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Ausgabe 01-2013 (PDF) - Albert-Schweitzer-Haus

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<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-Bote<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong>, Viehhofstr. 25-27, 68165 Mannheim


<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-Bote<br />

<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

Seite<br />

2<br />

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,<br />

liebe Leser unserer Zeitung!<br />

Von deutschen Auswanderern überliefert, soll dieser Silvester-<br />

Brauch aus Pennsylvania stammen: Hat ein junges Mädchen<br />

zu Weihnachten ein paar neue Schuhe oder Stiefel bekommen,<br />

so zieht sie diese in der Neujahrsnacht an und geht damit in ihr<br />

Bett. Im Traum wird ihr dann ein Mann erscheinen, der ihr die<br />

Schuhe ausziehen will. Beim Erwachen soll sie sich ihn gut<br />

merken, denn er wird ihr späterer Ehemann.<br />

Es ist nicht geklärt, was passiert, wenn keine männliche Person<br />

im Traum erscheint, aber man kann sich gut vorstellen, dass<br />

sich manche junge Frau in Gedanken an ihren Schatz zur Ruhe<br />

begibt und ihre Sehnsucht dann folgerichtig den Wunschkandidaten<br />

in der Nacht auftreten lässt. Erschien eine unerwünschte<br />

Person und versuchte diese, die Schuhe abzustreifen, riskierte<br />

sie vermutlich einen kräftigen Tritt oder einen gezielten Wurf mit<br />

den neuen Stiefeln. Auf jeden Fall ließ sich so manche zerwühlte<br />

Schlafstatt am Neujahrsmorgen mit einem Schmunzeln erklären.<br />

Was gab es in Ihrer Heimat für Bräuche, mit denen das<br />

neue Jahr begrüßt wurde?<br />

Im Rückblick auf das vergangene Jahr danken wir unseren<br />

zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die uns immer so zuverlässig<br />

unterstützen und ohne deren Einsatz unsere Arbeit nicht<br />

vollbracht werden könnte.<br />

Wir freuen uns mit Ihnen allen auf die weitere gemeinsame Zusammenarbeit<br />

und wünschen Ihnen und Ihren Familien ein<br />

friedvolles und gesundes Jahr 2<strong>01</strong>3!<br />

Ihr Johannes Heininger<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong>, Viehhofstr. 25-27, 68165 Mannheim


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<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

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3<br />

Wir begrüßen herzlich unsere<br />

neuen Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Keller, Ruth – WB 2<br />

<strong>Schweitzer</strong>, Elisabeth – WB 1<br />

Schulz, Irmgard – WB 3<br />

Maichle, Isolde – WB 3<br />

Vieregge, Renate – WB 2<br />

Schmitt, Marianne – WB 1<br />

Sprengel, Heinz – WB 4<br />

Goebel, Lieselotte – WB 1<br />

INHALT<br />

Veranstaltungen und Termine .....................................................4<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag ..................................5<br />

Wir trauern um ............................................................................5<br />

Information zur Rundfunk-Beitragspflicht ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 ...........6<br />

OV Hockenheim schmückt(e) Tannenbäume im ASH ................8<br />

Kalenderblatt Januar 2<strong>01</strong>3 ....................................................... 11<br />

Kalenderblatt Februar 2<strong>01</strong>3 ......................................................13<br />

Baum des Jahres 2<strong>01</strong>3: Der Wild-Apfel ...................................14<br />

Die Enkelin des Kaisers ...........................................................15<br />

Wintergewitter: Tante Helga packt die Koffer ...........................17<br />

Heilen mit der Natur – Weihrauch ............................................18<br />

Froh über jeden überstandenen Tag ........................................20<br />

Gedichte ...................................................................................21<br />

Rate Spaß .................................................................................23<br />

Lachen ist gesund … ................................................................26<br />

<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong>, Viehhofstr. 25-27, 68165 Mannheim


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<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

Seite<br />

4<br />

Veranstaltungen und Termine<br />

Es gibt zahlreiche Wochenangebote,<br />

die unsere Bewohner den Aushängen<br />

entnehmen können.<br />

Besonders dankbar sind wir dabei<br />

allen, die dieses<br />

Programm mit ermöglichen.<br />

An dieser Stelle veröffentlichen<br />

wir Veranstaltungen, die nicht<br />

alltäglich sind. Große Ereignisse<br />

werfen ihre Schatten voraus:<br />

04.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 - Die Sternsinger kommen ins ASH<br />

28.<strong>01</strong>. 2<strong>01</strong>3 - Skandinavisches Verwöhnfrühstück<br />

12.02.2<strong>01</strong>3 - Fastnachtsfeiern auf den Wohnbereichen<br />

25.02. 2<strong>01</strong>3 - Französisches Verwöhnfrühstück<br />

Montags – wöchentlich<br />

15:00 Uhr - Filmnachmittag im Franz-Islinger-Raum<br />

Mittwochs – wöchentlich wechselnd –<br />

14:30 Uhr - Katholischer / Evangelischer Gottesdienst im ASH<br />

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<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

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5<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag<br />

<strong>01</strong>.<strong>01</strong>. – Gast, Renate<br />

02.<strong>01</strong>. – Gallus, Klara<br />

02.<strong>01</strong>. – Pamer, Maria<br />

07.<strong>01</strong>. – Hildebrandt, Christa<br />

07.<strong>01</strong>. – Ruppert, Maria<br />

08.<strong>01</strong>. – Roth, Maria<br />

12.<strong>01</strong>. – Beck, Elfriede<br />

16.<strong>01</strong>. – Layer, Willi<br />

27.<strong>01</strong>. – Sturm, Gertraud<br />

30.<strong>01</strong>. – Dinapoli, Pasquale<br />

<strong>01</strong>.02. – Schulz, Ellen<br />

03.02. – Heinrich, Alfred<br />

07.02. – Gora, Dorothea<br />

10.02. – Engelbrecht, Hedwig<br />

11.02. – Gruber, Karin<br />

18.02. – Falkner, Frieda<br />

19.02. – Schmitt, Marianne<br />

22.02. – Hammes, Gertrud<br />

23.02. – Dirscherl, Erika<br />

23.02. – Pechler, Martha<br />

27.02. – Rullmann, Gustavine<br />

28.02. – Rachow, Adolf<br />

Wir trauern um<br />

Köhler, Brigitte<br />

Ladner, Emmy<br />

Raab, Horst<br />

Riesinger, Ingeborg<br />

Zabcic, Vladimir<br />

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6<br />

Information zur Rundfunk-Beitragspflicht ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3<br />

Ab dem <strong>01</strong>. Januar 2<strong>01</strong>3 verändert sich Ihre Rundfunkgebührenpflicht.<br />

Die Gebühr heißt ab dem neuen Jahr „Beitrag“.<br />

Ihre Beitragspflicht ist in Zukunft nicht mehr davon abhängig, ob oder wie<br />

viele Rundfunkgeräte Sie in Ihrem Zimmer oder Appartement haben<br />

(z.B. Radio oder Fernseher). Ab Januar zahlt jeder Inhaber einer Wohnung<br />

einen monatlichen Rundfunkbeitrag von 17,98 €.<br />

Eine Wohnung ist dabei jede Raumeinheit, die zum Wohnen und Schlafen<br />

geeignet ist. Die Nutzung einer eigenen Küche ist nicht erforderlich.<br />

Eine Wohnung ist damit auch ein Zimmer oder ein Appartement in einem<br />

Senioren- oder Pflegeheim.<br />

Inhaber der Wohnung ist jede volljährige Person, die die Wohnung dauerhaft<br />

selbst bewohnt.<br />

Halten Sie sich ausschließlich in der Tages- und Kurzzeitpflege in unserem<br />

<strong>Haus</strong> auf, brauchen Sie keinen Rundfunkbeitrag zahlen, da es sich<br />

nicht um einen dauerhaften Aufenthalt handelt.<br />

Für ein Doppelzimmer bzw. ein Doppelappartement müssen die Bewohner<br />

insgesamt nur einen Beitrag gemeinsam bezahlen. Sie können sich<br />

den Beitrag also mit ihrem Zimmernachbarn teilen. Dabei ist egal, wer<br />

wie viele Rundfunkgeräte benutzt. Jeden trifft die Hälfte des Beitrags.<br />

Bezahlt Ihr Angehöriger bereits den Betrag von 17,98€ (für einen Fernsehanschluss),<br />

dann hat dies keine Änderungen zur Folge. Der Rundfunkbeitrag<br />

wird automatisch umgestellt, ohne dass es eine gesonderte<br />

Information durch die Beitragsservicestelle (vormals GEZ) gibt. Wurde<br />

bisher lediglich für ein Radio bezahlt, erfolgt eine automatische Erhöhung<br />

von 5,76€ auf 17,98€.<br />

Sind Bewohner des Pflegeheimes noch an ihrem alten Wohnort gemeldet,<br />

so werden unter Umständen für diesen Beiträge fällig. Existieren<br />

Meldungen sowohl für die herkömmliche Wohnstätte als auch für das<br />

Pflegeheim, so fallen für beide Wohnsitze Rundfunkbeiträge an, da auch<br />

der Zweitwohnsitz beitragspflichtig ist.<br />

Für bestimmte Bewohner gibt es die Möglichkeit, eine Beitragsbefreiung<br />

oder eine Beitragsermäßigung zu beantragen.<br />

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7<br />

Die Möglichkeit der Beitragsbefreiung (§ 4 Abs. 1 Nr. 1 – 10 RBStV) ist<br />

an den Bezug bestimmter staatlicher Leistungen gebunden. Zu den<br />

staatlichen Leistungen zählen z.B.:<br />

- der Bezug von Sozialhilfe nach den §§ 27 ff. SGB 12,<br />

- der Bezug von Grundsicherung im Alter nach den §§ 41 ff. SGB 12,<br />

- der Empfang von Hilfe zur Pflege nach den §§ 61 ff. SGB 12 oder<br />

nach landesgesetzlichen Regelungen,<br />

- der Empfang von Blindenhilfe nach § 72 SGB 12.<br />

Die Möglichkeit der Beitragsermäßigung (§ 4 Abs. 2 Nr. 1 – 3 RBStV)<br />

besteht für<br />

- Blinde oder nicht nur vorübergehend wesentlich sehbehinderte<br />

Menschen mit einem Grad der Behinderung von wenigstens 60<br />

vom Hundert allein wegen der Sehbehinderung,<br />

- hörgeschädigte Menschen, die gehörlos sind oder denen eine ausreichende<br />

Verständigung über das Gehör auch mit Hörhilfen nicht<br />

möglich ist, und<br />

- behinderte Menschen, deren Grad der Behinderung nicht nur vorübergehend<br />

wenigstens 80 vom Hundert beträgt und die wegen<br />

ihres Leidens an öffentlichen Veranstaltungen ständig nicht teilnehmen<br />

können.<br />

Liegen die Voraussetzungen vor, wird die Beitragspflicht auf ein Drittel<br />

des normalen Beitrags gesenkt.<br />

Die Anträge auf Befreiung und Ermäßigung werden bei der Gebühreneinzugszentrale<br />

(GEZ) gestellt. Das Antragsformular kann bei der GEZ<br />

angefordert werden (GEZ, 50656 Köln; oder online über www.gez.de).<br />

Dem Antrag ist eine Bestätigung der Behörde oder des Leistungsträgers<br />

über den Bezug der Sozialhilfe, im Original oder in beglaubigter Abschrift,<br />

beizulegen. Das Stellen der Anträge ist Ihre Aufgabe, bzw. die<br />

Aufgabe Ihres Betreuers. Soweit möglich, unterstützen wir Sie selbstverständlich<br />

beratend.<br />

Für Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Johannes Heininger<br />

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8<br />

OV Hockenheim schmückt(e) Tannenbäume im ASH<br />

Auch wenn nun Weihnachten schon wieder<br />

vorbei;<br />

vor der Tür steht die Narretei,<br />

so sei doch an dieser Stelle mal Dank<br />

gesagt.<br />

An Groß und Klein vom OV Hockenheim,<br />

die sich geplagt, tagein, tagaus zu<br />

schmücken – mit viel Begeisterung - die<br />

Weihnachtsbäume im <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />

<strong>Haus</strong>.<br />

In solcher, noch nicht dagewesener Art, wurden die Weihnachtsbäume<br />

recht apart.<br />

Mit Weihnachtsmännern, Engelein und<br />

vielen weiteren allesamt selbstgebastelten<br />

Weihnachtsfigürlein hauchten die<br />

vielen fleißigen Helferlein, unseren<br />

Bäumen den weihnachtlichen Glanz<br />

und Zauber ein.<br />

Mit BewohnerInnen und MitarbeiterInnen<br />

stimmte man sich so auf die Feiertage<br />

ein.<br />

Zu guter Letzt, das Fest vor Augen, waren sich dann alle klar,<br />

die Zusammenarbeit mit dem OV Hockenheim war super – es<br />

gibt bestimmt viele Wiederholungen im nächsten Jahr.<br />

Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit.<br />

Johannes Heininger<br />

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9<br />

Archibald und Sissi<br />

Silvester mit Hund<br />

Archibald ist in einer Reihe von <strong>Haus</strong>genossen<br />

der dritte Hund mit dem wir<br />

unser Leben und unser Terrain teilen.<br />

Auch in einem Hundeleben stellen die<br />

Weihnachtsfeiertage und die Jahreswende<br />

etwas Besonderes dar. Die<br />

Tiere spüren die menschliche Unruhe,<br />

die Erwartungen und die Vorbereitungen<br />

für die festlichen Tage. Sie riechen<br />

die neuen und ausgeprägten<br />

Düfte von Kerzen, Gebäck und Gebratenem<br />

und werden je nach Temperament<br />

von der Aufregung angesteckt.<br />

Wirklich problematisch wird es immer<br />

wieder zu Silvester. Die Knallerei und<br />

das Zischen der Raketen mag kein<br />

Tier – egal wie schön das Feuerwerk<br />

am Himmel aussieht. Für uns bedeutet<br />

das aufpassen und darauf achten,<br />

dass den Tieren nicht zu viel zugemutet<br />

wird und nicht eines erschrickt und<br />

voller Panik auf die Straße rennt.<br />

Wenn das passiert, hat man ganz<br />

schlechte Karten das Tier wieder zu<br />

finden. Katzen verstecken sich meist<br />

und kommen, wenn Ruhe eingekehrt<br />

ist, wieder zum Vorschein – vorwurfsvoll<br />

miauend.<br />

Unsere Hunde reagierten unterschiedlich<br />

auf die Belastungen durch die Silvester-Böller.<br />

Knuddel mit seinen fast<br />

20 gelebten Jahren - ein alter Hase -<br />

verzog sich, sobald es losging unter<br />

einen geräumigen Polster-Sessel und<br />

beobachtete aus sicherer Entfernung das Geschehen. Da er<br />

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Seite<br />

10<br />

auch schon schwerhörig war, regte ihn der Krach nicht mehr<br />

auf. Bello, der große Retriever-Mix, geriet völlig außer sich und<br />

verkroch sich zitternd unter Tischen, die er dann in seiner Panik<br />

umwarf, was ihn dann noch mehr entsetzte. Ihm konnten wir<br />

nur beistehen, indem wir laute Musik abspielten und das schlotternde<br />

Muskelpaket in den Arm nahmen und fest hielten bis der<br />

Spuk vorbei war.<br />

Archibald lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Zwar<br />

gefällt ihm der Krach nicht, aber er verkriecht sich auch nicht.<br />

So lange einer von uns in seiner Nähe ist, erträgt er die Situation<br />

mit Mut und Gelassenheit. Wir sorgen allerdings immer dafür,<br />

dass er in einem Raum mit geschlossenen Fenstern ist, sodass<br />

er möglichst wenig Lärm mit bekommt. Auch lässt er sich<br />

durch ein besonders leckeres Fressen gut ablenken und verzieht<br />

sich anschließend in die warme Sicherheit seines Körbchens<br />

in einer ruhigen Zimmerecke.<br />

Am Neujahrstag gibt es dann zur Belohnung einen langen Spaziergang<br />

mit der ganzen Familie durch die kalte Winterwelt. Da<br />

kann sich der Hund austoben und stürmt begeistert durch Eis<br />

und Schnee. Wenn sein Rudel dabei ist, kann ihm nix passieren<br />

und er begrüßt sein neues Hundejahr mit lautem Gebell und guter<br />

Laune.<br />

Aus dem Poesiealbum:<br />

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<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

Seite<br />

11<br />

Kalenderblatt Januar 2<strong>01</strong>3<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Besondere Tage<br />

1 2 3 4 5 6 1. Neujahr<br />

7 8 9 10 11 12 13 6. Heilige drei Könige<br />

14 15 16 17 18 19 20<br />

21 22 23 24 25 26 27<br />

28 29 30 31<br />

Der Monat Januar<br />

Mit dem Januar, der 31. Tage zählt, beginnt der Monatsreigen<br />

von vorn. Der Winter zeigt sich von seiner kältesten Seite und<br />

deckt die Landschaft mit seiner weißen Decke zu und macht<br />

seinen anderen, früher gebräuchlichen Namen alle Ehre: Hartmonat,<br />

Eismonat und Schneemonat.<br />

Neujahr<br />

Julius Cäsar legte in der julianischen Kalenderreform den 1.<br />

Januar als Jahresanfang fest, aber erst im Jahr 1691 wurde<br />

durch Papst Innozenz III. der 1. Januar als Neujahrestag festgelegt.<br />

Bis dahin feierte man in weiten Teilen Europas am 6.<br />

Januar den Jahresbeginn. An den Monatsnamen lässt sich bis<br />

heute noch ablesen, dass im ursprünglichen römischen Kalender<br />

Anfang des Jahres auf dem 1. März lag. Der September<br />

(lat. septem = sieben) ist bei uns der neunte Monat und der Dezember<br />

(lat. Decem = zehn) im heutigen Kalender der zwölfte<br />

Monat.<br />

6. Januar<br />

wird auch Epiphanias (Erscheinung des Herrn), Dreikönigsfest<br />

und „12 Nächtetag“ (gemeint sind die Raunächte zwischen Heiligabend<br />

und Dreikönigstag) genannt.<br />

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<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

Seite<br />

12<br />

Geburtstag der Augsburger Puppenkiste<br />

Am 21. Januar 1953 beginnt die Fernsehkarriere<br />

der Augsburger Puppenkiste. Jetzt<br />

wird der 65. Geburtstag gefeiert. Wir gratulieren.<br />

Jim Knopf, Urmel aus dem Eis, Kater<br />

Mikesch, Lukas der Lokomotivführer sind<br />

nur einige der „Stars“, mit der das Marionettentheater<br />

kleine und große Zuschauer<br />

erfreut.<br />

Die „Stars“ können auch im Augsburger Puppentheatermuseum<br />

„die Kiste“, das seinen 10. Geburtstag feiert, bestaunt werden.<br />

Rückblende<br />

Das Foto erinnert an die<br />

Seegfrörne. Der Bodensee<br />

war 1963 seit dem Jahr<br />

875 zum 33.ten mal zugefroren.<br />

Die Familie auf dem<br />

Foto steht vor der Insel<br />

Lindau, also ca.<br />

400 m im See auf dem zugefrorenen<br />

Eis. Selbst Autos<br />

überquerten den zugefrorenen<br />

See, der an der breitesten Stelle 14 km misst.<br />

Bauernregeln<br />

Auf Winters harte Zucht,<br />

folgt üppige Sommerfrucht.<br />

So viele Tropfen im Januar,<br />

so viel Schnee im Mai.<br />

Sternzeichen / Tierkreiszeichen<br />

Steinbock 22.12. - 20.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3<br />

Wassermann 21.<strong>01</strong>. - 19.02.2<strong>01</strong>3<br />

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<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

Seite<br />

13<br />

Kalenderblatt Februar 2<strong>01</strong>3<br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So Besondere Tage<br />

1 2 3 7. Weiberfastnacht<br />

4 5 6 7 8 9 10 11. Rosenmontag<br />

11 12 13 14 15 16 17 12. Fastnacht<br />

18 19 20 21 22 23 24 13. Aschermittwoch<br />

25 26 27 28 14. Valentinstag<br />

Der Monat Februar<br />

Der kürzeste Monat des Jahres, der früher auch Schmelzmond,<br />

Taumond und Narrenmond genannt wurde, zählt 28 Tage. Das<br />

nächste Schaltjahr ist erst wieder im Jahr 2<strong>01</strong>6. Im römischen<br />

Kalender war der Februar ursprünglich der letzte Monat des<br />

Jahres. Die Schaltjahre konnte man dann gut anhängen.<br />

Rückblende<br />

Vor achtzig Jahren, am 27. Februar 1933 ging das Berliner<br />

Reichstagsgebäude in Flammen auf. Der niederländische<br />

Anarchist Marinus van der Lubbe wurde am Tatort festgenommen.<br />

Die genauen Umstände der Brandstiftung wurden nie<br />

zweifelsfrei aufgeklärt. Die nationalsozialistische Führung nutzte<br />

den Reichstagsbrand propagandistisch aus. Setzte daraufhin<br />

die Grundrechte außer Kraft und verfolgte massiv Regimegegner.<br />

Die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur begann.<br />

Bauernregeln<br />

Ist der Februar allzu warm,<br />

friert man an Ostern.<br />

Was der Hornung nicht will,<br />

das nimmt der April<br />

Sternzeichen / Tierkreiszeichen<br />

Wassermann 21.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3. - 19.02.2<strong>01</strong>3<br />

Fische 19.02.2<strong>01</strong>3 - 20.03.2<strong>01</strong>3<br />

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Seite<br />

14<br />

Baum des Jahres 2<strong>01</strong>3: Der Wild-Apfel<br />

Mit dem Wild-Apfel wurde ein Baum ausgewählt, der sehr selten<br />

geworden und auch schwer zu erkennen ist. Er kommt zwar<br />

in ganz Europa vor, man findet ihn aber nur noch an Waldrändern<br />

oder versteckt innerhalb von Gehölzriegeln. Durch das<br />

Bevorzugen des Kulturapfels ist sein Vorkommen so stark zurückgegangen,<br />

dass er vom Aussterben bedroht ist. Unter den<br />

„verwilderten“ Kulturäpfel-Arten ist er derjenige, der auch auf<br />

kargem Boden wächst, wenn genug Licht da ist. Seine knorrigen<br />

und relativ dünnen Stämme werden bis zu 10 Metern hoch,<br />

tragen wenig Laub und sind oft sogar innen ausgehöhlt. Sie erreichen<br />

ein Höchstalter von circa 100 Jahren.<br />

Die Früchte des Wild-<br />

Apfels sind klein, sehr<br />

fest und gelb-grünlich.<br />

Deswegen hat man<br />

dem Baum auch zusätzlich<br />

den Namen<br />

„Holzapfel“ verpasst.<br />

Allerdings werden die<br />

holzigen und leicht bitteren<br />

Früchte von den<br />

Waldtieren und Vögeln<br />

geliebt und gern von<br />

ihnen verzehrt. Wenn<br />

im April/Mai seine rosaweißen<br />

Blüten leuchten,<br />

ziehen sie Hummeln und Bienen in großer Menge an. Sie<br />

sind ein wichtiger Nektarlieferant für die Insekten.<br />

Seine seltenen Astgehölze haben ungewöhnlich ausdrucksvolle<br />

Formen und zeigen eigenwillige Maserungen. Sie werden beispielsweise<br />

im Erzgebirge gern von Kunsttischlern zu Spielzeug<br />

und aparten Schmuckstücken verarbeitet. Hier finden auch die<br />

Früchte des Wildapfels Verwendung als fruchtig-herbe Gelees<br />

oder als kräftiger Apfelbrand.<br />

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Seite<br />

15<br />

Die Enkelin des Kaisers<br />

von Eginhard Kranz<br />

Ein seltener Trauerzug bewegte sich an<br />

einem sonnigen Septembertag des Jahres<br />

2004 auf eine Anhöhe zwischen uralten<br />

Buchen zu den Familiengräbern der<br />

Adelsfamilie von Reuß. Voran schritt gemessen<br />

der noch junge Bürgermeister<br />

des kleinen Ortes im schlesischen Riesengebirge.<br />

Danach die Sarg tragenden<br />

Angestellten der Stadtverwaltung und<br />

dahinter eine kleine Anzahl polnischer<br />

Bürger des Städtchens, die es sich nicht<br />

nehmen ließen, eine frühere Bürgerin,<br />

aus deutscher Zeit, auf ihrem zweiten, letzten Gang zu begleiten.<br />

Der Bürgermeister aber hatte sich diese Grablegung ganz<br />

anders vorgestellt. Wer aber wurde zu Grabe getragen?<br />

Eine überregionale polnische Zeitung schrieb im September<br />

2004: „(…) die sterblichen Überreste der Fürstin Feodora von<br />

Reuß (19.05.1879 - 26.08.1945) wurden in die Familiengruft<br />

neben ihren Gatten Heinrich von Reuß gebettet. Sie war das<br />

einzige Kind von Bernhard III. Herzog von Sachsen-Meiningen<br />

und seiner Frau Charlotte von Preußen, Tochter von Friedrich<br />

III. Deutscher Kaiser und der Princes Royal, Victoria (Tochter<br />

der englischen Königin Victoria). Feodora litt, wie schon ihr Vorfahre<br />

Georg III. und ihre Mutter, unter Porphyrie, der sogenannten<br />

„Königlichen Krankheit“.<br />

Nach Kriegsende bot das englische Königshaus der Fürstin an,<br />

sie nach England zu holen. Die Fürstin aber blieb in ihrer schlesischen<br />

Heimat. Am 12. August 1945 schied sie freiwillig aus<br />

dem Leben. Bedingt durch die äußeren Umstände der chaotischen,<br />

unmittelbaren Nachkriegszeit mit den Übergriffen der<br />

Rotarmisten. Man bestattete sie in der Gruft ihres sechs Jahre<br />

zuvor verstorbenen Gatten. Später ist, wie oft in dieser Zeit geschehen,<br />

das Grabmal geschändet und die Gruft geplündert<br />

worden.<br />

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<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />

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16<br />

Anfang der 90–er Jahre bekam der Vorgänger des o.g. Bürgermeisters<br />

Post aus England. Wissenschaftler baten, die verstorbene<br />

Feodora zu exhumieren und zu untersuchen, ob sie<br />

ebenfalls an der erblichen Stoffwechselstörungen (Porphyrie)<br />

litt, der Krankheit, die viele ihrer Vorfahren heimgesucht hatte.<br />

Es gab eine Menge Korrespondenz. Man barg schließlich sterbliche<br />

Überreste aus den bis dahin noch zerstörten Gräbern der<br />

Familie von Reuß. Nach DNA –Untersuchungen konnte man im<br />

Gerichtsmedizinischen Institut Feodora von Reuß identifizieren.<br />

Wenig später reiste ein wissenschaftliches Team aus London<br />

nach Kowary/Schmiedeberg. Es wurden Proben genommen<br />

und diese ergaben, dass auch Feodora als letztes Glied der<br />

Royals und der Hohenzollern, an dieser nicht heilbaren Erbkrankheit<br />

gelitten hat.<br />

Die sterbliche Hülle wurde, da man sich nicht einigen konnte wo<br />

sie beigesetzt werden solle, zunächst im Tiefkeller des Rathauses<br />

verwahrt. Mehr und mehr geriet alles in Vergessenheit. Erst<br />

ein Jahrzehnt später stieß der neue Bürgermeister auf die umfangreiche<br />

englische Korrespondenz mit den Protokollen, besah<br />

sich den Aufbewahrungsbehälter im Keller und beschloss<br />

eine Wieder-Grablegung zu planen und Feodora endlich zu einer<br />

würdigen Ruhestätte zu verhelfen und damit gleichzeitig<br />

dem Ort Popularität zu verleihen. Er ließ über zwei Jahre die<br />

verwilderten und heruntergekommenen Grabstätten derer von<br />

Reuß wieder herrichten und mit entsprechenden Infotafeln ausstatten.<br />

Ein Termin wurde festgelegt. Amtsoffiziell wurden Einladungen<br />

in entsprechender pietätvoller Aufmachung verschickt.<br />

Diese gingen an die britische und deutsche Botschaft in<br />

Warschau, aber auch an das Sekretariat der englischen Königin<br />

Queen Elisabeth. Es gab keine Zusagen zum Bestattungstermin,<br />

zum Leidwesen des Bürgermeisters.<br />

Die kurze Grabrede des Bürgermeisters gipfelte in der Feststellung,<br />

dass wohl die erhofften Honoratioren nicht gekommen<br />

sind, aber zu seiner Freude die Bürger des Städtchens zu denen<br />

Feodora von Reuß einst gehörte.<br />

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Wintergewitter: Tante Helga packt die Koffer<br />

In den ersten Nachkriegsjahren wohnte meine<br />

Tante Helga bei uns. Ihre Wohnung in einem anderen<br />

Stadtteil war ausgebombt und da ist sie mit<br />

dem wenigen, was ihr geblieben ist zu meiner<br />

Mutter gezogen. Das <strong>Haus</strong>, in dem unsere Wohnung<br />

war, hatte auch einen Treffer abbekommen,<br />

aber der Schaden war nicht so schlimm. Allerdings<br />

hatten wir eine Flurtüre aus Eisen, da die ursprüngliche<br />

hölzerne Türe zerstört war. Im Grunde klappte die Wohngemeinschaft<br />

gut. Meine Mutter und Tante Helga waren Schwägerinnen,<br />

beide Ehemänner waren noch nicht aus der Gefangenschaft<br />

zurückgekehrt, und so waren die beiden jungen Frauen<br />

froh, sich gegenseitig helfen und stützen zu können. Tante<br />

Helga hatte einen kleinen Sohn, meinen Cousin Werner. Der<br />

war aber erst ein Jahr alt und taugte nicht als Spielgefährte für<br />

eine Vierjährige. Meist verbrachte Werner seine Tage in seinem<br />

Gitterbettchen, das auch als Laufstall fungierte. Wenn er ein altes<br />

Stück Brot zum Kauen hatte, war er friedlich und beobachtete<br />

mit großen Augen seine Umgebung.<br />

Die Nachkriegswinter waren bitterkalt und das brachte neben<br />

den Heiz-Problemen und den Versorgungsengpässen auch ein<br />

eher seltenes Naturereignis mit sich: ein Wintergewitter. Diese<br />

kommen mit Blitz und Donner daher wie im Sommer und entstehen<br />

durch Temperaturunterschiede von Luftmassen in bestimmter<br />

Höhe, allerdings sind sie deutlich seltener.<br />

Ein Gewitter im Winter war mehr als Tante Helga nach überstandenem<br />

Krieg noch ertragen konnte. Es versetzte sie in<br />

Angst und Schrecken. Sie war fest davon überzeugt, dass es<br />

einschlagen würde und wir alle obdachlos auf der eisigen Straße<br />

stünden. Also packte Tante Helga beim ersten Anzeichen<br />

eines Gewitters ihre Habe in die wenigen Koffer, die sie hatte,<br />

Essbares wurde als Notration in einen alten Korb verstaut, und<br />

ihr kleiner Sohn kam warm eingepackt in eine große Einkaufstasche,<br />

in die er allerdings kaum passte und aus der heraus er<br />

laut quengelte. Dann zog Tante Helga Mantel, Mütze, Schal<br />

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und Handschuhe an, setzte sich auf die gepackten Koffer in der<br />

kleinen Diele und wartete zitternd das Donner-Grollen ab. Meine<br />

Mutter wurde angewiesen das Gleiche zu tun.<br />

Nun war meine Mutter eine eher handfeste und realistische Natur,<br />

die die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags nüchtern<br />

einschätzte, und von daher war sie nicht bereit, Tante Helgas<br />

Ängste und Vorbereitungen zu teilen. Allerdings fand sie sich<br />

auch sicherheitshalber in der Diele ein, damit man sofort auf die<br />

Straße laufen konnte, und ich bekam auch eine warme Jacke<br />

und Mütze und feste Schuhe an. So saßen wir dann oft bis zu<br />

einer Stunde auf den gepackten Koffern und zählten laut mit,<br />

wie viel Zeit zwischen Blitz und Donner vergingen und erst als<br />

wir sicher waren, dass das Gewitter über uns hinweg gezogen<br />

war, kehrten wir wieder in die Räume und ins normale Leben<br />

zurück. Es ist nie etwas passiert, aber bei Gewitter muss ich<br />

auch heute noch den Impuls unterdrücken, die Koffer zu packen.<br />

Heilen mit der Natur – Weihrauch<br />

Schon im alten Ägypten<br />

verwendete man den getrockneten<br />

Harz von bestimmten<br />

Bäumen (z.B.<br />

Balsamgewächse) und<br />

Sträuchern zum Räuchern.<br />

Diese Pflanzenarten wachsen<br />

hauptsächlich in kargen<br />

und trockenen Gebieten<br />

Asiens, Afrikas und<br />

Arabiens. Von hier fanden die Pflanzen ihren Weg zu den Mittelmeerländern<br />

und von da später bis in die nördlichen Alpen.<br />

Im Frühjahr beginnt die Harz-Ernte durch Schnitte an Stämmen<br />

und Ästen. Das gesammelte Harz wird getrocknet. Es wird für<br />

kultische Zwecke und zur Konservierung bei Bestattungen genutzt.<br />

Beim Verglühen des Granulats entstehen stark duftende,<br />

narkotische Dämpfe, die desinfizierend und entzündungshemmend<br />

sind.<br />

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Die Römer und Griechen verwendeten den kostbaren Weihrauch<br />

bei Staatsempfängen zu Ehren ihrer jeweiligen Regenten<br />

und siegreichen Kriegsherren. Im Mittelalter wurde Weihrauch<br />

in der Heilkunst gegen die Pest eingesetzt und zur Abwehr böser<br />

Geister.<br />

Auch heute kennt man seine heilende Wirkung bei rheumatischen<br />

Erkrankungen, bei Asthma sowie chronischen Darmerkrankungen.<br />

Da wird er innerlich in Ölen oder in Körnerform<br />

verabreicht. Äußerlich wird er bei Geschwüren und Furunkeln<br />

als Bestandteil von Salben angewandt.<br />

Die meisten Menschen kennen Weihrauch aus der katholischchristlichen<br />

Tradition. Ursprünglich zur Ehre von weltlichen Herren<br />

eingesetzt, fanden Weih-Räucherungen ab dem 4. Jahrhundert<br />

auch ihren Weg in die christlichen Rituale und später in<br />

die Kirchen.<br />

Im symbolischen Sinn stellt das Verbrennen des Weihrauchs<br />

die Reinigung des Geistes dar und dient der Weihe von Gaben<br />

und Gebeten. Dazu kommt die drogenähnliche Wirkung. Der<br />

Duft von Weihrauch ist angstlösend. Er verleiht der heiligen Zeremonie<br />

besondere Tiefe und verstärkt so die religiöse Andacht.<br />

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20<br />

Froh über jeden überstandenen Tag<br />

von Karolina Sinn<br />

Nachdem der Krieg zu Ende war, wurden die zugeteilten Lebensmittel<br />

noch weniger, der Hunger größer. Mit 14 Jahren organisierte<br />

ich vieles in der Familie. Meine Mutter, sehr schüchtern,<br />

schickte mich. Der Vater war noch in Gefangenschaft. Oft<br />

hatte ich Erfolg bei meinen Bitt-Bettelgängen zu Gärtnern für<br />

frisches Gemüse, das besonders für meine beiden kleinen<br />

Schwestern so wichtig war.<br />

Brauchten wir Wasser –<br />

nach den Luftangriffen kam<br />

es nicht aus dem Hahn. Es<br />

musste an einer Pumpe –<br />

etliche Meter entfernt von<br />

unserer Wohnung – in<br />

Kannen und Eimern geholt<br />

werden. Die Suche nach<br />

dem Holz im nahen Wäldchen<br />

war aussichtslos, nur<br />

kleine Äste hier und da.<br />

Auf dem verbotenen Schwarzmarkt tummelten sich viele.<br />

Manchmal konnte ich für Tabakmärkchen etwas Essbares eintauschen.<br />

Dann Wochen ohne Salz. In den Läden gab es keinen<br />

Vorrat. Wiesbadener hatten das Glück in der Innenstadt die<br />

sprudelnde Quelle des salzhaltigen Kochbrunnens zu haben.<br />

Damit schmeckte Gekochtes viel besser als salzlos.<br />

Ich war selten zuhause und hatte Zeit, da die Schulen den Unterricht<br />

noch nicht wieder aufgenommen hatten. Es gab Mitstreiter,<br />

die ich kennenlernte, die oft einen guten Tipp geben<br />

konnten. Ich wurde gelobt, war stolz, wenn wir den Tag gut<br />

überstanden hatten. Aber ich ließ mir auch nicht mehr viel sagen,<br />

kam und ging wann ich wollte.<br />

Wenn es nichts zu essen gab, musste ein Esslöffel Hefeflocken<br />

genügen. „Geh früh schlafen“, sagte meine Mutter. „Schlaf ist<br />

auch ein Stück Brot!“<br />

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Gedichte<br />

Die heil’gen Drei Könige<br />

von Heinrich Heine<br />

Die heil’gen Drei Könige aus dem Morgenland,<br />

Sie frugen in jedem Städtchen:<br />

„Wo geht der Weg nach Bethlehem,<br />

Ihr lieben Buben und Mädchen?“<br />

Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,<br />

Die Könige zogen weiter;<br />

Sie folgten einem goldenen Stern<br />

Der leuchtete lieblich und heiter.<br />

Der Stern blieb stehn über Joseph’s <strong>Haus</strong>,<br />

Da sind sie hineingegangen<br />

Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,<br />

Die heil’gen Drei Könige sangen.<br />

Wehmut und Sehnsucht<br />

von Annemarie Harich-Golzwarden<br />

Ach, schreib doch mal,<br />

dass meine Qual<br />

ein Ende finden kann –<br />

nur dann und wann.<br />

Vergiss doch nicht<br />

mein Angesicht –<br />

schau in die Augen mir<br />

und meinen Blick verspür.<br />

Fühl meine Hand.<br />

Ein innig Band<br />

verbindet dich und mich<br />

von Anbeginn und ewiglich.<br />

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Rezept von der Enkelin – Bienenstich<br />

Zutaten:<br />

4 Eier<br />

200 g Zucker<br />

1 Packung Vanillezucker<br />

100 g Mehl<br />

1 TL Backpulver<br />

Füllung:<br />

3 Becher Sahne<br />

2 Pck. Sahnesteif<br />

1 Pck. Paradiescreme Vanille<br />

Belag:<br />

1 Pck. Mandelblätter<br />

Eier, Zucker und Vanillezucker<br />

10 Minuten schlagen.<br />

Mehl und Backpulver<br />

vermischen und unter die<br />

Eimasse heben.<br />

Den Teig in eine gefettete Backform füllen. 1 Päckchen Mandelblätter<br />

darauf verteilen und bei 175 Grad ca. 40 Minuten backen.<br />

Sahne und Sahnesteif halbfest schlagen und die Paradiescreme<br />

einrühren.<br />

Den ausgekühlten Boden durchschneiden, die Creme auftragen<br />

und das Oberteil mit den Mandeln draufsetzen.<br />

Guten Appetit!<br />

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23<br />

Rate Spaß<br />

Bilderrätsel<br />

Wer findet die acht Unterschiede in dem rechten Bild?<br />

(Zeichnung Wilhelm Busch)<br />

Sprichwort-Wirrwarr<br />

Hier sind die Sprichwörter durcheinander geschüttelt worden.<br />

Bringen Sie wieder Ordnung hinein, indem Sie die richtigen Teile<br />

miteinander verbinden (Beispiel: Ohne Fleiß, kein Preis).<br />

Das Ei will immer klüger sein<br />

Man muss die Feste feiern,<br />

Erst denken,<br />

Was sich liebt,<br />

Andere Zeiten,<br />

Alle Tage ist<br />

An der Blüte erkennt<br />

Wer andere plagt,<br />

dann handeln.<br />

hat selber keine Ruh.<br />

das neckt sich.<br />

als die Henne.<br />

wie sie fallen.<br />

man die Frucht.<br />

andere Sorgen.<br />

kein Sonntag.<br />

Wortrad<br />

Das Fragezeichen muss durch einen<br />

Buchstaben ersetzt werden, damit<br />

ein sinnvoller Begriff (im oder gegen<br />

den Uhrzeigersinn) entsteht.<br />

Hinweis zur Lösung:<br />

WINZERBETRIEB<br />

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24<br />

Kreuzworträtsel<br />

Hinweis zum Lösungswort: Tonträger<br />

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Seite<br />

25<br />

Sudoku<br />

Sudoku ist ein Zahlenrätsel.<br />

In die freien Kästchen trägt<br />

man die Ziffern von 1–9 so<br />

ein, dass<br />

- in jeder Zeile<br />

- in jeder Spalte<br />

- in jedem 3x3 Quadrat<br />

die Ziffern von 1–9 vorkommen.<br />

Brückenwörter<br />

Die folgenden Wörter sind einzufügen: BLAU, OBER,<br />

SCHLAG, BRIEF, ZEICHEN, STEIN, FELD, BIER, VOLL,<br />

ZAHL, PAPIER, BLATT<br />

Hinweis zum Lösungswort (siehe Pfeil): TESTAUFFÜHRUNG<br />

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Seite<br />

26<br />

Auflösung aller Rätsel November/Dezember 2<strong>01</strong>2<br />

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27<br />

Lachen ist gesund …<br />

Fritzchen trifft seinen Freund Peter beim<br />

Gassi gehen mit seinem Hund Bello. „Hallo<br />

Peter, das ist mein Hund Bello. Bello hat<br />

aber eine Unart: er lügt.“ Peter schaut ungläubig<br />

auf Bello: „Hunde können doch<br />

nicht lügen.“ — „Meiner schon, ich wette<br />

mit Dir um einen Euro“ erwidert Fritzchen<br />

und sagt zu Bello: „Wie macht die Katze<br />

von unserem Nachbarn?“ — „Wau, Wau“ bellt Bello und Fritzchen<br />

sagt zu Peter: „Her mit dem Euro!“<br />

Herr Salbei sitzt im Sessel und seine Frau bereitet in der Küche<br />

das Abendessen vor. Herr Salbei ruft in Richtung Küche:<br />

„Schatz, kannst du bitte die Türe zu machen, ich kann das nicht<br />

vertragen, wenn ich dich arbeiten sehe.“<br />

Das Ehepaar Mayer versucht gemeinsam<br />

ein Kreuzworträtsel zu lösen. Frau Mayer<br />

zu ihrem Mann: „Hast du eine Ahnung, wo<br />

Napoleon verstarb?“ Daraufhin ihr Mann:<br />

„Ja, klar auf Helena!“ Die Ehefrau ist entsetzt:<br />

„Nein Schatz, was du wieder für<br />

Phantasien hast!“<br />

Sabine versucht ihrem Bruder Lukas die deutsche Grammatik<br />

ein wenig näher zu bringen. Sabine: „Du musst dir das so vorstellen,<br />

wenn ich sage, früher war ich eine tolle Schwester,<br />

dann spreche ich in der Vergangenheit, wenn ich aber sage, ich<br />

bin eine tolle Schwester, was ist das dann?“ Ihr Bruder: „Ein<br />

Schwindel!“<br />

Der Heringsvater ermahnt seinen Sohn: „Wenn<br />

du weiter so krumm schwimmst, wirst du noch<br />

als Rollmops enden!“<br />

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28<br />

Lebensweisheiten<br />

Wer kämpft kann verlieren,<br />

wer nicht kämpft hat schon verloren.<br />

Berthold Brecht (1898 - 1956)<br />

Impressum:<br />

Diese Zeitung ist nur für den internen Gebrauch bestimmt. Für<br />

das Impressum verantwortlich:<br />

Verantwortlich: Johannes Heininger<br />

Einrichtung: <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong><br />

Strasse: Viehhofstr. 25-27<br />

Postleitzahl / Ort: 68165 Mannheim<br />

Telefon: 0621-44504-0<br />

Fax: 0621-44504-440<br />

E-Mail:<br />

johannes.heininger@kv-mannheim.drk.de<br />

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