25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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Red Bull: Der Aufstieg in<br />
die Werbe-Stratosphäre<br />
von Hans Wu<br />
Der Begriff »Gassenfeger« ist ein Relikt aus einer mittlerweile<br />
fernen Vergangenheit. Gemeint sind damit Fernsehereignisse, die<br />
zum Zeitpunkt der Ausstrahlung den Großteil des Fernsehpublikums<br />
von der Straße holen. Der Stratosphärensprung von Felix<br />
Baumgartner war so ein »Gassenfeger«.<br />
Es waren Bilder, die sich bei Millionen von Fernsehzusehern in der<br />
ganzen Welt in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Es waren<br />
Bilder, die auch weit nach Sendeschluss, im Internet, von weiteren Millionen<br />
gesehen wurden. Es sind Bilder von der höchsten Werbereklame<br />
der Welt. Dabei passierte eigentlich nicht viel: Ein Mann in einem<br />
Raumanzug steigt aus einer Art Tonne, salutierte in die Kamera – und<br />
stürzte sich in die Tiefe. Und 3,2 Millionen Österreicher sahen zu.<br />
Auch jenseits der Grenzen der Alpenrepublik wurde der sechsminütige<br />
Sprung aus knapp 40.000 Metern über Null live übertragen. Beim<br />
Berlusconi-Sender »Italia 2« sahen 1,8 Millionen Italiener den Höhepunkt<br />
der Stratosphären-Performance. Der deutsche Nachrichtensender<br />
»n-tv« freute sich über einen Spitzenwert von sieben Millionen Zusehern.<br />
Einen Rekord konnte auch das Internet-Videoportal »Youtube«<br />
verzeichnen: Mit acht Millionen gleichzeitigen Sehern wurde sogar die<br />
erste Amtseinführung von Präsident Barack Obama, dem bisherigen<br />
Rekordhalter bei Liveübertragungen, geschlagen.<br />
Und die Alpenrepublik hat wieder Grund stolz zu sein: Wir sind Weltraum!<br />
Ein extraterrestrisch gesteigertes Selbstwertgefühl, das von<br />
einem Getränkeproduzenten aus dem Salzburger Fuschl spendiert<br />
wurde. Freilich: Über die Kosten des Fernsehstunts schweigt Red Bull.<br />
Eine »Summe von 50 Millionen Euro« wird kolportiert – mehr ist nicht<br />
zu erfahren.<br />
<strong>€CO</strong> fragte an kompetenter Stelle nach. In Graz befindet sich das Österreichische<br />
Weltraum-Forschungsinstitut. Ja, das gibt es tatsächlich.<br />
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