Ausgabe 01-2013 (PDF) - Albert-Schweitzer-Haus
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<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-Bote<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong><br />
Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong>, Viehhofstr. 25-27, 68165 Mannheim
<strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-Bote<br />
<strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2<strong>01</strong>3<br />
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2<br />
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
liebe Leser unserer Zeitung!<br />
Von deutschen Auswanderern überliefert, soll dieser Silvester-<br />
Brauch aus Pennsylvania stammen: Hat ein junges Mädchen<br />
zu Weihnachten ein paar neue Schuhe oder Stiefel bekommen,<br />
so zieht sie diese in der Neujahrsnacht an und geht damit in ihr<br />
Bett. Im Traum wird ihr dann ein Mann erscheinen, der ihr die<br />
Schuhe ausziehen will. Beim Erwachen soll sie sich ihn gut<br />
merken, denn er wird ihr späterer Ehemann.<br />
Es ist nicht geklärt, was passiert, wenn keine männliche Person<br />
im Traum erscheint, aber man kann sich gut vorstellen, dass<br />
sich manche junge Frau in Gedanken an ihren Schatz zur Ruhe<br />
begibt und ihre Sehnsucht dann folgerichtig den Wunschkandidaten<br />
in der Nacht auftreten lässt. Erschien eine unerwünschte<br />
Person und versuchte diese, die Schuhe abzustreifen, riskierte<br />
sie vermutlich einen kräftigen Tritt oder einen gezielten Wurf mit<br />
den neuen Stiefeln. Auf jeden Fall ließ sich so manche zerwühlte<br />
Schlafstatt am Neujahrsmorgen mit einem Schmunzeln erklären.<br />
Was gab es in Ihrer Heimat für Bräuche, mit denen das<br />
neue Jahr begrüßt wurde?<br />
Im Rückblick auf das vergangene Jahr danken wir unseren<br />
zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die uns immer so zuverlässig<br />
unterstützen und ohne deren Einsatz unsere Arbeit nicht<br />
vollbracht werden könnte.<br />
Wir freuen uns mit Ihnen allen auf die weitere gemeinsame Zusammenarbeit<br />
und wünschen Ihnen und Ihren Familien ein<br />
friedvolles und gesundes Jahr 2<strong>01</strong>3!<br />
Ihr Johannes Heininger<br />
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Wir begrüßen herzlich unsere<br />
neuen Bewohnerinnen und Bewohner<br />
Keller, Ruth – WB 2<br />
<strong>Schweitzer</strong>, Elisabeth – WB 1<br />
Schulz, Irmgard – WB 3<br />
Maichle, Isolde – WB 3<br />
Vieregge, Renate – WB 2<br />
Schmitt, Marianne – WB 1<br />
Sprengel, Heinz – WB 4<br />
Goebel, Lieselotte – WB 1<br />
INHALT<br />
Veranstaltungen und Termine .....................................................4<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag ..................................5<br />
Wir trauern um ............................................................................5<br />
Information zur Rundfunk-Beitragspflicht ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 ...........6<br />
OV Hockenheim schmückt(e) Tannenbäume im ASH ................8<br />
Kalenderblatt Januar 2<strong>01</strong>3 ....................................................... 11<br />
Kalenderblatt Februar 2<strong>01</strong>3 ......................................................13<br />
Baum des Jahres 2<strong>01</strong>3: Der Wild-Apfel ...................................14<br />
Die Enkelin des Kaisers ...........................................................15<br />
Wintergewitter: Tante Helga packt die Koffer ...........................17<br />
Heilen mit der Natur – Weihrauch ............................................18<br />
Froh über jeden überstandenen Tag ........................................20<br />
Gedichte ...................................................................................21<br />
Rate Spaß .................................................................................23<br />
Lachen ist gesund … ................................................................26<br />
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Veranstaltungen und Termine<br />
Es gibt zahlreiche Wochenangebote,<br />
die unsere Bewohner den Aushängen<br />
entnehmen können.<br />
Besonders dankbar sind wir dabei<br />
allen, die dieses<br />
Programm mit ermöglichen.<br />
An dieser Stelle veröffentlichen<br />
wir Veranstaltungen, die nicht<br />
alltäglich sind. Große Ereignisse<br />
werfen ihre Schatten voraus:<br />
04.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 - Die Sternsinger kommen ins ASH<br />
28.<strong>01</strong>. 2<strong>01</strong>3 - Skandinavisches Verwöhnfrühstück<br />
12.02.2<strong>01</strong>3 - Fastnachtsfeiern auf den Wohnbereichen<br />
25.02. 2<strong>01</strong>3 - Französisches Verwöhnfrühstück<br />
Montags – wöchentlich<br />
15:00 Uhr - Filmnachmittag im Franz-Islinger-Raum<br />
Mittwochs – wöchentlich wechselnd –<br />
14:30 Uhr - Katholischer / Evangelischer Gottesdienst im ASH<br />
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Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag<br />
<strong>01</strong>.<strong>01</strong>. – Gast, Renate<br />
02.<strong>01</strong>. – Gallus, Klara<br />
02.<strong>01</strong>. – Pamer, Maria<br />
07.<strong>01</strong>. – Hildebrandt, Christa<br />
07.<strong>01</strong>. – Ruppert, Maria<br />
08.<strong>01</strong>. – Roth, Maria<br />
12.<strong>01</strong>. – Beck, Elfriede<br />
16.<strong>01</strong>. – Layer, Willi<br />
27.<strong>01</strong>. – Sturm, Gertraud<br />
30.<strong>01</strong>. – Dinapoli, Pasquale<br />
<strong>01</strong>.02. – Schulz, Ellen<br />
03.02. – Heinrich, Alfred<br />
07.02. – Gora, Dorothea<br />
10.02. – Engelbrecht, Hedwig<br />
11.02. – Gruber, Karin<br />
18.02. – Falkner, Frieda<br />
19.02. – Schmitt, Marianne<br />
22.02. – Hammes, Gertrud<br />
23.02. – Dirscherl, Erika<br />
23.02. – Pechler, Martha<br />
27.02. – Rullmann, Gustavine<br />
28.02. – Rachow, Adolf<br />
Wir trauern um<br />
Köhler, Brigitte<br />
Ladner, Emmy<br />
Raab, Horst<br />
Riesinger, Ingeborg<br />
Zabcic, Vladimir<br />
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Information zur Rundfunk-Beitragspflicht ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3<br />
Ab dem <strong>01</strong>. Januar 2<strong>01</strong>3 verändert sich Ihre Rundfunkgebührenpflicht.<br />
Die Gebühr heißt ab dem neuen Jahr „Beitrag“.<br />
Ihre Beitragspflicht ist in Zukunft nicht mehr davon abhängig, ob oder wie<br />
viele Rundfunkgeräte Sie in Ihrem Zimmer oder Appartement haben<br />
(z.B. Radio oder Fernseher). Ab Januar zahlt jeder Inhaber einer Wohnung<br />
einen monatlichen Rundfunkbeitrag von 17,98 €.<br />
Eine Wohnung ist dabei jede Raumeinheit, die zum Wohnen und Schlafen<br />
geeignet ist. Die Nutzung einer eigenen Küche ist nicht erforderlich.<br />
Eine Wohnung ist damit auch ein Zimmer oder ein Appartement in einem<br />
Senioren- oder Pflegeheim.<br />
Inhaber der Wohnung ist jede volljährige Person, die die Wohnung dauerhaft<br />
selbst bewohnt.<br />
Halten Sie sich ausschließlich in der Tages- und Kurzzeitpflege in unserem<br />
<strong>Haus</strong> auf, brauchen Sie keinen Rundfunkbeitrag zahlen, da es sich<br />
nicht um einen dauerhaften Aufenthalt handelt.<br />
Für ein Doppelzimmer bzw. ein Doppelappartement müssen die Bewohner<br />
insgesamt nur einen Beitrag gemeinsam bezahlen. Sie können sich<br />
den Beitrag also mit ihrem Zimmernachbarn teilen. Dabei ist egal, wer<br />
wie viele Rundfunkgeräte benutzt. Jeden trifft die Hälfte des Beitrags.<br />
Bezahlt Ihr Angehöriger bereits den Betrag von 17,98€ (für einen Fernsehanschluss),<br />
dann hat dies keine Änderungen zur Folge. Der Rundfunkbeitrag<br />
wird automatisch umgestellt, ohne dass es eine gesonderte<br />
Information durch die Beitragsservicestelle (vormals GEZ) gibt. Wurde<br />
bisher lediglich für ein Radio bezahlt, erfolgt eine automatische Erhöhung<br />
von 5,76€ auf 17,98€.<br />
Sind Bewohner des Pflegeheimes noch an ihrem alten Wohnort gemeldet,<br />
so werden unter Umständen für diesen Beiträge fällig. Existieren<br />
Meldungen sowohl für die herkömmliche Wohnstätte als auch für das<br />
Pflegeheim, so fallen für beide Wohnsitze Rundfunkbeiträge an, da auch<br />
der Zweitwohnsitz beitragspflichtig ist.<br />
Für bestimmte Bewohner gibt es die Möglichkeit, eine Beitragsbefreiung<br />
oder eine Beitragsermäßigung zu beantragen.<br />
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Die Möglichkeit der Beitragsbefreiung (§ 4 Abs. 1 Nr. 1 – 10 RBStV) ist<br />
an den Bezug bestimmter staatlicher Leistungen gebunden. Zu den<br />
staatlichen Leistungen zählen z.B.:<br />
- der Bezug von Sozialhilfe nach den §§ 27 ff. SGB 12,<br />
- der Bezug von Grundsicherung im Alter nach den §§ 41 ff. SGB 12,<br />
- der Empfang von Hilfe zur Pflege nach den §§ 61 ff. SGB 12 oder<br />
nach landesgesetzlichen Regelungen,<br />
- der Empfang von Blindenhilfe nach § 72 SGB 12.<br />
Die Möglichkeit der Beitragsermäßigung (§ 4 Abs. 2 Nr. 1 – 3 RBStV)<br />
besteht für<br />
- Blinde oder nicht nur vorübergehend wesentlich sehbehinderte<br />
Menschen mit einem Grad der Behinderung von wenigstens 60<br />
vom Hundert allein wegen der Sehbehinderung,<br />
- hörgeschädigte Menschen, die gehörlos sind oder denen eine ausreichende<br />
Verständigung über das Gehör auch mit Hörhilfen nicht<br />
möglich ist, und<br />
- behinderte Menschen, deren Grad der Behinderung nicht nur vorübergehend<br />
wenigstens 80 vom Hundert beträgt und die wegen<br />
ihres Leidens an öffentlichen Veranstaltungen ständig nicht teilnehmen<br />
können.<br />
Liegen die Voraussetzungen vor, wird die Beitragspflicht auf ein Drittel<br />
des normalen Beitrags gesenkt.<br />
Die Anträge auf Befreiung und Ermäßigung werden bei der Gebühreneinzugszentrale<br />
(GEZ) gestellt. Das Antragsformular kann bei der GEZ<br />
angefordert werden (GEZ, 50656 Köln; oder online über www.gez.de).<br />
Dem Antrag ist eine Bestätigung der Behörde oder des Leistungsträgers<br />
über den Bezug der Sozialhilfe, im Original oder in beglaubigter Abschrift,<br />
beizulegen. Das Stellen der Anträge ist Ihre Aufgabe, bzw. die<br />
Aufgabe Ihres Betreuers. Soweit möglich, unterstützen wir Sie selbstverständlich<br />
beratend.<br />
Für Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Johannes Heininger<br />
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OV Hockenheim schmückt(e) Tannenbäume im ASH<br />
Auch wenn nun Weihnachten schon wieder<br />
vorbei;<br />
vor der Tür steht die Narretei,<br />
so sei doch an dieser Stelle mal Dank<br />
gesagt.<br />
An Groß und Klein vom OV Hockenheim,<br />
die sich geplagt, tagein, tagaus zu<br />
schmücken – mit viel Begeisterung - die<br />
Weihnachtsbäume im <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<br />
<strong>Haus</strong>.<br />
In solcher, noch nicht dagewesener Art, wurden die Weihnachtsbäume<br />
recht apart.<br />
Mit Weihnachtsmännern, Engelein und<br />
vielen weiteren allesamt selbstgebastelten<br />
Weihnachtsfigürlein hauchten die<br />
vielen fleißigen Helferlein, unseren<br />
Bäumen den weihnachtlichen Glanz<br />
und Zauber ein.<br />
Mit BewohnerInnen und MitarbeiterInnen<br />
stimmte man sich so auf die Feiertage<br />
ein.<br />
Zu guter Letzt, das Fest vor Augen, waren sich dann alle klar,<br />
die Zusammenarbeit mit dem OV Hockenheim war super – es<br />
gibt bestimmt viele Wiederholungen im nächsten Jahr.<br />
Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit.<br />
Johannes Heininger<br />
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Archibald und Sissi<br />
Silvester mit Hund<br />
Archibald ist in einer Reihe von <strong>Haus</strong>genossen<br />
der dritte Hund mit dem wir<br />
unser Leben und unser Terrain teilen.<br />
Auch in einem Hundeleben stellen die<br />
Weihnachtsfeiertage und die Jahreswende<br />
etwas Besonderes dar. Die<br />
Tiere spüren die menschliche Unruhe,<br />
die Erwartungen und die Vorbereitungen<br />
für die festlichen Tage. Sie riechen<br />
die neuen und ausgeprägten<br />
Düfte von Kerzen, Gebäck und Gebratenem<br />
und werden je nach Temperament<br />
von der Aufregung angesteckt.<br />
Wirklich problematisch wird es immer<br />
wieder zu Silvester. Die Knallerei und<br />
das Zischen der Raketen mag kein<br />
Tier – egal wie schön das Feuerwerk<br />
am Himmel aussieht. Für uns bedeutet<br />
das aufpassen und darauf achten,<br />
dass den Tieren nicht zu viel zugemutet<br />
wird und nicht eines erschrickt und<br />
voller Panik auf die Straße rennt.<br />
Wenn das passiert, hat man ganz<br />
schlechte Karten das Tier wieder zu<br />
finden. Katzen verstecken sich meist<br />
und kommen, wenn Ruhe eingekehrt<br />
ist, wieder zum Vorschein – vorwurfsvoll<br />
miauend.<br />
Unsere Hunde reagierten unterschiedlich<br />
auf die Belastungen durch die Silvester-Böller.<br />
Knuddel mit seinen fast<br />
20 gelebten Jahren - ein alter Hase -<br />
verzog sich, sobald es losging unter<br />
einen geräumigen Polster-Sessel und<br />
beobachtete aus sicherer Entfernung das Geschehen. Da er<br />
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auch schon schwerhörig war, regte ihn der Krach nicht mehr<br />
auf. Bello, der große Retriever-Mix, geriet völlig außer sich und<br />
verkroch sich zitternd unter Tischen, die er dann in seiner Panik<br />
umwarf, was ihn dann noch mehr entsetzte. Ihm konnten wir<br />
nur beistehen, indem wir laute Musik abspielten und das schlotternde<br />
Muskelpaket in den Arm nahmen und fest hielten bis der<br />
Spuk vorbei war.<br />
Archibald lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Zwar<br />
gefällt ihm der Krach nicht, aber er verkriecht sich auch nicht.<br />
So lange einer von uns in seiner Nähe ist, erträgt er die Situation<br />
mit Mut und Gelassenheit. Wir sorgen allerdings immer dafür,<br />
dass er in einem Raum mit geschlossenen Fenstern ist, sodass<br />
er möglichst wenig Lärm mit bekommt. Auch lässt er sich<br />
durch ein besonders leckeres Fressen gut ablenken und verzieht<br />
sich anschließend in die warme Sicherheit seines Körbchens<br />
in einer ruhigen Zimmerecke.<br />
Am Neujahrstag gibt es dann zur Belohnung einen langen Spaziergang<br />
mit der ganzen Familie durch die kalte Winterwelt. Da<br />
kann sich der Hund austoben und stürmt begeistert durch Eis<br />
und Schnee. Wenn sein Rudel dabei ist, kann ihm nix passieren<br />
und er begrüßt sein neues Hundejahr mit lautem Gebell und guter<br />
Laune.<br />
Aus dem Poesiealbum:<br />
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11<br />
Kalenderblatt Januar 2<strong>01</strong>3<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So Besondere Tage<br />
1 2 3 4 5 6 1. Neujahr<br />
7 8 9 10 11 12 13 6. Heilige drei Könige<br />
14 15 16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25 26 27<br />
28 29 30 31<br />
Der Monat Januar<br />
Mit dem Januar, der 31. Tage zählt, beginnt der Monatsreigen<br />
von vorn. Der Winter zeigt sich von seiner kältesten Seite und<br />
deckt die Landschaft mit seiner weißen Decke zu und macht<br />
seinen anderen, früher gebräuchlichen Namen alle Ehre: Hartmonat,<br />
Eismonat und Schneemonat.<br />
Neujahr<br />
Julius Cäsar legte in der julianischen Kalenderreform den 1.<br />
Januar als Jahresanfang fest, aber erst im Jahr 1691 wurde<br />
durch Papst Innozenz III. der 1. Januar als Neujahrestag festgelegt.<br />
Bis dahin feierte man in weiten Teilen Europas am 6.<br />
Januar den Jahresbeginn. An den Monatsnamen lässt sich bis<br />
heute noch ablesen, dass im ursprünglichen römischen Kalender<br />
Anfang des Jahres auf dem 1. März lag. Der September<br />
(lat. septem = sieben) ist bei uns der neunte Monat und der Dezember<br />
(lat. Decem = zehn) im heutigen Kalender der zwölfte<br />
Monat.<br />
6. Januar<br />
wird auch Epiphanias (Erscheinung des Herrn), Dreikönigsfest<br />
und „12 Nächtetag“ (gemeint sind die Raunächte zwischen Heiligabend<br />
und Dreikönigstag) genannt.<br />
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12<br />
Geburtstag der Augsburger Puppenkiste<br />
Am 21. Januar 1953 beginnt die Fernsehkarriere<br />
der Augsburger Puppenkiste. Jetzt<br />
wird der 65. Geburtstag gefeiert. Wir gratulieren.<br />
Jim Knopf, Urmel aus dem Eis, Kater<br />
Mikesch, Lukas der Lokomotivführer sind<br />
nur einige der „Stars“, mit der das Marionettentheater<br />
kleine und große Zuschauer<br />
erfreut.<br />
Die „Stars“ können auch im Augsburger Puppentheatermuseum<br />
„die Kiste“, das seinen 10. Geburtstag feiert, bestaunt werden.<br />
Rückblende<br />
Das Foto erinnert an die<br />
Seegfrörne. Der Bodensee<br />
war 1963 seit dem Jahr<br />
875 zum 33.ten mal zugefroren.<br />
Die Familie auf dem<br />
Foto steht vor der Insel<br />
Lindau, also ca.<br />
400 m im See auf dem zugefrorenen<br />
Eis. Selbst Autos<br />
überquerten den zugefrorenen<br />
See, der an der breitesten Stelle 14 km misst.<br />
Bauernregeln<br />
Auf Winters harte Zucht,<br />
folgt üppige Sommerfrucht.<br />
So viele Tropfen im Januar,<br />
so viel Schnee im Mai.<br />
Sternzeichen / Tierkreiszeichen<br />
Steinbock 22.12. - 20.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3<br />
Wassermann 21.<strong>01</strong>. - 19.02.2<strong>01</strong>3<br />
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13<br />
Kalenderblatt Februar 2<strong>01</strong>3<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So Besondere Tage<br />
1 2 3 7. Weiberfastnacht<br />
4 5 6 7 8 9 10 11. Rosenmontag<br />
11 12 13 14 15 16 17 12. Fastnacht<br />
18 19 20 21 22 23 24 13. Aschermittwoch<br />
25 26 27 28 14. Valentinstag<br />
Der Monat Februar<br />
Der kürzeste Monat des Jahres, der früher auch Schmelzmond,<br />
Taumond und Narrenmond genannt wurde, zählt 28 Tage. Das<br />
nächste Schaltjahr ist erst wieder im Jahr 2<strong>01</strong>6. Im römischen<br />
Kalender war der Februar ursprünglich der letzte Monat des<br />
Jahres. Die Schaltjahre konnte man dann gut anhängen.<br />
Rückblende<br />
Vor achtzig Jahren, am 27. Februar 1933 ging das Berliner<br />
Reichstagsgebäude in Flammen auf. Der niederländische<br />
Anarchist Marinus van der Lubbe wurde am Tatort festgenommen.<br />
Die genauen Umstände der Brandstiftung wurden nie<br />
zweifelsfrei aufgeklärt. Die nationalsozialistische Führung nutzte<br />
den Reichstagsbrand propagandistisch aus. Setzte daraufhin<br />
die Grundrechte außer Kraft und verfolgte massiv Regimegegner.<br />
Die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur begann.<br />
Bauernregeln<br />
Ist der Februar allzu warm,<br />
friert man an Ostern.<br />
Was der Hornung nicht will,<br />
das nimmt der April<br />
Sternzeichen / Tierkreiszeichen<br />
Wassermann 21.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3. - 19.02.2<strong>01</strong>3<br />
Fische 19.02.2<strong>01</strong>3 - 20.03.2<strong>01</strong>3<br />
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14<br />
Baum des Jahres 2<strong>01</strong>3: Der Wild-Apfel<br />
Mit dem Wild-Apfel wurde ein Baum ausgewählt, der sehr selten<br />
geworden und auch schwer zu erkennen ist. Er kommt zwar<br />
in ganz Europa vor, man findet ihn aber nur noch an Waldrändern<br />
oder versteckt innerhalb von Gehölzriegeln. Durch das<br />
Bevorzugen des Kulturapfels ist sein Vorkommen so stark zurückgegangen,<br />
dass er vom Aussterben bedroht ist. Unter den<br />
„verwilderten“ Kulturäpfel-Arten ist er derjenige, der auch auf<br />
kargem Boden wächst, wenn genug Licht da ist. Seine knorrigen<br />
und relativ dünnen Stämme werden bis zu 10 Metern hoch,<br />
tragen wenig Laub und sind oft sogar innen ausgehöhlt. Sie erreichen<br />
ein Höchstalter von circa 100 Jahren.<br />
Die Früchte des Wild-<br />
Apfels sind klein, sehr<br />
fest und gelb-grünlich.<br />
Deswegen hat man<br />
dem Baum auch zusätzlich<br />
den Namen<br />
„Holzapfel“ verpasst.<br />
Allerdings werden die<br />
holzigen und leicht bitteren<br />
Früchte von den<br />
Waldtieren und Vögeln<br />
geliebt und gern von<br />
ihnen verzehrt. Wenn<br />
im April/Mai seine rosaweißen<br />
Blüten leuchten,<br />
ziehen sie Hummeln und Bienen in großer Menge an. Sie<br />
sind ein wichtiger Nektarlieferant für die Insekten.<br />
Seine seltenen Astgehölze haben ungewöhnlich ausdrucksvolle<br />
Formen und zeigen eigenwillige Maserungen. Sie werden beispielsweise<br />
im Erzgebirge gern von Kunsttischlern zu Spielzeug<br />
und aparten Schmuckstücken verarbeitet. Hier finden auch die<br />
Früchte des Wildapfels Verwendung als fruchtig-herbe Gelees<br />
oder als kräftiger Apfelbrand.<br />
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15<br />
Die Enkelin des Kaisers<br />
von Eginhard Kranz<br />
Ein seltener Trauerzug bewegte sich an<br />
einem sonnigen Septembertag des Jahres<br />
2004 auf eine Anhöhe zwischen uralten<br />
Buchen zu den Familiengräbern der<br />
Adelsfamilie von Reuß. Voran schritt gemessen<br />
der noch junge Bürgermeister<br />
des kleinen Ortes im schlesischen Riesengebirge.<br />
Danach die Sarg tragenden<br />
Angestellten der Stadtverwaltung und<br />
dahinter eine kleine Anzahl polnischer<br />
Bürger des Städtchens, die es sich nicht<br />
nehmen ließen, eine frühere Bürgerin,<br />
aus deutscher Zeit, auf ihrem zweiten, letzten Gang zu begleiten.<br />
Der Bürgermeister aber hatte sich diese Grablegung ganz<br />
anders vorgestellt. Wer aber wurde zu Grabe getragen?<br />
Eine überregionale polnische Zeitung schrieb im September<br />
2004: „(…) die sterblichen Überreste der Fürstin Feodora von<br />
Reuß (19.05.1879 - 26.08.1945) wurden in die Familiengruft<br />
neben ihren Gatten Heinrich von Reuß gebettet. Sie war das<br />
einzige Kind von Bernhard III. Herzog von Sachsen-Meiningen<br />
und seiner Frau Charlotte von Preußen, Tochter von Friedrich<br />
III. Deutscher Kaiser und der Princes Royal, Victoria (Tochter<br />
der englischen Königin Victoria). Feodora litt, wie schon ihr Vorfahre<br />
Georg III. und ihre Mutter, unter Porphyrie, der sogenannten<br />
„Königlichen Krankheit“.<br />
Nach Kriegsende bot das englische Königshaus der Fürstin an,<br />
sie nach England zu holen. Die Fürstin aber blieb in ihrer schlesischen<br />
Heimat. Am 12. August 1945 schied sie freiwillig aus<br />
dem Leben. Bedingt durch die äußeren Umstände der chaotischen,<br />
unmittelbaren Nachkriegszeit mit den Übergriffen der<br />
Rotarmisten. Man bestattete sie in der Gruft ihres sechs Jahre<br />
zuvor verstorbenen Gatten. Später ist, wie oft in dieser Zeit geschehen,<br />
das Grabmal geschändet und die Gruft geplündert<br />
worden.<br />
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16<br />
Anfang der 90–er Jahre bekam der Vorgänger des o.g. Bürgermeisters<br />
Post aus England. Wissenschaftler baten, die verstorbene<br />
Feodora zu exhumieren und zu untersuchen, ob sie<br />
ebenfalls an der erblichen Stoffwechselstörungen (Porphyrie)<br />
litt, der Krankheit, die viele ihrer Vorfahren heimgesucht hatte.<br />
Es gab eine Menge Korrespondenz. Man barg schließlich sterbliche<br />
Überreste aus den bis dahin noch zerstörten Gräbern der<br />
Familie von Reuß. Nach DNA –Untersuchungen konnte man im<br />
Gerichtsmedizinischen Institut Feodora von Reuß identifizieren.<br />
Wenig später reiste ein wissenschaftliches Team aus London<br />
nach Kowary/Schmiedeberg. Es wurden Proben genommen<br />
und diese ergaben, dass auch Feodora als letztes Glied der<br />
Royals und der Hohenzollern, an dieser nicht heilbaren Erbkrankheit<br />
gelitten hat.<br />
Die sterbliche Hülle wurde, da man sich nicht einigen konnte wo<br />
sie beigesetzt werden solle, zunächst im Tiefkeller des Rathauses<br />
verwahrt. Mehr und mehr geriet alles in Vergessenheit. Erst<br />
ein Jahrzehnt später stieß der neue Bürgermeister auf die umfangreiche<br />
englische Korrespondenz mit den Protokollen, besah<br />
sich den Aufbewahrungsbehälter im Keller und beschloss<br />
eine Wieder-Grablegung zu planen und Feodora endlich zu einer<br />
würdigen Ruhestätte zu verhelfen und damit gleichzeitig<br />
dem Ort Popularität zu verleihen. Er ließ über zwei Jahre die<br />
verwilderten und heruntergekommenen Grabstätten derer von<br />
Reuß wieder herrichten und mit entsprechenden Infotafeln ausstatten.<br />
Ein Termin wurde festgelegt. Amtsoffiziell wurden Einladungen<br />
in entsprechender pietätvoller Aufmachung verschickt.<br />
Diese gingen an die britische und deutsche Botschaft in<br />
Warschau, aber auch an das Sekretariat der englischen Königin<br />
Queen Elisabeth. Es gab keine Zusagen zum Bestattungstermin,<br />
zum Leidwesen des Bürgermeisters.<br />
Die kurze Grabrede des Bürgermeisters gipfelte in der Feststellung,<br />
dass wohl die erhofften Honoratioren nicht gekommen<br />
sind, aber zu seiner Freude die Bürger des Städtchens zu denen<br />
Feodora von Reuß einst gehörte.<br />
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Wintergewitter: Tante Helga packt die Koffer<br />
In den ersten Nachkriegsjahren wohnte meine<br />
Tante Helga bei uns. Ihre Wohnung in einem anderen<br />
Stadtteil war ausgebombt und da ist sie mit<br />
dem wenigen, was ihr geblieben ist zu meiner<br />
Mutter gezogen. Das <strong>Haus</strong>, in dem unsere Wohnung<br />
war, hatte auch einen Treffer abbekommen,<br />
aber der Schaden war nicht so schlimm. Allerdings<br />
hatten wir eine Flurtüre aus Eisen, da die ursprüngliche<br />
hölzerne Türe zerstört war. Im Grunde klappte die Wohngemeinschaft<br />
gut. Meine Mutter und Tante Helga waren Schwägerinnen,<br />
beide Ehemänner waren noch nicht aus der Gefangenschaft<br />
zurückgekehrt, und so waren die beiden jungen Frauen<br />
froh, sich gegenseitig helfen und stützen zu können. Tante<br />
Helga hatte einen kleinen Sohn, meinen Cousin Werner. Der<br />
war aber erst ein Jahr alt und taugte nicht als Spielgefährte für<br />
eine Vierjährige. Meist verbrachte Werner seine Tage in seinem<br />
Gitterbettchen, das auch als Laufstall fungierte. Wenn er ein altes<br />
Stück Brot zum Kauen hatte, war er friedlich und beobachtete<br />
mit großen Augen seine Umgebung.<br />
Die Nachkriegswinter waren bitterkalt und das brachte neben<br />
den Heiz-Problemen und den Versorgungsengpässen auch ein<br />
eher seltenes Naturereignis mit sich: ein Wintergewitter. Diese<br />
kommen mit Blitz und Donner daher wie im Sommer und entstehen<br />
durch Temperaturunterschiede von Luftmassen in bestimmter<br />
Höhe, allerdings sind sie deutlich seltener.<br />
Ein Gewitter im Winter war mehr als Tante Helga nach überstandenem<br />
Krieg noch ertragen konnte. Es versetzte sie in<br />
Angst und Schrecken. Sie war fest davon überzeugt, dass es<br />
einschlagen würde und wir alle obdachlos auf der eisigen Straße<br />
stünden. Also packte Tante Helga beim ersten Anzeichen<br />
eines Gewitters ihre Habe in die wenigen Koffer, die sie hatte,<br />
Essbares wurde als Notration in einen alten Korb verstaut, und<br />
ihr kleiner Sohn kam warm eingepackt in eine große Einkaufstasche,<br />
in die er allerdings kaum passte und aus der heraus er<br />
laut quengelte. Dann zog Tante Helga Mantel, Mütze, Schal<br />
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und Handschuhe an, setzte sich auf die gepackten Koffer in der<br />
kleinen Diele und wartete zitternd das Donner-Grollen ab. Meine<br />
Mutter wurde angewiesen das Gleiche zu tun.<br />
Nun war meine Mutter eine eher handfeste und realistische Natur,<br />
die die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags nüchtern<br />
einschätzte, und von daher war sie nicht bereit, Tante Helgas<br />
Ängste und Vorbereitungen zu teilen. Allerdings fand sie sich<br />
auch sicherheitshalber in der Diele ein, damit man sofort auf die<br />
Straße laufen konnte, und ich bekam auch eine warme Jacke<br />
und Mütze und feste Schuhe an. So saßen wir dann oft bis zu<br />
einer Stunde auf den gepackten Koffern und zählten laut mit,<br />
wie viel Zeit zwischen Blitz und Donner vergingen und erst als<br />
wir sicher waren, dass das Gewitter über uns hinweg gezogen<br />
war, kehrten wir wieder in die Räume und ins normale Leben<br />
zurück. Es ist nie etwas passiert, aber bei Gewitter muss ich<br />
auch heute noch den Impuls unterdrücken, die Koffer zu packen.<br />
Heilen mit der Natur – Weihrauch<br />
Schon im alten Ägypten<br />
verwendete man den getrockneten<br />
Harz von bestimmten<br />
Bäumen (z.B.<br />
Balsamgewächse) und<br />
Sträuchern zum Räuchern.<br />
Diese Pflanzenarten wachsen<br />
hauptsächlich in kargen<br />
und trockenen Gebieten<br />
Asiens, Afrikas und<br />
Arabiens. Von hier fanden die Pflanzen ihren Weg zu den Mittelmeerländern<br />
und von da später bis in die nördlichen Alpen.<br />
Im Frühjahr beginnt die Harz-Ernte durch Schnitte an Stämmen<br />
und Ästen. Das gesammelte Harz wird getrocknet. Es wird für<br />
kultische Zwecke und zur Konservierung bei Bestattungen genutzt.<br />
Beim Verglühen des Granulats entstehen stark duftende,<br />
narkotische Dämpfe, die desinfizierend und entzündungshemmend<br />
sind.<br />
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Die Römer und Griechen verwendeten den kostbaren Weihrauch<br />
bei Staatsempfängen zu Ehren ihrer jeweiligen Regenten<br />
und siegreichen Kriegsherren. Im Mittelalter wurde Weihrauch<br />
in der Heilkunst gegen die Pest eingesetzt und zur Abwehr böser<br />
Geister.<br />
Auch heute kennt man seine heilende Wirkung bei rheumatischen<br />
Erkrankungen, bei Asthma sowie chronischen Darmerkrankungen.<br />
Da wird er innerlich in Ölen oder in Körnerform<br />
verabreicht. Äußerlich wird er bei Geschwüren und Furunkeln<br />
als Bestandteil von Salben angewandt.<br />
Die meisten Menschen kennen Weihrauch aus der katholischchristlichen<br />
Tradition. Ursprünglich zur Ehre von weltlichen Herren<br />
eingesetzt, fanden Weih-Räucherungen ab dem 4. Jahrhundert<br />
auch ihren Weg in die christlichen Rituale und später in<br />
die Kirchen.<br />
Im symbolischen Sinn stellt das Verbrennen des Weihrauchs<br />
die Reinigung des Geistes dar und dient der Weihe von Gaben<br />
und Gebeten. Dazu kommt die drogenähnliche Wirkung. Der<br />
Duft von Weihrauch ist angstlösend. Er verleiht der heiligen Zeremonie<br />
besondere Tiefe und verstärkt so die religiöse Andacht.<br />
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20<br />
Froh über jeden überstandenen Tag<br />
von Karolina Sinn<br />
Nachdem der Krieg zu Ende war, wurden die zugeteilten Lebensmittel<br />
noch weniger, der Hunger größer. Mit 14 Jahren organisierte<br />
ich vieles in der Familie. Meine Mutter, sehr schüchtern,<br />
schickte mich. Der Vater war noch in Gefangenschaft. Oft<br />
hatte ich Erfolg bei meinen Bitt-Bettelgängen zu Gärtnern für<br />
frisches Gemüse, das besonders für meine beiden kleinen<br />
Schwestern so wichtig war.<br />
Brauchten wir Wasser –<br />
nach den Luftangriffen kam<br />
es nicht aus dem Hahn. Es<br />
musste an einer Pumpe –<br />
etliche Meter entfernt von<br />
unserer Wohnung – in<br />
Kannen und Eimern geholt<br />
werden. Die Suche nach<br />
dem Holz im nahen Wäldchen<br />
war aussichtslos, nur<br />
kleine Äste hier und da.<br />
Auf dem verbotenen Schwarzmarkt tummelten sich viele.<br />
Manchmal konnte ich für Tabakmärkchen etwas Essbares eintauschen.<br />
Dann Wochen ohne Salz. In den Läden gab es keinen<br />
Vorrat. Wiesbadener hatten das Glück in der Innenstadt die<br />
sprudelnde Quelle des salzhaltigen Kochbrunnens zu haben.<br />
Damit schmeckte Gekochtes viel besser als salzlos.<br />
Ich war selten zuhause und hatte Zeit, da die Schulen den Unterricht<br />
noch nicht wieder aufgenommen hatten. Es gab Mitstreiter,<br />
die ich kennenlernte, die oft einen guten Tipp geben<br />
konnten. Ich wurde gelobt, war stolz, wenn wir den Tag gut<br />
überstanden hatten. Aber ich ließ mir auch nicht mehr viel sagen,<br />
kam und ging wann ich wollte.<br />
Wenn es nichts zu essen gab, musste ein Esslöffel Hefeflocken<br />
genügen. „Geh früh schlafen“, sagte meine Mutter. „Schlaf ist<br />
auch ein Stück Brot!“<br />
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21<br />
Gedichte<br />
Die heil’gen Drei Könige<br />
von Heinrich Heine<br />
Die heil’gen Drei Könige aus dem Morgenland,<br />
Sie frugen in jedem Städtchen:<br />
„Wo geht der Weg nach Bethlehem,<br />
Ihr lieben Buben und Mädchen?“<br />
Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,<br />
Die Könige zogen weiter;<br />
Sie folgten einem goldenen Stern<br />
Der leuchtete lieblich und heiter.<br />
Der Stern blieb stehn über Joseph’s <strong>Haus</strong>,<br />
Da sind sie hineingegangen<br />
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,<br />
Die heil’gen Drei Könige sangen.<br />
Wehmut und Sehnsucht<br />
von Annemarie Harich-Golzwarden<br />
Ach, schreib doch mal,<br />
dass meine Qual<br />
ein Ende finden kann –<br />
nur dann und wann.<br />
Vergiss doch nicht<br />
mein Angesicht –<br />
schau in die Augen mir<br />
und meinen Blick verspür.<br />
Fühl meine Hand.<br />
Ein innig Band<br />
verbindet dich und mich<br />
von Anbeginn und ewiglich.<br />
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22<br />
Rezept von der Enkelin – Bienenstich<br />
Zutaten:<br />
4 Eier<br />
200 g Zucker<br />
1 Packung Vanillezucker<br />
100 g Mehl<br />
1 TL Backpulver<br />
Füllung:<br />
3 Becher Sahne<br />
2 Pck. Sahnesteif<br />
1 Pck. Paradiescreme Vanille<br />
Belag:<br />
1 Pck. Mandelblätter<br />
Eier, Zucker und Vanillezucker<br />
10 Minuten schlagen.<br />
Mehl und Backpulver<br />
vermischen und unter die<br />
Eimasse heben.<br />
Den Teig in eine gefettete Backform füllen. 1 Päckchen Mandelblätter<br />
darauf verteilen und bei 175 Grad ca. 40 Minuten backen.<br />
Sahne und Sahnesteif halbfest schlagen und die Paradiescreme<br />
einrühren.<br />
Den ausgekühlten Boden durchschneiden, die Creme auftragen<br />
und das Oberteil mit den Mandeln draufsetzen.<br />
Guten Appetit!<br />
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23<br />
Rate Spaß<br />
Bilderrätsel<br />
Wer findet die acht Unterschiede in dem rechten Bild?<br />
(Zeichnung Wilhelm Busch)<br />
Sprichwort-Wirrwarr<br />
Hier sind die Sprichwörter durcheinander geschüttelt worden.<br />
Bringen Sie wieder Ordnung hinein, indem Sie die richtigen Teile<br />
miteinander verbinden (Beispiel: Ohne Fleiß, kein Preis).<br />
Das Ei will immer klüger sein<br />
Man muss die Feste feiern,<br />
Erst denken,<br />
Was sich liebt,<br />
Andere Zeiten,<br />
Alle Tage ist<br />
An der Blüte erkennt<br />
Wer andere plagt,<br />
dann handeln.<br />
hat selber keine Ruh.<br />
das neckt sich.<br />
als die Henne.<br />
wie sie fallen.<br />
man die Frucht.<br />
andere Sorgen.<br />
kein Sonntag.<br />
Wortrad<br />
Das Fragezeichen muss durch einen<br />
Buchstaben ersetzt werden, damit<br />
ein sinnvoller Begriff (im oder gegen<br />
den Uhrzeigersinn) entsteht.<br />
Hinweis zur Lösung:<br />
WINZERBETRIEB<br />
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24<br />
Kreuzworträtsel<br />
Hinweis zum Lösungswort: Tonträger<br />
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25<br />
Sudoku<br />
Sudoku ist ein Zahlenrätsel.<br />
In die freien Kästchen trägt<br />
man die Ziffern von 1–9 so<br />
ein, dass<br />
- in jeder Zeile<br />
- in jeder Spalte<br />
- in jedem 3x3 Quadrat<br />
die Ziffern von 1–9 vorkommen.<br />
Brückenwörter<br />
Die folgenden Wörter sind einzufügen: BLAU, OBER,<br />
SCHLAG, BRIEF, ZEICHEN, STEIN, FELD, BIER, VOLL,<br />
ZAHL, PAPIER, BLATT<br />
Hinweis zum Lösungswort (siehe Pfeil): TESTAUFFÜHRUNG<br />
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26<br />
Auflösung aller Rätsel November/Dezember 2<strong>01</strong>2<br />
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27<br />
Lachen ist gesund …<br />
Fritzchen trifft seinen Freund Peter beim<br />
Gassi gehen mit seinem Hund Bello. „Hallo<br />
Peter, das ist mein Hund Bello. Bello hat<br />
aber eine Unart: er lügt.“ Peter schaut ungläubig<br />
auf Bello: „Hunde können doch<br />
nicht lügen.“ — „Meiner schon, ich wette<br />
mit Dir um einen Euro“ erwidert Fritzchen<br />
und sagt zu Bello: „Wie macht die Katze<br />
von unserem Nachbarn?“ — „Wau, Wau“ bellt Bello und Fritzchen<br />
sagt zu Peter: „Her mit dem Euro!“<br />
Herr Salbei sitzt im Sessel und seine Frau bereitet in der Küche<br />
das Abendessen vor. Herr Salbei ruft in Richtung Küche:<br />
„Schatz, kannst du bitte die Türe zu machen, ich kann das nicht<br />
vertragen, wenn ich dich arbeiten sehe.“<br />
Das Ehepaar Mayer versucht gemeinsam<br />
ein Kreuzworträtsel zu lösen. Frau Mayer<br />
zu ihrem Mann: „Hast du eine Ahnung, wo<br />
Napoleon verstarb?“ Daraufhin ihr Mann:<br />
„Ja, klar auf Helena!“ Die Ehefrau ist entsetzt:<br />
„Nein Schatz, was du wieder für<br />
Phantasien hast!“<br />
Sabine versucht ihrem Bruder Lukas die deutsche Grammatik<br />
ein wenig näher zu bringen. Sabine: „Du musst dir das so vorstellen,<br />
wenn ich sage, früher war ich eine tolle Schwester,<br />
dann spreche ich in der Vergangenheit, wenn ich aber sage, ich<br />
bin eine tolle Schwester, was ist das dann?“ Ihr Bruder: „Ein<br />
Schwindel!“<br />
Der Heringsvater ermahnt seinen Sohn: „Wenn<br />
du weiter so krumm schwimmst, wirst du noch<br />
als Rollmops enden!“<br />
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28<br />
Lebensweisheiten<br />
Wer kämpft kann verlieren,<br />
wer nicht kämpft hat schon verloren.<br />
Berthold Brecht (1898 - 1956)<br />
Impressum:<br />
Diese Zeitung ist nur für den internen Gebrauch bestimmt. Für<br />
das Impressum verantwortlich:<br />
Verantwortlich: Johannes Heininger<br />
Einrichtung: <strong>Albert</strong>-<strong>Schweitzer</strong>-<strong>Haus</strong><br />
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Fax: 0621-44504-440<br />
E-Mail:<br />
johannes.heininger@kv-mannheim.drk.de<br />
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