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Vorstand<br />
Bericht aus dem Vorstand<br />
von<br />
Marek<br />
Kluzniak<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
im letzten flugleiter des Jahres 2008 möchte auch ich mich in die<br />
beinahe inflationäre Zahl an Jahresrückblicken einreihen. Denn<br />
2008 war erneut ein gutes Jahr für die GdF und ihre Mitglieder.<br />
Insbesondere unsere Tarifabteilung hat wieder einmal<br />
bis über beide Ohren in Arbeit gesteckt. Dabei kam es<br />
zum Abschluß einer völlig neuen Systematik beim<br />
Belastungsausgleich sowie bei der Vergütungsrunde.<br />
Im Bereich der Regionallotsen erzielten wir weitere<br />
Fortschritte hin zu einer in sich stringenten Vergütungs-<br />
und Sozi<strong>als</strong>truktur. Von der Öffentlichkeit<br />
nahezu unbemerkt wurde – zur Durchsetzung unserer<br />
Forderungen – in Braunschweig der erste legale Fluglotsenstreik<br />
in Deutschland durchgeführt. Und auch<br />
bei den Vorfeldlotsen geht es nach den Abschlüssen<br />
in Frankfurt und München im vergangenen Jahr weiter,<br />
nun an den mittelgroßen deutschen Flughäfen.<br />
Mit den nunmehr am Anfang stehenden Verhandlungen<br />
zur Altersversorgung bei der DFS beginnt für das nächste<br />
Jahr ein weiteres Mammutthema, sowohl was die<br />
Komplexität der Materie betrifft, aber natürlich vor<br />
allem hinsichtlich der Tragweite eines Abschlusses für<br />
die 5300 Angestellten der Deutschen Flugsicherung.<br />
Im internationalen Bereich stehen die Entwicklungen<br />
ebenfalls nicht still. Sowohl der Functional Airspace<br />
Block Europe Central (FAB EC) <strong>als</strong> auch das MOSAIC<br />
Projekt schreiten weiter voran und verlangen – insbesondere<br />
angesichts der multinationalen Dimensionen<br />
– einen enormen Arbeitsaufwand der zuständigen GdF-<br />
Vorstände. Dieses Thema wird uns in den kommenden<br />
Jahren mit zunehmender Intensität begleiten, auch<br />
wenn die ehrgeizigen Zeitpläne der EU-Kommission<br />
sicherlich unrealistisch sein mögen. Dass der Single<br />
European Sky kommen wird, ist mittlerweile ziemlich<br />
sicher, die Frage ist nur, wann und in welcher Form. Und<br />
genau hier gilt es für die GdF, zusammen mit den Kollegen<br />
im europäischen Umfeld, sicherzustellen, dass<br />
unsere Vorstellungen von einer guten, weil sicheren<br />
und gleichzeitig effektiven Flugsicherung in Europa<br />
möglichst vollumfänglich berücksichtigt werden.<br />
Dass auf der Bundesdelegiertenkonferenz der GdF im<br />
September in Darmstadt erstm<strong>als</strong> in der noch jungen<br />
Geschichte unserer Gewerkschaft zwei Kandidaten für<br />
das Amt der Bundesvorsitzenden kandidierten, mag für<br />
den einen oder anderen ungewöhnlich gewesen sein.<br />
Wer jedoch die Präsentation der beiden Bewerber, die<br />
ausführliche Diskussion mit den Delegierten sowie das<br />
Ergebnis der Wahl beobachtet hat, merkte schnell, dass<br />
hier keine zwei grundverschiedenen Richtungen zur<br />
Wahl standen und sich keineswegs zwei unversöhnliche<br />
Flügel gegenüber standen. Vielmehr waren zwei Kandidaten<br />
zu sehen, die sich eher in Nuancen und der Mentalität<br />
voneinander unterschieden <strong>als</strong> in der generellen<br />
Zielrichtung. Und wer den persönlichen<br />
und fairen Umgang zwischen Klaus<br />
Berchtold-Nicholls und Michael Schäfer<br />
erlebt hat, sah zwei langjährige Weggefährten,<br />
ohne die es die GdF heute wohl<br />
nicht geben würde – freundschaftlich miteinander verbunden<br />
und sachlich um den zukünftigen Weg ringend.<br />
Auch das Wahlergebnis fiel so aus, dass beide Beteiligten<br />
erhobenen Hauptes den Saal verlassen konnten<br />
und weder Personen noch die GdF beschädigt wurden.<br />
An dieser Stelle nochm<strong>als</strong> besten Dank an Klaus<br />
Berchtold-Nicholls für das gezeigte Engagement, die<br />
hervorragende Arbeit und den großen Mut der vergangenen<br />
Jahre. Die Entstehung der GdF wird stets<br />
untrennbar mit deinem Namen verbunden sein.<br />
Im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war<br />
das Jahr 2008 erfreulicherweise eher ruhig zu nennen.<br />
Erfreulich insofern, <strong>als</strong> erstm<strong>als</strong> wieder seit längerem<br />
Tarifverhandlungen ohne öffentliches Aufsehen und<br />
gegenseitige Anfeindungen erfolgreich zu Ende geführt<br />
werden konnten. Daher konnte sich die GdF zumeist auf<br />
Sachthemen beschränken und hierbei in der üblichen<br />
zurückhaltenden Art mit unserer Expertise zur unaufgeregten<br />
Berichterstattung in den Medien beitragen.<br />
Dass der geplante Wechsel an der Spitze des Kommunikationsresorts<br />
der GdF relativ kurzfristig vor<br />
der Übergabe scheiterte, war zwar unglücklich,<br />
jedoch sicherlich keine Katastrophe. Angesichts der<br />
Umstände werde ich das Ressort nun bis auf weiteres<br />
fortführen, eine mittel- bis langfristige Lösung wird<br />
hoffentlich in Kürze gefunden werden.<br />
Um die vielen nervigen kleinen Details, insbesondere<br />
administrativer Art hat sich auch im vergangenen Jahr<br />
wieder unser Geschäftsführer Norbert Meyer zusammen<br />
mit dem Personal in unserer Geschäftsstelle,<br />
vornehmlich Veronika Gebhart und Marina Daffner,<br />
gekümmert. Auch wenn die meisten dieser Angelegenheiten<br />
nicht nach aussen dringen, ist ihre Anzahl<br />
doch erheblich, sehr vielfältig und meist recht zeitaufwendig.<br />
Dafür, dass diese Aufgaben stets korrekt,<br />
pünktlich und ohne Aufsehen erledigt werden, möchte<br />
ich dem Team der Geschäftsstelle danken.<br />
Und zu guter Letzt möchte ich mich natürlich auch bei<br />
den vielen ehrenamtlichen Helfern in unseren Reihen<br />
sowie unseren 3000 Mitgliedern für ihre Treue, ihr<br />
Engagement und ihre kritische Begleitung bedanken.<br />
Ich wünsche allen ein ruhiges Weihnachtsfest und<br />
einen guten Start in ein hoffentlich genauso erfolgreiches<br />
Jahr 2009.<br />
Mit kollegialen Grüßen,<br />
Marek Kluzniak<br />
der flugleiter 2008/06<br />
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