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Demokratische Volksrepublik Algerien - Ghorfa

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Länderprofil <strong>Algerien</strong><br />

anfahren. Insgesamt soll die Metro 32 000 Passagiere pro Tag transportieren. Im November<br />

2011 ist bereits die lang erwartete U-Bahn in der Hauptstadt Algier eröffnet worden. Die Linie<br />

hat 10 Haltestellen und erstreckt sich über eine Länge von 6,5 Kilometern. Die gesamten<br />

Kosten des Baus werden auf 90 Mrd. Dinar (rund 880 Mio. Euro) beziffert. Die Bauarbeiten<br />

begannen bereits 1982, wurden jedoch aus finanziellen Gründen und in Zeiten des<br />

Bürgerkrieges immer wieder unterbrochen.<br />

Im Bereich Straßenbau wurden in den letzten Jahren 15 neue Straßenbauprojekte im Wert<br />

von rund 300 Mio. Euro angegangen. Das größte Projekt ist die Ost-West-Autobahn, von der<br />

im April 20122 93% der Strecke freigegeben wurde. Im Novermber folgte dann der Abschnitt<br />

zwischen den Städten Lakhdaria (Bouira) und Larbaatache (Boumerdes), der eine Länge von<br />

37 km hat. Die algerische Regierung hat darüber hinaus den Bau einer weiteren<br />

Autobahnstrecke angekündigt. Das Investitionsvolumen wird auf 10 Mrd. US-Dollar beziffert.<br />

Der Wohnungsbau nimmt im Fünfjahresplan einen besonders wichtigen Stellenwert ein. Die<br />

Wohnungsnot ist eines der dringendsten Probleme in <strong>Algerien</strong>. Bis 2015 sollen mehr als 2<br />

Mio. neue Wohnungen entstehen. Knapp 60% der Wohnungen sollen im städtischen und 40%<br />

im ländlichen Raum entstehen. An weiteren geplanten Großbauprojekten sind zu erwähnen:<br />

Neuer Zentralbahnhof, Strandbäder, neue medizinische Fakultät, arabisch-südamerikanische<br />

Bibliothek. Das rund 5 Mrd. US-Dollar schwere Megaprojekt „Dounya“ soll als komplett neuer<br />

Stadtteil von Algier Wohnhäuser für das gehobene Marktsegment, Villen, Hotels, Malls und<br />

Freizeiteinrichtungen auf einer Fläche von 6 qkm umfassen.<br />

Im September 2010 kündigte das staatliche Strom- und Gasunternehmen Sonelgaz den Bau<br />

von acht neuen Kraftwerken bis 2018 an. Bis 2015 ist die Inbetriebnahme von 5.000 MW<br />

und bis 2020 von weiteren 4.500 MW anvisiert. Das würde das Produktionsvolumen auf mehr<br />

als 20.000 MW nahezu verdoppeln. Das Investitionsvolumen wird auf 48,5 Mrd. USD<br />

geschätzt. Neben diesen Plänen will Sonelgaz bis 2020 11,3 Mrd. USD in die Erweiterung des<br />

Stromnetzes investieren. Das Stromnetz soll von heute ca. 10.000 km auf über 44.000 km<br />

erweitert werden.<br />

Im Februar 2011 hat die algerische Regierung ein Programm zur Förderung von<br />

Erneuerbarem Energien aufgelegt. Bis 2030 sollen 40% des Stroms aus erneuerbaren<br />

Energien produziert werden. Insgesamt soll eine Kapazität von 22.000 MW erreicht werden.<br />

Das deutsche Unternehmen Centrotherm hat Anfang 2011 den Zuschlag für den Bau einer<br />

Solarmodulfabrik im Wert von 300 Mio. Euro in Rouiba erhalten. Geplant ist eine<br />

Jahreskapazität von PV-Zellen von bis zu 120 MW. Auftraggeber ist der staatliche<br />

Stromversorger Sonelgaz.<br />

Im Frühjahr 2011 haben das staatliche Energieunternehmen Sonatrach und seine Partner BP<br />

und Statoil einen Vertrag über 1,185 Mrd. USD mit Petrofac zur Entwicklung der zweiten<br />

Phase des In Salah-Erdgasfeldes unterschrieben. Der Vertrag sieht die Installation einer<br />

Anlage zur Aufbereitung von 17 Mio. Kubikmeter Erdgas am Tag, sowie das Bohren von 33<br />

Bohrlöchern in der In Salah Region vor. Das Ziel ist, den Output von 9 Mrd. Kubikmeter Ergas<br />

pro Jahr in den kommenden Jahren zu erhalten und sicherzustellen. Das Projekt soll im<br />

Vierten Quartal 2013 ans Netz gehen. Sonatrach, BP und Statoil betreiben das In Salah<br />

Ergasfeld gemeinschaftlich. <strong>Algerien</strong> ist der weltweit viertgrößte Exporteur von Ergas und der<br />

achtgrößte Exporteur von Rohgas. Damit ist <strong>Algerien</strong> einer der wichtigsten Großexporteure<br />

von Öl und Gas und ein wichtiger Gaslieferant Südeuropas und versorgt insbesondere<br />

Portugal, Spanien, Italien und Frankreich. Der Bau von zwei neuen Pipeline-Verbindungen<br />

zwischen <strong>Algerien</strong> und Spanien bzw. Italien soll die Transportkapazitäten bei der<br />

Erdgaslieferung nach Europa in den nächsten Jahren erhöhen. Laut dem algerischen<br />

Energieminister sollen Rückstände in der algerischen Petrochemie eventuell auch durch den<br />

Bau neuer Raffinerien aufgeholt werden.<br />

Stand: 07/2012 4

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