HUMAN Ausgabe 04/2010 - gesund-in-ooe.at
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Tiere als Therapeuten<br />
Australian Shepherds gehören zu den Hütehunden und eignen sich für tiergestütztes Arbeiten mit K<strong>in</strong>dern und Erwachsenen sehr gut.<br />
Dass Tiere als Therapeuten<br />
oft wahre Wunder<br />
wirken, ist Mediz<strong>in</strong>ern und<br />
Psychologen lange bekannt.<br />
Denn im Gegens<strong>at</strong>z<br />
zu Menschen, die bei der<br />
Behandlung und Betreuung<br />
von Kranken sehr oft<br />
an Grenzen stoßen, kennen<br />
Tiere diese Grenzen<br />
nicht.<br />
Die E<strong>in</strong>s<strong>at</strong>zbereiche von Tieren <strong>in</strong> Therapien<br />
s<strong>in</strong>d vielfältig. Vierbe<strong>in</strong>ige, schwimmende<br />
oder geflügelte Helfer können vor allem<br />
positive Auswirkungen auf P<strong>at</strong>ienten haben,<br />
die an psychischen, psychosom<strong>at</strong>ischen<br />
oder neurologischen Erkrankungen und Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
leiden. Die bekanntesten<br />
tierischen Co-Therapeuten s<strong>in</strong>d Hunde,<br />
Pferde, Delfi ne und Lamas. „Im Kontakt mit<br />
Tieren gibt es vielfältige positive Aspekte“,<br />
bestätigt Prim. Dr. Michael J. Merl, Leiter der<br />
Abteilung für K<strong>in</strong>der- und Jugendpsychi<strong>at</strong>rie<br />
an der Landes-Frauen- und K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik L<strong>in</strong>z.<br />
„In der K<strong>in</strong>der- und Jugendpsychi<strong>at</strong>rie erleben<br />
wir z.B., dass sich K<strong>in</strong>der leichter auf das<br />
Verhalten e<strong>in</strong>es Tieres e<strong>in</strong>stellen können, weil<br />
sie selbst darauf zugehen müssen. In dieser<br />
Kontaktsuche lernen K<strong>in</strong>der die Bedürfnisse<br />
des Tieres als Modell für soziales Verhalten<br />
kennen“, so Merl. Aber auch traum<strong>at</strong>isierte<br />
Menschen können nach Me<strong>in</strong>ung des Mediz<strong>in</strong>ers<br />
über Tiere e<strong>in</strong>e besondere Form von<br />
Nähe erleben und möglicherweise wieder zu<br />
e<strong>in</strong>em emotionalen Ausdruck fi nden. „Menschen<br />
mit Bee<strong>in</strong>trächtigungen s<strong>in</strong>d über den<br />
Kontakt mit Tieren zu neuromotorischen oder<br />
sensorischen Leistungen motivierbar“, ist Merl<br />
überzeugt. Und obwohl tiergestützte Therapie<br />
immer noch um wissenschaftliche Anerkennung<br />
r<strong>in</strong>gt, belegen viele Studien mittlerweile<br />
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