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FACHMAGAZIN FÜR DIE COATING- UND CONVERTING-BRANCHE<br />

COATING &<br />

CONVERTING<br />

Ausgabe 34<br />

Juni / Juli 2012<br />

Alles rund um die Veredelung und Verarbeitung von Papier, Film und Folie<br />

www.c2-deutschland.de<br />

nimble shows & media GmbH • Dinkelsbühler Straße 9 • 91555 Feuchtwangen • Germany • info@c2-magazines.com<br />

Marktbericht:<br />

Verpackungsdruck (ab S. 31)<br />

Printed<br />

electronicS<br />

Schneiden & Wickeln<br />

Events: Converting<br />

Summit 2012 (ab S. 48)<br />

im FokuS: uSa<br />

FachPack-VorSchau<br />

Converter des Monats:<br />

Huayuan Packaging (ab S. 55)


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• Keine Pneumatik erforderlich<br />

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• Gleichbleibend hohe Schnittqualität<br />

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Eintauchtiefe, Positionierung und Andruckkraft) durch eine speziell hierfür entwickelte, intuitive MMI-Schnittstelle<br />

(Mensch-Maschine-Interface) geregelt werden. Auf diese Weise wird die Fehlerhäufigkeit drastisch reduziert.<br />

Unabhängig von den Fachkenntnissen des Personals, kann die Wiederholgenauigkeit der Arbeitsbedingungen<br />

garantiert werden.<br />

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EDITORIAL<br />

www.c2-deutschland.de<br />

Ausgabe 34<br />

VERLAG<br />

nimble shows & media GmbH<br />

Dinkelsbühler Straße 9<br />

91555 Feuchtwangen<br />

Tel.: 0 98 52 / 61 62 10<br />

Fax: 0 98 52 / 61 62 110<br />

Chinesische Zufälle<br />

CHEFREDAKTEURIN<br />

Nora Hermann<br />

CHEFREDAKTEURIN<br />

Nora Hermann (V.i.S.d.P.)<br />

Tel.: 0 98 52 / 61 62 112<br />

editorial@c2-magazines.com<br />

REDAKTION<br />

Benedikt Hofmann<br />

Tel.: 0 98 52 / 61 62 123<br />

benedikt.hofmann@c2-magazines.com<br />

HERAUSGEBER<br />

Franz Hermann<br />

publisher@c2-magazines.com<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

Nina Pirchmoser<br />

Tel.: 0 98 52 / 61 62 116<br />

sales@c2-magazines.com<br />

PRODUKTION<br />

Nadine Gebauer<br />

Tel.: 0 98 52 / 61 62 115<br />

production@c2-magazines.com<br />

VERTRIEB<br />

Petra Küsters<br />

Tel.: 0 98 52 / 61 62 118<br />

info@c2-magazines.com<br />

DRUCK<br />

Strube Druck & Medien OHG, Felsberg<br />

TITELBILd<br />

Heliatek GmbH<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>, das Fachmagazin für die<br />

Coating- und Converting-Branche, erscheint<br />

im monatlichen Wechsel mit der<br />

englischsprachigen „Schwester-Zeitschrift“<br />

<strong>C2</strong> Europe.<br />

Diese Ausgabe von <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> wird<br />

personalisiert an 6.500 Anwender und<br />

Anbieter der Coating- und Converting-<br />

Industrie verschickt.<br />

Ein Jahresabo (6 Ausgaben) kostet 96 Euro,<br />

in Kombination mit <strong>C2</strong> Europe 170 Euro<br />

(12 Ausgaben).<br />

Jeder, der schon einmal in Dongguan<br />

war, wird bestätigen: Diese Stadt<br />

bietet nichts, was das Auge auch nur ein<br />

bisschen erfreuen könnte. Vom Flughafen<br />

Shenzhen erreicht man nach einer Odyssee<br />

über staubige Buckelpisten, vorbei an<br />

krachmodernen Industriebauten, die von<br />

den armseligen Hütten der Tagelöhner<br />

„umarmt“ werden, das riesige Industriegebiet<br />

der Millionenmetropole. Ein paar<br />

Hotels, Restaurants, Supermärkte – Ende.<br />

Aber nein: Es gibt dort einen ganz<br />

besonderen „Tante Emma“-Laden! Nach<br />

einem langen Messetag suchte mein Mann<br />

dort etwas zum trinken, war sich aber<br />

angesichts der ausschließlich chinesischen<br />

Beschriftung der Getränke nicht ganz<br />

sicher, ob er nun Wasser oder Kokosmilch<br />

gegriffen hatte. Ein junger Mann, ebenfalls<br />

Kunde des Geschäfts, bot seine Hilfe an.<br />

Man kam ins Gespräch über dies und<br />

das, was man beruflich so mache und<br />

was einen überhaupt nach Dongguan<br />

verschlagen habe. Leon, so sein Name,<br />

griff plötzlich ins Regal, hielt einen aufwändig<br />

mit Gold bedruckten und geprägten<br />

Standbeutel in der Hand und verkündete,<br />

genau diesen Beutel hätte seine Firma<br />

hergestellt. Und überhaupt würde man<br />

noch alle möglichen anderen Arten von<br />

Lebensmittelverpackungen fertigen und<br />

sei eigentlich einer der bekanntesten und<br />

größten Verpackungsproduzenten Chinas.<br />

Ja, ja, gerne könne man sich die Firma<br />

auch anschauen, am besten gleich jetzt.<br />

Um 22 Uhr? Kein Problem, man arbeite<br />

ohnehin im Drei-Schicht-Betrieb, sieben<br />

Tage die Woche. Und so entstand der<br />

Converter des Monats in dieser Ausgabe.<br />

Manchmal entdeckt man doch ganz<br />

unerwartet eine Blume in der Wüste.<br />

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Anruf unter +32 / 80 67 02 04 oder online auf www.meech.com


Events<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Veranstaltung Datum Ort Veranstalter<br />

2012<br />

FachPack<br />

www.fachpack.de<br />

ICE Asia<br />

www.ice-x-asia.com<br />

MKVS<br />

www.mkvs.de<br />

25.-27. September Messe Nürnberg Nürnberg Messe<br />

10.-12. Oktober Shanghai Mart, Shanghai, China Mack Brooks Exhibitions<br />

22.-24. Oktober Sheraton München Arabellapark MKVS GbR<br />

SPS/IPC/Drives<br />

www.mesago.de/de/SPS/home.htm<br />

27.-29. November Messe Nürnberg<br />

Mesago<br />

Messemanagement GmbH<br />

2013<br />

ICE Europe<br />

www.ice-x.com<br />

ICE USA<br />

www.ice-x-usa.com/<br />

Converflex<br />

www.converflex.it<br />

19.-21. März Messe München Mack Brooks Exhibitions Ltd<br />

09.-11. April OCCC, Orlando (FL) Mack Brooks Exhibitions Ltd<br />

07.-11. Mai Fiera Milano Rho Centrexpo<br />

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Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


INHALT<br />

Post aus …<br />

7 Reine Luft für die „Stadt des Löwen“<br />

Jens Kehrhahn berichtet aus seiner zweiten Heimat Singapur<br />

Marktberichte & Analysen<br />

9 Vakuumabscheidung vs. Druckverfahren<br />

Warum bei der Herstellung der derzeit effizientesten organischen Solarzelle<br />

die Vakuumabscheidung gegenüber klassischen Druckprozessen punktet<br />

11 Es werde Licht!<br />

Wie hochmoderne OPV-Forschung und praxisorientierte<br />

Entwicklungshilfe Hand in Hand gehen können<br />

13 „Was wir alleine nicht schaffen …“<br />

X10D will die Wettbewerbsfähigkeit der Organischen Photovoltaik verbessern<br />

16 Halbleiter adé<br />

AGFA zeigt, dass Displays und Solarzellen auch ohne ITO auskommen<br />

17 Einmal auf- und wieder abtragen, bitte!<br />

Mit Beschichtungstechnologien von nTact sollen sich auch komplexe<br />

Beschichtungsmuster für Printed Electronics einfach fertigen lassen<br />

18 Atom für Atom, Schicht für Schicht<br />

Die Atomlagenabscheidung zeigt ihre Stärken dort, wo in flexibler<br />

Elektronik Barriereeigenschaften gebraucht werden<br />

20 Eine Anlage – unbegrenzte Möglichkeiten<br />

Völlig unterschiedliche Produkte wie Batterie-Elektroden und organische<br />

Solarzellen können auf derselben Beschichtungsanlage gefahren werden<br />

23 Ein Gigant auf Reisen<br />

Der weltweit breiteste Rollenschneider von Goebel<br />

wird jetzt nach China ausgeliefert<br />

24 Drei „tolle Wickel-Schwestern“ auf Erfolgskurs<br />

PSA Technology zieht positive Zwischenbilanz<br />

nach der Integration in die Edelmann Gruppe<br />

26 Ein- oder Zweispindel – das ist hier die Frage!<br />

Wann Rollenschneider mit nur einer Welle gegenüber<br />

Zwei-Wellen-Lösungen die Nase vorn haben<br />

29 Test bestanden und gekauft<br />

Atlas liefert neue Schneid- und Wickelanlage an Heukäufer Folien<br />

31 Das Geheimnis der Lotusblüte<br />

Westland nutzt die Tricks der Natur, um die Ursachen<br />

für Tonen und Cording im Nassoffsetdruck zu beheben<br />

34 Die Lösung für kleine Auflagen<br />

Mit digitaler Technik lassen sich auch Aufträge realisieren, die<br />

sich mit konventioneller Technologie nicht gerechnet hätten<br />

37 Rosige Zukunft für Flexo-Druck<br />

Jeremy Westcott stellt Edales neueste Maschinenentwicklung vor<br />

Länderfokus<br />

39 „Floriert die europäische Converting-Branche,<br />

geht es auch uns gut!“<br />

<strong>C2</strong>-Interview zu aktuellen Trends und<br />

Herausforderungen des US-Converting-Marktes<br />

41 Der direkte Draht zum Kunden<br />

Wie der „American Way“ auch in Europa erfolgreich sein kann<br />

43 Reibungslose Integration<br />

Ein Jahr nach der Übernahme von INATEC durch die amerikanische<br />

ITW Dynatec wurden die meisten der gesetzten Ziele bereits erreicht<br />

9<br />

20<br />

26<br />

31<br />

39<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12


INHALT<br />

INHALT<br />

50<br />

Einblick<br />

45 Dosiert wird mit dem Messer!<br />

SAM Sungan Pagendarm präsentierte neue MPC-Auftragstechnik<br />

beim Open House in Korea<br />

46 Warum „billig“ am Ende teuer sein kann<br />

<strong>C2</strong> sprach mit Jan Eisby, Vetaphone A/S, über vermeintlich preiswerte<br />

Anschaffungen, verdeckte Folgekosten und realistische Preiskalkulationen<br />

47 Das Herz einer Anlage<br />

Mit der UNAV S.A. schickt sich ein weiteres Schweizer Unternehmen an, sich<br />

im Bereich der Herstellung von Beschichtungswerkzeugen zu etablieren<br />

Messen und Veranstaltungen<br />

48 „Querdenken“ ausdrücklich erwünscht!<br />

Der Converting Summit 2012 zeigte neue und ungewöhnliche Wege<br />

zum Umgang mit den Themen „Nachhaltigkeit und Effizienz“ auf<br />

55<br />

50 Restlos ausverkauft!<br />

Mehr als 1.400 Aussteller präsentieren auf der diesjährigen FachPack<br />

ihre Produkte und Lösungen<br />

Converter des Monats<br />

55 Mit kleinen Beuteln zum großen Erfolg<br />

Südchinesischer Verpackungsproduzent versorgt ganz China mit Standbeuteln<br />

Feierabend-Report<br />

58 Keep on rockin’<br />

Heiner Hausdorf und seine Passion für satte Grooves und harte Riffs<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


POST AUS ...<br />

Reine Luft für die „Stadt des Löwen“<br />

Jens Kehrhahns zweite Heimat ist Singapur. Hier baut der Managing<br />

Director von WK Asia-Pacific mit großer Begeisterung das Asiengeschäft<br />

der Abluftreinigungs-Experten aus<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Kehrhahn, wie lange arbeiten<br />

Sie denn schon in Singapur?“<br />

Jens Kehrhahn: „Seit Oktober<br />

2010. Davor habe ich mit meiner Frau<br />

und meiner Tochter bereits neun Jahre<br />

auf Penang in Malaysia gelebt.“<br />

<strong>C2</strong>: „Singapur gilt ja als echter<br />

‚Schmelztiegel’. Sprechen Sie denn<br />

eine der dort üblichen Sprachen?“<br />

J. Kehrhahn: „Leider nicht. Aber<br />

glücklicherweise genügt in Singapur<br />

Englisch, um sich zu verständigen.<br />

Meine Tochter allerdings lernt auf der<br />

Deutschen Schule seit knapp zwei Jahren<br />

Mandarin. Mittlerweile kann sie z. B. das<br />

Geplauder in Fahrstühlen verstehen, was<br />

zum Teil recht unterhaltsam ist, da die<br />

Einheimischen häufig nicht damit rechnen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was genau gehört zu Ihren<br />

Aufgabenbereichen bei WK ASIA-PACIFIC<br />

ENVIRONMENTAL PTE.LTD.?“<br />

J. Kehrhahn: „In meinen Augen<br />

bietet unser Unternehmen ein absolutes<br />

Spitzenprodukt: Wir wandeln giftige Abluft<br />

durch spezielle Systeme, die wir kundenspezifisch<br />

für Endverbraucher in allen<br />

Industriebereichen entwickeln und fertigen,<br />

in reine Luft um. Seit der Firmengründung<br />

1959 haben wir uns auf diesem Gebiet<br />

einen großen Erfahrungsschatz erarbeitet.<br />

Unser Produkt ist wirklich ‚am<br />

Puls der Zeit’! Denken Sie nur an das<br />

Ozon-Loch. Unsere Systeme können<br />

die VOC-Emissionen zu mehr als 99 %<br />

eliminieren! Aus diesem Grund ist es<br />

mir auch ein persönliches Anliegen,<br />

unsere 2003 in Malaysia begonnenen<br />

Tätigkeiten hier in Singapur zu einer<br />

echten Erfolgsstory werden zu lassen!“<br />

<strong>C2</strong>: „Wie sieht Ihr Team aus?“<br />

J. Kehrhahn: „Wir haben unser Team in<br />

zwei Jahren verdoppelt. Neben vier deutschen<br />

Managern gehört inzwischen auch<br />

eine singapurisch-chinesische Fachkraft für<br />

den Bereich Buchhaltung/Administration<br />

dazu. Unser Verkaufsdirektor wird von<br />

einer malaysischen Malaysierin und<br />

einem chinesischen Malaysier unterstützt.<br />

Im technischen Bereich haben wir zwei<br />

Jens Kehrhahn mit seiner<br />

Frau Junaitha Mastan<br />

hervorragende thailändische Ingenieure<br />

(einer von ihnen hat in <strong>Deutschland</strong> seinen<br />

Dipl.-Ing. gemacht), einen chinesischen<br />

Technischen Zeichner sowie einen chinesischen<br />

Kollegen für technische Dienste und<br />

Wartung. Sie sehen, wir sind ein ziemlich<br />

‚bunter Haufen‘ und spiegeln so auch die<br />

Realität in dieser Stadt und Region wider.“<br />

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<strong>C2</strong> DD_AZ-Serie-<strong>C2</strong>-D-1.indd <strong>Deutschland</strong> | COATING 1 & CONVERTING | Juni / Juli 12 09.07.12 12:167


POST AUS ...<br />

<strong>C2</strong>: „Welches Potenzial bietet der Markt in<br />

Singapur/Asien aus Ihrer Sicht für WK?“<br />

J. Kehrhahn: „Hier trifft für mich am<br />

ehesten der Spruch ‚The sky is the limit‘ zu.<br />

Der Bereich China und Südost-Asien bietet<br />

derzeit weltweit das größte Wachstumspotenzial.<br />

Deshalb will unser Unternehmen<br />

hier natürlich präsent und erfolgreich sein.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was ist für Sie der größte<br />

Unterschied zwischen ‚Arbeiten in<br />

<strong>Deutschland</strong>’ und ‚Arbeiten in Singapur?’<br />

Was gefällt Ihnen dort besser?“<br />

J. Kehrhahn: „Wer in dieser Region<br />

glücklich leben und erfolgreich arbeiten will,<br />

muss sich von Dingen wie starren Arbeitszeiten<br />

oder gar gewerkschaftlich orientiertem<br />

Denken lösen. Die selbst gesteckten<br />

Ziele umzusetzen funktioniert hier nur, wenn<br />

hohe Eigenmotivation und ambitioniertes<br />

Handeln im täglichen Leben mit Entschlusskraft,<br />

Kreativität und Durchhaltevermögen<br />

gepaart sind. Singapur bietet in vielerlei<br />

Hinsicht eine erfrischende Vielfalt und dabei<br />

eine sehr angenehme, chinesisch-englisch<br />

geprägte und zugleich hochmoderne<br />

Infrastruktur, die einem das Leben hier sehr<br />

angenehm macht. Vorausgesetzt natürlich,<br />

die beruflichen Dinge lassen einem<br />

ausreichend Zeit dafür... Entsprechend<br />

der chinesischen Sitte lassen sich die<br />

Menschen hier den Stress kaum anmerken,<br />

man behält seine Gefühle für sich. Die<br />

Singapurer sind eher zurückhaltend, aber<br />

fast immer ausgesprochen freundlich.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Ihrer Erwartungen (oder<br />

Vorurteile) bezüglich Singapur haben<br />

sich bestätigt und welche nicht?“<br />

J. Kehrhahn: „Singapur ist hochmodern<br />

und teuer, es gibt jedoch neben vielen<br />

hochpreisigen Luxusläden auch immer<br />

irgendwo Geschäfte, die für ihre Waren<br />

hohe Rabatte ausloben… Grundsätzlich<br />

ist Shopping hier tatsächlich das Freizeitvergnügen<br />

Nr. 1! Nicht bewahrheitet<br />

hat sich die Vorstellung, dass hier alles<br />

ständig einer stets wahrzunehmenden<br />

Kontrolle unterliegt. Die Überwachung<br />

findet zwar mittels unzähliger, aber nicht<br />

auffälliger Kameras tatsächlich statt, das<br />

macht Singapur aber auch zu einem<br />

sehr ‚sicheren Pflaster‘! So sieht man<br />

hier Frauen völlig selbstverständlich<br />

entlang dunkler Grünstreifen und auf<br />

Parkwegen joggen. Und wir lassen unsere<br />

hübsche 13-jährige Tochter allein Taxi<br />

fahren, ohne Angst haben zu müssen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was war Ihr bisher schönstes<br />

oder kuriosestes berufliches und/oder<br />

privates Erlebnis in Ihrem Gastland?“<br />

J. Kehrhahn: „Das ist mir fast ein bisschen<br />

peinlich: Ich komme eigentlich aus<br />

Hamburg und wurde in Singapur zum größten<br />

Fan bayerischer Speisen und Biere!<br />

In einer kleinen Restaurantkette namens<br />

‚Brotzeit‘ wird hier klassisch-deutsches<br />

Sonntagsessen vom Feinsten angeboten!“<br />

<strong>C2</strong>: „Gibt es auch etwas, was<br />

Sie in der Ferne vermissen?“<br />

J. Kehrhahn: „Ja, ganz klar<br />

unsere Familie und Freunde daheim.<br />

Auch Skype kann eben ein direktes<br />

Miteinander nicht ersetzen.“<br />

8<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


PRINTED ELECTRONICS | MARKTBERICHT<br />

Vakuumabscheidung vs. Druckverfahren<br />

Warum bei der Herstellung der derzeit effizientesten organischen<br />

Solarzelle die Vakuumabscheidung gegenüber klassischen<br />

Druckprozessen punktet<br />

Für die Herstellung organischer<br />

Solarzellen kommen heute in der<br />

Regel verschiedene Druckverfahren<br />

zum Einsatz. Die Heliatek GmbH mit Sitz<br />

in Dresden verfolgt jedoch einen völlig<br />

anderen Ansatz. Das Unternehmen stellte<br />

vor kurzem die weltweit erste Produktionslinie<br />

vor, mit der Solarzellen im R2R-<br />

Verfahren mittels Vakuumabscheidung<br />

kleiner Moleküle – Oligomere genannt<br />

– bei niedrigen Temperaturen hergestellt<br />

werden können. Laut Unternehmensangaben<br />

liegt der größte Vorteil dieses<br />

Verfahrens darin, dass sich damit die<br />

Kosten der Massenfertigung organischer<br />

Solarzellen erheblich senken lassen.<br />

Außerdem bietet die neue Technologie,<br />

so Heliatek, eine deutlich verbesserte<br />

Prozess- und Verfahrenskontrolle und<br />

gewährleistet eine höhere Effizienz und<br />

längere Lebensdauer des End-Produkts.<br />

Zukunftsweisende Kombination<br />

Alles begann als gemeinsames Projekt<br />

der Universitäten Dresden und Ulm, die<br />

im Falle der Dresdner physikalisches<br />

und der Ulmer chemisches Fachwissen<br />

in die Kooperation einbrachten. „Es<br />

ist schon etwas Besonderes, dass wir<br />

als einziges Unternehmen, das die<br />

Vakuumabscheidung zur Herstellung von<br />

Solarzellen nutzt, solche bahnbrechenden<br />

Rekorde aufstellen konnten. Wir hatten den<br />

großen Vorteil, dass wir bei der Forschung<br />

und Entwicklung nicht ganz von vorne<br />

anfangen mussten“, so Dr. Martin Pfeiffer,<br />

Dr. Martin Pfeiffer<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 9


MARKTBERICHT | PRINTED ELECTRONICS<br />

CTO von Heliatek. „Die Technologie ist<br />

bei der Produktion von OLEDs bereits<br />

weit verbreitet. Deswegen konnten wir auf<br />

bewährte Produktionslinien und zuverlässige<br />

Prozesse zurückgreifen und zügig<br />

neue Produktionskapazitäten aufbauen.“<br />

Doch das Dresdner Unternehmen<br />

übernahm nicht nur eine bewährte Technologie<br />

und übertrug sie auf einen neuen<br />

Markt, die eigentliche Innovation liegt in<br />

der Kombination von Vakuumabscheidung<br />

einerseits und R2R-Verfahren andererseits.<br />

Erste Erfahrungen mit diesem neuen<br />

Verfahren wurden im Fraunhofer IPMS<br />

Dresden im Rahmen des so genannten<br />

R2Flex-Projekts gesammelt. Darüber<br />

hinaus setzt Heliatek das bei anorganischen<br />

Dünnschicht-Photovoltaikzellen<br />

verwendete Laserstrukturierungsverfahren<br />

auch für die organischen Solarzellen ein.<br />

Vertrauen in bewährte<br />

OLED-Technologie<br />

„Sehen wir uns die OLEDs heute an,<br />

ist eine Entwicklung erkennbar, die auch<br />

in der Solar-Industrie möglich ist. In den<br />

letzten 20 Jahren wurden Druckverfahren<br />

und Vakuumabscheidung auf ihre<br />

Funktionalität bei der Produktion von<br />

OLEDs auf Herz und Nieren getestet“,<br />

erklärt Dr. Pfeiffer. „Angesichts der dabei<br />

gemachten Erfahrungen hat sich die<br />

Vakuumabscheidung von kleinen Molekülen<br />

heute überall durchgesetzt. So basieren<br />

alle handelsüblichen OLED-Displays auf<br />

dieser Technologie. Die Hersteller von<br />

OLEDs für Beleuchtungsanwendungen<br />

begannen mit dem Druck von Polymeren,<br />

da sie dachten, das sei in der Massenproduktion<br />

viel billiger. Aber die führenden<br />

Unternehmen haben sich letztendlich doch<br />

zur Verwendung der kleinen Moleküle<br />

entschlossen und bereits die ersten<br />

Produkte auf den Markt gebracht.“<br />

Doch ungeachtet der positiven Erfahrungen<br />

der OLED-Industrie konzentrierten<br />

sich die Hersteller organischer Solarzellen<br />

bisher jedoch beinahe ausschließlich<br />

auf den Polymerdruck. Auch die meisten<br />

Institute forschten hauptsächlich in diese<br />

Richtung. „Ich denke, diese Konzentration<br />

auf die Polymersolarzellen wurde von<br />

der Hoffnung genährt, dass mit der<br />

wirklich günstigen R2R-Druckproduktion<br />

Arbeitsgeschwindigkeiten von bis zu<br />

100 m/min erreicht werden könnten“,<br />

betont der Heliatek-Experte. „Aber wenn<br />

wir uns die Kostenstruktur der PV-Module<br />

einmal genauer ansehen, wird deutlich,<br />

dass die Produktionskosten schon bei<br />

Geschwindigkeiten von 1 bis 2 m/min<br />

beinahe vollständig von den Materialkosten<br />

bestimmt werden. Solche Geschwindigkeiten<br />

lassen sich auch mit dem<br />

Vakuumabscheidungsverfahren erreichen.“<br />

Beeindruckende Rekordserie<br />

Die innovative Fertigungsidee hat<br />

dem sächsischen Unternehmen bereits<br />

beeindruckende Erfolge beschert. Erst im<br />

April 2012 machte Heliatek durch einen<br />

bemerkenswerten Weltrekord von sich<br />

reden: Ein unabhängiges Prüfverfahren<br />

bestätigte einer 1,1 cm² großen, im<br />

Abscheidungsverfahren hergestellten<br />

Tandemsolarzelle eine Zelleffizienz von<br />

10,7 %. Dies ist bereits der vierte Weltrekord<br />

in Folge, den Heliatek im Bereich der<br />

Effizienz organischer Photovoltaiktechnik<br />

aufstellt hat. Die letzte Bestmarke hatte<br />

das Unternehmen erst sechs Monate zuvor<br />

mit einer Zelleffizienz von 9,8% erzielt.<br />

Experten halten mittlerweile einen<br />

Effizienzgrad von bis zu 20 % für<br />

theoretisch möglich. Doch das ist heute<br />

noch Zukunftsmusik: Die Spezialisten<br />

von Heliatek peilen zunächst einmal die<br />

15 %-Marke an. „Dieser Effizienzgrad ist<br />

aus unserer Sicht realistisch. Wir haben<br />

auch schon ziemlich genau vor Augen,<br />

wie wir diesen Wert erreichen können“,<br />

ist sich Dr. Pfeiffer sicher. „Ich werde<br />

mich nicht an wilden Spekulationen über<br />

künftig Machbares beteiligen, aber ich bin<br />

ganz sicher, dass eine Effizienz zwischen<br />

12 % und 15 % in Kombination mit einer<br />

ausgezeichneten Leistung bei schlechten<br />

Licht- und Temperaturverhältnissen eine<br />

perfekte Marktsituation für organische<br />

Photovoltaikzellen bereiten wird.“<br />

Was die Effizienz einer<br />

Solarzelle ausmacht<br />

Die Leistungsfähigkeit einer Solarzelle<br />

hängt im wesentlichen von drei Faktoren<br />

ab: dem Kurzschluss-Photostrom (Isc), der<br />

Leerlauf-Photospannung (Voc) und dem<br />

Füllfaktor (FF). Der Füllfaktor, der durch die<br />

Reinheit des verwendeten Materials und<br />

die Ladungsträgerbeweglichkeit definiert<br />

wird, hat mit 68 % mittlerweile einen Grad<br />

erreicht, der vor wenigen Jahren noch nicht<br />

für möglich gehalten wurde. In punkto<br />

Photospannung sind sich die Experten von<br />

Sichtprüfung einer flexiblen Solarfolie<br />

Heliatek sicher, die Energieniveau-Lage<br />

der Absorbermoleküle bei gegebener<br />

Bandbreite weitgehend optimiert zu haben.<br />

„Beim Photostrom sehen wir das größte<br />

Optimierungspotenzial. Momentan lassen<br />

unsere besten Absorber blaues Licht mit<br />

Wellenlängen von rund 450 nm und Licht<br />

im Nah-Infrarotbereich mit Wellenlängen<br />

über 750 nm nahezu vollständig ungenutzt“,<br />

führt Dr. Pfeiffer weiter aus. „Das<br />

wollen wir durch neue Materialien mit komplementären<br />

Absorptionsspektren ändern.<br />

Diese können dann in einer Tandemsolarzelle<br />

kombiniert werden. Aber die gute<br />

Nachricht ist, dass wir – auch wenn unsere<br />

Absorber derzeit noch auf den grünen und<br />

roten Spektralbereich beschränkt sind – in<br />

der Lage sind, die 10 %-Schwelle zu überschreiten.<br />

Und damit sind wir mit unseren<br />

Möglichkeiten noch lange nicht am Ende.“<br />

Großinvestitionen geplant<br />

Heliatek sieht sich nun für die breite<br />

Markteinführung der organischen<br />

PV-Produkte bestens gerüstet. Im März<br />

weihte das Unternehmen seine erste<br />

Produktionsanlage zur Herstellung<br />

flexibler organischer Solarfolien in<br />

Dresden ein. Die Produktionslinie wurde<br />

in weniger als sechs Monaten errichtet,<br />

14 Mio. Euro investiert. Der kommerzielle<br />

Produktionsstart der organischen Solarfolie<br />

„Energy-2-Go“ ist noch für den Herbst<br />

2012 geplant. Vorrangiger Zielmarkt sind<br />

gebäudeintegrierte Photovoltaikanlagen<br />

(BIPV-Anlagen). Für den weiteren Ausbau<br />

der Geschäftstätigkeit plant Heliatek<br />

in nächster Zukunft die Investition von<br />

weiteren 60 Mio. Euro, die vor allem durch<br />

Fremdinvestoren, die von der Zukunft<br />

der Dresdner Technologie überzeugt<br />

sind, getragen werden sollen.<br />

10<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


PRINTED ELECTRONICS | MARKTBERICHT<br />

Es werde Licht!<br />

Wie hochmoderne OPV-Forschung und<br />

praxisorientierte Entwicklungshilfe Hand in<br />

Hand gehen können<br />

Wenn Samuel Kimani in Mwiki<br />

heute Abend etwas Licht in<br />

sein kleines Häuschen bringen<br />

will, kommt er nun endlich ohne die<br />

alte Kerosinlampe aus, die sein Heim<br />

bis vor kurzem mit stinkendem Qualm<br />

verräucherte. Heute schaltet der Kenianer<br />

einfach seine moderne LED-Lampe ein.<br />

Und auch das Aufladen seines Handy-<br />

Akkus ist nun kein Problem mehr: Er<br />

schließt es einfach an einen leuchtend<br />

gelben Kasten mit dem indigofarbenen<br />

Aufkleber an. Für Kimani bedeutet all dies<br />

eine Steigerung seiner Lebensqualität, die<br />

sich kaum mit Worten beschreiben lässt.<br />

Doch wie kommt der Strom so plötzlich<br />

in die kleine Stadt in Zentralkenia, die<br />

fernab von jedem Elektrizitätswerk liegt?<br />

Die Antwort findet man auf dem Blechdach<br />

von Kinamis Hütte. Denn dort hat das britische<br />

Unternehmen Eight19 Ltd. ein kleines<br />

Solarmodul installiert. „1,6 Mrd. Menschen,<br />

also mehr als ein Fünftel der Weltbevölkerung,<br />

können nicht über ein Kraftwerk mit<br />

Strom versorgt werden. Diese Menschen<br />

müssen viel Geld für Kerosin ausgeben,<br />

um wenigstens ihre Grundbedürfnisse, wie<br />

z. B. nach Licht, befriedigen zu können“,<br />

weiß Dr. Michael Niggemann, CTO bei<br />

Eight19. „Wir gehen einen neuen Weg<br />

und kombinieren moderne Solar- und<br />

Mobilfunktechnologie und können so<br />

Elektrizität direkt in die Häuser der Menschen<br />

bringen, ohne von einer Anbindung<br />

ans Stromnetz abhängig zu sein.“<br />

Kleine Module – große Wirkung<br />

Das erst 2010 gegründete Unternehmen<br />

hat sich auf die Entwicklung<br />

organischer Photovoltaik spezialisiert.<br />

Um grundlegende Funktionsprinzipien<br />

und deren Markttauglichkeit früh<br />

ermitteln zu können, hat Eight19 seine<br />

sogenannte Indigo-Technologie vorab<br />

mit herkömmlichen, nicht-organischen<br />

Photovoltaik-Modulen getestet.<br />

Im Mai 2012 begannen schließlich<br />

die ersten Versuche mit OPV’s. Sie<br />

werden zukünftig u. a. wichtige Daten zur<br />

Leistungsfähigkeit organischer Photovoltaikmodule<br />

in Regionen mit extremen<br />

klimatischen Bedingungen, wie z. B. Kenia,<br />

liefern. Der Schritt in die Entwicklungsländer<br />

ist dabei bewusst gewählt: „Ja, wir<br />

Information<br />

Das Unternehmen Eight19 ist<br />

ein Spin-Off des Forschungslabors<br />

von Prof. Sir. Richard Friend an<br />

der University of Cambridge. Der<br />

ungewöhnliche Firmenname leitet<br />

sich aus der Tatsache ab, dass<br />

das Licht der Sonne 8 Minuten<br />

und 19 Sekunden braucht, um<br />

die Erde zu erreichen.<br />

Samuel Kimani<br />

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MARKTBERICHT | PRINTED ELECTRONICS<br />

Mittlerweile haben die ersten Studien mit<br />

OPV-Modulen im Süd-Sudan begonnen<br />

Die Module können auch auf einfachsten<br />

Dachkonstruktionen angebracht werden<br />

Zu Beginn der Versuche setzte Eight19 noch<br />

konventionelle Solar-Module ein<br />

waren auf der Suche nach geeigneten<br />

Solarmärkten. Der netzunabhängige Markt<br />

war neu und interessant, hier konnten wir<br />

etwas bewegen. Die Amortisationszeiten<br />

für Solartechnologie sind auf diesen<br />

Märkten sehr gut. Angesichts des in<br />

den meisten Entwicklungsländern im<br />

Überfluss vorhandenen Sonnenlichts<br />

ist die Nutzung der Sonnenenergie eine<br />

naheliegende Alternative zu Kerosin,<br />

Kerzen oder Wegwerfbatterien, die, Lampe<br />

für Lampe, mehr als das Hundertfache<br />

einer vergleichbaren Stromversorgung im<br />

Westen kosten.“ Flexible OPV-Module, die<br />

bei gleicher Energieleistung mit weniger als<br />

einem Zehntel des Gewichts der starren,<br />

nicht-organischen Module auskommen,<br />

bringen nicht nur enorme Vorteile für<br />

die Installation auf vergleichsweise<br />

schwachen Dachkonstruktionen mit sich.<br />

Die Widerstandsfähigkeit und das geringe<br />

Gewicht der OPV-Module erleichtern auch<br />

den Transport in entlegene Gebiete.<br />

Nutzer laden ihr Indigo-Gerät mit den<br />

Daten einer Scratchcard auf, die per SMS<br />

über ein gewöhnliches Mobiltelefon frei<br />

geschaltet wird. Dieses Modell ist für die<br />

Märkte, die Eight19 im Visier hat, besonders<br />

gut geeignet, denn die Mobilfunktechnologie<br />

ist auch in Schwellenländern<br />

weit verbreitet. „Die Verbindung von Handy<br />

und Photovoltaik ermöglicht in diesen<br />

Ländern ein völlig neues Geschäftsmodell,<br />

bei dem wir Solarstrom als Dienstleistung<br />

anbieten können“, erläutert Dr. Niggemann.<br />

„Das bietet vor allem den Menschen<br />

Vorteile, die sich die Abschaffungskosten<br />

konventioneller Solarprodukte nicht<br />

leisten können.“ Indigo-Systeme<br />

sind in verschiedenen Größen, mit<br />

Einsteigersystemen ab 3 W und bis zu<br />

einer Leistung von 100 W, verfügbar.<br />

Warum Eight19 auf<br />

Druckverfahren setzt<br />

Eight19 stellt seine OPV-Module<br />

durch Druckverfahren her. Die typische<br />

Schichtdicke liegt feucht zwischen<br />

5- 20 µm und trocknet dann auf wenige<br />

Zehntel Nanometer ein. „Bei solchen<br />

Werten können natürlich schon kleine<br />

Änderungen der Schichtdicke, winzige<br />

Fehler oder Schäden die Leistungsfähigkeit<br />

der Anlage beeinträchtigen“, so der<br />

Fachmann. „Da die Module in mehreren<br />

Schichten gedruckt werden, wird zudem<br />

eine Architektur benötigt, die sicherstellt,<br />

dass neu aufgetragene Schichten nicht<br />

mit darunter liegenden interferieren.<br />

Laut Dr. Niggemann ist man gerade bei<br />

diesem Problem auf einem guten Weg.<br />

Anders als andere Anbieter ist man<br />

bei Eight19 davon überzeugt, dass<br />

Druckverfahren gegenüber der Vakuumbedampfung<br />

und anderen Verfahren die<br />

geeignetste Technologie für organische<br />

Solarmodule darstellen. Ein Grund dafür<br />

liegt darin, dass der Druck eine große<br />

Bandbreite an Schichtendicken ermöglicht.<br />

Dr. Michael Niggemann<br />

Die Nanomorphologie dieser Schichten<br />

ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit<br />

und Stabilität der OPVs. Beim Drucken<br />

ist der Beschichtungsvorgang von der<br />

Schichtenbildung, die erst während<br />

der Trocknung erfolgt, abgekoppelt.<br />

„Durch Anpassung der Trocknungsfähigkeit<br />

und der Zusammensetzung der<br />

Tinte können wir hohe Beschichtungsgeschwindigkeiten<br />

erreichen und das ist<br />

für die zukünftige Produktion organischer<br />

Solarmodule von wesentlicher Bedeutung.<br />

Das Ganze steht im Gegensatz zum thermischen<br />

Verdampfen, bei dem die Nanomorphologie<br />

vorrangig während des Beschichtungsvorgangs<br />

entsteht“, so Niggemann<br />

weiter. „Druckverfahren sind potenziell<br />

kostengünstiger und schneller als die<br />

Vakuumabscheidung. Im Vergleich zu einer<br />

konventionellen Photovoltaikanlage mit<br />

Silizium-Solarzellen liegen die Kosten für<br />

die Anlage selbst bei weniger als einem<br />

Zehntel der Investitionskosten. So können<br />

wir sehr preiswerte Solarmodule anbieten.“<br />

Eight19 hat seine gesamte Produktion<br />

bis hin zur Beurteilung neuer Materialien<br />

auf flexible Substrate mit R2R-kompatiblen<br />

Verfahrensschritten ausgerichtet. Mit dieser<br />

Technologie erreicht das Unternehmen<br />

derzeit Zellwirkungsgrade von über 6 %<br />

auf R2R-fähigen Solarmodul-Architekturen.<br />

Das Unternehmen hat das erklärte Ziel, in<br />

zwei bis drei Jahren die Massenproduktion<br />

aufzunehmen. Auch wenn bis dahin noch<br />

manche Hürde zu nehmen sein wird,<br />

das Lächeln von Samuel Kimani, mit<br />

dem er fast die Leuchtkraft seiner Lampe<br />

überstrahlt, ist die beste Motivation.<br />

12<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


PRINTED ELECTRONICS | MARKTBERICHT<br />

„Was wir alleine nicht schaffen …“<br />

X10D, ein europäisches Kooperationsprojekt, will die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Organischen Photovoltaik verbessern<br />

Die Initiatoren des in dieser Form<br />

einzigartigen Projekts X10D<br />

haben es sich zum Ziel gesetzt,<br />

Unternehmen aus allen Produktionsbereichen<br />

der organischen Photovoltaik<br />

(OPV) zusammenzubringen, Wissen zu<br />

bündeln und so den Marktdurchbruch<br />

dieser jungen Technik voranzutreiben.<br />

<strong>C2</strong> sprach mit Johannes Rittner, zuständig<br />

für den Bereich Mikrosystemtechnik<br />

bei der deutschen VD/VDE Innovation +<br />

Technik GmbH, die als Dienstleister im<br />

Innovations- und Technologiebereich tätig<br />

und am Projektmanagement von X10D<br />

beteiligt ist, und mit Tom Aernouts vom<br />

belgischen Forschungsinstitut für Nanotechnologie<br />

und Energie (imec), das sich<br />

als Projektkoordinator von X10D engagiert.<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Rittner, die meisten unserer<br />

Leser werden das Projekt X10D nicht<br />

kennen. Was hat es damit auf sich?“<br />

Johannes Rittner: „Ein Ziel ist es, die<br />

organische Photovoltaik mit Hilfe dieses<br />

Projekts so weiter zu entwickeln, dass sie<br />

wettbewerbsfähig wird und gegenüber<br />

anderen Produkten wie zum Beispiel<br />

Dünnschichtsolarzellen bestehen kann. Zu<br />

diesem Zweck wollen wir das Know-how<br />

und die Erfahrungen der führenden<br />

Forschungsinstitute und Start-up-<br />

Unternehmen in Europa bündeln. Dazu<br />

gehören akademische Partner genauso<br />

Johannes Rittner<br />

wie Forschungszentren und kleine,<br />

mittelständische und große Unternehmen.<br />

Gemeinsam decken sie alle Segmente<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

ab: Materialentwicklung und Upscaling,<br />

Geräteentwicklung und Upscaling,<br />

großflächige Abscheideanlagen und<br />

-verfahren, neuartige Leiterbahnen, Laser-<br />

Scribing-Anlagen und Prozesse, Verkapselungstechnologien,<br />

Energie, Betriebsdauer-<br />

und Kostenanalysen und schließlich<br />

auch den Sektor der Endanwender.<br />

Unser ganz praktisches Ziel besteht<br />

darin, eine effiziente, kostengünstige und<br />

stabile organische Tandemsolarzellen<br />

zu entwickeln und damit marktfähige<br />

OPV-Module zu produzieren.“<br />

<strong>C2</strong>: „Wie koordinieren Sie die teilnehmenden<br />

Unternehmen und Institutionen?“<br />

J. Rittner: „Die Größe, der multidisziplinäre<br />

Charakter und der Umfang von<br />

X10D erfordern in der Tat ein effizientes<br />

Management. Nur so können wir eventuell<br />

entstehende Probleme rechtzeitig erkennen<br />

und lösen, Ergebnisse bewerten und<br />

das Projekt bei Bedarf neu ausrichten.<br />

Unsere derzeitige Managementstruktur,<br />

bestehend aus einem Vorstand und<br />

einer Hauptversammlung mit je einem<br />

Vertreter jeder Organisation.“<br />

<strong>C2</strong>: „Als eines Ihrer Hauptziele haben<br />

Sie das Erreichen einer Zelleffizienz<br />

von 12 % und eine Moduleffizienz von<br />

9 % formuliert. Wie wollen Sie diese<br />

Leistungsmarken erreichen?“<br />

Tom Aernouts: „Aktuell ist die<br />

schlechte Lichtabsorption eines der<br />

Hauptprobleme der organischen Photovoltaik.<br />

Dadurch wird die Effizienz (PCE;<br />

power conversion efficiency) erheblich<br />

beeinträchtigt. Es muss also darum gehen,<br />

neue Materialien zu synthetisieren, um<br />

diese Lichtausbeute zu verbessern. Eine<br />

Kombination verschiedener Materiallagen<br />

in Tandemzellen sollte dann in der Lage<br />

PERFORMANCE AND INNOVATION<br />

Die komplette Werksvormontage jeder Lieferung gehört zu unseren Arbeitsprinzipien.<br />

Alle Funktionen werden vor Auslieferung geprüft – auch im Beisein unserer<br />

Kunden. So benötigen wir – nach erfolgtem Trockenlauf – für die Inbetriebnahme<br />

eines 5-Walzen Auftragswerk beim Kunden nur einen Tag – das garantieren wir.<br />

Das 5-Walzen Auftragswerk von SAM SUNGAN PAGENDARM liefert bis AB<br />

2500mm und v= 800m/min perfekt<br />

flächendeckende Beschichtungen –<br />

von 0,5g /m 2 bis 2g /m 2 .<br />

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MARKTBERICHT | PRINTED ELECTRONICS<br />

Tom Aernouts<br />

sein, auch das einfallende Licht mit einer<br />

Wellenlänge zwischen 350 und mindestens<br />

850 nm zu nutzen. Diese Materialien<br />

müssen zudem langzeitstabil und unter<br />

normalen Produktionsbedingungen<br />

verarbeitbar sein. Sie sollten also schnell<br />

und in großen Mengen aufgetragen und<br />

mit umweltfreundlichen Lösungsmitteln<br />

gelöst werden können. Außerdem dürfen<br />

wir die Nachhaltigkeit der angestrebten<br />

Prozesse nicht vergessen. Leider<br />

existieren derzeit noch keine Materialien,<br />

die all diesen Kriterien entsprechen.<br />

Damit ein Modul eine Effizienz<br />

von über 10 % erreicht, muss die der<br />

einzelnen Zellen 12 % betragen. Das<br />

ist auf geometrische Gegebenheiten<br />

zurückzuführen, die einen Verlust im<br />

photoaktiven Bereich verursachen und die<br />

Energieumwandlungseffizienz verringern,<br />

wenn für kleine Flächen ausgelegte<br />

Anlagen auf große Flächen skaliert werden.<br />

Man kann nicht erwarten, dass Einzelzellen<br />

einen Effizienzgrad über 12 % erreichen.<br />

Das relativ enge Absorptionsspektrum<br />

des organischen Materials begrenzt den<br />

photogenerierten Strom einfach zu stark.<br />

Darum sind Effizienzgrade von über 12 %<br />

nur mit einem Tandem-Solarzellenkonzept<br />

zu realisieren. Bei einer Mehrfachsolarzelle<br />

werden einzelne Subzellen aus unterschiedlichen<br />

Absorbern physisch übereinander<br />

geschichtet. Abhängig vom Design<br />

kann dann entweder der Photostrom oder<br />

die Photospannung erhöht werden.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was ist Ihrer Ansicht nach<br />

der entscheidende Schritt bei<br />

dieser Entwicklung?“<br />

T. Aernouts: „Die Skalierung von<br />

kleinflächigen Einzelzellen zu vollständigen<br />

Modulen, in denen unterschiedliche Zellen<br />

monolithisch auf ein und demselben<br />

Substrat verbunden sind, ist wahrscheinlich<br />

der entscheidende Schritt, um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den<br />

konkurrierenden Technologien sicherzustellen.<br />

Durch das Moduldesign und die<br />

Dünnfilm-Abscheidetechniken können wir<br />

die Effizienz maximieren und gleichzeitig<br />

die Herstellungskosten minimieren.<br />

Dabei muss das Moduldesign so<br />

beschaffen sein, dass wir möglichst<br />

wenig Verlust haben und einen möglichst<br />

hohen Lichtbereich abdecken. Das hängt<br />

besonders von der Strom- und Spannungserzeugung<br />

in den einzelnen Zellen<br />

im Verhältnis zum Schichtwiderstand der<br />

Elektroden und den Kopplungsschemata<br />

ab. Außerdem sind wir auf Beschichtungstechnologien<br />

angewiesen, durch<br />

die mehrere Schichten einheitlich und mit<br />

hoher Geschwindigkeit auf die Folie aufgetragen<br />

werden können. Gleichzeitig ist<br />

eine Hochgeschwindigkeitsstrukturierung<br />

mit hoher Auflösung erforderlich, die<br />

durch Direktdruck oder Nachstrukturierung<br />

mit beispielsweise Laseranlagen<br />

erfolgen kann. Um das Prozessergebnis<br />

und die Qualität zu verbessern, sind<br />

Prozesskontrollen und Leistungstests in<br />

allen kritischen Phasen von Vorteil.“<br />

<strong>C2</strong>: „Nicht zu vergessen das<br />

Problem der Betriebsdauer ...“<br />

T. Aernouts: „Richtig, die bekannte<br />

Betriebsdauer der aktuell verfügbaren<br />

Produkte begrenzt den Umfang der<br />

Anwendungsmöglichkeiten auf bestimmte<br />

Nischenmärkte, in denen die Langlebigkeit<br />

nicht von großer Bedeutung ist. Auch wenn<br />

in den letzten Jahren eine wachsende Zahl<br />

von Publikationen über Qualitäts- und Leistungsverluste<br />

von OPV veröffentlicht wurde,<br />

sind weitere Untersuchungen erforderlich,<br />

um die eigentlichen Abbaumechanismen<br />

der OPV-Geräte besser zu verstehen.<br />

Außerdem benötigen wir hochwertige und<br />

günstige Verkapselungen, durch die wir die<br />

äußeren Einflüsse auf die OPV minimieren<br />

können. Extrapolationen, die auf kontrollierten<br />

Feldtests beruhen, sind ein wichtiges<br />

Mittel, um genaue Vorhersagen hinsichtlich<br />

der Betriebsdauer zu ermöglichen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Bei X10D haben Sie sich außerdem<br />

auf die Fahnen geschrieben, einen Preis<br />

von unter € 0,7/Wp anzusteuern. Wie<br />

realistisch ist das zum jetzigen Zeitpunkt?“<br />

T. Aernouts: „Ja, in der Tat ist das<br />

eines unserer (Fern-)Ziele, auch wenn der<br />

Weg dorthin noch nicht ganz klar ist. Wir<br />

widmen einen großen Teil unserer Arbeit<br />

der Prozessentwicklung und dem dazugehörigen<br />

Scale-up. Für die verschiedenen<br />

Fertigungstechnologien werden Kosten-,<br />

14<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


PRINTED ELECTRONICS | MARKTBERICHT<br />

Energie- und Betriebszyklusbewertungen<br />

durchgeführt. So wollen wir herausfinden,<br />

wo die Ansatzpunkte sind, um schließlich<br />

auf Gesamtkosten unter € 0,7/Wp für die<br />

Produktion der OPV-Module zu kommen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Noch eine letzte Frage: Wann<br />

denken Sie, werden Sie marktfähige<br />

Produkte anbieten können?“<br />

T. Aernouts: „Die Marktentwicklung der<br />

OPV und somit auch der Erfolg von X10D,<br />

werden nicht nur von den Fortschritten<br />

innerhalb des Projekts abhängen, sondern<br />

auch von den Entwicklungen, die am Markt<br />

stattfinden. Die Kosten sind der wichtigste<br />

Faktor. Sie bestimmen, wann diese<br />

Technologie für den Massenmarkt ‚reif‘<br />

ist. Ich denke, dass die Kostenanalysen,<br />

die wir im Rahmen unseres Projekts<br />

durchführen, detailliert zeigen werden,<br />

welche Märkte wir zu welcher Zeit bedienen<br />

können. Das rasante Wachstum und die<br />

guten Aussichten der Stromerzeugung<br />

mit OPV ist ein Fakt. Dieses Projekt wird<br />

dabei helfen, die zukünftige Rolle und das<br />

Potenzial der organischen Photovoltaik<br />

innerhalb des PV-Markts zu verdeutlichen.“<br />

J. Rittner: „Ein weitererer externer Faktor<br />

ist die Rolle der Politik. Momentan sind<br />

vor allem Subventionen ein starker Antrieb<br />

für den PV-Markt. Vorausgesetzt, diese Politik<br />

ändert sich in naher Zukunft nicht, was<br />

man in Hinblick auf die ehrgeizigen Ziele<br />

der EU in Bezug auf erneuerbare Energien<br />

durchaus annehmen darf, wird das einen<br />

großen Einfluss auf die Entwicklung haben.<br />

Auf lange Sicht ist die OPV eine perfekte<br />

Technologie für subventionsfreie PV.<br />

Allerdings wird ihr kommerzieller<br />

Durchbruch von der<br />

Unterstützung durch die<br />

Öffentlichkeit und der<br />

Akzeptanz der<br />

Endanwender<br />

während<br />

der Markteinführung<br />

abhängen. Nur so<br />

überstehen die Hersteller<br />

die Phase, wenn die Produktion<br />

startet und große Geldsummen, investiert<br />

werden, bevor die ersten Gewinne<br />

realisiert werden können.“<br />

Klare Sache:<br />

Dicker Vorsprung bei dünnen Folien<br />

Die Oberfl ächenspannung von Wasser ist wie eine Haut, die das<br />

Wasser zusammenhält. Ihre Kraft liegt bei 72,8 mN/m. Ihre Dicke<br />

zwischen 0,1 und 1 µm. Wäre Wasser nicht fl üssig, sondern fest –<br />

unsere Maschinen könnten es wie eine Folie auf Rolle wickeln.<br />

Wir schneiden und wickeln empfindlichste Kunststofffolien mit<br />

höchster Präzision und Genauigkeit. Suchen Sie einen innovativen<br />

Partner für schwierige Aufgabenstellungen? Dann haben Sie ihn<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 15


MARKTBERICHT | PRINTED ELECTRONICS<br />

Halbleiter adé<br />

Eine Neuentwicklung von AGFA zeigt, dass<br />

Displays und Solarzellen auch ohne ITO<br />

auskommen<br />

Bevor die Digitalfotografie ihren<br />

Siegeszug antrat, zu Zeiten also,<br />

als noch jedes einzelne Bild<br />

zählte und man voller Spannung darauf<br />

warten musste, endlich die entwickelten<br />

Schnappschüsse aus dem Fotoladen<br />

abholen zu können, war der Name AGFA<br />

jedem ein Begriff. Fotofilme des belgischen<br />

Marktführers begleiteten Generationen<br />

von uns auf Einschulungen, Hochzeiten,<br />

Klassentreffen und in Urlauben.<br />

Schon vor einiger Zeit hat die AGFA-<br />

Gevaert N.V. den Geschäftsbereich Fotografie<br />

abgestoßen. Doch das unschätzbare<br />

Wissen um Herstellungsprozesse und<br />

-verfahren ist nach wie vor vorhanden und<br />

bildete die Grundlage für zukunftweisende<br />

neue AGFA-Produkte in den Bereichen<br />

organische und gedruckte Elektronik.<br />

„Unsere aktuellen Produkte beruhen<br />

teilweise auf unseren Entwicklungen für<br />

den Bereich antistatische Filme“, berichtet<br />

Dr. Frank Louwet, Leiter des Bereiches<br />

Produktmanagement bei AGFA Materials,<br />

im Gespräch mit <strong>C2</strong>. „So haben wir von<br />

1998 bis 2002 mit unserem antistatischen<br />

PEDOT:PSS sehr innovative Wege beschritten,<br />

aus denen eine Reihe neuer Produkte,<br />

von Folien bis hin zu Beschichtungslösungen,<br />

hervorgegangen ist.“ In einem eigens<br />

dafür eingerichteten Anwendungslabor<br />

wurden nicht nur die Materialien für die einzelnen<br />

Anwendungsbereiche getestet und<br />

optimiert, sondern die Belgier arbeiteten<br />

gemeinsam mit verschiedenen Unternehmen<br />

und Instituten auch konsequent an der<br />

Entwicklung funktionsfähiger Prototypen.<br />

Die so entstandene Produktlinie ist<br />

heute unter der Marke Orgacon gebündelt.<br />

Neben den Orgacon S300 genannten<br />

Beschichtungen gehören dazu auch<br />

Dispersionen der Serie ICP1000.<br />

Alternative zu ITO<br />

Eine der Grundideen und -ziele der<br />

Entwicklung der Orgacon-Produkte ist die<br />

Überlegung der AGFA-Leute, den heutzutage<br />

in vielen Displays und Solarzellen<br />

Eine mit vom Holst Centre mit Orgacon hergestellte,<br />

ITO-freie organische Leuchtdiode<br />

verwendeten Halbleiter Indiumzinnoxid<br />

(ITO) durch bessere Alternativen zu<br />

ersetzen „Unsere Beschichtungen bieten<br />

in den verschiedenen Anwendungen<br />

gleich mehrere Vorteile“, so Dr. Louwet.<br />

„So können wir z. B. bei der flexiblen,<br />

organischen Photovoltaik durch geringere<br />

Herstellungskosten und eine größere<br />

Effizienz gepaart mit einem halbtransparenten<br />

Zellendesign punkten. Zudem sind die<br />

hohe mechanische Widerstandsfähigkeit<br />

und die gute Bedruckfähigkeit unserer<br />

Produkte weitere klare Vorteile, die<br />

besonders im Bereich der Touchscreen-<br />

Elektroden zum tragen kommen.“<br />

Obwohl die Beschichtungen in ihren<br />

Eigenschaften in erster Linie für PET-Oberflächen<br />

optimiert wurden, können sie im<br />

Grunde auf alle Folien aufgetragen werden.<br />

„Unsere aus dem leitfähigen Polymer<br />

PEDOT:PSS hergestellten Beschichtungen<br />

sind sofort einsatzfähig“, erläutert Dr. Louwet<br />

weiter. „Typische Auftragstechnologien<br />

sind Beschichtungen mit Breitschlitzdüsen<br />

sowie das Rollrakel- und Gravur-Verfahren.“<br />

Um einen optimalen Oberflächenwiderstand<br />

zu gewährleisten, ist in der Regel<br />

eine Trocknungstemperatur von 120 bis<br />

130°C erforderlich. Sehr gute Ergebnisse<br />

können jedoch auch schon bei 100°C<br />

erzielt werden. „Dieselbe Flexibilität gilt<br />

auch für den Einsatz von Lösemitteln“, fügt<br />

Dr. Louwet hinzu. „Unsere Produkte sind<br />

grundsätzlich wasserbasiert. Benötigt ein<br />

Kunde aber beispielsweise eine Alternative<br />

auf Basis von Lösemitteln wie IPA, dann<br />

ist das auch kein Problem. Außerdem<br />

arbeiten wir mit einer Reihe von Tensiden,<br />

Dr. Frank Louwet<br />

anhand derer wir die Oberflächenspannung<br />

und die Benetzungseigenschaften<br />

präzise einstellen können.“<br />

Mithilfe der Dispersionen der Serie<br />

ICP1000 können zudem, ausgehend<br />

von reinen PEDOT:PSS-Dispersionen,<br />

maßgeschneiderte und kundenspezifische<br />

Verbindungen zusammengestellt<br />

werden. Ergänzend bieten die belgischen<br />

AGFA-Experten für verschiedene<br />

opto-elektrische Anforderungen<br />

Dispersionen mit eigens darauf abgestimmten<br />

Leistungsspektren an.<br />

Potenzial für Anwendungen<br />

mit geringen Oberflächen -<br />

widerständen<br />

Auch die PEDOT:PSS-basierten<br />

Orgacon-Produkte haben noch „Luft nach<br />

oben“. So sind sie beispielsweise für<br />

Oberflächenwiderstände unter 200 Ohm/<br />

sq heute noch nicht geeignet. „In dieser<br />

Widerstandsklasse gibt es aber auch mit<br />

ITO Schwierigkeiten, wenn es auf PET aufgetragen<br />

wird“, gibt Dr. Louwet zu bedenken.<br />

Er und seine Kollegen verfolgen hier<br />

einen interessanten Ansatz: „Ja, wir setzen<br />

bei der Lösung auf ein Hybridsystem aus<br />

einem Metallleiter in Form eines transparenten<br />

Gitters kombiniert mit einer dünnen<br />

PEDOT:PSS-Beschichtung. So können wir<br />

große Flächen mit gleichmäßig geringer<br />

Oberflächenspannung entwickeln.“<br />

Schon 2009 konnten AGFA<br />

Materials und das Holst Centre, mit Sitz<br />

in Eindhoven, Niederlande, erstmals<br />

unter Beweis stellen, dass diese Idee<br />

tatsächlich funktioniert und stellten die<br />

weltweit erste, großflächige, flexible<br />

OLED-Kachel her, die ohne ITO als<br />

transparente Elektrode auskommt.<br />

16<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


PRINTED ELECTRONICS | MARKTBERICHT<br />

Einmal auf- und wieder abtragen, bitte!<br />

Mit Beschichtungstechnologien von nTact sollen sich auch komplexe<br />

Beschichtungsmuster für Printed Electronics einfach fertigen lassen<br />

Never change a winning team. Oft<br />

muss diese Binsenweisheit für<br />

alle möglichen und unmöglichen<br />

Gelegenheiten herhalten. Wohl auch,<br />

weil ein Fünkchen Wahrheit in ihr<br />

steckt. Einen Beweis dafür tritt das<br />

amerikanische Unternehmens nTact,<br />

eine DBA der FAS Holdings Group, LLC,<br />

an. Das auf Beschichtungssysteme und<br />

integrierte Prozesslösungen spezialisierte<br />

Unternehmen mit Sitz in Dallas, Texas,<br />

wendet im Bereich der organischen und<br />

gedruckten Elektronik sehr erfolgreich<br />

einen technologischen Ansatz an, mit<br />

dem es bereits vor Jahren im Bereich<br />

LCD-Bildschirme Erfolge verbuchen<br />

konnte. <strong>C2</strong> sprach darüber mit Miguel<br />

Friedrich, Vizepräsident Vertrieb.<br />

Erfahrungen aus LCD-<br />

Fertigung nutzen<br />

„Als wir unsere Extrusions- oder<br />

Schlitzdüsen-Beschichtung entwickelten,<br />

haben wir Elemente aus einem typischen<br />

R2R-Schlitzdüsen-Verfahren auf ein Bogenzu-Bogen-Verfahren<br />

für mikroelektronische<br />

Anwendungen übertragen. Erstmals<br />

haben wir diese neue Technologie dann<br />

bei der Produktion von LCDs genutzt“,<br />

berichtet Friedrich. „Abgesehen von der<br />

extrem guten Materialnutzung, war die<br />

Tatsache, dass sich unsere Technologie<br />

problemlos skalieren ließ, einer der<br />

Schlüssel unseres Erfolgs in den frühen<br />

1990er Jahren“, resümiert Friedrich.<br />

Miguel Friedrich<br />

„Anfangs waren die Substrate, die wir<br />

verwendet haben, mit 5 bis 10 cm² sehr<br />

klein. Später haben wir die Anlagen dann<br />

für die Beschichtung von Platten mit<br />

einer Größe von 2,5 bis 3 m skaliert.“<br />

Heute sind sich die nTact-Experten<br />

sicher, dass diese Skalierbarkeit auch<br />

ein Schlüsselfaktor für den Erfolg<br />

ihrer Produkte in der organischen<br />

und gedruckten Elektronik ist.<br />

Anpassung an neue<br />

Herausforderungen<br />

Doch auch wenn man in Dallas auf<br />

einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen<br />

kann: Die Herausforderungen stecken<br />

und steckten im Detail. Als besonders<br />

anspruchsvoll erwies sich die Frage der<br />

Beschichtungsdicke. „Bei den LCDs haben<br />

wir Schichten im unteren Bereich von ein<br />

oder zwei Mikron aufgebracht“, berichtet<br />

Friedrich. „Als wir dann begannen mit<br />

OLEDs zu arbeiten, mussten wir plötzlich<br />

Schichten in Stärken von 20 nm aufbringen.<br />

Zudem mussten diese Beschichtungen<br />

auch noch extrem homogen sein.“<br />

Eine weitere Herausforderung waren<br />

organische Lösungsmittel wie Toluol, die<br />

in vielen Anwendungen in der organischen<br />

und gedruckten Elektronik verwendet werden<br />

und eine extrem hohe Verflüchtigungsrate<br />

haben. Als Ergebnis ihrer Forschungen<br />

und Neuentwicklungen präsentierte nTact<br />

jetzt mit „Selective Area Slot-Die Coating“<br />

und „Selective Removal“ gleich zwei neue<br />

Technologien für die OLED-Fertigung.<br />

Beschichtung nach Maß …<br />

Das selektive Beschichtungsverfahren<br />

von nTact ist Friedrich zufolge in der<br />

Lage, die Beschichtung auf der gesamten<br />

Länge des Substrats mehrmals zu<br />

stoppen und problemlos wieder zu starten.<br />

„Das ist durch die genaue Kontrolle<br />

der Beschichtungsparameter möglich.<br />

Dazu zählt auch die Überwachung der<br />

Abgaberate, für die wir einen hochpräzisen<br />

Pumpenmechanismus verwenden“, sagt<br />

Friedrich. „Und natürlich müssen auch<br />

die Komponenten und Kontrollmethoden<br />

diesem Anspruch genügen, um in jedem<br />

PERFORMANCE AND INNOVATION<br />

Die komplette Werksvormontage jeder Lieferung gehört zu unseren Arbeitsprinzipien. Alle Funktionen<br />

werden vor Auslieferung geprüft – auch im Beisein unserer Kunden. So benötigen wir –<br />

nach erfolgtem Trockenlauf – für die Inbetriebnahme eines Auftragswerk mit Druckkammerrakel<br />

PGS300/1/6 beim Kunden nur 1 Tag – das garantieren wir. Das Druckkammerrakel PGS300/1/6<br />

von SAM SUNGAN PAGENDARM verfügt über ein rein mechanisches Klemmsystem der Rakelmesser<br />

– das ist einfach und spart Zeit und Geld. Mit nur 1 dosierenden Blade werden excellente<br />

Beschichtungsergebnisse erzielt, mit optisch perfekter Oberfläche und ca. 0,25% max. Abweichung<br />

längs und quer. Beispiel: „Clear on Clear“ (30µ PET/50µ PE)<br />

bis 400m/min. Und noch 2 Vorteile: Halbierte Kosten<br />

für Blades und fast die doppelte Standzeit der Rasterwalzen!<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12<br />

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MARKTBERICHT | PRINTED ELECTRONICS<br />

beschichteten Bereich eine saubere<br />

Vorder- und Hinterkante zu erhalten.“<br />

Üblicherweise sind die beschichteten<br />

Streifen gleich breit und haben denselben<br />

Abstand zueinander, es sind aber auch<br />

asymmetrische Anordnungen möglich. Bei<br />

nTact legt man die Beschichtung auf dem<br />

Substrat so an, dass sie etwas größer ist<br />

als es die Applikation vorgibt. „So können<br />

wir sicherstellen, dass es an der Beschichtungskante<br />

nicht zu ungleichmäßigen<br />

Schichtstärken kommt. Außerdem können<br />

wir so inhomogene Stellen ausgleichen,<br />

die sich manchmal ergeben, wenn mehrere<br />

Schichten aufeinander angepasst werden<br />

müssen“, erläutert Friedrich weiter.<br />

… und gezieltes Wiederentfernen<br />

Für die Weiterverarbeitung hat nTact<br />

ein patentiertes System zum partiellen<br />

Entfernen aufgetragener Beschichtungen,<br />

das sogenannte „Selective Removal“,<br />

entwickelt, durch das auch komplexe,<br />

nicht geradlinige Beschichtungen gefertigt<br />

werden können. Dieses System besteht<br />

aus einer Düse, die ein auf die Beschichtung<br />

abgestimmtes Lösungsmittel auf<br />

die Substratoberfläche aufbringt. An den<br />

Ein Beispiel einer strukturierten Beschichtung<br />

gewünschten Stellen wird die Beschichtung<br />

aufgelöst und anschließend von der<br />

Oberfläche des Substrats entfernt. „Dabei<br />

steht und fällt das Ergebnis natürlich<br />

unmittelbar mit der Wahl des richtigen<br />

Lösemittels“, unterstreicht Friedrich.<br />

Selbstverständlich vollzieht sich<br />

dieser Prozess, ohne dass die Düse<br />

das Substrat berührt. Der Abstand zur<br />

Oberfläche sowie die Bewegungen des<br />

Geräts entlang der x- und y-Achse werden<br />

zu jeder Zeit überwacht. „Die Kombination<br />

aus Hochpräzisionskomponenten, der<br />

richtigen Einstellung und einem vollständig<br />

programmierbaren Prozess ermöglicht<br />

uns die hochpräzise Kontrolle des abgegebenen<br />

Lösemittels und der Absaugung<br />

durch den Vakuummechanismus. Sicher<br />

hat diese Technologie ihre Grenzen“,<br />

antwortet Friedrich auf unsere Frage, für<br />

welche Strukturen und Beschichtungen<br />

dieses Verfahren denn anwendbar sei.<br />

„Aus meiner Sicht ist es jedoch für<br />

komplexe ‚Makrostrukturierungen‘ mit einer<br />

Kenngröße von 1 mm oder mehr ideal.“<br />

Laut nTact eröffnen diese beiden Innovationen<br />

des Unternehmens vollkommen<br />

neue Anwendungsgebiete. „Derzeit wird<br />

das ‚Slot Die Coating‘ hauptsächlich zur<br />

Aufbringung einzelner geschlossener Materialschichten<br />

eingesetzt und als Mittel zur<br />

Herstellung von strukturierten Beschichtungen<br />

schlichtweg übersehen“, erläutert<br />

der Fachmann. „Aber unsere selektive<br />

Beschichtungsmethode hat erfolgreich<br />

bewiesen, dass eine strukturierte<br />

Beschichtung aufgetragen und gleichzeitig<br />

ein hohes Maß an Gleichförmigkeit der<br />

Beschichtungsdicke und -oberfläche<br />

eingehalten werden kann. Außerdem<br />

können wir solche Ergebnisse mit einem<br />

breiteren Spektrum an Materialviskositäten<br />

und Filmdicken erzielen. Damit bietet<br />

die Technik eine interessante Alternative<br />

zur Inkjet- und Sprühbeschichtung.“<br />

Atom für Atom, Schicht für Schicht<br />

Die Atomlagenabscheidung zeigt ihre Stärken dort, wo in flexibler<br />

Elektronik Barriereeigenschaften gebraucht werden<br />

Es begann 1960. Prof. S. I. Koltsow,<br />

Wissenschaftler am Leningrader<br />

Technologieinstitut (LTI),<br />

veröffentlichte erste Studien zu einer<br />

Technologie, die er „Molecular Layering“<br />

nannte. Der Finne Dr. Tuomo Suntola<br />

war von der Theorie so fasziniert, dass er<br />

die Ideen des Russen weiterführte und<br />

schließlich Mitte der 1970er Jahre das<br />

sogenannte Verfahren der Atomlagenabscheidung<br />

(kurz „ALD“ für Atomic Layer<br />

Deposition) präsentierte. Damit legte er<br />

die Grundlage für die heute bekannte<br />

Dünnfilm-Beschichtungstechnologie.<br />

Schon Mitte der 1980er Jahre kam<br />

ALD, das technisch zu den Verfahren der<br />

chemischen Gasphasenabscheidung<br />

zählt, erstmalig für den Aufbau von<br />

18<br />

Zinksulfid-Phosphor-Schichten bei<br />

Dünnfilm-Elektroluminiszenz-Displays<br />

industriell zum Einsatz. Später wurde<br />

es u. a. in vielen Bereichen der<br />

Halbleiterfertigung gebräuchlich.<br />

Das 2005 gegründete finnische<br />

Unternehmen Beneq Oy mit Sitz in<br />

Vantaa hat sich auf die Fertigung von<br />

Produktions- und Forschungsequipment<br />

für Dünnfilm-Beschichtungen spezialisiert<br />

und nutzt das ALD-Verfahren heute<br />

vor allem für die Bereiche organische<br />

und gedruckte Elektronik.<br />

Homogenität und Qualität<br />

„Um das ALD-Verfahren zu verstehen,<br />

müssen wir uns einmal mit der<br />

Chemie befassen“, empfängt uns Mikko<br />

Söderlund, Beneqs Anwendungsmanager<br />

der Barrierebeschichtungen am Rande<br />

der Münchner LOPE-C. „Beim ALD-<br />

Verfahren reagieren mindestens zwei<br />

chemische Dämpfe oder gasförmige<br />

Grundstoffe sequenzförmig auf der<br />

Substratoberfläche und erzeugen auf<br />

diese Weise einen festen Dünnfilm. Die<br />

meisten ALD-Beschichtungssysteme<br />

funktionieren nach dem Prinzip der<br />

durchfließenden, fortschreitenden Welle.<br />

Dabei strömt ein Inert-Trägergas durch<br />

das System. Diesem Trägerstrom werden<br />

in sehr kurzen Impulsen sogenannte<br />

Vorläuferstoffe injiziert. Das Trägergas<br />

leitet die Vorläuferstoff-Impulse als<br />

‚Wellen’ durch die Reaktionskammer und<br />

anschließend in eine Vakuumpumpe.“<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


PRINTED ELECTRONICS | MARKTBERICHT<br />

Mikko Söderlund<br />

Ein vom TFS 200R beschichtetes Muster<br />

Der TFS 200R<br />

Die Vorteile dieses Verfahrens sieht<br />

Söderlund ganz klar in der Homogenität<br />

und Qualität des Beschichtungsfilms.<br />

„Da bei ALD Atomschicht für Atomschicht<br />

aufgebaut wird, entstehen sehr dünne<br />

Filme ohne ‚Pin-Holes‘, die hervorragende<br />

elektrische und optische Eigenschaften<br />

aufweisen und perfekt als Diffusionsbarriere<br />

geeignet sind“, so der Experte.<br />

Mittel der Wahl bei<br />

Barriereeigenschaften<br />

Auf dem Gebiet der flexiblen Elektronik<br />

sind Feuchtigkeitsbarrieren Söderlund<br />

zufolge derzeit das Hauptanwendungsgebiet<br />

dieser Technologie. „Wir verwenden<br />

direkt abgeschiedene Beschichtungen für<br />

die Verkapselung organischer Leuchtdioden<br />

und anderer feuchtigkeitsempfindlicher<br />

Bauelemente, um einen Wasser- und<br />

Wasserdampfschutz aufzubauen. Außerdem<br />

sind wir dabei, eine Technologie für<br />

die Beschichtung flexibler Substrate mit<br />

Hilfe von ALD zu entwickeln, die dann bei<br />

feuchtigkeitsempfindlichen Anwendungen<br />

der flexiblen Photovoltaik wie CIGS, OPV<br />

und DCCS, eingesetzt werden kann.“<br />

Bei Beneq besteht derzeit eine große<br />

Nachfrage nach der Dünnfilm-Verkapselungstechnologie<br />

und gleichzeitig lässt<br />

sich beobachten, dass die hergestellten<br />

Substrate immer größer werden. „Wir<br />

bieten daher ein Lab-to-Fab-Portfolio, das<br />

bei F&E-Systemen von 200 x 200 mm<br />

beginnt und bis zu Industriesystemen mit<br />

der Substratgröße Gen5 geht,“ erläutert<br />

Söderlund. „Derzeit konzentriert sich die<br />

Nachfrage auf starre Materialien. Doch die<br />

Photovoltaik- und OLED-Märkte sind sehr<br />

wirtschaftlich orientiert und streben ganz<br />

klar flexible R2R-Herstellungsverfahren<br />

an, um die Kosten zu senken. Wir stellen<br />

fest, dass das Interesse an diesen<br />

Technologien rasant zunimmt.“ Beneq<br />

hat darauf mit der Einführung der neuen<br />

Systeme TFS 200R und WCS 500 reagiert.<br />

Vom Versuch zur Pilotanlage<br />

TFS 200R ist ein F&E-System, das<br />

flexible Substrate bis zu 300 x 120 mm<br />

verarbeiten kann. In der Pilotanlage wird<br />

das flexible Substrat auf einem rotierenden<br />

Zylinder in der Reaktionskammer befestigt.<br />

Der Zylinder selbst ist von mehreren<br />

Längsdüsen umgeben, die jede für sich<br />

eine isolierte Gasatmosphäre über die<br />

gesamte Breite des Substrats bilden.<br />

Während sich der Zylinder dreht, durchläuft<br />

das Substrat verschiedene Gasatmosphären<br />

und wird dabei beschichtet. „Mit Hilfe<br />

der TFS 200R-Anlage können wir erstmals<br />

in der Geschichte der ALD-Forschung<br />

das dynamische Verhalten verschiedener<br />

chemischer Vorläuferreaktionen untersuchen,<br />

die Eignung des Verfahrens für<br />

konkrete Anwendungen testen und auch<br />

die Filmqualität in R2R-ALD-Anwendungen<br />

vorab bewerten“, unterstreicht Söderlund.<br />

Das System ist für eine maximale Substratgeschwindigkeit<br />

von 300 m/min und eine<br />

Höchsttemperatur von 200°C ausgelegt.<br />

Mit dem WCS 500 und einer jährlichen<br />

Beschichtungskapazität von 400.000 m²<br />

wagt Beneq dagegen den Sprung von<br />

der Forschung zur Pilotproduktion.<br />

Zwar kann die Anlage nach wie vor für<br />

F&E-Aufgaben eingesetzt werden, ist<br />

aber auch für die R2R-Produktion auf<br />

flexiblen Bahnen von bis zu 500 mm<br />

Arbeitsbreite geeignet. Hauptbestandteil<br />

des Systems ist eine Vakuumkammer, in<br />

der sämtliche ALD-Reaktionen ablaufen.<br />

Höhere Effizienz für<br />

flexible Solarzellen<br />

Insbesondere bei der Herstellung von<br />

Dünnschicht-Solarzellen sieht Söderlund<br />

einen attraktiven weiteren Einsatzbereich:<br />

So lässt sich mit Hilfe der ALD-Technologie<br />

die Pufferschicht für CIGS-Solarzellen<br />

fertigen, eine aus Zinkoxysulfid Zn(O,S)<br />

bestehende Schicht, die die Effizienz der<br />

Solarzellen nachweislich steigert. „Durch<br />

den Einsatz der ALD-Technologie wird die<br />

bisher notwendige Flüssigphasenabscheidung,<br />

die chemische Badabscheidung<br />

(CBD), überflüssig. Dadurch können wir<br />

natürlich die Produktionsabläufe deutlich<br />

einfacher und kostengünstiger gestalten“,<br />

betont Söderlund. Für diese Anwendung<br />

nutzt Beneq sein TFS 1200-System, das<br />

über eine dreiteilige Offline-Modulanordnung<br />

verfügt und Platten von 1200 x<br />

1600 mm bei einem Durchsatz von 45 Stück<br />

pro Stunde und einer Gesamtkapazität von<br />

670.000 m² pro Jahr beschichten kann.<br />

„Wir möchten auch weiterhin<br />

zweigleisig fahren und Anlagen sowohl<br />

für die Fertigung starrer, organischer<br />

Leuchtdioden für die Beleuchtungs- und<br />

Displayindustrie als auch für den Bereich<br />

der flexiblen Substrate liefern. Zudem sind<br />

wir an einem sehr interessanten EU-Projekt<br />

zu flexiblen CIGS-Modulen beteiligt, bei<br />

dem diese Technologie für das Abscheiden<br />

der Pufferschicht auf flexiblen Substraten<br />

genutzt werden soll“, schließt Söderlund.<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 19


MARKTBERICHT | PRINTED ELECTRONICS<br />

Eine Anlage – unbegrenzte Möglichkeiten<br />

Können völlig unterschiedliche Produkte wie Batterie-Elektroden und<br />

organische Solarzellen auf ein und derselben Beschichtungsanlage<br />

gefahren werden? <strong>C2</strong> hat bei der Hamburger Kroenert GmbH & Co. KG,<br />

einem der führenden Beschichtungsanlagenbauer, nachgefragt.<br />

Die Frage, wer zuerst da war, das<br />

„Huhn“ oder das „Ei“, ist bei<br />

der Auslegung einer Beschichtungsanlage<br />

schnell und eindeutig<br />

beantwortet: Das Produkt ist das Maß<br />

aller Dinge. Es entscheidet über die zu<br />

applizierende Schichtdicke, die Verarbeitungseigenschaften<br />

des Beschichtungsrohstoffs,<br />

den Trocknungs- und<br />

Vernetzungsprozess und schlussendlich<br />

auch über das Handling des Substrats.<br />

Die „Kunst“ besteht nun darin, nicht<br />

nur das Produkt, sondern auch die<br />

prozesstechnischen Schritte so genau zu<br />

kennen, dass sich auf dieser Grundlage<br />

das bestmögliche Beschichtungsanlagen-<br />

Layout definieren lässt. Dabei bilden<br />

theoretisches Wissen und praktische<br />

Erfahrungen eine unverzichtbare Grundlage,<br />

die durch zusätzliche Beschichtungsversuche<br />

ergänzt und abgerundet wird.<br />

Eine der ersten Adressen für diese<br />

Tests und Versuche ist die Hamburger<br />

Kroenert GmbH & Co. KG, die mit ihrem<br />

Technology Center im Bereich Beschichtungstechnik<br />

seit Jahren Maßstäbe setzt.<br />

„Mit unserer neuen Laborbeschichtungsanlage<br />

LabCo können wir unseren Kunden<br />

eine Testanlage bieten, auf der auch die<br />

ganze Bandbreite neuer Produkte wie z. B.<br />

Elektroden für LI-Batterien und organische<br />

Solarzellen gefahren werden können“,<br />

stellt Dr. Tarik Vardag, Geschäftsführer<br />

des Unternehmens, im Gespräch mit<br />

<strong>C2</strong> fest.“ „Das Anlagenkonzept der<br />

LabCo bietet uns eine solch große<br />

Flexibilität, dass wir mit nur geringfügigen<br />

Anpassungen jeweils völlig neue Produkte<br />

herstellen können“, ergänzt Frank Schäfer,<br />

Verkaufsdirektor Neue Produkte.<br />

Wir haben die Hamburger Kroenert-<br />

Experten gebeten, die Flexibilität und<br />

Anpassungsfähigkeit ihrer LabCo anhand<br />

zweier Produkte – Elektroden für LI-Batterien<br />

einerseits und organischen Solarzellen<br />

anderseits – unter Beweis zu stellen.<br />

20<br />

Die LabCo-Laborbeschichtungsanlage im Hamburger Technology Center der Kroenert Gruppe<br />

Vorbemerkungen<br />

Funktionschemie definiert, wobei auch das<br />

Auch wenn die Endprodukte<br />

Substrat hinsichtlich seiner Reaktion auf<br />

Batterie-Elektroden und Solarzellen sehr Feuchtigkeit und Wärme einen nicht unerheblichen<br />

verschieden sind – im Bereich Verfahrenstechnik<br />

Einfluss auf den Prozess hat.<br />

haben sie eine wesentliche Versteht man das Auftragssystem als<br />

Gemeinsamkeit: Durch die präzise Applikation<br />

Herzstück einer Beschichtungsanlage, so<br />

einer funktionellen Schicht auf ein ist die Trocknungs- und Vernetzungstech-<br />

sich bewegendes Substrat werden die nologie der Kreislauf, ohne den es kein<br />

geforderten Funktionen erzielt bzw. erhält perfektes Endprodukt gäbe. Die spätere<br />

das Substrat die Reaktionsschicht, die Trocknung und Vernetzung wird schon in<br />

für die jeweilige Anwendung unabdingbar<br />

die ersten Überlegungen zur Auslegung<br />

ist. Erst die Kombination aus Substrat der Beschichtungseinheit mit einbezogen.<br />

und Beschichtung führt zu einem optimal<br />

einsetzbaren Produkt. Das Substrat 1. Elektroden für LI-Batterien<br />

stellt den Träger dar und definiert damit Welche produktstechnischen<br />

die physikalischen Eigenschaften wie Parameter gelten für die Herstellung<br />

z. B. Zugfestigkeit und Temperaturbeständigkeit.<br />

von Elektroden für LI-Batterien?<br />

Die Beschichtung bringt<br />

Bei der Herstellung einer Elektrode<br />

dann die eigentliche Funktion des<br />

für LI-Batterien wird eine ruß- oder<br />

Produkts, wie z. B. Strom zu leiten, Ionen graphithaltige Beschichtungsmasse<br />

auszutauschen oder zu transportieren. auf meist sehr dünne und nur wenig<br />

Vor allem die Verfahrenstechnik<br />

reißfeste Aluminium- oder Kupferfolien<br />

der Beschichtung und der Trocknung appliziert. Die Viskosität liegt dabei in<br />

wird dabei maßgebend von der<br />

einem Bereich von ca. 1.000-3.000 mPas.<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


PRINTED ELECTRONICS | MARKTBERICHT<br />

Die Beschichtungsmasse kann dabei<br />

Wasser basierend oder in einem Lösemittel<br />

gelöst sein und verfügt über thixotrope<br />

und pseudo-plastische Eigenschaften.<br />

Welche verfahrenstechnischen<br />

Anforderungen an die zu applizierende<br />

Schicht gibt es dabei?<br />

Die Beschichtungsmasse muss mit<br />

sehr hoher Genauigkeit in Längs- und<br />

Querrichtung aufgetragen werden. Die<br />

Applikation geometrisch definierter<br />

Strukturen erfolgt mit Schichtdicken von ca.<br />

100-150 µm. Um die Qualität der Beschichtungsmasse<br />

sicherzustellen, werden<br />

hohe Anforderungen an eine sensible<br />

Temperatur- und Luftsteuerung gestellt.<br />

Wie sieht das optimale<br />

Beschichtungsverfahren für<br />

LI-Batterie-Elektroden aus?<br />

Um die Batterieelektroden in Längsrichtung<br />

den geometrischen Maßen der aus<br />

ihr herzustellenden Batterien anzupassen,<br />

ist eine intermittierende – also in Intervallen<br />

unterbrochene – Beschichtung das<br />

Mittel der Wahl. Für gewickelte Zellen<br />

entspricht die Länge der Intermittierung<br />

der Länge der gewickelten Elektrode.<br />

Diese intermittierende Beschichtung<br />

kann wahlweise mit einer modifizierten<br />

Düsen- oder Kommabar-Technologie<br />

erzeugt werden. Auch wenn beide<br />

Verfahren üblich sind, bietet die Düsentechnologie<br />

den Vorteil eines komplett<br />

geschlossenen Beschichtungssystems,<br />

das den Einfluss verdampfender Lösungsmittel<br />

auf das Applikationsverhalten der<br />

Beschichtungsmasse deutlich minimiert.<br />

Andererseits ist für die<br />

Düsentechnologie eine hinreichend<br />

niedrige Viskosität erforderlich.<br />

Geht es um die Verarbeitung höherer<br />

Viskositäten, stellt die Extrusionstechnologie<br />

wiederum eine interessante Option dar.<br />

Sind Streifen in Längsrichtung<br />

gefordert, können diese mit der Rasterwalzentechnologie<br />

oder mithilfe des Übertrags<br />

durch abgesetzte Walzen erzeugt werden.<br />

„All diese Verfahren können auf<br />

unserer modular aufgebauten LabCo<br />

gefahren werden“, unterstreicht Andrea<br />

Glawe, Entwicklungsleiterin der Kroenert<br />

Gruppe. „Wechsel von einem Walzenauftrag<br />

zur Düsenbeschichtung sind<br />

jederzeit ohne aufwändige mechanische<br />

Anpassungen problemlos möglich.“<br />

Versuche zur intermittierenden Batterieelektrodenherstellung im Technology Center von<br />

KROENERT, BMB und DRYTEC<br />

Design einer LabCo für die Herstellung von Batterieelektroden<br />

Welche Ansprüche stellt die<br />

die Langzeitstabilität der Beschichtung<br />

Herstellung von Batterie-Elektroden nachhaltig beeinträchtigen.“<br />

an die Trockner-Auslegung?<br />

Um diese und ähnliche Probleme zu<br />

Da die Trocknung einen sehr großen vermeiden und die LabCo optimal für<br />

Einfluss auf die Qualität der späteren die Trocknung von Funktionsschichten<br />

Elektrode hat, kommt es auf eine sehr für Batterieelektroden auszulegen, gilt<br />

genaue Luft- und Temperaturführung es nach Ansicht der Kroenert-Experten,<br />

an. Denn eine falsche Trocknung kann folgende Komponenten zu bedenken:<br />

unmittelbar zu Konzentrationsänderungen In der ersten Zone des Trockners ist<br />

in der Beschichtungsschicht führen.<br />

eine „Backofen ähnliche“ Flash-off-<br />

„Bei zu starker Trocknung im ersten<br />

Luftführung mit wenig Luftbewegung<br />

Bereich des Trockners verdampfen die<br />

bei möglichst gesättigter Luft sinnvoll.<br />

Lösungsmittel aus der Oberschicht zu<br />

Inerte Trockner bieten<br />

schnell“, gibt Dr. Wolfgang Neumann,<br />

zahlreiche Vorteile hinsichtlich<br />

Leiter des Kroenert Technology Centers, des Explosionsschutzes.<br />

zu bedenken. „In der Konsequenz kann<br />

Um die Trocknerlänge zu reduzieren,<br />

dies zum Aufreißen der Beschichtungsschicht<br />

oder durch Aufschwimmen<br />

IR-Technologie erwogen werden. Um<br />

sollte die Integration mittelwelliger<br />

der Zusatzstoffe mit dem Lösemittel<br />

eine optimale finale Trocknung zu<br />

auch zum Absetzen der Binder in die<br />

erreichen, ist dies jedoch meist nur<br />

unteren Schichten führen. Beides kann<br />

am Ende des Trockners sinnvoll.<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 21


MARKTBERICHT | PRINTED ELECTRONICS<br />

2. Organische Solarzellen<br />

Welche produktionstechnischen<br />

Parameter gelten für die Herstellung<br />

von organischen Solarzellen?<br />

Anders als bei Batterie-Elektroden –<br />

hier kommen sehr dünne und wenig<br />

reißfeste Folien zum Einsatz – ist das<br />

Substrat zur Fertigung organischer<br />

Solarzellen weniger problematisch, denn<br />

meist werden sehr stabile Polyesterfilme<br />

genutzt. Anders die Beschichtungslösung:<br />

Sie beinhaltet häufig kritische<br />

Lösemittel und führt wegen ihres sehr<br />

sauren pH-Werts zu einer verstärkten<br />

Korrosion der Anlagenkomponenten.<br />

Welche verfahrenstechnischen<br />

Anforderungen an die zu<br />

applizierende Schicht gibt es?<br />

Auf das Substrat werden teilweise sehr<br />

genaue Schichten in schmalen Streifen<br />

übereinander appliziert. Dies stellt höchste<br />

Ansprüche an die Beschichtungsgenauigkeit<br />

in Längs-und Querrichtung. Die<br />

aufzutragenden Schichten haben jeweils<br />

eine Schichtdicke von unter 10 µm nass.<br />

Inertisierbarer Laboranlagentrockner für die LabCo<br />

Wie sieht das optimale<br />

Beschichtungsverfahren für<br />

organische Solarzellen aus?<br />

Für die Applikation der sehr dünnen<br />

Schichten, die für die Herstellung organischer<br />

Solarzellen nötig sind, kommt in der<br />

Regel die Düsentechnologie zum Einsatz.<br />

Die besondere Herausforderung besteht<br />

hier darin, dass der Austrittsspalt der Düse<br />

als auch der Abstand zwischen Düse und<br />

Substrat an diese entsprechend dünneren<br />

Schichten angepasst werden muss.<br />

„Auch Druckverfahren mittels<br />

Rasterwalzen bieten sich als Auftragstechnologie<br />

an“, unterstreicht Glawe.<br />

„Hier können wir durch eine gezielte<br />

Auswahl des Designs der Walze und<br />

der Dosiertechnologie ein sehr präzises<br />

Beschichtungsergebnis erzielen.“<br />

Beide Verfahren eignen sich für die<br />

Ausführung einer Streifenbeschichtung.<br />

„Außerdem können wir – dem Schichtaufbau<br />

einer Solarzelle entsprechend –<br />

durch eine genaue Registersteuerung<br />

verschiedene Schichten exakt übereinander<br />

ablegen“, ergänzt die Kroenert-<br />

Expertin. „Möglich wird dies, indem wir in<br />

der LabCo mehrere Beschichtungs- und<br />

Trocknungsprozesse hintereinander<br />

anordnen oder das zu beschichtende<br />

22<br />

Bead Coat - Schlitzdüsenauftragstechnologie zur Applikation von sehr dünnen Schichten<br />

Material zweimal oder häufiger durch die entscheidend beeinflusst. Die Bandbreite<br />

Anlage laufen lassen“, erläutert Neumann. reicht dabei vom Kontaktrollentrockner,<br />

Beide Varianten werden durch eine<br />

über den Schwebetrockner bis hin<br />

optimierte Warenbahnführung unterstützt. zur IR- und UV-Technologie.<br />

Ist ein annähernd sauerstofffreier Prozess<br />

Welche Ansprüche stellt die<br />

gefordert, so sind inerte Trocknungs-<br />

Herstellung von organischen Solarzellen verfahren das Mittel der Wahl. „Zu diesem<br />

an die Trockner-Auslegung?<br />

Zweck kann die LabCo mit inertisierbaren<br />

Die zu trocknende bzw. zu vernetzende Trocknern ausgestattet werden, die eine<br />

Funktionsschicht bestimmt die Auswahl hohe Dichtigkeit aufweisen und damit auch<br />

der Trocknungstechnologie, die die<br />

höchste Ansprüche an die Inertisierung<br />

Qualität des späteren Endprodukts<br />

erfüllen können“, so Neumann.<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


SCHNEIDEN & WICKELN | MARKTBERICHT<br />

Ein Gigant auf Reisen<br />

Der weltweit breiteste Rollenschneider von<br />

Goebel wird jetzt nach China ausgeliefert<br />

Wenn das kein Grund zum Jubeln<br />

ist! Die breiteste Rollenschneidmaschine<br />

der Welt, die in den<br />

letzten Monaten von den Mitarbeitern<br />

der Goebel Schneid- und Wickelsysteme<br />

GmbH, Darmstadt, montiert wurde, steht<br />

nun kurz vor der Auslieferung an die China<br />

Soft Packaging Group. Das Unternehmen<br />

ist einer der größten asiatischen Verarbeiter<br />

von Kunststofffolien und sieht sich<br />

– sehr selbstbewusst – auf dem besten<br />

Wege, der „King of Film“ zu werden. Derzeit<br />

produzieren die Chinesen 350.000 t<br />

Kunststofffolien pro Jahr. Ziel ist es, die<br />

Jahresproduktion um 50 % zu steigern.<br />

Entsprechend kräftig wurde in den letzten<br />

Monaten investiert. Neben BOPP-Anlagen<br />

von Brückner orderte Soft Packaging neun<br />

Schneid- und Wickelanlagen bei Goebel.<br />

Dazu gehören nicht nur sechs Rollenschneider<br />

mit Arbeitsbreiten von 8,5 bis<br />

9 m, sondern auch drei Anlagen vom Typ<br />

monoslit giant mit Arbeitsbreiten von 11 m.<br />

Derzeit wird die erste dieser Maschinen<br />

für den Transport nach China in 15 große<br />

Kisten verpackt. In den größten von ihnen –<br />

sie haben eine Länge von 17 m und wiegen<br />

34 t – werden das Maschinen-Untergestell,<br />

die Schneideinheit und das Einlaufgestell<br />

»<strong>C2</strong>« · 185 x 82 mm · Stand 12/08<br />

der Anlage verschifft. Per Schwertransport<br />

wird der „Gigant“ in den nächsten Tagen<br />

den Hafen Hamburg erreichen. Dort wird<br />

die Anlage auf große Containerschiffe<br />

verladen. Fünf Wochen später erreichen<br />

die Kisten dann ihren Bestimmungsort,<br />

die Provinz Fujian Fuzhou, P.R. China.<br />

Nach der Wieder-Montage der Anlage im<br />

Werk des Kunden ist die Inbetriebnahme<br />

geplant. In dieser Zeit überwacht ein<br />

Team aus erfahrenen Goebel-Mitarbeitern<br />

den Aufbau und steht dem Kunden für<br />

eine Schulung vor Ort zur Verfügung.<br />

Die monoslit giant setzt allein angesichts<br />

ihrer Größe Maßstäbe. Innerhalb von<br />

drei Monaten wurden mehrere Tausend<br />

Teile montiert und mehr als 3.000 m Elektrokabel<br />

verlegt. Ein besonders imponierendes<br />

Bauteil ist die Untermesserwelle. Sie<br />

hat eine Länge von bis zu 11.370 mm. Die<br />

Welle hat 5.450 Nuten von jeweils 1 mm<br />

Breite, die auf die gesamte Walzenbreite<br />

verteilt sind. Beim Schneiden tauchen<br />

die Rasierklingen exakt in die Nuten ein.<br />

So können Fertigrollen in Arbeitsbreiten<br />

von 300 bis 3.300 mm beliebig im<br />

Raster von 2 mm geschnitten werden.<br />

Der Rollenschneider kann Mutterrollen<br />

mit einem Durchmesser von max.<br />

MENSCHICK<br />

DURCHLAUF-DÜSENTROCKNER<br />

für Folien, Papiere, Film, Klebebänder, Tapeten…<br />

• Herausragende<br />

Trocknungsgleichmäßigkeit<br />

• Große Trocknungsleistung<br />

• Kompaktbauweise<br />

• Energiesparend durch<br />

Umluftbetrieb und<br />

Wärmerückgewinnung<br />

• Produktgerechte, individuelle<br />

Konstruktion<br />

• Zuverlässiger Betrieb sichert<br />

hohe Verfügbarkeit<br />

• Einfache Montage,<br />

Bedienung und Wartung<br />

Die monoslit giant<br />

1.500 mm aufnehmen und verarbeitet sie<br />

zu Fertigrollen mit einem max. Durchmesser<br />

von 1.200 mm. Die Abrollbreite kann<br />

der Kunde selbst wählen; sie liegt zwischen<br />

9.400 und 10.400 mm. 18 Wickelstationen<br />

stehen künftig für eine 24h-Produktion zur<br />

Verfügung. Grundsätzlich können Foliendicken<br />

von 10 bis 80 µm verarbeitet werden.<br />

Der Testlauf in Darmstadt verlief aus Sicht<br />

von Goebel äußerst zufriedenstellend.<br />

„Über den gesamten Geschwindigkeitsbereich<br />

bis 1.500 m/min. ist die Maschine<br />

extrem laufruhig“, freut sich Dr. Hans-Peter<br />

Bauer, Leiter der Konstruktion. „Das ist<br />

für eine solche Rollenschneidmaschine<br />

einmalig.“ Auch der Geräuschpegel lag<br />

deutlich unter dem verlangten Wert.<br />

Zusätzlich wurde die Maschinenperipherie<br />

und die interne<br />

Energieversorgung neu konzipiert. Die<br />

Aufstellung der Maschine kann nun auf<br />

glatten Böden erfolgen; aufwändige<br />

Fundamentarbeiten sowie Kabelkanäle<br />

gehören der Vergangenheit an.<br />

MENSCHICK<br />

TROCKENSYSTEME<br />

TEL. + 49 (0) 7159/30 49<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 23


MARKTBERICHT | SCHNEIDEN & WICKELN<br />

Drei „tolle Wickel-Schwestern“<br />

auf Erfolgskurs<br />

PSA Technology zieht positive Zwischenbilanz<br />

nach der Integration in die Edelmann Gruppe<br />

Die PSA Technology GmbH, 1996<br />

als PSA GmbH gegründet, gehört<br />

seit Januar 2011 zur weltweit<br />

tätigen Edelmann Gruppe. Die Bitburger<br />

Fachleute zählen nicht nur zu den<br />

führenden Anbietern von Rollenschneidund<br />

Wickelmaschinen, sondern sind<br />

durch die Einbindung in die Unternehmensgruppe<br />

Teil eines Netzwerks für<br />

Schneid- und Wickeltechnik, dessen<br />

Synergien nicht nur leere Worte sind.<br />

Holger Meyer, Gesamtleiter Vertrieb<br />

von PSA Technology, nennt die Unternehmen<br />

schmunzelnd die „drei tollen<br />

Schwestern“. Gemeint ist damit zum einen<br />

die Edelmann Technology GmbH & Co.<br />

KG, Kleinwallstadt, einer der weltweit<br />

führenden Hersteller von Wicklern,<br />

Umrollschneidanlagen sowie Tragwalzenwicklern<br />

für die Nonwoven-Industrie.<br />

Zum zum anderen die BW Technology<br />

GmbH, Schloss Holte-Stukenbrock, die<br />

als technisches Entwicklungszentrum für<br />

alle Anwendungen im Bereich Wickel- und<br />

Schneidanlagen fungiert und außerdem<br />

alle Dienst- und Serviceleistungen für<br />

Maschinen der ehemaligen Bastain<br />

Winder Technologies übernimmt. Und<br />

schließlich die PSA Technology GmbH,<br />

die sich als Hersteller von automatischen<br />

Abwicklungen, automatischen<br />

und vollautomatischen Aufwicklern<br />

mit Inlineschnitt, Offline-Systemen,<br />

vollautomatischen Kurzrollenwicklern,<br />

halb- und vollautomatischen<br />

Rollenschneidern, automatischen<br />

Laminieranlagen, manuellen- halb- und<br />

vollautomatischen Hülsenschneidern<br />

sowie Lösungsanbieter für Verpackungsanlagen<br />

einen Namen gemacht hat.<br />

Attraktive Leistungsbreite<br />

„Als Unternehmensgruppe haben wir<br />

uns in den letzten Monaten hervorragend<br />

entwickelt. Bis weit ins Jahr 2013 sind wir<br />

voll ausgelastet“, stellt Meyer fest. „Wir<br />

stoßen derzeit tatsächlich an unsere Kapazitätsgrenzen<br />

und werden in den nächsten<br />

Monaten ganz massiv neue Ingenieure und<br />

Techniker für die Bereiche mechanische<br />

und technische Konstruktion einstellen.“<br />

Bimec: der Name, der<br />

den Unterschied macht<br />

Exzellent ist<br />

Bimec´s Standard<br />

Bimec´s Ziel, die besten lieferbaren<br />

Rollenschneide- und Wickelmaschinen<br />

zu bauen, wird durch die Leidenschaft<br />

und Geschicklichkeit der Mitarbeiter, der<br />

Zusammenarbeit mit den Kunden, der linear<br />

strukturierten Produktion und der weltweiten<br />

Serviceunterstützung ermöglicht.<br />

24<br />

®<br />

BIMEC S.r.l. - Via Monte Grappa, 9<br />

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Tel. +39 0331 307491<br />

Fax +39 0331 307051<br />

infobimec@bimec.it<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


SCHNEIDEN & WICKELN | MARKTBERICHT<br />

Durch die Bildung der Dreier-Gruppe<br />

und die Bündelung erfahrener Teams<br />

im Bereich der Wickeltechnik ergibt sich<br />

eine beeindruckende Leistungsbreite:<br />

So lassen sich mit den Anlagen der<br />

Unternehmensgruppe Schnittbreiten von<br />

10 bis 6.000 mm, von wenigen Laufmetern<br />

auf einer Fertigrolle bis zu Wickeldurchmessern<br />

von 3.600 mm und Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 1.800 m/min<br />

realisieren. „Ich bin sicher, dass eine<br />

solche Bandbreite weltweit einmalig ist“, Eine AllSlit II AR 1600-15-6 von PSA Technology<br />

betont Meyer. „Somit haben wir einzigartige<br />

Möglichkeiten, selbst anspruchsvollste für Hülsen- und Fertigrollen ausgestattet.<br />

und komplexeste Maschinen speziell nach Mit einigen dieser Details wird auch<br />

Kundenansprüchen zu konstruieren, zu die neue AllSlit versehen sein. „Ein<br />

entwickeln und herzustellen und können besonders highlight der neuen Maschine<br />

dabei sogar auf eigene CNC-Dreh-,<br />

ist das Anlegesystem als sogenannter<br />

Fräs,- und Bohrwerke zurückgreifen.“ ‚Einstecker‘, der ein kratzerfreies- und<br />

präparationsloses Anlegen der sensiblen<br />

Innovationen für<br />

Warenbahn an eine neue Kartonhülse<br />

anspruchsvollste Materialien gewährleistet“, unterstreicht Meyer.<br />

Aktuell vermelden die PSA-Leute<br />

Eine weitere AllSlit wird schon in<br />

mehrere interessante Großaufträge:<br />

wenigen Wochen an die amerikanische<br />

So wird derzeit beispielsweise für Felix Niederlassung der Kalle GmbH,<br />

Schoeller, Weißenborn, ein automatischer Wiesbaden, ausgeliefert. Betreut wird der<br />

Rollenschneider der Baureihe AllSlit<br />

Kunde durch ein amerikanisches Partnerunternehmen<br />

der Wickeltechnik Gruppe.<br />

gefertigt, der zukünftig hochwertigste<br />

Fotopapiere konfektionieren wird. Angesichts<br />

der besonderen Empfindlichkeit der Markt in erster Linie als Anbieter von<br />

„PSA Technology wurde bisher vom<br />

anspruchsvollen Fotopapiere haben die Rollenschneidern wahrgenommen. Durch<br />

Schneid- und Wickelexperten ihr spezielles unsere aktuellen Aktivitäten positionieren<br />

Augenmerk auf die Warenführung gelegt. wir uns jedoch auch wieder verstärkt<br />

Hier konnten die Techniker und Ingenieure als Hersteller automatischer Inlinevon<br />

ihren langjährigen Erfahrungen<br />

Schneidwickler. In diesem Bereich verfügt<br />

profitieren, denn Felix Schoeller arbeitet PSA über langjährige und bemerkenswerte<br />

bereits mit einem vollautomatischen<br />

Erfahrungen“, unterstreicht Meyer.<br />

Rollenschneider vom Typ QuickSlit Spezial, Diese werden zurzeit durch die<br />

der seinerzeit von PSA geliefert wurde. Fertigung des Inline-Schneidwicklers der<br />

Diese Anlage ist mit einem automatischen Baureihe AutoWoven I eindrucksvoll unter<br />

Quertrenn- und Anlegesystem, einem Beweis gestellt. Dabei handelt es sich<br />

Hülsenmagazin und einem Labelapplikator um einen Wendewickler für Nonwoven<br />

12072505_westland_<strong>C2</strong>-<strong>Deutschland</strong>_34_210x76mm 25.07.2012 12:04 Seite 1<br />

(Air Through Bonded and Spunlace),<br />

der inline hinter einer Produktionslinie<br />

auf einer Arbeitsbreite von 2.650 mm<br />

Fertignutzen bzw. Fertigrollen mit einer<br />

minimalen Schnittbreite von 38 mm<br />

auf einen Fertigrollendurchmesser von<br />

1.200 mm herstellen wird. Besonders<br />

bemerkenswert ist aus Meyers Sicht das<br />

in der Anlage verbaute, inhouse konzipierte,<br />

hergestellte und programmierte<br />

vollautomatische Längsschneidsystem<br />

vom Typ AutoCut. Inline, also während der<br />

Produktion bei bis zu 200 m/min, werden<br />

bis zu 58 Scherenschnitt-Messereinheiten<br />

vollautomatisch in der Breite verstellt.<br />

Darüber hinaus ist die Maschine mit einer<br />

speziellen Wickelachsenaufnahme ausgestattet,<br />

die eine Wickelwellendurchbiegung<br />

bei Mehrnutzenwicklung kompensiert.<br />

Dieses System ist bei PSA bereits seit 2007<br />

im Einsatz und – so das Unternehmen – in<br />

dieser Form einzigartig im Markt.<br />

Die Zahlen sind in der Tat beeindruckend:<br />

So kann die AutoWoven-Anlage<br />

auf einer Arbeitsbreite von 2.200 mm bei<br />

Mehrnutzenwicklung auf einer 3“ Friktionswickelwelle<br />

Fertigrollengewichte von bis zu<br />

2.000 kg fahren. Schon jetzt wurden weitere<br />

Inline-Schneidwickler der AutoWoven-<br />

Baureihe bei PSA in Auftrag gegeben.<br />

Eine Maschine der AutoWoven I-Reihe<br />

SPEZIALIST FÜR WALZENSYSTEME<br />

UND<br />

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Westland Gummiwerke GmbH & Co. KG<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 25<br />

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MARKTBERICHT | SCHNEIDEN & WICKELN<br />

Ein- oder Zweispindel –<br />

das ist hier die Frage!<br />

Wann Rollenschneider mit nur einer Welle<br />

gegenüber Zwei-Wellen-Lösungen die Nase<br />

vorn haben<br />

<strong>C2</strong>: „Erklären Sie uns das bitte genauer!“<br />

Metallisiertes PET, das auf eine Achse<br />

gewickelt wird<br />

Das Wickeln von geschnittenen<br />

Einzelbahnen auf einer Wickelwelle<br />

ist ein bewährtes Konzept, das vor<br />

allem hinsichtlich der Rollenendladung<br />

sowie bei der Hülsenbestückung und<br />

-positionierung große Vorteile bietet.<br />

Schaut man sich jedoch derzeit auf Fachmessen<br />

unserer Branche und in vielen<br />

Betrieben um, so sieht man fast nur noch<br />

sogenannte Zwei-Spindelmaschinen mit<br />

zwei übereinanderliegenden Wellen. Vor<br />

allem aus dem Bereich Flexible Packaging<br />

sind die Anlagen nicht mehr wegzudenken.<br />

Hat dieses Wickelprinzip die<br />

Ein-Spindelmaschine abgelöst? Gehört<br />

der Zwei-Wellen-Lösung die Zukunft?<br />

Wir sprachen darüber mit Alex Hylton,<br />

Vertriebsleiter der megapak GmbH & Co.<br />

KG, die u. a. die Exklusivvertretung für die<br />

italienische Euromac s.r.l. in <strong>Deutschland</strong>,<br />

Österreich und der Schweiz inne hat.<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Hylton, Ein- oder<br />

Zwei-Spindelmaschine? Gibt es<br />

darauf eine schnelle Antwort?“<br />

Alex Hylton: „Wie so oft im Leben<br />

gibt es auch hier kein klares Ja oder<br />

Nein. Es kommt darauf an!“<br />

A. Hylton: „Nun, es kommt in erster<br />

Linie darauf an, welches Material primär<br />

auf einer Anlage verarbeitet wird. Für<br />

gewöhnlich finden wir Ein-Spindelwickler<br />

überwiegend in der Papier verarbeitenden<br />

Industrie, in der Aluminium verarbeitenden<br />

und Kunststofffolien-Industrie bilden sie<br />

jedoch eher die Ausnahme. Das liegt vor<br />

allem daran, dass sich Papiere – sogar<br />

wenn sie weiterveredelt, also metallisiert,<br />

silikonisiert, lackiert oder alu-kaschiert<br />

sind – in der Regel durch ein nahezu<br />

gleichbleibendes Dickenprofil über die<br />

gesamte Bahnbreite auszeichnen. Dadurch<br />

sind sie hervorragend für das Wickeln<br />

auf einer Welle geeignet. Eine oder zwei<br />

Bogenbreitstreckwalzen mit der richtigen<br />

Krümmung an der richtigen Stelle sorgen<br />

für ein kontrolliertes Separieren der einzelnen<br />

Bahnen, bevor sie auf die Welle treffen.<br />

Somit bauen sich die Fertigrollen auch bei<br />

größeren Enddurchmessern sauber auf.“<br />

<strong>C2</strong>: „Könnte man denn nun daraus<br />

schlussfolgern, dass Ein-Spindelmaschinen<br />

ausschließlich für die Verarbeitung<br />

von Papier geeignet sind? Wie sieht<br />

es mit Kunststofffolien aus?“<br />

A. Hylton: „Die Entscheidung<br />

darüber ist vor allem eine Frage der<br />

Materialtoleranzen. Gerade in diesem<br />

Bereich hat sich in den letzten 15 Jahren<br />

unheimlich viel getan. Durch neue<br />

hochpräzise Düsen in der Folienherstellung,<br />

effiziente Dickenmess-Systeme,<br />

Reckanlagen, die produktionsbedingte<br />

Dickenunterschiede verstrecken, und<br />

verbesserte Folienrezepturen sind heute<br />

reduzierte Foliendicken möglich, ohne<br />

das dies zu Lasten der physikalischen<br />

Eigenschaften oder Leistungsmerkmale<br />

ginge. Daher haben Ein-Spindelmaschinen<br />

Alex Hylton<br />

TB-3.06 T1 mit elektromotorischem<br />

Entladewagen<br />

durchaus auch sehr erfolgreich in der<br />

Folienverarbeitung Fuß gefasst!“<br />

<strong>C2</strong>: „Können Sie uns hier ein<br />

Maschinenbeispiel nennen?“<br />

A. Hylton: „Ja, das Modell TB-3.06<br />

T1 von Euromac ist ein gutes Beispiel.<br />

Sie geht den Weg des Altbewährten<br />

und wickelt mit automatischer Wendeaufwicklung<br />

alle Einzelnutzen auf eine<br />

Expansionsspannwelle. Die Maschine,<br />

die für maximale Bahnbreiten von<br />

1.350 mm ausgelegt ist, arbeitet mit zwei<br />

Wickelwellen, die alternierend eingesetzt<br />

werden. Während eine Welle für die<br />

Rollenentladung und Neubestückung mit<br />

Hülsen bereit steht, ist die andere Welle in<br />

Betrieb und wickelt kontinuierlich weiter.<br />

Die effektive Stillstandszeit der Anlage<br />

26<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


SCHNEIDEN & WICKELN | MARKTBERICHT<br />

Wie schmal hätten Sie es gerne?<br />

für den Rollenwechsel in der Aufwicklung liegt bei weniger als<br />

30 Sekunden. Ein Rollenentladewagen, der im Automatikzyklus<br />

motorisiert von der Maschine selbst gesteuert werden kann,<br />

eröffnet dem Maschinenpersonal ein Zeitfenster für sinnvolle<br />

Tätigkeiten rund um die Maschine. Mit Hilfe des „direct-contact“<br />

Positioniersystems mit Digitaldisplay können mehr als 20 Einzelpneumatik-Messerhalter<br />

schnell und präzise manuell gestellt<br />

werden. Bei einem Mutterrollendurchmesser von 1.300 mm bietet<br />

der ein- und ausschwenkbare Vakuum-Klebetisch am Abwickler die<br />

nötige Hilfe beim rapportgenauen Verkleben zweier Bahnen, aber<br />

auch den nötigen Platz beim Einbringen der neuen Mutterrolle.“<br />

<strong>C2</strong>: „Wie sieht Ihre Maschinenempfehlung aus, wenn<br />

einer Ihrer Kunden das Schneiden und Wickeln von<br />

zwei- oder dreilagigen Mehrfachverbunden plant?<br />

Geht das nur mit einer Zwei-Spindelmaschine?“<br />

A. Hylton: „Nein, vor dem Hintergrund der besseren Primärfolien<br />

und der verbesserten Kaschiertechnik kann dafür durchaus<br />

auch eine Ein-Spindel die beste Wahl sein. Kommt es dennoch<br />

zu höheren Abweichungen in der Materialdicke oder auch zu<br />

sogenannten ‚langen Kanten‘, ist der Einsatz einer speziellen<br />

Welle mit innenliegender Friktion eine bewährte Möglichkeit, um<br />

nach wie vor kantengerade Rollen mit der richtigen Wickelhärte zu<br />

erhalten. Auch Kriterien wie das Rollengewicht in Kombination mit<br />

dem Hülsen-Innendurchmesser und der minimalen Schnittbreite<br />

spielen bei der Auswahl für ein Maschinenmodell natürlich eine<br />

wichtige Rolle. Genau bei solchen Fragen sind wir als megapak<br />

bei unseren Kunden intensiv beratend tätig, erörtern die Details<br />

vor Ort und wägen das Für und Wider gemeinsam ab.“<br />

<strong>C2</strong>: „Noch eine letzte Frage: Wie wir hörten, planen Sie in<br />

den nächsten Monaten ein Open-House bei Euromac?“<br />

A. Hylton: „Ja, richtig! Ende November, Anfang<br />

Dezember können die TB-3.06 T1 und andere Innovationen<br />

von Euromac in Villanova besichtigt werden.“<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 27


„Als Druckmaschinenhersteller<br />

entsprechen wir den Wünschen<br />

nach größeren Druckbreiten und<br />

höheren Geschwindigkeiten.<br />

Um dies zu realisieren, haben<br />

wir uns externes Know-how von<br />

Venti Oelde ins Team geholt.<br />

Gemeinsam haben wir das<br />

Trocknungskonzept geplant und<br />

die benötigten Trockenhauben<br />

und -aggregate ausgelegt. Venti<br />

liefert uns heute passgenaue<br />

Einheiten, die wir nur noch<br />

elektrisch einbinden müssen.<br />

Fertig.“<br />

Information<br />

Ashe liefert neuste Generation<br />

des Diamond-Rollenschneiders<br />

nach Südafrika<br />

Neue Lösungen<br />

kommen von Venti Oelde.<br />

Der Diamond-Rollenschneider von Ashe<br />

Trocknungstechnik<br />

Abgasreinigungsanlagen<br />

Randstreifenabsauganlagen<br />

Recyclinganlagen<br />

Energierückgewinnungsanlagen<br />

Hallenbe- und Entlüftungsanlagen,<br />

Heizungs- und Klimatisierungsanlagen<br />

28<br />

Ventilatorenfabrik Oelde GmbH<br />

Postfach 37 09<br />

D-59286 Oelde<br />

Telefon: 0 25 22/75-0<br />

Telefax: 0 25 22/75-250<br />

info@venti-oelde.de<br />

www.venti-oelde.de<br />

Die in Pinetown, Südafrika, ansässige ACF Labels<br />

DLC hat jetzt ihren Maschinenpark um einen Rollenschneider<br />

der Serie Diamond von Ashe Converting<br />

Equipment erweitert. ACF Labels gehört zum Consumer<br />

Flexibles Department der Afripack Goup und damit<br />

zu einem der erfolgreichsten Verpackungshersteller<br />

Afrikas. In den letzten Monaten hat das Unternehmen<br />

seine Produktionskapazitäten massiv erhöht und<br />

dabei u. a. in eine 8-Farben-Flexodruckanlage<br />

Miraflex CI von Windmöller & Hölscher investiert.<br />

„Da wir bereits eine Ashe-Anlage in Betrieb haben<br />

und wir von deren Zuverlässigkeit und Produktivität<br />

überzeugt sind, fiel uns die Entscheidung für eine<br />

zweite Maschine nicht schwer“, stellt Greg Petzer,<br />

General Manager des Unternehmens, fest. Der neue,<br />

kompakte Rollenschneider wird zum Ende des dritten<br />

Quartals, pünktlich zum saisonbedingten Anstieg der<br />

Getränkenachfrage im vierten Quartal, anlaufen.<br />

Seit der Premiere des Diamond-Modells auf<br />

der K 2007 hat sich der Rollenschneider zu einem<br />

echten Erfolgsmodell der britischen Maschinenbauer<br />

entwickelt. Die Anlage ist für eine maximale<br />

Arbeitsgeschwindigkeit von 500 m/min ausgelegt und<br />

mit einer achslosen Abrollung ausgestattet, die mit<br />

einem elektrischen Rollenheber und einer digitalen<br />

Bahnkantenführung versehen ist. Ashes Diamond<br />

kann Abwickeldurchmesser von bis zu 1.000 mm und<br />

Aufwickeldurchmesser von bis zu 600 mm handeln.<br />

Dank der Spannungsisolierung, die über Vakuumwalzen<br />

gewährleistet wird, ist der Diamond-Rollenschneider<br />

für eine sehr breite Produktpalette einsetzbar. Darüber<br />

hinaus wird der Ashe-Rollenschneider mit einem<br />

kernlosen Randstreifenwickler versehen sein.<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


SCHNEIDEN & WICKELN | MARKTBERICHT<br />

Test bestanden und gekauft<br />

Atlas liefert neue Schneid- und Wickelanlage an<br />

Heukäufer Folien<br />

„Um unsere Produktivität<br />

der steigenden Nachfrage<br />

unserer Kunden anzupassen,<br />

hatten wir uns vor ein paar Monaten<br />

dazu entschlossen, einen bestehenden<br />

Rollenschneider durch eine neue<br />

Anlage zu ersetzen“, schildert Kurt<br />

Barth, Geschäftsführer der Heukäufer<br />

Folien GmbH die Ausgangslage.<br />

Heukäufer Folien wurde vor über<br />

90 Jahren gegründet und ist heute einer<br />

der führenden Anbieter von flexiblen<br />

Verpackungsfolien, vor allem für Obst und<br />

Gemüse. Das Unternehmen deckt von der<br />

Extrusion über das Bedrucken bis hin zur<br />

Konfektionierung alle Fertigungsschritte<br />

flexibler Verpackungsfolien inhouse ab.<br />

Am Rande der drupa hat das Hertener<br />

Unternehmen nun den Kauf einer Titan<br />

ER610 der Atlas Converting Equipment Ltd.<br />

bekannt gegeben. Die neue Anlage soll<br />

in diesen Wochen in Betrieb genommen<br />

werden. „Nach einer umfangreichen<br />

Marktanalyse und Berücksichtigung verschiedener<br />

Hersteller hat uns bei Tests die<br />

Leistungsfähigkeit des Titan-Rollenschneiders<br />

am meisten überzeugt“, so Barth<br />

weiter. „Der ER610 ist extrem kompakt und<br />

die perfekte Lösung für unsere Produktionsanforderungen.<br />

Durch diese Investition<br />

erwarten wir uns schon in den nächsten<br />

Monaten deutlich verbesserte Konfektionsmöglichkeiten<br />

und eine weitere Erhöhung<br />

unserer Kapazitäten im Rollenschneiden.“<br />

Die Titan ER610, die jetzt bei Heukäufer in<br />

Betrieb genommen wird<br />

Die neue Anlage wird Materialien bis zu<br />

einer Bahnbreite von 1.350 mm und einer<br />

maximalen Arbeitsgeschwindigkeit von<br />

450 m/min verarbeiten. Die Aufwickeldurchmesser<br />

können bis zu 610 mm betragen,<br />

die minimale Schnittbreite liegt bei 35 mm.<br />

Grundsätzlich ist die Titan-Anlage dafür<br />

ausgelegt, eine Vielzahl von flexiblen<br />

Materialien wie z.B. bedruckte, beschichtete<br />

oder metallisierte Flachfolie von 20 bis<br />

200 µ, Laminate und Papier von 30 bis<br />

200 g/m² zu verarbeiten. Der Rollenschneider<br />

ist mit einem Laser-Sicherheits-Scanner,<br />

einem Statik-Kontrollsystem und einer<br />

Randstreifen-Absaugung ausgestattet.<br />

Das pneumatisch kontrollierte Bremssystem<br />

bietet eine akkurate Bahnspannungskontrolle,<br />

die digitale Bahnlaufregelung<br />

überwacht die seitliche Bewegung<br />

der Abrollung von +/- 50 mm.<br />

Information<br />

Bimec liefert dritten<br />

Rollenschneider an<br />

JG Service aus<br />

Die italienische Bimec S.r.l., Vanzaghello<br />

(MI), hat jetzt einen dritten<br />

Rollenschneider an die JG Service<br />

AG ausgeliefert. Das Unternehmen,<br />

Spezialist für flexible Verpackungen,<br />

fertigt am Stammsitz Hohenwart<br />

Folien und Laminate für eine große<br />

Bandbreite an Anwendungen.<br />

Der nun ausgelieferte Hochleistungsrollenschneider<br />

STM/83.3<br />

soll vor allem zum Schneiden<br />

und Wickeln von Duplex- und<br />

Triplex-Folien eingesetzt werden. Die<br />

Anlage kann Mutterrollen mit einem<br />

maximalen Durchmesser von bis zu<br />

1.000 mm verarbeiten und wickelt<br />

Fertigrollen mit einem maximalen<br />

Durchmesser von bis zu 800 mm<br />

auf. Die Bimec-Anlage ist mit einer<br />

kundenspezifischen Bürstenlösung<br />

zum Breitstrecken ausgestattet.<br />

Eine genaue Messerpositionierung<br />

wird durch einen Laserpointer<br />

mit digitaler Anzeige gewährleistet.<br />

Eine Ausschubvorrichtung erleichtert<br />

das Entladen der fertigen Rollen.<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 29


Der neue<br />

TITAN SR9-DT<br />

...jede Sekunde<br />

zählt!<br />

MARKTBERICHT |<br />

Information<br />

Trützschler eröffnet neues<br />

Bastian-Büro in Bielefeld<br />

Die neue Generation der Baureihe TITAN SR9 spart wertvolle<br />

Minuten während des gesamten Schneide- und Wickelprozesses.<br />

Durch sein modulares Konzept kann der TITAN SR9 genau für<br />

Ihre jetzigen Produktionsanforderungen ausgelegt werden und<br />

durch einfache Erweiterung auf sich ändernde Bedingungen<br />

angepasst werden.<br />

KPS 3<br />

RCP 3<br />

GKP 2<br />

Reduzierung der Stillstandzeit<br />

• Geschwindigkeits-Beschleunigungs- Kontrolle (ASC)<br />

• Vorausberechnende Bremskontrolle (PSC)<br />

• Messerpositionier-Systeme (KPS 3 )<br />

Reduzierung Einstellzeit Aufwicklung<br />

• Automatische Hülsenpositionierung (RCP 3 )<br />

• Automatisches Schneiden mit Bahnklemmung (RCC)<br />

• Automatisches Ankleben (ATD)<br />

Reduzierung des Abfalls<br />

• Lineare Schneidvorrichtung (LTS)<br />

• Beweglicher Schneidtisch (MST V )<br />

• Messerpositionierung nach Bahnkantensteuerung<br />

(GKP 2 )<br />

Im April diesen Jahres hat die Trützschler Nonwovens<br />

GmbH, Egelsbach, das Produktprogramm der Bastian<br />

Winder Technologies, Schloss Holte-Stukenbrock,<br />

übernommen. Vor wenigen Tagen wurden nun die<br />

neuen Büroräume in Bielefeld offiziell eröffnet und<br />

damit ein weiteres Zeichen für die Weiterführung<br />

der erfolgreichen Bastian-Technologie gesetzt.<br />

13 ehemalige Bastian-Mitarbeiter projektieren und<br />

konstruieren am neuen Standort automatische Ab- bzw.<br />

Aufwickler, Umrollanlagen und Kurzrollenwickler für Vlies,<br />

Folie, Papier und Composites und nehmen diese beim<br />

Kunden auch in Betrieb. „Der Name Bastian steht für<br />

herausragende Qualität und Technologie. In Verbindung<br />

mit der Stärke unserer globalen Organisation bieten<br />

wir den Kunden nun einen optimierten Service, sowie<br />

eine individuelle Beratung bei Neukonstruktionen und<br />

auch bei Retrofits und Upgrades“, so Marc Wolpers,<br />

Geschäftsführer Vertrieb von Trützschler Nonwovens.<br />

Die 1888 gegründete Trützschler Gruppe beschäftigt<br />

weltweit ca. 2.500 Mitarbeiter und befindet sich in<br />

Familienbesitz. Das Unternehmen unterhält acht Fertigungsstandorte<br />

in <strong>Deutschland</strong>, China, Brasilien, USA und<br />

Indien und verfügt über zusätzliche Servicestützpunkte in<br />

der Türkei, Usbekistan, Mexiko, Italien und Spanien.<br />

Eine Vielzahl weiterer Funktionen<br />

des neuen TITAN SR9 unterstreichen<br />

die außergewöhnliche Leistung &<br />

Produktivität bei einer Geschwindigkeit bis<br />

zu 1.000 m/min.<br />

Reduzierung der Stillstandzeit<br />

+ Reduzierung der Einstellzeit Aufwicklung<br />

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T: +49 911-500 094 E: info@wiku-plastic.de<br />

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Anlässlich der Büroeröffnung besuchten die Geschäftsführungen<br />

von Trützschler und Trützschler Nonwovens das<br />

Wickler-Team in Bielefeld<br />

30<br />

Rewind to the Future<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


VERPACKUNGSDRUCK | MARKTBERICHT<br />

Das Geheimnis der Lotusblüte<br />

Westland nutzt die Tricks der Natur, um die Ursachen<br />

für Tonen und Cording im Nassoffsetdruck zu beheben<br />

Schallt der Ruf „Die Farbe läuft weg!“<br />

durch eine Druckerei, kann man<br />

sicher sein, dass hier gerade ein<br />

Auftrag im Nassoffestdruck gefahren wird.<br />

Der Grund liegt in der Funktionsweise<br />

dieser Technologie, bei der Farbe über<br />

einen Gummituchzylinder auf einen<br />

Bedruckstoff übertragen wird. Die<br />

Abgrenzung von Bild- und Nichtbildstellen<br />

erfolgt dabei durch das unterschiedliche<br />

Benetzungsverhalten einer bebilderten<br />

Druckform. Diese wird durch ein fein<br />

verteiltes Gemisch aus Farbe und<br />

Feuchtmittel, die sogenannte Emulsion,<br />

eingefärbt. Dabei benetzt das Feuchtmittel<br />

zunächst die nicht druckenden Partien.<br />

Auf den druckenden Bereichen, auf denen<br />

sich kein Feuchtmittel befindet, bleiben<br />

die Farbbestandteile dagegen haften.<br />

Den Ursachen für<br />

Makulatur auf der Spur<br />

„Eine der größten Herausforderungen<br />

für Drucker besteht also darin, die richtige<br />

Farb-Feuchtmittel-Balance zu finden,“<br />

erläutert Martin Drescher, verantwortlich<br />

für Produkt und Marktentwicklung bei<br />

der Westland Gummiwerke GmbH & Co.<br />

Ein Beispiel für „Cording“<br />

KG. Schon minimale Schwankungen<br />

können erhebliche negative Auswirkungen<br />

auf den Druckprozess haben. ‚Läuft<br />

die Farbe weg’, ist beispielsweise der<br />

Anteil an Feuchtmitteln zu hoch.<br />

„Dann beginnt der immer gleiche<br />

Kreislauf“, so Drescher. „Um die Farbdichte<br />

zu erhöhen, wird der Farbanteil<br />

gegenüber der Feuchtmittelmenge<br />

angehoben. Diese transportiert danach<br />

mehr Feuchtmittel aus dem Farbwerk<br />

auf den Bedruckstoff und der absolute<br />

Betrag an Feuchtmittel im Farbwerk<br />

sinkt. Da dem Farbwerk nun weniger<br />

Verdunstungswärme entzogen wird, steigt<br />

die Temperatur und es kommt zu einer<br />

erhöhten Verdunstung des Feuchtmittels.“<br />

Die nun völlig aus dem Lot geratene<br />

Balance zwischen Farb- und Feuchtmittel<br />

führt im Ergebnis sehr häufig zum<br />

sogenannten „Tonen“. Dabei überzieht ein<br />

Farbschleier den gesamten Druckbogen<br />

und macht ihn unbrauchbar. Der Versuch<br />

vieler Drucker, hier durch eine Reduzierung<br />

des Farbanteils gegenzusteuern, führt<br />

wieder zum Ausgangsproblem zurück.<br />

„Neben dem Tonen ist das ‚Cording‘<br />

ein weiteres Problem, mit dem Drucker<br />

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MARKTBERICHT | VERPACKUNGSDRUCK<br />

häufig zu kämpfen<br />

haben“, erklärt<br />

der Westland-<br />

Experte weiter. Die<br />

Ursachen dafür<br />

sind sehr komplex.<br />

Sie hängen mit der<br />

Oberflächenspannung,<br />

der Viskosität,<br />

der Dichte und<br />

der Temperatur des<br />

Fluids zusammen.<br />

Auch die Dicke<br />

des durch den<br />

NIP gesetzten LotoTec beschichtete Walzen in einer Druckmaschine<br />

Films und die<br />

verwendeten Walzen haben einen großen Innovationen, von der<br />

Einfluss. Das entscheidende Kriterium Natur abgeschaut<br />

ist allerdings die Geschwindigkeit der<br />

„Mit all den genannten Problemen<br />

Walze. Wird sie erhöht, verändern<br />

haben wir uns in den vergangenen<br />

sich die Bedingungen dramatisch: Im Jahren intensiv beschäftigt und als Lösung<br />

NIP-Einlauf steigt der Druck im Fluid unsere LotoTec-Technologie entwickelt,“<br />

erheblich, Abpress-, Abquetsch- und so Drescher weiter. „Diese Beschichtung<br />

Rückflussvorgänge nehmen ihren Lauf. zur Versiegelung von metallischen und<br />

Im Ergebnis führen diese Prozesse zu elastomeren Walzenbezügen ähnelt<br />

unerwünschten Längsstreifen im Druckbild,<br />

in der Konsequenz zu Makulatur. Natur bekannten<br />

in ihrer Funktionsweise dem aus der<br />

Lotus-Effekt.“<br />

Die Basis der Beschichtung bildet das<br />

Fluorelastomer FPM, ein Hochleistungspolymer,<br />

das in wasserbasierender Phase<br />

auf einen elastomeren Bezug aufgetragen<br />

wird. Beim anschließenden Vulkanisierungsprozess<br />

entsteht die elastische<br />

Funktionsoberfläche. Laut Westland zeichnet<br />

sie sich durch eine hohe chemische<br />

Resistenz und Inertheit aus. Die chemische<br />

Resistenz verhindert beispielsweise<br />

das ringförmige Aufquellen der Walzen,<br />

das vielen Druckern Probleme bereitet.<br />

Außerdem ist die Oberfläche besonders<br />

öl-, oxidations- und temperaturbeständig.<br />

„Kommen unsere WERODAMP-LT-<br />

Walzen, die mit LotoTec beschichtet<br />

werden, zum Einsatz, kann beispielsweise<br />

auf klassische hydrophile Dosier- und<br />

Schöpfwalzen verzichtet werden“,<br />

erklärt Drescher. „Zwar fördert die<br />

Oberfläche messbar weniger Wasser<br />

als herkömmliche Feuchtwalzen, durch<br />

den wesentlich glatteren Feuchtfilm wird<br />

jedoch das Freilaufen der Druckplatte<br />

mit deutlich weniger Wasser erreicht. So<br />

kann sich die Farb-Feuchtmittel-Balance<br />

schneller einstellen – ‚Die Farbe läuft weg‘<br />

32<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


VERPACKUNGSDRUCK | MARKTBERICHT<br />

gehört damit der Vergangenheit an. Ein<br />

weiteres Merkmal dieser Walze ist die<br />

Abquetschkraft von 20 mN/m – verglichen<br />

mit 50.000 mN/m bei hydrophilen Chromoder<br />

Keramikwalzen. Eine Rückspaltung<br />

des Feuchtmittels ist dadurch ausgeschlossen.<br />

Kann so auch das Cording<br />

verhindert werden? „Noch nicht ganz.<br />

Es zeigt sich, dass die Entnetzung der<br />

Oberfläche bei sehr hohen Druckgeschwindigkeiten<br />

zu langsam von statten<br />

geht. In einem solchen Fall kann es dann<br />

trotz der geringen Oberflächenspannung<br />

zu Cording kommen“, wirft Drescher ein,<br />

ist sich jedoch gleichzeitig sicher, „dass<br />

die WERODAMP-LT Feuchtwalze das<br />

Produkt auf dem Markt, das sich hinsichtlich<br />

des Cordings am besten verhält.“<br />

IPA-freier Druck<br />

Vor allem auch beim IPA-freien<br />

Druck soll die LotoTec Beschichtung<br />

Drescher zufolge klare Vorteile bieten.<br />

„Isopropanol (kurz IPA) als Netzmittel im<br />

Feuchtmittel erhöht den Wasserhaushalt im<br />

Farbwerk und erzeugt dadurch erheblichen<br />

Regelbedarf. Weil IPA, insbesondere bei<br />

hoher Wasserhärte,<br />

die Löslichkeit<br />

der Kalziumsalze<br />

herabsetzt, fördert<br />

es auch das Blanklaufen<br />

von Walzen.<br />

Entscheidend ist<br />

dabei, dass IPA für<br />

Temperaturschwankungen<br />

im Farbwerk<br />

verantwortlich ist<br />

und ein hohes<br />

Temperaturniveau<br />

verursacht.<br />

Außerdem<br />

besitzt IPA eine Im hauseigenen Labor forschen die Westlandexperten an neuen<br />

hohe Verdunstungsrate.<br />

Um dieser<br />

Lösungen für den Verpackungsdruck<br />

entgegenzuwirken, wird das Feuchtmittel Setzt man WERODAMP-LT-Walzen<br />

mit hohem Energieaufwand gekühlt. Hier ein, wird der Feuchtmittel-Haushalt im<br />

muss beim IPA-freien Druck deutlich Farbwerk entscheidend reduziert und<br />

weniger Energie eingesetzt werden.<br />

der Freilauf der Druckplatte mit 25 %<br />

„Und ganz nebenbei wird die Emission weniger Feuchtmittel möglich. „So<br />

von leicht verdunstenden organischen bekommt der alkoholfreie Nassoffset eine<br />

Verbindungen, den sogenannten<br />

Stabilität, die dem des konventionellen IPA<br />

VOCs, reduziert. Ganz im Sinne der<br />

gestützten Druckprozess weit überlegen<br />

Richtlinie1999/13/EG“, so Drescher.<br />

ist“, ist sich Drescher sicher.<br />

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waren schon immer die besonderen Designmerkmale<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 33


MARKTBERICHT | VERPACKUNGSDRUCK<br />

Die Lösung für kleine Auflagen<br />

Mit digitaler Technik lassen sich auch Aufträge realisieren, die sich mit<br />

konventioneller Technologie nicht gerechnet hätten<br />

Nach der Vorstellung von Polytype’s neuem Digitaldrucker<br />

VIRTU Quantum auf der drupa 2012, sprach <strong>C2</strong> mit<br />

Frédéric Pavesi, verantwortlich für die VIRTU-Linie,<br />

und Jose Antonio Fernandes Suarez, Verpackungsberater<br />

des Unternehmens, über den aktuellen Stand der Technik<br />

und die Besonderheiten der neuen Technologie.<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Vorteile bietet der Digitaldruck der Verpackungsbranche<br />

aus Ihrer Sicht im Vergleich zu anderen Druckverfahren?“<br />

beim digitalen Druck<br />

sowohl Bogeneinzug<br />

als auch Rollendruckverfahren<br />

möglich.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was macht<br />

den Digitaldruck aus<br />

Ihrer Sicht besonders<br />

vielseitig?“<br />

Jose Suarez: „Der Trend hin zu immer mehr kleineren Serien<br />

hat in den letzten Monaten stark zugenommen und stellt die<br />

Verpackungshersteller mittlerweile vor echte Probleme. Aus meiner<br />

Sicht punktet der Digitaldruck genau hier und erweist sich als Mittel<br />

der Wahl, wenn andere Verfahren schon längst unrentabel sind.<br />

Der Stand der Technik ist im digitalen Druck schon so weit,<br />

dass wir Serien unter 5.000 Bögen (ca. 20.000 Schachteln) in<br />

der Kartonverpackungsbranche kostengünstig drucken können.<br />

Mittlerweile sind wir auch in der Lage, Bahnen mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 150-200 m/min. zu bedrucken. Damit werden<br />

Frédéric Pavesi:<br />

„Das sind vor allem<br />

die sehr schnellen<br />

Auftragswechsel. Es<br />

sind keine Werkzeugwechsel<br />

notwendig,<br />

keine Reinigung und<br />

beim Neustart entsteht<br />

kein Ausschuss, um<br />

den sich der Drucker<br />

kümmern muss.“<br />

Jose Antonio Fernandez Suarez,<br />

Polytypes Berater im Bereich<br />

Verpackung<br />

ES IST NICHT NUR<br />

DAS SAUSEN<br />

DER KLINGE,SONDERN AUCH<br />

DIE PRÄZISION<br />

DES SCHNITTS<br />

Ihre Maschinenführer werden es zu schätzen wissen<br />

Die neue VLI garantiert Ihnen größere Präzision und<br />

Geschwindigkeit bei der Inspektion, beim Schneiden und<br />

Rollenwickeln. Dies bedeutet für Sie eine effizientere<br />

Auftragsabwicklung und jederzeit perfekte Qualität.<br />

Geschwindigkeit und Präzision.<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Faktoren bestimmen die<br />

Länge der Auftragswechsel?“<br />

J. Suarez: „Im Prinzip bestimmen einzig und allein die<br />

Kapazität und die Geschwindigkeit des Netzwerks, wie<br />

lange dies dauert. Es muss ja lediglich eine neue digitale<br />

Datei übertragen werden und schon kann es losgehen.“<br />

<strong>C2</strong>: „In welchen Bereichen besteht aus Ihrer Sicht<br />

im Digitaldruck noch Verbesserungsbedarf?“<br />

J. Suarez: „Vor allem die Architektur der Elektronik und der<br />

Softwaresteuerung müssen wir kontinuierlich verbessern, um das<br />

volle Potenzial der Druckköpfe und anderer Neuentwicklungen<br />

ausschöpfen zu können. Parallel dazu müssen die Tinten weiterentwickelt<br />

und an andere spezifische Medien angepasst werden.“<br />

<strong>C2</strong>: „Sollte man denn als Verpackungsdrucker bei<br />

hohen Auflagen überhaupt zum Digitaldruck greifen oder<br />

würden Sie dann eher andere Verfahren empfehlen?“<br />

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J. Suarez: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass es in der Verpackungsbranche<br />

wahrscheinlich in Zukunft mehrere Produktionsund<br />

Druckverfahren nebeneinander geben wird. Es bleibt eine<br />

Tatsache, dass andere Druckverfahren für Großserien wirtschaftlicher<br />

sind als der digitale Druck. Im Prinzip geht es ja nur um eine<br />

Kosten-Nutzen-Rechnung für das jeweilige Projekt, die neben<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


VERPACKUNGSDRUCK | MARKTBERICHT<br />

Frédéric Pavesi, Leiter der VIRTU-Linie<br />

von Polytype<br />

Punkten wie Druckverfahren und Medium<br />

auch die Seriengröße beinhaltet. Hier sieht<br />

es momentan immer noch so aus, dass<br />

kleinere Serien im Digitaldruck und größere<br />

Serien mit herkömmlichen Technologien<br />

wirtschaftlicher hergestellt werden können.“<br />

<strong>C2</strong>: „Polytype konzentriert sich bei den<br />

Anlagenkonzepten auf die Verarbeitung<br />

von Wellpappe und Karton. Warum?“<br />

Frédéric Pavesi: „Im Bereich der<br />

Großformatdrucker vermarkten wir die<br />

VIRTU-Serie nun schon seit fast vier<br />

Jahren. Die in diesem Bereich verkauften<br />

Anlagen bedrucken in den verschiedensten<br />

Marktsegmenten eine große Bandbreite<br />

von Medien, darunter auch Rohr- und<br />

Becherverpackungen. Gerade bei Druckverfahren,<br />

die für bestimmte Anwendungen<br />

optimiert sind, haben wir mittlerweile<br />

einen großen Erfahrungsschatz. Daher<br />

stellte sich die Frage von selbst, ob wir<br />

mit unseren VIRTU-Lösungen nicht auch<br />

die Nachfrage nach dem Druck von<br />

Kleinserien in anderen Verpackungssegmenten<br />

effektiv bedienen könnten.<br />

Nach einer gründlichen Analyse von<br />

Kartonverpackungen kamen wir zum<br />

Schluss, dass ein solches Gerät gerade<br />

beim Druck von Kleinserien auf dem<br />

Markt für Wellpappe, Mikrowellpappe und<br />

Kartonverpackungen Sinn machen würde.<br />

Dieser sehr konzentrierte Ansatz mit<br />

unseren VIRTU-Maschinen war für uns<br />

von Anfang an als ein erster Schritt in der<br />

Information<br />

Der VIRTU Quantum ist ein großformatiger<br />

Industriedrucker, der als Flachbettund<br />

als R2R-Drucker verwendet werden<br />

und auf verschiedenen nicht elastischen<br />

Materialien wie Folie, Leinwand, Papier,<br />

Kunststoff, Kartonage, Dibond, Glas,<br />

Holz und Metall drucken kann.<br />

Die Anlage ist mit 48 Druckmodulen<br />

ausgestattet und kann mit sechs<br />

Farben und weißem CMYK Iclm SS bei<br />

einer Druckauflösung von 1.200 dpi<br />

in zwei oder einer Richtung betrieben<br />

werden. Mit Hilfe eines Vakuumtischs<br />

mit mehreren Kammern können die<br />

einzelnen Vakuumzonen mit verschiedenen<br />

Vakuumstärken individuell<br />

ein- und ausgeschaltet werden.<br />

Die Steuerung läuft unter einem<br />

Windows-Betriebssystem und bietet<br />

dem Bediener durch schnell<br />

verständliche Symbole einen<br />

komfortablen Zugriff. Das<br />

Antriebssystem mit linearen<br />

Motoren erfordert minimalen<br />

Support und soll, so Polytype,<br />

verschleißfrei sein.<br />

Die Konfiguration des Druckkopfs<br />

und ein ausgeklügeltes Der Digitaldrucker VIRTU Quantum von Polytype<br />

Meniskussystem sollen Polytype<br />

zufolge nur wenige Reinigungszyklen Kartonage benutzt werden können.<br />

notwendig machen. Auf der zum<br />

Das optionale Einzug-System ermöglicht<br />

Drucken eingelegten Spule kann man einen lückenlosen automatischen<br />

bereits ab etwa 20 cm vom ersten Einzug von festen Medien, wodurch die<br />

Schnitt an drucken. Der Drucker mit Produktivität gesteigert wird. Selbst extra<br />

Spuleneinzug lässt sich ohne großen langer Karton lässt sich ohne Schwierigkeiten<br />

handhaben. Ein spezielles<br />

Zeitaufwand in einen Flachbettdrucker<br />

umwandeln, wobei zusätzliche<br />

Überwachungssystem soll eine konstant<br />

Tische zum Bearbeiten extra langer hohe Druckqualität sicherstellen.<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 35


MARKTBERICHT | VERPACKUNGSDRUCK<br />

<strong>C2</strong>: „Sie bezeichnen die Breitformat-<br />

Tintenstrahldruckplattform des VIRTU<br />

Quantum als bahnbrechend. Warum?“<br />

J. Suarez: „Der VIRTU Quantum basiert<br />

auf der bewährten industriellen VIRTU-<br />

Plattform (schwer, stabil, zuverlässig)<br />

und mit ihm bekommt der Kunde einen<br />

echten Industriedrucker, der mit sehr<br />

geringen Wartungskosten auch im<br />

Dreischicht-Betrieb drucken kann.<br />

Er ist mit den meisten Standardgrößen<br />

bzw. mit mehreren Bogeneinzug-Postprint-<br />

Konvertierungsgeräten kompatibel.<br />

Nahansicht einer VIRTU-Anlage, die mit bis Außerdem ist der VIRTU Quantum mit<br />

zu 48 Druckköpfen bestückt werden kann der neuesten Generation von Dimatix-<br />

Druckköpfen ausgestattet, die auch bei<br />

Verpackungsbranche gedacht. Es ist auch höheren Druckgeschwindigkeiten eine<br />

ein erster Schritt in einer umfassenden sehr gute Auflösung gewährleisten.“<br />

Entwicklungsstrategie, zu der größere<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekte <strong>C2</strong>: „Inwieweit erfüllt er die Standards<br />

gehören wie etwa ein digitales Single- der Lebensmittelbranche?“<br />

Pass-Verfahren für den Bogendruck,<br />

das gerade die letzten Tests durchläuft. F. Pavesi: „Wir haben unseren<br />

Damit werden wir eine viel größere<br />

VIRTU Quantum UV-Drucker zuerst der<br />

Bandbreite von Anwendungen in der Mikrowell- und Wellpappen-Branche<br />

Verpackungsbranche bedienen können.“ vorgestellt. Hier ist UV-Druck kein Problem,<br />

185x125_RB4_TED_Layout 1 29/05/12 15:58 Pagina 1<br />

da die Anwendungen weitgehend nicht<br />

für Lebensmittel bestimmt sind, bzw.<br />

das Endprodukt nicht direkt mit der<br />

Verpackung in Berührung kommt. Für<br />

Anwendungen in Zusammenhang mit<br />

der Lebensmittelbranche haben wir<br />

Tinten auf Wasserbasis entwickelt, die<br />

jetzt auf dem Markt erhältlich sind.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Herausforderungen<br />

sehen Sie, die im Digitaldruck noch<br />

bewältigt werden müssen?“<br />

J. Suarez: „Als Polytype sehe<br />

ich uns, was diese Frage betrifft,<br />

hervorragend aufgestellt. Wir haben<br />

die Technologie, wir wissen, wie man<br />

Industriegeräte baut und wir sind dabei,<br />

beide Kompetenzen miteinander zu<br />

verbinden. Noch einmal, digitaler Druck<br />

ist ein ideales Mittel, um Kleinserien<br />

endlich gewinnbringend und zu einem<br />

guten Preis drucken zu können und<br />

gerade die kleinen Auflagen waren in der<br />

jüngeren Vergangenheit ein beständiger<br />

Trend in der Verpackungsbranche und<br />

werden es auch weiter bleiben.“<br />

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vollautomatische Messerpositionierung<br />

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weniger als 40 Sekunden möglich, daraus resultiert eine deutliche Reduktion<br />

der Stillstandszeiten<br />

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36<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


VERPACKUNGSDRUCK | MARKTBERICHT<br />

Rosige Zukunft für Flexo-Druck<br />

Jeremy Westcott, Leiter Verkauf und Marketing bei der Edale UK Limited,<br />

stellt im Gespräch mit <strong>C2</strong> die neueste Maschinenentwicklung der Briten vor<br />

Die Gamma Flexo-Presse mit vollem Servo-Antrieb und angeschlossener FDC-510<br />

Flachbett-Stanzmaschine<br />

Jeremy Westcott<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Westcott, warum sollten<br />

Verpackungsdrucker Flexo den<br />

anderen Druckverfahren vorziehen?“<br />

Jeremy Westcott: „Zu den Vorteilen<br />

von Flexo gehören die kurzen Durchlaufzeiten<br />

und die sich daraus ergebende Möglichkeit,<br />

auch kleine Auflagen wirtschaftlich<br />

zu drucken. Die geringen Stillstandzeiten,<br />

die durch die kurzen Einrichtungszeiten<br />

erreicht werden, führen außerdem zu<br />

geringeren Kosten für den Verbraucher.<br />

Dazu kommen noch ganz profane Dinge<br />

wie die Anschaffungskosten und die<br />

Kosten für die Wartung der Presse, die bei<br />

Flexo einfach niedriger sind als bei anderen<br />

Verfahren. Auf der technischen Seite finde<br />

ich besonders wichtig, dass sich Flexo<br />

besonders leicht mit anderen Prozessen,<br />

wie zum Beispiel Litho, kombinieren lässt.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was macht die Vorteile von Flexo<br />

im Bezug auf Kleinserien aus?“<br />

J. Westcott: „Hier sehe ich vor allem<br />

die angesprochenen kurzen Einrichtungszeiten<br />

und die reduzierten Kosten für den<br />

Verbraucher als Hauptargumente. Da<br />

Unternehmen um die neueste Werbung<br />

oder den neuesten Werbeslogan für ihre<br />

Produkte konkurrieren, werden Druckerhersteller<br />

zunehmend zu Kleinserien<br />

gedrängt, wodurch Einrichtungszeiten<br />

und Materialabfall unweigerlich immer<br />

wichtiger werden. Bei Kleinserien und<br />

regelmäßigen Auftragswechseln ist eine<br />

einfache Handhabung absolut entscheidend.<br />

Das Druck- und Converting-System<br />

unserer Gamma-Serie wurde unter diesem<br />

Gesichtspunkt entwickelt. Durch die<br />

Flachbett-Stanzmaschine FDC-510, die<br />

direkt an die Maschinen angeschlossen ist,<br />

ist es außerdem möglich, Druck, Blockschnitt,<br />

Falzen und Prägen von Kartons in<br />

einem einzigen Arbeitsgang abzuarbeiten.“<br />

Schaumschläger<br />

Wir mögen Aufmerksamkeit.<br />

Aber nicht um jeden Preis.<br />

Darum erzählen wir nichts, wir erklären.<br />

Und liefern solide technische Lösungen.<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 37


MARKTBERICHT | VERPACKUNGSDRUCK<br />

Die Flachbett-Stanzmaschine FDC-510<br />

Eine Detailaufnahme der FL-350<br />

<strong>C2</strong>: „Warum haben sie sich dazu entschieden,<br />

vor allem den Markt für flexible<br />

und Karton-Verpackungen zu bedienen?“<br />

J. Westcott: „Wir haben auf den<br />

Märkten für flexible Verpackung und<br />

Karton ein riesiges Wachstumspotenzial<br />

erkannt und seither ein Nischenprodukt<br />

erforscht und entwickelt, das den<br />

Flexo-Druck und einen angeschlossenen<br />

Flachbett-Blockschnitt kombiniert, was<br />

für diese Art von Produktion ideal ist.<br />

Natürlich stellen wir auch Maschinen<br />

für eine breite Palette von anderen<br />

Anwendungen her, dazu gehören Etiketten,<br />

Schrumpfhülsen, Telekom-Wertkarten<br />

und RFID-Produkte. Neben unseren<br />

Produkten der gehobenen Klasse verfügen<br />

wir mit der Gamma und dem FDC-510<br />

jetzt zusätzlich über kostengünstige<br />

Alternativen für diesen Sektor.“<br />

<strong>C2</strong>: „Wodurch zeichnet sich Ihre<br />

Flexo-Technologie Ihrer Meinung<br />

nach besonders aus?“<br />

J. Westcott: „Unsere modular<br />

aufgebauten Flexo-Pressen sind vor allem<br />

auf ‚Zukunftssicherheit‘ ausgelegt und<br />

so gebaut, dass sie jederzeit aufgerüstet<br />

werden können. Wenn die Anforderungen<br />

und die Nachfrage steigen, können<br />

zusätzliche Stationen wie digitale Prägung,<br />

Folierung und Laminierung hinzugefügt<br />

und andere Verfahren kombiniert werden.<br />

Unsere Pressen können mit einem<br />

breiten Spektrum von Medien und<br />

Oberflächen arbeiten. Die Gamma<br />

beispielsweise kann empfindliche Medien<br />

von 12 µ-Folien bis zu 600 µ-Karton handhaben,<br />

so dass die Vielfalt an möglichen<br />

Anwendungen praktisch endlos ist. Durch<br />

die Fortschritte, die im Bereich Flexo in<br />

den letzten Jahren gemacht wurden,<br />

müssen sich die Ergebnisse heute nicht<br />

mehr vor dem Offset-Druck verstecken.<br />

Dazu kommt noch, dass das Flexo-<br />

Verfahren viel schneller ist. So kann<br />

ein Auftrag in wenigen Tagen gedruckt,<br />

veredelt und an den Kunden ausgeliefert<br />

werden, was ganz nebenbei noch die<br />

Kosten für die Lagerhaltung senkt.“<br />

<strong>C2</strong>: „Wird Flexo auch den anspruchsvollen<br />

Standards der Lebensmittel- und<br />

Pharmabranche gerecht?“<br />

J. Westcott: „Für diese Branchen<br />

spielt beispielsweise die Farbbeständigkeit<br />

eine sehr große Rolle. Für die<br />

Lebensmittelbranche werden außerdem<br />

Tinten mit niedriger Migration verwendet.<br />

Für die Herstellung von Verpackungen<br />

für die Arzneimittel-Industrie eignet<br />

sich Flexo-Druck meiner Meinung<br />

nach ideal, da die Anforderungen<br />

für die Inline-Produktion in einem<br />

Arbeitsgang wie gemacht sind.“<br />

<strong>C2</strong>: „Sie haben mehrmals über<br />

die große Flexibilität und die hohe<br />

Geschwindigkeit, die Flexo beim<br />

Auftragswechsel bietet, gesprochen.<br />

Können Sie das etwas genauer erläutern?“<br />

J. Westcott: „Bei einem Auftrag mit<br />

Sechsfarb-Druck fallen bei der Einstellung<br />

der FL-350 nur 16 m Ausschuss an. Ein<br />

voller Farbwechsel einer Druckstation kann<br />

in weniger als 70 Sekunden durchgeführt<br />

werden. Die gleichen Zeiten gelten auch für<br />

die Gamma, hier bieten die Servo-Antriebe<br />

eine sehr genaue Bahnsteuerung, was zu<br />

einer sehr hohen Qualität beim Druck und<br />

Veredeln führt. Die Bereitstellung erfolgt<br />

rasch, da das Vorregistrierungssystem<br />

den Zylinder lokalisiert, bevor der Druck<br />

beginnt. Durch die Farbverwaltung<br />

in der Presse kann die Tintenpfanne<br />

auch dann entfernt werden, wenn der<br />

Druckkopf vollständig eingestellt ist.“<br />

<strong>C2</strong>: „Denken Sie, dass der Flexo-<br />

Druck im Verpackungsdruck auch da<br />

erfolgreich sein kann, wo bisher andere<br />

Druckverfahren die ‚Platzhirsche‘ sind?“<br />

J. Westcott: „Während der diesjährigen<br />

drupa hatten wir auf jeden Fall das Gefühl,<br />

dass Flexo immer beliebter wird. Ein<br />

Hauptgrund hierfür ist sicherlich die Qualität<br />

des Drucks, die es mittlerweile problemlos<br />

mit dem Offset-Druck aufnehmen kann. Wir<br />

haben auf der drupa eine Menge Verpackungsfirmen<br />

getroffen, die Offset benutzen,<br />

und die sich stark für einen Wechsel zu<br />

Flexo interessierten, nachdem sie die Ergebnisse<br />

gesehen haben. Dazu kommen noch<br />

die schon angesprochenen Kostenvorteile<br />

von Flexo gegenüber Offset. Ich denke<br />

wirklich, dass Flexo sich in den nächsten<br />

Jahren sehr positiv entwickeln wird.“<br />

38<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


USA | Länderfokus<br />

„Floriert die europäische Converting-<br />

Branche, geht es auch uns gut!“<br />

<strong>C2</strong>-Interview zu aktuellen Trends und<br />

Herausforderungen des US-Converting-Marktes<br />

die europäischen Ökonomien schon seit<br />

Jahrhunderten sehr erprobt und erfolgreich<br />

darin sind, sich im globalen Wettbewerb<br />

zu behaupten und darin den Amerikanern<br />

etwas voraus haben. Ich denke aber,<br />

dass es heute keine geographischen<br />

Grenzen mehr für neue Technologien gibt.<br />

Insofern sehen wir unsere Ausgabe als<br />

Industrieverband auch darin, international<br />

die besten Kommunikations- und Kontaktmöglichkeiten<br />

zum Austausch neuer<br />

Technologien und Verfahren anzubieten.“<br />

Bob Connelly<br />

Neben dem eigenen Kontinent stellt<br />

der amerikanische Markt für viele<br />

europäische Converting-Unternehmen<br />

– egal ob Maschinenbauer und<br />

End-User – den größten und attraktivsten<br />

Wirtschaftsraum dar. Doch welche Herausforderungen<br />

und Perspektiven bietet er<br />

wirklich? <strong>C2</strong> sprach mit Bob Connelly,<br />

Präsident von AIMCAL und Geschäftsführer<br />

der Madico, Inc., und Dr. Ed Cohen,<br />

langjähriger Berater von AIMCAL.<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Connelly, Herr Dr. Cohen,<br />

nachdem auch die europäische Converting-Branche<br />

unter den Auswirkungen<br />

der Weltwirtschaftskrise zu leiden hatte,<br />

zeigen aktuelle Umfragen von <strong>C2</strong>, dass<br />

der Großteil der befragten Unternehmen<br />

wieder äußerst positiv in die Zukunft<br />

blickt und teilweise bereits beachtliches<br />

Wachstum verzeichnet bzw. erwartet.<br />

Wie sieht die aktuelle Situation der<br />

amerikanischen Converting-Branche aus?“<br />

Bob Connelly: „Ich denke, ‚vorsichtiger<br />

Optimismus’ beschreibt die Situation der<br />

amerikanischen Converting-Industrie am<br />

Dr. Ed Cohen<br />

besten. Allerdings wird dieser Optimismus<br />

durch die Tatsache gedämpft, dass wir<br />

uns im Jahr der amerikanischen Präsidentschaftswahl<br />

befinden, deren Ausgang<br />

noch zahlreiche Unwegbarkeiten mit sich<br />

bringen wird. Als AIMCAL nehmen wir ja<br />

regelmäßig an Branchenveranstaltungen<br />

und Messen auf beiden Kontinenten teil.<br />

Aus dieser Erfahrung kann ich sagen,<br />

dass unsere beiden Wirtschaftsräume<br />

doch sehr ähnlich ‚ticken’ und wir – mit<br />

kleinen Abweichungen – die gleichen<br />

Geschäftsansätze verfolgen. Ich würde<br />

sogar soweit gehen zu sagen, dass,<br />

wenn die europäische Converting-<br />

Branche floriert, es auch den Converting-<br />

Unternehmen in den USA gut geht.“<br />

<strong>C2</strong>: „Gibt es aus Ihrer Sicht technologische<br />

oder qualitative Unterschiede<br />

zwischen amerikanischen und europäischen<br />

Verfahren und Anwendungen?“
<br />

B. Connelly: „Nein, ehrlich gesagt,<br />

sehe ich keinen wesentlichen Unterschied,<br />

aber sehr wohl einige Feinheiten, die<br />

sicher auch damit zu tun haben, dass<br />

Dr. Ed Cohen: „Ja, das sehe ich ganz<br />

genauso. Technologie-Informationen<br />

werden heute zwischen amerikanischen<br />

und europäischen Unternehmen frei<br />

ausgetauscht, und das per Mail, Internet,<br />

Videokonferenz, Blogs, Fachzeitschriften,<br />

Tagungen oder Messen. Insofern können<br />

sich technologische Neuheiten heute<br />

schnell und ohne längere Übernahmezyklen<br />

weltweit durchsetzen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche ist aus Ihrer Sicht die<br />

größte Herausforderung, der sich<br />

Maschinenbauer heute – nicht nur<br />

in den USA – stellen müssen?“<br />

B. Connelly: „Nun, Maschinenbauer<br />

und Anwender sehen sich letztlich mit<br />

der gleichen wettbewerbsintensiven<br />

Ausgangssituation konfrontiert. Aus meiner<br />

Sicht ist für beide Seiten das ‚Hurry up and<br />

Wait‘-Phänomen eine der größten Herausforderungen.<br />

Dabei wechseln sich Phasen<br />

maximaler Produktionsleistung mit Phasen<br />

ab, in denen es bis zur Auftragserteilung<br />

oder der endgültigen Freigabe von Finanzmitteln<br />

zum relativen Stillstand kommt.<br />

‚Fetten’ Monaten folgen ‚magere’ …<br />

Konstante und kalkulierbare Produktionszyklen<br />

gibt es unter diesen Bedingungen<br />

kaum noch. Daher kommt der Verwaltung<br />

von Ressourcen und Auftragsüberhängen<br />

eine besonders große Bedeutung zu.“<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 39


Länderfokus | USA<br />

Information<br />

AIMCAL wurde 1970 als<br />

internationaler Interessensverband<br />

von Unternehmen, die<br />

in der Beschichtungsindustrie<br />

tätig sind, gegründet.<br />

Madico ist einer der weltweit<br />

führenden Folienveredler mit<br />

Hauptsitz in Woburn (MA).<br />

Interessierte Besucher auf der ICE USA 2011<br />

Dr. E. Cohen: „Eine weitere Herausforderung<br />

sehe ich in der steigenden<br />

Nachfrage nach Pilotbeschichtungs- und<br />

Laboranlagen für kleine Volumen, zu<br />

niedrigen Preisen. Da diese Anlagen<br />

keine Standarddesigns sind, stellen<br />

sie höchste Ansprüche an eine flexible<br />

und effiziente Maschinenplanung.“<br />

<strong>C2</strong>: „Als Industrieverband haben<br />

Sie einen hervorragenden Überblick<br />

über die neuesten Maschinen- und<br />

Produktlösungen. Was sind aus Ihrer<br />

Sicht die Haupttrends in den USA?“<br />

B. Connelly: „Ich beobachte<br />

eine deutliche Entwicklung weg von<br />

der starken Fokussierung auf die<br />

Verpackungsindustrie hin zu attraktiven<br />

neuen Märkten, wie z. B. den Bereich<br />

Printed Electronics und Batteriefolien.“<br />

Dr. E. Cohen: „Aus meiner Sicht kristallisieren<br />

sich mehrere Trends heraus: Zum<br />

einen besteht in einigen neuen Märkten<br />

ein erhöhter Bedarf an kostengünstigen<br />

und effizienten Beschichtungsmaschinen<br />

für R2R-Anwendungen. Angesichts<br />

der vielfältigen Produktanforderungen<br />

müssen diese Anlagen äußerst<br />

flexibel sein. Daher werden verstärkt<br />

modulare Beschichtungsanlagen,<br />

bei denen die Hauptkomponenten<br />

schnell und einfach ausgetauscht<br />

werden können, nachgefragt werden. Da<br />

zukünftig noch dünnere Substrate und<br />

Beschichtungen zum Einsatz kommen<br />

werden, rechne ich mit neuen, extrem<br />

hohen Ansprüchen hinsichtlich der<br />

Maschinen- und Produktionsqualität.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Branchen sind für Maschinenbauer<br />

besonders vielversprechend?“<br />

Dr. E. Cohen: „Naheliegenderweise<br />

bieten vor allem die Bereiche, in denen<br />

R2R-Verfahren zur Anwendung kommen,<br />

hervorragendes Wachstumspotenzial.<br />

Einige Beispiele dafür sind Solarplatten,<br />

Batterien, gedruckte Elektronikschaltkreise,<br />

Brennstoffzellen, smarte Etiketten und<br />

medizinische Anwendungen wie etwa<br />

Diagnose- und Überwachungspflaster<br />

sowie Medikamenten-Abgabesysteme.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Märkte sind geographisch<br />

aus Ihrer Sicht für die amerikanische<br />

Converting-Branche am attraktivsten?“<br />

B. Connelly: „Ich sehe derzeit<br />

ganz klar die größte Nachfrage nach<br />

Maschinen und Anlagen in Asien.“<br />

Dr. E. Cohen: „Berücksichtigt man<br />

die weltweit schwierigen aktuellen<br />

Wirtschaftsbedingungen, bin ich mir nicht<br />

sicher, ob es in diesem Sinne eine wirklich<br />

‚attraktive’ Region gibt. Von den Wachstumsperspektiven<br />

her gesehen, ist Chinas<br />

Attraktivität sicherlich ungebrochen.“<br />

<strong>C2</strong>: „In der europäischen Convertingund<br />

Verpackungsbranche gibt es<br />

eine breite Debatte über Themen wie<br />

Nachhaltigkeit, biologisch abbaubare<br />

Folien oder umweltfreundliche Verpackungslösungen.<br />

Wird eine solche<br />

Diskussion auch in den USA geführt?“<br />

B. Connelly: „Europäische Hersteller<br />

sind in diesen Fragen allen anderen eine<br />

Nasenlänge voraus und spielen eine absolute<br />

Vorreiterrolle. Das hat – wie bereits<br />

erwähnt – etwas mit der Reife und Kultiviertheit<br />

der europäischen Gesellschaft und<br />

Geschäftswelt zu tun. Globale Endverbraucher<br />

haben jedoch in den letzten Monaten<br />

eine starke Rolle dabei gespielt, auch in<br />

den USA eine größere Aufmerksamkeit auf<br />

Fragen wie Nachhaltigkeit und umweltfreundliche<br />

Verfahren und Materialien zu<br />

lenken. Als AIMCAL versuchen wir, diesen<br />

Prozess durch Schulungen und Diskussionsangebote<br />

aktiv mit zu gestalten.“<br />

Dr. E. Cohen: „Ja, ich denke, diese<br />

Debatte steht mittlerweile auch in den USA<br />

auf der Tagesordnung. Es gibt inzwischen<br />

einen breiten Konsens darüber, dass es<br />

mehr umweltfreundliche Produkte und<br />

Verfahren geben muss! Die Nachfrage<br />

danach steigt stetig. Gleichzeitig aber<br />

gibt es in Amerika nach wie vor die<br />

weit verbreitete Annahme, wir würden<br />

über schier unbegrenzte Ressourcen<br />

verfügen, die keines besonderen Schutzes<br />

bedürfen. Die USA hat hinsichtlich des<br />

Umweltschutzes sicher eine sehr unschöne<br />

Geschichte, aber ich glaube, dass die<br />

derzeitige schwache Wirtschaftslage und<br />

die radikale Veränderung im Wettergeschehen<br />

das Verständnis für die Notwendigkeit<br />

einer ‚grünen Wirtschaft’ erhöhen.“<br />

40<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


USA | Länderfokus<br />

Der direkte Draht zum Kunden<br />

Wie der „American Way“ auch in Europa erfolgreich sein kann<br />

Im Gespräch mit <strong>C2</strong> berichtet Helge<br />

Birkwald, Verkaufsleiter Europa der<br />

auf die Produktion von Komponenten<br />

zur Bahnzugregelung spezialisierten<br />

Montalvo Corporation, über die<br />

Herausforderung, als amerikanisches<br />

Unternehmen einen effizienten Vertrieb<br />

in Europa aufzubauen und die Unterschiede<br />

zwischen europäischer und<br />

amerikanischer Unternehmenskultur.<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Birkwald, 2010 hat Montalvo seinen<br />

europäischen Vertrieb vom klassischen<br />

System über Händler und Vertretungen<br />

auf einen direkten Verkauf umgestellt.<br />

Wie sieht Ihr bisheriges Fazit aus?“<br />

Helge Birkwald: „Ja, die Umstellung<br />

fand Ende 2010 statt, wir arbeiten also<br />

seit gut 18 Monaten in dem neuen System<br />

und bis zu diesem Zeitpunkt wurden alle<br />

unsere Erwartungen übertroffen. Von<br />

unserem europäischen Vertriebs- und<br />

Supportbüro sind wir in direktem Kontakt<br />

mit Kunden in ganz Europa und darüber<br />

hinaus. Das Gebiet reicht von Schweden<br />

und Finnland im Norden über Russland,<br />

Polen, Ungarn und die Türkei im Osten<br />

bis hin zu Israel, Saudi Arabien und<br />

Nordafrika und wieder zurück nach<br />

Europa. Hier decken wir Spanien, Italien,<br />

Helge Birkwald<br />

Schweiz, Österreich, Frankreich und<br />

natürlich <strong>Deutschland</strong> ab. In BeNeLux und<br />

Großbritannien arbeiten wir sehr gut mit<br />

den Handelsvertretungen Meefil (NL) und<br />

Arrowhive Equipment (GB) zusammen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Warum haben Sie sich dazu entschieden,<br />

diesen Weg gerade im hart umkämpften<br />

europäischen Markt zu gehen?“<br />

H. Birkwald: „Montalvo ist zwar ein<br />

amerikanisches Unternehmen, aber mit<br />

seinem 65-jährigen Jubiläum in diesem<br />

Jahr ist es auch ein globales Unternehmen.<br />

So haben wir neben dem Hauptsitz in<br />

Gorham, Maine, und der Vertriebszentrale<br />

Europa auch einen Vertriebsstandort<br />

in Shanghai. Ob hart umkämpft oder<br />

nicht, wir müssen in Europa ‚mitspielen‘.<br />

Unsere Kunden operieren weltweit und<br />

daher müssen auch wir unser gesamtes<br />

Angebot von der Bahnzugregelung<br />

über Ersatzteile bis hin zum technischen<br />

Support weltweit anbieten.“<br />

<strong>C2</strong>: „Ist eine direkte Kundenbetreuung<br />

in Europa denn besonders wichtig?“<br />

H. Birkwald: „Ich bin nicht sicher, ob<br />

eine direkte Kundenbetreuung in Europa<br />

tatsächlich von größerer Bedeutung ist<br />

als in anderen Märkten. Wir haben uns<br />

aus einer globalen Perspektive heraus<br />

dazu entschlossen, diesen Weg zu gehen.<br />

Weltweit suchen die Unternehmen verstärkt<br />

den direkten Kontakt zu Herstellern. Das<br />

Internet gewinnt auch bei der Warensuche<br />

immer mehr an Bedeutung. Dazu kommen<br />

die wachsenden sprachlichen Fähigkeiten<br />

rund um den Globus. Ich denke wir tun<br />

gut daran, diesen Trends Rechnung zu<br />

tragen und zu versuchen, den Kunden<br />

näher zu kommen. Das heißt ja nicht,<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 41


Länderfokus | USA<br />

dass wir grundsätzlich auf<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

Händlern und Vertretungen<br />

verzichten. In den USA<br />

tun wir dies übrigens nach<br />

wie vor sehr erfolgreich.“<br />

<strong>C2</strong>: „Haben Sie grundsätzlich<br />

den Eindruck, dass<br />

sich Ihr Kundenkontakt<br />

durch die Vertriebsumstellung<br />

weiter verbessert hat?<br />

Der Firmensitz von Montalvo in Gorham, Maine<br />

H. Birkwald: „Ja,<br />

auf jeden Fall. Der direkte Draht zum sich unsere Komponenten problemlos in<br />

Kunden ermöglicht uns nun eine kürzere deren Technik integrieren lassen müssen.<br />

Reaktionszeit auf Anfragen und bei<br />

Durch die kürzeren Kommunikationswege<br />

technischen Dienstleistungen. So bekommt können wir Missverständnisse und<br />

der Interessent unmittelbar die Antworten, Unklarheiten besser vermeiden. Der<br />

die er sucht, oder das Angebot, das er Einkauf freut sich auch über den direkten<br />

benötigt. Umgekehrt bekommen wir bei Handel, da die Zwischenhändlerkosten<br />

Montalvo die Informationen vom Markt wegfallen. Diese Tatsache ist auch für<br />

direkt und ungefiltert und können so Maschinenanwender und Produktionsbetriebe<br />

von großem Interesse.“<br />

unsere Produkte und Dienstleistungen<br />

noch besser und schneller den<br />

Markterfordernissen anpassen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Besonderheiten<br />

bietet der europäische Markt für ein<br />

<strong>C2</strong>: „Gibt es denn auch Teilbereiche, in amerikanisches Unternehmen?“<br />

denen es noch nicht so richtig ‚rund’ läuft?“<br />

H. Birkwald: „Generell betrachtet bieten<br />

H. Birkwald: „Ich habe den Eindruck, die Vielfalt von Sprachen und Kulturen in<br />

die gesamte Umstellung ist sehr gut<br />

Europa und der Überseehandel an sich<br />

gelaufen. Es gibt höchstens noch kleinere eine Vielzahl von Herausforderungen.<br />

Probleme. Die Kommunikation mit den Außerdem werden große Ressourcen für<br />

Kunden und die gesamte Logistik sind Detailaufgaben, z. B. die Konvertierung<br />

mittlerweile eingespielt und erprobt. Haben von Zoll ins metrische System, die<br />

unsere Kunden technische Probleme, technische Dokumentation, die von der<br />

können wir sehr kurzfristig vor Ort sein. EU bestimmten technischen Richtlinien<br />

Da wir mit erfahrenen Partnerfirmen<br />

oder die CE-Kennzeichnung, gebunden.<br />

zusammen arbeiten ist gewährleistet, dass Sicherlich gibt es zwischen Europa und<br />

wir europaweit präsent sind und überall den USA auch Unterschiede in punkto<br />

den gleichen hohen Servicestandard Qualität und Design. So wundern sich<br />

bieten. Derzeit liegt unser Hauptaugenmerk die Amerikaner beispielsweise oft über<br />

auf der Anpassung der Kapazitäten,<br />

die sehr hohen Anforderungen an<br />

denn in Anbetracht der steigenden<br />

den europäischen Maschinenbau.“<br />

Nachfrage werden wir in den kommenden<br />

Jahren weiteres Personal benötigen. <strong>C2</strong>: „Gibt es nach Ihrer Erfahrung<br />

So suchen wir derzeit beispielsweise grundsätzliche Unterschiede zwischen<br />

neue Mitarbeiter für den Vertrieb und der europäischen und amerikanischen<br />

Kundensupport in <strong>Deutschland</strong>.“<br />

Unternehmenskultur?“<br />

in der Kommunikation. In Europa ist man<br />

direkter und kommt schneller zur Sache.<br />

In den USA ist man eher unverbindlich<br />

und redet schon mal um den ‚heißen<br />

Brei‘ herum. Was die Unternehmenskultur<br />

betrifft, so ist Montalvo eher untypisch. Wir<br />

sind seit über 50 Jahren auf dem Weltmarkt<br />

aktiv, entsprechend ist auch unsere Art zu<br />

handeln und zu kommunizieren international.<br />

So haben wir bei Neuentwicklungen<br />

nicht nur den amerikanischen Markt,<br />

sondern natürlich auch die Anforderungen<br />

der Europäer und der Chinesen im Blick.<br />

Betrachtet man die Converting-<br />

Industrie an sich, sind die kulturellen<br />

Unterschiede ohnehin nicht so groß.<br />

Letztlich sind die Anforderungen<br />

weltweit immer die gleichen: Es geht<br />

um die Funktionalität der Maschinen,<br />

Materialqualität und Effizienz.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was heißt es eigentlich für Sie<br />

persönlich, als Europäer für ein amerikanisches<br />

Unternehmen zu arbeiten?“<br />

H. Birkwald: „Das ist eine gute Frage!<br />

Ich selbst, als Deutscher mit Wohnsitzt<br />

in Dänemark, der aus einer international<br />

aktiven Familie stammt, hatte keine<br />

Probleme, mich auf eine amerikanische<br />

Firma einzustellen. In meinem konkreten<br />

Fall war die Firma Montalvo auch schon<br />

‚Europa-erfahren‘. Das Besondere liegt<br />

im Grund in dem kulturellen Verständnis,<br />

besonders der zwei schon genannten<br />

Hauptpunkte: europäische Detailkultur /<br />

amerikanische ‚schnelle Lösungen‘ und in<br />

der Kommunikation ‚Europa direkt‘ / ‚USA<br />

indirekt‘. Das muss man wirklich verstehen,<br />

um Missverständnisse vermeiden und die<br />

Kollegen effektiv motivieren zu können.<br />

Nur so kann die Zusammenarbeit mit<br />

den Kunden reibungslos ablaufen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Reaktionen gibt es von<br />

Seiten Ihrer Kunden auf die neue<br />

Vertriebs- und Service-Struktur?“<br />

H. Birkwald: „Nun, die Maschinenbauer<br />

schätzen natürlich den direkten Kontakt, da<br />

42<br />

H. Birkwald: „Europäische Unternehmen<br />

sind typischerweise mehr am Detail<br />

interessiert, während die amerikanischen<br />

schnelle Lösungen suchen, ohne sich<br />

dabei in ‚nitty gritty‘-Kleinigkeiten zu<br />

verlieren. Ein anderer Unterschied liegt<br />

Kraftmessdosen aus Montalvos ES-Serie<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


USA | Länderfokus<br />

Reibungslose<br />

Integration<br />

Ein Jahr nach der Übernahme von<br />

INATEC durch die amerikanische<br />

ITW Dynatec wurden die meisten<br />

der gesetzten Ziele bereits erreicht<br />

Die Meldung, dass die Langenfelder INATEC<br />

GmbH von der amerikanischen ITW Gruppe<br />

übernommen wird, kam relativ überraschend. Ein<br />

Jahr später zieht <strong>C2</strong> gemeinsam mit Christof J. Schotten,<br />

Geschäftsführer der INATEC GmbH, eine erste Bilanz.<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Schotten, seit einem Jahr gehört INATEC nun zur<br />

ITW Gruppe. Wie sieht Ihre erste Zwischenbilanz aus?“<br />

Christof J. Schotten: „Die Integration ist bereits abgeschlossen<br />

und INATEC wirklich gut in die weltweiten Prozesse<br />

eingebunden. Viele der erhofften Synergien haben sich schon im<br />

Ansatz bestätigt, einige sind sogar schon umgesetzt. So decken<br />

wir viele der Module, die wir bisher von Zulieferern bezogen haben,<br />

nun aus der eigenen Dynatec-Entwicklung und -Produktion ab.<br />

Das erweitert natürlich die interne Wertschöpfung und bringt<br />

unseren Kunden Kosten- und Qualitätsvorteile. Ich muss allerdings<br />

auch zugeben, dass die Einbindung der INATEC-Produkte in die<br />

weltweite Vertriebs- und Serviceorganisation etwas länger dauert<br />

als erhofft. Hier musste und muss noch ein ziemlicher Trainingsaufwand<br />

betrieben werden, damit unsere Schwesterfirmen in Europa,<br />

den USA und Asien und auch unsere Händler die Produkte<br />

und mögliche Anwendungen technisch verstehen. Dasselbe<br />

gilt für die Bemühungen, die Erfahrung, die wir über 20 Jahre<br />

aufgebaut haben, an die neuen Kollegen weiter zu geben.“<br />

<strong>C2</strong>: „Wie sind die Aufgaben heute zwischen<br />

INATEC und dem Mutterkonzern verteilt?“<br />

C. J. Schotten: „Durch unseren Umzug von Langenfeld in<br />

das Dynatec EMA Headquarters in Mettmann ist die Integration<br />

von INATEC abgeschlossen. Eine Aufgabenteilung in dem<br />

Sinne gibt es nicht mehr. Dafür aber sinnvolle Synergien. So<br />

haben wir die Produktion unserer weltweit vertriebenen Produkte<br />

nach Mettmann geholt. Entwicklung, Vertrieb, Marketing<br />

und After Sales Support sind mit Dynatec synchronisiert. Im<br />

weltweiten Konzern ist Dynatec Mettmann zusammen mit<br />

INATEC zum Zentrum der Entwicklung und Fertigung für<br />

den Geschäftsbereich Coating & Laminating geworden.“<br />

<strong>C2</strong>: „Welche Synergien innerhalb der ITW Gruppe<br />

können Sie heute positiv nutzten?“<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 43


Länderfokus | USA<br />

Christof J. Schotten<br />

C. J. Schotten: „Neben den bereits<br />

angesprochenen Modulen, fertigt ITW<br />

Dynatec auch Schläuche und Schmelzgeräte<br />

im eigenen Haus. Hier bietet die<br />

Kombination mit unserer Auftragstechnologie<br />

erhebliche Kostenvorteile und<br />

eine breite Palette an Kombinations- und<br />

Anwendungsmöglichkeiten für den<br />

Nutzer. Auf lange Sicht halte ich die<br />

gemeinsame Entwicklungsarbeit, die einen<br />

erheblichen Erfahrungsschatz auf beiden<br />

Seiten zu neuen Produkten und Lösungen<br />

für unsere Kunden zusammenbringt,<br />

aber für den wichtigsten Punkt.“<br />

<strong>C2</strong>: „Bei der damaligen Übernahme<br />

wurde betont, dass besonders die<br />

INATEC-Breitschlitzdüsentechnik für das<br />

hochpräzise Aufbringen von geschlossenen<br />

Klebstofffilmen und Curtain Coating,<br />

weiter entwickelt werden sollte. Was hat<br />

sich seitdem in diesem Bereich getan?“<br />

C. J. Schotten: „Zunächst war es das<br />

Ziel, diese Technologie in das Dynatec<br />

Portfolio zu integrieren und deren einzigartige<br />

Produkt- und Anwendungsvorteile mit<br />

Hilfe der bestehenden Strukturen für den<br />

weltweiten Markt zugänglich zu machen.<br />

Hier sind wir unter anderem in den asiatischen<br />

und südamerikanischen Märkten<br />

Ein Beutelschmelzer von INATEC<br />

auf einem guten Weg. Zurzeit arbeiten wir<br />

parallel an weiteren Produktvarianten, die<br />

das Anwendungsspektrum erweitern und<br />

sinnvolle Ergänzungen zu dem bestehenden<br />

Produkt darstellen. Damit sind wir in<br />

der Lage, das Thema Nachhaltigkeit und<br />

Kostenreduzierung bei der Herstellung<br />

von Etiketten, flexibler Verpackung<br />

und in anderen interessanten Märkten<br />

nochmals einen Schritt weiterzubringen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Wie sieht es für den Bereich der<br />

reaktiven Klebstoffe aus? Auch hier<br />

wurden ehrgeizige Ziele für den Ausbau<br />

globaler Märkte wie technische Textilien,<br />

Filter und Automotive formuliert.“<br />

C. J. Schotten: „Diese Ziele sind<br />

nach wie vor im Fokus und wir sind ihnen<br />

einen guten Schritt näher gekommen.<br />

Die Inte gration des INATEC PUR-Beutelschmelzers<br />

ist abgeschlossen. Neben der<br />

klebstoffschonenden Verarbeitung der<br />

Hotmelts direkt aus der Originalverpackung<br />

bietet die Anlage auch die Möglichkeit,<br />

niedrige Schmelztemperaturen durch<br />

Pressdruck zu fahren. Außerdem können<br />

die Beutel gewechselt werden, ohne dass<br />

die Maschine stillsteht. Es können auch zirkulierende<br />

Auftragsköpfe für einen präzisen<br />

Auftrag und eine schonende Verarbeitung<br />

des Klebstoffes eingesetzt werden. Wir<br />

ergänzen hier die Dynatec-Produktpalette<br />

im PUR-Segment sinnvoll und verkaufen<br />

das Produkt mittlerweile weltweit. Daneben<br />

arbeiten wir an wichtigen Entwicklungsprojekten,<br />

die bestimmte Vorteile und Philosophien<br />

beider Unternehmen zu einem<br />

neuartigen Konzept vereinen sollen. Diese<br />

Dinge dauern naturgemäß etwas länger<br />

als ein Jahr, wir sind jedoch voll im Plan.“<br />

<strong>C2</strong>: „Gibt es in einem amerikanischen<br />

Unternehmen eine andere Unternehmenskultur<br />

oder einen anderen Umgang als<br />

in ausschließlich deutschen Firmen?“<br />

C. J. Schotten: „Ja, die amerikanische<br />

Unternehmenskultur ist generell anders<br />

als die deutsche. Außerdem gibt es<br />

bei ITW, unserem Mutterkonzern, noch<br />

bestimmte Philosophien, die spezifisch<br />

für alle Unternehmen unter dem ITW-<br />

Dach verbindlich sind. Hierzu gehört<br />

80/20, das Pareto-Prinzip, nach dem alle<br />

Ressourcen auf die wichtigsten Kunden<br />

und Märkte gerichtet sein sollten.<br />

Generell sind amerikanische<br />

Unternehmen meiner Meinung nach<br />

daten- und faktenorientierter. Es gibt<br />

viele Statistiken und Prozesse und das<br />

Reporting ist ausgeprägter als bei uns.<br />

Dafür ist der Umgang weniger formal und<br />

recht unkompliziert. Unter dem Strich<br />

versuchen wir, die besten Eigenschaften<br />

der deutschen und der amerikanischen<br />

Unternehmenskulturen zu verbinden.“<br />

44<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


SAM Sungan Pagendarm | EINBLICK<br />

Dosiert wird mit dem Messer!<br />

SAM Sungan Pagendarm präsentierte neue MPC-Auftragstechnik<br />

beim Open House in Korea<br />

Die Open-House-Besucher kamen aus ganz Asien<br />

Ein Blick in die Montagehalle von SAM Sungan Machinery<br />

Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres lud die SAM<br />

Gruppe vor wenigen Wochen wieder zu einem Open<br />

House ein. Nationale und internationale Gäste von mehr<br />

als 20 Firmen waren dem Ruf der Hamburger SAM Sungan<br />

Pagendarm GmbH nach Hwasung City, 50 km südwestlich<br />

der Hauptstadt Seoul, gefolgt und nutzten die Gelegenheit,<br />

neueste Silikon-, Lackier-, Extrusionsbeschichtungs-und<br />

Tiefdruckanlagen des Unternehmens in Augenschein zu nehmen.<br />

Einer der Höhepunkte der dreitägigen Veranstaltung war die<br />

Präsentation der von den Experten von SAM Sungan Pagendarm<br />

entwickelten MPC-Auftragstechnik. Das neue Verfahren für<br />

hochpräzise Beschichtungen niedrigviskoser Massen auf wässriger<br />

und lösemittelhaltiger Basis wurde live an einer Laboranlage<br />

demonstriert. „Das MPC-Verfahren ist präziser, preiswerter in<br />

der Anschaffung und hat niedrigere Betriebskosten als jedes<br />

andere Rasterwalzenverfahren“, unterstreicht Ralph Pagendarm,<br />

Geschäftsführer des Unternehmens, einige Vorzüge der aktuellen<br />

Innovation. Dabei zeigten sich besonders die Kunden beeindruckt,<br />

die heute konventionell ihre niedrigviskosen Beschichtungen mit<br />

Rasterwalzen verarbeiten, unter Umständen mit Reinigungsproblemen<br />

zu kämpfen haben oder die Rasterwalzen wegen häufiger<br />

Umstellungen des Beschichtungsgewichts oft wechseln müssen.<br />

„Das MPC-Verfahren beschichtet mit einer Glattwalze, auf deren<br />

Oberfläche die nasse Beschichtungsmenge mittels Düse und<br />

einem gravierten Messer aufgebracht und dann auf die Bahn übertragen<br />

wird. Dosiert wird mit dem Messer!“, erläutert Pagendarm.<br />

Noch in diesem Jahr plant das Hamburger Unternehmen<br />

ein Open House, das sich gezielt dieser neuen Technik widmet.<br />

„Wir haben hier auf unserem Open House schon extrem<br />

positive Resonanz auf unsere Innovation bekommen. Unsere<br />

Kunden haben besonders die hohe Fertigungsqualität bei<br />

SAM Korea gelobt, die einen Vergleich mit dem deutschen<br />

oder Schweizer Maschinenbau nicht zu scheuen braucht.<br />

Das Interesse ist riesig, vor allem im Verpackungsbereich.“<br />

Kundenvorteil durch Vorab-Montage<br />

Insgesamt waren in Hwasung City fünf Maschinen in der<br />

Endmontage bzw. kurz vor der Auslieferung zu sehen. Wie beim<br />

koreanischen Maschinenbauer und dem deutsch-koreanischen<br />

Joint Venture üblich, wird jede Maschine vor Auslieferung komplett<br />

aufgebaut und einer umfangreichen inhouse-Erprobung unterzogen.<br />

Das schließt nicht nur den Trockenlauf inkl. vollständiger<br />

Inbetriebnahme der Wickler ein, sondern umfasst auch die<br />

Erprobung der Auftragswerke. „Im Gegensatz zu zahlreichen<br />

europäischen Maschinenbauern sind wir davon überzeugt, dass<br />

sich der Aufwand des inhouse-Aufbaus wirklich auszahlt und<br />

durch kürzere Montagezeiten vor Ort einen deutlichen Nutzen<br />

für unsere Kunden mit sich bringt“, ist sich Dong-Seong Shin,<br />

Geschäftsführer von SAM Sungan Machinery, sicher.<br />

Beheizte Klingenschieber mit und ohne Halter oder pneumatisch- beheizte Klingenhalter<br />

Schlauchschlitzvorrichtung für Blasfolien auch mit beheizter Klinge<br />

Verschiedene Industrie- und Cello-Klingenhalter für den Folienlängsschnitt<br />

Vertrieb für <strong>Deutschland</strong> Süd:<br />

BS Industrievertretungen<br />

Burkhard Schaab e.K.<br />

Gaußstrasse 5 / D-31787 Hameln<br />

Klemmertstraße 46 / D-71088 Holzgerlingen<br />

Telefon: +49 (0) 51 51/674 53 Telefon: +49 (0) 70 31/74 49 46<br />

Telefax: +49 (0) 51 51/674 63 Telefax: +49 (0) 70 31/60 49 65<br />

Web: www.engel-hameln.de Web: www.bs-industrie.de<br />

Mail: info@engel-hameln.de Mail: info@bs-industrie.de<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 45


EINBLICK | VETAPHONE<br />

Warum „billig“ am Ende teuer sein kann<br />

<strong>C2</strong> sprach mit Jan Eisby, Vetaphone A/S, über vermeintlich preiswerte<br />

Anschaffungen, verdeckte Folgekosten und realistische Preiskalkulationen<br />

Jan Eisby vor einer VE1C Corona-Anlage<br />

Vetaphone feierte die erfolgreichste drupa aller Zeiten<br />

achtet auf die Gesamtbetriebskosten!<br />

Das ist schon seit<br />

„Leute,<br />

Jahrzehnten unser Mantra, man<br />

kann es gar nicht oft genug sagen“, stellt<br />

Jan Eisby, Sales Director der dänischen<br />

Vorbehandlungsexperten der Vetaphone<br />

A/S, Kolding, augenzwinkernd fest, als<br />

wir ihn am Rande der drupa 2012 treffen.<br />

Oft gehe es bei den Kaufentscheidungen<br />

der Kunden jedoch in erster Linie um den<br />

‚nackten’ Preis einer Anschaffung, weiß<br />

er. „Aus meiner Erfahrung empfiehlt es<br />

sich jedoch, bei der Anschaffung einer<br />

Corona-Station nicht nur auf den Preis<br />

zu achten, sondern auch Fragen wie die<br />

Lebensdauer, Instandhaltungskosten<br />

und Stillstandszeiten, eben die Gesamtbetriebskosten<br />

zu berücksichtigen.“<br />

Angesichts der hohen Leistungsanforderungen<br />

an heutige Technik könne<br />

sich „Billig-Equipment“ dabei sehr<br />

schnell als Bumerang erweisen. „Eine<br />

Ausrüstung, die im ersten Augenblick<br />

preiswert erscheint, kann bei späteren<br />

Problemen ein Fass ohne Boden werden.<br />

Schnell kann man sich an einer solchen<br />

Investition auch gründlich ‚überheben’.“<br />

Die dann auftretenden Stillstandszeiten<br />

seien nicht nur extrem ärgerlich, sondern<br />

dabei würden auch Ressourcen, Arbeitszeiten<br />

und natürlich Geld verschwendet,<br />

argumentiert Eisby. „Um wettbewerbsfähig<br />

zu sein, ist es für unsere Kunden unerlässlich,<br />

ihre Anlagen so lange und so oft<br />

wie möglich auf Höchstgeschwindigkeit<br />

laufen lassen zu können.“ Selbstbewusst<br />

ist der Däne davon überzeugt, mit dem<br />

Schnellwechselmodul Quick Change<br />

genau die richtige Lösung dafür parat zu<br />

haben. „Wir haben in den letzten Monaten<br />

große Anstrengungen unternommen, Quick<br />

Change noch zuverlässiger zu machen und<br />

die Instandhaltung weiter zu vereinfachen.“<br />

Nach Aussagen von Eisby gehören<br />

Instandhaltungszeiten für die Elektroden<br />

dank der robusten Wechselkassette<br />

Quick Change der Vergangenheit an.<br />

Darüber hinaus sorgt die automatische<br />

Leistungsdichteverteilung dafür, dass –<br />

unabhängig von sich ändernden Bahngeschwindigkeiten<br />

– immer genau die<br />

richtige Corona-Leistung abgegeben wird.<br />

Nach Aussagen von Eisby war<br />

die VE1C-Corona-Station eines der<br />

Vetaphone-Highlights der diesjährigen<br />

drupa, einer der erfolgreichsten überhaupt<br />

in der Unternehmensgeschichte. Noch<br />

nie habe man so viele direkte Aufträge<br />

generieren können wie diesmal. Bei<br />

unserem Besuch am Vetaphone-Stand<br />

sprach <strong>C2</strong> mit zahlreichen Kunden der<br />

Vorbehandlungsexperten und fragte<br />

nach, inwieweit die hohen Ansprüche<br />

der Dänen der Realität Stand halten.<br />

Zuverlässige Arbeitstiere<br />

Bei Schur Flexibles, einem der führenden<br />

europäischen Hersteller von Flexiblen<br />

Verpackungen mit Produktionsstandorten<br />

in Dänemark, <strong>Deutschland</strong>, den Niederlanden<br />

und Polen, gehört Vetaphone bereits<br />

seit den 1960er Jahren zu den „Haus-und<br />

Hof“-Lieferanten. Alex Holst, Leiter des<br />

Extrusions-Departments, zeigt sich dabei<br />

besonders von der Beständigkeit und<br />

Haltbarkeit der Produkte überzeugt. „Die<br />

Corona-Anlagen von Vetaphone gehen<br />

einfach nicht kaputt. Sie arbeiten einfach<br />

immer weiter, 24 Stunden am Tag, sieben<br />

Tage die Woche, Jahr für Jahr. Und sollte<br />

tatsächlich einmal etwas nicht in Ordnung<br />

sein, können unsere eigenen Techniker<br />

das Problem in der Regel lösen. Wir<br />

haben bisher noch nie ein Corona-Modul<br />

auswechseln müssen, weil es kaputt<br />

war, sondern immer nur dann, wenn es<br />

durch eine Neuentwicklung abgelöst<br />

wurde.“ Die letzte, gerade erneuerte<br />

Vetaphone-Corona hatte sage und<br />

schreibe 26 Jahre lang ihren Dienst getan.<br />

Im Jahr 2004 hat sich mit Hatzopoulus,<br />

Thessaloniki, einer der größten<br />

griechischen Folienveredler erstmals für<br />

Vorbehandlungs-Equipment „Made in<br />

Denmark“ entschieden. Mittlerweile sind<br />

Vetaphone-Anlagen bei den Griechen<br />

Produktionsstandard. „Uns hat die robuste,<br />

einfache Konstruktion – besonders die<br />

der Schnellwechselkassette – überzeugt“,<br />

betont Ovidios Serb, Technischer Leiter<br />

des Unternehmens. „Bis heute wurden<br />

wir nicht enttäuscht! Im Gegenteil: Die<br />

Corona-Station hat sofort dazu beigetragen,<br />

einerseits die Instandhaltungskosten<br />

und -zeiten, andererseits auch die<br />

Fehlerquote unserer Produktion zu<br />

reduzieren. Warum sollten wir uns da<br />

für etwas anderes entscheiden?“<br />

46<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


UNAV | EINBLICK<br />

Das Herz einer Anlage<br />

Mit der UNAV S.A. schickt sich ein weiteres Schweizer Unternehmen an,<br />

sich im Bereich der Herstellung von Beschichtungswerkzeugen zu<br />

etablieren. <strong>C2</strong> sprach mit Geschäftsführer Pierre-André Rossier über<br />

dessen ehrgeizige Pläne<br />

<strong>C2</strong>: „Herr Rossier, Sie haben UNAV<br />

2006 gegründet. In der Coating- und<br />

Converting-Industrie sind Sie aber schon<br />

deutlich länger aktiv, nicht wahr?“<br />

<strong>C2</strong>: „Sind Sie dabei auf<br />

bestimmte Beschichtungsverfahren<br />

oder<br />

Materialien spezialisiert?“<br />

Pierre-André Rossier: „Ja, das<br />

stimmt. Ich habe hier in Fribourg als<br />

Projektmanager für Ilford Imaging, einen<br />

Anbieter hochwertiger Fotopapiere,<br />

gearbeitet und war später fünf Jahre<br />

lang Geschäftsführer der TSE Troller<br />

AG, Murgenthal. Nachdem ich TSE<br />

verlassen hatte, habe ich mich mit UNAV<br />

hier in Fribourg selbständig gemacht.<br />

Ursprünglich lag unser Fokus auf<br />

der Beratung und Prozessentwicklung.<br />

Seit zwei Jahren bieten wir nun auch<br />

unsere eigenen Produkte, vor allem<br />

Beschichtungsdüsen – hier in erster Linie<br />

slot dies – an. Da wir uns in den letzten<br />

Monaten sehr gut entwickelt haben, wollen<br />

wir UNAV nun gezielt weiter ausbauen.“<br />

<strong>C2</strong>: „Damit meinen Sie sicher nicht nur<br />

einen personellen Ausbau, sondern auch<br />

eine Erweiterung Ihres Portfolios?“<br />

P.-A. Rossier: „Ja, richtig. Wir<br />

haben beispielsweise gerade damit<br />

begonnen, auch Beschichtungslinien<br />

und -stationen für die Beschichtung von<br />

Glas- und Substratplatten anzubieten.“<br />

<strong>C2</strong>: „Heißt das, dass Sie die Beschichtungsanlagen<br />

auch selbst fertigen?“<br />

P.-A. Rossier: „Nein, wir konzipieren<br />

und designen diese Anlagen in enger<br />

Zusammenarbeit mit Partner und<br />

Zulieferern und natürlich Maschinenbauunternehmen<br />

aus <strong>Deutschland</strong>,<br />

der Schweiz und Japan. Was wir<br />

aber liefern ist das Herzstück einer<br />

Beschichtungsanlage, den Kern des<br />

Ganzen wenn Sie so wollen, und das ist<br />

das präzise Beschichtungswerkzeug.“<br />

P.-A. Rossier: „Ja, bisher<br />

sind wir auf Schlitzdüsen<br />

und die damit realisierbaren<br />

Beschichtungsverfahren fokussiert.<br />

Darüber hinaus bieten wir<br />

auch Beschichtungsdüsen für<br />

die Vorhangbeschichtung an<br />

und decken dabei eine breite<br />

Palette an realisierbaren Fließeigenschaften,<br />

Filmdicken und<br />

Pierre-André Rossier (links) und Ingenieur Maurice Dupré<br />

Beschichtungsgeschwindigkeiten<br />

ab. Kaskadendüsen für<br />

mehrschichtige Anwendungen<br />

runden unser Angebot ab. Der<br />

schnell wachsende Bereich<br />

der gedruckten Elektronik,<br />

organischen Photovoltaik und<br />

OLEDs mit seinen Anforderungen<br />

an sehr präzise, dünne<br />

Beschichtungen ist derzeit<br />

der interessanteste Markt für<br />

uns. In diesen Industriebereich<br />

haben wir bereits zahlreiche<br />

Beschichtungseinheiten<br />

ausgeliefert, die in große Eine der neuesten Schlitzdüsen von UNAV für<br />

Beschichtungslinien verbaut OLED-Anwendungen<br />

wurden. Um auch den Bedarf<br />

nach kleineren Laborbeschichtern<br />

sie auch für eine große Bandbreite an<br />

zu bedienen, sind wir gerade dabei,<br />

Verfahren und Viskositäten geeignet sein.<br />

unsere Beschichtungswerkzeuge an Dieser Bereich ist wirklich eine große<br />

diese Anforderungen anzupassen.“<br />

und reizvolle Herausforderung für uns.“<br />

<strong>C2</strong>: „Was einfach klingt, aber<br />

<strong>C2</strong>: „Noch eine letzte Frage. Welche<br />

extrem anspruchsvoll ist…“<br />

geografischen Märkte hat UNAV im Visier?“<br />

P.-A. Rossier: „Ja, Sie haben Recht. P.-A. Rossier: „Neben dem<br />

Kleinere Beschichtungseinheiten und Schweizer Markt sind dies vor allem<br />

-linien müssen die gleiche Präzision und <strong>Deutschland</strong>, BENELUX, Skandinavien<br />

Zuverlässigkeit bieten wie große Anlagen. und Großbritannien. Was den internationalen<br />

Markt betrifft, ist Japan für<br />

Sind sie zudem noch für den Einsatz<br />

in F&E-Abteilungen gedacht, müssen uns von besonderer Bedeutung.“<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 47


Veranstaltung |<br />

„Querdenken“<br />

ausdrücklich erwünscht!<br />

Der Converting Summit 2012 zeigte neue und<br />

ungewöhnliche Wege zum Umgang mit den<br />

Themen „Nachhaltigkeit und Effizienz“ auf<br />

Fast 100 Entscheidungsträger von<br />

Maschinenbauern, Anwendern und<br />

Zulieferern unserer Industrie versammelten<br />

sich vor wenigen Wochen wieder<br />

zum Converting Summit, dem Gipfeltreffen<br />

der Branche im Hotel Hafen Hamburg!<br />

Sie staunten nicht schlecht, als gleich<br />

die ersten Referenten der zweitägigen Konferenz<br />

das Thema der Veranstaltung „Wege<br />

zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz“<br />

gründlich gegen den Strich bürsteten. So<br />

sorgte bereits der Eröffnungsredner Prof.<br />

Michael Braungart mit den provokanten<br />

Thesen seiner „Cradle-to-Cradle“-Theorie<br />

für reichlich Gesprächsstoff. Braungart<br />

ist nicht nur Mitbegründer von<br />

Greenpeace, sondern auch ein äußerst<br />

kritischer Begleiter und „Querdenker“<br />

der weltweiten Öko-Bewegung.<br />

Prof. Peter Finke ging mit seiner<br />

inhaltlichen Kritik sogar noch weiter<br />

und beleuchtete die fatalen Folgen des<br />

immer leichtfertigeren Umgangs mit<br />

dem Begriff „Nachhaltigkeit“, der seiner<br />

Ansicht nach schon längst zur leeren<br />

Marketing-Plattitüde verkommen ist.<br />

Auf diese Weise für das Konferenzthema<br />

sensibilisiert, folgten die<br />

Teilnehmer aus <strong>Deutschland</strong>, der<br />

Schweiz und den USA sehr interessiert<br />

den Vorträgen führender Vertreter aus<br />

Industrie, Unternehmen und Verbänden.<br />

48<br />

Information<br />

In der Teilnehmerumfrage erhielt der Converting Summit 2012<br />

hervorragende Noten. Hier das Ergebnis (Grundlage: 59 ausgefüllte<br />

Teilnehmer-Fragebögen; Bewertung entsprechend der Schulnoten:<br />

1=sehr gut, 2=gut, 3=befriedigend, 4=genügend, 5=ungenügend):<br />

1,7 Wie bewerten Sie den Converting Summit insgesamt?<br />

1,3 Wie hat Ihnen der Veranstaltungsort Hotel Hafen Hamburg gefallen?<br />

1,2 Wie waren Sie mit der Organisation des Converting Summit zufrieden?<br />

1,3 Wie hat Ihnen das Programm gefallen?<br />

Diese Vorträge erhielten die besten Bewertungen:<br />

1,2 Effizienz durch Querdenken (Dieter Lange)<br />

1,5 „Cradle to Cradle“: Das Konzept der optimierten Materialzirkulation<br />

und Öko-Effektivität (Prof. Dr. Michael Braungart<br />

1,6 Nachhaltig veredeln: Best Practise Beispiele aus der<br />

Converting-Branche (Dr. Hermann Onusseit)<br />

1,8 Produkte - Prozesse - Prognosen: Zukunftstrends<br />

in der Converting-Industrie (Franz Hermann)<br />

2,2 Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand: Erfahrungen und<br />

Erkenntnisse eines deutschen Folienveredlers (Dr. Kurt Stark)<br />

Schon jetzt vormerken: Der nächste Converting Summit findet<br />

vom 3.-5. Juli 2013 im Hotel Hafen Hamburg statt.<br />

Nähere Informationen unter: www.c2-deutschland.de/summit<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


| Veranstaltung<br />

Wie alle Referenten musste sich auch Dieter Lange den kritischen Nachfragen der<br />

Konferenzteilnehmer (hier Christian Wiesner, Plasmawerk) stellen<br />

Gregor Ungricht, Holger Meyer und<br />

Clauss-Ulrich Höschele<br />

Stimmige Inhalte – attraktives<br />

Rahmenprogramm<br />

Ein Highlight des Summit war ohne<br />

Zweifel der Vortrag des bekannten<br />

Top-Coaches Dieter Lange, der auf<br />

extrem unterhaltsame und packende Art<br />

eingefahrene Denkmuster aufdeckte und<br />

Alternativen durch bewusstes Querdenken<br />

aufzeigte. „Die Resonanz auf diesen<br />

Vortrag war wirklich überwältigend. Darum<br />

haben wir Herrn Lange bereits jetzt zum<br />

Converting Summit 2013 eingeladen.<br />

Er wird dann einen Kurz-Workshop zum<br />

Thema ‚Verkaufen’ halten“, verrät Nora<br />

Hermann von Seiten der Veranstalter.<br />

Wie gewohnt bot der Summit auch<br />

diesmal ein sehr vielfältiges, attraktives und<br />

abwechslungsreiches Rahmenprogramm.<br />

So nutzten mehr als 40 Teilnehmer die<br />

Gelegenheit zu einer Besichtigung des<br />

Airbus-Werks in Hamburg-Finkenwerder<br />

und konnten dabei erstmals auch mit dem<br />

A380 auf Tuchfühlung gehen. Die erste<br />

Halbfinal-Partie der Fußball-EM verfolgten<br />

die Summit-Besucher gemeinsam in der<br />

Electrolux-Lounge des FC St. Pauli. Das<br />

Galadinner der Konferenz fand in diesem<br />

Jahr auf dem legendären Dreimaster Rickmer<br />

Rickmers im Hamburger Hafen statt.<br />

Auch wenn die Abendstimmung durch<br />

die Niederlage der deutschen Mannschaft<br />

gegen Italien etwas getrübt wurde, tat dies<br />

der Begeisterung über die besondere Stimmung<br />

auf dem historischen Segelschiff und<br />

die vielfältigen Möglichkeiten zum Knüpfen<br />

neuer Kontakte keinen Abbruch.<br />

Dr. Tarik Vardag und Michael Schmalz (beide Kroenert) beim Get-Together in der Electrolux-<br />

Lounge des FC St. Pauli<br />

Leider konnte auch die Unterstützung von Auf Einladung von JHT und Neo System Tec<br />

Guido und Thomas Lebbing (beide Lebbing begrüßte der Entertainer und Clown<br />

engineering & consulting) das Ausscheiden Wolfilino die Gäste an Bord.<br />

der deutschen Nationalmannschaft nicht Hier im Bild: Dr. Kurt Stark und Gregor<br />

verhindern<br />

Schleicher (beide Buergofol)<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 49


MESSen | VORSCHAU<br />

Restlos ausverkauft!<br />

Mehr als 1.400 Aussteller präsentieren auf der diesjährigen FachPack<br />

ihre Produkte und Lösungen aus den Bereichen Verpackung, Technik,<br />

Veredelung und Logistik<br />

Überall ist die Rede von der großen<br />

Krise. Staaten kommen nicht mehr<br />

mit ihren Schulden zurecht und die<br />

Wirtschaft vieler Länder schwächelt. Die<br />

Verpackungsbranche jedoch scheint sich<br />

diesen Entwicklungen bisher entziehen<br />

zu können. Zumindest wirkt es so, wenn<br />

man mit den Veranstaltern der von 25.<br />

bis 27. September in Nürnberg stattfindenden<br />

FachPack spricht. Mit 1.400<br />

Ausstellern waren die elf Messehallen<br />

bereits zehn Wochen vor Beginn der<br />

Veranstaltung komplett ausgebucht.<br />

„Dass es eng wird, haben wir schon im<br />

Frühjahr gemerkt und rechtzeitig eine<br />

weitere Halle eingeplant“, erklärt Heike<br />

Slotta, Leiterin Veranstaltungen beim<br />

Veranstalter NürnbergMesse GmbH.<br />

Mittlerweile ist auch diese zusätzlich elfte<br />

Halle vollständig belegt. NürnbergMesse<br />

rechnet mit gut 35.000 Fachbesuchern<br />

vor allem aus den Bereichen Nahrung/<br />

Genuss, Pharma/Kosmetik, Chemie,<br />

Druck/Papier/Pappe, verpackungs- bzw.<br />

logistiknahe Dienstleistungen, Kunststoff,<br />

Automobilbau und -zulieferung sowie<br />

Elektrogeräte/Komponenten.<br />

Information<br />

Datum: 25.-27. September 2012<br />

Öffnungszeiten: 9-18 Uhr Dienstag, 25.09. und Mittwoch, 26.09.<br />

9-17 Uhr Donnerstag, 27.09.<br />

Veranstaltungsort: Messezentrum Nürnberg, <strong>Deutschland</strong><br />

Eintrittspreise: Tages-Eintrittsausweis: 30 €<br />

Dauer-Eintrittsausweis: 35 €<br />

Dauer-Eintrittsausweis im Vorverkauf: 30 €<br />

Vielfältiges Rahmenprogramm<br />

Doch nicht nur die Zahl der Aussteller<br />

ist in diesem Jahr bemerkenswert,<br />

auch das Rahmenprogramm ist so breit<br />

gefächert wie noch nie. Dazu gehört<br />

unter anderem das Forum PackBox das<br />

sich mit den Trends und Entwicklungen<br />

in der Verpackungstechnik, dem Verpackungsdruck<br />

als Kreativmotor, zielgruppenspezifischem<br />

Verpackungsdesign<br />

und „Embedded Packaging“ beschäftigt.<br />

Außerdem werden Fragen wie „Sollten<br />

deutsche Verpackungsmaschinenbauer<br />

in China präsent sein?“, diskutiert.<br />

Das Forum Wellpappe wird an zwei<br />

Messetagen ökologische Verpackungen in<br />

den Fokus rücken, während sich im Themenpark<br />

„Verpackung in der Medizintechnik“<br />

alles um Lösungen aus dem medizinisch-pharmazeutischen<br />

Umfeld dreht.<br />

50<br />

Ein für die Converting-Industrie<br />

interessantes Thema bündeln die<br />

Veranstalter unter dem Titel „Auspacken<br />

leicht gemacht“ auf rund 1.000 m² in<br />

Halle 8. Hier sollen zahlreiche Beispiele<br />

zeigen, wie der Spagat zwischen Produktschutz<br />

und Nutzerfreundlichkeit für<br />

Industrie und Endverbraucher gelingen<br />

kann. Zu den Exponaten gehören<br />

Kartons aus Wellpappe mit integrierten<br />

Öffnungshilfen oder Sollbruchstellen,<br />

Schraubverschlüsse, die sich dank eines<br />

neuen Verfahrens problemlos aufdrehen<br />

lassen und Kunststoff-Fischdosen mit<br />

gesiegeltem Deckel, die beim Öffnen<br />

nichts verspritzen. Zu den Ausstellern<br />

zählen unter anderem das Fraunhofer-<br />

Anwendungszentrum für Verarbeitungsmaschinen<br />

und Verpackungstechnik<br />

AVV, die Mondi AG, die MULTIVAC<br />

Sepp Haggenmüller GmbH & Co.<br />

KG und die Smurfit Kappa GmbH.<br />

Jung und innovativ<br />

Wie schon 2010 macht die FachPack<br />

jungen Unternehmen auch diesmal wieder<br />

ein besonderes Angebot: Unterstützt vom<br />

Förderprogramm des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

konnten diese Ausstellungsfläche zu<br />

besonders günstigen Konditionen<br />

buchen. Aussteller, die dieses Angebot<br />

wahrgenommen haben, werden auf einem<br />

von NürnbergMesse organisierten und<br />

dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss<br />

der Deutschen Wirtschaft (AUMA) hinsichtlich<br />

der Exportberatung unterstützten<br />

Gemeinschaftsstand vertreten sein.<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


VORSCHAU | Messen<br />

Wir präsentieren Ihnen hier<br />

ausgewählte Aussteller<br />

im Überblick:<br />

Im Fokus des Fachpack-Auftritts von<br />

ACTEGA Colorchemie (7A-607) steht<br />

der Bereich „Wässrige Farbsysteme<br />

für saugende Bedruckstoffe“. Das<br />

Unternehmen präsentiert u. a. das<br />

hochkonzentriertes Grundfarbsystem<br />

ColorWell CWG sowie das Konzentratsystem<br />

ColorWell CWK. Abgerundet<br />

wird das Sortiment mit einer Auswahl an<br />

Verschnitten, Funktionsüberdrucklacken,<br />

Silber und Gold. Für den Bereich Flexible<br />

Verpackung hält ACTEGA das wässrige<br />

Konzentratsystem ColorFlex bereit.<br />

Am Stand der Apex Group of<br />

companies (3-461) wird es nicht nur<br />

die beliebten “stroopwafels” geben,<br />

Mit GTT sollen auch feinste Punkte gleichmäßig<br />

und sauber gedruckt werden können<br />

sondern auch zahlreiche attraktive<br />

Neuheiten für den Flexodruckbereich. Mit<br />

GTT (Genetic Transfer Technology) und<br />

den HD Flexo zertifizierten Dosierwalzen<br />

GTT und XS bietet Apex ein Produkt für<br />

einen kontrollierbaren Punktzuwachs,<br />

gleichmäßige Einfärbung und damit<br />

einen stabileren Druckprozess. Ergänzt<br />

wird das Portfolio durch die Rasterwalzen<br />

UltraCell und UltraCellPlus.<br />

Unter dem Motto „green in motion“<br />

bietet die Baumüller Holding GmbH & Co.<br />

KG (4A-635) effiziente Antriebssysteme<br />

für die Verpackungsbranche an. Mit der<br />

Kombination aus dem Servoumrichter b<br />

maXX 3300 und den DSD2-Motoren stellt<br />

das Unternehmen ein kostengünstiges<br />

und kompaktes System vor, das in Sachen<br />

Beschleunigungsvermögen und Start-Stop-<br />

Qualitäten überzeugen soll. Der b maXX<br />

3300 verfügt über ein optionales Handbediengerät,<br />

das den Up- und <strong>Download</strong><br />

von Datensätzen oder den Zugriff auf<br />

wichtige Parameter beim Umstellen oder im<br />

Servicefall erheblich vereinfacht. Die DSD2-<br />

Motoren sind nahezu rastmomentfrei und<br />

punkten mit hoher Überlastfähigkeit, ihr<br />

sehr gutes Drehmoment-Trägheitsverhältnis<br />

ermöglicht hohe Dynamik. Für höhere<br />

Sicherheitsanforderungen steht mit dem<br />

b maXX 5000 eine anreihbare, wirtschaftliche<br />

Lösung zur Verfügung, die neben STO<br />

auch höherwertige Sicherheitsfunktionen<br />

wie z.B. SLS, SDI etc. abdeckt.<br />

Ein weiteres Highlight sind die DSDi-<br />

Motoren, bei denen durch die Integration<br />

der Regelungs- und Leistungselektronik<br />

in den Motor der Verdrahtungsaufwand<br />

erheblich reduziert werden konnte.<br />

Der b maxx3300 von Baumüller<br />

Besonders interessant für das<br />

Verpacken und Abfüllen von Lebensmitteln<br />

oder Pharmazeutika ist der Baumüller<br />

ETA-Drive. Mit seinem aseptischen<br />

Design gewährt dieser Getriebemotor<br />

ein breites Anwendungsspektrum und<br />

verhindert die Ansammlung von Keimen<br />

bei nur geringen Reinigungskosten.<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 51


MESSen | VORSCHAU<br />

Spannkopf mit Adapter<br />

Die IBD Wickeltechnik GmbH<br />

(4-651), die in diesen Wochen ihr<br />

20. Firmenjubiläum begeht, stellt dem<br />

Fachpublikum ihre gesamte Produktpalette<br />

an Spannwellen, Spannköpfen, Bremsen,<br />

Klapplagern und Bahnregelungen vor.<br />

Innovia Films (4-517), einer der<br />

führenden Hersteller von biaxial orientierter<br />

Polypropylenfolie (BOPP) und Zellulose-<br />

Substraten mit Hauptsitz in Großbritannien,<br />

wird seine gesamte Angebotsbreite für<br />

Folienveredler, Markeninhaber und Endverbraucher<br />

präsentieren. Das Unternehmen<br />

stellt u. a. Hochbarriere- und beschichtete<br />

BOPP-Produkte sowie kompostierbare,<br />

auf Zellulose basierende Produkte,<br />

wie z. B. NatureFlex, vor. Die Folien<br />

kommen vor allem bei Verpackungen und<br />

Etikettierungen sowie Overwrap-Lösungen<br />

für Pralinen, Käse, Teebeutel, Shampoo,<br />

Zigaretten oder Bier zum Einsatz.<br />

Ein Mink Care-System-Oberfläche im Detail<br />

zu je zwei unterschiedlichen Faserdurchmessern,<br />

ermöglicht die Anpassung an<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher Ansprüche:<br />

Kurze und relativ harte Beborstung für<br />

schwere Werkstücke, weiche Fasern für<br />

sehr empfindliche Oberflächen oder hohe<br />

Beborstung für Güter, die bereits mit<br />

Anbauteilen (z. B. Möbelfronten mit Scharnieren,<br />

Bolzen oder Handgriffen) versehen<br />

sind. Diese Anbauteile tauchen in das<br />

flexible Faserfeld ein und weitere Bauteile<br />

können problemlos montiert werden.<br />

Der Bürstenkörper ist flexibel und<br />

ermöglicht somit eine optimale Anpassung<br />

an gewölbte oder gebogene Oberflächen.<br />

Jede gängige Werkbank bzw.<br />

handelsüblicher Arbeitstisch kann auch<br />

nachträglich mit einer schonenden und<br />

flexiblen Faseroberfläche des Mink<br />

Care-Systems versehen werden.<br />

Die verschmutzten Zwischenräume<br />

der Faserbündel sind einfach durch<br />

Druckluft oder Wasser zu reinigen.<br />

SmartID Bag, der es einfach macht, den<br />

Industriesack zu authentifizieren und<br />

nachzuverfolgen. Weitere Produkthighlights<br />

sind leichtgewichtige Lösungen, wie z. B.<br />

„Modulo“, eine Schachtel, deren Designkonzept<br />

viele Kombinationen ermöglicht.<br />

„EcoVantage“ ist die neue Dachmarke für<br />

die leichtgewichtige Wellpapperohpapier-<br />

Produktreihe. Abgerundet wird die<br />

Produktpräsentation durch Verpackungen<br />

für die Konsumgüterindustrie, die einerseits<br />

verpackte Ware länger frisch hält und<br />

gleichzeitig die Marke durch hervorragende<br />

Bedruckbarkeit am Point-of-Sale<br />

Lebensbaum nutzt NatureFlex zur<br />

Verpackung von Teebeuteln<br />

Das neue Mink Care-System steht<br />

im Fokus des Fachpack-Auftritts der<br />

August Mink KG (3-449), die sich seit<br />

mehr als 40 Jahren auf die Herstellung<br />

Technischer Bürsten spezialisiert hat.<br />

Die Oberfläche des Mink Care-Systems<br />

besteht aus unzähligen flexiblen Fasern,<br />

auf denen empfindliche Werkstücke<br />

zuverlässig getragen werden können. Das<br />

Fasermaterial Polyamid, in drei Faserhöhen<br />

Unter dem Motto „Entdecken Sie die<br />

Welt von Mondi“ wird sich der internationale<br />

Papier- und Verpackungsspezialist<br />

Mondi (7-266) auf der diesjährigen<br />

FachPack präsentieren. Außerdem ist<br />

Mondi auf der Sonderschau „Auspacken<br />

leicht gemacht“ (8-325 b) vertreten. In<br />

diesem Jahr stehen die Themen Intelligente<br />

und leichtgewichtige Produktlösungen<br />

und die „Green Range“-Produktfamilie<br />

im Mittelpunkt. Zu den innovativen<br />

Lösungen, die Mondi am Messestand<br />

zeigen wird, zählen u.a. der intelligente<br />

Natureflex/Innovia Films-<br />

52<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


VORSCHAU | Messen<br />

„Für meine Folien brauche ich Hülsen,<br />

die auch unter hohen Belastungen<br />

beim Wickeln absolut stabil bleiben.<br />

Kann man so was nicht herstellen?“<br />

Eine 3D Darstellung des Mondi-Stands<br />

herausstechen lässt. Die genannten Produkte sind nur ein<br />

Ausschnitt aus der Messepräsentation.<br />

Optischer Schwerpunkt des Messestandes ist<br />

der Mondi Globus, der die Besucher von weitem auf<br />

den Stand in Halle 7 aufmerksam machen soll.<br />

Die MULTIVAC Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />

(1-321) präsentiert in Nürnberg live eine automatisierte<br />

End-to-end-Tiefziehverpackungslinie für Industrie- und Konsumgüter<br />

aus dem Non-Food-Bereich, mit der Speicherkarten in<br />

tiefgezogenen Blister-Packungen verpackt werden. Herzstück<br />

der Linie ist das High-end-Modell R 535 mit einem innovativen<br />

Schubladensystem und elektrisch klappbaren Werkzeugen.<br />

Die Speicherkarten werden mit dem Multi-Robot Handhabungsmodul<br />

H 240 automatisiert in die tiefgezogenen<br />

Kavitäten eingelegt. Die Karten werden mit bis zu 240<br />

Pick & Place-Zyklen aus jeder Position aufgenommen<br />

und per Vision System MVS orientiert abgelegt.<br />

Mit einem Kartonzuschnitteinleger von Buhmann Systeme<br />

wird ein bedruckter Karton in die Blisterpackung eingelegt, bevor<br />

die Packungen mit einer flexiblen Deckelfolie versiegelt werden.<br />

Der Siegelnahtscanner MVS überprüft die Qualität der<br />

Siegelnähte während des Verpackungsprozesses in der<br />

Verpackungsmaschine. Die berührungslose und verschleißfreie<br />

Inspektion verläuft vollautomatisch und erfasst 100 % aller<br />

Packungen. Der neue MVS ist für alle Folienmaterialien geeignet;<br />

mindestens eine der beiden Folien muss durchscheinend sein.<br />

Fach Pack 2012<br />

Halle 5, Stand 5-141<br />

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„Wir<br />

können<br />

das“<br />

Auf Grundlage unserer<br />

Wickel- und Radialdruckmessung<br />

konstruieren wir<br />

exakt die passenden<br />

K-Hülsen für Ihren Bedarf.<br />

Maßgeschneiderte Maschinen<br />

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Das Handhabungsmodul H 240 von Multivac<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 53


MESSEN |<br />

Laser Systems for<br />

Innovative Packaging Solutions<br />

Mit Hilfe eines Querbahnetikettierer mit Druckereinheit,<br />

die in die Tiefziehverpackungslinie integriert ist, wird das<br />

Etikett unmittelbar nach der Bedruckung auf die Packung<br />

gespendet. Mit dem Handhabungsmodul H 50 werden die<br />

Blister-Packungen am Ende der Linie vereinzelt und gestapelt.<br />

Scribing / Scoring for<br />

Easy Opening and Selective Weakening<br />

Für die Glanzfolienkaschierung stellt Planatol eine Reihe neuer<br />

Dispersionsklebstoffe vor<br />

Machine Direction<br />

Micro- and Macro Perforation<br />

Ideal Ventilation (OTR) for breathable film<br />

Cross Direction / Free Contour<br />

Modified Atmosphere Packaging (MAP)<br />

Multilayer and Mono Film Laser Processing<br />

Replaces Tear Strip<br />

MLT - Micro Laser Technology GmbH<br />

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54Visit us in Hall 4 / Booth 4-417<br />

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Pouches and Bags<br />

Die Planatol Gruppe (2-302), zu der seit April 2012<br />

auch Wetzel Adhesive Solutions gehört, präsentiert sich als<br />

Partner für Verpackungsklebstoffe. Planatol und Wetzel liefern<br />

Dispersions- und Hotmelt-Klebstoffe für Anwendungen wie<br />

Faltschachtelverklebung, Druckveredelung, Etiketten, Verschlusssysteme,<br />

Papiersackverklebung und vieles mehr. Die Klebstoffe<br />

sind auf High-Speed-Klebeprozesse und die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse der Verpackungsmittel herstellenden und abpackenden<br />

Industrien zugeschnitten. Planatol und Wetzel bieten<br />

insbesondere auch für die Verklebung von bedruckten, lackierten<br />

oder beschichteten Substraten erprobte Speziallösungen.<br />

Planatol verspricht den Besuchern zahlreiche Neuheiten<br />

und Innovationen, zu denen u.a. ein HMPSA mit reduziertem<br />

Fadenzug für Verschlusssysteme oder ein Kaltleim mit<br />

außergewöhnlicher Festigkeit für Schwersäcke gehören.<br />

Im Zentrum des Messeauftritts der ROFIN-BAASEL<br />

Lasertech GmbH & Co. KG (7-157) steht die StarPack Reihe<br />

für den Lasereinsatz in der Verpackungsindustrie. Mit StarPack<br />

CW, StarPack WD, StarPack AP und StarPack Pouch lassen<br />

sich Anwendungen wie cross web / Freiform-Ritzen, Ritzen<br />

oder Perforieren in Bahnrichtung realisieren, die besonders<br />

im Bereich intelligenter Verpackungen gefragt sind.<br />

Außerdem wird die neu gestaltete Systemsteuerung<br />

mit der Bedienoberfläche STARFLEX präsentiert.<br />

Die TSC Auto ID Technology Co., Ltd. (3-555) stellt ihr<br />

Portfolio an Etikettendruckern vor. Messe-Highlights sind der<br />

neue mobile und leichte Alpha-3R, die jüngst gelaunchten<br />

Desktop-Drucker der TA200 Serie und die aktualisierte TTP-<br />

2410M Pro Serie für den industriellen Thermotransferdruck.<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


CONVERTER DES MONATS<br />

Mit kleinen Beuteln zum<br />

großen Erfolg<br />

Südchinesischer Verpackungsproduzent<br />

versorgt ganz China mit Standbeuteln<br />

NYSCAN<br />

Druckinspektion<br />

ICE Asia<br />

Stand 1-D01<br />

Außenansicht des Hoyu-<br />

Firmengebüdes in Dongguan<br />

ELSIS<br />

Oberflächeninspektionssystem<br />

Im Laufe der vergangenen sechs<br />

Jahre hat das <strong>C2</strong>-Team für die Rubrik<br />

„Converter des Monats“ über 100<br />

besonders innovative Firmen besucht, die<br />

Papiere, Filme und Folien veredeln. In der<br />

Regel werden diese Termine sorgfältig<br />

geplant und vorbereitet, manchmal bedarf<br />

es besonderer Überredungskünste, damit<br />

Türen sich öffnen. Bei dem Converter, den<br />

wir Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen,<br />

handelt es sich jedoch um einen absolut<br />

ungewöhnlichen Zufall: <strong>C2</strong>-Herausgeber<br />

Franz Hermann lernte in einem kleinen<br />

Supermarkt in Dongguang einen freundlichen<br />

Chinesen kennen, der ihm beim<br />

Übersetzen der in Mandarin verfassten<br />

Verpackungsbeschriftungen half. Beim<br />

Small-Talk entpuppte sich der junge<br />

Mann als Salesmanager von Dongguan<br />

Huayuan Packaging, einem der größten<br />

asiatischen Hersteller von Lebensmittelverpackungen.<br />

Spontan und auf der Stelle<br />

wurde ein Besuch der Firma vereinbart<br />

(siehe auch Editorial dieser Ausgabe).<br />

High-tech Ausstattung<br />

Als wir nach einer abenteuerlichen<br />

Fahrt gegen 22.00 Uhr bei Dongguang<br />

Huayuan Packaging, auch kurz Hoyu<br />

genannt, ankommen, herrscht vor dem Eingang<br />

Hochbetrieb: Es ist Schichtwechsel.<br />

Information<br />

Dongguan Huayuan<br />

Packaging (Hoyu) wurde 1998<br />

im südchinesischen Dongguan<br />

gegründet. Das Unternehmen<br />

spezialisierte sich darauf, farbig<br />

bedruckte Kunststoff-Verpackungen<br />

herzustellen. Heutzutage werden<br />

auf einer Produktionsfläche von<br />

mehr als 20.000 m² mit vier<br />

Beschichtungsanlagen und<br />

über 80 Hochgeschwindigkeits-<br />

Druckmaschinen hochwertige<br />

Verpackungsmaterialien für<br />

nahezu alle Branchen produziert.<br />

Um der wachsenden<br />

Nachfrage gerecht zu werden,<br />

wurde im Jahr 2002 mit Chengdu<br />

Huayuan Packaging eine weitere<br />

Fabrik in Zentralchina eröffnet. Am<br />

Stammsitz beschäftigt Huayuan<br />

500 Arbeiter, hinzu kommen rund<br />

300 Mitarbeiter in Chengdu.<br />

Da das Unternehmen sieben Tage die<br />

Woche im Drei-Schicht-Betrieb produziert,<br />

laufen die Maschinen auf Hochtouren.<br />

Bevor wir die Hallen betreten, reihen wir<br />

ELTENS<br />

Bahnkraftmessung und<br />

Regelung<br />

ELPAD<br />

Grafisches Interface<br />

FE 5002<br />

Farbliniensensor<br />

Erhardt+Leimer GmbH<br />

Albert-Leimer-Platz 1<br />

86391 Stadtbergen, <strong>Deutschland</strong><br />

Telefon ++49 (0)821 24 35-627<br />

Fax ++49 (0)821 24 35-100<br />

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<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 55


CONVERTER DES MONATS<br />

Salesmanager Leon Li mit typisch chinesischen<br />

Standbeuteln<br />

Ein Mitarbeiter an einer Scheidanlage<br />

Information<br />

Hoyu’s Top-ten<br />

Produkte:<br />

Standbeutel<br />

Reißverschluss-Standbeutel<br />

Vakuumtüten<br />

Erhitzbare Tüten<br />

Aluminium-Tüten<br />

Spotmetallisierte Tüten<br />

Trinktüten<br />

Reisverpackungen<br />

Regenbogen-Zellofantüten<br />

Flexible Shampoo- und<br />

Seifenverpackungen<br />

Folien für die landwirtschaftliche<br />

Produktion und<br />

chemische Produkte<br />

Information<br />

Auf der <strong>C2</strong>-webseite<br />

(www.c2-deutschland.de) finden<br />

Sie unter der Rubrik<br />

<strong>C2</strong> doku einen Filmbericht über<br />

Dongguan Huayuan Packaging<br />

Ein Blick auf Hoyu‘s 10-Farb-Druckanlage<br />

uns ein in die Menschentraube vor der<br />

Sicherheitsschleuse: „Da wir überwiegend<br />

Verpackungen für Lebensmittel herstellen,<br />

nehmen wir es mit der Hygiene sehr<br />

genau. Niemand darf unseren Betrieb ohne<br />

vorherige Desinfektion betreten“, erläutert<br />

Salesmanager Leon Li, unser Bekannter<br />

aus dem Supermarkt in Dongguan.<br />

Mit Stolz verweist er darauf, das Hoyu<br />

die Zertifizierungen ISO 9001 und ISO 2000<br />

hält und damit alle Produkte den hohen<br />

EU- und FDA-Standards entsprächen.<br />

Dass Hoyu sich nicht nur diesbezüglich<br />

an europäischen Standards orientiert,<br />

wird beim ersten Rundgang durch die<br />

Produktionshallen deutlich: Neben<br />

zahlreichen Anlagen von einheimischen<br />

Maschinenbauern befindet sich unter den<br />

über 80 Druck-, Beschichtungs- sowie<br />

Schneid- und Wickelanlagen auch<br />

eine nagelneue Nordmeccanica-Linie<br />

für lösemittelfreie Beschichtungen.<br />

Produktionskapazität von<br />

mehr als 600 t pro Monat<br />

„Auf dem chinesischen Markt zählen wir<br />

zu den größten Verpackungsproduzenten“,<br />

betont Li. „Die Produktionskapazität unserer<br />

beiden Fabriken in Süd- und Mittelchina liegt<br />

zusammen bei über 600 t pro Monat“. Die<br />

bei Hoyu gefertigten Verpackungen kommen<br />

vor allem bei Lebensmitteln, Produkten des<br />

täglichen Bedarfs, Kosmetik und Flüssigkeiten<br />

zum Einsatz. In China erfreuen sich vor<br />

allem Standbeutel, in denen Lebensmittel<br />

und Hygieneartikel ohne Umverpackung<br />

angeboten werden, größter Beliebtheit.<br />

Achtet man im Straßenbild einmal bewusst<br />

darauf, so sieht man Einheimische daraus<br />

beim Stadtbummel, beim Warten auf den<br />

Bus oder beim Schwatz mit Freunden<br />

kleine Snacks naschen – von getrockneten<br />

Entenflügeln bis hin zu Nüssen und Geleewürfeln.<br />

Entsprechend gehören Standbeutel<br />

aller Art zu den Hauptprodukten von Hoyu.<br />

56<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>


CONVERTER DES MONATS<br />

zunächst bedrucken und dann erst als<br />

Laminat auf die Papiertasche aufbringen.“<br />

Trinkbeutel ersetzen bei vielen chinesischen<br />

Getränken die Flasche<br />

„Sehr gut kommt bei unseren Kunden auch<br />

ein neues Verfahren an, mit dem wir zu<br />

ausgesprochen niedrigen Kosten metallisierte<br />

Tüten herstellen: Das Basismaterial<br />

Hauptsache bunt: Standbeutel für<br />

Süßigkeiten<br />

dieser Tüten ist nicht wie sonst üblich<br />

Kunststoff, sondern Papier“, erläutert Li. „Der<br />

Metallisierungseffekt wird dadurch erzielt,<br />

dass wir eine separat produzierte Effektfolie<br />

Qualitätskontrolle und<br />

Mitarbeiterqualifizierung<br />

werden groß geschrieben<br />

Großer Wert wird bei Hoyu auf die<br />

Produktions- und Qualitätskontrolle<br />

gelegt: Alle drei Stunden – also acht<br />

Mal täglich – werden von allen aktuell<br />

gefahrenen Produkten Muster im mit<br />

japanischer Technologie ausgestatteten<br />

Labor getestet. Für die Mitarbeiterqualifikation<br />

werden in den firmeneigenen<br />

Schulungsräumen, die wie ein Universitätslabor<br />

anmuten, regelmäßig Kurse<br />

und Weiterbildungen durchgeführt.<br />

<strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong> | COATING & CONVERTING | Juni / Juli 12 57


„FEIERABEND-REPORT“<br />

Keep on rockin’<br />

Heiner Hausdorf und seine Passion für satte Grooves und harte Riffs<br />

Noch einmal hebt er an diesem<br />

Abend die Drumsticks, springt auf<br />

hinter seinem Schlagzeug und<br />

setzt den knackigen Schlussakzent des<br />

letzten Songs. Booooom!!! Ein kurzer<br />

Moment Stille. Dann plötzlich bricht<br />

Jubel los, das Publikum johlt, klatscht<br />

und will immer noch mehr. Das war ein<br />

Abend genau nach seinem Geschmack –<br />

ein Abend voller Rock ‘n‘ Roll!<br />

Der da am Schlagzeug saß und sich<br />

nun restlos ausgepowert aber glücklich<br />

in den Clubsessel fallen lässt, ist der<br />

Schweizer Heiner Hausdorf. Im „echten“<br />

Leben ist er Key Account Manager<br />

der Christoph Burckhardt AG, die sich<br />

in den letzten Jahren weltweit einen<br />

hervorragenden Ruf als Anbieter hochpräziser<br />

Werkzeuge und Maschinen für das<br />

Fibrillieren und Perforieren erworben hat.<br />

Seine „Karriere“ als Musiker begann<br />

eigentlich schon mit fünf Jahren, als er „auf<br />

allem herumhämmerte, was sich mir in<br />

den Weg stellte“ und man beschloss: Der<br />

Junge muss in die Rhythmusgruppe! Bis<br />

aus dem frühen Talent aber ein Schlagzeuger<br />

wurde, galt es jedoch erst einmal, die<br />

„klassische“ Ausbildung in Blockflöte und<br />

Flügelhorn zu überstehen... Mit 14 Jahren<br />

gab es dann endlich den heiß ersehnten<br />

Privatunterricht im Schlagzeug spielen!<br />

Seitdem ist Hausdorfs Liebe zu Snare, Tom<br />

und satter Bassdrum nicht mehr erloschen.<br />

Let’s play<br />

„Mit 16 habe ich meine erste Band<br />

gegründet, mit der ich bis zum Militärdienst<br />

gespielt habe“, erinnert er sich. „Mit<br />

meiner nächsten Band war ich dann von<br />

20 bis 24 zusammen.“ Vor nunmehr sechs<br />

Jahren – des ewigen Popgesülzes im<br />

Radio überdrüssig – entschied er: Unsere<br />

Generation braucht mehr Rock! Und so<br />

gründete er die Band, mit der er heute<br />

noch spielt und Konzerte gibt. Hausdorf<br />

und seine Jungs spielen klassischen Hardrock,<br />

vor allem Metal der 80er Jahre. Songs<br />

von AC/DC, Black Sabbath, Metallica und<br />

Judas Priest gehören dabei genauso zu<br />

ihrem Repertoire wie etwa Titel von Green<br />

Day oder Rage Against the Machine.<br />

Als Schlagzeuger bestimmt Hausdorf<br />

den Groove, er „pumpt“ den Sound der<br />

Band. „Ja, als Drummer bin ich der Dirigent<br />

und Taktgeber, nach dem sich alle richten.“<br />

Wenn dann die Vibration spürbar ist, der<br />

Funke zum Publikum überspringt und<br />

sich alle von den harten Beats mitreißen<br />

Heiner Hausdorf<br />

lassen, ist das „das höchste aller Gefühle“,<br />

schwärmt Hausdorf. Ein Gefühl, das ihm<br />

nur das Schlagzeug spielen geben kann.<br />

Wie bei jedem Musiker gab es auch<br />

beim heutigen Sales Manager Momente,<br />

in denen er sich ausmalte, wie es wohl<br />

wäre, wenn … „Aber ich hab’ schnell<br />

erkannt, dass das Musik machen mein<br />

Hobby ist, aber nicht meine Profession“,<br />

stellt Hausdorf fest. Deshalb sind die<br />

gemeinsamen Stunden im Probenkeller<br />

und die Gigs in Clubs und auf Open Airs<br />

ein wunderbarer Ausgleich zu seiner Arbeit<br />

beim renommierten Basler Maschinenbau-<br />

Unternehmen. So gegensätzlich Job und<br />

Hobby auch erscheinen mögen, sind sie<br />

doch zwei Teile eines Ganzen, das ihn als<br />

Person ausmache, findet Hausdorf. Und<br />

so genießt er die Zeit mit seinen Jungs,<br />

die schon längst seine besten Freunde<br />

geworden sind, und taucht bald wieder<br />

ein in einen Abend voller Rock ‘n‘ Roll.<br />

58<br />

Juni / Juli 12 | COATING & CONVERTING | <strong>C2</strong> <strong>Deutschland</strong>

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