />
vermittelt Sprachkurse in Europa<br />
und Übersee. www.agroimpuls.ch<br />
oder Auskunft: 056 462 51 44<br />
Soziale Dienstleistungen<br />
Soziale Dienstleistungen ermöglichen<br />
Bauern, ihren Betrieb zu diversifizieren<br />
und dadurch Ein kommen<br />
zu erwirtschaften, zum Beispiel in<br />
Form von Betreuungs-, Pflege-, Erziehungs-<br />
und Bildungsangeboten,<br />
schreiben Hans Wydler und Rachel<br />
Picard in der neuesten Agrarforschung.<br />
Auswertungen von der zentralen<br />
Auswertung von Buchhaltungsdaten<br />
von ART ergeben, dass<br />
rund 1 % der land wirtschaftlichen<br />
Betriebe soziale Dienstleistungen<br />
anbieten würden.<br />
www.agrarforschungschweiz.ch<br />
Auflagen für Besenbeizen<br />
Für bäuerliche Kleinstbetriebe seien<br />
die notwendigen Anforderungen für<br />
Besenbeizen, zum Beispiel bei den<br />
sanitären Anlagen, unverhältnismässig<br />
hoch, befand ein Postulat der<br />
Grünen Partei im Zürcher Kantonsrat<br />
und forderte, dass der Betrieb<br />
von Besenbeizen deshalb erleichtert<br />
werden müsse. Gemäss LID sieht<br />
das der Zürcher Regierungsrat anders<br />
und befand, dass die heutigen<br />
Bestimmungen für die Einrichtung<br />
und den Betrieb einer Besenbeiz angemessen<br />
seien. Erleichterungen<br />
brauche es nicht. Auch bei den sanitären<br />
Anlagen sehe der Regierungsrat<br />
keinen Handlungsbedarf.<br />
Als Lebensmittelbetriebe müssten<br />
Besenbeizen den Hygienebestim-<br />
Bild: brunch.ch<br />
mungen entsprechen. Erleichterungen,<br />
etwa hinsichtlich der Belüftung<br />
und der Betriebsküche, seien aber in<br />
begründeten Fällen möglich.<br />
Ertragswertes in ein Betriebshilfedarlehen<br />
umgewandelt werden. Mit<br />
der Rückzahlung innert maximal 10<br />
bis 20 Jahren können Zinskosten gespart<br />
und der Betrieb entschuldet<br />
werden. Die verzinsliche Ausgangsverschuldung<br />
darf nicht über dem<br />
2.5-fachen Ertragswert liegen.<br />
Bei einer unverschuldeten finanziellen<br />
Bedrängnis können Betriebe<br />
neu ab einer und nicht mehr erst ab<br />
1.25 Standarbeitsarbeitskraft um ein<br />
Betriebshilfedarlehen nachsuchen.<br />
Auskünfte erteilen die kantonalen<br />
Kreditkassen oder das Bundesamt<br />
für Landwirtschaft.<br />
Franziska Wirz, BLW, FB Hochbau<br />
und Betriebshilfen<br />
Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />
www.ufarevue.ch<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 9
MANAGEMENT<br />
ES HAT SICH GELOHNT<br />
Munimäster rechnen spitz<br />
FREUDE UND ARBEITSERLEICHTERUNG Mit viel Eigenleistung und Ersparte<br />
erneuerte die Familie Klauser immer wieder ihre Ställe und ihren Betrieb. Vor 12 Jahren<br />
bauten sie einen grossen Munimaststall. Sie haben Freude an ihrem funktionalen Stall,<br />
der auf das Tierwohl bedacht ist.<br />
Mit dem Kopf arbeiten, bringe<br />
manchmal mehr, als mit Schaufel<br />
und Pickel, fasst Werner Klauser<br />
(66) seine Erfahrungen mit landwirtschaftlichem<br />
Bauen und Investitionen<br />
zusammen. Begonnen hatte er<br />
schon früh damit. «1966 verkauften wir<br />
unsere letzte Kuh und sind voll in die<br />
Munimast eingestiegen», erzählt er. Er<br />
hätte lieber Kälber getränkt als gemolken.<br />
Zudem berechnete er, damals noch<br />
als junger Landwirtschaftsschüler, mit<br />
Hilfe der betrieblichen Zahlen, dass für<br />
ihren Betrieb mit der Munimast mehr<br />
herausschaue als mit der Milchproduktion.<br />
«1967 bauten mein Vater und ich<br />
aus Windfallholz einen Stall für 70 Muni<br />
für sage und schreibe 35 000 Fr». Das<br />
waren im Rückblick betrachtet die guten<br />
alten Zeiten.<br />
Planung Während rund 10 Jahren<br />
arbeiteten Werner Klauser und sein Vater<br />
gemeinsam, dann übernahm 1978<br />
Werner den Betrieb käuflich. Der Betrieb<br />
liegt oberhalb von Reitnau (AG) in<br />
einer idyllischen Talsenke und umfasst<br />
rund 19 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.<br />
Die Munimast rentierte, durch die<br />
Vollspaltenböden war das Misten einfach.<br />
Zeitaufwendig war hingegen das<br />
Füttern. Die Tiere wurden in drei Ställen<br />
gehalten.<br />
In den 90er Jahren entschlossen sich<br />
Werner und Verena Klauser einen Munimaststall<br />
zu bauen. Der geplante Stall<br />
(BTS, Raus) wurde gerechnet für 132<br />
Tiere über 400 kg oder 200 Vormasttiere.<br />
Die Planung übernahm Werner Klauser<br />
selbst, das ist, was er mit Kopfarbeit<br />
bezeichnet. «Anhand der Normen im<br />
Wirzkalender rechnete und zeichnete<br />
ich eine Stallvariante. Zur Begutachtung<br />
schickte ich den Plan an die FAT, heute<br />
ART Tänikon, welche fand, dass alles<br />
richtig sei.» Die Bauführung übernahm<br />
er dann ebenfalls.<br />
Junior David Klauser und Vater und Betriebsleiter Werner Klauser. Der Junior lernt Landwirt und hat<br />
grosses Interesse am Betrieb – das ist eine zusätzliche Motivation für Investitionen.<br />
Tretmiststall Entstanden ist ein<br />
funktionaler Tretmiststall, mit einer<br />
leicht geneigten Liegefläche, wo der<br />
10 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
ES HAT SICH GELOHNT<br />
MANAGEMENT<br />
Meilensteine<br />
1967:<br />
Stallbau<br />
zusammen mit<br />
dem Vater<br />
für 70 Muni<br />
1972: Betriebs -<br />
gemeinschaft mit<br />
dem Vater<br />
1978: Betriebsübernahme<br />
Werner Klauser<br />
1996: Stallbau<br />
Mist durch die Bewegung der Tiere nach<br />
unten zum Auslauf getreten wird. Der<br />
Laufhofgang-Bereich ist nicht überdacht<br />
und hat zwei Schieber um Mist und Gülle<br />
vorwärts zu stossen. Eine Einstreumaschine<br />
sorgt für eine ideale Verteilung<br />
des Strohs. Die Kosten inklusive<br />
Mistplatz und Einrichtungen beliefen<br />
sich auf rund eine halbe Million Franken,<br />
welche hauptsächlich durch die<br />
vorher erwirtschafteten Mittel aus dem<br />
Betrieb finanziert wurden.<br />
Der neu entstandene Stall war Agri-<br />
Natura-konform, ein Label, das Ende<br />
der 80er Jahre erstmals aufkam. «Eigentlich<br />
habe ich mich zuerst gegen<br />
diese Aufsplittung des Angebots gewehrt.<br />
Ich fand von Schweizer Fleisch<br />
solle es nicht ein Zweiklassenfleisch geben,<br />
sondern, das was wir produzieren<br />
sei beste Schweizer Qualität», erinnert<br />
sich Klauser. Er liess sich eines Besseren<br />
belehren. Arbeitswirtschaftlich war es<br />
mit dem neuen Stall einfacher, das Tierwohl<br />
war ideal und die Preise stimmten<br />
optimistisch. Die Zuschläge für Agri Natura<br />
Beef betrugen damals über einen<br />
Franken.<br />
BSE und sinkende Preise Dann<br />
aber sanken die Preise sukzessive. Tiefpunkt<br />
war die BSE-Krise Ende der 90er<br />
Jahre, als die Schweizer Konsumenten<br />
massiv weniger Rindfleisch konsumierten.<br />
Heute betrage der Labelzuschlag<br />
rund 55 Rp./kg. Die Strohpreise (rund<br />
80 t Stroh muss der Betrieb zukaufen)<br />
hätten sich hingegen verdoppelt und<br />
die Vorschriften seien gestiegen, berichtet<br />
Werner Klauser und fährt fort,<br />
dass man wirtschaftlich in der Landwirtschaft<br />
keine Rendite wie bei einem<br />
mittelständischen Unternehmen erwarten<br />
könne.<br />
Sie hätten den Stall in den letzten 12<br />
Jahren zu einem guten Teil abgeschrieben<br />
und das sei gut so. Pro Tier und Jahr<br />
ergäbe das jährliche Abschreibungen<br />
von rund 130 Fr.<br />
Bei einem momentanen Munipreis<br />
von Fr. 8.90 (Tränkerpreis Fr. 12.50)<br />
werde, eingerechnet der Direktzahlungen,<br />
Arbeit, Abschreibungen und Verzinsung<br />
so abgegolten, dass sich damit<br />
leben lasse. Sinken aber die Preise oder<br />
stiegen umgekehrt die Tränkerpreise, so<br />
werde es für viele Munimastbetriebe<br />
eng. Klauser fügt an, dass bei einem<br />
Freihandelsabkommen mit der EU und<br />
Preisen von 4 bis 5 Franken pro Kilo<br />
Schlachtgewicht, ein Überleben der<br />
Schweizer Munimast praktisch unmöglich<br />
sei. Überschlagsmässig hat er es für<br />
seinen Betrieb durchgerechnet. Auch,<br />
wenn man von tieferen Produktionskosten<br />
ausgehe, sei man standortgebunden<br />
und müsse unzählige Dienstleistungen<br />
(Bauen) zu Schweizer Preisen<br />
einkaufen.<br />
Kosten sparen Munimäster müssten<br />
spitz rechnen. Angestrebt werde mit<br />
einer guten Tiergenetik und gutem Futter<br />
eine Mastdauer von zehn Monaten.<br />
Rund 7 ha Silomais werden auf dem Betrieb<br />
angebaut und siliert. Der Mais<br />
wird hoch geschnitten, damit die Nährwertkonzentration<br />
höher ist. Gespart<br />
wird bei den Traktoren. Der letzte Traktorkauf<br />
erfolgte in den 80er Jahren. «In<br />
den letzten Jahren mieteten wir einen<br />
Traktor für den Abtransport vom Mais.<br />
Das kommt uns viel günstiger. Eigentlich<br />
kann sich heute kein Landwirtschaftsbetrieb<br />
einen Traktor leisten, der<br />
nicht ausgelastet ist.», erklärt Werner<br />
Klauser. Im Lohn werden auch die Grassiloballen<br />
gewickelt.<br />
Zuschläge Kosten sparen liegt in<br />
der Hand der Betriebsleiter, aber auch<br />
die Grossverteiler müssten Verantwortung<br />
übernehmen, findet Werner Klauser.<br />
Die Zuschläge müssten erhöht werden,<br />
ist seine Meinung. Er sagt: «Wir haben<br />
Freude an der Biodiversität. Einige<br />
Flächen konnten wir dadurch aufwerten,<br />
aber wir leisten auch sehr viel dafür<br />
und dieser Aufwand wird nicht genügend<br />
honoriert.»<br />
Fazit Für Werner Klauser hat sich<br />
die Investition gelohnt. Er konnte einen<br />
Stall realisieren, der funktional seine<br />
Zwecke erfüllt. Sein Sohn David wird in<br />
den nächsten Jahren den Betrieb übernehmen<br />
und auch dieser ist überzeugt<br />
Buchhaltung für die<br />
Betriebsführung<br />
Eine der Grundlagen für die Tragbarkeits -<br />
berechnung von Investitionen in den<br />
Betrieb ist der Buchaltungsabschluss.<br />
Mittels Kennzahlen wie Deckungsbeitrag,<br />
Cash flow oder Liquiditätsgrad kann<br />
kontrolliert werden, ob Annahmen und<br />
Berechnungen zutreffen. Ein Vergleich mit<br />
ähnlichen Betrieben ist möglich und hilft, die eigenen Strukturen zu<br />
verbessern. Um zu einer aussagekräftigen Bilanz und Erfolgsrechung zu<br />
gelangen, muss der Betriebsleiter die Daten sorgfältig zusammentragen.<br />
Vielen Landwirten liegt diese Büroarbeit nicht so recht. Werner Klauser<br />
ist diese Arbeit jedoch seit Anbeginn wichtig. Er nimmt sich in einer<br />
ruhigen Minute Zeit, den Jahresabschluss aufmerksam zu studieren. Er<br />
zieht Vergleiche mit Vorjahren und bespricht sich mit seiner Treuhandstelle.<br />
Der Buchhaltungsabschluss ist für ihn ein Hilfsmittel für die<br />
Betriebsführung und landet nicht bloss in der Schublade. Werner<br />
Klauser ist damit in der Lage, bei anstehenden Investitionen oder<br />
speziellen Ereignissen die Auswirkungen auf seine finanzielle Situation<br />
in Kürze abzuschätzen.<br />
Brigitte Eschbach, Lerch Treuhand AG, www.lerch-treuhand.ch<br />
vom Betriebssystem. Abschliessend<br />
meint Werner Klauser: «Wir kommen<br />
gut durch. Aber wenn so ein Freihandelsabkommen<br />
mit der EU käme, wäre<br />
das für uns und für viele andere Berufskollegen<br />
eine Katastrophe.» <br />
Autorin Daniela Clemenz, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 8401 Winterthur<br />
Werner Klauser bewirtschaftet mit seiner Frau Verena einen 24 hagrossen<br />
Betrieb (inklusive Wald) in Reitnau (AG). Der Betrieb hat sich<br />
auf Munimast spezialisiert. Gemästet werden übers Jahr 200 Muni.<br />
Sohn David (18 J.) wird in die Fussstapfen des Betriebsleiters treten<br />
und absolviert zurzeit die Jahresschule am landwirtschaftlichen<br />
Zentrum Liebegg.<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 11
MANAGEMENT<br />
Käsereimilch ist nicht gleich Milch<br />
PREISVERGLEICH Schweizer Käsereimilch, hergestellt aus silagefreier Fütterung,<br />
geniesst einen hohen Stellenwert und ist in dieser Ausprägung weltweit wohl<br />
einmalig. Wenn es um den Milchpreis geht, ist allerdings Käsereimilch nicht gleich<br />
Käsereimilch. Transparenz bietet der monatliche<br />
Milchpreisvergleich der SMP (Milchpreismonitoring).<br />
Stefan<br />
Hagenbuch<br />
Knapp ein Drittel der produzierten<br />
Milch wird nach den Vorgaben für<br />
Käsereimilch produziert und<br />
zu bekannten Produkten wie<br />
Emmentaler (Switzerland) AOC,<br />
Le Gruyère AOC, Appenzeller ®<br />
oder Sbrinz AOC verarbeitet und<br />
erfolgreich exportiert.<br />
Bei der Käsereimilch gibt es<br />
ein Milchpreisgefälle von West<br />
nach Ost (Tabelle). Während bei<br />
Gruyère und Tête de Moine in den<br />
letzten 12 Monaten im Mittel Milchpreise<br />
von über 80 Rp./kg Milch ausbezahlt<br />
werden konnten, kommen die Emmentaler<br />
Lieferanten im selben<br />
Zeitraum im Durchschnitt auf gute 70<br />
Rp./kg Milch, wobei es zwischen «Emmentaler-Milch»<br />
aus dem Emmental<br />
und jener aus der Ostschweiz beträchtliche<br />
Unterschiede gibt. Die Käserei-<br />
Milchpreise von Appenzeller ® , Sbrinz,<br />
Vacherin Fribourgeois und Tilsiter Switzerland<br />
liegen dazwischen.<br />
Tabelle: Preise für Käsereimilch (Rp./kg)<br />
Oktober 2009 Oktober 2009<br />
franko Ø 12 ab Ø 12<br />
Käsesorte Käserei Monate Hof Monate<br />
Tête de Moine AOC 89.05 80.89 79.20 78.62<br />
Le Gruyère AOC 81.18 80.47 84.00 81.48<br />
Diverse 78.24 79.79 64.72 67.35<br />
Appenzeller ® 75.88 76.71 70.57 73.32<br />
Tilsiter Switzerland 69.34 73.19 69.97 70.94<br />
Sbrinz AOC 66.23 72.55 71.77 75.19<br />
Bündner Bergkäse 60.53 71.84<br />
Emmentaler AOC 66.89 71.41 68.61 71.46<br />
Raclette du Valais AOC 82.00 80.00 74.21<br />
Vacherin Fribourgeois AOC 78.86 82.57 77.09<br />
Switzerland Swiss 68.10 70.51<br />
Gewichtetes Mittel 74.68 76.04 75.22 75.61<br />
Preisabstufung Voraussetzung für<br />
einen überdurchschnittlichen Milchpreis<br />
ist ein guter Markterlös für den Käse.<br />
Die unterschiedlichen Milchpreise<br />
bei der Käsereimilch reflektieren eins zu<br />
eins die Wertschöpfung am Markt.<br />
Nicht austauschbare Spezialitäten mit<br />
klarem und durchsetzbarem Kennzeichnungsschutz<br />
(AOC, Marke), verlässlicher<br />
Mengenführung sowie mit «Herzblut»<br />
betriebener Geschäftstätigkeit führen<br />
zum Erfolg.<br />
Der Bund gewährt für Milch aus silagefreier<br />
Fütterung, die zu Extrahart-,<br />
Hart- und Halbhartkäse (jedoch nicht zu<br />
Weichkäse) verarbeitet wird neben der<br />
Verkäsungszulage (15 Rp./kg Milch) zudem<br />
eine Zulage für die Fütterung ohne<br />
Silage (3 Rp./kg Milch). Die «Siloverzichtszulage»<br />
ist im ausgewiesenen Käsereimilchpreis<br />
nicht enthalten. Sie wird<br />
separat ausgewiesen, weil nur so ein<br />
einwandfreier Vergleich mit der Molkereimilch<br />
möglich ist.<br />
Alternative Molkereimilch Die<br />
Käsereimilch ist zwar ein eigenständiger<br />
Markt, doch wenn der Preisunterschied<br />
zur Molkereimilch zu klein ist oder zu<br />
Die Milchpreise bei der Käsereimilch<br />
reflektieren die Wertschöpfung.<br />
Bild: switzerland-cheese.ch<br />
unbedeutend wird und Alternativen bestehen,<br />
setzt der Exodus aus der Käsereimilchproduktion<br />
ein, denn die Kosten<br />
der silagefreien Produktion sind<br />
deutlich höher als jene bei der Molkereimilch.<br />
Dies hat sich 2002 bis 2005<br />
beim Emmentaler deutlich gezeigt. In<br />
den letzten 12 Monaten konnte für die<br />
Käsereimilch im Mittel ein Preis von<br />
rund 76 Rp./kg erzielt werden. Im gleichen<br />
Zeitraum lag er bei der Molkereimilch<br />
bei knapp 64 Rp./kg. <br />
Autor Stefan Hagenbuch arbeitet bei<br />
der SMP in Bern und ist für den Bereich<br />
Internationales & Marktfragen verantwortlich.<br />
Die Zahlen und Tabellen des<br />
Milchpreismonitorings sind jeweils<br />
aktuell auf www.swissmilk.ch Rubrik<br />
Produzenten-Milchverkauf aufgeschaltet.<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
12 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
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MANAGEMENT<br />
Landwirtschaft braucht gute<br />
Fachkräfte<br />
AGRO-KAUFMANN HF UND AGRO-TECHNIKER HF Die beruflichen Heraus -<br />
forderungen in der Agrarbranche sind riesig. Ideale Voraussetzungen, um den Anforderungen<br />
zu begegnen, ist die Ausbildung zum Agro-Kaufmann HF und Agro-Techniker.<br />
Thomas<br />
Steiner<br />
Christoph<br />
Jenni<br />
Mein Ausbildungsweg zum Agro-Techniker HF<br />
Im Jahr 2002 begann ich die landwirtschaftliche Grundausbildung. Ich<br />
war in einer der ersten Klasse der Schweiz, welche die dreijährige Lehre<br />
durchlief. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Schlussprüfung machte<br />
ich Kurzeinsätze auf einem Landwirtschaftsbetrieb und in Metallbaubetrieben.<br />
Im Frühling 06 begann die 21-wöchige RS als Motorfahrer.<br />
Danach war ich in einem Gartenbaubetrieb beschäftigt, wo ich<br />
selbstständig, häufig aber auch mit Lehrlingen zusammen, arbeiten<br />
konnte. Im Winter 07 besuchte ich am Strickhof in Lindau (ZH) die<br />
landwirtschaftliche Handelsschule. 2008 sammelte ich dann nochmals<br />
Erfahrungen in der Arbeitswelt. Im April 2009 stieg ich in die Ausbildung<br />
zum Agro-Techniker HF ein, wobei die Handelsschule voll<br />
angerechnet wird. Im Verlaufe des Jahres erhielt ich per Zufall ein<br />
Stellenangebot, welches ich mit Freuden annahm. So werde ich ab<br />
Mitte April in der LANDI Dussnang (TG) für den Futtermittelhandel<br />
zuständig sein. Zu meinen Tätigkeiten zählen Kundenberatung und –<br />
betreuung, sowie Büro- und Lagerarbeiten. Diese Stelle spricht mich<br />
wegen der Vielseitigkeit an und ich werde das jetzt Gelernte anwenden<br />
können. Thomas Steiner (angehender Agro-Techniker HF)<br />
Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung<br />
jener praktischen und theoretischen<br />
Fachkenntnisse, die ein<br />
Agro-Kaufmann HF oder eine Agro-<br />
Kauffrau HF zur kompetenten Erfüllung<br />
vielseitiger Aufgaben in der Agrarwirtschaft<br />
benötigt. Die Schwerpunkte liegen<br />
analog dem Berufsprofil in der Unternehmensführung<br />
und Organisation,<br />
im Marketing und den Kenntnissen der<br />
Agrarmärkte. Der Umgang mit Menschen,<br />
seien es Kunden, Lieferanten<br />
oder Mitarbeiter, ist eine Faszination<br />
und Herausforderung besonderer Art.<br />
Deshalb sind Kommunikations-, Sozialund<br />
Selbstkompetenzen wichtige<br />
Grundlagen angehender Agro-Kaufleute<br />
HF. Agro-Techniker HF übernehmen<br />
anspruchsvolle Fach- und Führungsaufgaben<br />
in der Agrarwirtschaft. Sie überzeugen<br />
durch ihren Praxisbezug und hohe<br />
Handlungskompetenzen. Die<br />
Schwerpunkte der Ausbildung liegen in<br />
der Produktionstechnik, der Betriebswirtschaf<br />
und den Agrarmärkten. Wichtig<br />
sind ebenso die persönlichen und<br />
methodischen Kompetenzen wie Kommunikation<br />
und Organisation.<br />
Die Ausbildung zum Agro-Techniker<br />
HF wird durch Projekte, Exkursionen<br />
und Praxisübungen vertieft. Semesterund<br />
Diplomarbeiten zu selbst gewählten<br />
Themen stellen den Praxistransfer<br />
des Gelernten sicher.<br />
Die Sprache der Bauern verstehen<br />
und sprechen Die LANDI als<br />
Unternehmen der Schweizer Landwirte<br />
hat zusammen mit der fenaco den<br />
Leistungsauftrag, die Bauern mit Produktionsmitteln<br />
zu versorgen und die<br />
landwirtschaftlichen Produkte zu vermarkten.<br />
Wer dies im sich stark verändernden<br />
Umfeld erfolgreich tun will,<br />
muss die Sprache der Bauern verstehen<br />
und sprechen. Nur wer die Kunden versteht,<br />
kann erfolgreich verkaufen. Damit<br />
die Landwirte und Kunden immer<br />
wieder in die LANDI gehen, gilt es eine<br />
dauerhafte Kundenbeziehung aufzubauen.<br />
Deshalb ist die LANDI insbesondere<br />
im Agrarbereich, der Kernkompetenz<br />
des Unternehmens, auf Mitarbeiter und<br />
Mitunternehmer angewiesen, die diese<br />
Kompetenzen von Grund auf erlernt<br />
und verinnerlicht haben.<br />
Berufskarrieren für Profis Die<br />
Absolventen der beiden höheren Fachschulen<br />
nehmen in diversen Firmen der<br />
fenaco-LANDI Gruppe Schlüsselaufgaben<br />
wahr. Sie arbeiten im Agrarhandel,<br />
der Handels- und Verarbeitungsindustrie,<br />
im Detailhandel oder in Treuhandbüros.<br />
Weitere Berufsfelder sind in Organisationen,<br />
der Verwaltung und der<br />
Landwirtschaft. Ziel der Bildungsgänge<br />
ist die Vermittlung jeglicher theoretischer<br />
und praktischer Fachkenntnisse<br />
und der in der Agrarwirtschaft der Zukunft<br />
erforderlichen Kompetenzen zur<br />
erfolgreichen Erfüllung ihrer vielseitigen<br />
Aufgaben. Auch werden die sozialen<br />
Stärken gefördert, ist doch das Berufsleben<br />
geprägt von persönlichen Kontakten.<br />
Der Umgang mit Menschen, seien<br />
es Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitende,<br />
ist eine faszinierende Aufgabe.<br />
Mit den beiden Bildungsgängen der<br />
höheren Fachschule der Agrarwirtschaft<br />
wählt man das Sprungbrett für eine vielseitige<br />
berufliche Zukunft, beispielsweise<br />
als:<br />
14 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 15
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16 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
MANAGEMENT<br />
Tabelle: Überblick über die Ausbildung zum Agro-Kaufmann HF oder Agro-Techniker HF<br />
Standort Feusi Bildungszentrum Bern Institut Agricole Grangeneuve (FR) Inforama Rütti Zollikofen (BE) Strickhof Lindau (ZH)<br />
Ausbildung Agro-Kaufmann HF Agro-Techniker HF Agro-Techniker HF Agro-Techniker HF<br />
Agro-Kaufmann HF<br />
Agro-Kaufmann HF<br />
Spezifität Berufsbegleitend Vollzeit-Ausbildung Berufsbegleitend, Anrechnung Vollzeit-Ausbildungen<br />
(französisch)<br />
Betriebsleiterschule (BLS)<br />
Dauer 3 Jahre 2 Jahre 2 – 3 Jahre 2 Jahre<br />
Kosten ca. 6700 Fr. pro Jahr. ca. 3500 Fr. pro Jahr. ca. 4000 Fr. pro Jahr. ca. 5000 Fr. pro Jahr.<br />
Exklusive Lehrmittel, Verpflegung. Inklusive Schulmaterial, Inklusive BLS, exklusive Kurs- Inklusive Studienreise, Lehr-<br />
Einschreibegebühr 210 Fr. Exkursionen, diverse Taxen, material und Verpflegung. mittel, Einschreibegebühr.<br />
Exklusive Verpfl./Unterkunft.<br />
Exklusive Verpfl., Unterkunft.<br />
Informationsabend Individuelles Informations- 23. Februar, 2010, 19.30 Uhr 25. März 2010, 20.00 Uhr 27. Mai 2010, 19.30 Uhr<br />
gespräch nach Absprache. Aula des IAG, Grangeneuve (FR) Inforama Rütti, Zollikofen (BE). Strickhof in Lindau (ZH).<br />
Anmeldeschluss 31. Mai 2010 31. Mai 2010 30. April 2010 16. August 2010<br />
Kursbeginn 13. August 2010 23. August 2010 16. August 2010 25. Oktober 2010<br />
Patrick Kipfer Anita Watts Markus Aerni Claude Gerwig<br />
Feusi Bildungszentrum IAG Grangeneuve Inforama Rütti Strickhof<br />
Max-Daetwyler-Platz 1 Rte de Grangeneuve 31 3052 Zollikofen 052 354 99 15<br />
3014 Bern 1725 Posieux 031 910 52 61 claude.gerwig@bd.zh.ch<br />
031 537 34 34 026 305 55 50 markus.aerni@vol.be.ch www.strickhof.ch<br />
berufsbildung@feusi.ch iagcftn@fr.ch www.inforama.ch<br />
www.feusi.ch<br />
www.grangeneuve.ch<br />
• Kadermitarbeiter in einer der zahlreichen<br />
landwirtschaftlichen Organisationen.<br />
• Ein- oder Verkäufer in einem Betrieb<br />
der vor- oder nachgelagerten Stufe.<br />
• Manager eines nach modernsten<br />
Grundsätzen geführten landwirtschaftlichen<br />
Betriebes, der sich am<br />
Markt behauptet.<br />
Optimale Ausgangslage Mit dem<br />
HF-Diplom gilt es für Agro-Kaufleute<br />
und Agro-Techniker Chancen wahrzunehmen,<br />
Verantwortung zu tragen und<br />
eine Karriere aufzubauen. Nach wenigen<br />
Jahren Praxis sind sie in der Lage,<br />
Kaderfunktionen oder andere verantwortungsvolle<br />
Stellen zu übernehmen<br />
und sind gefragte Berufsleute.<br />
Wie bezahlen? Die Ausbildungskosten<br />
belaufen sich auf höchstens<br />
500 Fr. pro Monat. Verglichen zur übrigen<br />
Wirtschaft und übrigen Privat-<br />
schulen sind das eher günstige Kosten.<br />
Mancherorts bieten Gemeinden oder<br />
Kantone Stipendien an. Am besten informiert<br />
man sich bei den Bildungsanbietern<br />
und den kantonalen Stipendienstellen.<br />
Den Absolventen von Bergregionen<br />
und sehr abgelegenen Gebieten kann<br />
zudem die Pestalozzi-Stiftung unter die<br />
Arme greifen. Die finanzielle Unterstützung<br />
erfolgt in Form eines Stipendiums,<br />
eines Spezialdarlehens oder eines<br />
zinslosen Darlehens, vorausgesetzt<br />
man hat das 30. Altersjahr noch nicht<br />
vollendet. Da die Ausbildung zum<br />
Agro-Techniker beziehungsweise zum<br />
Agro-Kaufmann nur an vier Orten in<br />
der Schweiz möglich ist und dadurch<br />
für Interessenten aus Randregionen<br />
hone Kosten durch Unterkunft und<br />
Fahrspesen entstehen, sollte diese<br />
Möglichkeit geprüft werden. <br />
In Theorie und<br />
Praxis vorbildlich:<br />
Agro-Kaufleute<br />
und Agro-<br />
Techniker.<br />
Bild: Strickhof, Lindau<br />
Autoren Thomas Steiner (23 J.), absolviert am Strickhof in Lindau die<br />
Ausbildung zum Agro-Techniker HF. Ab April 2010 arbeitet er für die<br />
LANDI Dussnang im Bereich Tierhaltung und Futtermittel.<br />
Christoph Jenni, Ing. agr. FH, dipl. Marketingleiter, ist Marketinglehrer<br />
und Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit und Projekte<br />
am Strickhof (ZH). Strickhof, Eschikon, Postfach, 8315 Lindau,<br />
www.strickhof.ch<br />
Informationen www.agrokaufman.ch, www.agrotechniker.ch<br />
INFOBOX<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 17
NEW<br />
LEGACY. MEHR DENN JE.<br />
2,0 l mit 150 PS ab Fr. 35’500.–. 2,5 l mit 167 PS ab Fr. 41’000.–. 2.5GT mit 265 PS ab Fr. 52’000.–.<br />
Legacy Diesel ab Fr. 39’000.–.<br />
Mehr denn je ist die Zeit reif für einen SUBARU AWD. Seit jeher steht Subaru für sichere<br />
Werte. Werte, die selten so gefragt waren wie heute. Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit, alles zu<br />
konkurrenzlosem Preis – dieses Konzept hat Subaru zum meistverkauften Allrad-PW weltweit und in der<br />
Schweiz gemacht.<br />
Neu: Lineartronic TM , das<br />
stufenlose Automatik-Getriebe.<br />
Mehr FAHRVERGNÜGEN denn je. Legacy 2.0i und<br />
2.5i bieten in ihren Automatik-Versionen die Subaru-Exklusivität Lineartronic<br />
TM CVT, ein stufenloses Automatik-Getriebe in Kombination mit AWD.<br />
Die Schaltung erfolgt nahtlos, ohne Rucken. Genau im richtigen Moment,<br />
was zu einer dynamischeren, ökonomischeren und ökologischeren Fahrweise<br />
führt. Und zu einem nie dagewesenen Fahrkomfort. Sie werden es<br />
fühlen, ohne etwas zu spüren.<br />
Symmetrical AWD,<br />
das Allradsystem von Subaru.<br />
Mehr denn je bietet DER NEUE LEGACY. Nach<br />
wie vor ist der Legacy AWD die ideale Kombination von Sportlichkeit und<br />
familienfreundlichem Komfort. Seine Sicherheitsausstattung lückenlos –<br />
inklusive Symmetrical AWD, dem Allradsystem von Subaru für maximale<br />
Bodenhaftung und Balance. Sein Preis-Leistungs-Verhältnis unerreicht.<br />
Neu ist, dass die neue Generation ein paar Ihrer Wünsche erfüllt, von denen<br />
Sie vielleicht noch gar nichts gewusst haben.<br />
Mehr KOMFORT denn je. Länger, breiter, höher – der grössere<br />
Fahrgastraum für mehr Bein- und Kopffreiheit sowie der erweiterte<br />
Gepäckraum machen den Legacy AWD noch bequemer und praktischer.<br />
Genauso wie Rückfahrkamera (Limited, Limited S, Executive S), Licht- und<br />
Scheibenwischer-Automatik. In ungeahnte Komfortdimensionen befördert<br />
Sie auch seine völlig neue Aufhängung.<br />
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jedem neuen Legacy nicht nur für bessere Beschleunigung, sondern auch für weniger Treibstoffverbrauch.<br />
Dank der punktgenauen Schaltung mit Lineartronic TM sind Sie noch umweltschonender unterwegs.<br />
Übrigens: Den neuen Legacy gibt es auch mit SUBARU BOXER DIESEL, der neben seinen eh schon hervorragenden<br />
Verbrauchs- und CO 2 -Daten neu über ein geschlossenes Abgas reinigendes System verfügt.<br />
Energieeffi zienz-Kategorie D, CO 2 188 g/km, 8,1 l/100 km (2.5i Swiss, abgebildetes Modell). Modelle mit<br />
2,0-l-Boxer-Diesel-Motor: Energieeffi zienz-Kategorie B, CO 2 161 g/km, 6,1 l/100 km. Durchschnitt aller<br />
angebotenen Neuwagenmodelle: 204 g/km.<br />
Eine PROBEFAHRT sagt mehr denn je. Lassen Sie sich vom neuen<br />
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Fr. 39’000.– bis Fr. 48’000.–<br />
6,1–6,4 l/100 km (gesamt)<br />
Legacy 2.0i AWD<br />
5-türig, man. oder Aut. mit CVT<br />
2,0 l, 150 PS<br />
Fr. 35’500.– bis Fr. 45’500.–<br />
Legacy 2.5i AWD<br />
4-/5-türig, Aut. mit CVT<br />
2,5 l, 167 PS<br />
Fr. 41’000.– bis Fr. 49’000.–<br />
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2,5 l Turbo, 265 PS<br />
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5-türig, 2,0 l, 150 PS<br />
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KURZMELDUNGEN<br />
LANDTECHNIK<br />
Optimierter<br />
Trommelhäcksler<br />
Stocker Silofräsen hat sich heuer<br />
zum Ziel gesetzt, die Weiterentwicklung<br />
und Optimierung des<br />
jüngsten Produkts «Trommelhäcksler»<br />
voranzutreiben. Diese Aufgabe<br />
wird das Unternehmen das ganze<br />
Jahr 2010 beschäftigen, soll aber bis<br />
zur Agrama abgeschlossen sind.<br />
Durch den Bezug neuer Räumlichkeiten<br />
in Oeschgen konnte die<br />
Wertschöpfungskette effizienter gestaltet<br />
werden. Allerdings ist dieser<br />
Prozess noch nicht abgeschlossen,<br />
sind doch weitere Verbesserungen<br />
im Bereich des Kunden- und Reparaturservices<br />
geplant.<br />
Pflug aus Stahl und<br />
Kunststoff<br />
Zur Agritechnica hat Lemken sein<br />
Pflugkörperkonzept «DuraMaxx»<br />
um einen Hybridkörper erweitert.<br />
Damit kann der Anwender jeden<br />
einzelnen Streifen des Pflugkörpers<br />
aus Stahl oder aus Kunststoff je nach<br />
Einsatzbereich beliebig auswählen.<br />
SLV nimmt ARMA auf<br />
Mit einer Statutenänderung anlässlich<br />
der 70. Mitgliederversammlung<br />
hat der schweizerische Landmaschinenverband<br />
(SLV) die Pforten für eine<br />
Aufnahme des Westschweizer<br />
Verbands «Arma» (Association romande<br />
des marchands de machines<br />
agricoles) geöffnet, die künftig als<br />
fachgruppenübergreifende Westschweizer<br />
Sektion innerhalb des<br />
Verbands geführt wird. Im Übrigen<br />
Schliessung Werk Randers<br />
Im letzten Jahr hat Agco die Schliessung<br />
des Mähdrescherwerks im dänischen<br />
Randers angekündigt und<br />
mitgeteilt, in der Entwicklung und<br />
Konstruktion von Mähdreschern<br />
künftig noch intensiver mit Laverda<br />
in Breganze (I) zusammen arbeiten<br />
zu wollen. Nun bekräftigt das Unternehmen<br />
diese Strategie mit der<br />
Bildung eines Joint Ventures «Centre<br />
of Excellence» in Breganze.<br />
Seit 2004 lässt Agco in Breganze<br />
Mähdrescher für Europa, Afrika und<br />
Nahost der Marken Massey Ferguson,<br />
Fendt und Challenger bauen.<br />
Diese Partnerschaft wurde insofern<br />
intensiviert, als dass Agco 2007 einen<br />
Anteil von 50 % an Laverda von<br />
der Argo-Gruppe übernahm. Bei<br />
Agco ist man überzeugt, dass diese<br />
Schritte die Wettbewerbsfähigkeit<br />
verbessern. Bis Mitte 2010 werden<br />
in Randers noch 8-Schüttler-Maschinen<br />
gebaut und Vorarbeiten für<br />
die neuen Hybrid-Drescher angepackt.<br />
Später werden diese Arbeiten<br />
nach Italien verlagert.<br />
nahm die Versammlung im positiven<br />
Sinne Kenntnis von der Jahresrechnung,<br />
die nach Konsolidierung mit<br />
der Abrechnung der Agrama 2008<br />
mit einem Vorschlag von 3500 Fr.<br />
abschloss. Da man den Nutzen der<br />
Mitgliedschaft bei der europäischen<br />
Landtechnik-Hersteller-Vereinigung<br />
«Cema» nicht mehr sieht, hat der<br />
SLV-Vorstand den Austritt aus dieser<br />
Organisation beschlossen und<br />
ZF lanciert Hybridsystem<br />
Mit dem Startergenerator «Terra+»<br />
bietet ZF die Nutzung elektrischer<br />
Leistungsabtriebe im Traktor von<br />
70, respektive 95 PS (50/70 kW).<br />
Der Startergenerator ist in verschiedenen<br />
Ausführungen beziehungsweise<br />
Ausbaustufen erhältlich. Der<br />
Anwendernutzen dieser Zusatzkomponente<br />
liegt sowohl in der Kraftstoffeinsparung<br />
durch den bedarfsgerechten<br />
Antrieb der Nebenverbraucher<br />
am Fahrzeug, als auch in<br />
der Steigerung der Produktivität<br />
durch die Bereitstellung elektrischer<br />
Leistung für Antriebe in den Anbaugeräten.<br />
Zudem wird dem Umweltgedanken<br />
ferner durch die Reduzierung<br />
von Emissionen Rechnung<br />
getragen.<br />
spart so einige Tausend Franken ein.<br />
Trotzdem sieht das Budget für das<br />
laufende Jahr – ohne einträgliche<br />
Agrama – einen Fehlbetrag von<br />
knapp 40 000 Fr. vor. In seinem Eröffnungsreferat<br />
zur Versammlung<br />
betonte SLV-Präsident Jürg Minger<br />
(Bild) die Wichtigkeit einer starken<br />
Schweizer Landwirtschaft, «die auch<br />
etwas kosten darf». Deshalb habe<br />
der SLV sich dezidiert in einem offenen<br />
Brief an Bundesrätin Doris Leuthard<br />
gegen das geplante Agrarfreihandelsabkommen<br />
mit der EU<br />
ausgesprochen. Hinsichtlich Entwicklung<br />
der Schweizer Landtechnik-Branche<br />
sieht Minger ab Mitte<br />
2010 eine gewisse Erholung, langfristig<br />
gar eher rosige Perspektiven,<br />
da Megatrends wie die wachsende<br />
Weltbevölkerung, die sich zusehends<br />
höherwertig ernähre, und die<br />
Abnahme der verfügbaren Ackerfläche<br />
sich positiv auf die Branche auswirken<br />
würden.<br />
Neue Mulchsämaschinen<br />
von<br />
Pöttinger<br />
«Terrasem R3», «R4» und «C4» heissen<br />
die neuen Universalsämaschinen,<br />
die Pöttinger auf den Markt<br />
bringt. Die 3 bis 4 m breit arbeitenden<br />
Geräte eignen sich sowohl zur<br />
Mulchsaat als auch zur konventionellen<br />
Saat nach dem Pflug. Spezielle<br />
Gummielemente lassen die bodenbearbeitende<br />
Scheibenegge bei<br />
Steinen ausweichen. Bei der «C4»<br />
sorgt der dreigeteilte Aufbau für eine<br />
gute Bodenanpassung. Alle drei<br />
Neuheiten verfügen über einen<br />
elektrischen Dosierantrieb und werden<br />
über einen Radarsensor oder ein<br />
Isobus-Signal vom Traktor gesteuert.<br />
Eine Vordosierung sorgt für eine<br />
nahtlose Aussaat ohne Säfenster. Die<br />
stufenlose Saatmengenverstellung<br />
ist serienmässig. Eine elektronische<br />
Saatgutbibliothek unterstützt die<br />
Einstellung ebenso wie die einfache<br />
Abdrehprobe mit praktischem Auffangsack.<br />
Für eine gleichmässige Ablagetiefe<br />
des Saatguts sorgen die im<br />
Parallelogramm geführten, gummibereiften<br />
Druck- und Tiefenführungsrollen.<br />
Mit 3000 l Inhalt sind<br />
selbst grössere Schläge mit wenigen<br />
Tankstopps zu drillen.<br />
Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 19
KNOW-HOW<br />
PRAXISTEST<br />
Mit voller Kraft<br />
«MF 8690» Massey Ferguson kam 2008 mit der Serie «8600» auf den Markt, löste<br />
damit nicht nur einfach die Baureihe «8400» ab, sondern führte erstmals in der Landtechnik<br />
die SCR-Technologie mit einer katalytischen Abgasnachbehandlung ein. Der<br />
Motor kann so für optimale Leistungsentfaltung eingestellt werden, die Stickoxide<br />
werden durch eine Harnstofflösung in harmlosen Stickstoff und Wasser umgewandelt.<br />
Gleichzeitig zum 50-Jahr-Jubiläum<br />
der Marke «Massey Ferguson» lancierte<br />
das Unternehmen vor knapp<br />
zwei Jahren die neue Flaggschiff-<br />
Baureihe «8600» mit dem Topmodell<br />
«MF 8690». Rein äusserlich prägt die<br />
neu gestaltete 4-Pfosten-Kabine das<br />
aufgefrischte Design, im Innern ist der<br />
8.4l Motor von Sisu mit der SCR-Technologie<br />
der Abgasnachbehandlung das<br />
herausstechende innovative Element.<br />
Motor Die Baureihe «MF 8600» ist<br />
mit 6-Zylinder Motoren von Sisu mit<br />
8.4 l Hubraum, Turbolader und Ladeluftkühlung<br />
ausstaffiert. Die Nennleistung<br />
liegt bei 340 PS, die maximale<br />
Leistung bei 370 PS (beides nach ISO).<br />
Das Motorkennfeld zeigt, dass das maximale<br />
Drehmoment zwischen 1200<br />
und 1500 Umin liegt sowie ein konstanter<br />
Leistungsbereich ab 1570 Umin<br />
zu verzeichnen ist. Eine zusätzliche<br />
Leistungssteigerung erfolgt bereits bei<br />
2000 Umin, in einem für Zapfwellenarbeiten<br />
idealen Bereich.<br />
Die elektronische Motorregelung<br />
sorgt dafür, dass Treibstoffmenge und<br />
Einspritzzeitpunkt ideal auf die Motordrehzahl<br />
abgestimmt werden mit dem<br />
Effekt eines geringeren Schadstoffausstosses<br />
und Treibstoffverbrauchs.<br />
SCR-Technologie Mit verantwortlich<br />
für diesen geringeren Treibstoffverbrauch<br />
ist die SCR-Technologie. Mit<br />
dieser Technik, sie wird bereits bei den<br />
LKW eingesetzt, werden die Abgase<br />
nach dem Motor gereinigt. Diese sogenannte<br />
Katalyse der Abgase erfolgt mit<br />
der flüssigen Harnstoff-Lösung «Ad-<br />
Blue», welche die Stickoxide in harmlosen<br />
Luftstickstoff und Wasser umwandelt.<br />
Dank dieser Einrichtung kann der<br />
Motor auf höchste Leistung bei günstigem<br />
Treibstoffverbrauch eingestellt<br />
werden, die Abgasnachbehandlung ihrerseits<br />
sorgt dafür, dass nicht nur die<br />
aktuell geltende Abgasnorm 3a, sondern<br />
bereits die nächste Stufe 3b eingehalten<br />
wird.<br />
Ganz ohne Kehrseite ist auch diese<br />
Medaille nicht: Neben dem eigentlichen<br />
Tank für das Dieselöl (590 l) ist ein<br />
Zusatzbehälter (30 l) für «AdBlue» notwendig.<br />
Auf 1000 l Diesel werden rund<br />
30l dieser «AdBlue»-Lösung benötigt,<br />
die bei zirka minus 10 °C gefriert. Vorteile<br />
bietet dieses System aber in der<br />
Treibstoffersparnis: Gemäss dem DLG-<br />
Powermix-Test braucht der «MF 8690»<br />
gegen 17 % weniger als der Mittelwert<br />
aller Traktoren.<br />
Praxisstimme zum Massey Ferguson «8690»<br />
David Spycher<br />
David Spycher bewirtschaftet mit seiner<br />
Frau Anne in Vaux-sur-Morges oberhalb<br />
des Genfersees einen 48-<br />
ha-Betrieb mit Milchwirtschaft<br />
und Ackerbau. Vor<br />
rund 25 Jahren hat sein<br />
Vater im Anwesen eine<br />
Schnitzel heizung einge -<br />
baut, was den Startschuss<br />
für einen weiteren<br />
Betriebs zweig (Waldarbeiten)<br />
bedeutete. Anfänglich<br />
wurden Hackschnitzel mit<br />
einem kleineren Hacker für<br />
den Eigen bedarf hergestellt, in der Folge<br />
entwickelte sich daraus immer mehr. Heute<br />
betreibt Spycher zusammen mit fünf<br />
Partnern eine Firma, die für verschiedene<br />
Abnehmer in einem Gebiet von Genf bis<br />
Sitten mit schwerem Gerät professionell<br />
Hackschnitzel produzieren. Schon seit rund<br />
15 Jahren setzen die Sypchers auf die<br />
Marke «Massey Ferguson», wenn es um die<br />
Beschaffung von Traktoren geht. Hauptgrund<br />
dafür ist das gute Einvernehmen mit<br />
dem Händler Kuffer-Agri in Yens (VD).<br />
Neben dem Modell «MF 8690», das im<br />
August letzten Jahres als zusätzliche<br />
Maschine angeschafft wurde, sind noch<br />
weitere sieben MF-Traktoren im Einsatz,<br />
darunter ein «MF 8480» und ein «MF7495».<br />
Den neuen Traktor hat er insbesondere<br />
aufgrund der Leistung gekauft. «Für den<br />
Betrieb der Hacker vom Typ ‹Jenz› mit<br />
Einzugskanälen von bis zu 70 x 120 cm und<br />
in Kombination mit einem im Heck<br />
angebauten Kran samt Kabine brauche ich<br />
einfach diese PS, gerne hätte ich sogar noch<br />
mehr», hält Spycher fest. Als Alternative<br />
würde zwar die Möglichkeit eines LKW-<br />
Zugs bestehen, doch dann fehlt Spycher die<br />
Mobilität im unwegsamen Gelände – ein<br />
Pluspunkt seiner Mechanisierungsvariante.<br />
Mittlerweile hat der Traktor rund 450 h<br />
absolviert. Beeindruckt ist Spycher von der<br />
Leistung (+ 20 % im Vergleich zum «MF<br />
8480», bis zu 170 m 3 Schnitzel pro Stunde)<br />
und vom geringen Treibstoffverbrauch beim<br />
Holzhacken (rund 3 dl pro m 3 Schnitzel),<br />
wo die Maschine auch hauptsächlich<br />
eingesetzt wird.<br />
Hinzu komme, so Spycher weiter, die trotz<br />
der Grösse noch gute Wendigkeit und die<br />
übersichtliche und geräumige Kabine. Der<br />
Sisu-Motor mit der integrierten SCR-<br />
Abgasreinigung habe ihn ebenfalls<br />
fasziniert, führt Spycher weiter aus. «Wenn<br />
20 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
PRAXISTEST<br />
KNOW-HOW<br />
Steckbrief<br />
Massey Ferguson «8690»<br />
Motor: 8.4l Turbo-Motor von Sisu mit<br />
Ladeluftkühlung und Common-Rail-<br />
Einspritzung, 6 Zylindern, 340 PS<br />
(250 kW) Nennleistung bei 2200 Umin,<br />
370 PS (272 kW) maximale Leistung bei<br />
2000 Umin. Maximale Leistung an der<br />
Zapfwelle: 320 PS (236 kW). 590 l<br />
Treibstoff-Tank, 30 l «AdBlue»-Tank.<br />
Getriebe: Stufenloses Getriebe «Dyna-<br />
VT» mit zwei Fahrbereichen, lastschaltbarer<br />
Wendeschaltung und DTM-<br />
Management.<br />
Zapfwelle: 540/1000 oder 540E/1000,<br />
elektrohydraulisch geschaltet.<br />
Hydraulik: Axialkolbenpumpe mit<br />
175 l/min und 200 bar. 5 (optional 9)<br />
doppeltwirkende Steuergeräte. Extern<br />
bedienbares Hubwerk mit 12 t Hubkraft,<br />
Fronthubwerk und -zapfwelle auf<br />
Wunsch.<br />
Masse: Leergewicht: 10 300 kg.<br />
Zulässiges Gesamtgewicht: 18 000 kg.<br />
Länge: 5.67 m. Radstand: 3.10 m.<br />
Höhe: 3.45 m. Wendekreis: 13.90 m.<br />
Beim Getriebe kommt das stufenlose<br />
«Dyna-VT» mit zwei manuell wechselbaren<br />
Fahrbereichen zum Einsatz,<br />
ein Produkt aus dem Hause Agco<br />
(Fendt). Hinsichtlich der Bedienmöglichkeiten<br />
hat Massey Ferguson aber<br />
noch etwas nachgelegt, sind doch die<br />
man in einem ökologischen Sektor wie<br />
der Schnitzelproduktion tätig ist, schaut<br />
man auch auf solche Sachen». So gesehen<br />
wäre es sein Wunsch, den Traktor mit<br />
alternativen Treibstoffen betreiben zu<br />
können, was zwar möglich wäre, aber aus<br />
seiner Sicht mit einer gewissen Leistungseinbusse<br />
verbunden wäre.<br />
Um den Kran anbauen zu können, hat<br />
Spycher das Heckhubwerk komplett<br />
entfernen lassen. Der Traktor hat seine<br />
Erwartungen erfüllt. «Im Bereich der<br />
Verarbeitungsqualität dürfte man aber<br />
noch etwas zulegen». Spycher weiss<br />
jedoch, dass es sich um ein Erst-Serien-<br />
Modell handelt und dass er seinem «MF<br />
8690» im Betrieb mit dem Hacker<br />
hinsichtlich Zapfwellenleistung und<br />
Vibrationen alles abverlangt.<br />
Der «MF 8690» zusammen mit dem im<br />
Heck angebauten Kran und dem Holzhacker<br />
vor einem harten Einsatz.<br />
Das Kommandozentrum in der rechten<br />
Armlehne mit Datatronic-Farbmonitor und<br />
den verschiedenen Bedienelementen.<br />
Beschleunigungsstufen für die beiden<br />
Fahrstrategien Pedal oder Fahrhebel<br />
ebenso getrennt einstellbar wie für die<br />
Wendeschaltung oder die Grenzlastregelung<br />
bei Zug- und Zapfwellenarbeiten.<br />
Kabine Einen Glanzpunkt beim<br />
«MF 8690» stellt sicher die Kabine dar.<br />
Für deren innovative Federung «Opti-<br />
Ride Plus» erhielt Massey Ferguson anlässlich<br />
der Sima-Ausstellung 2009<br />
denn auch eine Goldmedaille. Bei dieser<br />
4-Pfosten-Kabine kommen Hydraulikzylinder<br />
mit Druckspeichern zum Einsatz,<br />
wobei Sensoren dafür sorgen, dass<br />
der gesamte Fahrbereich stets «in Waage»<br />
gehalten wird.<br />
Die optional verfügbare «OptiRide<br />
Plus»-Federung bietet dann noch mehr:<br />
Über einen Drehregler kann der Fahrer<br />
den Dämpfungsgrad selbst einstellen, so<br />
dass die dynamische Federungsrate gemäss<br />
Firmenangaben nochmals um bis<br />
zu 25 % verbessert werden kann.<br />
Hydraulik und Zapfwelle Der<br />
Ölhaushalt der Hydraulik ist vom Getriebe<br />
getrennt. Serienmässig gibt es<br />
sieben Steuergeräte, die optional auf<br />
neun erweitert werden können. Versorgt<br />
werden diese von einer Pumpe,<br />
die 175 l/min leistet. Das Heckhubwerk<br />
weist eine Hubkraft von 12 t auf und ist<br />
serienmässig mit Unterlenkern der Kategorie<br />
III ausgestattet. Eine elektronische<br />
Hubwerksregelung (EHR) mit Unterlenkerregelung,<br />
Schwingungstilgung<br />
und Schlupfregelung ist im Serienumfang<br />
integriert. Auf Wunsch gibt es ein<br />
unabhängiges und hydraulisch einklappbares<br />
Fronthubwerk mit einer<br />
Hubkraft von 5 t. Bei der Zapfwelle stehen<br />
Geschwindigkeiten von 540 oder<br />
1000 Umin zur Verfügung.<br />
Für leichtere Arbeiten empfehlt sich<br />
die Sparzapfwelle (540E), die mit einer<br />
Motordrehzahl von rund 1600 Umin betrieben<br />
werden kann. Im Automatikmodus<br />
wird die Zapfwelle beim Anheben<br />
des Hubwerks selbsttätig deaktiviert<br />
und beim Absenken entsprechend zugeschaltet.<br />
Um den Fahrer zusätzlich zu entlasten,<br />
regelt die Zapfwellensteuerung das<br />
Zuschalten der Zapfwelle je nach Last,<br />
was den Fahrkomfort erhöht und das<br />
Material schont.<br />
<br />
Neben dem Tank für<br />
das Dieselöl befindet<br />
sich der 30-l-Behälter<br />
mit blauem Deckel für<br />
die Harnstoff-Lösung<br />
«AdBlue».<br />
Autor Dr. Roman<br />
Engeler, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />
8401 Winterthur<br />
In loser Folge publiziert<br />
die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> unter<br />
dem Titel «Praxistest»<br />
Berichte über landwirtschaftliche<br />
Maschinen.<br />
Die Interviewpartner,<br />
respektive Eigentümer<br />
dieser Maschinen,<br />
werden jeweils in<br />
Zusammenarbeit mit<br />
den entsprechenden<br />
Herstellern oder Impor -<br />
teuren ausgesucht.<br />
www.gvs-agrar.ch<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 21
LANDTECHNIK<br />
UMFRAGE<br />
Investitionen sind geplant<br />
Eine repräsentative Umfrage bei<br />
300 Landwirten ergab, dass 7 % die<br />
Absicht äusserten, dieses Jahr einen<br />
Traktor, Transporter oder Zweiachsenmäher<br />
anzuschaffen, 4 % wissen<br />
es (noch) nicht und die grosse Mehrheit<br />
(89 %) gibt an, keine solche Anschaffung<br />
zu planen. Vergleicht man die beiden<br />
Sprachregionen, so sind kaum Unterschiede<br />
feststellbar. Spontan wurde<br />
von einigen der befragten Landwirte erwähnt,<br />
dass aufgrund ihrer aktuellen finanziellen<br />
Lage solche Investionen<br />
nicht geplant seien.<br />
Verglichen mit einer vor zehn Jahren<br />
durchgeführten Befragung, wo<br />
nach der Kaufabsicht für das Jahr<br />
Gedenken Sie, 2010<br />
einen Traktor, Transporter<br />
oder Zweiachsenmäher<br />
anzuschaffen.<br />
2000 gefragt wurde, sind die Ergebnisse<br />
identisch geblieben, was doch ein<br />
bisschen erstaut, wie Jürg Minger, der<br />
Präsident des schweizerischen Landmaschinenverbands<br />
(SLV) vermerkt. In den<br />
letzten Jahren hätten die Bauern deutlich<br />
weniger neue Traktoren angeschafft,<br />
erklärt Minger. Allerdings wurde in der<br />
Umfrage nicht zwischen dem Kauf eines<br />
neuen Geräts oder einer Occasionsmaschine.<br />
Der Landmaschinen handel ist in<br />
den letzten Jahren aufgrund der<br />
schlechteren Rahmenbedinungen für<br />
die Landwirtschaft etwas unter Druck<br />
geraten. Jürg Minger gibt sich aber zuversichtlich<br />
und prognostiziert ab<br />
Mitte 2010 einen Wendepunkt: «Ab<br />
dem dritten Quartal werden die Verkäufe<br />
wieder etwas zulegen.»<br />
Die Umfrage war auch auf der Internet-Seite<br />
www.ufarevue.ch aufgeschaltet,<br />
an der über 1700 Meinungen abgegeben<br />
wurden. Dabei haben sich 43 %<br />
dahingehend geäussert, 2010 eine Maschine<br />
anschaffen zu wollen, 47 % verneinen<br />
dies und rund 10 % sind sich unschlüssig,<br />
ob sie in diesem Jahr einen<br />
Traktor, Transporter oder Zweiachsmäher<br />
anschaffen wollen. Der grosse Unterschied<br />
in den Resultaten zwischen<br />
der telefonischen Befragung der Abstimmung<br />
über das Internet lässt den<br />
Schluss zu, dass mehrheitlich investitionsfreudige<br />
Landwirte das Internet<br />
als Informationsplattfom<br />
nutzen. <br />
keine<br />
Angabe<br />
1%<br />
ja<br />
8%<br />
nein<br />
91 %<br />
Westschweiz<br />
Deutschschweiz<br />
keine<br />
Angabe<br />
5%<br />
ja<br />
6%<br />
keine<br />
Angabe<br />
4%<br />
nein<br />
89 % nein<br />
89 %<br />
Total Schweiz<br />
ja<br />
7%<br />
Die aktuelle repräsentative Umfrage<br />
wurde vom Marktforschungs institut<br />
TransferPlus AG in Stansstad im Auftrag<br />
der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> im Januar 2010 durchgeführt.<br />
Wollen Sie sich künftig ebenfalls an<br />
den Umfragen beteiligen? Die nächste<br />
Fragestellung ist auf www.landi.ch<br />
aufgeschaltet. Die Resultate werden in<br />
der nächsten <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> publiziert.<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
22 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
10. Internationale Fachmesse für Nutztierhaltung,<br />
landwirtschaftliche Produktion,<br />
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25.– 28. Februar 2010<br />
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(Halle 1.1)<br />
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<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 23
LANDTECHNIK<br />
Posch mit Potenzial<br />
BRENNHOLZ-TECHNIK Scheitholz macht unter den erneuerbaren Energien<br />
nach wie vor einen bedeutenden Anteil aus. Entsprechend aktiv in Forschung und<br />
Entwicklung sind die Hersteller von Brennholz-Technik, geht es doch darum, in der<br />
Produktion, im Transport und in der Lagerung von Stückholz noch effizientere<br />
Methoden zu finden – ein Augenschein beim österreichischen Spezialisten Posch.<br />
Für die Eigenver -<br />
sorgung: Wippsäge<br />
«Compact-Plus»<br />
und Spalter<br />
«Homesplit 6.0».<br />
Moderne Brennholzaufbereitung ist<br />
mehr als Holz zerkleinern. Sowohl<br />
der private, wie auch der professionelle<br />
Produzent von Stückholz benötigt<br />
heute Präzisionsmaschinen, die<br />
durch Sicherheit, Langlebigkeit und robuste<br />
Bauweise einen dauerhaften Einsatz<br />
garantieren. Darauf hat sich das<br />
österreichische Unternehmen Posch<br />
spezialisiert, das eine breite Palette von<br />
Kurz- und Meterholzspaltern, Kreissägen<br />
und Schneidspalt-Maschinen anbietet.<br />
Insgesamt sind es 27 Grundtypen,<br />
die je nach Leistungsstärke oder<br />
Antriebsvarianten kundenindividuell<br />
spezifiziert werden können.<br />
Bei den Spaltgeräten reicht die<br />
Palette vom Heimgerät «Homesplit» mit<br />
einer Spaltkraft von 6 t und einer verarbeitbaren<br />
Länge von 55 cm bis hin zum<br />
zapfwellenbetriebenen «Hydrocombi»<br />
(maximal 30 t, 1.10 m). Technische Details,<br />
wie das schräge Spaltmesser – allenfalls<br />
ergänzt zum Spaltkreuz – für<br />
mehr Spaltleistung, die patentierte<br />
Holzhaltespitze, damit auch dünnes<br />
oder schräg abgesägtes Holz fixiert werden<br />
kann, oder die mechanische<br />
Stammhebevorrichtung für die Schonung<br />
des Rückens, zeugen von einer<br />
praxisorientierten Entwicklung. Im Segment<br />
der waagrechten Spaltgeräte stechen<br />
die «Splitmaster» (bis 55 t Spaltkraft)<br />
hervor, die es in verschiedenen<br />
Antriebs- und Anbauvarianten, mit hydraulischer<br />
Hebevorrichtung oder mit<br />
integriertem Ladekran mit einer Reichweiter<br />
von 6 m gibt. Für das gewerbliche<br />
Herstellen von Anfeuerholz hat<br />
Posch die automatische Spaltmaschine<br />
«Autosplit» entwickelt, mit der im 3-Sekunden-Takt<br />
fix-fertige Anzündscheite<br />
bis 20 cm Länge, abgefüllt in Säcke, produziert<br />
werden können.<br />
Sägen Wo Holz zerkleinert wird, sind<br />
meistens auch Kreissägen gefragt. Das<br />
Angebot in diesem Bereich reicht<br />
von Tisch- über Wipp- bis hin zu kombinierten<br />
Tisch-Wipp-Sägen, die mit<br />
Elektro-, Benzinmotor oder via Zapfwelle<br />
des Traktors betrieben werden<br />
Der Profi im Bauernwald mit der<br />
Spaltmaschine «Hydrocombi 26».<br />
können. Waren früher diese Kreissägen<br />
ein Schrecken für jedes Trommelfell, reduzieren<br />
heute spezielle Sägeblätter<br />
(«Widia») die Geräuschemissionen markant.<br />
Für den Profi gedacht sind die Hochleistungssägen<br />
«Cutmaster» und «Autocut»<br />
(mit automatischem Holzvorschub),<br />
die in Kombination mit einem<br />
hydraulisch angetriebenen, höhenverstellbaren<br />
Förderband auch gleich den<br />
Abtransport des Stückguts bewerkstelligen.<br />
Generell ist das Handling von<br />
Stückholz wohl jener Punkt, der noch<br />
am wenigsten effizient ist. Mit dem<br />
«Packfix» – ursprünglich eine Schweizer<br />
Erfindung – hält Posch eine praktische<br />
Lösung bereit. Mit einem Förderband<br />
wird eine auf einer Palette stationierte<br />
Trommel mit Scheitern gefüllt. Sobald<br />
diese Trommel voll ist, umwickelt ein<br />
seitlich angebrachter Rotationsarm von<br />
unten beginnend die Trommel mit einem<br />
Netz. Gleichzeitig wird die Trommel<br />
nach oben gezogen, so dass am Ende<br />
des Vorgangs ein manövrierfähiger<br />
und stapelbarer «Holzpack» entsteht.<br />
Schneidspalt-Maschinen Drei Arbeitsschritte<br />
– schneiden, spalten und<br />
verladen – mit einem Gerät: Dies ist das<br />
Markenzeichen der Schneidspalt-Maschinen.<br />
Posch hat gerade in den vergangenen<br />
fünf Jahren in diesem Segment<br />
zugelegt und neue Maschinen<br />
entwickelt. Erst kürzlich kamen mit den<br />
Modellen «Spaltfix S-350» und «Spaltfix<br />
K-540» Neuheiten auf den Markt. Diese<br />
Geräte sind mit Querförderer und hydraulischem<br />
Einzugsband ausgerüstet,<br />
welche die Stämme bis 55 cm Durchmesser<br />
ans Messer liefern, wo sie in kleine<br />
handliche Stämme zersägt werden.<br />
24 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
LANDTECHNIK<br />
lungsabteilung. Hier habe man schon<br />
vieles erreicht (z.B. mit der Zweihand-<br />
Bedienung), müsse insgesamt aber aufpassen,<br />
dass man nicht übers Ziel hinausschiesse<br />
und mit zu strengen<br />
Vorschriften die Effizienz allzu sehr vernachlässige,<br />
heisst es bei Posch. <br />
Der neue «Spaltfix K-540»<br />
sägt, spaltet und fördert in<br />
einem Arbeitsgang.<br />
Von da geht es weiter zum Spalten (je<br />
nach Ausführung bis zu 18 Holzscheite)<br />
und am Ende wird das Holz über ein<br />
Förderband abtransportiert.<br />
Künftige Herausforderungen<br />
sieht Posch-Firmenchef Johann Tinnacher<br />
in der Akquisition neuer Absatzmärkte,<br />
wobei insbesondere Osteuropa<br />
diesbezüglich noch Potenzial bietet.<br />
Dann geht es darum, die Maschinen<br />
weiter zu perfektionieren. «Obwohl das<br />
Meterholz auch künftig eine wichtige<br />
Rolle spielen wird, sehen wir einen<br />
Trend zu Schneidspalt-Maschinen, die<br />
in einem Arbeitsgang Stämme zu Stückholz<br />
beliebiger Länge verarbeiten können»,<br />
betont Tinnacher. Wichtig für die<br />
Entwicklung der Geräte sei stets auch<br />
die Schlüsselfrage, ob das Holz zur Maschine,<br />
oder die Maschine zum Holz<br />
müsse. Grosse Verarbeiter würden eher<br />
die erste Variante wählen, um ihre Maschinen<br />
möglichst dauernd auslasten zu<br />
können, während der klassische Lohnunternehmer<br />
dann eher auf die zweite<br />
Variante und auf mobile Geräte setze,<br />
meint Tinnacher. Weiter beschäftigen<br />
auch Sicherheitsaspekte die Entwick-<br />
Autor Dr. Roman Engeler,<br />
<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 8401 Winterthur<br />
Posch ist ein mittelständisches Familien -<br />
unternehmen mit 160 Mitarbeitenden,<br />
das heute in dritter Generation von<br />
Johann und Petra Tinnacher geführt<br />
wird. Als Marktführer in Europa stellt<br />
das in Leibnitz (A) domizilierte Unter -<br />
nehmen jährlich über 10 000 Maschinen<br />
her, von denen 80 % in den Export<br />
gehen. Schweizer Importeur ist die Firma<br />
Althaus in Ersigen (BE), die ihrerseits<br />
rund 250 Händler in der ganzen Schweiz<br />
beliefert.<br />
www.posch.com<br />
www.althaus.ch<br />
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www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 25
KNOW-HOW<br />
NEUHEITEN<br />
«Cargos»: Doppelter Nutzen<br />
Präziser «Agrar»-Schleppschlauchverteiler<br />
Neu im Programm von Claas findet<br />
man einen auf den ersten Blick alltäglichen<br />
Ladewagen mit dem Namen<br />
«Cargos». Erst bei genauem<br />
Hinsehen sieht man, dass der «Cargos»<br />
einen Zweifachnutzen hat. Das<br />
Schneidaggregat mit dem Rotor, der<br />
40 Messer besitzt, kann mit wenigen<br />
Handgriffen in nur 15 Minuten ausgebaut<br />
werden. Der «Cagos» kann<br />
also im Frühjahr als Ladewagen und<br />
im Herbst als Häckseltransporter ein-<br />
gesetzt werden. Der gesamte<br />
Ladevorgang wurde<br />
komplett neu konzipiert in<br />
der speziellen Anordnung<br />
der Förderorgane, dem<br />
steilen Anstieg des Kratzbodens<br />
bis hin zur<br />
Übergabe in den Laderaum.<br />
Der zum Laderaum<br />
hin um 500 mm ansteigende<br />
Kratzboden ermöglicht<br />
eine optimale Beladung des «Cargos».<br />
Die neue «Cargos»-Baureihe<br />
wird in drei Varianten angeboten mit<br />
Ladevolumen von 38, 44 und 50 m 3 .<br />
Ebenso kann zwischen zwei Fahrwerkvarianten<br />
Tandem und Tridem<br />
ausgewählt werden.<br />
Service Company AG,<br />
4538 Oberbipp<br />
032 636 66 66<br />
www.serco.ch<br />
info@serco.ch<br />
Gerade bei breiteren Schleppschlauverteilern<br />
ist das genaue Anschlussfahren<br />
nicht immer einfach. Ab sofort<br />
bietet GVS-Agrar beim Kauf<br />
eines «Agrar»-Schleppschlauchverteilers<br />
das neue Parallelfahrsystem<br />
«mojoMINI» von Leica zu speziell<br />
günstigen Konditionen an. «mojo-<br />
MINI» ist ein einfach zu installierendes<br />
Gerät mit einer hohen Präzision.<br />
Auf dem Bildschirm ist die Fahrtlinie<br />
ersichtlich und ein Leuchtbalken<br />
zeigt dem Fahrer die notwendigen<br />
Lenkkorrekturen an. Mit diesem<br />
System wird das Anschlussfahren<br />
zum Kinderspiel, auch bei schlechten<br />
Sichtverhältnissen. «mojoMINI»<br />
kann zusätzlich als Navigationssystem<br />
im Auto verwendet werden.<br />
Die integrierte GPS-Antenne findet<br />
jeden gewünschten Ort. Beim Kauf<br />
eines «Agrar»-Schleppschlauches<br />
mit 7.50 m oder 9.00 m Arbeitsbreite<br />
erhält man das Parallelfahrsystem<br />
zum halben Preis, zu einem<br />
Schleppschlauch mit 12 m oder<br />
15 m Arbeitsbreite sogar gratis.<br />
Schleppschlauchverteiler von<br />
«Agrar» überzeugen durch grosse<br />
Funktionssicherheit sowie einfache<br />
und robuste Technik. Der frei pendelnde<br />
Schleppbalken ermöglicht<br />
beste Bodenanpassung und die starren<br />
Ausbringschläuche legen die<br />
Gülle zuverlässig zwischen den<br />
Pflanzen am Boden ab.<br />
GVS Agrar AG<br />
8207 Schaffhausen<br />
052 631 19 00<br />
info@gvs-agrar.ch, www.gvs-agrar.ch<br />
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26 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
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40 km/h, Fronthydraulik,<br />
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9300 h, Fr. 17'000<br />
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Kubota, 5.5 t, Fr. 12'000<br />
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Stapler, 2 t Hubkraft,<br />
3 m Hubhöhe, 2 m<br />
Bauhöhe; Lufträder,<br />
gross, 4 Stk.,<br />
mechanisch und optisch<br />
in top Zustand<br />
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Kühlzellen, bis 10 %<br />
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Zweischarpflug<br />
Althaus, hydraulisch,<br />
guter Zustand, Fr. 800<br />
052 319 12 44<br />
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Fahr, Maishäcksler<br />
6-reihig oder Mäh -<br />
drescher; diverse<br />
Hydraulikpumpen und<br />
-motoren<br />
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état, eau chaude avec<br />
20 m de tuyau, révise<br />
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Schneepflug Hunziker<br />
12-270, Jg. 90, neu<br />
revidiert; Heugebläse<br />
Stabag, mit Motor,<br />
guter Zustand<br />
079 656 77 24<br />
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Warmwasser, 20 m<br />
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Schlauch trommel,<br />
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Ladewagen Agrar<br />
LW200; Kettenförderband,<br />
10 m; Drehkolbenpumpe<br />
Vogelsang<br />
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3-flüglig, Fr. 50<br />
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umgebaut, für Hack -<br />
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Stroh etc., mit Kratz -<br />
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Anhänger, leicht, für<br />
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Metallchassis, 2.37 m<br />
lang, 1.68 m breit, Fr.<br />
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Knüsel, 2.10 m, mit<br />
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CC16, mit Breitreifen,<br />
Gitterrad<br />
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3 Stk.<br />
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Fr. 23'000<br />
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Kreiselschwader Fella,<br />
occ., 3 m Arbeitsbreite,<br />
einsatzbereit, Fr. 1300<br />
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Schweissgleichrichter<br />
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Fr. 300<br />
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3 PS,<br />
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Höhe 1.5 m; Tore,<br />
2 Stk., 5 m breit;<br />
Akazienpfähle, 90 Stk,<br />
2.2 m hoch; Baum -<br />
pfähle, 400 Stk.<br />
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Teleskoplader JCB 526<br />
Farm Special, 2.6 t<br />
Hublast, 106 PS, Jg. 97,<br />
7400 h, sehr gepflegt,<br />
einsatzbereit,<br />
Fr. 36'000<br />
052 747 11 91<br />
jede weiter Zeile Fr. 10.– Für LANDI-Mitglieder gratis.<br />
Front Doppelmesser<br />
Mähwerk, 270 m,<br />
hydr. Antrieb<br />
052 625 25 60<br />
Doppelmesser-<br />
Frontmähwerk Wepfer<br />
Chamäleon 280,<br />
Jg. 2005, hydraulischer<br />
Antrieb, geringer<br />
Kraftbedarf, Aufbereiter,<br />
sehr guter Zustand,<br />
Fr. 10'500<br />
078 622 20 14<br />
Seilwinde Farmi,<br />
4.5 t, mit Rückenschild<br />
071 755 61 47<br />
Traktoren Kindersitz,<br />
gefedert, neu, Fr. 350<br />
079 365 03 08<br />
Hoftrac Schäffer, 17 PS,<br />
3100 h, Jg. 98, Schaufel<br />
und Mistzange, top<br />
Zustand; Säkombi -<br />
nation Lely + Nodet,<br />
4 m, neue Zinken und<br />
Schare, top Zustand<br />
079 438 22 59<br />
Schneeketten og.<br />
10.5118, Fr. 100;<br />
Gartenplatten, 70 Stk.,<br />
50 x 50 x 4 cm, alle Fr.<br />
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Baumspritze HD,<br />
1000 l; Winkelpflug,<br />
1 Schar; Kultivator,<br />
leicht, 2.2 m; Kart.-<br />
Pflüegli, antik; Motor -<br />
mäher Ächerli AM 60<br />
079 672 94 13<br />
Fenster, 2 Stk., 1.05 m<br />
breit, 81 cm hoch,<br />
Rahmenbreite 15 cm,<br />
Rahmen verzinkt<br />
056 493 20 14<br />
Heuverteiler Aebi, inkl.<br />
Gebläse Neuero, 20 PS;<br />
Heuentnahmekran<br />
Zumstein; Kreiselheuer<br />
Claas 061 871 04 65<br />
/ 079 315 27 84<br />
Rundballenwickler<br />
Gemelli 120/35,<br />
guter Zustand<br />
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Kratzbodenwagen,<br />
2 Stk., mit Aufsätzen;<br />
Anhänger, 2 Stk.,<br />
mit Aufsätzen; Felgen,<br />
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zu verkaufen gesucht zu vermieten zu verschenken<br />
Ich bin Mitglied der LANDI<br />
Name, Vorname<br />
Mitglied der LANDI<br />
Strasse, PLZ, Wohnort<br />
Datum, Unterschrift<br />
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Rubriken<br />
• Landtechnik<br />
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Fortsetzung<br />
Seite 28<br />
10.–<br />
20.–<br />
30.–<br />
40.–<br />
50.–<br />
60.–<br />
70.–<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010<br />
Ausschneiden und einsenden an: <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> Marktplatz, Postfach 344, 8401 Winterthur
KNOW-HOW<br />
NEUHEITEN<br />
Neues Kraftpaket<br />
Neuer John Deere «6534» aus Mannheim<br />
New Holland erweitert die Mittelklasseserie<br />
«T5000» um den Typ<br />
«T5070» mit einem Leistungsgewicht<br />
von nur 37.2 kg/PS und setzt<br />
damit neue Massstäbe. Dieses geringe<br />
Leistungsgewicht hilft mit bei der<br />
Minimierung der Bodenverdichtung<br />
in Mischbetrieben. Das Modell hat<br />
einen neuen NEF-Motor von Fiat<br />
Powertrain, der bewährte Konstruktionsmerkmale<br />
mit modernster Motortechnik<br />
vereint. Das Einsatzspektrum<br />
der Serie «T5000» reicht von<br />
leichten Feldarbeiten (einschliesslich<br />
Mähen), über Sprüh- und Zugarbeiten<br />
bis hin zu schwereren Arbeiten,<br />
wie Pflügen. Der neue «T5070» ist<br />
für ein Gesamtgewicht von 7400 kg<br />
ausgelegt, was deutlich über dem<br />
zulässigen Wert (6800 kg) des bisherigen<br />
Topmodells «T5060» liegt. Der<br />
4.5-l-Motor mit Turboauflader und<br />
Ladeluftkühlung hat eine Nennleistung<br />
von 113 PS und ein erhöhtes<br />
maximales Drehmoment von<br />
445 Nm bei 1330 Umin. Er erfüllt die<br />
Abgasnorm Tier III und punktet<br />
durch ein Ölwechselintervall von<br />
600 Stunden sowie mit optimalen<br />
Verbrauchswerten. Die Getriebepalette<br />
umfasst das 24/24 «DualCommand»-Getriebe<br />
mit «Power Clutch»<br />
sowie das 20/20 «PowerShuttle»-<br />
Getriebe mit Super-Kriechgang, der<br />
einen Geschwindigkeitsbereich von<br />
0.249 bis 40 km/h abdeckt und<br />
dementsprechend gut für die Arbeit<br />
in Reihenkulturen und im Gemüseanbau<br />
geeignet ist.<br />
Bucher Landtechnik AG<br />
8166 Niederweningen<br />
044 857 26 00<br />
info@bucherlandtechnik.ch<br />
www.bucherlandtechnik.ch<br />
Ab Februar 2010 werden die neuen<br />
John Deere Traktoren «6534» und<br />
«6534 Premium» mit 145 PS Leistung<br />
(97/68 EC mit «Intelligent<br />
Power Management – IPM») das<br />
bisherige Modell «6530» ablösen.<br />
Dank der Flexibilität der John Deere<br />
Rahmenbauweise kann dieser neue<br />
Traktor die Vorteile des ebenso<br />
«spritzigen» wie sparsamen 4-Zylinder<br />
«PowerTech Plus»-Motors mit<br />
den Vorteilen des 2.65 m langen 6-<br />
Zylinder Chassis verbinden: Dazu<br />
gehören eine höhere Fahrstabilität<br />
auf der Strasse und am Seitenhang,<br />
eine höhere Zugkraftübertragung,<br />
ein grösserer Kraftstofftank (bis zu<br />
250 l), höhere Hubkraft (bis zu<br />
64.6 kN) sowie mehr Flexibilität bei<br />
der Ausrüstung des Traktors mit<br />
Frontladern und Bereifungen. Als<br />
Traktor für Lohnunternehmen,<br />
Ackerbau- und Viehzuchtbetriebe<br />
sowie Betreiber von Biogas-Anlagen<br />
gleichermassen geeignet, verbraucht<br />
der «6534» bis zu 6 % weniger<br />
Kraftstoff, leistet mit IPM 5 PS<br />
mehr und eignet sich besonders für<br />
Transport-, Zapfwellen- und Frontladerarbeiten.<br />
Matra<br />
3250 Lyss<br />
032 387 28 28<br />
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Fortsetzung<br />
von Seite 27<br />
Ersatzteilsatz für<br />
Kettenenmistung<br />
Albert, kompl., neu, Fr.<br />
4750; Auswurfkanal,<br />
für Albert Entmistung<br />
mit El.-Motor Getr.,<br />
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Firstbinder, 12 Stk.,<br />
7.25 m breit, 1.20 m<br />
hoch, sehr guter<br />
Zustand, Fr. 100/Stk.<br />
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Kreiselmäher JF CM<br />
1900, occ., mit<br />
Aufbereiter, sollte<br />
revidiert werden, Fr.<br />
500 079 323 23 40<br />
Heugebläse Aebi HG<br />
10, Einsatz nur in<br />
Dürrfutter, mechanisch<br />
und optisch in top<br />
Zustand, 6 Flügel, 400<br />
mm Abgang, grosse<br />
Transporträder, Stufen -<br />
pouli, 20 m Kabel, sep.<br />
Schalter, Stecker für<br />
Verteiler / Zubringer,<br />
Schutztrichter, Ver teiler -<br />
kopf Fegu, Fr. 1500<br />
079 328 76 63 Kt. BE<br />
Schellen Biaggi, 2 Stk.,<br />
Ø 20 cm und 22 cm<br />
079 426 56 03<br />
Feldhäcksler John Deere<br />
5730, selbst fahrend,<br />
3400 Betriebs stunden,<br />
Körnerprozessor, Maisund<br />
Gras ausrüstung,<br />
einsatzbereit, sehr guter<br />
Zustand 078 705 54 79<br />
Kälber Iglu Logistar,<br />
2 Stk., mit Auslauf,<br />
selten gebraucht<br />
052 680 14 42<br />
Milchtank Westfalia<br />
DTC 1000, 1000 l,<br />
selbstreinigend, mit<br />
Wärmerückgewinnung<br />
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Tandemfahrwerk,<br />
Fr. 1500; Kratzbodenwagen,<br />
mit Tandemfahrwerk,<br />
Fr. 700; LKW-<br />
Anhänger, Alubrücke,<br />
7 x 2.5 x 1 m, Planenverdeck,<br />
Fr. 3000<br />
079 354 86 73<br />
Brückenwagen, mit<br />
2-System, schwarz;<br />
Getreidekisten, günstig<br />
052 680 14 42<br />
Front Doppelmesser-<br />
Mähwerk, 250 m, hydr.<br />
Antrieb, Motorsense<br />
Sachs, Reifen Goodyear<br />
480 65 R 20 50 %<br />
079 430 57 71<br />
Ladewagen Bucher<br />
T20K, ohne Pick Up, Fr.<br />
200 052 680 14 42<br />
Tank, Drei-Punkt-<br />
Behälter, 200 l, mit<br />
Auslaufhahn, Fr. 300<br />
071 385 50 39<br />
Standhäcksler Eberl<br />
Original 2300, mit<br />
4-Wurfschaufel,<br />
2 Messer, Elektrooder<br />
Zapf wellenbetrieb,<br />
sehr guter Zustand,<br />
wenig gebraucht<br />
052 680 14 42<br />
Rau Unimat 330, hydr.<br />
klappbar, Kultur- und<br />
Gareggenzinken,<br />
neuwertig, Fr. 3500<br />
076 347 75 14<br />
Hackgerät Bucher, für<br />
Mais und Rüben, mit<br />
Gänsefuss-Scharen, Fr.<br />
700 071 385 50 39<br />
Einzelkornsämaschine<br />
Hassia, für Mais,<br />
4 Reihen, guter Zustand<br />
071 385 50 39<br />
Heurüstmaschinen,<br />
Kran- und Kleinmodell,<br />
guter Zustand<br />
079 678 81 49<br />
Stromgenerator<br />
Kraftwelle KW 6500<br />
OHV, 4-Takt, luftgekühlt<br />
071 385 50 39<br />
Fortsetzung<br />
Seite 57<br />
28 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
Sommergetreide gegen Unkräuter<br />
25 Aren pro Person<br />
Mitte Januar hat Syngenta Agro wieder<br />
Vorträge zu Trends in Agrarpolitik<br />
und im Pflanzenbau organisiert.<br />
Eine interessante Aussage machte<br />
Heidi Bravo vom Schweizerischen<br />
Bauernverband, als sie darauf hinwies,<br />
dass im Jahr 2050 wegen Bevölkerungswachstum<br />
und Klimawandel<br />
pro Person weltweit nur<br />
noch etwa 25 a zur Nahrungsmittelproduktion<br />
zur Verfügung zu stehen<br />
scheinen. Damit gewinne die Versorgungssicherheit<br />
an Bedeutung,<br />
besonders auch, da die Schweiz pro<br />
Einwohner jährlich Lebensmittel im<br />
Wert von 600 Fr. importiere (EU:<br />
65 Fr., USA 9 Fr.). Landwirt und Berater<br />
Urs Zimmermann zeigte, dass<br />
sich Gründüngungen auch im Direktsaatsystem<br />
erfolgreich anbauen<br />
lassen. Die Pflanzenschutz-Lösungen<br />
von Syngenta präsentierte Produktmanager<br />
Joel Meier. So unter<br />
anderem das neue Kartoffelbeizmittel<br />
«Maxim 100 FS», das gegen Silberschorf<br />
wirkt, «Amistar Xtra», das<br />
jetzt in Zuckerrüben eingesetzt werden<br />
darf, sowie «Slick», das für Kartoffeln<br />
und Zucchettis eine Bewilligung<br />
erhalten hat.<br />
Wegen dem höheren Ertrag von<br />
Wintersaaten deckt der in der<br />
Schweiz angebaute Sommerweizen<br />
seit 1990 im Schnitt nur 5 % der<br />
Weizenflächen. Dennoch hat Sommerweizen<br />
einige Vorteile. In harten<br />
Wintern wie in den Jahren 1956,<br />
1975 oder 2003 belegte Sommerweizen<br />
72%, 45 % respektive 20 %<br />
der Anbauflächen. Bei getreidereichen<br />
Fruchtfolgen kann der wechselnde<br />
Anbau von Winter- und Sommerfrüchten<br />
die Entwicklung<br />
einseitiger Unkrautbestände unterdrücken.<br />
Ein hoher Anteil Sommergetreide<br />
reduziert beispielsweise auf<br />
natürliche Weise den Windhalm und<br />
den Ackerfuchsschwanz (auf Gräserherbizide<br />
kann sogar verzichtet werden),<br />
während Wintergetreide diese<br />
Unkräuter fördert. Die Qualitätseigenschaften<br />
der Schweizer Sommerweizen-Züchtungen<br />
«Fiorina» und<br />
«CH Rubli» werden von den Verwertern<br />
geschätzt. Während der<br />
Markt mit Weizen der Klassen Top<br />
und 1 jedoch generell übersättigt<br />
ist, sollte der Futtergetreideanbau<br />
ausgedehnt werden. Als Hauptsorten<br />
bei der Sommergerste stehen<br />
«Eunova» (frühreif, hoher Ertrag,<br />
gute Krankheitsresistenz) und «Ascona»<br />
(sehr frühreif, guter Ertrag)<br />
zur Verfügung. Beim Sommerhafer<br />
Trockenheitsresistenter<br />
mit mehr CO 2<br />
?<br />
Eine zunehmende CO 2<br />
-Konzentration<br />
in der Atmosphäre kann einen<br />
Wassermangel von Kulturpflanzen<br />
teilweise kompensieren. Das haben<br />
Wissenschaftler des Johann Heinrich<br />
von Thünen-Instituts (vTI) herausgefunden.<br />
In mehrjährigen Versuchen<br />
mit der Fruchtfolge Gerste,<br />
Weizen und Zuckerrüben zeigte<br />
sich, dass die Pflanzen in der CO 2<br />
-<br />
angereicherten Fläche 10 bis 15 %<br />
mehr Biomasse bildeten und dabei<br />
5 bis 20 % weniger Wasser über ihre<br />
Spaltöffnungen in die Umgebungsluft<br />
ab gaben. In einem weiteren<br />
Versuch reagierten Maispflanzen<br />
auf den simulierten Trockenstress<br />
unter heutigen CO 2<br />
-Bedingungen<br />
mit einem Wachstumsverlust<br />
von rund 28 %. Unter<br />
CO 2<br />
-angereicherter Atmosphäre<br />
war das Wachstum «nur» um zirka<br />
11% niedriger.<br />
sind es «Triton» (sehr frühreif, ertragsstark),<br />
«President» (mittelspäter,<br />
ertragsstarker Weisshafer),<br />
«Expander» (sehr früher Gelbhafer)<br />
und «Ebène» (mittelfrüher Schwarzhafer,<br />
sehr gute Kornqualität und<br />
Hektolitergewichte). Mehr zu den<br />
Sommersorten steht auf www.<br />
ufasamen.ch oder im <strong>UFA</strong>-Feld -<br />
samenkatalog 2010. Der Vorverkauf<br />
der Sommersorten dauert in<br />
den LANDI bis am 12. Februar.<br />
Noch zweimal Streptomycin<br />
Für 2010 sind gegen den Feuerbrand<br />
in Obstkulturen bei Blüteninfektionsgefahr<br />
nur noch zwei Anwendungen<br />
von Streptomycin<br />
erlaubt. So will es das Bundesamt<br />
für Landwirtschaft (BLW). Die Streptomycinapplikation<br />
darf nur in Regionen<br />
erfolgen, in denen 2009<br />
Feuerbrand festgestellt wurde. Für<br />
den Kauf und Einsatz der Produkte<br />
erteilen die Kantone die nötigen Bewilligungen.<br />
Die gegenüber 2009<br />
restriktiveren Regeln begründet das<br />
BLW mit der Entwicklung alternativer<br />
Bekämpfungsmassnahmen.<br />
Rekordjahr bei Hagelschäden<br />
Obwohl noch nie so viele Schadensmeldungen<br />
in einem Jahr registriert<br />
wurden wie 2009, ist das Prämienvolumen<br />
bei der Schweizerischen<br />
Hagelversicherungs-Gesellschaft stabil<br />
geblieben. Im Mai in der Zentralund<br />
Ostschweiz und im Juli 2009 in<br />
der Westschweiz und im Mittelland<br />
war die Landwirtschaft von verheerenden<br />
Gewittern betroffen. Allein<br />
wegen dem Hagelzug vom 23. Juli<br />
gingen bei der Hagelversicherung<br />
über 8000 Schadenmeldungen ein.<br />
KURZMELDUNGEN<br />
PFLANZENBAU<br />
Wirtschaftliche<br />
Ölsaaten<br />
Mit Ölpflanzen wie Sonnenblumen,<br />
Raps und Soja lassen sich im Vergleich<br />
zu Top-Weizen höhere oder<br />
gleiche Deckungsbeiträge erzielen.<br />
Sommersaaten bringen Abwechslung<br />
in die Fruchtfolge. Sie reduzieren<br />
den Unkraut- und Krankheitsdruck.<br />
Für die Ernte 2010 umfasst<br />
das Rahmenabkommen mit den Ölwerken<br />
bei den Sonnenblumen ein<br />
Kontingent von 18 000 t, davon maximal<br />
12 000 t High-oleic-Sorten,<br />
wobei immer ein Anbauvertrag mit<br />
dem Abnehmer nötig ist. Obwohl<br />
mit «Heros» eine neue Sommerrapssorte<br />
bei den LANDI angeboten<br />
wird, empfiehlt sich der Anbau nur<br />
in Ausnahmefällen. Die Ernte erfolgt<br />
rund zwei Wochen nach jener des<br />
Winterraps. Das Ertragspotenzial<br />
liegt klar unter den Wintertypen. Ein<br />
weiteres Problem liegt bei der viel<br />
späteren Blüte (riesiger Rapsglanzkäfer-<br />
Druck) und der Anfälligkeit auf<br />
Trockenstress. Bei den Sojabohnen<br />
ermöglicht der Leistungsauftrag eine<br />
unveränderte Produktion. Neu steht<br />
«Aveline», eine frühreife Sorte mit<br />
hohem Proteingehalt, zur Verfügung.<br />
Wie bei den Ölsaaten beläuft<br />
sich der Flächenbeitrag für Eiweisserbsen<br />
auf 1000 Fr./ha. Sommer-Eiweisserbsen<br />
sind gegenüber Wintersorten<br />
unanfälliger auf Brennflecken<br />
und gedeihen auch in kühlen Lagen<br />
gut. Allerdings reagieren sie empfindlicher<br />
auf Sommertrockenheit.<br />
Über den höchsten Proteingehalt aller<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 29
PFLANZENBAU<br />
Rückkehr des Getreiderostes?<br />
IM WEIZEN gehört der Braunrost zu den bedeutendsten Krankheiten. Kürzlich sind<br />
neue Erreger in der Schweiz aufgetaucht, welche die Resistenz mehrerer, bisher nicht<br />
anfälliger Weizensorten überwinden können. Auch beim Gelb- und Schwarzrost gibt es<br />
Entwicklungen, die gut beobachtet werden müssen.<br />
Dario<br />
Fossati<br />
Fabio<br />
Mascher<br />
Braunrost tritt<br />
im Weizen ab<br />
Ende Mai auf.<br />
Bild: Bayer CropScience<br />
Jedes Jahr kommt Braunrost in der<br />
Schweiz vor und führt bei anfälligen<br />
Sorten und bei frühem Befall zu<br />
beachtlichen Schäden. Den Ertrag<br />
von Weizen kann Braunrost im Extremfall<br />
um bis 30 oder gar 40 % mindern.<br />
Das wirkungsvollste Mittel gegen diese<br />
Pilzkrankheit ist die Verwendung resistenter<br />
Weizensorten. Sie basiert auf sogenannten<br />
«spezifischen» Resistenzgenen,<br />
wobei sich deren Wirksamkeit<br />
rasch verändern kann. Denn der Krankheitserreger<br />
kann sich schnell an neue<br />
Weizensorten und veränderte Umweltbedingungen<br />
anpassen. Die Züchtung<br />
und die rasche Verbreitung von Sorten<br />
mit einer spezifischen Resistenz führen<br />
zu einem starken Selektionsdruck auf<br />
die Krankheitserreger, die neue Virulenzen<br />
bilden können. Wie beim Braunrost<br />
produzieren auch die anderen Rostarten<br />
sowie der Echte Mehltau immer<br />
wieder neue Virulenzen.<br />
Neue Virulenzen Seit drei Jahren<br />
beobachtet man das Auftreten neuer Virulenzen<br />
beim Braunrost. Das Resistenzgen<br />
Lr37 des Weizens hat die Widerstandkraft<br />
bei einigen zuvor nicht<br />
anfälligen Weizensorten umgangen und<br />
typische Rostsymptome gebildet. Lr37<br />
stammt von «Aegilops ventricosa» ab,<br />
einem nahen Verwandter des Weizens.<br />
Die Resistenz wurde erstmals in der<br />
Weizenlinie mit dem Namen «VPM1»<br />
gezüchtet. «VPM1» weist neben der Resistenz<br />
gegen Braunrost auch eine Resistenz<br />
gegen Halmbruch auf. Die Weizenlinie<br />
wurde in der Schweiz und in anderen<br />
europäischen Ländern sehr häufig<br />
in der Züchtung verwendet.<br />
Auch neue Gelbrostrassen wurden<br />
kürzlich in Schweizer Weizen entdeckt.<br />
Diese schlagen bei höheren Temperaturen<br />
zu als herkömmliche Rassen. Gewächshausversuche<br />
von Agroscope<br />
Changins-Wädenswil (ACW) zeigen<br />
aber, dass die wichtigsten Weizensorten<br />
hier zu Lande resistent sind.<br />
Beim Schwarzrost sieht man sich<br />
weltweit mit der Zunahme neuer Rassen<br />
konfrontiert, die mehrere Resistenzen<br />
der Weizensorten umgehen können,<br />
darunter auch die am häufigsten<br />
verwendeten Resistenzmechanismen.<br />
Die neue Schwarzrostrasse (Ug99) ist<br />
besonders bedrohlich. Sie wurde 1999<br />
in Uganda entdeckt und hat sich bereits<br />
bis in den Iran ausgebreitet. Eine Ausbreitung<br />
in Ländern wie Pakistan oder<br />
Indien, die weltweit zu den grössten<br />
Weizenproduzenten gehören, lässt sich<br />
nicht ausschliessen.<br />
Resistenzselektion Der Braunrost<br />
ist eine der Krankheiten, auf welche<br />
die Forschungsanstalt ACW bei der Entwicklung<br />
von produktiven und bezüglich<br />
Backqualität hervorragenden Weizensorten<br />
besondere Priorität legt. Ziel<br />
ist es, Anbaumethoden zu ermöglichen,<br />
die mehrheitlich ohne Fungizidbehandlung<br />
auskommen.<br />
Um dies zu erreichen, werden geprüfte<br />
Weizenpflanzen künstlich mit einer<br />
Mischung verschiedener Braunrost-<br />
Isolate infiziert, welche die aktuell in der<br />
Schweiz vorhandenen Virulenzen in sich<br />
tragen. Damit können die besten Linien<br />
ausgewählt und auf der empfehlenden<br />
Sortenliste beschrieben werden. Die<br />
30 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
PFLANZENBAU<br />
Gelbrost kann den<br />
Getreideertrag um bis<br />
50 % reduzieren.<br />
Bild: Carole Parodi, ACW<br />
Züchtung resistenter Sorten stützt sich<br />
einerseits auf Resistenzmechanismen<br />
mit spezifischen Resistenzen der Hauptgene,<br />
andererseits auf Resistenzmechanismen<br />
mit unpezifischen Genen, die<br />
weniger starke, dafür aber länger dauernde,<br />
nachhaltigere Resistenzen ergeben.<br />
Molekulare Marker Seit einigen<br />
Jahren werden von der Forschungsanstalt<br />
ACW bei der Selektion resistenter<br />
Sorten molekulare Marker verwendet,<br />
um mehrere Resistenzgene gegen<br />
Braunrost in einer einzigen Weizenlinie<br />
zusammenzubringen. Das Ziel ist es,<br />
spezifische Resistenzgene zu sammeln,<br />
welche die Sporenbildung bremsen, sowie<br />
Gene, die erst im Erwachsenenstadium<br />
wirksam werden.<br />
All diese Massnahmen sollen zu nachhaltigeren<br />
Resistenzen beitragen. Auch<br />
wenn spezifische Resistenzen umgangen<br />
werden, soll ein genügendes Resistenzniveau<br />
aufrechterhalten bleiben,<br />
um gravierende Ertragsverluste zu verhindern.<br />
Die Suche neuer Resistenzgene findet<br />
im Labor statt und wird von Spezialisten<br />
verrichtet. Die verfügbaren Ressourcen<br />
waren und bleiben hauptsächlich weizenähnliche<br />
Arten sowie alte Weizensorten<br />
und Landsorten. Obwohl heute<br />
die Verwendung der Molekularmarker<br />
viel Zeitgewinn ermöglicht, dauert es<br />
von der Identifikation eines neuen Resistenzgens<br />
bis zu seiner Nutzung in einer<br />
kommerziellen Sorte über zwanzig<br />
Jahre.<br />
Strategien gegen Resistenzverlust<br />
Um den Verlust von Sortenresistenzen<br />
zu vermeiden, wurden verschiedene<br />
Strategien entwickelt, die<br />
sich aber schwierig umsetzen lassen.<br />
Dazu zählen Massnahmen wie die gezielte<br />
Verwendung und der Rückzug von<br />
Resistenzgenen für den späteren Einsatz<br />
oder die geplante geographische<br />
Verteilung. Aber diese Konzepte haben<br />
alle ihre Tücken. Dagegen ist der Anbau<br />
von Mischungen verschiedener Sorten<br />
mit vergleichbarer Frühreife, aber mit<br />
unterschiedlichen Resistenzgenen eine<br />
realistische und sehr effiziente Massnahme.<br />
Auch der Anbau von Sorten, die –<br />
ausser bei ihren Resistenzgenen – aus einer<br />
Mischung von quasi identischen Linien<br />
bestehen, wurde vorgeschlagen. In<br />
den 80er Jahren kam das entsprechende<br />
Sortenprojekt «Multi-Linien», das auf<br />
«Arina» basiert hätte, jedoch leider<br />
nicht zu Stande.<br />
Praktische Bekämpfung Unter<br />
den Anbautechniken zeigt sich der Einsatz<br />
von Pflanzenschutzmitteln als die<br />
wirkungsvollste Strategie gegen den<br />
Rost. Wenn man die Spritzmittel optimal<br />
einsetzt, nach dem Erreichen der<br />
Schadschwelle und unter Abwechslung<br />
der Wirkstoffe, lässt sich diese Krankheit<br />
gut in Schach halten. Aktuell sind beim<br />
Gelb- und Braunrost keine Resistenzen<br />
gegen Triazole und Strobilurine bekannt.<br />
Andere Massnahmen wie eine späte<br />
Saat, eine reduzierte Stickstoffdüngung<br />
oder die Bekämpfung von Ausfallgetreide<br />
haben nur einen geringen Einfluss auf<br />
die Entwicklung von Braunrost. Allein<br />
mit der Rostbekämpfung lassen sich diese<br />
Massnahmen kaum rechtfertigen. Die<br />
Wetterbedingungen und die Präsenz<br />
von virulenten Rostrassen wie auch die<br />
Sortenresistenz und die Applikation von<br />
Fungiziden sind für die Infektion des<br />
Braunrost auf Weizen die wichtisten<br />
Einflussfaktoren.<br />
Fazit In einer ökologischen Landwirtschaft<br />
oder zumindest beim Versuch,<br />
den Hilfsmitteleinsatz möglichst<br />
gering zu halten, bleibt der Anbau resistenter<br />
Sorten unter dem Strich das effizienteste<br />
Mittel gegen den Rost. Darum<br />
müssen die Züchter ihre<br />
Sisyphusarbeit weiter zielstrebig verrichten,<br />
trotz unerfreulichen Überraschungen<br />
wie der Erscheinung neuer Virulenzen.<br />
<br />
Autoren Dr. Dario<br />
Fossati und Dr. Fabio<br />
Mascher, Agroscope<br />
Changins-Wädenswil<br />
(ACW) 1260 Nyon.<br />
Weitere Informationen<br />
erhalten Sie bei<br />
dario.fossati@acw.<br />
admin.ch,<br />
022 363 47 29,<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 31
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32 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
PFLANZENBAU<br />
Gute Auflaufbedingungen schaffen<br />
ZUCKERRÜBEN Wie die Saat, so die Ernte, besagt ein Sprichwort. Für Rübensaatgut<br />
mit relativ schwacher Keimkraft, dazu noch auf Endabstand gesät, sind<br />
beste Startbedingungen unabdingbar. Das zur Keimung nötige Wasser sowie Luft und<br />
Wärme müssen im richtigen Verhältnis zueinander stehen, damit die Keimung<br />
zeitlich richtig abläuft.<br />
Für ein optimales Rübensaatbeet<br />
gelten die drei Grundsätze: Nicht zu<br />
früh, nicht zu tief und nicht zu intensiv.<br />
Leichte, schluffig-sandige<br />
Böden sollten erst kurz vor der Saat gepflügt<br />
respektive gelockert und rückverfestigt<br />
werden. Gleich darauf muss die<br />
Aussaat erfolgen, damit der Boden nicht<br />
austrocknet. Anders auf schweren Böden.<br />
Hier sollte im Vorjahr eine tiefere<br />
Lockerung stattfinden. Anschliessend<br />
wird mit einer Gründüngung der ausgeebnete<br />
Boden stabilisiert. Tiefes Eggen<br />
ohne anschliessendes Walzen verursacht<br />
ein zu rasches Austrockenen der<br />
Keimzone. Daher die Egge nur ganz<br />
flach (max. 5 cm tief) einstellen und eine<br />
Walze mitlaufen lassen. Eine grobkrümelige<br />
Oberfläche schützt vor Krusten<br />
und Abschwemmung. Dagegen<br />
ergibt ein feinkrümeliges Saatbett eher<br />
regelmässige Feldaufgänge und lässt die<br />
Bodenherbizide besser wirken. Die<br />
Saatbettbereitung ist immer ein Kompromiss<br />
und richtet sich nach der Bodenart<br />
und dem Niederschlagsrisiko<br />
nach der Saat. Das Verkrustungsrisiko<br />
minimieren auch Mulchrückstände,<br />
wenn diese obenauf liegen und nicht<br />
eingepflügt wurden. In Mulchsaaten soll<br />
die Egge nur bei trockenen und brüchigen<br />
Rückständen zum Einsatz kommen<br />
(Nachmittagsstunden abwarten).<br />
Frühsaaten bewähren sich (nicht<br />
vor Mitte März). Die Böden müssen im<br />
Sähorizont absolut trocken sein, damit<br />
die Scharen keine Schmierschicht erzeugen.<br />
Wird innerhalb von 24 Stunden<br />
ein Starkregen erwartet, darf wegen der<br />
Verschlämmungs- und Krustengefahr<br />
nicht gesät werden. Eine Ablagetiefe<br />
von 1.5 bis 3 cm ist optimal. Die Samenpillen<br />
sollen auf der festen und<br />
leicht feuchten Zone im Boden zu liegen<br />
kommen. Weil der Regen nach der Aussaat<br />
auch mal vier Wochen ausbleiben<br />
kann, ist es wichtig, dass der kapillare<br />
Wasseraufstieg gewährleistet ist.<br />
Wasser, Sauerstoff und Wärme<br />
im richtigen Verhältnis regen das Saatgut<br />
zur Keimung an. Die Samenzüchter<br />
haben diesen Parametern Rechnung getragen<br />
und der Natur teils etwas vorgegriffen.<br />
Die Verfahren der Saatgutaufbereitung,<br />
mit mehr oder weniger starker<br />
Vorkeimung, zielen alle darauf ab, die<br />
Keimphase im Boden zu verkürzen (Kasten).<br />
Dieser Vorteil kommt besonders<br />
unter ungünstigen Startbedingungen<br />
zum Tragen. Die Aktivierung des Saatgutes<br />
kann jedoch Fehler in der Bodenbearbeitung<br />
oder bei der Saatgutablage<br />
nicht rückgängig machen.<br />
Bahn frei für Wurzeln Ist der<br />
Keimvorgang einmal in Gang gebracht,<br />
kann er nicht mehr gestoppt werden.<br />
Der Wurzelspross muss seine Saugwurzeln<br />
rasch in die mit Feuchtigkeit und<br />
Nährstoffen versehene Bodenzone vortreiben<br />
können. Wichtig ist, dass sich in<br />
1 bis 5 cm Bodentiefe keine Anhäufung<br />
keim- und wachstumshemmender<br />
Faktoren wie tiefe pH-Werte, hohe Bodenherbiziddosen<br />
oder grosse Düngersalzmengen<br />
befinden. Alkalische-, tonhaltige-,<br />
oder humose Böden ertragen<br />
Autor Samuel Jenni, Schweizerische<br />
Fachstelle für Zuckerrübenbau (SFZ),<br />
3270 Aarberg. www.zuckerruebe.ch<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
Neue Saatguttechnologien<br />
Zuckerrüben-Saatgut wird in Italien und<br />
Frankreich vermehrt. Nach dem<br />
«Dreschen» werden die Samenkörner<br />
beim Züchter selektiert. Da die Frucht -<br />
wand mit ihren Inhaltsstoffen die<br />
Keimung hemmen kann, wird sie<br />
«abgeschliffen». Teils erfolgt auch ein<br />
Heraus lösen der Keimhemmstoffe aus<br />
der Fruchtwand durch Waschen. Danach<br />
müssen die Rübensamen zurückgetrocknet<br />
werden. Schliesslich werden den<br />
Saatgutpillen Fungizide sowie das<br />
Insektizid «Gaucho» aufgesprüht.<br />
Spezifische Vorzüge neuer Saatgut-<br />
Aufbereitungsverfahren werden wie<br />
folgt angepriesen: Energ`Hill (Hilleshög),<br />
EPD (KWS) und 3D- beziehungsweise<br />
3Dplus-Technologie (Strube). Nachteile<br />
dieser neuen Technologien sind die<br />
teilweise bedingte (3Dplus, Strube)<br />
Überlagerung von Saatgut ins nächste<br />
Anbaujahr. Versuche bestätigen, dass<br />
dank den neuen Verfahren zum Teil ein<br />
schnellerer, homogenerer Feldaufgang<br />
erreicht werden kann. Es zeigt sich aber<br />
auch, dass diese Effekte je nach Saatgut -<br />
partie und Aussaatjahr stärker oder<br />
schwächer ausfallen. Rübenpflanzer I/10<br />
höhere Herbizid- und Düngerdosen im<br />
Wurzelbereich des sensiblen Keimlings<br />
generell etwas besser.<br />
<br />
Samuel<br />
Jenni<br />
Kontrolle des<br />
Feldaufgangs und der<br />
Ablagegenauigkeit.<br />
In diesem Fall<br />
sind Landwirt und<br />
Lohn unternehmer<br />
zufrieden.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 33
PFLANZENBAU<br />
Braucht es Biodiversität?<br />
2010 IST DAS INTERNATIONALE JAHR der Biodiversität. In der Schweiz sind<br />
zu diesem Anlass viele Aktivitäten geplant. Auch die Landwirtschaft soll bei den<br />
Anstrengungen zur Förderung und Erhaltung der natürlichen Vielfalt einbezogen<br />
werden. Dazu wird ein nationaler Wettbewerb ausgeschrieben.<br />
Irene<br />
Vonlanthen-<br />
Rentsch<br />
Hans<br />
Ramseier<br />
Biodiversität, auch biologische Vielfalt<br />
genannt, umfasst die gesamte<br />
Vielfalt des Lebens. Die Schweiz beherbergt<br />
dank der Lage mitten in<br />
Europa, den unterschiedlichen Höhenstufen,<br />
der abwechslungsreichen Topographie<br />
und der über lange Zeit traditionellen<br />
Bewirtschaftung eine grosse<br />
natürliche Vielfalt. Mit einem Drittel der<br />
Flächennutzung nimmt die Landwirtschaft<br />
bei der Erhaltung und Förderung<br />
der Biodiversität eine wichtige Rolle ein.<br />
Vernetzte Natur- und Kulturflächen wie<br />
artenreiche Wiesen und Weiden, Buntbrachen,<br />
Säume oder Hecken tragen zu<br />
einer diversifizierten Landschaft bei.<br />
tiere wie Marienkäfer, Florfliegen,<br />
Schwebfliegen und Raubmilben sind<br />
ausgezeichnete Schädlingsbekämpfer.<br />
Weiter haben neue Versuche gezeigt,<br />
dass die über 500 Wildbienenarten, die<br />
in der Schweiz vorkommen, teilweise<br />
Bestäubungsfunktionen für die von<br />
Schädlingsbefall dezimierten Honigbienen<br />
übernehmen können. Voraussetzung<br />
dafür sind naturnahe Landschaftselemente,<br />
die den Bienen als<br />
Lebensgrundlage dienen.<br />
Was ist gemeint? Fachleute unterscheiden<br />
verschiedene Ebenen der<br />
Biodiversität: Die Artenvielfalt umfasst<br />
den Reichtum von Tieren, Pflanzen, Pilzen<br />
und Mikroorganismen. Die genetische<br />
Vielfalt beinhaltet die Erbinformationen<br />
sowohl in allen Lebewesen als<br />
auch innerhalb von Arten, Rassen und<br />
Ökotypen. Unter Vielfalt der Ökosysteme<br />
versteht man die verschiedenen Lebensräume<br />
wie Wasser, Wald oder<br />
Bienen brauchen Blüten, um<br />
überleben zu können.<br />
Schwarznasenschafe<br />
sind bestens ans<br />
Gebirge angepasst,<br />
gegen Magenwürmer<br />
weniger anfällig als<br />
andere Schafrassen<br />
und damit ein gutes<br />
Beispiel für den Wert<br />
der Biodiversität bei<br />
den Nutztieren.<br />
Sicherung der Welternährung<br />
Umgekehrt erbringen landwirtschaftliche<br />
Ökosysteme eine Menge an Leistungen<br />
für die Landwirtschaft. Die<br />
pflanzliche und tierische Vielfalt ermöglicht<br />
die Selektion und Züchtung von<br />
angepassten Sorten und Rassen wie zum<br />
Beispiel feuerbrandtoleranter Apfelsorten.<br />
Der Beitrag zur Sicherung der Welternährung<br />
ist denn auch der wichtigste<br />
Gebrauchswert der Biodiversität für den<br />
Menschen. Eine vielfältige Organismengemeinschaft<br />
im Boden mit Kleintieren,<br />
Pilzen und Mikroorganismen<br />
ist verantwortlich für Ab-,<br />
Um- und Aufbau von organischen<br />
Substanzen und damit<br />
für die Bodenfruchtbarkeit.<br />
Einheimische Wildpflanzen<br />
wie sie in Buntbrachen, Säumen<br />
oder Ackerschonstreifen<br />
vorkommen, fördern die<br />
Nützlingsvielfalt. Je höher<br />
die Vielfalt und Anzahl der Nützlinge,<br />
desto besser können Schädlinge auf natürliche<br />
Weise reguliert werden. Klein-<br />
34 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
PFLANZENBAU<br />
Acker und den ihnen eigenen Lebensgemeinschaften.<br />
Aus diesem Reichtum<br />
entstehen viele ökologische Funktionen,<br />
die etwa für die Bodenfruchtbarkeit<br />
oder für Nährstoffkreisläufe unabdingbar<br />
sind (funktionelle Biodiversität).<br />
Hoher Artenverlust Seit Jahren<br />
nimmt die Biodiversität weltweit kontinuierlich<br />
ab. In keinem anderen europäischen<br />
Land sind so viele Tier- und<br />
Pflanzenarten bedroht und verschwunden<br />
wie in der Schweiz. Als wichtigste<br />
Ursachen für den Verlust gelten vor allem<br />
die veränderte landwirtschaftliche<br />
Nutzung, die Überbauung und Zersiedelung<br />
der Landschaft und die vielfältigen<br />
Einflüsse des Klimawandels. In<br />
landwirtschaftlich genutzten Flächen<br />
haben hohe Nährstoffeinträge und der<br />
Einsatz von chemischen Unkraut- und<br />
Schädlingsbekämpfungsmitteln viele<br />
Arten verdrängt. Doch nicht nur die Intensivierung,<br />
sondern auch die Aufgabe<br />
jeglicher Nutzung führt zu einem Verlust<br />
an wertvollen Lebensräumen. In schwer<br />
zugänglichen Berglagen verbuschen früher<br />
extensiv genutzte Wiesen und Weiden.<br />
Seit Anfang der neunziger Jahre<br />
wird versucht, die Biodiverstät in der<br />
Landwirtschaft zu fördern. So braucht es<br />
für den ökologischen Leistungsnachweis<br />
(ÖLN) hier zu Lande mindestens 7 %<br />
ökologische Ausgleichsfläche und einzelne<br />
Elemente werden mit Beiträgen<br />
unterstützt. Erste Erfolge sind sichtbar<br />
in den blauen Listen. Dabei handelt es<br />
sich um Verzeichnisse jener gefährdeten<br />
Arten, die im bearbeiteten Gebiet eine<br />
dauerhafte Stabilisierung oder gar eine<br />
Zunahme erfahren haben.<br />
Im Jahr 2008 haben die Bundesämter<br />
für Landwirtschaft (BLW) und für Umwelt<br />
(BAFU) die «Umweltziele Landwirtschaft»<br />
formuliert. Danach soll die<br />
Landwirtschaft wesentlich zur Biodiversität<br />
beitragen. Es wurden 828 pflanz -<br />
liche und 340 tierische Ziel- und Leit -<br />
arten sowie 52 Lebensraumtypen<br />
bezeichnet, für welche die Landwirtschaft<br />
eine Verantwortung trägt. Zur<br />
Zeit wird unter der Federführung des<br />
Amtes für Umwelt, Verkehr, Energie und<br />
Kommunikation (UVEK) an einer Biodiversitätsstrategie<br />
gearbeitet, die der<br />
Bundesrat dem Parlament bis Ende<br />
2011 vorlegen muss. Mit einem Wettbewerb<br />
sollen im Jahr der Biodiversität<br />
ausserdem innovative Ideen zur Förderung<br />
der Vielfalt auf Landwirtschaftsbetrieben<br />
gefunden und ausgezeichnet<br />
werden (siehe Kasten).<br />
<br />
Wettbewerb «Biodiversität ist Gold wert»<br />
Neben allen gesetzlichen Vorschriften stecken sicher in den Köpfen von<br />
Bäuerinnen und Bauern viele wertvolle, kreative und zum Teil<br />
unkonventionelle Ideen, wie die biologische Vielfalt im Sektor<br />
Landwirtschaft gefördert werden kann. Mit einem nationalen Wettbewerb<br />
soll diesen Ideen im Jahr der Biodiverstiät 2010 nun zum<br />
Durchbruch verholfen werden. Agridea, die Hochschule für Landwirtschaft<br />
und der Schweizerische Bauernverband schreiben zu diesem<br />
Zweck einen Wettbewerb unter dem Motto «Biodiversität ist Gold<br />
wert» aus. Das Projekt wird von den Bundesämtern für Landwirtschaft<br />
und Umwelt (BLW, BAFU) sowie der Fondation Sur la croix mitfinanziert.<br />
Aktive oder in Ausbildung stehende Bäuerinnen und Bauern (Bio,<br />
ÖLN), Schülerinnen und Schüler aller Stufen sowie Studierende (FH,<br />
ETH) werden aufgefordert, innovative Projekte einzureichen, welche<br />
die Biodiversität auf einem Schweizer Landwirtschaftsbetrieb fördern.<br />
Auch bereits umgesetzte Ideen können angemeldet werden, sofern die<br />
letzten Aktivitäten nicht mehr als zwei Jahr zurückliegen. Eine<br />
nachhaltige Wirkung, eine positive Ausstrahlung auf die Öffentlichkeit<br />
und ein wirtschaftlicher Mehrwert sind weitere Ziele. Erste Umsetzungsschritte<br />
zur Realisierung der Projekte müssen bis Ende August<br />
2010 sichtbar vollzogen oder glaubhaft in die Wege geleitet sein.<br />
Die Projekte werden durch eine unabhängige Jury bewertet und mit<br />
Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet. Die allerbesten unter den<br />
goldprämierten Projekten erhalten zusätzlich Geldpreise im Gesamtwert<br />
von 25 000 Fr. Im Herbst 2010 findet an der Olma in St. Gallen<br />
und am Comptoir in Lausanne im Rahmen einer Begleitveranstaltung<br />
zum Thema Biodiversität die Preisverleihung statt. Die eingereichten<br />
Projekte werden bis Ende 2012 umgesetzt und zu diesem Zweck von<br />
den Projektträgern begleitet.<br />
Weitere Informationen und das Teilnahmeformular für den Wettbewerb<br />
können im Internet unter www.agrigate.ch (Wettbewerb Biodiversität)<br />
heruntergeladen werden oder direkt bei den unten aufgelisteten<br />
Personen angefordert werden. Die Projektbeschriebe können bis am<br />
15. Juni 2010 in Deutsch, Französisch oder Italienisch, sowohl per Post<br />
als auch per E-Mail eingereicht werden.<br />
Deutschschweiz: Corinne Zurbrügg, Agridea Lindau, Eschikon 28,<br />
8315 Lindau, 052 354 97 75, corinne.zurbruegg@agridea.ch<br />
Westschweiz und Tessin: David Caillet-Bois, Agridea Lausanne,<br />
Avenue des Jordils, 1006 Lausanne, 021 619 44 96,<br />
david.caillet-bois@agridea.ch<br />
Buntbrachen<br />
sind nicht nur<br />
gut für die<br />
Biodiversität,<br />
sie tragen auch<br />
zu einem<br />
positiven Image<br />
der Landwirtschaft<br />
bei.<br />
Die Erhaltung alter Sorten<br />
erweitert die Möglichkeiten<br />
bei der Züchtung von neuen<br />
Kulturpflanzen.<br />
Autoren Irene<br />
Vonlanthen-Rentsch<br />
arbeitete bis Ende 2009<br />
als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin an der<br />
Schwei zerischen<br />
Hochschule für<br />
Landwirtschaft (SHL),<br />
3052 Zollikofen, und ist<br />
jetzt beim Schweizerischen<br />
Bauernverband<br />
im Fachbereich<br />
Pflanzenbau tätig.<br />
Hans Ramseier ist<br />
Pflanzenschutz-<br />
Spezialist und Dozent<br />
an der SHL.<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 35
PFLANZENBAU<br />
Gefährung der Kartoffelqualität<br />
DRAHTWÜRMER, die Larven der Schnellkäfer, richten an verschiedenen<br />
Kulturpflanzen Frassschäden an. Wirtschaftliche Einbussen entstehen bei Kartoffeln.<br />
Mit der Fruchtfolgeplanung und gezielten Bekämpfungsmassnahmen in der<br />
Vorkultur lässt sich das Schadenrisiko reduzieren.<br />
Werner<br />
Jossi<br />
Ursula<br />
Kölliker<br />
Ruedi<br />
Schwärzel<br />
Drahtwürmer beeinträchtigen mit<br />
ihren Frassgängen die Qualität der<br />
Kartoffelknollen. Zudem erleichtern<br />
die angebohrten Stellen das Eindringen<br />
von schädlichen Pilzen wie<br />
«Rhizoctonia solani» (Drycore), wie an<br />
der Schweizerischen Hochschule für<br />
Landwirtschaft (SHL) nachgewiesen<br />
werden konnte. Diese Qualitätsmängel<br />
sind häufig die Ursache für Rückweisungen<br />
durch die Abnehmer.<br />
Schnellkäferarten in der Schweiz<br />
Die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon<br />
(ART) führte von<br />
2005 bis 2007 in der deutschen Schweiz<br />
ein Käfermonitoring mit Pheromonfallen<br />
durch. Die Käferfänge zeigten, dass<br />
nördlich der Alpen hauptsächlich die<br />
Arten «Agriotes obscurus», «A. lineatus»<br />
und «A. sputator» vorkommen. Die Lebensweise<br />
der drei Arten ähnelt sich. Sie<br />
leben oft nebeneinander im gleichen<br />
Feld. Je nach Witterung findet der<br />
Hauptflug zwischen Mitte April und Juni<br />
statt. Die Entwicklungszeit vom Ei bis<br />
zum ausgewachsenen Schnellkäfer dauert<br />
drei bis fünf Jahre und wird vor<br />
allem durch die klimatischen Bedingungen<br />
und das Nahrungsangebot bestimmt.<br />
In Gefässversuchen im Freiland<br />
Tabelle: Entwicklungszyklus nach Wiesenumbruch<br />
an der Forschungsanstalt Agroscope<br />
ART von 2001 bis 2005 vollendeten<br />
rund 50 % der Käfer ihren Zyklus bereits<br />
nach drei Jahren.<br />
Ein Jahr ohne Nahrung Die<br />
Drahtwürmer durchlaufen im Boden<br />
mehrere Larvenstadien. Frisch geschlüpfte<br />
Junglarven sind auf pflanzliche<br />
Nahrung wie Wurzeln und Samen angewiesen.<br />
Grössere Drahtwürmer können<br />
hingegen mindestens ein Jahr ohne<br />
pflanzliche Nahrung in feuchter Erde<br />
überleben. Die Drahtwürmer entwickeln<br />
sich nicht alle gleich schnell, so<br />
dass meistens mehrere Entwicklungsstadien<br />
gleichzeitig vorhanden sind. Im<br />
letzten Entwicklungsjahr verpuppen<br />
sich die Larven im Juli und schädigen die<br />
heranwachsenden Kartoffeln nicht mehr<br />
(Tabelle). Wenige Wochen später<br />
schlüpfen die Käfer und überwintern im<br />
Boden. Erst ab Mitte März kriechen sie<br />
an die Erdoberfläche und beginnen ab<br />
Mai mit der Eiablage. Sie bevorzugen<br />
dazu Wiesland oder andere dicht bewachsene<br />
Kulturen.<br />
J F M A M J J A S O M D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D<br />
1. Jahr<br />
Junglarven: Im Herbst nur geringe<br />
Schäden an Kartoffeln möglich.<br />
2. bis 4. Jahr<br />
An Kartoffeln enstehen Schäden.<br />
3. bis 5. Jahr<br />
Schadenfrass im Frühjahr,<br />
Verpuppung im Juli, keine Schäden<br />
an Kartoffeln.<br />
Drei- bis fünfjähriger Entwicklungszyklus. Im dritten Jahr nach Wiesenumbruch (Eiablage) ist ein Grossteil der Tiere<br />
verpuppt. Das Schadenrisiko nimmt ab.<br />
Umständliche Befallsprognose<br />
Flugaktiv sind die Schnellkäfer abends<br />
und nachts besonders bei warmer Witterung.<br />
Die männlichen Tiere können<br />
mit Pheromonfallen eingefangen werden.<br />
Für eine genaue Befallsprognose<br />
eignen sich die Fänge jedoch nicht. Zuverlässiger<br />
sind Drahtwurm-Köderfallen<br />
mit keimendem Getreide (siehe Kasten).<br />
Die Handhabung der Fallen ist jedoch<br />
arbeitsaufwändig und nur bei warmer<br />
Witterung im Frühjahr oder Herbst in<br />
brachliegenden Feldern aussagekräftig.<br />
Bis drei Jahre nach Umbruch<br />
Die meisten Drahtwurmschäden werden<br />
in den ersten drei Jahren nach Umbruch<br />
von mehrjährigen Wiesen festgestellt.<br />
Der Hauptfrass an den Kulturen<br />
findet meistens im Frühjahr und im<br />
Herbst statt. Um sich vor Kälte und Trockenheit<br />
zu schützen, wandern Drahtwürmer<br />
im Winter und während trockenen<br />
Sommerperioden in tiefere<br />
Bodenschichten. Nach der abklingenden<br />
Sommerhitze zwischen August und<br />
September finden sie in den ausreifenden<br />
Kartoffelknollen willkommene<br />
Nahrung und Feuchtigkeit.<br />
Bekämpfung in der Vorkultur<br />
Eine wirksame Drahtwurmbekämpfung<br />
mit insektiziden Granulaten oder Beizmitteln<br />
in Kartoffeln ist schwierig. Zudem<br />
können solche Produkte den Geschmack<br />
der Kartoffeln beeinträchtigen.<br />
In der Schweiz sind daher keine Insektizide<br />
zur direkten Bekämpfung von<br />
Drahtwürmern im Kartoffelbau zugelassen.<br />
Darum gilt es, die Fruchtfolge anzupassen<br />
und die Kartoffeln frühestens<br />
zwei, besser drei Jahre nach Wiesenumbruch<br />
anzupflanzen. Nach dieser Zeit<br />
haben sich die meisten Drahtwürmer<br />
verpuppt, die als Eier von den Käferweibchen<br />
in die Wiese gelegt wurden.<br />
36 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
PFLANZENBAU<br />
Grafik: Absterberate von Drahtwürmern nach<br />
Beimpfung mit der Grünen Muskardine<br />
mit Pilz<br />
ohne Pilz<br />
100<br />
% verpilzte Drahtwürmer<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Wochen nach Pilzbeimpfung<br />
Vorbeugende Bekämpfungsmöglichkeiten<br />
Wegen mangelnden direkten Bekämpfungsstrategien<br />
sind vorbeugende<br />
Massnahmen nach wie vor wichtig:<br />
• Kartoffeln frühestens im dritten Jahr<br />
nach Wiesenumbruch anbauen.<br />
Geeignete Vorkulturen für Kartoffeln<br />
sind Ölfrüchte, Leguminosen und<br />
Getreide.<br />
• Bodenbearbeitung im August fördert<br />
die Austrocknung junger Drahtwurmlarven.<br />
• Einsaat einer gegen Drahwürmer<br />
gebeizten Zwischenkultur im<br />
Spätsommer (August/September) vor<br />
Kartoffeln, beispielsweie Wick-Hafer-<br />
Erbsen-Gemenge.<br />
• Kartoffeln möglichst früh ernten,<br />
sobald diese schalenfest sind.<br />
• Parzellen mit häufigem Drahtwurm -<br />
befall für den Kartoffelanbau meiden<br />
(oft feuchte, humusreiche Böden)<br />
• Bio-Betriebe: Risiko mit Köderfallen<br />
im Herbst abklären. Keine Speise -<br />
kartoffeln anpflanzen, wenn mehr als<br />
fünf bis zehn Drahtwürmer pro 20<br />
Fal len gefangen werden. Methode: 20<br />
klei nere Topfuntersätze (Ø 10 – 15 cm)<br />
mit je 50 ml angequollenen Weizenkörnern<br />
(24 h in Wasser) 10 cm tief<br />
vergraben. Markierte Fallen nach acht<br />
bis zehn Tagen kontrollieren.<br />
Methode nur in Brachland mit feuchtwarmem<br />
Boden zuverlässig.<br />
Bei hohem Befallsdruck empfiehlt sich,<br />
im Vorjahr des Kartoffelanbaus eine gegen<br />
Drahtwürmer gebeizte Zwischenkultur<br />
im Spätsommer einzusäen. Dazu<br />
eignen sich Wick-Hafer-Erbsen oder<br />
Grünschnitthafer, die im Handel für diesen<br />
Zweck angeboten werden. Gebeizt<br />
wird nur der Hafer mit einem Saatanteil<br />
von etwa 100 kg/ha. Weizen- und Hafersaaten<br />
sind gute Köderpflanzen. Die<br />
Drahtwürmer werden durch die keimenden<br />
Getreidekörner angelockt und<br />
gelangen mit dem insektiziden Beizmittel<br />
in Kontakt. Als Beizmittel der Zwischenkulturen<br />
kommt das wenig systemisch<br />
wirkende «Regent» mit dem<br />
Wirkstoff Fipronil (Wirkstoffgruppe<br />
Phenylpyrazol) zur Anwendung. Das heranwachsende<br />
Grünfutter kann normal<br />
verfüttert werden. In der Schweiz sind<br />
im Getreidebau auch die Produkte<br />
«Cruiser» (Thiamethoxam) und «Smaragd»<br />
(Clothianidin) der Wirkstoffgruppe<br />
Neonicotinoide gegen Drahtwürmer<br />
zugelassen.<br />
Biologische Bekämpfung Die<br />
biologische Bekämpfung von Drahtwürmern<br />
wird an der Forschungsanstalt<br />
ART untersucht. Es wird erforscht, ob<br />
sich pilzliche Insektenkrankheiten zur<br />
Bekämpfung von Drahtwürmern im Kartoffelanbau<br />
eignen. Solche natürlich<br />
vorkommenden Pilze dringen über die<br />
Haut in die Larven ein, durchwachsen<br />
den Körper der Larven und befallen lebenswichtige<br />
Organe bis der Drahtwurm<br />
stirbt. Darauf dringt der Pilz aus<br />
dem Kadaver an die Oberfläche des toten<br />
Drahtwurms und bildet dort Pilzsporen,<br />
die weitere Drahtwürmer infizieren<br />
können. Laborversuche haben<br />
gezeigt, dass die Grüne Muskardine, genannt<br />
«Metarhizium anisopliae», eine<br />
hohe Infektionsrate bei Drahtwürmern<br />
auslösen kann und sich eventuell als<br />
biologisches Pflanzenschutzmittel nutzen<br />
liesse (Grafik). Feldversuche sind<br />
geplant, um die künstliche Infektion von<br />
Drahtwürmern im Feld zu testen und<br />
die Praxistauglichkeit dieser vielversprechenden<br />
Bekämpfungsmethode zu<br />
überprüfen. Bis dahin bleiben präventive<br />
Kulturmassnahmen die wichtigste<br />
Kontrollmethode (siehe Kasten).<br />
Zuwanderung von neuen Arten?<br />
Südlich der Alpen dominieren andere<br />
Schnellkäferarten. Einige breiten sich,<br />
vermutlich wegen der Klimaerwärmung,<br />
zunehmend in Richtung Norden<br />
aus. Speziell «Agriotes sordidus» ist in<br />
den letzten Jahren über Frankreich<br />
nordwärts bis in die deutsche Rheinebene<br />
vorgedrungen. Diese schädliche<br />
Drahtwurmart mit einem kurzen, zweijährigen<br />
Entwicklungszyklus liess sich in<br />
Deutschland bisher nur in den tiefen Lagen<br />
auffinden. In Frankreich verbreitet<br />
sie sich immer nördlicher in warmen,<br />
trockenen Gebieten und richtet häufig<br />
Schäden an Kulturen in Ackerbaufruchtfolgen<br />
ohne Kunstwiesenanbau<br />
an. Die weitere Ausbreitung dieser Art<br />
wird man in Zukunft auch in der Schweiz<br />
im Auge behalten müssen. <br />
Drahtwurmschäden<br />
sind mögliche<br />
Eintrittspforten für<br />
Rhizoctoniapilze<br />
(Drycore).<br />
Autoren Werner Jossi<br />
und Ursula Kölliker,<br />
Forschungsanstalt<br />
Agroscope Reckenholz-<br />
Tänikon (ART). Ruedi<br />
Schwärzel, Agroscope<br />
Changins-Wädenswil<br />
(ACW).<br />
www.agroscope.ch<br />
In diesem Artikel<br />
befinden sich auch<br />
Erkenntnisse von Yves<br />
Blot vom Forschungsinstitut<br />
Inra (F) sowie von<br />
Pierre Taupin vom<br />
Institut Arvalis (F).<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 37
PFLANZENBAU<br />
Wo steht die Technik heute?<br />
UNKRAUTERKENNUNG VIA SENSOREN Die Zielsetzung von Precision Farming<br />
besteht im effizienten Betriebsmitteleinsatz bei gleichzeitiger Ertragsoptimierung,<br />
fokussiert auf möglichst kleine Teilflächen. Insbesondere beim Pflanzenschutz stehen<br />
der Praxis bereits zahlreiche technische Entwicklungen zur Verfügung. Neue<br />
Sensoren nähren Hoffnungen, Unkräuter künftig noch gezielter bekämpfen zu können.<br />
David<br />
Vulliemin<br />
Die Firma «Agri Con»<br />
hat zur Herbst -<br />
behandlung 2009 im<br />
Wintergetreide<br />
erstmals einen<br />
Herbizid-Sensor als<br />
echtzeitfähiges System<br />
mit vier Kameras an<br />
einer handelsüblichen<br />
Feldspritze auf<br />
Praxisflächen erprobt.<br />
Bild: Agri Con<br />
Dieser Beitrag befasst sich hauptsächlich<br />
mit der bildbasierten Unkrauterkennung.<br />
Hierbei besteht<br />
die Hauptherausforderung in der<br />
Koppelung der Informationsgewinnung<br />
und -verarbeitung mit der Steuerung<br />
des Bekämpfungssystems. Moderne<br />
Technologien eröffnen dabei neue Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Die Funktionsweise<br />
von Echtzeitsystemen und die<br />
Anpassung dieser Systeme an die Art<br />
der Bekämpfung stellen grosse Anforderungen<br />
an die Erkennung. Auch die<br />
Rentabilität muss gewährleistet sein: die<br />
Mehrkosten müssen durch Einsparungen<br />
bei den Betriebsmitteln oder durch<br />
Ertragssteigerungen gedeckt werden.<br />
Digitale Bildanalysetechnik Bei<br />
allen Systemen werden die Daten über<br />
eine Kamera erfasst und anschliessend<br />
derart verarbeitet, dass eine korrekte<br />
Führung der für die Unkrautbekämpfung<br />
eingesetzten Geräte möglich ist.<br />
Die grössten Unterschiede bestehen in<br />
der Verarbeitungsweise dieser Informationen.<br />
Um die Kulturpflanzen und<br />
die Unkräuter oder noch besser die<br />
Unkrautarten voneinander zu trennen,<br />
kommen mehrere Techniken zum Einsatz:<br />
Die erste Technik macht sich die<br />
raumbezogenen Merkmale der Pflanzen<br />
im Feld zu Nutze: Da die Kulturen angepflanzt<br />
oder ausgesät wurden, zeigen<br />
sie ein regelmässiges Verteilungsmuster,<br />
während die Unkräuter zufällig verteilt<br />
sind. Dank komplexer Differenzierungsalgorithmen<br />
lassen sich die Kulturpflanzen<br />
vom Unkraut abgrenzen, indem periodische<br />
und nicht-periodische Signale<br />
gefiltert werden. Im Zwischenreihenbereich<br />
weisen solche Systeme zwar eine<br />
gute Genauigkeit auf, in der Pflanzenreihe<br />
ist es jedoch unmöglich, die Unkräuter<br />
von den Kulturpflanzen zu unterscheiden,<br />
was einen grossen Nachteil<br />
dieser Systeme darstellt.<br />
Eine zweite Technik beruht auf den<br />
Formmerkmalen der Pflanzen: Zu ihrer<br />
Differenzierung werden Parameter wie<br />
der Umfang und die Fläche der Blätter<br />
berücksichtigt. Aufgrund verschiedener<br />
Kriterien lässt sich eine digitale Signatur<br />
der Pflanze erstellen, welche ihrer Identifizierung<br />
dient. Die Genauigkeit solcher<br />
Systeme ist allerdings gering, weil<br />
die Berechnungen nur dann stimmen,<br />
wenn das Unkraut eine andere Blattform<br />
aufweist als die Kulturpflanze und<br />
sich die Blätter der Pflanzen nicht zu<br />
sehr überlappen.<br />
Die letzte Technik schliesslich verwendet<br />
das reflektierte Licht der Pflanzen:<br />
Da sich das Lichtspektrum des<br />
Pflanzenmaterials und des Bodens in<br />
den Wellenlängen unterscheidet, können<br />
die Pflanzen problemlos vom Boden<br />
abgegrenzt werden. Die einfachsten<br />
Systeme gestatten dabei lediglich die<br />
Ortung des Pflanzenmaterials. Eine Differenzierung<br />
zwischen Unkraut und Kultur<br />
ist mit einer begrenzten Anzahl<br />
Spektralbändern nicht möglich. Für eine<br />
grössere Präzision muss ein multispektrales<br />
Bild herangezogen werden.<br />
Dieses besteht aus verschiedenen Aufnahmen,<br />
für das mehrere Filter verwendet<br />
werden. Die Anzahl der benutzten<br />
Filter hängt von der gegebenen Schwierigkeit<br />
und dem erforderlichen Präzisionsgrad<br />
ab. Die Gründe für diese Reflexionsunterschiede<br />
befinden sich auf<br />
Ebene der Zelle oder exakter, auf Ebene<br />
der Innenstruktur der Blätter.<br />
Der Anteil an reflektiertem Licht einer<br />
bestimmten Wellenlänge variiert je<br />
nach Pflanzenart. Da sich die Innenstruktur<br />
von ein- und zweikeimblättrigen<br />
Pflanzen deutlich unterscheidet, ist<br />
eine Abgrenzung einfach. Die Differenzierung<br />
zwischen den Arten derselben<br />
Gruppe ist indessen anspruchsvoller<br />
und erfordert eine grössere Anzahl an<br />
Spektralbändern. Die heutigen Labormessungen<br />
decken in der Regel ein breiteres<br />
Spektrum ab und erfolgen unter<br />
kontrollierten Bedingungen. Die Identifikationsgenauigkeit<br />
ist daher gut. Messungen<br />
im Feld, die sich wegen der<br />
Schwierigkeiten der Bildaufnahmen und<br />
der veränderlichen Erfassungsbedingungen<br />
komplizierter gestalten, sind hingegen<br />
weniger zuverlässig.<br />
Forschungsstand heute Die aktuellen<br />
Versuche zeigen je nach eingesetzter<br />
Technik eine durchschnittliche<br />
bis befriedigende Erkennungsrate. Zur<br />
Steigerung der Genauigkeit bietet sich<br />
eine Kombination aus Raum- und Spektraltechniken<br />
an, die eine bessere Erkennungsqualität<br />
ergibt. Damit sich die<br />
Algorithmen ermitteln lassen, welche<br />
die besten Ergebnisse liefern, werden<br />
häufig mit Hilfe einer Modellierung<br />
(Bilder) oder direkt im Freiland Robust-<br />
38 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
PFLANZENBAU<br />
Vorläufig als noch<br />
einfacher Versuchsroboter<br />
im Feld<br />
unterwegs, dem -<br />
nächst vielleicht<br />
mit Sensoren<br />
ausgerüstet: Der<br />
Feldroboter<br />
«Agronaut» vom<br />
Studenten-Team<br />
der Fachhochschule<br />
Osnabrück.<br />
Bild: Amazonen-Werke<br />
heits- und Zuverlässigkeitstests vorgenommen.<br />
Die Adaptierung der Erkennungssysteme<br />
an die Geländeverhältnisse stellt<br />
ebenfalls eine grosse Herausforderung<br />
dar: Die Sensoren sind sehr anfällig auf<br />
die schwankenden Umweltbedingungen<br />
wie Helligkeit, Sonnenstand und<br />
Pflanzenwelke.<br />
Neben der Unkrauterkennung liegt<br />
der Fokus der aktuellen Techniken auf<br />
den Echtzeitsystemen. Die Schwierigkeit<br />
besteht dabei in der Konzipierung<br />
von Systemen, welche die drei Phasen<br />
laufend verwalten: Die Erfassung und<br />
die Verarbeitung der Daten sowie die<br />
Steuerung der Geräte zur Unkrautvernichtung<br />
müssen in ständigem Fluss<br />
sein. Die auf den räumlichen und morphologischen<br />
Parametern basierenden<br />
Erkennungstechniken mit niedrigeren<br />
Leistungsanforderungen erlauben heute<br />
ein Echtzeitverfahren. Bei der auf<br />
spektralen Merkmalen basierenden Erkennungstechnik<br />
gilt: je höher die verlangte<br />
Genauigkeit ist, umso mehr<br />
Spektralbänder werden benötigt und<br />
umso grösser ist der Ressourcenverbrauch<br />
des Systems. Zurzeit erfolgt die<br />
Informationsverarbeitung durch diese<br />
Systeme in zwei Phasen: Datenerfassung<br />
auf dem Feld und anschliessende<br />
Datenverarbeitung in einem zweiten<br />
gesonderten Arbeitsgang.<br />
Der Echtzeitansatz stellt einen Kompromiss<br />
zwischen Zuverlässigkeit und<br />
Ressourcenbedarf dar. Zwischen der<br />
Datenerfassung und der eigentlichen<br />
Unkrautvernichtung müssen sämtliche<br />
Informationen schnell verarbeitet werden,<br />
denn es handelt sich hierbei um<br />
den Begrenzungsfaktor für das Arbeitstempo.<br />
Ausblick Die Unkrauterkennung eröffnet<br />
interessante Perspektiven hinsichtlich<br />
einer Präzisionslandwirtschaft,<br />
die den Landwirten ihre Aufgaben erleichtert<br />
und gleichzeitig einen massvollen<br />
Einsatz der Produktionsmittel<br />
und bessere wirtschaftliche Ergebnisse<br />
gewährleistet. Die gegenwärtig auf dem<br />
Markt erhältlichen Echtzeitsysteme erlauben<br />
lediglich die Identifizierung der<br />
Pflanzen und die Auslösung der Applikation.<br />
Es gibt zwar komplexere Systeme,<br />
diese sind allerdings noch in der<br />
Entwicklung und befinden sich erst im<br />
Prototyp-Stadium, häufig in kleinem<br />
Massstab. Auch die Möglichkeiten, die<br />
sich mit autonomen Robotern oder<br />
Bordgeräten erschliessen, werden weiter<br />
erforscht. Der fahrerlose Feldroboter<br />
wird in der Lage sein, präzise Arbeitsaufträge<br />
auf der Parzelle oder auf einer<br />
Teilfläche selbstständig auszuführen.<br />
Bordgeräte haben den Vorteil, dass sie<br />
sich auf das vorhandene Material abstimmen<br />
lassen und den Landwirt bei<br />
seiner Arbeit unterstützen, während er<br />
weiterhin in unmittelbarem Kontakt mit<br />
dem Feld bleibt.<br />
<br />
Autor David Vulliemin, Agronom FH,<br />
3303 Jegenstorf<br />
Der Technologiebereich entwickelt sich<br />
schnell und spielt bei der Vereinfachung<br />
täglicher Arbeitsprozesse eine zunehmend<br />
wichtige Rolle. In der Landwirtschaft<br />
bietet die Sensortechnik<br />
interessante neue Anwendungen. So<br />
entwickelt das Institut National<br />
Supérieur des Sciences Agronomiques<br />
de l'Alimentation et de l'Environnement<br />
in Dijon über das Laboratoire en Génie<br />
des Agroéquipements et des Procédés<br />
bildgestützte Lösungen für die<br />
Landwirtschaft: www.enesad.fr<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 39
PFLANZENBAU<br />
Nährstoffmangel vermeiden<br />
BLATTDÜNGUNG IM WEINBAU Zur Steigerung der Trauben- und letztlich<br />
der Weinqualität steht im Rebbau auch die Düngung immer wieder zur Diskussion.<br />
Während sich bei der Bodendüngung die Erkenntnis durchsetzt, dass weniger<br />
oft mehr ist, versucht mancher, mit Blattdüngung das Leistungspotential der Rebe<br />
besser auszunutzen.<br />
Heinz<br />
Mathys<br />
Marc<br />
Besse<br />
Blattdünger sind unter Praktikern<br />
und in Beraterkreisen oft etwas umstritten,<br />
da die Effekte nur sporadisch<br />
nachweisbar sind, zumal in<br />
der Praxis die optimalen Einsatzbedingungen<br />
für die Präparate nicht immer<br />
eingehalten werden können.<br />
Solange mittels Blattdüngung lediglich<br />
ein Nährstoffmangel behoben werden<br />
soll, ist der Wirkungsmechanismus<br />
nachvollziehbar und führt bei richtiger<br />
Anwendung auch meist zum Erfolg.<br />
Deshalb ist auch die Anwendung von<br />
Blattdüngern, die Magnesium, Stickstoff<br />
und Eisen enthalten, kaum umstritten.<br />
Sobald jedoch andere Effekte erwartet<br />
werden, erfordert dies eine differenzierte<br />
Betrachtung.<br />
Via Blattdüngung<br />
lassen sich akute<br />
Nährstoffmängel<br />
an Stickstoff, Eisen<br />
und Magnesium<br />
beheben.<br />
Magnesium-Blattdünger gezielt<br />
einsetzen Magnesiummängel treten<br />
häufig in Neuanlagen auf. Erkennen<br />
kann man Magnesiummangel durch<br />
Gelb- oder Rotverfärbungen der Blätter<br />
(je nach Rebsorte) sowie durch Chlorose<br />
der Blattnerven, beginnend bei den<br />
untersten Blättern oder durch vorzeitigen<br />
Blattfall. Die Gefahr eines Magnesiummangels<br />
hängt unter anderem von<br />
der Sortenwahl ab. So ist zum Beispiel<br />
die Sorte «Regent» besonders stark gefährdet.<br />
Bei anfälligen Sorten wie auch<br />
bei stärkerem Auftreten der Stiellähme<br />
wird der Einsatz von Blattdüngern wie<br />
dem «Hydromag» mit 300 g Magnesium<br />
pro Liter und Aufwandmengen von 4 bis<br />
6 l/ha empfohlen. Es können 1.5 bis 2 l<br />
zur Vorblütenbehandlung oder zweimal<br />
1.5 bis 2 l zur Nachblütenbehandlung<br />
appliziert werden. Möglich ist beispielsweise<br />
auch der Einsatz von 2.5 kg/ha<br />
«Vitistar», einem auf den Weinbau abgestimmten<br />
Mehrnährstoffdünger. Allerdings<br />
muss bei Junganlagen sowohl<br />
der Behandlungszeitraum als auch die<br />
Behandlungszone auf die Pflanzung abgestimmt<br />
werden. In Junganlagen sollte<br />
möglichst bald nach Austrieb, spätestens<br />
jedoch nach Sichtbarwerden des<br />
Mangels, eine Behandlung durchgeführt<br />
werden.<br />
Stiellähme oft wegen Kaliüberschuss<br />
Die Stiel lähme ist eine physiologische<br />
Störung bei Ertragsreben,<br />
die sich durch Verwelken und Fall der<br />
Trauben oder Beeren äussert. Nährstofftechnisch<br />
handelt es sich um einen<br />
Magnesiummangel, häufig verursacht<br />
durch einen Kaliüberschuss. Möglichkeiten<br />
zur Verringerung der Gefahr von<br />
Stiellähme sind eine angepasste Kalidüngung<br />
sowie eine Verringerung der<br />
Rebenwüchsigkeit mittels Reduktion<br />
der Stickstoffdüngung und Einführung<br />
von Dauerbegrünung. Beste Erfolge<br />
werden erzielt, wenn die Traubenzone<br />
zu Beginn der Traubenreife gezielt mit<br />
einem Magnesiumdünger behandelt<br />
wird. Applikationen auf die gesamte<br />
Laubwand haben nur eine eingeschränkte<br />
Wirkung. Ein geeignetes Mittel<br />
ist beispielsweise «Hydomag» mit einer<br />
Aufwandmenge von 4 bis 6 l/ha. Es<br />
werden 1.5 bis 2 l zur Vorblütenbehandlung<br />
oder zweimal 1.5 bis 2 l zur<br />
Nachblütenbehandlung gespritzt.<br />
Kurzfristige Hilfe bei Chlorose<br />
Chlorose äussert sich durch bleich bis<br />
weiss werdende Blätter. Zur kurzfristigen<br />
Behebung von Chlorosen bei Reben<br />
können eisenhaltige Blattdünger eingesetzt<br />
werden. Die Aufnahme des schwer<br />
beweglichen Spurenelements wird<br />
durch Chelatoren und Citrat begünstigt.<br />
Um die Wirkung sicherzustellen, muss<br />
die Behandlung beim ersten Auftreten<br />
der Vergilbung beginnen und mehrmals,<br />
möglichst im Wochenrhythmus, wieder-<br />
40 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
PFLANZENBAU<br />
Tabelle: Nährstoffprogramm für die Optimierung von Blüte und Fruchtansatz<br />
Vor Blüte<br />
Hydromag (300 g/l Mg, 1 x 3 l/ha), Bortrac 150 (150 g/l B, 1 l/ha).<br />
Nachblüte<br />
Bortrac 150 (150 g/l B, 1 l/ha).<br />
Nachblüte und bei Traubenschluss Hydromag (300 g/l Mg, 3 l/ha).<br />
Mantrac (500 g/l Mn, 1 l/ha), wenn Trauben sichtbar, Blütenknospen<br />
getrennt und Fruchtstand geformt.<br />
Bei Gefahr von Eisenchlorose<br />
Vor der Blütte zweimal Ferleaf 100 (100 g/l Fe als Chelat von EDTA, 1 l/ha)<br />
oder Ferrichel 54 (54 g/l Fe als Chelat von EDDHA).<br />
Alternativ mit Cocktail:<br />
Für die Vorblüte und Fruchtansatz Drei Behandlungen mit 3 kg/ha Vitistar (9 % Mg, 3,3 % B, 3 % Fe, 3 kg/ha).<br />
Sobald die Blütenknospen getrennt und der Fruchtstand geformt sind.<br />
Mindestwassermenge 200 l/ha.<br />
Bei Abschlussbehandlung Hydromag (300 g/l Mg, 4 l/ha).<br />
holt werden. Geeignete Mittel sind<br />
etwa «Vitistar» oder in schweren Fällen<br />
«Ferrichel» und «Fer EDTA».<br />
Beerenfall mit Bor verhindern<br />
Der Beerenfall, auch Verrieseln<br />
genannt, wird durch Bormangel<br />
Die idealsten Voraussetzungen für<br />
das Eindringen in die Pflanze sind<br />
bei bedecktem Himmel, in den<br />
Abendstunden oder morgens bei<br />
Tau gegeben. Sonneneinstrahlung<br />
und hohe Temperaturen mindern<br />
den positiven Effekt.<br />
• Dispergiermittel verhindern, dass<br />
die Nährstoffpartikel bei der Suspension<br />
verklumpen. Dadurch<br />
bleibt das Produkt auch bei hoher<br />
Nährstoffkonzentration lang haltbar.<br />
Zudem wird ein Verstopfen<br />
der Spritzdüsen verhindert. <br />
Sprengt<br />
Leistungsgrenzen.<br />
S 230 / K 220<br />
RICARDINIO<br />
Stark in TS-, Stärkeund<br />
Kornertrag.<br />
Bormangel hat einen unregelmässigen<br />
Beerenansatz zur Folge.<br />
Bild: Agrimedia GmbH<br />
verursacht. Bor wirkt positiv auf die<br />
Pollenbildung und verbessert die<br />
Befruchtung und den Zuckertransport<br />
zu den Beeren. Das Verrieseln<br />
kann unter Anwendung eines Mittels<br />
wie «Vitistar» vor und nach der<br />
Blüte zwei- bis dreimal mit je<br />
2.5 kg/ha bekämpft werden.<br />
Auf junge Blätter Die Aufnahme<br />
und somit die Wirksamkeit<br />
von Nährstoffgaben über das Blatt<br />
klappt bei jungem Blattgewebe am<br />
besten. Mit Ausnahme der Stiellähmebehandlung<br />
ist darum darauf zu<br />
achten, dass bei der Blattdüngung<br />
die jungen Blätter und insbesondere<br />
die Geiztriebe erfasst werden.<br />
Magnesiummangel zeigt sich an<br />
hellen Feldern zwischen den<br />
grünen Blattadern.<br />
Bild: Agrimedia GmbH<br />
Formulierungshilfsstoffe<br />
Sogenannt «formulierte» Flüssigdünger<br />
enthalten Hilfsmittel, die<br />
das Abwaschen der Dünger vom<br />
Blatt verhindern. Zudem beugen sie<br />
Verbrennungen vor und verbessern<br />
die Nährstoffaufnahme:<br />
• Absorptionsmittel sorgen für eine<br />
sichere Aufnahme und Verteilung<br />
der Nährstoffe in der Pflanze.<br />
• Netzmittel führen zu einer optimalen<br />
Bedeckung der Blattoberfläche.<br />
Zudem werden Blattverbrennungen<br />
durch die Netzmittel<br />
vermieden.<br />
• Haftmittel bewirken, dass das<br />
Mittel durch den Regen nicht abgewaschen<br />
wird.<br />
Bei der Stiellähme, unter anderem<br />
eine Folge von Magnesiummangel,<br />
verbräunt das Stielgerüst.<br />
Bild: Agrimedia GmbH<br />
Autoren Heinz Mathys ist Landor-<br />
Berater im Kanton St. Gallen, im<br />
Thurgau sowie in Teilen vom<br />
Kanton Zürich. Marc Besse steht in<br />
der Ausbildung zum Agrotechniker<br />
und arbeitet als Praktikant bei der<br />
Landor. Weitere Infos erhalten Sie<br />
via Gratis-Beratungstelefon<br />
0800 80 99 60, www.landor.ch<br />
oder info@landor.ch. Die Produkte<br />
der Landor sind über die LANDI<br />
erhältlich.<br />
INFOBOX<br />
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Top-Erträge als Silound<br />
Körnermais!*<br />
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www.kws-suisse.ch<br />
KWS Suisse SA<br />
Birsigstrasse 4<br />
CH - 4054 Basel<br />
Tel.: 061 281 24 10<br />
Fax: 061 281 24 51<br />
E-Mail: j.jost@kws.com<br />
* Diese Eigenschaften wurden in den offiziellen Sortenversuchen von Agroscope bestätigt.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 41
phyto-news<br />
Nach einem sehr milden Herbst folgte<br />
ein Winter, der die Bestände zum Glück<br />
etwas bremste. Wo nicht im Herbst behandelt<br />
wurde, sollte jetzt nach Erfahrung<br />
aus anderen Jahren und den natürlichen<br />
Gegebenheiten entschieden<br />
werden, welche Strategie gefahren<br />
wird, um im Frühjahr die Unkrautkonkurrenz<br />
möglichst früh auszuschalten.<br />
Neben einer guten Wirkung auf die<br />
vorhandenen Unkräuter sind den Gereideproduzenten<br />
Aspekte wie Sortenverträglichkeit,<br />
Handlichkeit und Dosierung<br />
sehr wichtig. Der dynamische<br />
Landwirt will aus wirtschaftlichen und<br />
oekologischen Gründen möglichst wenig<br />
Durchfahrten und wenn immer<br />
möglich alle Getreidearten zur gleichen<br />
Zeit und mit den gleichen Produkten<br />
behandeln. Die Effizienz der Arbeit<br />
steht bei den modernen Herbizidstrategien<br />
im Vordergrund.<br />
Das seit Jahren bewährte Produkt<br />
Concert SX erfüllte diese Ansprüche optimal.<br />
Die neue SX Formulierung erhöht<br />
die Löslichkeit und Mischbarkeit des<br />
Produktes zusätzlich, was sich bei grossen<br />
Brühemengen als Vorteil herausstellte.<br />
Die bekannte Wirkung auf einjährige<br />
Unkräuter und Gräser sowie die<br />
sichere Wirkung auf Blacken wird dadurch<br />
noch effizienter. Concert SX be-<br />
Rapsglanzkäferbekämpfung<br />
2010<br />
Im letzten Jahr war die Rapskäferbekämpfung<br />
eine grosse Herausforderung.<br />
Der Einflug der Käfer war so massiv,<br />
dass es nach jeder Behandlung<br />
immer sofort wieder viele Käfer hatte.<br />
Dadurch haben einige Rapsproduzenten<br />
auch mit der Anzahl Behandlungen<br />
übertrieben und es wurden Produkte<br />
appliziert, die nicht in den Raps vor der<br />
Blüte gehören. Das Ziel der Rapsglanzkäferbehandlung<br />
ist die Blüte oder die<br />
Schoten zu schützen. Ob es Käfer hat<br />
oder nicht ist zweitrangig. Letztes Jahr<br />
konnte man in richtig behandelten Feldern<br />
viele Käfer feststellen, aber Frassschäden<br />
waren kaum zu finden. Die<br />
guten Erträge von Ende Juli bestätigten,<br />
dass 2 Behandlungen zum richtigen<br />
Zeitpunkt mit den richtigen Produkten<br />
völlig genügend waren.<br />
Rapsproduzenten die Mehrfachbehandlungen<br />
gemacht haben konnten<br />
keine Mehrerträge realisieren.<br />
Die Rapsproduzenten welche jeweils<br />
schon den Rapsstengelrüssler<br />
konsequent bekämpften, hatten stets<br />
einen viel weniger starken Glanzkäferdruck.<br />
Bei der Applikationstechnik<br />
muss eine optimale Benetzung der<br />
Rapspflanzen gesorgt werden. In vielen<br />
Fällen bringt eine Erhöhung der<br />
Wassermenge auf 300 l/ha und ein Zusatz<br />
von Sticker (0,1 l/100 l Wasser)<br />
merklich bessere Resultate<br />
Eine Erstbehandlung mit Talstar SC<br />
0,2 l/ha sobald die Rapsstengelrüssler<br />
eingeflogen sind, hilft die Population<br />
von Rapssglanzkäfern sofort zu eliminieren.<br />
Sollte der Einflug anhalten,<br />
muss die Wirkstoffgruppe gewechselt<br />
werden. Mit Gazelle 150 g/ha steht ein<br />
systemisches und schnell wirkendes Insektizid<br />
zur Verfügung.<br />
062 746 80 00<br />
www.staehler.ch<br />
Effiziente Unkrautbekämpfung<br />
in Getreide<br />
sticht vor allem durch seine Flexibilität<br />
und das sehr grosse Einsatzzeitfenster<br />
vom 3-Blattstadium des Getreides (Einsatz<br />
gegen Gräser und einjährige Unkräuter)<br />
bis spätestens Stadium Schossen<br />
(Einsatz gegen hartnäckige Disteln<br />
und Blacken.) Es ist zudem in allen Winter-<br />
wie Sommergetreidearten ohne<br />
Einschränkungen einsetzbar.<br />
Die Dosierung kann der vorhandenen<br />
Verunkrautung flexibel angepasst<br />
werden. Bei evtl. Wirkungslücken kann<br />
Concert SX fast mit allen möglichen<br />
Mischpartnern kombiniert werden. Eine<br />
Mischung mit Starane 180 gegen<br />
Klebern ist meistens sinnvoll und gibt<br />
gegen das lästige Unkraut die besten<br />
Resultate. Die Mischung Concert SX +<br />
Starane 180 bleibt auch im 2010 effizent<br />
und wirschaftlich zugleich.<br />
Empfehlungen Unkrautbekämpfung 2010<br />
3-Blätter Bestockung Schossen<br />
Getreidestadium 13 25 29 31 32<br />
Die Soloanwendung<br />
in allen Getreidearten<br />
Die Klassemischung<br />
für frühe<br />
Behandlungen<br />
Winterweizen, Korn,<br />
Triticale, Roggen<br />
Wintergerste und<br />
-hafer, Sommergetreide<br />
Concert SX<br />
100 – 150 g/ha<br />
Concert SX 100 g/ha<br />
+ Arelon S 2,00 l/ha<br />
+ Starane 180 0,75 l/ha<br />
Concert SX 100 – 150 g/ha<br />
+ Starane 180 0,75 l/ha<br />
Concert SX 100 g/ha<br />
+ Starane 180 0,75 l/ha<br />
Unkrautfreier Zinal<br />
im Schossen.<br />
info@staehler.ch<br />
www.staehler.ch<br />
Gegen Gräser, breitblättrige<br />
Blacken usw.<br />
Nicht in Hafer<br />
Gegen Gräser, breitblättrige<br />
Blacken, Klebern usw.<br />
Gegen Gräser, breitblättrige<br />
Blacken usw.<br />
42 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
SONDERTHEMA<br />
E FOCUS<br />
Februar 2010<br />
So gelingt<br />
der Maisanbau<br />
Foto: agrarfoto.com<br />
Sorten und Anbautipps 44<br />
Bringt’s die Unterfussdüngung? 46<br />
Reduzierte Bodenbearbeitung 48<br />
GVO-Freiheit hat ihren Preis 51<br />
Bivoltine Zünsler 54
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Wieder ein Rekordjahr?<br />
MAISANBAU 2010 Mit «Ricardinio» und «Cassilas» beim Körnermais sowie<br />
«Ampezzo» und «LG 30.218» beim Silomais stehen für die nächste Saison ein<br />
paar interessante Neuheiten zur Wahl. Stimmen die klimatischen Bedingungen wie<br />
im Vorjahr, sind die Voraussetzungen für neue Rekorde ideal.<br />
Jean-Paul<br />
Krattiger<br />
Sowohl beim Silomais als auch beim<br />
Körnermais haben, mit Ausnahme<br />
von verhagelten Parzellen, die Erträge<br />
2009 ein aussergewöhnlich<br />
hohes Niveau erreicht. Eine frühe Saat<br />
bei guten Bedingungen ermöglichte einen<br />
vorteilhaften Start. Die Temperaturen<br />
blieben bis zur Blüte mild und die<br />
Feuchtigkeit reichte aus. Trotz einer je<br />
nach Region mehr oder weniger ausgeprägten<br />
Trockenperiode konnten die<br />
Pflanzungen ihre Entwicklung bei günstigen<br />
Bedingungen abschliessen. Die<br />
Ernte verlief gut. Beim Körnermais resultierten<br />
erfreulich tiefe Feuchtigkeitsgehalte.<br />
Die Anbaufläche hat 2009 leicht zugenommen<br />
und wird wohl 2010 mit<br />
Blick auf die exzellenten Resultate im<br />
Tabelle 1: Durchschnittserträge der Silomaisversuche<br />
2008/09 von <strong>UFA</strong>-Samen<br />
Sorten 2008 2008 2009 2009<br />
% TS dt/ha TS % TS dt/ha TS<br />
Früh 6 Orte 6 Orte 4 Orte 4 Orte<br />
Coxximo 33.6 181.6 34.7 212.4<br />
Pralinia 35.9 170.4 35.8 218.8<br />
Fabregas 34.8 180.0 36.5 226.9<br />
Ampezzo 36.1 220.5<br />
Mittelfrüh 12 Orte 12 Orte 8 Orte 8 Orte<br />
LG 32.20 37.4 184.4 37.4 192.3<br />
Amadeo 36.6 193.6 38.6 194.4<br />
Ciclixx 33.5 205.9 36.0 212.6<br />
LG 32.52 HDi ® 34.8 195.3 36.5 209.0<br />
Ricardinio 37.9 213.4<br />
LG 30.218 38.5 203.4<br />
Mittelspät 7 Orte 7 Orte 8 Orte 8 Orte<br />
Ronaldinio 36.6 205.0 35.6 205.5<br />
Marcello 34.4 210.7 34.3 205.7<br />
PR39T45 35.4 213.0 34.9 191.9<br />
Vergleiche sind nur innerhalb der gleichen Reifegruppe möglich, da die<br />
Versuchsstandorte für alle Reifegruppen anderswo lagen.<br />
letzten Jahr weiter wachsen. Zudem<br />
liegt das Angebot an Körnermais noch<br />
unter den Vermarktungsmöglichkeiten.<br />
Körnermais Die Wirtschaftlichkeit<br />
eines Körnermaises hängt stark von den<br />
Trocknungskosten ab. Generell verfügen<br />
späte Sorten über ein höheres Ertragspotenzial.<br />
Allerdings empfiehlt es sich,<br />
die Sortenwahl auf die lokalen Klimabedingungen<br />
abzustimmen.<br />
Frühreif: «LG 32.12» bleibt mit überzeugender<br />
Stabilität die Hauptsorte in<br />
der frühreifen Gruppe. Beim Ertrag hält<br />
«LG 32.12» mit den guten mittelspäten<br />
Sorten mit. Das zeigte sich erneut in den<br />
Versuchen von 2008 und 2009 der Forschungsanstalt<br />
Agroscope, in denen<br />
«Birko» und «Pralinia» ihre Robustheit<br />
bestätigten.<br />
Mittelfrüh: Im Bereich des mittelfrühen<br />
Körnermaises sind «DKc 2960» und<br />
«Coxximo» an das Schweizer Klima gut<br />
angepasst. «LG 32.20» weist hervorragende<br />
Qualitäten als Zweinutzungssorte<br />
auf (Körner-, Silomais). Neu ist die<br />
Sorte «Ricardinio», die hervorragende<br />
Perspektiven eröffnet. Ihre einzige<br />
Schwäche betrifft vor allem in feuchten<br />
oder nebligen Lagen die Anfälligkeit auf<br />
Helminthosporium.<br />
Mittelspät: «DKc 3420» ist der früheste<br />
Zahnmais auf der Liste der empfohlenen<br />
Sorten. Zu seinen Stärken gehören<br />
die schnelle Korntrocknung vor<br />
der Ernte, die gute Helminthosporium-<br />
Resistenz sowie sein hohes Ertrags -<br />
potenzial bei idealen Bedingungen.<br />
«Marcello» ist ein hervorragender Zweinutzungsmais.<br />
Als spätere Sorte lässt er<br />
sich aber nur in den besten Gebieten erfolgreich<br />
anbauen. Die neue Sorte «Cassilas»<br />
erreichte in den Versuchen der<br />
Forschungsanstalt Agroscope in den<br />
Jahren 2008 und 2009 den besten Gesamtindex.<br />
Silomais Die Entwicklung bei der<br />
Fütterungstechnik erfordert, dass die Si-<br />
Tabelle 2: Durchschnittserträge der Körnermaisversuche 2008/09<br />
von <strong>UFA</strong>-Samen<br />
Sorten 2008 2008 2009 2009<br />
% H 2<br />
O dt/ha (14 % H 2<br />
O) % H 2<br />
O dt/ha (14 % H 2<br />
O)<br />
Früh 3 Orte 3 Orte 4 Orte 4 Orte<br />
LG 32.12 31.4 112.8 28.7 129.3<br />
Mittelfrüh 7 Orte 7 Orte 7 Orte 7 Orte<br />
DKc 2960 33.8 117.8 31.3 120.2<br />
LG 32.20 33.1 118.5 28.3 126.5<br />
Ricardinio 26.6 133.7<br />
Mittelspät 7 Orte 7 Orte 7 Orte 7 Orte<br />
DKc 3420 32.5 117 28.8 127.0<br />
Cassilas 28.8 132.6<br />
Vergleiche sind nur innerhalb der gleichen Reifegruppe möglich, da die Versuchsstandorte<br />
für alle Reifegruppen anderswo lagen.<br />
44 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Die Maiserträge sind in<br />
letzter Zeit kontinuierlich<br />
angestiegen.<br />
Bild: agrarfoto.com<br />
Tabelle 3: Maishauptsortiment von <strong>UFA</strong>-Samen<br />
Silomais<br />
Körnermais<br />
Früh Ampezzo (neu) LG 32.12<br />
Pralinia<br />
Pralinia<br />
Fabregas *<br />
Coxximo *<br />
Mittelfrüh LG 32.218 (neu) Ricardinio<br />
Ricardinio LG 32.20<br />
LG 30.20 HSV DKc 2960<br />
Amadeo *<br />
Ciclixx *<br />
LG 32.52 HDi<br />
DKc 2960<br />
Mittelspät DK 287 DKc 3420<br />
PR 39T45 Cassilas (neu)<br />
Marcello<br />
* auch für Bio-Betriebe<br />
Welche Silomaissorte für die Milchviehration?<br />
Bei der Wahl der Silomaissorte ist neben den anbautechnischen<br />
Eigenschaften auch die Verwendung zu berücksichtigen. Besonders die<br />
Verdaulichkeit muss mit der Verwendung in Einklang gebracht werden,<br />
wenn die Effizienz dieser energiereichen Futterpflanze voll zur Geltung<br />
kommen soll.<br />
• Bei Maisanteilen von unter 35 % an der Trockensubstanz (TS) der<br />
Ration stehen der Stärkegehalt und die hohe Stärkeverdaulichkeit im<br />
Vordergrund.<br />
• Bei Maisanteilen zwischen 35 und 50 % sind Maissorten mit gutem<br />
Stärkegehalt und guter Verdaulichkeit der Gesamtpflanze zu<br />
bevorzugen.<br />
• In Milchviehrationen mit Maisanteilen von über 50 % ist die<br />
Verdaulichkeit der Gesamtpflanze im Vordergrund.<br />
• Wird Mais getrocknet, sinkt der<br />
pansenverfügbare Teil der Stärke auf<br />
unter 50 % (Maiskörner oder Mais -<br />
kolben).<br />
• Eine leicht weniger dichte Saat (vor allem<br />
in Grenzregionen) führt zu etwas weniger<br />
TS-Ertrag, aber höherem Stärkegehalt.<br />
• Durch die Wahl einer passenden Sorte<br />
gilt es, einen genügenden Reifegrad bei<br />
der Ernte sicherzustellen.<br />
<strong>UFA</strong>-Beratungsdienst<br />
lomaissorten gezielt auf die Bedürfnisse<br />
der Tiere abgestimmt werden (siehe<br />
Kasten). Neben der Sortenwahl entscheiden<br />
die Erntebedingungen, die<br />
Erntequalität sowie die Silierung über<br />
den Nahrungswert einer Sorte.<br />
gas» bestätigte 2009 die guten Resultate<br />
von 2008. Neu ist «Ampezzo», der<br />
aufgrund der Versuche 2009 und 2008<br />
der Forschungsanstalt Agroscope über<br />
den besten Gesamtindex verfügt.<br />
Mittelfrüh: «Ciclixx» und «LG 32.52<br />
HDi» liefern regelmässig die höchsten<br />
TS-Erträge in der Gruppe der mittelfrühen<br />
Sorten. Leicht besser schneidet «LG<br />
32.20» beim Ertrag an verdaulicher organischer<br />
Substanz (VOS) pro Hektare<br />
ab. Auch sein Körnerertrag liegt sehr<br />
hoch. «LG 32.20» trägt das «HSV®»-<br />
Zeichen für einen hohen Stärkegehalt<br />
und eine gute Stärkequalität. Der neu<br />
auch als Silomais angebotene «Ricardi-<br />
Frühreif: Unter den frühen Maissorten<br />
bleibt «Coxximo» mit seinen hervorragenden<br />
Trockensubstanz (TS)-Erträgen<br />
ein Favorit. Auch sein<br />
Körnerertrag liegt sehr hoch. «Pralinia»<br />
von der Delley Samen und Pflanzen AG<br />
(DSP) wurde 2008 in der empfohlenen<br />
Sortenliste eingetragen. Sie bringt in der<br />
mittelfrühen Gruppe als Silo- wie auch<br />
als Körnermais beste Resultate. «Fabrenio»<br />
hat seine Stärken in den letztjährigen<br />
Versuchen bestätigt. Denselben Gesamtindex<br />
wie «Ricardinio» erreicht die<br />
neue Sorte «LG 30.218», welche von allen<br />
mittelfrühen Sorten über die höchste<br />
VOS verfügt.<br />
Mittelspät: Der durchschnittliche<br />
TS-Ertrag in der Gruppe der mittelspäten<br />
Sorten liegt sehr hoch. Zwischen<br />
den Sorten «Marcello», «Ronaldinio»<br />
und «PR39T45» besteht nur ein ganz<br />
kleiner Unterschied. «DK 287» hat seine<br />
grosse Stärke in Bezug auf die Verlässlichkeit<br />
seines Ertragsniveaus an allen<br />
Standorten, wo er getestet wurde,<br />
erneut unter Beweis gestellt. <br />
Autor Jean-Paul<br />
Krattiger, <strong>UFA</strong>-Samen,<br />
1400 Yverdon<br />
Weitere Informationen<br />
über alle angebotenen<br />
Sorten finden Sie im<br />
<strong>UFA</strong>-Feldsamenkatalog<br />
2010, im <strong>UFA</strong>-<br />
Versuchsbericht 2009<br />
und unter<br />
www.ufasamen.ch<br />
INFOBOX<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 45
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Bringt’s die Unterfussdüngung?<br />
MAIS WÄCHST SCHNELL und benötigt darum eine besonders gezielte Düngung.<br />
Die nachhaltige Versorgung mit Stickstoff und Phosphor ist entscheidend, um<br />
einen hohen Ertrag und eine gute Qualität zu erzielen. Bei kühler Frühlingswitterung<br />
bietet die Unterfussdüngung zur Saat einige Vorteile.<br />
Roland<br />
Walder<br />
Walter<br />
von Flüe<br />
Der Mais als eine der wichtigsten<br />
Kulturpflanzen der Landwirtschaft<br />
unterscheidet sich hinsichtlich des<br />
zeitlichen Verlaufs der Nährstoffaufnahme<br />
und der Ertragsbildung wesentlich<br />
von anderen Getreidearten.<br />
Nach der langsamen Jugendentwicklung<br />
setzt eine Periode besonders intensiven<br />
Massenwachstums ein. Daher<br />
nimmt die Düngung einen besonderen<br />
Stellenwert in Bezug auf Menge, Verfügbarkeit<br />
und Platzierung pflanzenverfügbarer<br />
Nährstoffe ein. Die lange Vegetationszeit<br />
des Maises – bis weit in<br />
den Herbst – ermöglicht es, dass jede<br />
Form organischer Dünger gut verwertet<br />
und die natürliche Mineralisation im<br />
Boden ausgenutzt wird.<br />
Stickstoff in zwei Gaben Bis<br />
zum Sechsblatt-Stadium hat die Maispflanze<br />
einen eher geringen Bedarf an<br />
Nährstoffen. Die dennoch benötigten<br />
Nährstoffe sollten in einer für die Pflanzen<br />
schnell verfügbaren Form ausgebracht<br />
werden (bessere Wurzelentwicklung).<br />
Nach dem Sechsblatt-Stadium<br />
verläuft das Wachstum der Pflanzen<br />
Die Unterfussdüngung<br />
begünstigt eine besonders gute<br />
Jugendentwicklung.<br />
Bild: agrarfoto.com<br />
sehr rasant. Somit ist auch der Nährstoffbedarf<br />
zwischen 10 bis 15 Tagen<br />
vor der Blüte und zirka 25 bis 30 Tagen<br />
nach der Blüte am höchsten. In diesem<br />
Zeitraum werden rund 70 bis 80 % des<br />
gesamten Bedarfs aufgenommen. Den<br />
Stickstoff benötigt die Maispflanze vor<br />
allem für das vegetative Wachstum, also<br />
für die Ausbildung eines kräftigen<br />
Stängels und breiter Blätter (grosse Assimilationsleistung)<br />
– beides Voraussetzung<br />
für einen hohen Ertrag sowie eine<br />
gute Qualität.<br />
Der Mais hat einen Stickstoffbedarf<br />
von rund 110 kg N/ha. Diese Menge<br />
wird am besten in zwei Düngegaben<br />
aufgeteilt: Einen Drittel zur Saat (bevorzugt<br />
in Ammoniumform), zwei Drittel<br />
im Vier- bis Sechsblatt-Stadium. Die<br />
zweite Gabe wird idealerweise mit<br />
Harnstoff granuliert ausgebracht, da die<br />
langsame Wirkung der Amidform mit<br />
dem Bedarf und der Aufnahmezeit des<br />
Maises gut übereinstimmt. Weil die Nitrifikation<br />
nur bei warmem Boden, das<br />
heisst bei wüchsigem Wetter erfolgt, ist<br />
auch die Auswaschungsgefahr sehr<br />
klein. Harnstoff verursacht kaum Verbrennungen,<br />
wenn er vor Niederschlägen<br />
auf abgetrocknete Bestände breit<br />
oder zur Reihe gestreut wird. In trockenen<br />
Gebieten kann der Stickstoff auch<br />
in einer Gabe zur Saat eingearbeitet<br />
werden. Die Höhe der Stickstoffgabe<br />
lässt sich anhand folgender Kriterien abschätzen:<br />
• Pflanzenverfügbarer N-Vorrat im Boden.<br />
• N-Nachlieferung aus dem Boden, vor<br />
allem durch die Mineralisierung.<br />
• Zu erwartende Ertragsleistung.<br />
• Standort und sortenspezifische Anforderungen.<br />
46 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Phosphor zur Jugendentwicklung<br />
Phosphat (P 2<br />
O 5<br />
) nimmt auf vielfältige<br />
Weise am pflanzlichen Stoffwechsel<br />
teil. Eine besonders wichtige<br />
Funktion kommt dem Phosphat als<br />
Energieträger in der Maispflanze in ihrer<br />
Anfangsentwicklung zu. Dies gilt vor<br />
allem in Grenzlagen des Maisanbaus sowie<br />
auf langsam erwärmenden Böden<br />
oder bei Kältestress. Neben der Anfangsentwicklung<br />
fördert Phosphat die<br />
Blüte- und Fruchtbildung sowie die<br />
Stärkeeinlagerung in das Korn. Der Bedarf<br />
an Phosphat liegt gemäss den neuen<br />
Düngungsnormen (GRUDAF 2009)<br />
bei zirka 80 kg/ha, wobei in der Jugendentwicklung<br />
von der vierten bis<br />
zehnten Wachstumswoche ein hoher<br />
Anteil schnell verfügbarer Phosphor<br />
(wasserlöslich) vorhanden sein muss.<br />
Dies kann durch die vielerorts bereits<br />
praktizierte Unterfussdüngung oder<br />
durch Einarbeiten (breit) am besten sichergestellt<br />
werden.<br />
Direkt zur Saat Bei der Unterfussdüngung<br />
werden Stickstoff und<br />
Phosphordünger direkt zur Saat mit einem<br />
zusätzlichen Aggregat zirka 5 cm<br />
neben und unter dem Saatkorn abgelegt.<br />
Dem wärmeliebenden Mais<br />
kommt eine Düngung zur Saat vor allem<br />
bei kühlen Frühlingswitterungsbedingungen<br />
zugute. Kälte führt zu<br />
schlechtem Wurzelwachstum und damit<br />
zu einer ungenügenden Nährstoffaufnahme,<br />
vor allem von Phosphat. Die<br />
Unterfussdüngung bringt pflanzenverfügbaren<br />
Stickstoff und Phosphor direkt<br />
zur Wurzel und verbessert so die Nährstoffaufnahme.<br />
Zusätzlich wird das<br />
Wurzelwachstum durch die hohe Nährstoffkonzentration<br />
im Düngeband angeregt.<br />
Die Phosphornachlieferung beziehungsweise<br />
die Verfügbarkeit aus<br />
den Bodenvorräten, welche bei kühlen<br />
Temperaturen stark eingeschränkt ist,<br />
kann so wieder gesichert werden.<br />
Für den Landwirt hat die Wahl des<br />
richtigen Phosphordüngers eine hohe<br />
Bedeutung, sind doch viele Betriebe in<br />
der Phosphorbilanz mit dem Tierbestand<br />
am Limit. Aber auch kleine Mengen<br />
an wasserlöslichem Phosphor bringen<br />
in gut versorgten Böden ein sehr<br />
positives Resultat.<br />
Damit der Lohnunternehmer auf die<br />
verschiedenen Bedürfnisse seiner Kund-<br />
Grafik: Verfügbarkeit von Stickstoff für die Maispflanze<br />
kg N / ha<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
13 15 17 34 53 63 71 83 89<br />
Blattentwicklung<br />
Schossen Rispenschieben<br />
Blüte Frucht -<br />
bildung<br />
Reife Ab sterben<br />
Bedarf (Aufnahme) von Stickstoff durch die Maispflanze.<br />
Verfügbarkeit und Wirkung von Nitratstickstoff (NS): Kalksalpeter.<br />
Verfügbarkeit und Wirkung von Nitrat- und Ammoniakstickstoff (NS/NA): Ammonsalpeter.<br />
Verfügbarkeit und Wirkung von Amidstickstoff (NU): Harnstoff granuliert.<br />
Verfügbarkeit und Wirkung von Amid- und Ammoniakstickstoff (NU/NA): Sulfamid.<br />
schaft eingehen kann, hat die Landor<br />
zwei Dünger entwickelt. Je nach Betrieb<br />
wird zwischen 1 bis 2 kg/a «No-Till» zur<br />
Saat gedüngt. Wenn der Mais das Vierbis<br />
Sechsblatt-Stadium erreicht hat,<br />
wird der restliche Bedarf an Stickstoff<br />
mit Harnstoff granuliert verabreicht.<br />
Kali darf nicht fehlen Eine genügende<br />
Kaliversorgung ist unentbehrlich<br />
für die Bildung von Stärke und Zucker<br />
im Maiskorn, erhöht die Standfestigkeit<br />
sowie die Widerstandfähigkeit gegen<br />
Stängelfäule und begünstigt die Kolbenausbildung.<br />
Mais hat einen sehr hohen<br />
Kalibedarf von 170 bis 250 kg/ha.<br />
Dieser kann auch durch Hofdünger<br />
(Gülle oder Mist) abgedeckt werden.<br />
Magnesiumhaltige Stickstoffdünger<br />
15 bis 20 kg/ha Magnesium<br />
benötigt der Mais als Baustein der Blattgrünbildung<br />
(bessere Assimilisation)<br />
und als Unterstützung gegen Trockenstress.<br />
Magnesium ist in den Maisdüngern,<br />
aber auch im Hofdünger enthalten.<br />
Zur Ergänzung können<br />
magnesiumhaltige Stickstoffdünger zur<br />
Saat oder Kieserit (16 % Magnesium<br />
und Schwefel) eingesetzt werden.<br />
Stadium<br />
Spurenelemente übers Blatt<br />
Bei den Spurenelementen ist vor allem<br />
auf eine gute Bor-, Mangan- und Zinkversorgung<br />
zu achten. Gerade bei nasskalten<br />
Perioden im Frühling, in Moorböden<br />
oder bei hohen pH-Werten gebührt<br />
den Spurenelementen besondere<br />
Aufmerksamkeit. Sinnvollerweise werden<br />
solche Produkte gezielt als Einzel -<br />
nährstoff-Blattdünger (z. B. Zintrac,<br />
Mantrac, Bortrac) oder als Cocktail (z. B.<br />
Patastar) appliziert. Vorteil dieser Mittel<br />
ist die Formulierung, die eine gute, rasche<br />
Aufnahmefähigkeit durch die Blätter<br />
gewährleistet und ein Abwaschen<br />
durch Regen oder Tau verhindert. Das<br />
Element Bor unterstützt die Kolbenausbildung<br />
und ist in Produkten wie «Polyvalent»<br />
und «No-Till» vorhanden. <br />
Autoren Roland Walder und Walter<br />
von Flüe arbeiten als Düngeberater bei<br />
der Landor.<br />
Produkte der Landor<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 47
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Vielversprechende Resultate<br />
REDUZIERTE BODENBEARBEITUNG Wegen dem Verbot von Herbiziden lässt<br />
sich eine Direktsaat im Bio-Anbau kaum gewinnbringend umsetzen. Bessere Chancen<br />
hat die reduzierte Bodenbearbeitung. Seit 2003 untersucht das Forschungsinstitut<br />
für biologischen Landbau unter anderem beim Mais, wie diese gegenüber dem Pflugeinsatz<br />
abschneidet und welchen Einfluss die Düngungsstrategie hat.<br />
Reduzierte<br />
Boden bearbeitung:<br />
Tief lockernd<br />
mit Grubber …<br />
Das Potenzial der reduzierten Bodenbearbeitung,<br />
beispielsweise mit<br />
Stoppelhobel oder Grubber an Stelle<br />
des Pfluges, ist gross. Sie ermöglicht<br />
eine Humusanreicherung im Oberboden,<br />
eine höhere biologische<br />
Aktivität, mehr Regenwürmer, stabilere<br />
Krümel, eine höhere Wasserdurchlässigkeit,<br />
weniger Erosion und eine Kosten-<br />
und Energieeinsparung. Herausforderungen<br />
sind Durchwuchs nach<br />
Kleegras, mehrjährige Unkräuter, die<br />
spätere N-Mineralisierung wegen langsamerer<br />
Erwärmung im Frühjahr sowie<br />
bodenbürtige Schaderreger und solche,<br />
die auf Stoppelresten überdauern.<br />
In Frick analysiert das Forschungsinstitut<br />
für biologischen Landbau (FiBL)<br />
seit sieben Jahren die Vor- und Nachteile<br />
der reduzierten Bodenbearbeitung.<br />
Folgende Methoden werden der Pflugvariante<br />
gegenübergestellt: flach wendend<br />
mit Stoppelhobel (5 cm tief) und<br />
gelegentliches Lockern mit dem Grubber<br />
(2x in sechs Jahren 15 cm tief). Die<br />
Fruchtfolge im Langzeitversuch ist Mais,<br />
Winterweizen, Sonnenblume, Dinkel,<br />
Kleegras. Neben der reduzierten Bodenbearbeitung<br />
werden der Hofdüngereinsatz<br />
sowie der Nutzen von biodynamischen<br />
Präparaten unter die Lupe<br />
genommen.<br />
Mehr Humus und Mikroorganismen<br />
Es zeigt sich, dass der Humusgehalt,<br />
mit reduzierter Bodenbearbeitung<br />
zwischen 2002 und 2008 in 0 bis<br />
10 cm Bodentiefe um 17 % höher lag als<br />
mit Pflug. In einer Bodentiefe von 10 bis<br />
20 cm gab es keinen signifikanten Unterschied<br />
zwischen den beiden Verfahren.<br />
Im Schnitt wiesen die reduziert bearbeiteten<br />
Felder 37 % mehr mikrobielle<br />
Biomasse auf.<br />
Der Einsatz von biodynamischen Präparaten<br />
führte zu geringen Veränderungen<br />
in den gemessenen Bodeneigenschaften.<br />
Kein Unterschied liess sich<br />
zwischen dem Einsatz von Vollgülle<br />
oder der Kombination von Mistkompost<br />
und Gülle erkennen.<br />
Trotz Unkraut mehr Ertrag Obwohl<br />
2008 auf den Maisflächen mit reduzierter<br />
Bodenbearbeitung mehr Unkraut<br />
wuchs, lag der Ertrag 35 % über<br />
der Pflugvariante. Beim Winterweizen<br />
gab es einmal einen Minderertrag von<br />
14 % (2003), einmal ein Plus von 22 %<br />
(2009) und bei den Sonnenblumen<br />
betrug der Mehrertrag zu Gunsten der<br />
reduzierten Bodenbearbeitung 5 %<br />
(2004). Einen Minderertrag gegenüber<br />
dem Pflugeinsatz verzeichnete der Winterdinkel<br />
(8 %, 2005). Beim Kleegras betrug<br />
der Unterschied zu Gunsten der reduzierten<br />
Bodenbearbeitung 23 %<br />
(2007) bis 29 % (2006). Im Mittel waren<br />
die Erträge mit reduzierter Bodenbearbeitung<br />
um 13 % höher. Die Unterschiede<br />
zugunsten der reduzierten Bodenbearbeitung<br />
in den letzten Jahren sind auf<br />
dichtere Bestände zurückzuführen, bedingt<br />
durch eine bessere Bodenstruktur<br />
und den höheren Humusgehalt.<br />
Düngung mit grossem Einfluss<br />
In Muri (AG) und Aesch (BL) werden<br />
nun Parzellenversuche angelegt, die begeleitet<br />
sind durch Streifenversuche auf<br />
neun verschiedenen Betrieben in der<br />
Nordwestschweiz, im Kanton Bern und<br />
in der Westschweiz, um die Erfahrungen<br />
mit der reduzierten Bodenbearbeitung<br />
breiter abzustützen. Mais, Winterackerbohnen,<br />
Winterweizen und Kleegras ist<br />
die Fruchtfolge. Die Auswertung des Silomais-Anbaus<br />
2009 in Muri bestätigen,<br />
dass die reduzierte Bodenbearbeitung<br />
zu einem massiven Unkrautbesatz während<br />
der gesamten Vegetationsdauer<br />
48 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Maistag am Strickhof<br />
Am 5. Februar 2010 organisiert <strong>UFA</strong>-<br />
Samen wieder den beliebten Maistag am<br />
Strickhof Lindau (ZH). Das Programm<br />
umfasst unter anderem die Vor- und<br />
Nachteile der neuen Maissorten sowie die<br />
neuen Grundlagen für die Düngung im<br />
Acker- und Fütterbau (GRUDAF), welche<br />
Grossviehmast- oder gemischte Betriebe<br />
mit viel Silomaisanbau besonders<br />
betreffen.<br />
Maistag am Inforama Rütti<br />
In Zusammenarbeit mit der fenaco<br />
organisiert das Inforama im Jahr 2010 zwei<br />
Veranstaltungen zum Thema Mais. Am 2.<br />
Juni 2010 findet eine halbtägige Flurbegehung<br />
zu den Aktualitäten im Feld statt. Der<br />
Hauptanlass ist dann am 15. September<br />
2010. An diesem Tag werden folgende<br />
Aspekte thematisiert: Anbauverfahren<br />
(Pflug, Mulchsaat, Direktsaat, Streifenfrässaat),<br />
Pflanzenschutz, Maissorten,<br />
Saattermine und Saatdichte, Düngung,<br />
Fusarienproblematik, Fütterung (Schweine,<br />
Rindvieh), Maiskonservierung, Wirschaftlichkeitsüberlegungen<br />
sowie die Erntetechnik.<br />
Alle Veranstaltungen finden am<br />
Inforama Rütti in Zollikofen (BE) statt.<br />
Weitere Infos auf www.inforama2010.ch<br />
führt, wobei eine zusätzliche Düngung<br />
den Unkrautdruck noch erhöht. Nach<br />
der Blüte hatte die Düngung keinen statistisch<br />
signifikanten Einfluss mehr auf<br />
die Unkrautbedeckung, dafür gab es in<br />
dieser Phase bedeutende Sortenunterschiede.<br />
Unter dem Strich beeinflusste die reduzierte<br />
Bodenbearbeitung den Silomais-Trockensubstanzertrag<br />
(TS-Ertrag)<br />
leicht negativ. Dagegen steigerte die<br />
Düngung den TS-Ertrag signifikant. Er variierte<br />
zwischen 14 t auf ungedüngten<br />
Parzellen bis 18.3 t TS/ha bei NPK-Gaben<br />
von 85 kg N, 40 kg P 2<br />
O 5<br />
und 110 kg K 2<br />
0<br />
pro Hektare. Güllegaben mit 85 kg<br />
beziehungsweise 170 kg Total-N erreichten<br />
Erträge von 16.2 t beziehungsweise<br />
16.7 t TS pro Hektare. Mit der reduzierten<br />
Bodenbearbeitung traten an den Silomaiswurzeln<br />
besonders in 1 bis 10 cm<br />
Bodentiefe mehr Mykorrhizapilze auf als<br />
mit Pflug. Auch in 10 bis 20 cm Tiefe liess<br />
sich ein Effekt, wenn auch ein kleinerer,<br />
zu Gunsten der reduzierten Bodenbearbeitung<br />
feststellen. Wie erwartet wurden<br />
die Mykorrhizapilze durch Düngung reduziert.<br />
Die verschiedenen Silomaissorten<br />
hatten ebenfalls einen Einfluss auf<br />
das Mykorrhizavorkommen.<br />
Sorten reagieren unterschiedlich<br />
Nach einer vorläufigen Auswertung<br />
reagierten die Silomaissorten in<br />
Muri äusserst unterschiedlich auf die<br />
Düngung und Bodenbearbeitung. In der<br />
Pflugvariante fiel der Düngungseinfluss<br />
generell weniger stark aus, wohl wegen<br />
der stärkeren Durchlüftung des Bodens<br />
und der dadurch besseren Mineralisierung<br />
des bodenbürtigen Stickstoffs.<br />
Empfehlungen Für definitive Aussagen<br />
über den Effekt der reduzierten<br />
Bodenbearbeitung müssen noch Untersuchungen<br />
auf weiteren Standorten abgewartet<br />
werden. Bio-Landwirte, welche<br />
die reduzierte Bodenbearbeitung<br />
testen möchten, beginnen am besten<br />
immer zuerst auf kleinen Flächen, um<br />
das Risiko zu mindern. Das Risiko hält<br />
sich auch in Grenzen, wenn vorerst mit<br />
konkurrenzstarken Kulturen wie Getreide<br />
begonnen wird. Dauergrünland sollte<br />
auf jeden Fall bereits im frühen<br />
Herbst umgebrochen werden und zwischen<br />
der Bearbeitung und der Neuansaat<br />
sollte die Grasnarbe gut austrocknen<br />
können.<br />
<br />
Autor Matthias Roggli, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />
8401 Winterthur<br />
Dieser Artikel basiert auf dem Vor trag<br />
von Monika Messer, Forschungsinstitut<br />
für biologischen Landbau (FiBL) am<br />
Infotag vom 7. Dezember 2009 am LBBZ<br />
Arenenberg.<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
… oder flach<br />
wendend<br />
mit Stoppelhobel.<br />
Totalschaden wegen Krähen<br />
2009 war ein Horrorjahr für manche Bio-<br />
Maisproduzenten. Während im konventionellen<br />
Anbau die Saatgutbeizung gegen<br />
Krähen eine gute Wirkung zeigt, gibt es im<br />
Bio-Anbau mehr Schwierigkeiten mit<br />
diesen schlauen Vögeln. Dabei hatte die<br />
Methode der Krähenrupfungen vorerst<br />
noch gut funktioniert, wie Hans Ramseier<br />
von der Schweizerischen Hochschule für<br />
Landwirtschaft in Zollikofen bestätigt. Die<br />
Federn wurden jeweils auf dem Maisfeld in<br />
Kreis form verteilt, damit es aussah, wie<br />
wenn ein Habicht am Werk gewesen sei.<br />
Mit der Zeit durchschauten die Krähen<br />
diese List. Da ihnen die gebeizten<br />
Maiskörner auf konventionellen Feldern<br />
nicht schme cken, ernähren sie sich<br />
vermehrt auf Bio-Maisfeldern oder von<br />
Sonnenblumen- und Gemüsekernen.<br />
Bio-Pflanzenschutzmittel<br />
gefragt<br />
Die wachsende Nachfrage nach Bio-Pro -<br />
dukten lässt auch den Bedarf an biologischen<br />
Pflanzenschutzmitteln ansteigen.<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberatung<br />
Frost & Sullivan soll der wertmässige<br />
Umsatz mit Bio-Pflanzenschutzmitteln in<br />
Westeuropa und Nordamerika bis im Jahr<br />
2015 von momentan 590 auf 1020 Mio.<br />
Dollar wachsen. Berücksichtigt wurden in<br />
der Studie sowohl mikrobielle Biopestizide<br />
und biochemische Pestizide als auch<br />
Nutzinsekten.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 49
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50 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
GVO-Freiheit hat ihren Preis<br />
SONDERTHEMA<br />
IMPORT VON MAISPRODUKTEN Während Konsumenten und Landwirte in der<br />
Schweiz gegenüber der Gentechnik skeptisch eingestellt sind, nimmt der Anbau<br />
von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen, besonders auch von Mais, weltweit zu.<br />
Langsam, aber sicher stellt sich die Frage, ob die Versorgung mit GVO-freien<br />
Maisprodukten noch gesichert ist.<br />
In Bezug auf die Anbaufläche gentechnisch<br />
veränderter Pflanzen<br />
(GVO) liegt Mais mit rund 35 Mio.<br />
Hektaren und einem Anteil von etwa<br />
23 % an der Weltproduktion nach<br />
Soja an zweiter Stelle. Seit seiner Premiere<br />
vor 14 Jahren in den USA, hat der<br />
GVO-Anbau stetig zugenommen. Während<br />
sich der Anteil an GVO-Mais in den<br />
USA auf über 80% beläuft, werden in<br />
der EU auf etwas mehr als 110 000 ha<br />
solche Maissorten produziert. Die sieben<br />
GVO-Mais anbauenden EU-Länder<br />
sind Spanien, Tschechien, Rumänien,<br />
Portugal, Polen und die Slowakei.<br />
Frankreich hat auf politischen Druck ein<br />
temporäres Anbauverbot verhängt,<br />
nachdem es punkto GVO-Maisfläche<br />
nach Spanien europaweit an zweiter<br />
Stelle gelegen hatte. Beim Mais sind es<br />
momentan die Herbizidtoleranz sowie<br />
die Resistenz gegen den Maiszünsler<br />
und Maiswurzelbohrer, die für die Saat<br />
von GVO-Sorten sprechen.<br />
Komplexe Sache Aber von manchen<br />
Seiten werden die Vorteile der<br />
Gentechnik massiv in Frage gestellt. Beispielsweise<br />
hat sich in einer Studie der<br />
französischen Universitäten Caen und<br />
Rouen gezeigt, dass die drei gentechnisch<br />
veränderten Maissorten<br />
MON810, MON863 und NK603 von<br />
Monsanto bei der Verfütterung an Ratten<br />
zu einer signifikanten Veränderung<br />
der Blutwerte in Leber und Nieren führen.<br />
Von der EU verlangt Greenpeace<br />
deshalb ein Importverbot und einen Anbaustopp<br />
für die betroffenen Maissorten.<br />
Kritisch wird die Gentechnik auch<br />
in der Schweiz beurteilt. Dem Zwischenbericht<br />
aus dem Schweizer Forschungsprogramm<br />
NFP59, das nach<br />
dem Moratorium für den Anbau von<br />
GVO-Kulturpflanzen im Jahr 2007 gestartet<br />
worden war und 29 Projekte beinhaltet,<br />
lässt sich entnehmen, dass nur<br />
ein Viertel der Konsumenten GVO-Lebensmittel<br />
konsumieren möchte, während<br />
etwa ein Drittel der Landwirte dem<br />
GVO-Anbau grundsätzlich positiv gegenübersteht.<br />
Doch mit dem zunehmenden GVO-<br />
Anbau wird die Versorgung mit GVOfreier<br />
Ware immer anspruchsvoller. So<br />
hat die EU-Kommission kürzlich den Import<br />
von GVO-Maissorten genehmigt,<br />
um die Sojaeinfuhren zu sichern. Weil in<br />
der EU eine Nulltoleranz gegenüber<br />
nicht zugelassenen GVO gilt und sich<br />
aus früheren Schiffsladungen GVO-Spuren<br />
nachweisen liessen, hatten Händler<br />
aus Angst vor minimalen Verunreinigungen<br />
vorläufig auf den Import aus<br />
den USA verzichtet.<br />
Wahlfreiheit? Im Maisbereich gehören<br />
Maisstärke und Maisglukose zu<br />
den importierten Produkten, die in der<br />
Schweiz für die Herstellung von Lebensmitteln<br />
benötigt werden. Die hiesige<br />
Lebensmittelverordnung schreibt<br />
vor, dass ein Nahrungsmittel als «gentechnisch<br />
oder genetisch verändert» deklariert<br />
werden muss, wenn es mehr als<br />
0.9 % GVO-Anteil enthält. Damit soll<br />
die Wahlfreiheit für die Konsumenten<br />
gewährleistet werden. Eine solche Deklarationslimite<br />
wurde eingeführt, da<br />
sich bei Ernte, Transport oder Verarbeitung<br />
unbeabsichtigte Vermischungen<br />
von herkömmlichen mit GVO-Produkten<br />
nicht restlos vermeiden lassen. Körnermais<br />
und Maisstärke aus den Nachbarländern<br />
erfüllen die Forderung nach<br />
maximal 0.9 % GVO-Anteil laut Paul<br />
Klemenz von der fenaco problemlos,<br />
wobei die Kontrollaufwendungen beträchtlich<br />
seien (siehe Kasten).<br />
Allerdings gestaltet sich die Abgrenzung<br />
von GVO-haltiger und «normaler»<br />
Ware nicht immer einfach. Beispielsweise<br />
werden Bakterien, Pilze und He-<br />
Kontrollanforderungen nehmen zu<br />
In den USA sind gegen 30 gentechnisch veränderte Maissorten sowohl<br />
für den Anbau als auch zur Fütterung zugelassen. In der EU sind es<br />
vielleicht ein halbes Dutzend und in der Schweiz im Prinzip deren drei,<br />
wobei die Zulassungen in Europa meistens nur die Verfütterung, nicht<br />
aber den Anbau betreffen. Diese spezielle Situation erfordert beim<br />
Import von Mais und Maisprodukten spezielle Massnahmen. Bei der<br />
fenaco gelten daher minutiöse Arbeitsanweisungen, wann welche<br />
Kontrollmechanismen in Kraft treten:<br />
Produkte aus den USA sind nur bei ernsten Versorgungsengpässen<br />
erlaubt und nur nach Vorliegen einer eventspezifischen GVO-Analyse,<br />
die mindestens die zwölf wichtigsten GVO-Sorten abdeckt. Eine<br />
weitere Herausforderung stellt in diesem Fall die Interpretation der<br />
Analysenresultate dar. Nur wenn zweifelsfrei feststeht, dass die Ware<br />
der schweizerischen Gesetzgebung entspricht, wird importiert.<br />
Produkte aus der EU sind etwas einfacher zu handhaben. Hier genügt<br />
meistens ein GVO-Screening der wichtigsten bekannten Marker-Gene<br />
(35S und NOS), um das Vorhandensein von GVO ausschliessen zu<br />
können. Auch hier gilt, nur wenn zweifelsfrei feststeht, dass die Ware<br />
der hiesigen Gesetzgebung entspricht, wird importiert.<br />
Produkte aus China (z.B. Maiskleber) sind bis heute praktisch immer<br />
GVO-frei und können demzufolge problemlos verfüttert werden. Aber<br />
auch diese Produkte durchlaufen zwei Sicherheitsstufen, nämlich eine<br />
Analyse beim Seeschiff und eine weitere beim Rheinschiff.<br />
Produkte aus der Schweiz sind, dank Anbaumoratorium, in der tiefsten<br />
Kontrollstufe und werden nur ein- bis zweimal pro<br />
Jahr untersucht.<br />
Ohne Zweifel werden die Kontrollanforderungen<br />
zunehmen. So genannte gestackte<br />
Produkte (pro Pflanze mehr als eine<br />
gentechnische Veränderung) sind in den<br />
USA bald die Regel. Diese Situation<br />
erfordert ein genaues Beobachten der EU-<br />
Gesetzgebung und letztlich auch eine gute<br />
und konstruktive Zusammenarbeit mit<br />
unseren eigenen Behörden.<br />
Paul Klemenz, Leiter Futterproteine<br />
bei fenaco-GOF<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 51
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
fen heute mit gentechnischen Verfahren<br />
so umgebaut, dass sie kostengünstig bestimmte<br />
Substanzen produzieren, die<br />
Schweiz ist der EU voraus<br />
fenaco ist Mitglied beim Branchenverband Swiss-Seed. Dieser erreichte<br />
vor zehn Jahren bei den zuständigen Behörden, dass die Schweiz als<br />
eines der ersten Länder weltweit einen Grenzwert für unbeabsichtigte<br />
Verunreinigung mit GVO im Saatgut von 0.5 % eingeführt hat. Die EU<br />
hat immer noch keinen Grenzwert. Wird die Verunreinigung vor der<br />
Aussaat festgestellt, ist der Saatgutverkauf verboten. Es gilt also Null-<br />
Toleranz. Die 0.5 % kommen nur zum Tragen, wenn der Posten bereits<br />
ausgesät ist: Ist die Verunreinigung unter 0.5 %, muss der Bestand nicht<br />
umgepflügt werden.<br />
Die Saatgutfirmen mussten sich für ein rigoroses Qualitätssicherungskonzept<br />
verpflichten. Dieses hat bisher hervorragend<br />
funktioniert. So muss jedes Import-Lot der am<br />
meisten betroffenen Arten Mais, Soja, Futterrüben,<br />
Raps, Tomaten und Zichorien dem Bundesamt für<br />
Landwirtschaft (BLW) gemeldet werden, das innert<br />
24 Stunden entscheidet, ob eine amtliche<br />
Stichprobe gezogen wird. Im Frühling 2009 wurde<br />
festgestellt, dass vor allem aus der Vermehrung in<br />
Chile verunreinigte Proben angefallen sind, die<br />
Qualitätskonzepte aber funktioniert haben.<br />
Albert Gysin, Leiter Saatgutbereich<br />
bei <strong>UFA</strong>-Samen und Geschäftsführer<br />
von Swiss-Seed<br />
als Zusatz- und Hilfsstoffe in der Lebensmittelwirtschaft<br />
verwendet werden.<br />
Weit verbreitet ist auch der Einsatz<br />
gentechnisch veränderter Mikroorganismen<br />
bei der Herstellung von Enzymen,<br />
etwa zur Zerlegung von Maisstärke in<br />
ihre Zuckergrundbausteine. Aus diesem<br />
Prozess gehen Lebensmittelzutaten wie<br />
Traubenzucker, Glukosesirup oder verschiedene<br />
Zuckeraustauschstoffe hervor.<br />
Zu Gunsten der Labelproduktion<br />
Während der GVO-Anbau in der<br />
Schweiz verboten ist, haben in der EU<br />
nur ein bis zwei GVO-Maissorten die<br />
Aussaatbewilligung erhalten. Länder<br />
wie Österreich oder Ungarn nutzen jedoch<br />
die Möglichkeit im europäischen<br />
Gentechnikgesetz, den Anbau zu untersagen.<br />
Hingegen steht in der EU – genehmigte<br />
Sorten und entsprechende<br />
Kennzeichnung vorausgesetzt – der Fütterung<br />
von GVO-Mais nichts im Wege.<br />
In der Schweiz gilt eigentlich dieselbe<br />
Regelung wie in der EU, nur füttert man<br />
hier zu Lande wegen dem hohen Anteil<br />
an Labelprodukten freiwillig GVO-frei.<br />
Bei Futtermitteln beträgt die Limite für<br />
die GVO-Kontamination beim Import<br />
wie bei den Lebensmitteln 0.9 %. Die<br />
schweizerische Futtermittelbehörde<br />
führt regelmässig Kontrollen an der<br />
Grenze durch und überwacht die inländischen<br />
Futtermittelhersteller und<br />
Händler. Maispflanzenwürfel (rund<br />
13 000 t pro Jahr, abnehmend) und Körnermais<br />
(stark schwankend von 40 000<br />
bis 160 000 t) kommen zu Futterzwecken<br />
vorwiegend aus Österreich,<br />
Deutschland, Frankreich, Italien und<br />
Ungarn – also aus Ländern, wo der<br />
GVO-Anbau noch wenig Fuss gefasst<br />
hat.<br />
Wie lange noch aus China? Einen<br />
wichtigen Anteil im Futterbereich<br />
macht jedoch der Import von jährlich<br />
rund 50 000 t Maiskleber aus. Maiskleber<br />
ist ein Nebenprodukt der Maisverarbeitungsindustrie<br />
mit rund 60 % Rohprotein<br />
und für die Milchvieh- (hohe<br />
Kompromisslos sauber<br />
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Trioflex enthält Beflubutamid und Ioxynil.<br />
Ally Class enthält Metsulfuron-Methyl und Carfentrazone-Ethyl.<br />
Lexus enthält Flupyrsulfuron-Methyl. Lexus Class enthält<br />
Flupyrsulfuron und Carfentrazone-Ethyl. Gefahrenhinweise auf<br />
den Packungen beachten.<br />
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52 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Der Kreis der Länder, die<br />
GVO-freie Ware produzieren,<br />
wird immer kleiner.<br />
Bild: transgen.de<br />
Eiweissbeständigkeit im Pansen)<br />
und Geflügelfütterung (hohe Energie-,<br />
Methionin- und Xanthophyllpigment-Gehalte)<br />
sehr beliebt. Hier<br />
zu Lande gibt es keine entsprechenden<br />
Brennerei- und Stärkeproduktionsindustrien.<br />
Ware aus der<br />
EU würde die Limite an 0.9 % GVO-<br />
Kontamination unterschreiten, kostet<br />
aber viel.<br />
Mit rund 80 % der Maiskleberimporte<br />
ist darum China der Hauptlieferant.<br />
Zur Zeit gilt in China ein Verbot<br />
für den GVO-Maisanbau.<br />
Jedoch wurde kürzlich eine GVO-<br />
Sorte bewilligt, die 2011 oder 2012<br />
in den Anbau gelangen könnte. In<br />
Europa ist eine Zulassung dieser<br />
Sorte, so Paul Klemenz, äusserst unwahrscheinlich,<br />
so dass selbst<br />
kleinste Kontaminationen einen Import<br />
verhindern werden. Der Maiskleber<br />
müsste dann wieder vermehrt<br />
aus anderen Ländern<br />
kommen. Ob das zu denselben<br />
preislichen Bedingungen machbar<br />
wird, ist fraglich. Zum weiteren<br />
Kreis der Länder, die aktuell Maiskleber<br />
nach der Schweiz exportieren,<br />
gehören unter anderem Frankreich,<br />
Österreich, Italien und<br />
Deutschland. Alternative Proteinträger,<br />
die keine Leistungseinbussen<br />
zur Folge haben, sind in ausreichenden<br />
Mengen schwer zu finden.<br />
Auch beim Saatgut, wo der GVO-<br />
Schwellenwert für bereits gesäte<br />
Pflanzen bei 0.5 % liegt, verengt<br />
sich der Kreis der Lieferländer. Wie<br />
bei den Lebens- und Futtermitteln<br />
werden umfassende Massnahmen<br />
getroffen, um diesen Schwellenwert<br />
einhalten zu können (siehe Kasten).<br />
Fazit Obwohl der GVO-Maisanbau<br />
global zunimmt, ist der Import<br />
von GVO-freien Produkten momentan<br />
gesichert. Aber der Kontrollaufwand<br />
der Importeure hat<br />
seine Kosten. Auch der enger werdende<br />
Kreis valabler Exportländer<br />
kann den Preis für die GVO-Freiheit<br />
noch steigern. Die skeptische Konsumentenstimmung<br />
erlaubt zur Zeit<br />
keinen anderen Weg. Dies obwohl<br />
GVO-frei aufgrund der schwierigen<br />
Abgrenzung nicht mehr wirklich<br />
GVO-frei bedeutet.<br />
<br />
Autor Matthias Roggli,<br />
<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 8401 Winterthur<br />
Unter www.fenaco-gof.ch<br />
(<strong>Download</strong>s) sind die Zertifikate<br />
und Dokumente einsehbar,<br />
welche die umfassenden Mass -<br />
nahmen für den Import<br />
von GVO-freier Ware belegen.<br />
INFOBOX<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 53
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Lässt der Klimawandel die<br />
Schädlinge zweimal fliegen?<br />
DIE BIVOLTINEN MAISZÜNSLER sind mittlerweile vereinzelt auch in der Schweiz<br />
angekommen. Von verschiedenen Seiten wird daher die richtige Bekämpfungsstrategie<br />
diskutiert. Unkenntnis oder biologische Kompetenz?<br />
Regina<br />
Burger<br />
Im Jahr 2009 ist in Deutschland mit<br />
dem Trichogramma-Einsatz gegen<br />
den Maiszünsler in einem knapp<br />
3000 ha grossen Saatmais-Anbaugebiet<br />
ein beachtlicher Erfolg errungen<br />
worden. Eine starke Population von<br />
Maiszünslern, die in ungewöhnlicher<br />
Weise zwei Generationen pro Jahr (bivoltin)<br />
vollzog, hatte dort den Landwirten<br />
seit 2006 vorher nicht gekannte<br />
Probleme beschert. Im Vergleich zu den<br />
drei Vorjahren führte 2009 eine neue,<br />
vom Kompetenzzentrum Nützlinge der<br />
fenaco entwickelte Strategie des Trichogramma-Einsatzes<br />
zur starken Schadensminderung.<br />
Nach der Maisernte im<br />
vergangenen Herbst zeigten sich sowohl<br />
die Saatgutproduzenten als auch die<br />
amtlichen Dienste (Regierungspräsidium<br />
Freiburg und Vertreter des Landwirtschaftlichen<br />
Technologiezentrums<br />
Stuttgart/Karlsruhe) mit der neuen Bekämpfungsstrategie<br />
höchst zufrieden.<br />
Grafik: Univoltine und bivoltine Zünsler<br />
Bivoltin<br />
Flug + Eiablage<br />
1. Generation<br />
Univoltin<br />
Flug + Eiablage<br />
Bivoltin<br />
Flug + Eiablage<br />
2. Generation<br />
25.5 15.6. 28.6. 23.7. 3.8. 15.9.<br />
Bereits im Mai Nach bisherigen<br />
Kenntnissen lebt der Maiszünsler in der<br />
Schweiz nur während einer Generation<br />
(univoltin). Das bedeutet: Aus den<br />
überwinternden Larven entwickeln sich<br />
im Mai die Puppen, aus denen um den<br />
15. Juni die Falter schlüpfen. Der Falterflug<br />
mit Eiablage dauert bis zirka Anfang<br />
August. Anders bei den jetzt neu<br />
auftretenden bivoltinen Maiszünslern:<br />
Hier schlüpfen die ersten Falter bereits<br />
etwa drei Wochen früher, also um den<br />
20. Mai. Sie legen Eier, bilden Larven<br />
und Puppen, aus welchen jetzt noch<br />
einmal Falter schlüpfen und erneut Eier<br />
ablegen (Grafik). In Saatmaisgebieten –<br />
das sind temperaturbegünstigte Lagen,<br />
wo verschiedene Entwicklungsstadien<br />
des Maises zur gleichen Zeit nebeneinander<br />
stehen – scheinen sich die bivoltinen<br />
Zünsler deshalb kräftiger und<br />
zahlreicher zu vermehren.<br />
Mittels Pheromonfallen wird die Verbreitung der bivoltinen<br />
Maiszünsler im Auge behalten.<br />
Nur wenige Gebiete betroffen<br />
Momentan sind sich die Fachleute in<br />
der Schweiz einig: Die bivoltinen Maiszünsler<br />
in einer bekämpfungsnotwendigen<br />
Grössenordnung gibt es nur auf<br />
einer seenahen, zehn Hektar grossen<br />
Saatmaisfläche bei Gland, im La Côte,<br />
Kanton Waadt. Einzelne bivoltine<br />
Zünslerexemplare, die in der Nähe des<br />
Genfersees, ebenfalls im Kanton<br />
Waadt, gefunden wurden, führten<br />
zwar zu heftigen Diskussionen, aber<br />
nicht zu nennenswerten Schäden an<br />
der Maiskultur.<br />
54 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
Beobachtung intensiviert<br />
Warum aber diese Hysterie, wenn<br />
doch die Vertreter der kantonalen<br />
Pflanzenschutzstellen ihre Maiszünsler-Befallssituation<br />
kennen?<br />
Amtliche Dienste, die Forschungsanstalt<br />
Agroscope Changins-Wädenswil<br />
und auch das Kompetenzzentrum<br />
Nützlinge wollen ein<br />
realistisches Bild des Vorkommens<br />
von bivoltinen Maiszünslern aufzeigen.<br />
Bereits im Jahr 2009 erhöhten<br />
die Beteiligten die Anzahl<br />
der Beobachtungspunkte deutlich<br />
und in der neuen Saison werden<br />
weitere Pheromonfallen, die selektiv<br />
Maiszünsler fangen, an zusätzlichen<br />
Standorten installiert. Damit<br />
verdichtet sich das länderübergreifende<br />
Maiszünsler-Monitoring und<br />
die Aussagekraft der Resultate für<br />
die Anwenderpraxis wächst stetig!<br />
In den allermeisten Fällen<br />
werden es Schweizer Maisproduzenten<br />
auch in der kommenden<br />
Kampagne mit dem bekannten<br />
univoltinen Zünsler zu tun haben,<br />
der sich mit Trichogrammen<br />
wirkungsvoll bekämpfen lässt.<br />
bieten bietet sich der Einsatz des<br />
innovativen Produktes «Trichocap<br />
plus» an, das durch eine verzögerte<br />
Schlupfwelle die nur einmalige<br />
Ausbringung ermöglicht und damit<br />
wertvolle Arbeitszeit spart. <br />
Autorin Regina Burger,<br />
LANDI Reba, 4053 Basel.<br />
Wirkungsweise der Tricho -<br />
grammen Trichogrammen sind<br />
parasitisch lebende Insekten,<br />
deren Nachkommen sich von<br />
Zünslereiern ernähren. Dies bringt<br />
die Maisschädlinge zum Absterben<br />
und es erwachsen neue Schlupfwespen<br />
aus den zerstörten Eiern,<br />
die wiederum die gefürchteten<br />
Schädlinge parasitieren.<br />
Laudis<br />
das<br />
Maisherbizid<br />
Mit Stolz zeigen wir<br />
Ihnen den<br />
Trichogrammen wirken Nur<br />
auf den 10 ha in Gland muss im Jahr<br />
2010 die Trichogramma-Einsatzstrategie<br />
geändert werden. Für die<br />
restlichen Gebiete gilt wie seither:<br />
Bestellung Informieren Sie sich<br />
In Lagen mit bekannt hohen Maiszünslerdichten<br />
bei der LANDI Reba. Tricho -<br />
Laudis-Effekt!<br />
(über 40 befallene gramma-Bestellungen können Sie<br />
Pflanzen pro 100 Pflanzen im Vorjahr)<br />
bei der LANDI Reba ( 061 338<br />
müssen Trichogrammen in<br />
40 40, www.landireba.ch) oder<br />
über Ihre LANDI vor Ort bis Ende<br />
den üblichen, zweimaligen Freilassungen<br />
März 2010 vornehmen.<br />
Bayer (Schweiz) AG · CropScience · 3052 Zollikofen<br />
(Trichobox oder Trichocap-<br />
Telefon: 031/ 869 16 66 · www.bayercropscience.ch<br />
Kapseln) angewendet werden. In<br />
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schwachen bis mittleren Befallsgewww.ufarevue.ch<br />
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Laudis enthält Tembotrione und Isoxadifen-Ethyl. Gefahren- und Sicherheitshinweise<br />
auf den Packungen beachten.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 55
BIO-SEITE<br />
Sonderschau Bio-Landbau<br />
AN DER TIER & TECHNIK vom 25. bis 28. Februar 2010<br />
in St. Gallen organisiert Bio-Suisse eine Sonderschau.<br />
<strong>UFA</strong> ist als Bio-Partner mit dabei und stellt den Tierhaltern<br />
ihr breites Produkte- und Dienstleistungsangebot für Bio-<br />
Betriebe vor.<br />
Hanspeter Geisser<br />
vom <strong>UFA</strong>-Beratungsdienst<br />
Wil (r.) und<br />
Bio-Landwirt<br />
Melchior Stauf -<br />
facher aus Nesslau<br />
(TG) besprechen das<br />
Optimierungs -<br />
potenzial in der<br />
Fütterung. Dazu<br />
bietet auch<br />
die Tier & Technik<br />
viel Gelegenheit.<br />
Die Nachfrage nach Bio-Produkten<br />
ist ungebremst gross, das Angebot<br />
hingegen in vielen Bereichen knapp.<br />
Was es für eine Betriebsumstellung<br />
braucht, verdeutlicht die Sonderschau<br />
«Alternative: Bio-Landbau». Bio-Suisse<br />
zeigt mit Partnern aus Forschung, Beratung,<br />
Verarbeitung und Handel an der<br />
Tier & Technik vom 25. bis 28 Februar<br />
2010 in St. Gallen in der Halle 1.1 auf,<br />
für welche Betriebe sich eine Umstellung<br />
besonders lohnt und wo die Vorteile<br />
und Herausforderungen liegen.<br />
Fachliche Information An der<br />
Sonderschau erfahren interessierte<br />
Landwirte, welche wirtschaftlichen und<br />
anbautechnischen Unterschiede den<br />
Bio-Landbau ausmachen. Welche Produkte<br />
sind besonders gefragt? Wer sind<br />
die Partner im Bio-Markt? Welches die<br />
wichtigsten Verkaufskanäle? Was gilt es<br />
bei der Umstellung zu beachten?<br />
Tierhaltungsspezialisten Neben<br />
Coop und weiteren Ausstellungspartnern<br />
ist auch <strong>UFA</strong> als Spezialist für<br />
Tierernährung dabei. Für Milchvieh,<br />
Schweine, Geflügel, Pferde, Kaninchen,<br />
Schafe, Ziegen und Fische bietet die<br />
<strong>UFA</strong> im Bio-Bereich ein umfassendes<br />
Angebot. Die Futter sind in der LANDI<br />
regional erhältlich. Im Bio-Futterwerk<br />
Hofmatt verarbeitet die <strong>UFA</strong> am meisten<br />
Schweizer Bio-Rohwaren und unterstützt<br />
damit den Schweizer Bio-Landbau.<br />
Die <strong>UFA</strong>-Berater sind ausgewiesene<br />
Tierhaltungsspezialisten und unterstützen<br />
den Bio-Tierhalter gerne bei Fütterungs-,<br />
Management- oder Vermarktungsfragen.<br />
<strong>UFA</strong> steht für erfolgreiche<br />
Bio-Tierhaltung.<br />
<br />
Details zu den Bio-Futtern der <strong>UFA</strong> AG<br />
finden Sie unter www.ufa.ch.<br />
Mehr Informationen rund um die Tier<br />
& Technik gibt es auf<br />
www.tierundtechnik.ch.<br />
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www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Gesucht Bio-Tierhalter<br />
Konstant hohe Preise und sicherer Absatz<br />
verspricht der Bio-Schweinemarkt. Aktuell<br />
sind Züchter gesucht. Aber auch in der<br />
Geflügelhaltung gibt es noch Möglichkeiten.<br />
Interessenten melden sich beim <strong>UFA</strong>-<br />
Beratungsdienst oder bei der Anicom.<br />
Kein Laufstallobligatorium<br />
In der Bio-Verordnung ist darauf<br />
verzichtet worden, im Hinblick auf das<br />
einmal avisierte Laufstallobligatorium für<br />
Bio-Rindvieh eine Bestandesgrenze<br />
festzulegen. Damit gilt die Ausnahme<br />
vom Anbindeverbot neu für alle Bio-<br />
Betriebe, die Rindvieh halten.<br />
Mischungen mit mehr Bio<br />
Ab diesem Jahr enthalten die ein- bis<br />
dreijährigen Futterbaumischungen statt<br />
50 % einen Anteil von 60 % an Bio-Komponenten.<br />
Alte Mischungen dürfen noch<br />
aufgebraucht werden und sind bis Ende<br />
2010 noch handelbar. 400er-Mischungen<br />
müssen wie bisher einen Bio-Anteil von<br />
mindestens 40% aufweisen. Für 2011 ist<br />
in den Futterbaumischungen keine Erhöhung<br />
des Bio-Anteils mehr vorgesehen.<br />
Lenkungsabgabe<br />
Auf konventionellen Pflanzkartoffeln und<br />
Erdbeersetzlingen erhebt Bio-Suisse neu<br />
eine Lenkungsabgabe. Damit soll ein<br />
Preisvorteil gegenüber jenen, die<br />
biologisches Vermehrungsmaterial<br />
erwerben, vermieden werden. Für den<br />
Zukauf von nichtbiologischem Vermehrungsmaterial<br />
braucht es eine Bewilligung<br />
vom Forschungsinstitut für biologischen<br />
Landbau.<br />
Kontrollen vereinfacht<br />
In Zukunft werden die Kontrollen für Bio-<br />
Landwirte vereinfacht. Die Firmen<br />
bio.inspecta, OIC und SQS wollen die<br />
Aufträge zur Kontrolle der über 90 Labels<br />
und Normen unter sich koordinieren. Nur<br />
noch bio.inspecta wird das Bio-Regelwerk<br />
in der Produktion kontrollieren, während<br />
die OIC die Bio-Richtlinien in der<br />
Verarbeitung und im Handel überprüft<br />
und die SQS nach wie vor die Nahrungsmittelsicherheits-<br />
und Qualitätsstandards<br />
beaufsichtigt. Landwirte können sich<br />
weiterhin an ihre Kontrollorganisation<br />
wenden. Bestätigt hat die Bio-Suisse<br />
ausserdem die Zulassung der Bio Test<br />
Agro AG für die Kontrolle und Zertifizierung<br />
von Verarbeitungs- und Handelsbetrieben<br />
mit höchstens 100 Stellenprozenten<br />
und einem Gesamtumsatz von<br />
maximal 4 Mio. Fr. nach den Richtlinien<br />
der Bio-Suisse.<br />
56 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
Marktplatz<br />
Fortsetzung<br />
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Weidetränken, diverse<br />
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Futtersilos, für Aussen;<br />
Weideunterstand, mit<br />
Pultdach, Holzwände,<br />
Eisenkonstruktion<br />
verzinkt, 4 m x 3 m,<br />
Fr. 4990; Pferdeboxen,<br />
div. Ausführungen<br />
079 514 69 87<br />
John Deere 1640,<br />
Allrad; Förderband<br />
Blaser, b. M.; Lade -<br />
wagen Agrar LW 22;<br />
Kreiselegge Kverneland<br />
NG 12, mit Packer -<br />
walze, sehr gut Erhal ten<br />
079 301 97 80<br />
Sämaschine Nodet,<br />
3 m; Fahrgassen -<br />
schaltung, Fr. 3000;<br />
Tränkefass, 1000 l,<br />
Fr. 800, top Zustand<br />
079 778 44 94<br />
Unschlagbar breit.<br />
Unschlagbar sicher.<br />
Unschlagbar einfach.<br />
Das innovative Getreide-<br />
Herbizid für Weizen, Roggen<br />
und Triticale.<br />
Bayer (Schweiz) AG · CropScience · 3052 Zollikofen<br />
Telefon: 031/ 869 16 66 · www.bayercropscience.ch<br />
Fortsetzung <br />
Seite 71<br />
<br />
beachten.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 57
NUTZTIERE<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Zuchtwerte neu gewichtet<br />
Tier & Technik,<br />
25.– 28. Februar 2010<br />
Während ihres zehnjährigen Bestehens<br />
hat sich die Tier & Technik<br />
als führende Schweizer Landwirtschafts-Fachmesse<br />
etabliert. Vom<br />
25. bis 28. Februar 2010 ist es wieder<br />
soweit. Auf dem Olma-Gelände<br />
in St. Gallen warten hochkarätige<br />
Tierausstellungen, informative<br />
Sonderschauen und ein praxisorientiertes<br />
Rahmenprogramm auf<br />
die Tierhalter. Über 330 Aussteller<br />
präsentieren auf einer Fläche von<br />
rund 30 000 m 2 ihre Highlights für<br />
eine fortschrittliche und wettbewerbsfähige<br />
Landwirtschaft. <strong>UFA</strong><br />
Bei den Schweinen hat auf dieses<br />
Jahr die Gewichtung der Teil- und<br />
Gesamtzuchtwerte etwas geändert.<br />
So wird bei den Zuchtkandidaten<br />
der Mutterlinien wie auch bei den<br />
Endprodukten der Vaterlinien die<br />
Gewichtung der Masttageszunahme<br />
(MTZ) hin zur Lebendtageszunahme<br />
(LTZ bzw. TZS) verschoben. Die Gewichtung<br />
vom Anteil wertvoller<br />
Fleischstücke (AwF) fällt bei beiden<br />
Mutterlinien nun etwas höher aus.<br />
Dasselbe gilt für den Tropfsaftverlust<br />
(DL) bei der Edelschwein-Vaterlinie<br />
sowie bei Duroc. Die Bedeutung<br />
der lebend geborenen Ferkel<br />
(LGF) nimmt bei den Mutterlinien<br />
zu Gunsten der Ferkelaufzuchtsrate<br />
(FAR) ab. Punktuelle Veränderungen<br />
haben auch bei den Exterieurmerkmalen<br />
stattgefunden. Stärker<br />
gewichtet werden die Zitzen bei den<br />
Vaterlinien, die X-O bei den Mutterlinien,<br />
die Innenklauen bei Duroc,<br />
die Schleimbeutel bei Edelschweinen<br />
und Duroc sowie der<br />
Gang bei der Edelschwein-Vaterlinie<br />
und der Schweizer Landrasse. Bei<br />
Letzterer wird die Säbelbeinigkeit<br />
jetzt etwas mehr bestraft und die<br />
negative Gewichtung der Körperlänge<br />
wird deutlich verringert. Mehr<br />
dazu steht unter www.suisag.ch<br />
Daniel Kaufmann, Suisag<br />
und Anicom stellen ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen vor, darunter<br />
die innovative, pansenfreundliche<br />
Milchviehrations-Berechnung<br />
nach <strong>UFA</strong> W-FOS sowie den preisgekrönten<br />
<strong>UFA</strong>2000planer für Ferkelproduzenten.<br />
Wie jedes Jahr<br />
können allerlei Zuchttiere bewundert<br />
werden. Im Mittelpunkt steht<br />
die Milchviehzucht und -haltung<br />
mit hochkarätigen Tierausstellungen<br />
und dem Schauwettbewerb<br />
der Interessengemeinschaft der<br />
Brown Swiss-Züchter.<br />
Wegen der Ölknappheit und aus<br />
Umweltschutzüberlegungen gehört<br />
die Zukunft den erneuerbaren<br />
Energien. Firmen aus den Bereichen<br />
Bio- und Solarenergie zeigen<br />
daher ihre Neuheiten und Dienstleistungen.<br />
Thematisiert werden<br />
auch die Gewinnung, der Transport<br />
und die Verarbeitung von<br />
Energieholz.<br />
Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />
www.ufarevue.ch<br />
Mehr Fitness ohne Silo?<br />
In einer Dissertation an der Universität<br />
für Bodenkultur in Wien (A), an<br />
der knapp 41 000 Kühe der Rassen<br />
Braunvieh, Fleckvieh und Holstein<br />
Friesian beteiligt waren, hatte die<br />
Silagefütterung beim Fleckvieh unter<br />
anderem einen statistisch signifikant<br />
höheren Zellgehalt in der<br />
Milch sowie eine längere Zwischenkalbezeit<br />
zur Folge als dies auf<br />
Nicht-Silobetrieben der Fall war. Bei<br />
den anderen Rassen liess sich dieser<br />
Effekt des Silofutters auch erkennen,<br />
allerdings schwächer.<br />
Trächtigkeitsdauer korreliert<br />
mit Geburtsverlauf<br />
Die Trächtigkeitsdauer verfügt über<br />
eine hohe Erblichkeit und korreliert<br />
stark mit der Totgeburtenrate und<br />
dem Geburtsverlauf. Das ergab eine<br />
Studie mit Holstein- und Braunviehtieren<br />
an der Universität für Bodenkultur<br />
in Wien (A). Durch indirekte<br />
Selektion anhand der Trächtigkeitsdauer<br />
könnten der Geburtsverlauf<br />
und die Totgeburtenrate demnach<br />
rascher verbessert werden und die<br />
Zuchtwerte würden sicherer.<br />
Stallbau-Wettbewerb<br />
Parallel einer aktuell in Deutschland<br />
laufenden nationalen Kampagne<br />
führen verschiedene Organisationen<br />
auch in der Schweiz einen Wettbewerb<br />
zu modernen Stallbaulösungen<br />
für Milchvieh durch. Besonders<br />
überzeugende und innovative Beispiele<br />
werden im Rahmen einer<br />
Preisverleihung anlässlich der Euro-<br />
Tier-Messe 2010 in Hannover vorgestellt<br />
und ausgezeichnet. Zusätzlich<br />
werden die ausgezeichneten<br />
Schweizer Projekte an der Tier &<br />
Technik 2011 in St. Gallen präsentiert.<br />
Der Wettbewerb ist in der<br />
Schweiz vom Bundesamt für Landwirtschaft<br />
mit insgesamt 10 000 Fr.<br />
Preisgeld dotiert. Gesucht werden<br />
zukunftsweisende landwirtschaftliche<br />
Kooperationen im Milchviehbereich,<br />
denen es durch einen neuen<br />
Stall oder einen Um- oder Anbau<br />
gelungen ist, sich und ihre Betriebe<br />
strukturell und finanziell fit für die<br />
Zukunft zu machen. Voraussetzung<br />
ist, dass das Projekt von einer Kooperation<br />
geplant und zwischen<br />
dem 30. September 2002 und dem<br />
30. September 2009 umgesetzt<br />
wurde und nun zusammen mit den<br />
Kooperationspartnern gemeinsam<br />
bewirtschaftet wird. Einsendeschluss<br />
ist der Montag, 22. Februar<br />
2010. Mehr Informationen und die<br />
Anmeldeunterlagen sind im Internet<br />
unter www.stallbauwettbewerb.ch<br />
zu finden.<br />
Meyer AG und Schweizer AG<br />
fusionieren<br />
Die Meyer AG, 6023 Rothenburg,<br />
und die Schweizer AG, 9536<br />
Schwarzenbach, haben sich unter<br />
dem Namen «Meyer Gruppe» zusammengeschlossen.<br />
Entstanden<br />
ist ein Unternehmen mit jahrzehntelanger<br />
und praxiserprobter Familientradition.<br />
Aus Mist Gold machen<br />
– das kann zwar auch die<br />
Meyer Gruppe nicht. Aber ein goldiges<br />
Händchen beweisen bei Fragen<br />
der Stallbau-, Entmistungsund<br />
Umwelttechnologie, das ist<br />
möglich. Da Vieh zwar Mist macht,<br />
Mist aber nicht einfach Mist sein<br />
muss, überlegt sich die Meyer<br />
Gruppe schon beim Stallbau, was<br />
für Mensch und Tier die sauberste<br />
und bequemste Lösung ist. Bis hin<br />
zur Nutzung von Biogas. Damit im<br />
Stall keine dicke Luft entsteht. Dafür<br />
gibt die Meyer Gruppe schon<br />
bei der Planung ihr langjähriges<br />
Wissen weiter und ist auch nach<br />
der Auftragsausführung zur Stelle,<br />
wenn es um Unterhalt und Optimierung<br />
der Anlagen geht. Showroom<br />
vor Ort: neuer Ausbau<br />
«Standort-Ostschweiz».<br />
Meyer Gruppe, 0848 100 800,<br />
info@meyergruppe.ch,<br />
www.meyergruppe.ch<br />
58 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
TOP<br />
ANGEBOTE<br />
<strong>UFA</strong>-AKTUELL<br />
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Rabatt Fr. 10.– / 100 kg<br />
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Rabatt 20.– /100 kg<br />
bis 27.02.2010<br />
bis 20.02.2010<br />
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25.1. bis 20.02.2010<br />
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Rabatt Fr. 20.– / 100 kg<br />
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bis 13.03.2010<br />
Qualitätskalbfleisch produzieren<br />
mit richtiger Ergänzung der Vollmilch<br />
TIPP DES MONATS<br />
CONSEIL DU MOIS<br />
milch gewählt. Diese Abstimmung<br />
ist deshalb wichtig, weil bei zu geringem<br />
oder falschem Einsatz die<br />
Mastkälber die gewünschte Bemuskelung<br />
und Fettabdeckung (Taxierung)<br />
nicht erreichen.<br />
Vollmilch- Anteil Einsatz<br />
ergänzer Milchprotein<br />
<strong>UFA</strong> 200 (((( Kälbermastmilch Universal<br />
zu 0 – 25 % Vollmilch<br />
<strong>UFA</strong> 201 (((( zu 25 – 50 % Vollmilch am Tränkeautomat<br />
<strong>UFA</strong> 202 ((( zu mindestens 75% Vollmilch am<br />
Tränkeautomat<br />
<strong>UFA</strong> 203 ((( mit Instanteffekt, zum Anrühren und<br />
Tränken mit Eimer<br />
<strong>UFA</strong> 204 ( zu 100% Vollmilch am Tränkeautomat<br />
<strong>UFA</strong> 212<br />
Ergänzungsfutter für Mast- und<br />
Aufzuchtkälber im Bio-Landbau<br />
Aufzuchtmilchen<br />
<strong>UFA</strong> 207 plus (((( Aufzuchtmilch Universal<br />
<strong>UFA</strong> 207 instant ((<br />
Aufzuchtmilch zu Vollmilch am Eimer<br />
Anteil Milchprotein entscheidend<br />
Für die Qualitätsbeurteilung<br />
und den Preisvergleich<br />
von Kälbermilch ist nicht<br />
der Anteil an Magermilchpulver<br />
(Anteil MMP) entscheidend, sondern<br />
der Anteil an hochwertigem<br />
Milchprotein am Gesamtprotein.<br />
Um die Qualität einer Kälbermilch<br />
besser beurteilen zu können,<br />
hat die <strong>UFA</strong> das System der Qualitätssterne<br />
eingeführt. Je mehr<br />
Sterne eine <strong>UFA</strong>-Kälbermilch hat,<br />
desto höher ist der Anteil Milchprotein<br />
am Gesamtprotein.<br />
Mit <strong>UFA</strong> top-start besser starten<br />
Jetzt Rabatt<br />
Fr. 10.– pro 10 kg Sack<br />
in Ihrer LANDI<br />
bis 27. Februar 2010<br />
Stall- und Futterwechsel bedeuten<br />
für Kälber immer Stress. Während<br />
dieser Zeit haben die Kälber einen<br />
erhöhten Bedarf an Vitaminen und<br />
Spurenelementen. Kuhmilch alleine<br />
reicht nicht aus, um den erhöhten<br />
Bedarf zu decken. Eine ungenügende<br />
Versorgung mit Vitaminen<br />
und Spurenelementen<br />
schwächt das Immunsystem und<br />
führt zu gesundheitlichen Störungen<br />
und Leistungseinbrüchen.<br />
<strong>UFA</strong> top-start ist ein leicht lösliches<br />
Vitamin- und Spurenelementkonzentrat<br />
mit schnell verfügbaren<br />
Wirkstoffen zur Ergänzung der<br />
Tränkemilch bei Mast- und Auf-<br />
zuchtkälbern in der Startphase. Die<br />
konzentrierte Dosierung der Inhaltsstoffe<br />
hilft dem Kalb über die<br />
kritische Zeit und stellt auf eine<br />
einfache Art eine genügende Eisenversorgung<br />
sicher. Natürliche<br />
Pflanzenwirkstoffe unterstützen<br />
Das Problem<br />
Die Symptome<br />
Die Lösung<br />
Die Qualitätsanforderungen der<br />
Verarbeiter an den Schlachtkörper<br />
sind nur mit einem professionellen<br />
Fütterungsregime zu erreichen. Je<br />
nach vertränkter Vollmilchmenge<br />
wird die passende Ergänzungsdie<br />
Abwehrkräfte der Kälber und<br />
fördern die Sauglust. <strong>UFA</strong> top-start<br />
ist im 10 kg Sack in Ihrer LANDI erhältlich.<br />
Es kann über den Automaten<br />
zudosiert oder mit der Tränke<br />
im Eimer genau verabreicht<br />
werden.<br />
Stress führt zu hohem Krankheitsdruck bei Kälbern.<br />
Die Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen<br />
über die Kuhmilch reicht deshalb nicht zur<br />
Bedarfsdeckung.<br />
Schwächung des Immunsystems, struppiges Fell,<br />
Leistungsdepressionen, Husten, Durchfall.<br />
30 g pro Tier und Tag <strong>UFA</strong> top-start in der Tränke.<br />
Enthält 1350 mg/kg Eisen, deshalb zu Beginn der<br />
Mast einsetzen. Ab zirka 100 kg Körpergewicht auf<br />
<strong>UFA</strong> top-fit wechseln.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 59
UNTERWEGS MIT...<br />
EN ROUTE AVEC…<br />
<strong>UFA</strong>-Berater Kurt Gmünder<br />
Kurt Gmünder ist seit 15 Jahren für die<br />
<strong>UFA</strong> als Fütterungsberater tätig. Im Gebiet<br />
Appenzeller Mittel- und Vorderland,<br />
Rheintal sowie im Fürstentum Liechtenstein<br />
ist er bestrebt, eine professionelle,<br />
wirtschaftliche Fütterung auf Milchviehwie<br />
auch auf Schweinemastbetrieben<br />
umzusetzen. Bevor Kurt Gmünder in den<br />
Beratungsdienst der <strong>UFA</strong> eingetreten ist,<br />
sammelte er über mehrere Jahre breite<br />
Erfahrungen auf Milchwirtschaftsbetrieben<br />
im Ausland und in der Schweiz als<br />
selbstständiger Betriebshelfer. Kurt<br />
Gmünder interessiert sich sehr für die<br />
Fütterungstechnik und bietet seinen<br />
Kunden Hilfe bei der Bedienung<br />
der Fütterungscomputer an.<br />
Seit einigen Jahren fokussiert<br />
sich Kurt Gmünder auf die<br />
Rindviehfütterung. Von seinem<br />
breiten Wissen profitiert<br />
auch Willi Büchel aus<br />
dem Fürstentum Liechtenstein.<br />
Milchproduktion aus<br />
Passion Büchels haben im<br />
Jahre 2005 ihren Hof aus den<br />
engen Verhältnissen im Dorf ausgesiedelt.<br />
Willi Büchel setzte mit<br />
dem Neubau des Aussenklimastalles<br />
auf sein persönliches Interesse, die<br />
Milchwirtschaft. Heute werden im<br />
neuen Boxenlaufstall 60 Braunvieh-<br />
kühe und 50 Stück Jungvieh sowie einige<br />
Mastkälber gehalten. Gemolken wird<br />
in einem 2 x 6er Fischgrät-Melkstand.<br />
Willi Büchel ist von diesem System<br />
überzeugt, denn auch eine fremde Arbeitskraft<br />
kann schnell und sicher in die<br />
Melkarbeit eingearbeitet werden. Beim<br />
Bau wurde auf einen hohen Komfort für<br />
Tier und Mensch geachtet. Stolz ist der<br />
Landwirt auf die grossen Plexiglasfenster,<br />
die sich nach oben kurbeln lassen.<br />
Zusammen mit den Schiebetoren und<br />
einer Entlüftung im Lichtfirst kann die<br />
Luftströmung im Stall gut gesteuert<br />
werden. Auch die Stallhöhe von 8.4 m<br />
Die neue Siedlung der Familie<br />
Büchel im liechtensteinischen<br />
Ruggell.<br />
BLICKPUNKT<br />
POINT DE VUE<br />
unter dem Giebel trägt zum guten Stallklima<br />
bei.<br />
Silagefütterung Willi Büchel hat<br />
sich beim Neubau für reine Silagefütterung<br />
entschieden. So mussten in die<br />
Dürrfutterlagerung und -mechanisierung<br />
keine Investitionen getätigt werden.<br />
Der grösste Teil des produzierten<br />
Futters wird in den drei Fahrsilos mit je<br />
400 m 3 gelagert. Bereits beim Einsilieren<br />
wird entschieden, wie sich die Grundfutterration<br />
für das kommende Jahr auf<br />
dem Neugrütthof zusammensetzt, denn<br />
in jedes Silo wird Mais und Grassilage<br />
Willi<br />
Büchel<br />
Kurt Gmünder, Roggenhalm 362, 9055 Bühler (AR)<br />
Geboren 12.5.1963<br />
Ausbildung Landwirt mit Meisterprüfung, seit 1994<br />
im Beratungsdienst Wil<br />
Hobbies Tanzen und Wandern<br />
Motto «Eine tiergerechte, wirtschaftliche Fütterung<br />
ist der Schlüssel zum Erfolg.»<br />
«Ich schätze die<br />
vielseitige Beratung<br />
der <strong>UFA</strong> sehr, durch<br />
die vielen Tipps bin<br />
ich weitergekommen!»<br />
Eckwerte einer guten Teil-<br />
Mischration nach <strong>UFA</strong> W-FOS<br />
Der Futtermischwagen belastet das<br />
Kilogramm Milch mit 2 bis 5 Rappen.<br />
Diese Investition ist berechtigt, wenn<br />
die Vorteile entsprechend genutzt<br />
werden. Selbstverständlich sind einwandfreie<br />
Grundfutter Voraussetzung,<br />
denn die Komponenten werden durch<br />
das Mischen nicht besser! Folgende Eckwerte<br />
haben sich im Leistungsbetrieb<br />
bewährt:<br />
• Energiedichte: 6.1 bis<br />
6.4 MJ NEL / kg TS<br />
• Rohproteingehalt: 140 bis 155 g<br />
• Rohfaser: 190 bis 210 g<br />
• NDF 210 bis 230 g<br />
• TS-Gehalt: 38 bis 45 %<br />
60 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
einsiliert. Im Sommer ist der grösste Teil<br />
der Kühe und das Jungvieh auf der Alp.<br />
Da jeweils nur ein Silo geöffnet wird, ist<br />
ein genügender Vorschub im Silo gewährleistet.<br />
So kann eine Nacherwärmung<br />
vermieden werden. Mit den drei<br />
Fahrsilos hat Willi Büchel die Möglichkeit,<br />
drei verschiedene Grundfutterrationen<br />
zusammenzustellen. So wird beispielsweise<br />
das Silo, welches für den<br />
Sommer/Herbst zur Weide bestimmt ist,<br />
mit Grassilage aus dem ersten Schnitt<br />
(hoher Zucker-, Energie- und Fasergehalt)<br />
und mit einem höheren Anteil<br />
Maissilage befüllt.<br />
Einfache Ration nach <strong>UFA</strong> W-FOS<br />
Die Teilmischration besteht über den<br />
Winter aus 50 % Frischsubstanz (FS)<br />
Grassilage und 50 % FS Maissilage. Pro<br />
Kuh wird 100 g Dextrose, 150 g Mineralund<br />
60 g Viehsalz sowie 1 kg <strong>UFA</strong> 159<br />
(Eiweisskonzentrat mit 42 % RP) im<br />
Mischwagen ergänzt. Die Energiedichte<br />
der Mischung liegt bei 6.2 MJ NEL / kg<br />
TS. Ein leichter Überhang an APDN bzw.<br />
APDE ist in der Mischung erwünscht.<br />
An der Futterachse steht eine Rundballe<br />
Haylage (55 % TS) den Kühen zur freien<br />
Verfügung. Um allen Kühen gerecht<br />
zu werden, wird das Leistungsfutter <strong>UFA</strong><br />
163 und je nach Bedarf das Eiweisskonzentrat<br />
<strong>UFA</strong> 148 über die Abrufstation<br />
gefüttert. «Mit dieser einfachen Fütterung<br />
nach <strong>UFA</strong> W-FOS bei guter Fruchtbarkeit<br />
und Milchgehalten von über 4 %<br />
Betriebsspiegel<br />
Familie Willi und Rojane Büchel<br />
Neugrütthof 8<br />
FL – 9491 Ruggell<br />
Fett und 3.55 % Eiweiss bin ich sehr zufrieden»,<br />
so der Betriebsleiter.<br />
Über 100 Landeigentümer Der<br />
Hof von Willi und Rojane Büchel befindet<br />
sich im Rheintal des nur 160 km 2<br />
grossen Fürstentums Liechtenstein. In<br />
Liechtenstein gibt es kein Pachtgesetz<br />
und auch kein bäuerliches Erbrecht. Dadurch<br />
ist das Land sehr parzelliert und<br />
befindet sich auch grösstenteils in nicht<br />
bäuerlichem Eigentum. Mit dem eigenen<br />
Land könnte in Liechtenstein kein<br />
Landwirt seinen Betrieb in der heutigen<br />
Form führen. Vielfach ist es möglich,<br />
dass die Landwirte mehrere aneinander<br />
liegende Kleinparzellen gepachtet haben<br />
und somit die zu bewirtschaftende<br />
Parzelle eine «vernünftige Bewirtschaftungsgrösse<br />
erhält». In der Regel werden<br />
keine Pachtverträge abgeschlossen.<br />
Je nach Betrieb ist das gepachtete Land<br />
von rund 100 Grundeigentümern.<br />
Die Büchel’s an<br />
einem Tisch; Willi<br />
mit Lukas und<br />
Rojane mit Rafael.<br />
LN: 50 ha Futterfläche<br />
Kulturen: 8 ha Silomais, 2 ha Frühlingsspinat,<br />
2 ha Maschinenbohnen,<br />
70 a Braugerste<br />
Tierhaltung: 60 Brown Swiss Kühe, eigene<br />
Nachzucht, 30 Mastkälber pro Jahr<br />
Fütterung: 45 % Grassilage, 45 %<br />
Maissilage, 10 % Haylage, <strong>UFA</strong> 159 im<br />
Mischwagen sowie <strong>UFA</strong> 163 und <strong>UFA</strong><br />
148 an der Abrufstation.<br />
Arbeitskräfte: Betriebsleiter, Vater<br />
und Praktikant<br />
Eine gute Mischration…<br />
• ist nie warm<br />
• ist immer gut geschnitten<br />
• ist homogen und ermöglicht kein<br />
selektives Fressen<br />
• ist nach Abbaubarkeit der Komponenten<br />
ergänzt (synchrone Ration)<br />
Erwärmt sich die Ration, kann sie mit<br />
Kaliumsorbat stabilisiert werden. Gut<br />
schneidende Messer verhindern ein<br />
strukturzerstörendes Manschen der<br />
Mischung.<br />
Neugierige Brown<br />
Swiss Kühe im<br />
Laufhof mit dem<br />
überdachten<br />
Warteraum im<br />
Hintergrund.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 61
SPEZIALITÄTEN<br />
SPÉCIALITÉS<br />
Gezielt remontieren – Herdenleistung steigern<br />
Unregelmässige oder ungenügende<br />
Bestandeserneuerung führt zu einer<br />
Herdenüberalterung und rächt sich<br />
mit Leistungsdepressionen. Deshalb<br />
muss der Bedarf an Jungsauen kontinuierlich<br />
und langfristig geplant werden.<br />
Die Eingliederungstermine für<br />
Jungsauen in die Herde sind vom Produktionsrhythmus<br />
abhängig. Auch bei<br />
unterdurchschnittlichen Ferkelpreisen<br />
muss konsequent remontiert werden.<br />
Mit dem <strong>UFA</strong> 2000-Jungsauenbedarfsrechner<br />
ermittelt man die notwenige<br />
Anzahl Jungsauen pro Jahr.<br />
Die erforderlichen Angaben können<br />
aus der Produktionsanalyse im <strong>UFA</strong><br />
2000planer herausgelesen werden.<br />
TOP-Genetik dank PRIMERA ® -<br />
Jungsauen Bei der Erzeugung von<br />
PRIMERA ® -Jungsauen kommt es aufgrund<br />
des Einsatzes von reinrassigen<br />
Tieren zweier verschiedener Rassen<br />
(Schweizer Edelschwein und Schweizer<br />
Landrasse) zur vollen Ausnützung<br />
des Heterosiseffekts. Sämtliche positiven<br />
Eigenschaften der Ausgangsrassen<br />
kommen in der PRIMERA ® -<br />
Muttersau überdurchschnittlich zum<br />
tragen:<br />
• weniger Umrauscher<br />
• mehr abgesetzte Ferkel<br />
• längere Nutzungsdauer<br />
• höhere Lebensleistung<br />
Jährlicher Jungsauenbedarf = (Würfe je Sau und Jahr x Bestandessauen)<br />
Lebenswurfleistung<br />
Grafik: Beste Herdenstruktur: Anteil Sauen in Wurf-Nr.<br />
% Würfe je Wurfnummer<br />
≥ 7. Wurf<br />
6. Wurf<br />
5. Wurf<br />
4. Wurf<br />
3. Wurf<br />
2. Wurf<br />
1. Wurf<br />
unbelegte und bel. Jungsauen<br />
0% 5% 10% 15% 20%<br />
LESE-FUTTER<br />
À LIRE<br />
Neue HYPONA-<br />
Pferdesnacks<br />
Neu bietet HYPONA Leinsaat<br />
gedämpft neben dem 10 kg<br />
Sack in einer handlichen 3 kg<br />
Papiertasche an. HYPONA<br />
hat zudem die Belohnungswürfelpalette<br />
erweitert. Die<br />
neue Geschmacksrichtung<br />
Frutta ist im 5 kg Sack erhältlich.<br />
Beide Produkte erhalten<br />
Sie exklusiv in Ihrer LANDI<br />
Milchvieh: Mehr<br />
Follikel dank Stärke<br />
Wissenschaftler der Universität<br />
Nottingham untersuchten<br />
in fünf Versuchen, wie sich<br />
unterschiedliche Stärke- und<br />
Fettgehalte in der Ration auf<br />
die Eierstockstätigkeit auswirken.<br />
Je mehr Stärke die<br />
Kühe aufnehmen, desto<br />
mehr Follikel wurden auf den<br />
Eierstöcken gebildet. Beste<br />
Versuchsergebnisse wurden<br />
erzielt, wenn zum Start<br />
der Besamungsperiode die<br />
Stärkekonzentration bei<br />
160 g/kg TS liegt. Fettgehalte<br />
(auch pansenstabil) von<br />
über 44 g/kg TS in der Gesamtration<br />
brachten keinen<br />
zusätzlichen Nutzen.<br />
HOBBYTIER-ECKE<br />
ANIMAUX D’AGREMENT<br />
HYPONA 899 Mash<br />
bei besonderer Beanspruchung<br />
<strong>UFA</strong> 2000<br />
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Futter, das die Verdauung<br />
anregt. Ein- bis zweimal pro Woche<br />
verfüttert, unterstützt HYPONA-<br />
Mash das Wohlbefinden des Pferdes.<br />
Gut verdaulich und schmackhaft<br />
HYPONA-Mash ist eine Mischung<br />
aus Leinsamen, Gerstenflocken,<br />
gequetschtem Hafer, Kräutern,<br />
Salz und Kleie. HYPONA-Mash wird<br />
in einem Eimer mit heissem Wasser<br />
übergossen, umgerührt und zugedeckt.<br />
Die Mischung wird dann stehen<br />
gelassen bis sie abgekühlt ist und<br />
noch handwarm, das heisst nicht wärmer<br />
als 40 Grad Celsius, verfüttert.<br />
Anschliessend sollte das Pferd fünf<br />
bis sechs Stunden Ruhe haben. Durch<br />
das Aufgiessen mit heissem Wasser<br />
werden wertvolle Schleimstoffe freigesetzt,<br />
welche Magen- und Darmwände<br />
schützen.<br />
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3052 Zollikofen<br />
058 434 10 00<br />
1070 Puidoux<br />
058 434 09 00<br />
6210 Sursee<br />
058 434 12 00<br />
9500 Wil<br />
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62 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
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NUTZTIERE<br />
Power-Aufzucht lohnt sich<br />
MUNIMAST Die ersten Monate sind für die Entwicklung vom Kalb<br />
zum Muni entscheidend. Die Fütterungsintensität trägt massgeblich<br />
zum Erfolg der Munimast bei. Neben einer ausreichenden Milchtränke<br />
in den ersten Wochen spielt der Kraftfuttereinsatz im Hinblick auf eine frühzeitige<br />
Pansenentwicklung des jungen Wiederkäuers eine entscheidende Rolle.<br />
Videofilm zu diesem Artikel<br />
www.ufarevue.ch<br />
Andreas<br />
Elmer<br />
Urs<br />
Spescha<br />
Temperiertes Wasser<br />
(20 °C) sorgt auch<br />
im Winter für eine<br />
genügende Wasser -<br />
aufnahme.<br />
Eine tiefe Abgangsrate, hohe Tageszunahmen<br />
sowie eine rasche Entwicklung<br />
der Tränker zum Wiederkäuer<br />
sind Voraussetzungen für eine<br />
wirtschaftliche Mast. Sehr zu empfehlen<br />
ist eine genaue Einstallkontrolle jedes<br />
einzelnen Tieres bei der Ankunft auf<br />
dem Betrieb. Die Ohrstellung, eventueller<br />
Augen- und Nasenausfluss sowie<br />
der Nabel und das Haarkleid geben dem<br />
Mäster einen ersten Eindruck über den<br />
Gesundheitszustand des Kalbes. Auffällige<br />
Tiere mit erhöhter Atemfrequenz<br />
oder Fieber sollten sofort separiert und<br />
behandelt oder sogar zurückgewiesen<br />
werden. Eine gute Überwachung des<br />
Gesundheitszustandes und sofortiges<br />
Handeln bei Störungen sind vor allem in<br />
den ersten Tagen nach der Ankunft auf<br />
dem Mastbetrieb sehr wichtig. Eine geeignete<br />
Einstallprophylaxe ist mit dem<br />
Bestandestierarzt zu erarbeiten.<br />
Antränken entscheidend Frisch<br />
eingestallte Tränker sind in den ersten<br />
Tagen mehrmals und sorgfältig anzufüttern.<br />
Am Ankunftstag sollten die Kälber<br />
jedoch frühestens nach zwei Stunden<br />
getränkt werden. Erregte Tiere reagieren<br />
auf eine rasche Anfütterung oft mit<br />
Magenproblemen oder Durchfall. Die<br />
erste Tränke soll rationiert erfolgen<br />
(2 bis 3 l je nach Gewicht der Kälber).<br />
Ideal ist das Tränken am Computer-<br />
Tränkeautomat (Stand Alone). So kann<br />
die Aufzuchtmilch genau dosiert und<br />
zuerst schrittweise gesteigert und dann<br />
automatisch reduziert werden. Die feine<br />
Regulierung der Menge und der<br />
Konzentration ist ebenso wichtig wie<br />
die Kontrolle der effektiv vom Einzeltier<br />
aufgenommenen Milchmenge. Ein<br />
Durchlauferhitzer stellt die ideale Tränketemperatur<br />
von 42 °C sicher. Der Automat<br />
kann die Milchmenge auf mehrere<br />
kleine Gaben aufteilen, was eine gute<br />
Verdauung fördert. Eine zusätzliche<br />
Gabe von Vitaminen und Spurenelementen<br />
in der Tränke fördert die Vitalität<br />
und die Widerstandskraft der Kälber.<br />
Temperiertes Wasser anbieten<br />
Eine ausreichende Wasserversorgung ist<br />
für eine hohe Trockensubstanzaufnahme<br />
entscheidend. Das Wasser ist notwendig,<br />
um das aufgenommene Futter<br />
einzuspeicheln und im Verdauungstrakt<br />
zu verflüssigen. Die Wasseraufnahme<br />
fördert somit die frühe Aufnahme und<br />
Verdauung von Grundfutter, eine wichtige<br />
Voraussetzung für eine rasche Entwicklung<br />
zum Wiederkäuer. Wasser ist<br />
auch wichtig für die Pansenentwicklung.<br />
Im Wasser vermehren sich die Pansenmikroben,<br />
diese leiten die Umstellung<br />
zum Wiederkäuer ein. Wasser reduziert<br />
Stress und beugt Krankheiten vor. Zudem<br />
ist bei Durchfall der Flüssigkeitsverlust<br />
erheblich und muss unbedingt<br />
ausgeglichen werden, um Herzkreislaufversagen<br />
in Folge von Vertrocknen zu<br />
vermeiden. Auch die sogenannten Pan -<br />
sentrinker nehmen grosse Mengen an<br />
Wasser auf, um die Pansenübersäuerung<br />
auszugleichen. Bei Wassermangel besteht<br />
ausserdem die Gefahr, dass sich<br />
Giftstoffe im Körper ansammeln und<br />
nicht abgeführt werden können. Kälber,<br />
die ab der Geburt freien Zugang zu frischem<br />
Wasser haben, erreichen höhere<br />
Tageszunahmen, nehmen mehr Festfutter<br />
auf und haben weniger Durchfall als<br />
Kälber ohne Zugang zu frischem Wasser.<br />
Vom Tränker zum Wiederkäuer<br />
Das Hauptziel der Aufzucht ist eine rasche<br />
Entwicklung des Tränkers zum<br />
Wiederkäuer. Die Umstellung auf die<br />
Pansenverdauung muss aber schonend<br />
64 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
NUTZTIERE<br />
vorgenommen werden. Kälber gehören<br />
von Natur aus zu den Steppentieren, die<br />
in einer Herde leben und die meiste Zeit<br />
des Tages damit verbringen, jeweils kleine<br />
Futtermengen aufzunehmen. Aus<br />
diesem natürlichen Hintergrund ist es<br />
empfehlenswert, den Kälbern während<br />
der Milchphase alle Futtermittel – mit<br />
Ausnahme der Milchtränke – zur freien<br />
Verfügung anzubieten und nicht miteinander<br />
zu vermischen. Erst wenn die<br />
Aufnahme 2.5 bis 3 kg pro Tag überschreitet,<br />
wird das Kraftfutter rationiert<br />
angeboten.<br />
Die Entwicklung der Pansenzotten<br />
steht in einem direkten Zusammenhang<br />
mit einem hohen Stärkegehalt in der Ration.<br />
Stärke wird im Vormagensystem<br />
der jungen Wiederkäuer durch Enzyme<br />
in einfache Zuckerverbindungen gespalten<br />
und durch die Mikroben im Pansen<br />
vorwiegend zu Propion-, aber auch zu<br />
Buttersäure abgebaut. Gerade diese<br />
Säuren sind es, bei denen ein positiver<br />
Einfluss auf die Entwicklung der Pansenschleimhaut<br />
nachgewiesen wurde.<br />
Ein hoher Grundfutteranteil in der Ration<br />
erhöht in der Regel auch den Rohfaseranteil,<br />
der mit Hilfe der Mikroben zu<br />
Essigsäure abgebaut wird. Mit einem<br />
hohen Grundfutteranteil kommt es also<br />
zu einer Verschiebung des optimalen<br />
Fettsäuremusters und damit zu einer<br />
langsameren Entwicklung des Pansens.<br />
Der zu Beginn der Aufzucht noch<br />
schlecht entwickelte Wiederkäuer benötigt<br />
deshalb ein stärkereiches, hochverdauliches<br />
Aufzuchtfutter, das sehr<br />
Täglich frische Vorlage von<br />
frischem Grund futter und hochverdaulichem<br />
Aufzuchtfutter.<br />
gerne und sehr früh gefressen wird. Um<br />
die Pansenfunktion, die sich erst entwickelt,<br />
nicht zu überfordern, müssen im<br />
Aufzuchtfutter besonders leichtverdauliche<br />
Komponenten zum Zuge kommen.<br />
Die aufgeschlossene Stärke von Flocken<br />
Fleischigkeit der<br />
195 Munis von<br />
Tengers, die im<br />
Jahr 2009 an die<br />
Anicom verkauft<br />
wurden.<br />
–T<br />
T<br />
Nicht in der Aufzucht sparen<br />
C = 41%<br />
Felix Tenger aus Schleitheim im Kanton<br />
+T = 15.4 %<br />
Schaffhausen ist Munimäster aus Leib und<br />
Seele. Für den Mäster sind hohe Tageszunahmen<br />
in der Aufzucht die Grundvoraussetzung für<br />
eine wirtschaftliche Munimast. Aus Überzeugung<br />
H = 40.5 %<br />
stallt der Betriebsleiter nur AA-Tränker ein, die<br />
mindestens 70 kg wiegen. Felix Tenger legt viel Wert<br />
auf eine exakte Einstallprophylaxe. Für ihn ist ein<br />
zweimaliges Antränken der Kälber in den ersten Tagen<br />
selbstverständlich. Die Kälber sollen in den ersten Tagen nicht hungern<br />
müssen, ihnen ist viel Beobachtung zu schenken, denn gute Mastresultate<br />
und gute Gesundheit sind untrennbar. Drei bis viermal täglich<br />
werden die Kälber visuell kontrolliert. Angaben über die Tränkeaufnahme,<br />
Sauggeschwindigkeit oder Körpertemperatur jedes einzelnen Tieres Fazit<br />
ab dem Tränkeautomaten ermöglichen es Felix Tenger, Störungen eines<br />
Kalbes frühzeitig zu erkennen. Mit einer Vorderfusswage in der<br />
Tränkestation wird das Körpergewicht der Kälber bei jeder Fütterung<br />
gewogen und via Kalb-Managerprogramm festgehalten. Auf dem<br />
Betrieb Tenger werden die Kälber anhand vom Lebendgewicht (LG) mit<br />
der Aufzuchtmilch <strong>UFA</strong> 207plus abgetränkt. Die Milchmenge beträgt<br />
höchstens 7 l und wird ab 90 kg LG reduziert, sodass die Kälber mit<br />
110 kg LG abgetränkt sind. In der Aufzuchtphase können die Kälber<br />
Heu, Mais sowie das Aufzuchtfutter <strong>UFA</strong> 116 zur freien Verfügung<br />
aufnehmen. Temperiertes Wasser sorgt für eine genügende Wasseraufnahme.<br />
Kraftfuttererhebungen zeigen, dass in der Aufzucht rund 2.5 kg<br />
<strong>UFA</strong> 116 pro Kalb gefressen werden. Hohe Tageszunahmen von über<br />
1150 g in der Aufzucht belegen, dass sich diese intensive Fütterung<br />
lohnt. Bis zu einem Gewicht von rund 180 kg LG erhalten die Tiere eine<br />
Ration aus 90 % Maissilage, 10 % Heu und einer Kraftfutterergänzung<br />
von 2.5 kg <strong>UFA</strong> 116 pro Tag. Ab einem Gewicht von 180 kg wird den<br />
Muni neben Maissilage 2.5 kg <strong>UFA</strong> 231 vorgelegt. Hohe Tageszunahmen<br />
von über 1400 g in der gesamten Mast bei sehr guter Fleischigkeit<br />
und gleichmässiger Deckung der Tiere bereiten Munimäster Felix<br />
Tenger wirtschaftliche Freude.<br />
Felix und sein Vater<br />
Hansheini Tenger legen<br />
Wert auf frische Luft,<br />
trockene Einstreu und<br />
eine konsequente<br />
Tierbeobachtung im<br />
Kälberstall.<br />
und Expandat kommt der guten Entwicklung<br />
des Kalbes ebenfalls entgegen.<br />
Lebendhefe, Vitamine, Puffersubstanzen<br />
und Kräutermischung fördern speziell<br />
eine rasche Pansenentwicklung.<br />
Resultate zeigen auf verschiedenen<br />
Praxisbetrieben, dass sich eine intensive<br />
Aufzucht (Kraftfutter ad libitum<br />
bis zirka 130 kg LG) positiv<br />
auf die Entwicklung der<br />
jungen Tiere auswirkt.<br />
Ein Muni frisst mit dieser<br />
Aufzuchtmethode durchschnittlich<br />
30 kg mehr Aufzuchtfutter.<br />
Trotz leicht höheren Aufzuchtkosten<br />
resultiert dank den höheren<br />
Tageszunahmen und besser taxierten<br />
Schlachtkörpern ein deutlich<br />
bes serer Deckungsbeitrag pro Tier.<br />
Gute Mastresultate und intensive<br />
Aufzucht sind untrennbar. Zusammengefasst<br />
gilt es in der Aufzuchtfütterung<br />
folgendes zu beachten:<br />
• Seriöse Einstallkontrolle.<br />
• Professionelle Einstallprophylaxe.<br />
• Sorgfältiges, mehrmaliges Antränken.<br />
• Gute Tierbeobachtung und sofortiges<br />
Handeln bei ersten Anzeichen von<br />
Störungen.<br />
• Täglich frische Vorlage von hochverdaulichem<br />
Aufzuchtfutter ad libitum<br />
für hohe Tageszunahmen und rasche<br />
Pansenentwicklung.<br />
• Beste Grundfutterqualität für hohen<br />
Futterverzehr.<br />
• Wachstumspotenzial mit der richtigen<br />
Ergänzung des Grundfutters voll<br />
ausfüttern.<br />
<br />
Autoren Andreas Elmer ist Rindviehmastspezialist<br />
im <strong>UFA</strong>-Beratungsdienst<br />
Wil (TG). Urs Spescha arbeitet im <strong>UFA</strong>-<br />
Marketing in Herzogenbuchsee (BE).<br />
<strong>UFA</strong>-Toro liefert nicht nur für jeden<br />
Betrieb das richtige Futter nach<br />
individuellem Rationen plan, sondern<br />
auch die umfassende Beratung rund um<br />
die Rindviehmast von der Grundfutterberatung<br />
über den Labordienst bis<br />
zu Fütterungsanlagen und deren Service.<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 65
NUTZTIERE<br />
Qualitätsführerschaft als Chance<br />
AN DEN <strong>UFA</strong> 2000-TAGUNGEN zeigten die Referenten das Optimierungspotenzial<br />
in der Schweinezucht auf. Schweizer Schweinefleisch kann beim Verkaufspreis wegen<br />
den kleinen Produktionsstrukturen nicht mit der ausländischen Konkurrenz mithalten.<br />
Dafür bringen Schweine aus Schweizer Ställen eine hervorragende Fleischqualität.<br />
Handlungsbedarf gibt es bei der Abferkelquote.<br />
1 · Grosser Andrang<br />
auf die letzten freien<br />
Stühle der <strong>UFA</strong>-2000-<br />
Tagung.<br />
2 · Matthias Schick<br />
von Agroscope ART<br />
Tänikon entlarvt die<br />
Zeitdiebe im Schweinestall.<br />
Mitte Januar haben in Kirchberg<br />
(BE), Schenkon (LU) und Kirchberg<br />
(SG) <strong>UFA</strong> 2000-Tagungen stattgefunden.<br />
«<strong>UFA</strong> 2000» steht für das<br />
Schweineproduktionsprogramm von <strong>UFA</strong><br />
und Anicom. Obwohl die <strong>UFA</strong> 2000-<br />
Züchter bereits sehr gute Arbeit machen,<br />
gibt es – vor allem mit Blick auf die Mitbewerber<br />
aus dem Ausland – immer wieder<br />
Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
Phasenfütterung ist ein Muss<br />
Letztlich geht es darum, die Anzahl der<br />
verkauften Ferkel pro Sau weiter zu erhöhen.<br />
Bei den abgesetzten Ferkeln<br />
wurden in den vergangenen Jahren beachtliche<br />
Fortschritte erzielt. Beispielsweise<br />
beträgt der Zuchtfortschritt in der<br />
Reproleistung von zwischen 2001 und<br />
2007 geborenen Edelschwein- und<br />
Schweizer-Landrasse-Muttersauen rund<br />
1.5 Ferkel. Mit dieser Leistungszunahme<br />
muss auch die Fütterung Schritt halten<br />
können. Die <strong>UFA</strong>-Berater sprechen sich<br />
daher für die Phasenfütterung aus, bei<br />
der die Muttersauen bis kurz vor der Geburt<br />
ein Galtsauenfutter wie «<strong>UFA</strong> 362-<br />
6 Extra» und danach ein Säugendfutter<br />
wie «<strong>UFA</strong> 361-6 Extra» erhalten. Eine an<br />
den <strong>UFA</strong> 2000-Tagungen gezeigte Berechnung<br />
zeigt, dass die Mehrkosten für<br />
das unter anderem L-Carnitin, Biotin,<br />
Vitamine und Spurenelemente enthaltende<br />
Extrafutter von rund 38.10 Fr. pro<br />
Sau und Jahr durch den Mehrertrag<br />
(150 Fr. dank einem zusätzlichen Ferkel)<br />
klar gedeckt werden. Bei Aufzuchtkosten<br />
von zirka 50 Fr. pro Ferkel und Jahr<br />
lässt sich unter diesen Annahmen dank<br />
dem Extrafutter ein zusätzlicher vergleichbarer<br />
Deckungsbeitrag (vDB) von<br />
61.90 Fr. erwirtschaften. Auf einem Betrieb<br />
mit 50 Muttersauen sind das über<br />
3000 Fr. pro Jahr.<br />
Auch bei den Ferkeln muss die Fütterung<br />
stimmen, vor allem rund ums Absetzen.<br />
Versuchsresultate auf <strong>UFA</strong>-Bühl<br />
sprechen für den Einsatz eines Starterund<br />
eines Aufzuchtfutters. Mit «<strong>UFA</strong><br />
304 piccolo» vor und «<strong>UFA</strong> 310 turbo»<br />
nach dem Absetzen wurde pro Ferkel<br />
ein um 8.7 % höherer Deckungsbeitrag<br />
erzielt als mit herkömmlicher Strategie.<br />
1<br />
3 · <strong>UFA</strong>-Verkaufsleiter<br />
Paul Stucki erkundigt<br />
sich über den Erfolg im<br />
Schweinestall.<br />
4 · Die Tagungen<br />
wurden gut besucht ...<br />
5 · ... und gaben neue<br />
Impulse für Optimierungen<br />
im Schweinestall.<br />
2 3<br />
4<br />
6 · Austausch unter<br />
Profis.<br />
7 · <strong>UFA</strong>-Berater Daniel<br />
Schmied erklärt die<br />
Vorteile des Duos<br />
«<strong>UFA</strong> 304 piccolo» und<br />
«<strong>UFA</strong> 310 turbo». 5 6 7<br />
66 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
NUTZTIERE<br />
Jungsauenzukauf optimieren Der<br />
wichtigste Markt für Schweinehalter<br />
bleibt der Inlandmarkt. Darum gilt es,<br />
den Inlandanteil zu halten. Dies lässt<br />
sich am ehesten mit einer Qualitätsstrategie<br />
erreichen. Qualität beginnt bei der<br />
Jungsau. Daher empfiehlt die Anicom,<br />
Jungsauen im Abosystem kontinuierlich<br />
und möglichst vom gleichen Betrieb zuzukaufen,<br />
auch bei tiefen Mastjagerpreisen.<br />
Mit einer Jungsauenaktion von<br />
April bis Juni 2009 hat die Anicom die<br />
Lieferkontinuität von Mastjagern deutlich<br />
verbessern können. Dieselbe Aktion<br />
findet auch 2010 wieder statt. Neu<br />
verlangt der Markt eine Circoviren-<br />
8<br />
9<br />
Schutzimpfung bei Mastjagern. Damit<br />
sinken die Tierverluste und die Zunahmen<br />
steigen. Ein Anliegen der Anicom<br />
ist ferner, dass Schweinezüchter, die<br />
dem Schweinegesundheitsprogramm<br />
(SGD) angeschlossen sind, die Anicom<br />
beim SGD-Datenzugriff unter www.suisag.ch<br />
als Vermarkter freischalten.<br />
3-Wochen Rhythmus Hansueli<br />
Christen, Leiter von «<strong>UFA</strong> 2000», setzt<br />
sich dafür ein, dass die Organisationen<br />
der Schweizer Schweinezucht zusammenarbeiten,<br />
um nicht von ausländischen<br />
Mitbewerbern überrollt zu werden,<br />
wie das in Deutschland geschah.<br />
Ein Produkt davon sind die neuen Marken<br />
«Premo» (Eber der Edelschwein-Vaterlinie)<br />
und «Primera» (F1-Jungsauen<br />
aus Edelschwein und Landrasse). Mastferkelproduzenten<br />
können sich mit zugekauften<br />
«Primera»-Jungsauen voll auf<br />
das Deck- und Abferkelmanagement<br />
konzentrieren. Mit dem Einsatz von<br />
«Premo»-Sperma produzieren sie ein<br />
wirtschaftliches Schlachtschwein.<br />
10<br />
Vorteile hat das Arbeiten im 3-Wochen<br />
Rhythmus mit sieben Sauengruppen,<br />
einem Produktionszyklus von 21<br />
Wochen und 28 Tagen Säugezeit. Dadurch<br />
wird die Bestandesführung übersichtlicher,<br />
Infektionsketten werden<br />
durchbrochen, Impfprogramme lassen<br />
sich systematisch umsetzen, die Sauen<br />
rauschen besser und der Wurfausgleich<br />
kann konsequenter praktiziert werden.<br />
Arbeit sparen mit Technik Auch<br />
Matthias Schick von der Forschungsanstalt<br />
Agroscope sieht im 3-Wochen<br />
Rhythmus eine Möglichkeit, Arbeitszeit<br />
und damit Kosten zu sparen. Er empfiehlt,<br />
wo immer möglich, leistungsfähige<br />
Technik einzusetzen. Besonders gross<br />
ist das Arbeitssparpotenzial bei den Reinigungsarbeiten,<br />
beim Misten und Einstreuen.<br />
Lösungsansätze wären beispielsweise<br />
Einweichautomaten oder –<br />
wie es teilweise im Ausland praktiziert<br />
wird – die Auslagerung einiger Arbeiten<br />
an Lohnunternehmer. Deutlich steigern<br />
lässt sich die Arbeitsproduktivität durch<br />
Betriebsvergrösserungen. Denselben Effekt<br />
wie Betriebsvergrösserungen hat<br />
die Konzentration auf gewisse Aufgaben<br />
wie bei der Arbeitsteiligen Ferkelproduktion<br />
(AFP) mit spezialisierten Deck-/<br />
Wartebetrieben und Abferkelbetrieben<br />
mit Aufzucht. Als geeignetes Mittel zur<br />
Schwachstellenanalyse und Betriebsverbesserung<br />
erwähnte Matthias Schick<br />
auch den Sauenplaner.<br />
<br />
8 · Stefan Schwab,<br />
Anicom-Niederlassungsleiter<br />
Mittelland<br />
(l.), gratuliert Christian<br />
Steffen aus Wyssachen<br />
zum Gewinn einer<br />
«Primera»-Sau beim<br />
Wettbewerb an der<br />
Suisse Tier.<br />
9 · Hansueli Christen,<br />
Leiter «<strong>UFA</strong> 2000» (r.):<br />
«Jung-, nicht Altsauen<br />
geben bei der Remontierung<br />
den Ton an.»<br />
10 · Paul Steiner,<br />
Verkaufsleiter <strong>UFA</strong><br />
Sursee: «Extra-<br />
Leistungen brauchen<br />
Extra-Futter.»<br />
11 · <strong>UFA</strong> 2000-Zucht -<br />
techniker Alois Gäm -<br />
perli (l.) trägt viel zum<br />
Zuchtfortschritt bei.<br />
12 · Urs Berweger,<br />
Ressortleiter <strong>UFA</strong> Wil.<br />
13 · Die Schweizer<br />
Schweineproduktion<br />
hat eine Chance,<br />
darüber waren sich die<br />
Tagungsbesucher einig.<br />
14 · Die <strong>UFA</strong>-Berater<br />
Hansruedi Tschumper<br />
(Mitte) und ...<br />
15 · ... Jürg Ammann<br />
(r.). Bei der Schweinehaltung<br />
geht der<br />
Diskussionsstoff nie<br />
aus.<br />
16 · Yvan Meuwly,<br />
Anicom-Niederlassungsleiter<br />
Ostschweiz,<br />
im Gespräch<br />
mit Walter Mock.<br />
11<br />
12<br />
14 15<br />
16<br />
13<br />
Autoren<br />
Matthias Roggli und<br />
Dr. Roman Engeler,<br />
<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 8401<br />
Winterhur.<br />
Mehr zu den «Premo»-<br />
Ebern und «Primera»-<br />
Muttersauen erhalten<br />
Sie bei der Anicom<br />
(www.anicom.ch), zu<br />
Produkten rund um<br />
die Fütterung bei der<br />
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www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 67
NUTZTIERE<br />
Rechtzeitig daran denken<br />
FLIEGENBEKÄMPFUNG IM SCHWEINESTALL Das Wohlbefinden und die<br />
Gesundheit von Mensch und Tier sind Hauptvoraussetzungen für eine moderne,<br />
leistungsfähige und artgerechte Tierproduktion. Diese Voraussetzungen sind bei einer<br />
Fliegenplage nicht mehr gewährleistet.<br />
Riccarda<br />
Ursprung<br />
Fliegenfalle mit<br />
Frassgift. Manche<br />
Betriebe berichten,<br />
dass helle Teller<br />
mehr Fliegen anlocken<br />
sollen als dunkle.<br />
Fliegen im Stall führen zu Unruhe<br />
und somit zu verminderter Futteraufnahme,<br />
Ferkelerdrücken, Kannibalismus<br />
und schlechten Arbeits -<br />
bedingungen für den Menschen.<br />
Ausserdem können Fliegen eine Vielzahl<br />
von Krankheitserregern übertragen wie<br />
Circoviren, Colibakterien, Salmonellen,<br />
Lawsonien, Kokzidien und andere Parasiten.<br />
Bei engem Zusammenliegen von<br />
Haus und Stall besteht eine erhöhte Gefahr<br />
der Übertragung von Keimen auf<br />
Nahrungsmittel, was im günstigen Fall<br />
ein Verderben der Lebensmittel zur Folge<br />
hat, unter ungünstigen Bedingungen<br />
aber schwere Erkrankungen beim Menschen<br />
hervorrufen kann.<br />
Explosionsartige Vermehrung<br />
Einige Fliegenarten finden im Stall ideale<br />
Brutstätten und können sich dort explosionsartig<br />
und ganzjährig vermehren.<br />
Die wichtigste und wohl bekannteste<br />
Spezies ist die Stubenfliege. Aber auch<br />
der ähnlich aussehende Wadenstecher<br />
kann durch seine schmerzhaften Stiche<br />
für Aufruhr im Stall sorgen. Ebenso unangenehm<br />
kann ein Befall mit Essigfliegen<br />
werden.<br />
Die grosse Stubenfliege Die<br />
Stubenfliege ist schwarz und 7 bis 8 mm<br />
lang. Die Maden sind rund, weisslich,<br />
bis zu 12 mm lang und häuten sich dreimal.<br />
Die Puppenruhe wird in einem<br />
bräunlich gefärbten Tönnchen verbracht.<br />
Das Weibchen legt bis zu 2000<br />
Eier in verwesende Stoffe. Dazu braucht<br />
es ein hohes Mass an Feuchtigkeit, wie<br />
es beispielsweise im Mist und in der<br />
Gülleschwimmschicht zu finden ist. Das<br />
Puppenstadium erfolgt an einem trockenen<br />
Ort. Danach verlässt die innerhalb<br />
weniger Stunden geschlechtsreife<br />
Fliege das Tönnchen und lebt rund zwei<br />
bis vier Wochen. Alle drei Entwicklungsstadien<br />
der Stubenfliege können<br />
überwintern. Die grosse Stubenfliege<br />
hält sich bevorzugt am Tier auf.<br />
Essigfliegen Je nach Art werden<br />
die Essigfliegen, die auch Fruchtfliegen<br />
genannt werden, 2 bis 4.5 mm gross und<br />
haben eine gelblich-braune Färbung.<br />
Die Maden sind weisslich, kompakt und<br />
messen 6 bis 8 mm. Die dunkelbraun<br />
gefärbte Tönnchenpuppe erreicht eine<br />
Länge von 4 mm. Das Weibchen legt im<br />
Verlauf von 10 bis 15 Tagen bis zu 350<br />
ovale, weisse Eier in faulende, vergärende<br />
Substanzen. Nach ein bis drei Tagen<br />
schlüpfen die Larven und verpuppen<br />
sich. Schon kurz nach dem Schlupf<br />
sind die Fliegen geschlechtsreif, so dass<br />
der gesamte Entwicklungszyklus unter<br />
günstigen Bedingungen nur sieben Tage<br />
dauert. Puppen und Fliegen dieser<br />
Arten können überwintern. Zur Plage<br />
werden sie vor allem im Spätsommer,<br />
wenn faulende Pflanzenreste vorhanden<br />
sind, können sich aber in gärenden Futterresten<br />
jederzeit explosionsartig vermehren.<br />
Die bevorzugten Aufenthaltsorte<br />
dieser Fliegen sind Wände und<br />
Einrichtungsgegenstände.<br />
Hygienische Massnahmen Damit<br />
die Fliegen keine idealen Brutbedingungen<br />
finden, sollten feuchte Stellen<br />
vermieden werden. Undichte<br />
Tränken und Wasserleitungen sowie offen<br />
zugängliche Wasserstellen können<br />
zur Kontamination des Trinkwassers mit<br />
Keimen führen. Futtertröge müssen regelmässig<br />
gereinigt werden und die Futterlagerung<br />
sollte trocken und vor Fliegen<br />
geschützt erfolgen. Stall und Hofbereich<br />
sind regelmässig zu reinigen,<br />
feuchte Dreckecken, ungeordnete Festmistplätze<br />
und Flüssigmistdeponien<br />
bieten sich als ideale Brutplätze an. Das<br />
Problem der Schwimmdecken als ideale<br />
Brutstätten für Fliegen liesse sich reduzieren,<br />
indem die Gülle 14-tägig entfernt<br />
und wenn möglich auch die Kanäle<br />
gespült würden (Spaltenunterseiten<br />
nicht vergessen).<br />
Trotz guter Hygienemassnahmen ist<br />
häufig eine Fliegenbekämpfung nötig.<br />
Hierzu können physikalische und chemische<br />
Methoden oder Nützlinge eingesetzt<br />
werden.<br />
Massiver Fliegenbefall in der<br />
Krankenbucht. Die Keime können so<br />
von den kranken auf die noch<br />
gesunden Tieren übertragen werden.<br />
68 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
NUTZTIERE<br />
Physikalische Methoden Zu den<br />
physikalischen Methoden gehören:<br />
• Fliegengitter.<br />
• Klebebänder und -schnüre auf Leimbasis.<br />
• UV-Lampen, die an Einflugschneisen<br />
aufgestellt werden.<br />
• Fliegenfänger, die meist Lockmittel<br />
und Hefe enthalten.<br />
• Fruchtfliegenfalle: Essig als Lockmittel<br />
(eventuell mit Wasser verdünnt)<br />
plus Seife (Verringerung der Oberflächenspannung,<br />
damit die Fliegen ertrinken).<br />
Chemische Methoden Der Gross -<br />
teil der Stubenfliegenpopulation befindet<br />
sich in Form von Eiern oder Larven<br />
(= Maden) in der Gülle. Daher müssen<br />
sowohl die Larven als auch die Fliegen<br />
in das Bekämpfungsprogramm miteinbezogen<br />
werden. Larvizide nennt man<br />
chemische Mittel, welche die Larven<br />
abtöten. Diese Mittel müssen auf alle<br />
möglichen Brutstätten ausgebracht werden.<br />
Der Einsatz sollte im Frühjahr vor<br />
Beginn der massenhaften Fliegenvermehrung<br />
beginnen und regelmässig<br />
wiederholt werden. Larvizide können<br />
entweder mit einer Giesskanne beziehungsweise<br />
Rückenspritze ausgebracht<br />
oder in Form von Granula auf die Gülle<br />
gestreut werden. Die beste Wirkung erzielt<br />
man durch eine vorhergehende<br />
Entleerung der Güllekanäle. Die Eier<br />
und Larven der Fruchtfliegen sind vor allem<br />
in vergärenden Futterresten zu finden,<br />
da hilft nur gründliche Reinigung<br />
bis in die kleinsten Ecken.<br />
Durch Insektizide werden die erwachsenen<br />
Fliegen abgetötet. Sie sind<br />
in verschiedener Verabreichungsform<br />
erhältlich:<br />
• Sprühmittel (Kontaktgifte) können<br />
mittels Rückenspritze auf gereinigte<br />
Wand- und Deckenflächen aufgesprüht<br />
werden. Das Aufbringen auf<br />
verschmutzte Oberflächen hat eine<br />
Reduktion der Wirksamkeit zur Folge.<br />
• Aerosole/Repellents haben oft nur einen<br />
kurzzeitigen Effekt.<br />
• Mit Sexuallockstoffen versehene<br />
Frassgifte produzieren weniger Resistenzen<br />
als Kontaktgifte; sie werden<br />
an Fensterbänken oder Köderstationen<br />
ausgelegt. Frassgifte können teilweise<br />
auch in Wasser aufgelöst an die<br />
Stallwände gestrichen werden.<br />
Die wichtigsten Grundsätze<br />
Bei der Fliegenbekämpfung gelten folgende Hauptregeln:<br />
• Massnahmen möglichst schon vor der Fliegenplage ergreifen und im<br />
Frühjahr rechtzeitig daran denken.<br />
• Auf die Fliegenlarven in Gülle und Mist achten.<br />
• Das Hauptaugenmerk sollte sich auf die Larvenbekämpfung richten.<br />
• Hat es viele Fliegen im Stall, empfiehlt sich eine erste Bekämpfung<br />
der erwachsenen Tiere mit Insektiziden (Streu-, Streich-, Spritzmittel,<br />
Aerosol oder Frassgift, eventuell Fliegenfänger).<br />
• Bei kleinen Fliegenpopulationen eignet sich auch der Einsatz von<br />
Güllefliegen und Schlupfwespen, wobei diese Nützlinge geschont<br />
werden müssen (Vorsicht mit Desinfektionsmitteln und Insektiziden).<br />
• Das gewählte Mittel soll gemäss den Angaben des Herstellers zum<br />
Einsatz kommen (Packungsbeilage lesen).<br />
Einsatz von Nützlingen Sind bereits<br />
viele Fliegen im Stall, sollten diese<br />
mit Hilfe chemischer Mittel bekämpft<br />
werden. Nach einer Wartefrist von ungefähr<br />
zehn Tagen kann mit dem Einsatz<br />
der Nützlinge begonnen werden. Auch<br />
bei Problemen mit insektizidresistenten<br />
Fliegenstämmen bieten Nützlinge eine<br />
Lösungsmöglichkeit.<br />
Der Einsatz von Güllefliegen eignet<br />
sich für Ställe mit Flüssigmist (Spaltenböden,<br />
Unterflurentmistungssysteme)<br />
und wird zur Bekämpfung der Stubenfliege<br />
eingesetzt. Die Larven der Güllefliege<br />
töten die Stubenfliegenlarven,<br />
indem sie diese mit ihren Mundwerkzeugen<br />
verletzen und aussaugen. Güllefliegen<br />
sind flugfaul, ortstreu und leben<br />
zurückgezogen in den Güllekanälen; sie<br />
sind daher keine Belästigung für<br />
Mensch und Tier. Während der Ansiedlungsphase<br />
der Güllefliegen dürfen keine<br />
chemischen Insektizide eingesetzt<br />
werden. Eine einmal gelungene Ansiedlung<br />
schützt im Warmstall jahrelang vor<br />
Fliegenplagen. Im Bereich des Ansiedlungsplatzes<br />
sollte kein Spritzwasser<br />
oder Desinfektionsmittel verwendet<br />
werden.<br />
Zur Bekämpfung von Stallfliegen und<br />
Wadenstechern in Tiefstreu von Ställen<br />
(Festmist) werden Schlupfwespen eingesetzt.<br />
Schlupfwespen sind nur wenige<br />
Millimeter gross und für Mensch und<br />
Tier vollkommen ungefährlich. Die<br />
Weibchen legen bis zu acht Eier in die<br />
Puppe der Stubenfliege. Die sich entwickelnden<br />
Larven töten den Wirt oder<br />
stechen andere Puppen zwecks Nahrungsaufnahme<br />
an. Schlupfwespen sind<br />
sehr temperaturanfällig (kälteempfindlich)<br />
und gehen zugrunde, sobald keine<br />
Fliegen vorhanden sind. Die gleichzeitige<br />
Ansiedlung von Schlupfwespe und<br />
Güllefliege wird nicht empfohlen, da die<br />
Schlupfwespe auch die Puppen der Güllefliegen<br />
zur Eiablage nutzt und diese<br />
zerstört.<br />
Für den Nützlingseinsatz günstige<br />
Zeitpunkte sind: Zirka eine Woche<br />
nach dem Ablassen der Gülle (Güllefliege)<br />
oder nach Erneuerung der Tiefstreu<br />
(Schlupfwespe). Begonnen wird<br />
mit der Nützlingsansiedlung am besten<br />
dann, wenn die Fliegenpopulation<br />
noch klein ist.<br />
<br />
Durch Fliegen werden<br />
Keime übertragen, die<br />
Futterhygiene ist nicht<br />
mehr gewährleistet.<br />
Autorin Dr. med.<br />
vet. Riccarda Ursprung,<br />
Schweinegesundheitsdienst<br />
(SGD), Zürich.<br />
www.suisag.ch<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 69
NUTZTIERE<br />
Hat sich bewährt<br />
DIE KALKSTROHMATRATZE wurde vor zwei Jahren durch<br />
die Landor in der Schweiz eingeführt. Bis heute haben sich<br />
nun schon über 100 Betriebsleiter für eine Kalkstrohmatratze in ihren<br />
Liegeboxen entschieden und täglich kommen neue dazu.<br />
Videofilm zu diesem Artikel<br />
www.ufarevue.ch<br />
Roland<br />
Walder<br />
René<br />
Simon<br />
Das Prinzip der Kalkstrohmatratze<br />
ist relativ einfach. In einem Futtermischwagen<br />
werden Stroh und<br />
kohlensaurer Kalk zusammen mit<br />
Wasser zu einem homogenen Gemisch<br />
gerührt und in die Liegeboxen verteilt.<br />
Die Masse muss richtig feucht sein, damit<br />
sie in der Liegeboxe gut haftet und<br />
sich genügend verdichtet. Nur so entsteht<br />
eine kompakte und bequeme Unterlage,<br />
welche die Kühe zum Liegen<br />
motiviert.<br />
Zahlreiche Vorteile<br />
Othmar Isenschmid ist Teilhaber am APMB (Alberswiler Pionier Milchbetrieb) in Albers wil (LU). Für diese Betriebsgemeinschaft<br />
arbeiten zwei Mann vollzeitlich, zwei Mann 70 % und ein Mann auf Abruf. 80 ha landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche sowie 900 000 kg Milchlieferrecht, das in einem Freilaufstall mit 120 Milchkühen produziert wird, gehören<br />
zum APMB.<br />
Wie wurden Sie auf die Kalkstrohmatratze aufmerksam?<br />
Othmar Isenschmid: Wir nahmen den Stall im Sommer 2008 in Betrieb. Die Boxen füllten wir mit Kompost, merkten<br />
aber schon bald, dass das keine ideale Lösung war und schauten uns nach Alternativen um. Per Zufall lasen wir dann in<br />
der <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> einen Bericht zur Kalkstrohmatratze der Landor und haben uns mit einem ihrer Berater in Verbindung<br />
gesetzt. Wir schauten mit ihm zusammen mehrere Betriebe an und waren sofort überzeugt vom Prinzip der Kalkstrohmatratze.<br />
Wie gingen Sie beim Anlegen der Kalkstrohmatratze vor?<br />
Zuerst räumten wir das alte Material aus den Boxen. Danach mischten wir Stroh, Kalk und Wasser im Futtermischwagen,<br />
bis die Mischung so war wie wir sie gerne haben. Danach luden wir die Mischung vom Futtermischwagen in den<br />
Hoflader, fuhren direkt in den Stall und kippten die Mischung in die Boxen. Danach verfestigten wir es mit einer<br />
Viberplatte.<br />
Wo liegen die Vorteile der Kalkstrohmatratze ihrer Meinung nach?<br />
Uns überzeugt vor allem die Festigkeit und die Sauberkeit der Matratze. Aus hygienischer Sicht eine super Sache. Dank<br />
dem Kalk und dem gehäckselten Stroh bleiben Liege flächen trocken und kompakt. Die Euter sind sauberer und die<br />
Klauen trockener. Ziemlich schnell stellten wir den<br />
markanten Rückgang im Strohverbrauch fest. Nicht zu<br />
verachten ist sicherlich auch die Wirkung des Kalkes<br />
auf dem Feld. Der Kalk geht ja in die Gülle und mit<br />
der Gülle aufs Land. Der Vorteil des Feuchtkalks ist,<br />
dass er sich in der Gülle nicht absetzt, sondern<br />
schwimmt.<br />
Was können Sie zum Arbeitsaufwand sagen im<br />
Vergleich zu früher?<br />
Der Arbeitsaufwand ist geringer. Vorher mussten wir<br />
immer mit der Gabel viel Material umschichten. Dank<br />
der Kompaktheit der Kalk-Stroh-Matratze hat sich<br />
diese Arbeit massiv reduziert. Man muss die Boxen<br />
nur noch schnell ausstreichen.<br />
Othmar Isenschmid.<br />
Nur kohlensaurer Kalk Es gilt zu<br />
betonen, dass der richtige Kalk verwendet<br />
wird. Nur kohlensaurer Kalk<br />
unter dem Namen «Feuchtkalk» darf<br />
verwendet werden. Dessen Körnchen<br />
haben einen Durchmesser von weniger<br />
als 0.09 mm, haften durch die Feuchtigkeit<br />
an den Strohhalmen und<br />
schwimmen in der Gülle. Damit ist gewährleistet,<br />
dass der Kalk nicht absinkt<br />
und sich auf dem Boden der Güllegrube<br />
festsetzt.<br />
Kurze Strohhäcksel Weiter sollte<br />
darauf geachtet werden, dass 3 bis 4 cm<br />
lange Strohhäcksel verwendet werden.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass die<br />
Wasseraufnahme und das Wasserhaltevermögen<br />
umso besser sind, je feiner<br />
das Stroh zerkleinert wird. Kurzes Stroh<br />
lässt sich zudem besser verteilen und<br />
macht weniger Probleme auf Spaltenböden.<br />
Weniger Kosten als mit Strohmatratze<br />
Der Einbau einer Kalkstrohmatratze<br />
lohnt sich aus finanzieller<br />
Sicht. Der durchschnittliche<br />
fi nanzielle Jahresaufwand für eine Kalkstrohmatratze<br />
liegt unter demjenigen<br />
eines reinen Strohbettes. Feuchtkalk ist<br />
billiger als Stroh und bei der Kalkstrohmatratze<br />
wird durch die Kühe weniger<br />
Stroh aus den Boxen getragen als bei<br />
der normalen Strohmatte. Diese Strohersparnis<br />
wirkt sich finanziell aus. Zwar<br />
fällt der Aufwand im ersten Jahr etwas<br />
grösser aus, dafür in den Folgejahren<br />
umso geringer. Denn die Kalkstrohmatratze<br />
muss nicht komplett erneuert<br />
werden, es wird nur nachgestreut. Um<br />
den abtrocknenden und hygienisierenden<br />
Effekt und die Weichheit der Matratze<br />
zu erhalten, sollte pro Jahr zweibis<br />
viermal neuer Kalk in die Boxen verteilt<br />
werden.<br />
Der tägliche Arbeitsaufwand mit der<br />
Boxenpflege verringert sich massiv mit<br />
einer Kalkstrohmatratze. Das verschafft<br />
dem Landwirt freie Zeit.<br />
70 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
NUTZTIERE<br />
Gesündere Kühe Auch für die Tiere<br />
hat die Kalkstrohmatratze viele Vorteile.<br />
In der Liegebox hemmt Kalk die<br />
schädlichen Bakterien. Studien der Universität<br />
Pennsylvania haben gezeigt,<br />
dass die Zahl der Bakterien Kebsiella<br />
spp., Escherichia coli und Streptococcus<br />
spp. in Boxen, die mit Kalk eingestreut<br />
wurden, an den Zitzenspitzen der Kühe<br />
niedriger war als bei der Boxenpflege<br />
mit einem säurehaltigen Mittel oder bei<br />
getrockneten Holzspänen.<br />
In bequemen, weichen und BTS-konformen<br />
Liegematten, wie es korrekt angelegte<br />
Kalkstrohmatratzen sind, liegen<br />
die Kühe vermehrt und bleiben sauberer.<br />
Das vermindert die Gelenk- und Euterprobleme.<br />
Zudem steigt tendenziell<br />
die Milchleistung. Im Stehen fliessen<br />
zirka 240 l Blut pro Stunde durch das<br />
Euter, im Liegen sind es um die 340 l.<br />
Zu guter Letzt gelangt der von den<br />
Kühen herausgetragene oder bei der<br />
Säuberung herausgenommene Kalk via<br />
Hofdünger aufs Feld und dient zur Erhaltungskalkung.<br />
Auf der weichen und kompakten Kalkstrohmatratze liegen Kühe gern.<br />
Fazit Mit der Kalkstrohmatratze<br />
schlägt man zwei Fliegen auf einen<br />
Streich. Der eingestreute Kalk stabilisiert<br />
und hygienisiert die Kuhmatratze,<br />
die Tiere fühlen sich wohler. Danach<br />
dient der via Hofdünger ausgebrachte<br />
Teil an Kalk zur Erhaltungskalkung.<br />
Auch aus finanzieller Sicht macht sich<br />
eine Kalkstrohmatratze schon im zweiten<br />
Jahr bezahlt. Zudem verringert sich<br />
der tägliche Aufwand für die Boxenpflege,<br />
was dem Landwirt freien Raum<br />
schafft, den er anderweitig gewinnbringend<br />
einsetzen kann.<br />
<br />
Autoren Roland<br />
Walder und René<br />
Simon arbeiten im<br />
Landor-Beratungsdienst.<br />
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Fortsetzung<br />
Seite 74<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 71
NUTZTIERE<br />
Prävention muss verstärkt werden<br />
SEUCHENBEKÄMPFUNG Die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit in den<br />
Jahren 2008 und 2009 hat parallel zur BVD-Impfung stattgefunden und mitgeholfen,<br />
eine Seuchenverbreitung im grossen Stil zu vermeiden. Es gibt einleuchtende Gründe<br />
zur Annahme, dass in Mitteleuropa vermehrt Seuchen auftreten könnten. Ist die<br />
Schweiz dagegen gewappnet?<br />
Bovine Virus Diarrhoe (BVD), Geflügelgrippe,<br />
Blauzungenkrankheit<br />
– all diese Tierseuchen waren hier<br />
zu Lande in den letzten Jahren ein<br />
Thema. Experten gehen davon aus, dass<br />
Krankheiten sich künftig noch leichter<br />
verbreiten. Die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> erkundigte<br />
sich bei Hans Wyss, Direktor vom Bundesamt<br />
für Veterinärwesen (BVET), was<br />
das für die Schweiz bedeutet.<br />
<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>: Die Impfung gegen die<br />
Blauzungenkrankheit hat eine intensive<br />
Debatte ausgelöst. Ist man gegenüber<br />
Impfungen kritischer geworden?<br />
Hans Wyss: Das Bewusstsein, welche<br />
Errungenschaft die Impfungen bedeuten,<br />
ist heute etwas verloren gegangen.<br />
Unsere Grosseltern mussten<br />
sich mit Krankheiten auseinandersetzen,<br />
die in der Schweiz jetzt keine Rolle<br />
mehr spielen.<br />
Impfkampagne 2010 gegen Blauzungenkrankheit<br />
Tiergattungen: Für Rindvieh und Schafe ist die Impfung obligatorisch.<br />
Freiwillig können Tierhalter auch ihre Ziegen, Lamas, Alpakas und<br />
Wildwiederkäuer beim kantonalen Veterinäramt für eine Impfung<br />
anmelden.<br />
Zeitpunkt: Die Impfungen finden zwischen Mitte Februar und Ende<br />
Mai 2010 statt.<br />
Ausnahmen: Bis zum dritten Lebensmonat müssen Rinder und Schafe<br />
nicht geimpft werden. Ausnahmen gelten ebenfalls für Tiere, die im<br />
Alter von höchstens sechs Monaten geschlachtet werden, sowie für<br />
Rinder, die innerhalb von zwei Monaten nach dem ersten Impftermin<br />
und Schafe, die innerhalb eines Monates nach dem Impftermin<br />
geschlachtet werden.<br />
Impfstoff: Bovilis ® BTV8 von Intervet (bereits 2008 eingesetzt).<br />
Gesuche um Impfverzicht: Wer sein Rindvieh oder seine Schafe nicht<br />
impfen lassen will, reicht bis am 12. Februar 2010 ein entsprechendes<br />
Gesuch beim kantonalen Veterinäramt ein.<br />
Kosten: Der Bund trägt die Kosten für den Impfstoff. Die Tierarztkosten<br />
werden zwischen Tierhaltern und Kanton aufgeteilt. Wer eine Befreiung<br />
von der Impfung beantragt, bezahlt eine Bearbeitungsgebühr und trägt<br />
die Gesamtkosten bei einem allfälligen Krankheitsausbruch im Betrieb.<br />
Doch man sollte immer an die Schäden<br />
denken, die ohne Impfung entstehen<br />
würden. So fallen Milchverlust, geringere<br />
Gewichtszunahmen, Folgeschäden<br />
am Gesundheitszustand, eine<br />
weitere Verbreitung der Krankheit und<br />
im schlimmsten Fall die Verendung der<br />
Tiere bei der Blauzungenkrankheit wirtschaftlich<br />
sehr ins Gewicht, geschweige<br />
vom Tierwohl, das massiv leidet. Darum<br />
steht die Mehrzahl der Tierhalterorganisationen<br />
hinter einer Impfung gegen<br />
die Blauzungenkrankheit. Bei all dem<br />
darf man nicht vergessen, dass Impfungen<br />
von Tieren ja nichts Aussergewöhnliches<br />
sind. Jährlich muss jedes<br />
Pferd obligatorisch gegen Pferdeinfluenza<br />
geimpft werden, beim Geflügel<br />
sind regelmässige Impfungen gang und<br />
gäbe. Das hat nie zu Widerstand geführt.<br />
Heute hat die Blauzungenkrankheit in<br />
der Schweiz keine grössere Bedeutung<br />
mehr als andere Seuchen. Macht da ein<br />
Impfobligatorium wirklich noch Sinn?<br />
Natürlich weiss man nie, was ohne<br />
Impfung wäre. Mit Blick auf die rund 70<br />
Fälle, in denen während den letzten<br />
zwei Jahren noch Tiere nachweisbar an<br />
der Blauzungenkrankheit erkrankten,<br />
war die Impfkampagne ein Erfolg. Jetzt<br />
geht es darum, die vorteilhafte Situation<br />
zu festigen.<br />
Wie sieht es mit der Ansteckungsgefahr<br />
aus den Nachbarländern aus?<br />
In Italien werden Tiere in gefährdeten<br />
Gebieten geimpft. In Deutschland<br />
plädierten zwar alle Fachleute für ein<br />
erneutes Impfobligatorium, aber aus<br />
politischen Gründen und wegen den<br />
Kosten wurde dies abgelehnt. Für<br />
Schweizer Tiere kommt die Gefahr vor<br />
allem aus dem Westen, weil dort am<br />
meisten Krankheitsfälle auftraten. Nach<br />
den negativen Erfahrungen mit der<br />
Freiwilligkeit impft Frankreich auch<br />
2010 flächendeckend, wodurch sich die<br />
Einschleppungsgefahr in die Schweiz<br />
reduziert.<br />
Der Impfstoff wurde teils kritisiert,<br />
nicht nur fürs Tier, sondern auch für die<br />
Fleischkonsumenten negative Nebenwirkungen<br />
zu haben.<br />
Keiner der verwendeten Impfstoffe<br />
verfügt über irgendwelche kritischen<br />
Aspekte. Alle Impfstoffe haben ein ordentliches<br />
Zulassungsverfahren durchgemacht.<br />
Das heisst, der Hersteller<br />
musste aufgrund von umfassenden Versuchen<br />
beweisen, dass der Impfstoff<br />
unschädlich ist. Ausserordentlich war<br />
bei den Impfstoffen gegen die Blauzungenkrankheit,<br />
dass die Schweizer Zulassungsbehörde<br />
noch zusätzliche Tests<br />
anordnete, die sich ebenfalls als unbedenklich<br />
erwiesen haben. Auch in anderen<br />
Ländern wurden die Impfstoffe<br />
geprüft und breitflächig eingesetzt, ohne<br />
dass sich unerwünschte Nebenwirkungen<br />
gezeigt hätten. Immer wieder<br />
bestätigte sich, dass die Impfstoffe sehr<br />
sicher sind und Nebenwirkungen selten<br />
vorkommen.<br />
Bei 77 % der Betriebe, die wiederholte<br />
Aborte gemeldet hatten, wurden Keime<br />
gefunden, von denen bekannt ist,<br />
dass sie zu Aborten führen. Was war bei<br />
den anderen 23 %?<br />
77 % ist ein hoher Anteil, bei dem die<br />
Ursachen für die Aborte ermittelt werden<br />
konnte. Ansonsten findet man im<br />
Schnitt vielleicht bei der Hälfte der<br />
72 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
NUTZTIERE<br />
Aborte eine Ursache. Die Untersuchung<br />
zeigt damit, dass die Impfungen bei<br />
diesen Aborten kaum eine Rolle gespielt<br />
haben.<br />
Können Sie bei der kurzfristigen Impfstoffbeschaffung<br />
unabhängig von den<br />
Versuchsresultaten der Hersteller entscheiden?<br />
Von den Firmen, die Impfstoffe entwickeln,<br />
sind wir vollkommen unabhängig.<br />
Es gelten Spielregeln wie bei einer<br />
Bauausschreibung. Die Firma mit<br />
dem besten Angebot erhält den Auftrag.<br />
Experten gehen davon aus, dass sich<br />
Seuchen vermehrt in weiten Teilen der<br />
Welt ausbreiten.<br />
Die zunehmende Mobilität führt zu<br />
einer grösseren Verbreitung von Krankheiten.<br />
Die Klimaveränderung kann<br />
diese Entwicklung beeinflussen. Aber<br />
die einzelnen Fälle müssen differenziert<br />
betrachtet werden. So stellt<br />
sich beim Blauzungen-Virustyp 8<br />
die Frage, was wichtiger war, der Klimaeinfluss<br />
oder die Mobilität. Möglich<br />
ist, dass man früher einfach nicht<br />
realisierte, dass auch bei uns heimische<br />
Mücken das Virus übertragen können.<br />
Wie reagieren Sie beim BVET auf diese<br />
Prognosen?<br />
Es gibt keinen Grund zur Panik, aber<br />
neue Gefahren müssen frühzeitig erkannt<br />
werden. Konkret gilt es, das frühzeitige<br />
Erkennen von Gefahren, das sogenannte<br />
Monitoring, noch zu<br />
intensivieren. Zudem müssen vorbeugende<br />
Massnahmen im Bereich der Hygiene<br />
auf den Landwirtschaftsbetrieben<br />
noch verstärkt ins Auge gefasst werden.<br />
Das BVET ist viel mit den europäischen<br />
Veterinärämtern in Kontakt. So bleiben<br />
Hans Wyss,<br />
Direktor vom<br />
Bundesamt für<br />
Veterinärwesen,<br />
rät Tierhaltern,<br />
die empfohlenen<br />
Hygienemassnahmen<br />
in ihren<br />
Ställen einzuhalten,<br />
um die Ausbreitung<br />
von Krankheiten<br />
zu erschweren.<br />
Doch gegen<br />
Seuchen braucht es<br />
oft weiter gehende<br />
Massnahmen.<br />
wir immer auf neuestem Stand des Wissens<br />
über allfällige neue Krankheiten,<br />
deren Eigenart und über die wirkungsvollsten<br />
Bekämpfungsmöglichkeiten.<br />
Welche Schlüsse ziehen Sie aus der<br />
Blauzungenkrankheits-Kampagne für die<br />
Bekämpfung künftiger Seuchen?<br />
Die Blauzungenkrankheit ist ein gutes<br />
Beispiel von erfolgreicher Prävention.<br />
So hatten wir seit einigen Jahren ein<br />
Früherkennungssystem am Laufen, weil<br />
wir vermuteten, die Krankheit kommt<br />
früher oder später in die Schweiz.<br />
Schon vor dem ersten Fall machten wir<br />
mit einer Informationskampagne auf<br />
die Krankheit und die Symptome aufmerksam.<br />
Und mit der vorbeugenden<br />
Impfung konnten wir ein massives Ausbreiten<br />
der Krankheit verhindern. Die<br />
ganze Durchführung der Impfkampagne<br />
war jedoch ein Kraftakt. Gerade in<br />
der Prävention wollen wir künftig noch<br />
schneller und flexibler handeln können.<br />
Jede Seuche muss einzeln angeschaut<br />
werden, um daraus gezielte<br />
Massnahmen ableiten zu können. Beispielsweise<br />
das Q-Fieber, das sich vor<br />
kurzem in niederländischen Ziegenpopulationen<br />
massiv ausbreitete. Eine solche<br />
Häufung von Fällen ist in der<br />
Schweiz nicht zu erwarten, weil die hiesigen<br />
Ziegenbestände viel kleiner sind<br />
als in Holland. Dort gibt es Betriebe mit<br />
Tausenden von Tieren.<br />
Wie geht es nach 2010 weiter? Bleibt<br />
das Impfobligatorium gegen die Blauzungenkrankheit<br />
bestehen?<br />
Das kann ich heute noch nicht sagen.<br />
Falls wir und die umliegenden Gebiete<br />
im Ausland es schaffen, dass die Blauzungenkrankheit<br />
nicht wieder aufflackert,<br />
rechne ich für 2011 mit keinem<br />
Impfobligatorium mehr. Deshalb ist<br />
auch 2010 eine gute Impfabdeckung<br />
wichtig.<br />
<br />
Autor Matthias Roggli, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />
8401 Winterthur<br />
Mehr über die Seuchenbekämpfung<br />
des Bundesamtes für Veterinärwesen<br />
sowie über die Blauzungenkrankheit<br />
steht unter www.bluetongue.ch und<br />
www.bvet.admin.ch<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 73
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2942 Alle 032 471 09 79<br />
2800 Delémont 032 422 49 25<br />
1564 Domdidier 026 675 21 41<br />
1470 Estavayer-le-Lac 026 663 93 70<br />
3360 Herzogenbuchsee 062 956 62 25<br />
3232 Ins 032 312 03 70<br />
1733 Treyvaux 026 413 17 44<br />
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Fortsetzung<br />
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Ameise, mit Ladegerät,<br />
bis 2.5 m, Fr. 3000<br />
079 848 15 70<br />
Heuventilator Lico<br />
Radial, 7.5 PS,<br />
Schaltuhr; Gebläse<br />
Dücker, 15 PS, Fr. 600<br />
052 745 21 12<br />
Bodenfräse Pegoraro,<br />
2.5 m, top Zustand<br />
079 723 61 25<br />
Diverse Förderbänder<br />
079 426 06 35<br />
NEU<br />
NOUVEAU<br />
mit<br />
zusätzlichen<br />
Rubriken<br />
Breitreifen 800/65-32,<br />
passend zu Fendt 700er<br />
Serie 079 653 96 35<br />
Heuschrottmesser<br />
Aebi, mit 20 m Kabel,<br />
Fr. 200; Verteilanlage,<br />
Fr. 50 055 412 40 36<br />
Heupresse Welger<br />
AP12K, top Zustand<br />
079 420 56 82<br />
Kreiselegge Lely, 3 m,<br />
mit Packerwalze und<br />
Autsatteleinrichtung,<br />
guter Zustand, wenig<br />
gebraucht<br />
079 673 95 16<br />
Bührer Spezial, 1959,<br />
Pneu und Farbe neu,<br />
tech. i.o., Benzin<br />
078 674 09 21<br />
Raum TG<br />
Viehanhänger, für<br />
Traktorenzug 16VE<br />
055 280 19 46<br />
Abwurfschacht Lanker,<br />
für Kunststoffsilo,<br />
Fr. 200 052 657 27 74<br />
o. 079 470 26 57<br />
Mulchgerät, 80 cm,<br />
zu Aebi CC56, CC66,<br />
CC55, betriebsbereit<br />
055 440 34 64<br />
Schneepflug Zaugg<br />
63-150-2, 1.50 m breit,<br />
hydr. schwenkbar,<br />
inkl. 1 Paar Seiten -<br />
bleche zu Aebi CC66,<br />
mit Zusatzhydraulik<br />
055 440 34 64<br />
Heugebläse Aebi<br />
FG46, 20 PS,<br />
Elektromotor<br />
055 440 34 64<br />
Traktoren Dreiseitenkipper,<br />
günstig<br />
079 622 45 82<br />
Silohäcksler Botsch<br />
IBR, 25 PS Motor, mit<br />
elek. Schleifapparat, Fr.<br />
1500 079 723 61 25<br />
Umschlaggerät<br />
Betonsilo, 8 m 3 ,<br />
funktionell i.o., Fr. 900<br />
079 723 61 25<br />
Traktor Güldner G 40,<br />
Jg. 65; Schneeketten,<br />
11 x 32, wenig<br />
gebraucht, Fr. 600<br />
061 841 27 82<br />
Ladewagen Steyr 801,<br />
top Zustand; Mixerpumpe<br />
Früh Rapid 505;<br />
Kleintierställe, massiv<br />
034 461 28 94<br />
Herserotative Falk,<br />
2.5 m, revisée, peint<br />
neuve, Fr. 2300<br />
032 462 23 13<br />
Doppelräder 12.4/36,<br />
Patent Müller, 5 Stern,<br />
Profil mind. 90 %, Fr.<br />
1900 041 921 16 35<br />
Kunstoffsilo Huber,<br />
2 Stk. 3.5 m, 105 m 3 ,<br />
6 Lucken, rehbraun,<br />
mit Kranbahn;<br />
Hydroschneckenfräse<br />
MUS- Max, Sauggebläse<br />
11 KW, Chromstahl,<br />
Saugleitung und<br />
Elektrosteuerung,<br />
inkl. Zyklon, Verfügbar<br />
ab September 2010<br />
052 653 11 60<br />
Mähbalken ESM,<br />
zu Aebi Motormäher,<br />
1.42 m, Fr. 450<br />
078 835 33 68<br />
Fortsetzung<br />
Seite 76<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 75
Marktplatz<br />
Nutzen Sie die Kontaktchancen<br />
mit allen Schweizer Landwirten<br />
Fortsetzung<br />
von Seite 75<br />
Fendt Farmer 103S,<br />
45 PS, gefederte<br />
Forderachse, 1 DW,<br />
Doppelräder, hydr.<br />
Lenkung, Schnellkuppler,<br />
teilrevidiert, top<br />
Zustand, günstiger Preis<br />
079 713 34 82<br />
Reform Metrac 2002,<br />
mit Front- Rasenmähwerk,<br />
Baujahr 1988,<br />
2980 h, letzte MFK<br />
4.2009, Fronthydraulik<br />
Kat. 1, Front- und<br />
Heckzapfwelle 540<br />
U/min., Mähwerk ist<br />
neu, 1.50 m Mähbreite,<br />
3 Messer, Seitenauswurf<br />
rechts, Fotos auf<br />
agrarmaschinen.ch, Fr.<br />
9900 078 744 30 32<br />
Aufsitzwischmaschine<br />
Rapid Dulevo 90, 1.2 m<br />
Arbeitsbreite, Benzinmotor<br />
755 h, hydro -<br />
statischer Antrieb,<br />
Hochentleerung, guter<br />
Zustand, Fr. 3200;<br />
Wischmaschine Hako<br />
Hamster 700 E, 75 cm<br />
Arbeitsbreite, Batterie-<br />
Elektroantrieb mit<br />
Ladegerät, Fr. 1500<br />
078 744 30 32<br />
Laub-Heugebläse, zu<br />
Traktor oder Zweiachsmäher,<br />
Zapfwellen -<br />
antrieb, 1000 U/min,<br />
Neumaschine, Fr. 4800;<br />
Mistschieber, für<br />
Laufstall, 1.5 m Arbeits -<br />
breite, Elektroantrieb,<br />
mit Ladegerät, Fotos<br />
auf agrarmaschinen.ch<br />
078 744 30 32<br />
Traktor Fiat 500 DT<br />
Spezial, mit Kabine<br />
und Frontlader, 4000 h<br />
079 622 45 82<br />
Luftdruckanlage,<br />
komplett, zu Traktor;<br />
Silo, 100 m 3 ; Unibed<br />
Schaad; Allradachse<br />
New Holland Feldhäcksler;<br />
Kreiselegge<br />
Falc Fox, 3 m<br />
079 243 75 25<br />
Düngerstreuer<br />
Waggon; Einscharpflug<br />
Menzi Nr. 6; Glocken<br />
Biaggi, alt<br />
079 748 30 57<br />
Heuschrote, elek., mit<br />
Kabelrückzugrolle,<br />
Fr. 400; Melkmaschine<br />
Alfa Laval VTU 18 MM<br />
079 732 45 74<br />
Dreschmaschine,<br />
alt und günstig<br />
034 493 32 83<br />
Ladewagen Mengele<br />
285, sehr guter Zustand<br />
032 641 23 43<br />
Ballenzange Kondor,<br />
2-jährig; Kartoffeldämpfer,<br />
Holz Feuerung<br />
032 351 23 58<br />
Kompletträder<br />
13.0/75-16 SL 10 PLY,<br />
1 Paar, zu Ladwagen,<br />
neuwertig, Fr. 400<br />
055 280 29 09<br />
Fiat 80-90 DT, Allrad<br />
Hi Lo, Fronthydraulik,<br />
breite Komfortkabine,<br />
Heizung, 80 PS, All -<br />
radbremse, Anhängerbremsventil,<br />
Halbgang,<br />
ZW 540-1000, 9000 h,<br />
Bremsen revidiert,<br />
Fr. 16'500<br />
079 287 52 89<br />
Schweinefütterungsanlage<br />
Zimmerli,<br />
komplett, 7.5 PS<br />
Pumpe, Stande 800 l,<br />
Futtersilo 4 t, Wiegestab,<br />
Chromstahl,<br />
Wiegecomputer,<br />
Schottertank 4600 l,<br />
Verhandlungspreis<br />
Fr. 13'500<br />
079 673 68 30<br />
Pneu Kleber, occ.,<br />
Grösse 11.2 R 44<br />
Radial, Profil 25 %,<br />
Fr.250/Stk.<br />
052 657 27 74 o.<br />
079 470 26 57<br />
Volvo V90 Kombi,<br />
Automat, ab MFK<br />
Nov. 09, 8-fach ber.,<br />
top Zustand, Fr. 7800<br />
052 301 03 41<br />
Dieseltank, 1000 l,<br />
Fr. 90; Doppelrad<br />
Schaad, 2 Stk., 11 x 28,<br />
Ø 70.5 cm, Fr. 150<br />
044 767 12 77<br />
Ernteprofi Pöttinger,<br />
Kurmannachse,<br />
Dossierw., Querband;<br />
Viehwagen, 5 x 2 m,<br />
mit PL 079 403 03<br />
64<br />
LANDTECHNIK<br />
gesucht<br />
Schleppschlauchverteiler<br />
077 418 96 43<br />
Schlauchhaspel,<br />
für flachrollbare<br />
Güllenschläuche<br />
077 418 96 43<br />
Traktor Bührer Tractospeed<br />
ab 19.00 Uhr<br />
052 763 38 97<br />
Bewässerungrohre,<br />
mit Regner<br />
079 441 88 79<br />
Siloschneidezange, an<br />
Pneulader, 1.80 m bis<br />
2 m breit; Schwemmkanalroste,<br />
80 cm<br />
breit, 4 cm hoch, Auf -<br />
lage 30 mm, Schlitzbreite<br />
ca. 16 m<br />
079 563 82 41<br />
Frontlader,<br />
zu Same Dorado oder<br />
Same Explorer 60<br />
077 418 96 43<br />
Kochherd Tiba, mit<br />
Einfeuerung rechts,<br />
mit oder ohne<br />
Backofen, wenn<br />
möglich Glaskeramik,<br />
Farbe weiss oder braun,<br />
Masse 60 cm x 125 cm<br />
062 723 23 04<br />
Pick-Up zu Transporter<br />
Rapid Cargo 15s, gut<br />
erhalten; Schleifrechen,<br />
1.4 m, kein Alu<br />
079 676 34 50<br />
Viktor Kabine,<br />
für Landini 6500<br />
044 833 04 76<br />
Kraftfutterstation,<br />
für Milchkühe, komplett<br />
056 401 26 22<br />
Holzhacker, 3-Punkt<br />
Anbau, Zapfwellen -<br />
antrieb, ca. 20 cm<br />
Durchsatz<br />
079 425 93 05<br />
Schwemmkanal-<br />
Betonrost, alt und<br />
gebraucht<br />
071 298 20 86<br />
NEU<br />
NOUVEAU<br />
mit<br />
zusätzlichen<br />
Rubriken<br />
Heuentnahmekran,<br />
günstig<br />
079 673 24 71<br />
Heubelüftungsroste,<br />
Kt. BE-LU<br />
079 444 67 62<br />
Tandem-3-Seiten -<br />
kipper oder Einachs-<br />
3-Seitenkipper<br />
079 278 45 31<br />
Schleppschlauchverteiler<br />
zu Druckfass, ca.<br />
7 m 041 787 21 89<br />
Tandemwannenkipper,<br />
occ. körnerdicht<br />
079 684 91 45<br />
Allradtraktor, ca. 60 PS<br />
079 245 25 02<br />
Sickerleitungs-Rohre,<br />
PE gelocht, Ø 100 mm ,<br />
sowie ca. 12 Rohr<br />
Ø 600 mm oder grösser<br />
079 393 06 60<br />
Silo Huber 7B, 90 m 3 ,<br />
ø 3,5 m, braun oder<br />
grün, mit UV Schutz<br />
079 643 59 65<br />
1 Paar Messer zu<br />
Heuschrote SFW 160,<br />
Gebr. Weiber Sursee,<br />
oder ganze Heuschrote,<br />
günstig<br />
062 723 23 04<br />
Gummimatten,<br />
gebraucht<br />
032 313 13 93<br />
Heurüstmaschine,<br />
Kranmodell; Silo -<br />
ver teiler, elektrisch;<br />
Heumesser, elektrisch,<br />
220 V; Güllenmixer,<br />
ca. 10-15 PS, evt. mit<br />
Untersetzungsgetriebe<br />
oder Traktormixer<br />
079 678 81 49<br />
Faltenschieber, für<br />
Rinder und Kühe;<br />
Heuentnahmekran<br />
078 871 64 15<br />
Sternhackgerät Haruwy,<br />
für Maiskartoffeln,<br />
Rüben 079 765 20 26<br />
Grubber, leicht,<br />
für 80 PS Traktor<br />
052 657 19 61<br />
Lamellen, zu Kuhnflex<br />
KF 4 056 668 13 85<br />
Kälbertränkeautomat,<br />
möglichst günstig<br />
079 673 24 71<br />
Kindersitz, für Traktor,<br />
gefedert oder<br />
ungefedert, Preis nach<br />
Verhandlung<br />
079 519 18 59<br />
Milchraum Container<br />
079 848 15 70<br />
Weideunterstand,<br />
einfach, mobil,<br />
für ca. vier Rinder<br />
056 664 26 89<br />
Tandem- oder<br />
Einachskipper<br />
079 278 45 31<br />
Gummiförderband<br />
078 910 87 39<br />
Traktor Systra, Zustand<br />
egal 079 208 51 89<br />
Traktor Hürlimann, rot<br />
oder grün, bis Jahrgang<br />
1975 062 299 14 30<br />
Messerbalken, zu<br />
Kramer, 20 PS, Jg. 60-<br />
65 und Bucher D 1800<br />
055 280 29 09<br />
Ballenförderband,<br />
Leichtband<br />
078 910 87 39<br />
Stabkrümlmer, 3 m<br />
079 787 20 67<br />
Betonspaltenboden,<br />
1.95 - 2 m lang, 14 cm<br />
hoch 071 944 11 37<br />
Hecklader Farmi o. ä.<br />
071 866 11 27<br />
Subaru Legacy, 2.2 l, ab<br />
MFK, mit Anhängerkupplung,<br />
bis Fr. 5000<br />
079 575 25 52<br />
Achsen, ca. 7 t;<br />
Forstseilwinden Tajfun,<br />
6 t 033 744 40 62<br />
Glockentreicheln;<br />
Schellen; Klopfen,<br />
auch defekte, werden<br />
abgeholt<br />
079 575 25 52<br />
Kippschaufel;<br />
Klauenstand; Kuh -<br />
trainer, wenn möglich<br />
gratis, ab 20.00 Uhr<br />
079 911 32 08<br />
Anbindevorrichtung<br />
Safix 034 493 32 83<br />
Kuh-Selbstfanggitter<br />
für 16 Plätze minimum<br />
in Reihe; Liegeboxen-<br />
Trennbügel; Kälber-<br />
Selbstfanggitter für<br />
Mutterkuhhaltung,<br />
Occasion<br />
062 773 11 08<br />
Mistrampe, Alu, ca.<br />
5 m 041 910 11 29<br />
Traktor Bührer-Tractospeed,<br />
ab 19.00 Uhr<br />
052 763 38 97<br />
LANDTECHNIK<br />
zu verschenken<br />
Pneubrückenwagen,<br />
2.5 t Tragkraft<br />
052 745 14 79<br />
Kälbermist,<br />
ca. 2 x 30 m 3 pro Jahr,<br />
ab Niederwil SG<br />
071 393 66 69<br />
Milchzentrifuge, elek.,<br />
5 l 052 318 12 74<br />
Güllenrohre, 17 Stk.<br />
055 283 23 46<br />
LANDTECHNIK<br />
zu vermieten<br />
Traktoren John Deere<br />
1950 65 PS, 5820 88<br />
PS, 6410 100 PS, 630<br />
125 PS, 6600 110 PS,<br />
6820 140 PS 052<br />
685 14 03<br />
LANDTECHNIK<br />
Raritäten<br />
Berner Sonntagstracht,<br />
Gr. 42-44<br />
062 922 70 23<br />
IMMOBILIEN<br />
zu verkaufen<br />
Beteiligungen, an<br />
grossem Gemischtbetrieb<br />
mit Rinderhaltung,<br />
ca. 1900 ha LN, lang -<br />
fristige Pacht mit<br />
günstiger Möglichkeit<br />
für Landkäufe, nörd -<br />
liches Mitteldeutschland,<br />
Chiffre 0110<br />
Martkfruchtbetrieb,<br />
800 ha Pacht /<br />
Eigentum, mit kompl.<br />
Betriebsausstattung<br />
Hofstelle, Technik,<br />
Inventar, Mitteldeutschland<br />
/ Börde<br />
Ø 80 BP, Chiffre 0210<br />
Gemischtbetrieb, mit<br />
Mutterkuhhaltung,<br />
langfristige Pachtver -<br />
träge für 500 ha Acker,<br />
250 ha Grünland,<br />
günstige Möglichkeit<br />
Land zu erwerben,<br />
Raum Thüringen,<br />
Chiffre 0310<br />
Betrieb, mit ca 1000 ha<br />
Ackerland, 300 ha<br />
Grünland, intensive<br />
Rinderhaltung, geeignet<br />
für Biogasstandort,<br />
Raum Thüringen,<br />
Chiffre 0410<br />
Milchviehbetrieb, in<br />
Polen nahe deutscher<br />
Grenze, ca. 900 ha,<br />
6.5 Mio. kg Milchquote,<br />
Milchlieferung seit<br />
2001 nach Deutschland,<br />
gutes Fachpersonal,<br />
günstige vertragliche<br />
Kaufoption zum<br />
Flächenerwerb, ca. €<br />
2500 / ha, Chiffre 0510<br />
Fortsetzung<br />
Seite 87<br />
76 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
Bauernfamilien in Europa: Schwierigkeiten und Hilfsangebote<br />
KURZMELDUNGEN<br />
LANDLEBEN<br />
Generationenkonflikte, Eheprobleme,<br />
Arbeitsüberlastung, Liquiditätsengpässe,<br />
Selbstmordgedanken,<br />
Überschuldung und fehlende betriebliche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
– die Liste der Problemauslöser<br />
für Bauernfamilien liest sich in ganz<br />
Demission<br />
Seit 16 Jahren präsidiert Ueli Tobler,<br />
Pfarrer von Müntschemier (BE), das<br />
bäuerliche Sorgentelefon und die reformierte<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Kirche und<br />
Landwirtschaft (SRA-<br />
KLA). Auf Ende 2010<br />
werde er demissionieren,<br />
kündigte er an.<br />
Die Verbindung von<br />
Gemeindearbeit und<br />
Landwirtschaft habe ein spannendes<br />
Arbeitspensum ergeben, erklärt er,<br />
und dass er diese Aufgaben weitergeben<br />
möchte, bevor sich Ermüdungserscheinungen<br />
bemerkbar machen.<br />
http://blogs.ref.ch/tobler.php<br />
Zum Rechten schauen<br />
Zum Thema «Frauen schauen zum<br />
Rechten im Stall» organisiert das Beratungsteam<br />
Appenzell Ausserrhoden<br />
einen Kurs. Das Ziel ist den<br />
Bäuerinnen, die ihre Männer im Stall<br />
vertreten, Grundlagen der Rindviehhaltung<br />
zu vermitteln und Sicherheit<br />
im Umgang mit unerwarteten Situationen<br />
im Stall. Auf dem Hof von der<br />
Familie Felix Knöpfel in St. Gallen-<br />
Winkeln am 19. 2. 2010 (10 bis 16<br />
Uhr). Anmeldung: 071 353 67 64<br />
christine.koella@ar.ch<br />
Jubiläum mit Flechtgetreide<br />
Seit 25 Jahren sind Claudia und<br />
Ruedi Künzi in Maschwanden die<br />
schweizweit führenden Produzenten<br />
von Getreidedekorationen. Ihre<br />
Aktivitäten zum Jubiläumsjahr sind<br />
auf der neu gestalteten Homepage<br />
(www.getreidedeko.ch) aufgeschaltet,<br />
so zum Beispiel der Strohflechtkurs<br />
vom 20. und 21. März 2010.<br />
Anmeldung: 044 767 14 23.<br />
Die Tochter meiner Mutter<br />
Das 11. Bäregg-Frauen-Forum widmet<br />
sich der Auseinandersetzung,<br />
150 JAHRE<br />
AM PULS DER NATUR 2010<br />
Europa gleich. Vertreter bäuerlicher<br />
Sorgentelefone und Familienberatungsstellen<br />
aus Frankreich, Belgien,<br />
Deutschland und der Schweiz haben<br />
Mitte Januar 2010 an einem Workshop<br />
(Bild) in Wernau bei Stuttgart<br />
zudem festgestellt, dass ihre Beratungspraxis<br />
von einer ähnlichen<br />
Grundhaltung geprägt ist: Förderung<br />
der Lebensqualität von Bauernfamilien.<br />
Unterschiede zeigen<br />
sich bei der Tiefe des Hilfsangebots:<br />
Das Spektrum reicht von anonymer<br />
Telefonberatung (CH) über Beratung<br />
vor Ort (D, B) bis zur gemeinsamen<br />
politischen Aktion (F). Ermutigend<br />
tönte das Schlusswort eines pensionierten<br />
Bauern und Familienbegleiters<br />
aus Frankreich: «Bisher war ich<br />
ein EU-Skeptiker. Jetzt habe ich zum<br />
ersten Mal erlebt, dass die Zusammenarbeit<br />
innerhalb Europas die<br />
Bauernfamilien auch stärken kann!»<br />
Ueli Straub, Agridea, Vorstand Bäuerliches<br />
Sorgentelefon:<br />
041 820 02 15, Mo 08.15 – 12.00<br />
und Do 18.00 – 22.00<br />
Aktion 72 Stunden<br />
Mit dem Projekt «Aktion 72 Stunden»<br />
sollen Jugendliche gemeinnützige<br />
Projekte umsetzen, begleitet<br />
von den Radiosender der SRG SSR<br />
idée suisse. Der Startschuss fällt am<br />
9. 9. 2010. Landjugendgruppen mit<br />
Ideen sollen sich melden via Email<br />
info@landjugend.ch oder an der<br />
Tier&Technik am Landjugend-Stand<br />
in der Halle 3.1. www.landjugend.ch<br />
Versöhnung und Heilung der Beziehung<br />
zur eigenen Mutter. Referentin<br />
ist die Primarlehrerin Ruth<br />
Schmocker-Buff (TDM, Weiterbildung<br />
in Transaktionsanalyse und Familiensystemik).<br />
Die Veranstaltung<br />
findet am Donnerstag, den 4. März<br />
2010, 13.30 am Inforama Emmental<br />
(Bild), Bärau bei Langnau (BE)<br />
statt und ist kostenlos.<br />
Anmeldung: Kurssekretariat des<br />
Inforama Waldhof, 4900 Langenthal<br />
062 916 01 01<br />
WETTBEWERB<br />
Geschenk-Abo<br />
gewinnen!<br />
Wie heisst der Apéro-Service der Luzerner<br />
Bäuerinnen? Senden Sie das<br />
Lösungswort via SMS an die <strong>UFA</strong>-<br />
<strong>Revue</strong>. Zehn Gewinner werden<br />
ausgelost und erhalten als Preis ein<br />
Jahres-Abo des Schweizer Kochmagazins<br />
«le menu». «Le menu» serviert<br />
neue wie auch klassisch-bewährte<br />
Rezepte, hergestellt mit Schweizer<br />
Produkten. Die Leser haben einen<br />
exklusiven Zugriff auf die grösste bebilderte<br />
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www.lemenu.ch.<br />
Gesucht ist der Name des Apéro-<br />
Service der Luzerner Bäuerinnen.<br />
Schicken Sie eine SMS mit: KFL<br />
Lösungswort Name Adresse an 9292<br />
(90 Rp.). Einsendeschluss 15.2.2010.<br />
Auflösung Wettbewerb<br />
<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> 1/2010<br />
«Landhand» hiess das Lösungswort<br />
im Januarwettbewerb. Gewonnen<br />
haben Heidi Schnyder aus Näfels,<br />
Curdin Hunger aus Thalkirch, Adrian<br />
Berger aus Tafers, Martha Zwahlen<br />
aus Mamishaus, Rosmarie Leibundgut<br />
aus Oschwand, Willi Vogt<br />
aus Güttingen, Emmi Lehmann aus<br />
Humlikon, Hans Schürch aus Madiswil,<br />
Albert Götz aus Bretzwil und<br />
Vreni Habegger aus Arni. Sie erhalten<br />
die DVD-Landgang, die die Geschichte<br />
der Familie Ammann erzählt.<br />
Ammanns bewirtschaften<br />
ihren Hof, dann verkaufen sie alles.<br />
Die Kamera war mit dabei.<br />
www.landgang-film.ch<br />
Tagesaktuelle Neuigkeiten<br />
www.ufarevue.ch<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 77
LANDLEBEN<br />
BÄUERINNEN KOCHEN<br />
Bäuerinnen machen Party<br />
REGIONAL UND SAISONAL Es scheint als hätten viele Kunden auf sie gewartet –<br />
die Bäuerinnen Aperogruppen. Bereits gibt es davon einige in der Schweiz.<br />
Die <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong> unterhielt sich mit zwei Bäuerinnen der Luzerner Apero-Bäuerinnen,<br />
die seit Mai 2009 unter dem Namen Agricatering ihre Kunden verwöhnen.<br />
Helen Heller bewirtschaftet<br />
mit ihrem Mann<br />
Peter einen 15-ha-<br />
Betrieb in Willisau. Sie<br />
ist Mutter von drei<br />
Kindern (Patric 18,<br />
Domenic 15 und<br />
Dario 4). Im Vorstand<br />
von Agricatering ist<br />
sie Kassierin.<br />
<strong>UFA</strong> <strong>Revue</strong>: Im Mai 2009 sind Sie mit<br />
Agricatering gestartet. Wie war die Nachfrage?<br />
Helen Heller: Sehr gut. Unsere Erwartungen<br />
wurden übertroffen und wir<br />
waren überrascht über das positive<br />
Echo.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Die Leute sind<br />
begeistert. Unser Pluspunkt ist, dass die<br />
Leute wissen, woher unsere Produkte<br />
kommen.<br />
Also Lachsbrötchen und Orangensaft gibt<br />
es bei Ihnen nicht.<br />
Helen Heller: Nein, ganz sicher<br />
nicht. Auch Schinkengipfeli, Chips und<br />
Nüsschen sucht man vergebens.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Statt Orangensaft<br />
gibt es Süssmost. Wir setzen<br />
auf landwirtschaftliche Produkte aus<br />
unserer Region …<br />
Helen Heller: … und legen grossen<br />
Wert auf Regionalität und Saisonalität.<br />
Das Angebot an knackigem Gemüse<br />
mit Dipsauce ist allerdings im Winter<br />
reduziert und beschränkt sich auf Rüebli.<br />
Ergänzt durch die sehr beliebten<br />
Randenhäppchen.<br />
Wer sind Ihre Kunden?<br />
Daniela Bucher-Rölli: Landwirtschaftliche<br />
Organisationen wie der<br />
Bauernverband, die fenaco-LANDI Gruppe<br />
oder das Landwirtschaftsamt, aber<br />
Brombeer-Streusel-Blechkuchen<br />
Butter für das Blech<br />
Streusel:<br />
250 g Mehl, 2 Prisen Salz<br />
¼ TL Backpulver, 125 g Zucker<br />
150 g Butter, kalt, in Stücke geschnitten<br />
1 Ei, verquirlt<br />
Füllung:<br />
400 g kleine Brombeeren oder grosse halbiert<br />
Guss:<br />
400 g Quark (evtl. 200 g Crème fraìche + 200 g Quark)<br />
125 g Zucker<br />
1 Vanillestängel, längs aufgeschnitten, ausgeschabtes Mark<br />
3 Eier, Puderzucker zum Bestreuen<br />
Mehl, Salz, Backpulver und Zucker mischen. Butter beifügen und zu einer<br />
krümeligen Masse verreiben, eine Mulde formen. Ei hineingiessen,<br />
miteinander vermischen. ²/3 des Streusels ins bebutterte Blech verteilen.<br />
Flach drücken, so dass der Boden bedeckt ist und dabei einen Rand<br />
formen. Brombeeren auf dem Streusel verteilen. Für den Guss alle<br />
Zutaten verrühren und über die Beeren giessen. Mit dem beiseite<br />
gestellten Streuseln bestreuen. In der Mitte des auf 200 °C vorgeheizten<br />
Ofens 45 bis 50 Minuten backen. Auskühlen lassen. Vor dem Servieren<br />
mit Puderzucker bestreuen. Rezept von Helen Heller<br />
Daniela Bucher-Rölli aus Zell (LU) wird mit ihrem Mann in den<br />
nächsten Jahren den elterlichen Betrieb übernehmen. Sie ist Mutter<br />
von vier Kindern (Roderic 6, Timon 4 ½, Fabio 3 ½, Elio 1 ½), das<br />
fünfte ist unterwegs. Im Vorstand von Agricatering ist sie für die<br />
Kommunikation zuständig.<br />
78 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
BÄUERINNEN KOCHEN<br />
LANDLEBEN<br />
auch viele Unternehmen, die mit der<br />
Landwirtschaft gar nichts am Hut haben.<br />
Immer mehr engagieren uns auch<br />
Privatpersonen für familiäre Anlässe.<br />
Warum machen Sie mit bei Agricatering?<br />
Helen Heller: Ich koche und backe<br />
gerne und folgte einem Aufruf in der<br />
BauernZeitung.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Mir ging es<br />
ähnlich. Zudem komme ich so auch un-<br />
Randen-Häppchen<br />
Zahnstocher<br />
5 kleine Randen, geviertelt<br />
wenig Butter<br />
1 Weichkäse<br />
(270 g, in 20 Scheiben geschnitten)<br />
1–2 rote Zwiebeln, in Ringe geschnitten<br />
rosa Pfeffer, grob zerdrückt<br />
Die Randenviertel knapp weich garen.<br />
Herausnehmen. Butter in der Pfanne<br />
schmelzen. Die Randenviertel kurz darin<br />
schwenken und auf einer Platte<br />
anrichten. An jedes Randenstück mit<br />
einem Zahnstocher eine Käsescheibe<br />
und einen Zwiebelring anstecken. Mit<br />
Pfeffer bestreuen und lauwarm<br />
servieren. Rezept von Helen Heller<br />
ter die Leute und lerne andere Bäuerinnen<br />
kennen.<br />
Helen Heller: Im Februar 2009 war<br />
ein Informationstreffen und es fanden<br />
sich 31 Bäuerinnen bereit, die mitmachen<br />
wollten. Anfangs Mai gründeten<br />
wir Agricatering und am 12. Mai hatten<br />
wir schon den ersten Grossanlass mit<br />
über 550 Leuten. Das war unsere Feuertaufe.<br />
Es hat alles geklappt, auch<br />
wenn es ein bisschen hektisch war.<br />
Da muss ja organisatorisch vorher einiges<br />
gelaufen sein.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Ja, das stimmt.<br />
Wir hatten Weiterbildungstage zum Thema<br />
gesetzliche Vorschriften, Anrichten<br />
und Dekorieren von Aperoplatten. Und<br />
brachten die Werbung in Schwung.<br />
Helen Heller: Von Sursee und Emmen<br />
aus organisieren zwei Koordinatorinnen<br />
die Einsätze mit dem Internet-Instrument<br />
«Doodle». Sie schreiben zum Beispiel<br />
«Apero vom 1. März, 70 Fleischkäsewürfel,<br />
70 Schinkenomeletten, 3 kg<br />
Brot etc.» Jede schreibt hinein, was und<br />
wie viel sie davon produzieren kann.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Anhand dieser<br />
Angaben wird die Sammeltour organisiert.<br />
Und wo kommt das Geschirr und Besteck<br />
her?<br />
Helen Heller: Bei der Koordinatorin<br />
ist jeweils ein kleines Inventar an Tellern,<br />
Gläsern und weiteres Material, das<br />
wir laufend ergänzen.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Was es<br />
braucht sind Aperoplatten. Beim Start<br />
von Agricatering machten wir einen<br />
Aufruf. Jede brachte Silberplatten, Brotkörbe<br />
oder Coupgläser, die sie nicht<br />
mehr braucht, mit.<br />
Fleischkäse-Würfel<br />
120 g Kalbsbrät<br />
Zahnstocher<br />
20 g Mais<br />
1 TL Balsamicoessig<br />
1 Zehe Knoblauch gepresst<br />
1 kleine Zwiebeln fein gehackt<br />
Peterli fein gehackt<br />
Basilikum fein gehackt<br />
Salz, Pfeffer<br />
50 g frische Champignons<br />
20 g Rüebli fein geschnitten<br />
20 g Essiggurken fein geschnitten<br />
Brät, Knoblauch, Zwiebeln, Peterli, Basilikum, Rüebli, Essiggurken und<br />
die feingeschnittenen Champignons miteinander vermengen und in<br />
eine kleine mit Blechreinpapier ausgelegte Cakeform füllen. Die Masse<br />
gut zusammendrücken. Vor dem Backen 1 Stunde kühl stellen. Bei<br />
180 °C. 1 Stunde backen. Herausnehmen und die Flüssigkeit abgiessen.<br />
In der Form auskühlen lassen. Den Fleischkäse stürzen und den<br />
Backrand wegschneiden. Fleischkäse in 2 cm dicke Scheiben und in<br />
2 mal 2 cm breite Würfel schneiden. Kein gefrorenes Brät verwenden,<br />
(fällt beim Backen zusammen). Mit einem Zahnstocher anrichten.<br />
Rezept von Helen Heller<br />
Helen Heller: Der Bruder von Daniela<br />
stellte uns Natursteinplatten aus Granit<br />
zur Verfügung. Auf denen wirken die<br />
Silber- oder auch Spiegelplatten einfach<br />
toll.<br />
Trotz viel Eigenleistung entstanden aber<br />
doch Kosten, zum Beispiel für die Werbung,<br />
für Flyer und Homepage?<br />
Helen Heller: Jede von uns zahlte eine<br />
Eintrittsgebühr von 100 Fr. plus einen<br />
Jahresbeitrag von 20 Fr. ein. Finanzielle<br />
Unterstützung erhielten wir zudem vom<br />
Bauernverband und vom kantonalen<br />
Landwirtschaftsamt. Das war unser<br />
Startkapital.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Viele sind uns<br />
finanziell entgegen gekommen. Die<br />
LANDI im Kanton Luzern haben unsere<br />
schwarzen T-Shirts gesponsert.<br />
Helen Heller: Wir wollen selbsttragend<br />
sein. Unsere Standardpreise betragen<br />
für das Minibuffet 10 Fr., für die Maximalvariante<br />
20 Fr. pro Person. Die<br />
Preise sind gerechnet ab 25 Personen<br />
und sind in unseren allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
nachzulesen. Über-<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 79
LANDLEBEN<br />
BÄUERINNEN KOCHEN<br />
Apéro-Schinkenomeletten<br />
60 g Mehl,<br />
2 Prisen Salz<br />
1 Ei<br />
1.4 dl Milch<br />
10 g Butter<br />
Etwas Schnittlauch,<br />
70 g Frischkäse<br />
Senf<br />
Estragon frisch<br />
Pfeffer<br />
100 g Buurehamme rund<br />
Mehl, Salz, Eier, Milch, Butter und Schnittlauch glattrühren. Etwas<br />
Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze zerlassen und mit wenig Teig<br />
feine, goldgelbe Omeletten backen. Frischkäse, Senf Estragon verrühren,<br />
mit Salz und Pfeffer abschmecken. Drei Omeletten am Rand übereinander<br />
legen und mit der Frischkäsemasse bestreichen. Den Schinken<br />
aufrollen und je eine Rolle an den Rand einer Omelette legen. Die<br />
Omeletten um den Schinken aufrollen, in Frischhaltefolie einwickeln.<br />
Die Rollen eine Stunde in den Kühlschrank legen. Die Enden mit einem<br />
Messer glatt schneiden, den Rest in je 6 Stücke schneiden, abwechselnd<br />
gerade und schräg. Rezept von Priska Niffeler<br />
Adressen von Bäuerinnen-Apèro-Gruppen:<br />
Agricatering/LU: Für die Region Sursee: Priska Niffeler, Mauensee,<br />
077 451 30 36, priska.niffeler@agricatering.ch<br />
Für die Region Emmen: Hanne Heini, Emmenbrücke,<br />
077 402 30 48, hanne.heini@agricatering.ch<br />
Apéro Chuchi Freiamt/AG: Lisbeth Wilmes, Oberrüti,<br />
041 787 00 76, aperochuchi@bluewin.ch<br />
Apéro/FR: Sensler Apéro Margrit Roggo, Düdingen, 026 493 42 80<br />
Délices de la ferme, Elisabeth Roulin, 026 413 12 61<br />
Créapéro, Christine Glauser, 026 658 17 80<br />
Bäuerinnen-Party-Service Seeland GmbH/BE: Margrit Meuter,<br />
Gostel 5, 3234 Vinelz, bps.seeland@bluewin.ch,<br />
Buirä-Apéro Team/NW: Theres Odermatt-Barmettler, Ennetmoos,<br />
041 610 42 46, theres.odermatt@bauernapero.ch,<br />
Landfrauen Apéro/OW: Theres Halter, Giswil, 041 675 24 16,<br />
mail@aperogruppe.ch<br />
Werdenberger Bäuerinnen-Apéro/SG: Barbara Dürr-Bruhin, Gams,<br />
081 771 46 20, apero@werdenberg.ch<br />
nehmen wir noch den Service, berechnen<br />
wir dafür einen Stundenansatz von 35 Fr.<br />
Unser Ziel, zugegeben in weiter Ferne liegend,<br />
wäre eine zentrale Küche, von wo<br />
aus man das Catering betreiben könnte.<br />
Was verdient Ihr dabei?<br />
Helen Heller: Wir haben Stundenansätze<br />
für die Produktion, für den Koordinationsaufwand<br />
und für den Service.<br />
Der Stundenansatz ist vergleichbar mit<br />
jenem, den ich früher, als ich in der Alterspflege<br />
arbeitete, hatte. Ich mache<br />
das in erster Linie nicht, um Geld zu verdienen,<br />
sondern ich backe und koche<br />
sehr gerne. Zudem vertrete ich damit<br />
mit Freude unseren Bauernstand. Klar<br />
will ich selber nicht drauflegen, die Unkosten<br />
müssen gedeckt sein.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Jede macht<br />
das, was sie daheim hat. So kann aus<br />
den Hofprodukten eine Wertschöpfung<br />
realisiert werden. Wenn ich Brot backe,<br />
werden die Zutaten auf dem Lieferschein<br />
vermerkt und zu einem einheitlichen<br />
Tarif abgerechnet. Dazu haben<br />
wir jedes Gericht dreimal gekocht, mit<br />
genauen Mengenangaben und exakten<br />
Zeitangaben. Daraus entstanden Durchschnittswerte,<br />
die für uns alle gelten.<br />
Also kein Kochen nach Handgelenk mal<br />
Pi und Würzen nach eigenem Ermessen?<br />
Helen Heller: Nein, das geht in einem<br />
professionellen Catering-Service nicht.<br />
Es muss alles klar deklariert sein. Als<br />
Hilfsmittel benutzen wir ein Rezeptprogramm<br />
auf dem Computer, wo wir die<br />
Anzahl Personen eingeben und die<br />
Mengenangaben automatisiert entsprechend<br />
durchgerechnet werden.<br />
Sie haben beide Kinder, vielfältige Pflichten<br />
im Haushalt, aber auch draussen in<br />
Stall und Feld. Wie hat eure Familie auf<br />
dieses Engagement reagiert?<br />
Helen Heller: Ich bin grössenordnungsmässig<br />
10 % pro Woche für das<br />
Agricatering engagiert und das lässt sich<br />
mit Familie und Haushalt gut vereinbaren.<br />
Gestöhnt wird höchstens, wenn es<br />
ums Testkochen beziehungsweise Testessen<br />
geht. Aber ansonsten begrüsst es<br />
meine Familie sehr.<br />
Daniela Bucher-Rölli: Bei mir ist es<br />
auch so. Ich muss auch kein schlechtes<br />
Gewissen haben, wenn ich mal in der<br />
Produktion verhindert bin, dann springt<br />
jemand anders ein. Bei so einer grossen<br />
Gruppe ist das kein Problem. Es ist kein<br />
Muss oder eine Verpflichtung, die einem<br />
erstickt. Alle bei uns haben Familie,<br />
da ist Flexibilität wichtig.<br />
Frau Bucher-Rölli, ich frage gleichwohl<br />
nach, Sie haben vier Kinder zwischen<br />
1 und 6 Jahren, das fünfte unterwegs.<br />
Wie schaffen Sie das?<br />
Daniela Bucher-Rölli: Ich mache<br />
meistens das Brot. Dann beginne ich am<br />
Vorabend, verwende weniger Hefe und<br />
lasse den Teig am Vorabend gehen. Zum<br />
Backen stehe ich in der Früh auf, wenn<br />
die Kinder noch schlafen. Zudem unterstützen<br />
mich mein Mann und auch meine<br />
Eltern. Gerade, weil ich zu Hause<br />
sehr engagiert bin, freue ich mich auf die<br />
monatlichen Vorstandstreffen und<br />
schätze es, zu einem Team zu gehören.<br />
Es ist sehr schön, weil die Motivation da<br />
ist und alle mitdenken.<br />
<br />
Autorin Die Fragen stellte Daniela<br />
Clemenz, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>, 8401 Winterthur<br />
Bilder Agricatering.ch<br />
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Dankbare Dauerblüher<br />
BEGONIEN entfachen ein buntes Feuerwerk in<br />
leuchtenden Farben. Wer Ende Februar Knollen antreibt,<br />
kann die Blüten ab Mai bis zum Frost eine ganze Saison<br />
lang geniessen. Die Pflege der Dauerblüher ist kaum der Rede<br />
wert – und sie werden sogar von Schnecken verschont.<br />
GARTENSEITE<br />
LANDLEBEN<br />
Unter dem Begriff «Begonien» segeln<br />
die verschiedensten Gewächse. Die<br />
einen sind genügsame Zimmerpflanzen<br />
mit aparten Blattformen<br />
und -farben. Dazu gesellen sich Lorraine-<br />
Begonien, die im Winter in Weiss und<br />
Rosatönen blühen. Eliator-Begonien sind<br />
das ganze Jahr als blühende Zimmerpflanzen<br />
im Angebot.<br />
Die einjährigen Begonien semperflorens<br />
Hybriden kann man im März und<br />
April aus Samen ziehen. Sie erreichen 20<br />
cm Höhe und sind Dauerblüher auf dem<br />
Balkon, in Rabatten und auf Gräbern.<br />
Die imposanteste Gruppe sind die Knollenbegonien<br />
in vielen Sorten. Nach Minusgraden<br />
stirbt die Pflanze oberirdisch<br />
ab. Die Knollen ausgraben und frostfrei<br />
überwintern.<br />
Knollen antreiben Für eine frühe<br />
Blüte lohnt es sich, die Knollen ab Ende<br />
Februar aus dem Winterschlaf zu wecken.<br />
Dazu legt man sie während einer<br />
guten Stunde in handwarmes Wasser.<br />
Als Pflanzgefässe eignen sich flache<br />
Schalen, Obstkistchen oder Töpfe mit<br />
etwa 12 cm Durchmesser. Sie werden<br />
mit Aussaaterde, Torfersatz oder Blumenerde<br />
gefüllt.<br />
Darauf die Knollen mit der Einbuchtung<br />
nach oben betten und sie höchstens<br />
einen Zentimeter hoch mit Substrat<br />
bedecken und angiessen. Die bepflanzten<br />
Gefässe an einen kühlen Ort stellen.<br />
Licht ist nicht nötig, denn die Knollen<br />
sollen zuerst tüchtig Wurzeln schlagen.<br />
Jeweils vorsichtig mit temperiertem<br />
Wasser giessen: Das Substrat sollte<br />
gleichmässig feucht sein, Nässe<br />
fördert hingegen Fäulnis.<br />
Nachwuchs zum Nulltarif Nach<br />
vier bis sechs Wochen erscheinen die<br />
ersten Triebe. In diesem Stadium können<br />
die Knollen zur Vermehrung mit einem<br />
Messer geteilt werden. Jedes Stück<br />
muss wenigstens eine gut entwickelte<br />
Knospe aufweisen. Für die Weiterkultur<br />
ist nun Zimmertemperatur und viel Licht<br />
gefragt, jedoch keine direkte Sonne. Sobald<br />
sich die Jungpflanzen den Platz in<br />
den Schalen streitig machen, werden sie<br />
in Töpfe oder Balkonkistchen mit humusreicher<br />
Erde gesetzt. Pro zehn Liter<br />
Substrat eine kleine Handvoll Hornspäne<br />
untermischen. Dann sind die Begonien<br />
bis im Herbst gut versorgt.<br />
Die Pflanzen an milden Frühlingstagen<br />
zur Angewöhnung ans Aussenklima<br />
ins Freie stellen. Aber Vorsicht: Begonien<br />
sind ausgesprochen frostempfindlich!<br />
Hingegen mögen die meisten Sorten<br />
einen Platz im Halbschatten und<br />
sogar im Schatten. Es gibt aber auch<br />
Züchtungen für Sonnenplätze und Kaskadenformen<br />
für Ampeln. <br />
Edith<br />
Beckmann<br />
Zum Verlieben:<br />
Begonie mit<br />
Blüten wie<br />
niedliche Rosen.<br />
Foto: Rolf Handke/pixelio<br />
Autor Edith Beckmann,<br />
Freie Journalistin<br />
BR aus Frauenfeld (TG),<br />
leidenschaftliche<br />
Gärtnerin mit Wurzeln<br />
in der Landwirtschaft.<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
Hängebegonien bezaubern<br />
mit üppigen Blütenkaskaden.<br />
Foto: IZB<br />
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten<br />
• Im Februar ist höchste Zeit für letzte Schnittarbeiten an Obstbäumen,<br />
Kiwi, Reben und Gehölzen!<br />
• Es lohnt sich, etwa alle vier Jahre vor dem Gartenstart eine<br />
Bodenanalyse für die bedarfsgerechte Düngung erstellen zu lassen.<br />
• Unter Folie im Freiland können Ungeduldige Erbsen, Puffbohnen,<br />
Karotten, Spinat und Zwiebeln säen.<br />
• Frühkartoffeln an einem hellen Platz bei 10 bis 12 °C vorkeimen<br />
lassen.<br />
• Fuchsien zurückschneiden und sie hell und wärmer stellen.<br />
Abgeschnittene Zweige auf 10 cm stutzen und zur Vermehrung in<br />
einem Wasserglas bewurzeln lassen.<br />
• Kresse und Keimsprossen sowie Küchenkräuter auf der Fensterbank<br />
kultivieren.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 85
LANDLEBEN<br />
ICH BIN GERNE BAUER<br />
Faszinierende<br />
Abwechslung<br />
Christoph Brütsch (28)<br />
aus Barzheim (SH):<br />
«Manchmal<br />
fühlt man sich<br />
schon etwas<br />
eingeengt!»<br />
Christoph Brütsch ist eher ein untypischer<br />
Bauernsohn, wollte er anfänglich<br />
doch gar nicht Bauer werden und hat<br />
selbst während seiner Ausbildung oft<br />
damit geliebäugelt, sich später einmal<br />
anderweitig zu orientieren. So richtig<br />
ernst wurde es dann erst im Vorfeld der<br />
Lehrabschlussprüfung. Dann hat sich<br />
der heutige Meisterbauer definitiv für<br />
diesen Beruf entschieden. Damals nämlich<br />
– vor sechs Jahren – bot ihm sein Vater<br />
den Betrieb zur Pacht an.<br />
Zwei Jahre später konnte Brütsch den<br />
Hof bereits sein Eigen nennen. «Ich beabsichtigte,<br />
den Munimaststall zu erweitern,<br />
meine Eltern hingegen wollten<br />
nicht mehr selbst bauen», fasst Brütsch<br />
die damalige Situation zusammen. Das<br />
Bauen, oder generell das Erweitern,<br />
wird den umtriebigen Jungbauern auch<br />
künftig auf Trab halten. Mit einer Nutzfläche<br />
von 60 ha und einem Tierbestand<br />
von 240 Mastkälbern und –muni verfügt<br />
er zwar bereits jetzt schon über einen<br />
ansehnlichen Betrieb, doch die unmittelbare<br />
Grenznähe ist für ihn immer wieder<br />
ein Anlass, dorthin zu schauen, wo<br />
halt vieles noch grösser ist. «Manchmal<br />
fühlt man sich hier schon etwas eingeengt».<br />
Er kann sich aber nicht dazu<br />
durchringen, irgendwo im Ausland sein<br />
Glück zu suchen. «Die Schweiz bietet<br />
einfach eine gewisse Sicherheit». Mit<br />
Skepsis blickt er möglichen Grenzöffnungen<br />
entgegen, wären doch seine Betriebszweige<br />
wie Munimast oder Kartoffeln<br />
massiv in ihrer Wirtschaftlichkeit<br />
gefährdet. Einzig die Spezialität des Betriebs,<br />
nämlich der Anbau – auch die<br />
Ernte und das Trocknen – von Kürbiskernen<br />
hätte seiner Ansicht nach gute<br />
Perspektiven bei einem Freihandel.<br />
Als Präsident der landwirtschaftlichen<br />
Genossenschaft Thayngen macht sich<br />
Brütsch für moderne Strukturen stark.<br />
«Nur wer sich einsetzt, kann seine Gedanken<br />
einbringen und letztlich umsetzen»,<br />
lautet seine Devise. Reduziert hat<br />
er seine übrigen Aktivitäten – zugunsten<br />
der Familie: Brütsch ist seit drei Jahren<br />
mit Rahel, die ihn überall unterstützt und<br />
Rückhalt bietet, verheiratet, demnächst<br />
erwarten sie ihr zweites Kind. eng<br />
86 2 2010 · <strong>UFA</strong>-REVUE
Marktplatz<br />
www.landi.ch<br />
Fortsetzung<br />
von Seite 76<br />
Gemischtbetrieb, in<br />
Tschechien, ca. 700 ha<br />
Eigentumsfläche, ca.<br />
500 ha Pachtland,<br />
Mutterkuhaltung,<br />
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Gültig vom 03. – 20. Februar 2010<br />
SOLANGE VORRAT!<br />
Zu diesen Themen lesen Sie<br />
mehr in der nächsten Nummer<br />
Im Dienste der<br />
Branche<br />
Aktuelles von der<br />
Güllentechnik<br />
Welche Verkürzerstrategie?<br />
In der Ruhe liegt<br />
die Kraft<br />
Bauern schaffen<br />
Mehrwert<br />
Agrarmärkte reagieren<br />
äussert volatil auf<br />
Überangebote und<br />
Verknappungssituationen.<br />
Branchenorganisationen<br />
sorgen für stabile Märkte.<br />
Verschiedene Programme<br />
zur Reduktion von<br />
Ammoniakverlusten haben<br />
der Technik rund um das<br />
Ausbringen von Gülle<br />
neue Impulse gebracht.<br />
Nach der Wiederzulassung<br />
des Halmverkürzers «CCC»<br />
wurden letztes Jahr viele<br />
Versuche gemacht. «CCC»<br />
wäre zwar kostenmässig<br />
am günstigsten, aber...<br />
Zwischen der Ausgestaltung<br />
des Liegebereichs in<br />
Boxenlaufställen und der<br />
Häufigkeit von Lahmheit<br />
bei Milchkühen besteht<br />
ein Zusammenhang.<br />
Ein agrarisch geprägtes<br />
Lebensumfeld vermittelt<br />
laut einer Studie Sicher -<br />
heit und Nahversorgung,<br />
Identität und Zugehörigkeit,<br />
das heisst Heimat.<br />
Impressum<br />
<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />
Die Mitglieder-Fach zeit schrift<br />
der fenaco-LANDI Gruppe.<br />
Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8,<br />
9 und 11 erscheinen mit im<br />
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Beilage des LANDI-Contact.<br />
ISSN 1420-5106<br />
Herausgeber<br />
fenaco Genossenschaft,<br />
Erlachstrasse 5,<br />
3001 Bern<br />
Mitherausgeber<br />
LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen.<br />
Die Beteiligungen der Heraus -<br />
geber an anderen Unter neh -<br />
mungen sind in den gültigen<br />
Geschäfts berichten auf ge führt.<br />
Erhältlich beim Verlag.<br />
Redaktion<br />
Tel. 058 433 65 30<br />
Fax 058 433 65 35<br />
Schaffhauserstr. 6,<br />
8401 Winterthur<br />
Dr. Roman Engeler, Chefredaktor;<br />
Daniela Clemenz, Christian<br />
Hirschi, Cyril de Poret und<br />
Matthias Roggli.<br />
Anne-Marie Trümpi,<br />
Redaktionsassistenz.<br />
Anzeigen/Abonnemente<br />
Tel. 058 433 65 30<br />
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<strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong><br />
Anzeigenberatung<br />
Schaffhauserstrasse 6<br />
8401 Winterthur<br />
Martina Bernet, Alex Reimann<br />
Annahmeschluss<br />
20 Tage vor Erscheinen<br />
Verlag<br />
Tel. 058 433 65 20<br />
Fax 058 433 65 35<br />
Verlag LANDI-Medien,<br />
ein Bereich der fenaco,<br />
Postfach,<br />
8401 Winterthur<br />
Hans Peter Kurzen,<br />
Verlagsleiter.<br />
Auflage<br />
Mitgliederabonnemente 75’989<br />
davon deutsch 62’524<br />
davon französisch 13’465<br />
(WEMF/SW beglaubigt 09)<br />
Druckauflage 78’845<br />
Bezugspreis<br />
Für Mitglieder landwirtschaftliche<br />
Genos sen schaften gratis.<br />
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Prepress<br />
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AMW, Winterthur;<br />
Mattenbach AG, Winterthur<br />
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www.ufarevue.ch<br />
Druck<br />
Print Media Corporation,<br />
8618 Oetwil am See<br />
Die Weiterverwendung von<br />
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insbesondere für Online-Dienste,<br />
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gestattet.<br />
Beiträge in der Rubrik<br />
«Know-how» sind PR oder<br />
Publireportagen über Firmen<br />
und ihre Produkte.<br />
Papier<br />
Leipa 60 g/m 2 Papier mit<br />
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<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 87
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