Story of the ETNO-Mod (pdf)
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Stoß der Triebwerke würde reichen. Blieb nur ein Problem: Wie bekam man diese Triebwerke zum<br />
Laufen? Jennifers Bewusstsein kramte in ihrem CPU-Gehirn herum. Hmm… hätte sie doch bloß eine<br />
Anleitung. Doch die Informationen ließen sich natürlich in dem Xenon-Gedächtnis finden. Ein<br />
Denkimpuls. Eigentlich lief alles so, wie auch beim Menschen. Man musste nicht darüber<br />
nachdenken, etwas zu tun. Man musste es einfach machen.<br />
Und so bewegte sie sich auf die Freya zu. „Treibst<strong>of</strong>f bei 1,02%“ Sie ärgerte sich. Na toll! Und was soll<br />
ich jetzt machen? Doch die Frage erübrigte sich, denn da war auch schon die Freya. Ein kleiner Schub<br />
mit den Triebwerken, damit sie durch die Lücke kam und dann ein weiterer, um auf dem Pilotensitz zu<br />
landen. „Treibst<strong>of</strong>f bei 0%“ Ach nee, dachte sich Jennifer. Per Funk sendete sie dem Computer den<br />
Befehl und ihren Autorisationscode. Der Energiegenerator fuhr hoch. Eine Kampfdrohne der Sreb<br />
erfasste die steigende Energiesignatur und feuerte mit ihrem letzten bisschen Energie. Und schon war<br />
es düster auf der Freya. „Waffen und Schilde ausgefallen. Generator auf Notenergie. Energie bei 5%,<br />
4%, 3%, 2%, 1%, null Pro…“, meldete der Computer.<br />
Doch Jennifer hatte längst, was sie wollte. Ein kleiner Antimaterietank für Nachrichtendrohnen war in<br />
dem Schiff eingebaut – Standard bei jedem terranischen Schiff. Und schon war der Tank von Jennifers<br />
CPU-Kern wieder randvoll. Sie vermerkte die Position der Freya in ihrer Datenbank und flog in<br />
perfekten Kurven aus dem Trümmerfeld heraus, dem Osttor entgegen. Sie müsste schnellst möglich<br />
zu einer Schiffswerft gelangen! Ihrer Xenondatenbank nach gab es im Sektor Elenas Glück noch einige<br />
Xenonschiffe, die herrenlos umhertrieben.<br />
Doch noch bevor sie das Sprungtor erreichte, schob sich eine Fregatte namens Sepulsor IV in ihren<br />
Weg. Das Schiff gehörte einer Staffel bestehend aus fünfzehn Fregatten an, die die Kernsektoren der<br />
Argonen schützen sollten. Nachdem die Sepulsor VI aus Argon Prime zerstört worden war, sollte die<br />
Sepulsor IV aus Trantor den Sektor übernehmen. Das Schiff des Typs Cerberus fackelte nicht lange und<br />
richtete seine Waffen auf den vermeintlichen Xenon aus. Jennifer scannte die sechs Hangars des<br />
Schiffes und erkannte ihre Chance. Hinter einer der Klappen steckte ein gekaperter N-Aufklärer der<br />
Xenon.<br />
„Hier spricht Captain Mick Bernswarth von der AP Sepulsor IV. Schalten Sie Ihre Triebwerke ab und<br />
ergeben Sie sich!“ An der Aussprache des Argonen erkannte man deutlich, dass er nicht mit einer<br />
Reaktion auf seinen Befehl rechnete.<br />
„Hier ist First Lieutenant Jennifer Cortez von der…“ Mit einem Ruck in ihrem Herzen – oder besser<br />
gesagt ihrem Maschinenkern – bemerkte sie wieder, dass USC und ATF der Vergangenheit<br />
angehörten. „Hier ist Jennifer Cortez!“, wiederholte sie daher.<br />
Captain Bernswarth war eindeutig verwirrt. „Miss… Cortez? Bitte nenne Sie Ihren Standort. Wir<br />
haben nur den CPU-Kern eines Xenon auf dem Schirm.“<br />
Tja. Das war ja auch der Grund allen Übels.<br />
„Ich habe es selbst noch nicht ganz begriffen, aber ich… ich bin der CPU-Kern“, sagte Jennifer<br />
verlegen.<br />
Nun begriff der Mann gar nichts mehr.<br />
„Ähm. Das. Ich. Gewähre Ihnen Andockerlaubnis.“<br />
Gelb leuchtende Holokugeln wiesen Jennifer den Weg zu den Andockpunkten. Die Hangartore<br />
öffneten sich mehr oder weniger majestätisch und der unterarmlange Zylinder flog durch das<br />
Kraftfeld, welches die Luft im Schiff hielt.<br />
Eine misstrauische, mit Schusswaffen ausgerüstete Hangarcrew stand ihr gegenüber. Jennifer<br />
deaktivierte ihren M/AM-Antrieb und schaltete auf Schwebeaggregate um. Etwa eineinhalb Meter<br />
über dem Boden stabilisierte sich ihre Position.<br />
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