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Technik/Safety Frankfurt Tower wurde seitens DLH mit einem Wunsch der nicht alltäglichen Art konfrontiert. Gegen Mitternacht, wenn das gros der die Systemsoftware im Juni 2007 inte- zählende Boeing 737 Flotte wurde Abflüge über Piste 18 in die Luft gebracht worden ist, würde man griert. Die Ausstattungen aller Airbus gerne mit einem A330 Rolltests auf der Startbahn West durchführen. Auf- und abrollen, die Piste rauf und runter, einen Startabbruch im Laufe des Jahres 2009 abgeschlos- Kurz- und Langstreckenflotten werden simulieren. Die ganze Prozedur, um ein System namens RAAS abzunehmen und zuzulassen. Kein Problem. Aber sehr wohl ein Grund, Situationen zusätzliche Hinweise für sen sein. RAAS liefert in komplexen einmal genauer nachzufragen: Was bitte schön ist ein RAAS? die Besatzungen und hilft damit, die situative Aufmerksamkeit der Crews aufrecht zu erhalten oder zu steigern. Ein Bericht von Jörg Biermann, FRA TWR und Cpt. Uwe Leberl, DLH Die Ausstattung der Lufthansa Flotte mit RAAS geschieht unter Leitung eines Projektteams innerhalb der Abteilung OB/T, Flugzeugkonfiguration. Dort fand, aufbauend auf einer mehrwöchigen Testphase in der operativen Praxis, auch die Definition von Systemanpassungen an die Anforderungen von Lufthansa statt. RAAS trägt nun in der gefundenen Konfiguration zur Entschärfung potentieller Gefahrensituationen und damit maßgeblich zur Einhaltung von Sicherheitszielen des Lufthansa Flugbetriebes bei. Im Grunde ist RAAS kein eigenständiges System sondern ein Inlay in Form einer Softwareergänzung, eingebettet im Cockpit in das bewährte Enhanced Ground Proximity Warning System (EGPWS, oben links) des Herstellers Honeywell. Damit soll dem Phänomen des Controlled Flight Into Terrain (CFIT) vorgebeugt werden. Mit einem RAAS wird EGPWS in erster Linie um eine Präventionsmöglichkeit erweitert - der Komponente Runway Incursion. Spätestens hier horchen Towerlotsen auf. Ist doch eine RWY Incursion ein Adrenalinspiegeltreiber aller erster Güte. Die Statistiken der Vergangenheit führten dazu, dass Luftraumnutzer und Flugsicherungsorganisationen z.B. mit RWY Safety Teams begannen, sich damit noch intensiver zu beschäftigen. RAAS in der DLH-Flotte Lufthansa wird als erste deutsche und weltweit operierende Europäische Fluggesellschaft ihre gesamte Flugzeugflotte mit dieser Technologie ausstatten. Bereits RAAS als akustische Erweiterung EGPWS seit Mitte 2006 ist das System auf den 30 Maschinen der 747 Flotte aktiv. In die mehr als 60 Flugzeuge Tower Angesichts der aktuellen Jahreszeit hat man sich im Kontrollturm bereits wieder recht intensiv die umfangreichen Allwetterflugbestimmungen ins nähere Bewusstsein geführt. Ein jährlich wiederkehrendes Alltagsgeschäft. Flankiert allerdings von einem zwar verbesserten, aber in seiner Darstellungsqualität eher bescheidenem ASMR-Bodenradar. In Folge dessen und mangels ausreichender Möglichkeiten des Feintunings ist sein integriertes Runway Incursion Monitoring (RIM) Modul betriebsuntauglich. Es liefert in einer viel zu hohen Anzahl Alarme, die es nicht einmal ansatzweise wert sind, angezeigt zu werden. Höchststrafe für jeden, dem permanente Aufmerksamkeit abverlangt wird und kontraproduktiv im Sinne eines Beitrags zu mehr Sicherheit im Luftverkehr. Auf Flugsicherungsseite ruhen derzeit alle Hoffnungen auf der intensiv voran getriebenen Entwicklung der Multilateration. Wenn also den Piloten mit RAAS bereits ein taugliches Handwerkszeug zur Vermeidung von Runway Incursions, insbesondere bei schlechtem Wetter, zur Verfügung steht, ist das sehr zu begrüßen. Jedoch: Unsere permanente Aufmerksamkeit darf da durch nicht sinken! 33 der flugleiter 2008/06
Technik/Safety RAAS im Überblick ✈ generiert ausschließlich akustische Warnungen ✈ Basiert auf GPS und der Flughafen/RWY Datenbank ✈ Soll die Orientierung auf dem Rollfeld erleichtern ✈ Berücksichtigt nicht die aktuelle situationsbezogene Flugleistung des LFZ ✈ Marginale Werte für Start- und Landedistanzen des LFZ sind in der Onboard-Database hinterlegt ✈ RAAS-Warnungen nicht für navigatorische Zwecke oder Staffelung nutzbar ✈ Berücksichtigt keine ATC-Freigaben oder Standard Operating Procedures (SOP) ✈ Berücksichtigt keine NOTAMS oder ATIS-Infos (z.B. Pistenschließungen) ✈ Neuere Flughafen-Änderungen frühestens mit dem jeweils nächsten Update verfügbar Für alles weitere sagen Bilder mehr als viele Worte Wir danken „Honeywell“ für die Genehmigung zum Abdruck der Beispiel-Charts. der flugleiter 2008/06 34
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