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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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ein und schlossen es auf Kosten des Steuerzahlers auf. Die Regionen<br />

gründeten mit Gemeinden, <strong>Sparkasse</strong>n, Baufirmen gemeinsame Entwicklungsgesellschaften<br />

und Bauträger, die das Ganze umsetzten und<br />

vermarkteten; die Kreditinstitute sorgten für die Vorfinanzierungen<br />

und halfen, Kunden mit unverschämt günstigen Krediten anzulocken;<br />

die Baufirmen bauten, die Gemeinden hofften auf neue Mitbürger und<br />

Steuerzahler und die Regionalpolitiker saßen in den Aufsichtsräten,<br />

kassierten saftige Zusatzeinkommen oder ließen auch mal ihren Parteien<br />

fette Spenden zukommen.<br />

Es war wie bei der »Subprime-Krise« in den USA. Solange dann auch<br />

noch die Immobi lienpreise kontinuierlich anstiegen, glich das System<br />

dem Stein der Weisen. Nur: Ab 2008 war auch hier die wunderbare Geldvermehrung<br />

vorüber. Die Immobilienpreise fielen, die Menschen konnten<br />

ihre Kredite nicht mehr bedienen. Der Baufortschritt stockte. Die<br />

Finanz ierungen wackelten, die Kassen gerieten in Schieflage. Milliarden<br />

von Krediten hätten abgeschrieben werden müssen. Und zahlreiche Banken<br />

hätten ehrlicherweise wohl in Konkurs gehen müssen.<br />

Spätestens zu diesem Zeitpunkt erhält die spanische Misere ein neue,<br />

abstoßende Fratze: Regierungskriminalität. Denn trotz hoffnungs loser<br />

Überschuldung wurde keine der maroden Kassen in die Insolvenz geschickt.<br />

Bankenaufsicht, Finanzministerium, Zentralbank, Justiz – alle<br />

verharrten im Nichtstun. Nicht nur, dass der Staat nicht eingriff, die<br />

Regierung verschlimmerte die Situation noch. Sieben Regional-<strong>Sparkasse</strong>n,<br />

jede für sich allein genommen ein Sanierungsfall, wurden zu einer<br />

Riesenbank, der heutigen Bankia-Gruppe, verschmolzen.<br />

Es war eine gigantische Bad-Bank, die nach außen hin freilich blütenweiß<br />

präsentiert wurde. Die kriminelle Konstruktion wurde schließlich<br />

auch noch an die Börse gebracht. Die Aktien wurden zu überhöhten<br />

Preisen überwiegend den Kunden der früheren sieben <strong>Sparkasse</strong>n,<br />

nunmehr eben den Kunden der Bankia, aufs Auge bzw. ins Depot gedrückt.<br />

Rund 350.000 Kunden, Sparer und Anleger, wurden so unter<br />

Mitwirkung der Regierung in die Miesen manövriert.<br />

Nur wenige Monate nach Ausgabe der Aktien waren diese bereits um<br />

75 Prozent ihres Ausgabepreises gefallen. Ein Betrug, dessen Ausmaß<br />

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