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Bibliografische Informationen der Deutschen <strong>Bibliothek</strong><br />
Die Deutsche <strong>Bibliothek</strong> verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />
Nationalbibliografie;<br />
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
1. Auflage 2010<br />
© 2010 by Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH,<br />
Gießen<br />
Printed in Germany<br />
ISBN 978-3-941703-79-7<br />
Verlag: DVG Service GmbH<br />
Friedrichstraße 17<br />
35392 Gießen<br />
0641/24466<br />
geschaeftsstelle@dvg.net<br />
www.dvg.net
Tierärztliche Hochschule Hannover<br />
Ultraschalluntersuchungen bei Bartagamen (Pogona<br />
vitticeps) unter Berücksichtigung klinischer,<br />
röntgenologischer und labordiagnostischer Parameter<br />
INAUGURAL – DISSERTATION<br />
zur Erlangung des Grades<br />
einer Doktorin der Veterinärmedizin<br />
- Doctor medicinae veterinariae -<br />
( Dr. med. vet. )<br />
vorgelegt von<br />
Stefanie Wachsmann<br />
aus Kassel<br />
Hannover 2010
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. M. Fehr (Klinik für Heimtiere,<br />
1. Gutachter: Prof. Dr. M. Fehr<br />
2. Gutachter: Prof. Dr. W.Meyer<br />
Tag der mündlichen Prüfung: 20.05.2010<br />
Reptilien, Zier- und Wildvögel)
Meinen Eltern
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Einleitung S.1<br />
2. Literaturübersicht S.3<br />
2.1. Die Gattung Pogona – Artbeschreibung, Lebensraum,<br />
Haltungsbedingungen S.3<br />
2.1.1. Systematik S.3<br />
2.1.2. Pogona vitticeps S.3<br />
2.2. Anatomische und histologische Grundlagen bei Echsen<br />
und speziell bei der Gattung Pogona S.6<br />
2.2.1. Herz S.6<br />
2.2.2. Kreislaufsystem S.7<br />
2.2.3. Trachea und Lunge S.7<br />
2.2.4. Magen-Darm-Trakt / Pankreas / Leber S.8<br />
2.2.5. Harnorgane S.9<br />
2.2.6. Genitalorgane S.10<br />
2.2.6.1. Männliche Geschlechtsorgane S.10<br />
2.2.6.2. Weibliche Geschlechtsorgane S.10<br />
2.2.7. Milz S.11<br />
2.2.8. Nebennieren S.11<br />
2.2.9. Schilddrüse / Nebenschilddrüse / Thymus S.12<br />
2.2.10. Fettkörper S.12<br />
2.3. Ultraschalluntersuchung allgemein S.<strong>13</strong><br />
2.3.1. Physikalische Grundlagen des Ultraschalls S.<strong>13</strong><br />
2.3.2. Technische Grundlagen des Ultraschalls S.16<br />
2.3.3. Sonographische Artefakte S.17
2.3.4. Sonographische Gewebedarstellung und Terminologie S.19<br />
2.4. Anwendungsgebiete der Ultraschalluntersuchung<br />
bei Reptilien S.20<br />
2.5. Durchführung der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien S.23<br />
2.6. Ultraschalluntersuchung der Organe bei Echsen S.24<br />
2.6.1. Herz-Kreislaufsystem S.24<br />
2.6.2. Leber und Gallenblase S.25<br />
2.6.3. Magen-Darm-Trakt / Pankreas S.26<br />
2.6.4. Milz S.27<br />
2.6.5. Harnorgane S.27<br />
2.6.5.1. Niere S.27<br />
2.6.5.2. Harnblase S.28<br />
2.6.6. Geschlechtsorgane S.29<br />
2.6.6.1. Ovarien und Eier S.29<br />
2.6.6.2. Hoden S.31<br />
2.6.6.3. Hemipenes S.31<br />
2.6.7. Fettkörper S.31<br />
2.6.8. Schilddrüse/ Nebenschilddrüse/ Thymus/ Nebennieren S.32<br />
2.6.9. Zölomhöhle S.32<br />
2.7. Röntgenologische Untersuchung bei Reptilien S.36<br />
2.7.1. Anwendungsgebiete bei Reptilien S.36<br />
2.7.2. Durchführung bei Echsen S.37<br />
2.7.3. Untersuchung einzelner Organe bei Echsen S.37<br />
2.7.3.1. Skelettsystem S.37<br />
2.7.3.2. Gastrointestinaltrakt S.38<br />
2.7.3.3. Urogenitaltrakt S.38
2.7.3.4. Kardiopulmonares System S.40<br />
2.7.3.5. Sonstige Strukturen und Pathologien S.41<br />
2.8. Blutuntersuchungen bei Pogona vitticeps S.41<br />
2.8.1. Blutentnahmetechnik S.41<br />
2.8.2. Blutparameter von Pogona vitticeps S.43<br />
2.9. Häufige Erkrankungen der Bartagamen (Pogona ssp.) S.45<br />
2.9.1. Parasitosen S.45<br />
2.9.2. Virale Erkrankungen S.48<br />
2.9.3. Bakterielle und mykotische Erkrankungen S.49<br />
2.9.4. Metabolische Erkrankungen S.51<br />
2.9.5. Erkrankungen des Gastrointestinalsystems S.53<br />
2.9.6. Erkrankungen des Reproduktionstraktes S.54<br />
2.9.7. Weitere Erkrankungen S.55<br />
3. Material und Methoden S.57<br />
3.1. Material S.57<br />
3.1.1. Patientengut S.57<br />
3.1.2. Unterbringung der Tiere S.57<br />
3.1.3. Technische Ausrüstung S.58<br />
3.1.3.1. Ultraschalltechnik S.58<br />
3.1.3.2. Röntgentechnik S.58<br />
3.1.3.3. Geräte zur Auswertung der Blutchemie und des<br />
Hämatokrits S.58<br />
3.1.3.4. Geräte zur parasitologischen Kotuntersuchung S.59<br />
3.2. Methode S.59
3.2.1. Haltung der Tiere<br />
und klinische Allgemeinuntersuchung S.59<br />
3.2.2. Ultraschalluntersuchung S.60<br />
3.2.2.1. Untersuchungsgang S.60<br />
3.2.2.2. Messung und Beurteilung S.61<br />
3.2.2.3. Lage und Fixation der Tiere,<br />
sowie Positionierung des Schallkopfes S.61<br />
3.2.2.4. Vorversuche im Wasserbad S.64<br />
3.2.3. Röntgenologische Untersuchung S.64<br />
3.2.4. Laboruntersuchung S.65<br />
3.2.4.1. Blutentnahmetechink S.65<br />
3.2.4.2. Bestimmung der Blutparameter S.66<br />
3.2.4.3. Parasitologische Kotuntersuchung S.67<br />
3.2.5. Statistische Auswertungen S.68<br />
4. Ergebnisse S.70<br />
4.1. Klinische Untersuchung S.70<br />
4.2. Ultraschalluntersuchung der Organe S.71<br />
4.2.1. Herz S.71<br />
4.2.2. Leber S.72<br />
4.2.3. Gallenblase S.73<br />
4.2.4. Magen-Darm-Trakt S.74<br />
4.2.5. Gonaden S.76<br />
4.2.5.1. Hoden S.77<br />
4.2.5.2. Ovarien S.78<br />
4.2.6. Nieren S.80
4.2.7. Fettkörper S.83<br />
4.2.8. Milz, Pankreas, Schilddrüse und Nebenschilddrüse,<br />
Nebennieren und Thymus S.83<br />
4.2.9. Zölomhöhle S.83<br />
4.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung S.84<br />
4.4. Beziehung Hodenlänge zu Rumpflänge S.87<br />
4.5. Röntgenologische Untersuchung S.88<br />
4.6. Vergleich Organdarstellbarkeit Röntgen / Ultraschall S.89<br />
4.7. Lage der Organe: Vergleich von Röntgenbild und<br />
Ultraschalluntersuchung S.90<br />
4.8. Blutuntersuchung S.93<br />
4.9. Parasitologische Kotuntersuchung S.96<br />
5. Diskussion S.97<br />
5.1. Patientengut S.97<br />
5.2. Sonographische Untersuchung S.98<br />
5.2.1. Untersuchungsmethode S.98<br />
5.2.2. Sonographische Darstellung einzelner Organe S.99<br />
5.2.2.1. Herz S.100<br />
5.2.2.2. Leber und Gallenblase S.101<br />
5.2.2.3. Fettkörper S.102<br />
5.2.2.4. Magen-Darm-Trakt S.102<br />
5.2.2.5. Hoden S.103<br />
5.2.2.6. Ovarien S.103<br />
5.2.2.7. Niere S.104<br />
5.2.2.8. Freie Flüssigkeit S.105
5.2.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung S.105<br />
5.3. Röntgen im Vergleich zur Ultraschalluntersuchung S.108<br />
5.4. Blutparameter S.110<br />
5.5. Parasitologische Kotuntersuchung S.1<strong>13</strong><br />
6. Zusammenfassung S.114<br />
7. Summary S.116<br />
8. Literaturverzeichnis S.118<br />
9. Abkürzungsverzeichnis S.<strong>13</strong>6<br />
10.Abbildungsverzeichnis S.<strong>13</strong>8<br />
11.Tabellenverzeichnis S.140<br />
12.Anhang S.141<br />
Danksagung S.147
1. Einleitung:<br />
Die Haltung von Reptilien ist in Deutschland schon lange nicht mehr den zoologischen<br />
Einrichtungen vorbehalten. Mittlerweile stellt sie einen stetig wachsenden Bereich der<br />
privaten Haustierhaltung dar. Dem praktizierenden Tierarzt werden daher zunehmend<br />
verschiedenste Reptilienspezies von Schildkröten über Schlangen bis hin zu Echsen in der<br />
Sprechstunde vorgestellt. Zusätzlich stellen die Tierbesitzer immer höhere Ansprüche an die<br />
tierärztliche Versorgung ihrer Tiere. Um dem Trend gerecht zu werden, muss die Diagnostik<br />
in diesem relativ jungen Bereich der Tiermedizin vorangetrieben werden.<br />
Unter den Echsen sind vor allem die Bartagamen (Pogona vitticeps) beliebte Haustiere<br />
geworden. Sie sind nahezu problemlos in Gefangenschaft zu vermehren. Im Vergleich zu<br />
anderen Reptilienspezies ist das Handling durch ihre moderate Körpergröße und ihr<br />
vergleichsweise ruhiges Wesen relativ einfach, ihr Verhaltensspektrum - vor allem bei Paar-<br />
oder Gruppenhaltung - dafür sehr breit. Dennoch haben sie, wie alle anderen Reptilien auch,<br />
besondere Fütterungs- und Haltungsansprüche, die bei Nichtbeachtung auf Dauer zu<br />
Erkrankungen führen. Neben den zum Teil haltungsbedingten Erkrankungen, wie z.B.<br />
Hypokalzämien, Legenot oder Leber- und Nierenerkrankungen, können bei den Tieren noch<br />
viele weitere Erkrankungen wie beispielsweise diverse Parasitosen, bakterielle Infektionen<br />
und Viruserkrankungen diagnostiziert werden. Voraussetzung für das Erkennen der<br />
Erkrankung und die daraufhin erfolgende Therapie sind die Kenntnis des Tierarztes und der<br />
gezielte Einsatz von diagnostischen Hilfsmitteln. Hierzu zählen insbesondere die Blutanalyse,<br />
das Röntgen, die parasitologische Kotuntersuchung sowie zunehmend auch die Sonographie.<br />
Bei den verschiedenen Reptilienspezies konnte die Ultraschalluntersuchung bereits breite<br />
diagnostische Zwecke erfüllen. Hauptsächlich fand sie Anwendung in der<br />
Geschlechtsbestimmung und Beurteilung des Reproduktionstraktes bei Schlangen, Echsen<br />
und Schildkröten. Aber auch einzelne Herzerkrankungen, Leberveränderungen und<br />
Nierenerkrankungen konnten per Ultraschall nachgewiesen werden. Um überhaupt die<br />
Struktur und Lage von Organen im Ultraschall beurteilen zu können, wurden bereits einige<br />
grundlegende Studien vorgenommen, die sich mit der physiologischen Echoanatomie bei<br />
verschiedenen Reptilienspezies, wie z.B. dem Grünen Leguan, verschiedenen Waranen,<br />
Boiden und Wasserschildkröten beschäftigen.<br />
In der hier vorgelegten Studie soll für die Bartagame ein Beitrag zur normalen Echoanatomie<br />
geleistet werden, um zukünftig physiologische von pathologischen Zuständen im Ultraschall<br />
besser unterscheiden zu können. Hierfür wurden 42 klinisch gesunde Tiere vorwiegend aus<br />
Privathaltungen sonographisch untersucht. Die Lage der Organe sowie ihr physiologisches<br />
Erscheinungsbild im Ultraschall werden beschrieben und bildlich dargestellt. Weiterhin<br />
wurden Röntgenuntersuchungen angefertigt, um die Darstellbarkeit der Organe im Röntgen<br />
- 1 -
und Ultraschall zu vergleichen. Schließlich wurden Blutanalysen durchgeführt, um die<br />
vorliegende Literatur zu Blutparametern bei Bartagamen zu ergänzen. Von 24 Tieren konnten<br />
außerdem Kotproben gewonnen werden, die parasitologisch ausgewertet wurden.<br />
Ziel der Arbeit ist es, die diagnostischen Möglichkeiten speziell bei der Bartagame zu<br />
erweitern, um den steigenden Anforderungen in der Reptilienmedizin gerecht zu werden.<br />
Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem Beitrag von grundlegenden Erkenntnissen zu<br />
physiologischen sonographischen Befunden bei dieser Reptilienspezies, die letztendlich die<br />
Abgrenzung zu pathologischen Strukturen erst ermöglichen und damit wesentlich zu einer<br />
fundierten Diagnose beitragen.<br />
- 2 -
2. Literaturübersicht<br />
2.1. Die Gattung Pogona – Artbeschreibung, Lebensraum,<br />
Haltungsbedingungen<br />
2.1.1. Systematik<br />
Die Bartagamen (Pogona ssp.) werden der Ordnung der Squamata (= Schuppenkriechtiere)<br />
zugeordnet. Innerhalb dieser Ordnung gehören sie zur Unterordnung der Sauria (= Echsen),<br />
der wiederum die Familie der Agamidae (= Agamen) untergeordnet ist (O'MALLEY 2008).<br />
Der Gattungsname Pogona leitet sich vom griechischen Wort „pogon“ = „Bart“ ab. Es<br />
beschreibt hiermit ein auffälliges Gattungsmerkmal, nämlich den bei einigen Arten mehr bzw.<br />
weniger stark ausgebildeten schuppigen „Bart“ an der Kehle. Charakteristisch für die Arten<br />
der Gattung Pogona sind eine durchschnittliche Anzahl von 24 Präsacralwirbeln (= Wirbel<br />
vor dem Beckenbereich), verlängerte erste Ceratobrachialspangen (= Teile des Zungenbeins),<br />
die zur Aufspreizung der Kehle und damit zum Aufstellen des „Bartes“ benutzt werden<br />
können und zwei oder mehr Schuppen zwischen den Präanofemoralporen, welche sich ventral<br />
auf den Oberschenkeln befinden und zur Kloake ziehen (GREER 1989). Die Bartagamen<br />
können anhand mehrerer äußerlicher Merkmale in verschiedene Arten unterteilt werden. Zu<br />
diesen Merkmalen gehören unter anderem die Körperlänge, die Kopfform, die Ausprägung<br />
der Kehlschuppen sowie der seitlichen Stachelschuppen, die Anordnung der Stachelschuppen<br />
auf der Dorsalseite des Kopfes, die Färbung und das Verhältnis der Schwanzlänge bzw.<br />
Länge der Hintergliedmaßen zur Kopf-Rumpf-Länge (KÖHLER et al. 2003). Die Einteilung<br />
der Arten ist in der Literatur nicht ganz einheitlich. So können je nach Beurteilungsschema<br />
sechs bis acht Arten unterschieden werden: P. barbata, P. henrylawsoni, P. microlepidota, P.<br />
minima, P. minor, P. mitchelli, P. nullabor und P. vitticeps (CANNON 2003, KÖHLER et al.<br />
2003). Früher wurden die Agamen der Gattung Pogona in einem besonderen<br />
Gattungskomplex, der Amphibolurus barbatus – Gruppe zusammengefasst (BADHAM 1976),<br />
weshalb heute noch in älteren Publikationen der Gattungsname „Amphibolurus“ anstatt der<br />
Bezeichnung „Pogona“ auftaucht.<br />
2.1.2. Pogona vitticeps:<br />
Im Folgenden wird die Art Pogona vitticeps näher beschrieben, da diese in Deutschland am<br />
häufigsten gehalten wird und ausschließlich für die Untersuchungen dieser Arbeit verwendet<br />
- 3 -
wurde. Weiterhin wird die Zwergbartagame P. henrylawsoni in Deutschland gehalten, ist aber<br />
bei weitem nicht so verbreitet wie P. vitticeps (HAUSCHILD 2007).<br />
Artmerkmale:<br />
Pogona vitticeps zeichnet sich durch eine ausgeprägt dreieckige Kopfform aus. Im Zentrum<br />
der Kehle befinden sich vergrößerte Stachelschuppen. Die Occipital-Querreihe der dorsalen<br />
Kopfstacheln ist regelmäßig und verläuft in nahezu gerader Linie. Oberhalb des Trommelfells<br />
sowie am Hinterhaupt und am Mundwinkel befinden sich ebenfalls Gruppen von<br />
Stachelschuppen. Die Rückenschuppen sind heterogen und die Bauchschuppen sind mehr<br />
oder weniger deutlich gekielt. An beiden Seiten verläuft jeweils eine regelmäßige<br />
Stachelschuppenreihe. Es sind 9 - 19 Präanofemoralporen vorhanden. Die Art erreicht etwa<br />
eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von bis zu 250 mm bei einer Gesamtlänge von bis zu 500<br />
mm (KÖHLER et al. 2003). Die Beine sind kurz und kräftig und der Schwanz ist gedrungen<br />
und gleichmäßig beschuppt. Die Tiere können sehr unterschiedlich gefärbt sein. Meist ist der<br />
Körper grau gefärbt, er kann aber auch gelb, braun oder rostrot getönt sein. In den USA sind<br />
verschiedene Farbzüchtungen auf dem Markt. Ausgehend von besonders intensiv gefärbten<br />
wilden Exemplaren wurden Zuchtlinien entwickelt, deren Nachkommen u.a. unter den<br />
Bezeichnungen „Sandfire Dragon“, „Red Gold Dragon“, „Red Dragon“, „Yellow Dragon“<br />
und „Pastel Dragon“ verkauft werden (HAUSCHILD u. BOSCH 2003).<br />
Geschlechtsmerkmale:<br />
Bartagamen besitzen einen Geschlechtsdimorphismus, der jedoch erst mit Erreichen der<br />
Geschlechtsreife deutlich ausgeprägt ist. Bei Jungtieren unter drei Monaten ist die Diagnose<br />
des Geschlechts anhand sekundärer Geschlechtsmerkmale in der Regel sehr unsicher. Ab<br />
diesem Zeitpunkt jedoch sind die Hemipenistaschen der Männchen so ausgeprägt, dass eine<br />
Geschlechtsbestimmung durch Anheben des Schwanzes und Betrachten der<br />
Schwanzunterseite möglich wird (HAUSCHILD u. BOSCH 2003). PALIKA (2003) hingegen<br />
hält die Geschlechtsbestimmung erst ab dem Alter von zwei Jahren für sicher. Neben den<br />
Hemipenistaschen können die Femoralporen zur Geschlechtbestimmung herangezogen<br />
werden. Diese befinden sich an der Innenseite der Oberschenkel und werden zum Setzen von<br />
Duftmarken genutzt. Sie sind bei den Männchen deutlicher ausgeprägt als bei den Weibchen<br />
(Abb.1). Weiterhin besitzen Männchen häufig breitere und größere Köpfe, sowie eine etwas<br />
größere Kloakenöffnung als die Weibchen (KÖHLER et al. 2003). Meist ist auch die<br />
Fähigkeit, den Bart schwarz zu färben, bei den Männchen stärker ausgeprägt (MÜLLER<br />
2002). Werden mehrere Männchen zusammen gepflegt, so kann es passieren, dass<br />
- 4 -
unterlegene Tiere sich morphologisch den Weibchen anpassen, was eine definitive<br />
Geschlechtsbestimmung dann oft schwierig macht (KÖHLER et al. 2003).<br />
Abbildung 1: Geschlechtsbestimmung bei Pogona vitticeps. Femoralporen (Pfeile) bei<br />
weiblicher (links) und männlicher (rechts) Bartagame.<br />
Natürlicher Lebensraum.<br />
Die Agamen der Gattung Pogona sind ausschließlich in Australien beheimatet. Die Art<br />
Pogona vitticeps wird auch als „Inland Bearded Dragon“ (DE VOSJOLI et al. 2001) oder<br />
„Central Bearded Dragon“ (CANNON 2003) bezeichnet, da sie im Binnenland aller östlichen<br />
Bundesstaaten bis hin zur östlichen Hälfte Südaustraliens und dem südöstlichen<br />
Nordterritorium verbreitet ist (HAUSCHILD u. BOSCH 2003). Dort bewohnt sie trockenheiße,<br />
steppenartige bis wüstenartige Gebiete mit eher lichter Baumvegetation und<br />
vorwiegend Gras- und Buschbewuchs. Häufig werden von den Tieren exponierte Plätze als<br />
Sonnenplätze ausgesucht, an denen sie sich die meiste Zeit des Tages aufhalten (KÖHLER et<br />
al. 2003). Die Niederschlagsmenge beträgt in diesen Gebieten weniger als 500 mm jährlich.<br />
Die Lufttemperaturen liegen in den australischen Wintermonaten von Mai-September bei 25-<br />
28°C tagsüber und 10-15°C nachts und im Sommer bei 33-38°C tagsüber und 20-24°C nachts<br />
(KÖHLER et al. 2003). Jungtiere von P. vitticeps ernähren sich zu einer Hälfte von tierischer<br />
(v.a. Insekten) und zur anderen von pflanzlicher Kost. Adulte Tiere hingegen fressen über 90<br />
% pflanzliche Kost (KÖHLER et al. 2003). Die Futteraufnahme richtet sich stark nach dem<br />
Angebot des Verbreitungsgebietes, welches auch je nach Jahreszeit variiert. So ernähren sich<br />
die Tiere aus einem breiten Spektrum an Blüten, verschiedenen Pflanzen, Samen, Käfern usw.<br />
(HOSER 1997).<br />
- 5 -
Haltung in Gefangenschaft:<br />
Der natürliche Lebensraum der Tiere sollte in Gefangenschaft so gut wie möglich<br />
nachempfunden werden. Die Einrichtung des Terrariums orientiert sich daher idealerweise an<br />
den Verhältnissen in Zentralaustralien. Als Bodengrund werden gern Sand oder<br />
Blättereinstreu verwendet. Klettermöglichkeiten sowie Unterschlupfmöglichkeiten werden oft<br />
in Form von Steinen oder Ästen angeboten. Zugang zu Wasser sollte vorhanden sein<br />
(CANNON 2003). Nach dem Gutachten über „die Mindestanforderungen an die Haltung von<br />
Reptilien“ sollte die Terrariengröße für ein Tier von 25 cm KRL mindestens 125 cm Länge x<br />
100 cm Breite x 75 cm Höhe betragen. Für jedes weitere Tier müssen zusätzlich 15% Fläche<br />
addiert werden (DGHT 2001). Die bevorzugte Körpertemperatur (PBT = preferred body<br />
temperature) der Bartagamen beträgt im Durchschnitt 35°C, ihre bevorzugte<br />
Temperaturspanne (POTR = preferred optimum temperature range) beträgt etwa 5-6°C, um<br />
die PBT zu erreichen. Demnach sollten im Terrarium Temperaturen von ca. 29-41°C<br />
gewährleistet sein, damit die Tiere ihre Körperfunktionen aufrecht erhalten können.<br />
Insbesondere sollte ein Spotstrahler angebracht werden, um lokal hohe Temperaturen zu<br />
gewährleisten und den natürlichen Sonnenplatz nachzuahmen. Die Luftfeuchte sollte nur um<br />
die 30-40% betragen (CANNON 2003). Pflanzliche Nahrung (z.B. verschiedene Salate,<br />
Zucchini, Apfel, Birne, Melone) sollte den Tieren täglich angeboten werden, während<br />
tierische Kost (z.B. Heimchen, Grillen, Mehlwürmer, Spinnen) nur alle zwei Tage auf dem<br />
Speiseplan stehen muß. Juvenile Tiere benötigen hingegen einen größeren Anteil tierischer<br />
Kost bekommen (CANNON 2003, KÖHLER et al. 2003).<br />
2.2. Anatomische und histologische Grundlagen bei Echsen und speziell bei der<br />
Gattung Pogona:<br />
2.2.1. Herz<br />
Das Herz der Bartagamen besteht wie bei allen anderen Vertretern der Squamata sowie der<br />
Schildkröten aus drei Kammern, nämlich den zwei vollständig voneinander getrennten<br />
Vorhöfen (Atrium dexter und sinister) und der Hauptkammer (Ventrikel). Der Ventrikel wird<br />
durch Septen in drei unvollständig voneinander abgegrenzte Kammern unterteilt, die Cava<br />
pulmonale, venosum und arteriosum. Funktionell kann durch diese Septierung, sowie durch<br />
die nur jeweils einseitige Kontraktion der Ventrikelhälften weitgehend eine Trennung des<br />
venösen und arteriösen Blutflusses erreicht werden (KÖHLER et al. 2003, MURRAY 2006).<br />
Die Form des Herzens ist konisch und seine Spitze ist nach kaudal gerichtet. Es liegt recht<br />
median auf Höhe der Vordergliedmaßen im Bereich des knöchernen Schultergürtels<br />
- 6 -
(BELLAIRS 1969, WEBB et al. 1971, BARTEN 1996). Bei höher entwickelten Echsen, wie<br />
den Waranen (Varanus spp.), ist das Herz nach kaudal abgestiegen (O`MALLEY 2008).<br />
2.2.2. Kreislaufsystem<br />
Sauerstoffarmes Blut aus dem kaudalen Körperbereich wird über die hintere Hohlvene (Vena<br />
cava caudalis) zum Herzen geleitet. Die relativ große ventrale Abdominalvene liegt median<br />
der Innenseite der Bauchwand an und sammelt Blut aus dem ventralen Teil der Bauchwand.<br />
Sie mündet schließlich in die hintere Hohlvene. (PORTER 1972, ANDERSON 1991, BOYER<br />
1991). Das Blut aus dem Leberpfortadersystem, das vom Gastrointestinaltrakt über die<br />
Pfortader in die Leber gelangt, sowie aus dem Nierenpfortadersystem, wird ebenfalls der<br />
hinteren Hohlvene zugeführt (PORTER 1972, ROMER u. PARSON 1983, PETERS 1985d).<br />
Die vorderen Hohlvenen (Vv. cavae craniales) sind paarig und münden über einen<br />
gemeinsamen Gefäßstamm mit der hinteren Hohlvene, den sog. Sinus venosus (MURRAY<br />
2006) dorsal am Herz in den rechten Vorhof ein (PETERS 1985d). Das Blut fließt nun vom<br />
rechten Vorhof in das Cavum venosum und weiter ins Cavum pulmonale der Hauptkammer.<br />
Von dort aus gelangt das Blut über die beiden Pulmonalarterien (Aa. pulmonales) zur Lunge.<br />
Sauerstoffreiches Blut gelangt nun über die Pulmonalvenen (Vv. pulmonales) ins linke<br />
Atrium und weiter ins Cavum arteriosum der Hauptkammer. Bei der Systole wird nun das<br />
Blut durch das noch teilweise kontrahierte Cavum venosum in den großen Kreislauf abgeführt<br />
(MURRAY 2006). Im Unterschied zum Säuger sind bei Reptilien stets ein linker und ein<br />
rechter Aortenbogen entwickelt, die sich median ventral der Wirbelsäule und dorsal der<br />
Mesenterialwurzel zur Aorta dorsalis vereinigen. Diese setzt sich nach Abspaltung der Aa.<br />
iliacae zur Versorgung der Hintergliedmaßen am hinteren Körperende in die A. caudalis fort<br />
(PORTER 1972, ROMER u. PARSON 1983, PETERS 1985d).<br />
Zum Kreislaufsystem speziell bei Bartagamen lassen sich nur wenige Angaben in der<br />
Literatur finden. KÖHLER et al. (2003) beschreiben lediglich, dass auch bei den Bartagamen<br />
ein Nieren-Pfortader-Kreislauf existiert, so dass das Blut aus den Hinterextremitäten zunächst<br />
durch die Nieren strömt.<br />
2.2.3. Trachea und Lunge<br />
Etwa in Höhe des Herzens teilt sich bei den Bartagamen die Trachea in die zwei<br />
Hauptbronchien, die je einen Lungenflügel versorgen. Ihre Lungenflügel haben im kranialen<br />
Bereich eine deutliche, durch kleine Septen hervorgerufene Kammerung. Im kaudalen Teil<br />
sind sie von eher sackartiger Struktur. Die Lunge von Pogona ssp. liegt insgesamt im<br />
- 7 -
kranialen Bereich der Zölomhöhle, dorsal der Leber. Das Peritoneum der Bartagamen ist nicht<br />
nur im Bereich der Lunge, sondern auch in der gesamten Leibeshöhle stark pigmentiert und<br />
erscheint dunkelbraun-schwarz (KÖHLER et al. 2003). Bei Echsen verleiht die starke<br />
Fältelung der Kammerwände und der dichte Besatz mit Alveolen der Lunge eine<br />
schwammartige Konsistenz (BELLAIRS 1969, PORTER 1972, DAVIES 1981, STARCK<br />
1982, PETERS 1985a, BARTEN 1996, MURRAY 1996). Im histologischen Schnitt lässt sich<br />
ein Flimmerepithel in der Trachea nachweisen, welches im kaudalen Teil zahlreiche Schleim<br />
sezernierende Zellen enthält. Die Lunge wird von glatter Muskulatur unterstützt (FRYE<br />
1991).<br />
2.2.4. Magen-Darm-Trakt/ Pankreas/ Leber<br />
Der kraniale Teil des Magen-Darm-Traktes wird bei der Bartagame, wie auch bei anderen<br />
Echsen, von Mund- und Rachenhöhle, Ösophagus und Magen gebildet, während der kaudale<br />
Teil aus Dünndarm, Dickdarm (Kolon und Rektum) und Kloake besteht. Der Ösophagus der<br />
Bartagamen ist relativ lang, verläuft wie bei allen Echsen dorsal der Leber und mündet<br />
schließlich in den Magen. Er ist mit glatter Muskulatur ausgestattet und weist eine starke<br />
Längsfältelung auf (PORTER 1972, SKOCZYLAS 1978, PETERS 1985e, KÖHLER et al.<br />
2003). Der Magen hat bei Echsen eine c-förmig gebogene Form. Der kraniale Fundusbereich<br />
ist stark gefältelt und befindet sich auf der linken Seite, während der Pylorusbereich weniger<br />
starke Falten aufweist und zur rechten Seite zieht. Das Pankreas ist an den Pylorusbereich des<br />
Magens unmittelbar angelagert und ist im Allgemeinen bei Echsen in drei Lappen unterteilt<br />
(GABE u. SAINT GIRONS 1972, KÖHLER et al. 2003). Auch bei den Bartagamen befindet<br />
sich der Magen überwiegend auf der linken Seite und zieht in seinem Verlauf zur rechten<br />
Seite herüber. Das Pankreas liegt ihm dabei eng an. Der kardiale Teil des Magens der<br />
Bartagame ist erweitert und weist eine noch stärkere Längsfältelung als der Ösophagus auf.<br />
Die Milz liegt dem Magen dorsal an (KÖHLER et al. 2003). Der Pylorus mündet mit dem<br />
wallförmigen Sphincter pylori in den Dünndarm. Dieser erstreckt sich im mittleren Teil der<br />
Zölomhöhle und nimmt im kranialen, pylorusnahen Teil noch Gallengang und die<br />
Pankreasmündung auf. Das sich anschließende Kolon ist bei den Bartagamen im Gegensatz<br />
zum Dünndarm stark erweitert. Im mittleren Teil befindet sich eine deutliche Einschnürung,<br />
die hin und wieder ein Passagehindernis darstellen kann. Kaudal verengt sich das Kolon<br />
wieder zum Rektum hin, welches schließlich ins Koprodaeum der Kloake mündet. Ans<br />
Koprodaeum schließt sich das Urodaeum und letztendlich das Proktodaeum an (KÖHLER et<br />
al. 2003).<br />
Die Leber ist bei den Echsen in zwei Hauptlappen unterteilt und erstreckt sich vom kranialen<br />
Zölomhöhlenbereich bis in den kaudalen hinein und ist von braun-schwarzroter Farbe<br />
- 8 -
(BELLAIRS 1969, MARCUS 1983, PETERS 1985e). Aufgrund physiologischer<br />
Glycogenspeicherung vor dem Winterschlaf ist sie Größenschwankungen unterlegen<br />
(MARCUS 1983). Der rechte (ventrale) Leberlappen der Bartagamen zieht weiter nach<br />
kaudal, während sich der linke (dorsale) Leberlappen im kranialen-mittleren<br />
Zölomhöhlenbereich befindet. Im kranialen Bereich des rechten Lappens ist bei den Pogona<br />
ssp. die Gallenblase lokalisiert (KÖHLER et al. 2003). Die Pfortader und die Lebervene<br />
verlaufen allgemein bei den Echsen median im Lebergewebe und teilen die Leber in zwei<br />
Lobi. Die Lebervene vereinigt sich schließlich mit der Vena cava caudalis (JACOBSON<br />
2007).<br />
2.2.5. Harnorgane<br />
Die Nieren der Bartagamen sind paarig angelegt, länglich und von braunroter Farbe. Sie sind<br />
weitgehend retroperitoneal im Bereich des Beckengürtels gelegen (KÖHLER et al. 2003). Sie<br />
sind bei Echsen generell gelappt (O'MALLEY 2008). Sie besitzen im Allgemeinen nur<br />
wenige Nephrone und keine Henle Schleife. Das Reptiliennephron unterscheidet sich im<br />
Aufbau deutlich vom Säugernephron. Es besteht aus einem Nierenkörperchen, einem langen<br />
dicken, proximal gewundenem Tubulus, einem kurzen, dünnen intermediären Segment und<br />
einem kürzeren distalen Tubulus. Bei männlichen Echsen und Schlangen entwickelt sich der<br />
Endteil der Nierentubuli zu einem Geschlechtssegment (PALMER et al. 1997). Während der<br />
Fortpflanzungszeit hypertrophieren die Zellen dieses Segments deutlich und füllen sich mit<br />
eosinohilen Granula. Die Funktion des Segments ist noch nicht eindeutig geklärt, es gibt<br />
jedoch mehrere Erklärungsansätze. Zunächst wäre denkbar, dass das in den Granula<br />
befindliche Sekret eine Art Verschluss der Kloake herbeiführt, um eine Kopulation durch<br />
andere Männchen zu verhindern. Andererseits ist es möglich, dass das Sekret die Tubuli<br />
während der Kopulation blockiert und somit Urin und Spermien voneinander separiert.<br />
Letztendlich könnte das Sekret jedoch auch lediglich zur Ernährung des Spermien dienen<br />
(HOLZ 2006). Es unterliegt eindeutig dem Einfluss von Androgenen, da es nach einer<br />
Kastration atrophiert (PALMER et al. 1997).<br />
Die Harnleiter spalten sich von der Ventralfläche der Niere ab und münden ins Urodaeum der<br />
Kloake. Da die Familie der Agamidae nur eine rudimentäre, nicht funktionelle Harnblase<br />
besitzt, fließt die Flüssigkeit vom Urodaeum aus direkt ins Rektum und Kolon zurück und<br />
wird dort gespeichert (HOLZ 2006).<br />
- 9 -
2.2.6. Genitaltrakt<br />
2.2.6.1. Männliche Geschlechtsorgane<br />
Die männlichen Gonaden befinden sich bei Echsen intrazölomal weitgehend in der<br />
Körpermitte am Übergang vom zweiten zum dritten Drittel der Zölomhöhle. Der rechte<br />
Hoden ist bei den Squamaten dabei typischerweise kranial des linken lokalisiert (FOX 1977,<br />
PALMER et al. 1997). Bei den Bartagamen sind sie rundlich geformt und unterliegen<br />
sexualzyklischen Größenvariationen. Die schlauchförmigen Nebenhoden liegen den Hoden<br />
seitlich an und münden in die Samenleiter, welche zusammen mit den Harnleitern über die<br />
Ventralflächen der Nieren verlaufen und durch die sog. Urogenitalpapille in die Kloake<br />
münden (KÖHLER et al. 2003).<br />
Die paarigen Hemipenes der Bartagamen befinden sich in zwei separaten Taschen distal der<br />
Kloake. Sie stehen nicht in direkter Verbindung zu den Samenleitern, sondern sind stattdessen<br />
mit einer Rinne, dem Sulcus spermaticus, auf der Ventralseite versehen, durch welche die<br />
Spermien in die weibliche Kloake transportiert werden (KÖHLER et al. 2003).<br />
2.2.6.2. Weibliche Geschlechtsorgane<br />
Die Ovarien befinden sich bei den Echsen generell in derselben anatomischen Lage wie die<br />
Hoden bei den männlichen Tieren. Deshalb ist auch hier das rechte Ovar etwas kranial des<br />
linken gelagert. Je nach Funktionszustand besitzen die dort befindlichen Follikel<br />
unterschiedliche Größe und Konsistenz. Die Schichtung des Ovars beginnt von außen nach<br />
innen mit der fibrösen Tunica albuginea, die das Kortexgewebe des Ovars umgibt. Das<br />
Kortexgewebe setzt sich aus dem bindegewebigen Stroma, den Follikeln in Anbildung und<br />
Blüte sowie den artresierten Follikeln und Gelbkörpern zusammen. Der Eileiter weist fünf<br />
Anteile auf. Von kranial nach kaudal besteht er aus dem Infundibulum, der am längsten<br />
ausgebildeten Tuba uterinae, dem Isthmus, dem schalenbildenden Uterus und der kurzen<br />
geraden Vagina, welche wiederrum durch die Genitalpapille ins Urodeaum mündet<br />
(BELLAIRS 1969, PORTER 1972, FOX 1977, PETERS 1985c, PALMER et al. 1997,<br />
KÖHLER et al. 2003). Die anatomischen Verhältnisse bei Echsen allgemein stimmen hier<br />
weitgehend mit denen der Bartagame überein. KÖHLER et al. (2003) beschreiben die Lage<br />
der Ovarien als seitlich der Körpermitte gelegen, dorsal, etwa am Übergang vom zweiten zum<br />
dritten Drittel der Leibeshöhle. Die Follikel sind als blasige Gebilde je nach Funktionsstadium<br />
des Ovars mehr oder weniger deutlich zu erkennen. Die Eileiter ziehen seitlich nach kaudal.<br />
Die Nebennieren befinden sich kaudal der Nieren. Zum Aufbau und Struktur der<br />
- 10 -
verschiedenen Funktionskörper des Ovars werden keine Angaben gemacht (KÖHLER et al.<br />
2003).<br />
Bei der Reifung der Follikel zu Eiern wird zunächst Vitellogenin, das in der Leber gebildet<br />
wird, von den unreifen Follikeln aus dem Blut aufgenommen. Nachdem die vitellogenen<br />
Follikel am Ovar zu einer gewissen Größe herangereift sind, kommt es zur Ovulation. Sie<br />
durchwandern den Eileiter, wobei nur noch wenige Nährstoffe in die Follikel eingelagert<br />
werden (DENARDO 2006). Bei Schildkröten und Schlangen wird im Eileiter Albumin um<br />
die Eigelbschicht der Follikel angelagert. Bei Brückenechsen, Schlangen und Echsen passiert<br />
dies nicht, sie besitzen keine Drüsen im betreffenden Eileiterabschnitt. Bei einigen Squamaten<br />
sind dennoch Albumine in Eiern nachgewiesen worden, deren Herkunft jedoch unbekannt ist<br />
(JACOBSON 2007). Die Eischale wird letztendlich im Uterus gebildet. Hierfür sind<br />
bestimmte kalkhaltige Drüsen in der Mukosa verantwortlich (JACOBSON 2007).<br />
2.2.7. Milz<br />
Die Milz der Bartagamen befindet sich dorsal des Magens und hat eine längliche Form sowie<br />
eine blaue bis purpurrote Färbung (variiert je nach Blutfülle) (KÖHLER et al. 2003).<br />
Hinsichtlich ihrer Größe variiert sie stark bei den Echsenspezies und ist in das Mesenterium<br />
dorsale des Magen-Darm-Traktes eingefasst (ROMER u. PARSON 1983, COOPER et al.<br />
1985). Wie bei den Säugern besteht sie auch bei den Echsen aus Anteilen von roter und<br />
weißer Pulpa. Die rote Pulpa besteht aus einem retikulären Netzwerk von Endothelausgekleideten<br />
Sinusoiden, in die Erythrozyten und einige Lymphozyten eingelagert sind. Die<br />
weiße Pulpa besteht aus Lymphfollikeln, die in ihrer Struktur und Ausbildung sowie vor<br />
allem in ihrem Gehalt an T-Lymphozyten saisonal variieren (PITCHAPPAN u.<br />
MUTHUKKARUPPAN 1977, PITCHAPPAN 1980, ROMER u. PARSON 1983, COOPER<br />
et al. 1985, FRYE 1991, EL RIDI 1992).<br />
2.2.8. Nebennieren<br />
Die Nebennieren liegen bei den Echsen in unmittelbarer Nähe des Ovars bzw. der Hoden und<br />
stets dorsal von diesen. Sie sind in das Mesovar bzw. das Mesorchium integriert. Die rechte<br />
Nebenniere ist weiter kranial gelagert als die linke (GABE 1970, PORTER 1972, PETERS<br />
1985b, KÖHLER et al. 2003, O'MALLEY 2008).<br />
Das Kortikosteroid-produzierende Interrenalorgan, welches der Nebennierenrinde beim<br />
Säuger entspricht, liegt bei den Squamaten im Inneren der Nebenniere. Umgeben wird dies<br />
von einer Schicht aus chromaffinen Zellen, die Adrenalin und Noradrenalin produzieren<br />
- 11 -
(diese Schicht entspricht dem Nebennierenmark beim Säuger) (GABE 1970, STORCH u.<br />
WELSCH 1994). Farbe, Form und Größe variieren stark innerhalb der Reptilienspezies.<br />
Weiterhin haben das Alter der Tiere sowie Jahreszeiten Einfluss auf die Ausbildung der<br />
Nebennieren (GABE 1970). KÖHLER et al. (2003) beschreiben, dass die Nebennieren der<br />
Bartagamen dicht bei den Gonaden gelegen sind. Weitere spezielle Angaben zur Anatomie<br />
der Nebennieren bei Bartagamen fehlen in der vorliegenden Literatur.<br />
2.2.9. Schilddrüse/ Nebenschilddrüse/ Thymus<br />
Die Schilddrüse der Echsen liegt kranial des Herzens, ventral der Trachea. Ihre Form ist sehr<br />
variabel und unterscheidet sich stark bei den verschiedenen Echsenspezies (PORTER 1972,<br />
MARCUS 1983, PETERS 1985b).<br />
Nebenschilddrüsen sind bei den Echsen ein oder zwei Paar ausgebildet. Die<br />
Epithelkörperchen befinden sich beidseits in der Halsregion in der Nähe der Abzweigung der<br />
A. carotis (CLARK 1970).<br />
Der Thymus atrophiert bei den Echsen mit zunehmendem Alter des Tieres, weshalb Rinde<br />
und Mark bei adulten Tieren undeutlich voneinander abgrenzbar sind (BOCKMAN 1970, EL<br />
RIDI 1992). Bei jungen Tieren besteht der Thymus der Echsen aus zwei gelblich-weißen<br />
Lappen, die nicht unterteilt sind und sich lateral des Pharynx, ventral der A. carotis interna<br />
sowie medial der V. jugularis interna und des N. vagus befinden (BOCKMAN 1970,<br />
COOPER et al. 1985, FRYE 1991, EL RIDI 1992).<br />
Beschreibungen zur speziellen Anatomie der Schilddrüse, Nebenschilddrüse und des Thymus<br />
bei Pogona ssp. waren in der zugänglichen Literatur nicht zu finden.<br />
2.2.10. Fettkörper<br />
Die zwei gelappten Fettkörper befinden sich in der ventralen kaudalen Zölomhöhle, beidseits<br />
der Mittellinie nach kranial ziehend. Ihre Größe ist Schwankungen unterworfen und ist<br />
sowohl vom Reproduktioszyklus als auch vom Ernährungszustand abhängig. Bei männlichen<br />
Tieren sind sie im allgemeinen kleiner als bei weiblichen (SAINSBURY u. GILI 1991,<br />
O'MALLEY 2008). Spezielle Angaben zum Fettkörper bei Bartagamen fehlen in der<br />
zugänglichen Literatur.<br />
- 12 -
2.3. Ultraschalluntersuchung allgemein<br />
2.3.1. Physikalische Grundlagen des Ultraschalls<br />
Ultraschall:<br />
Ultraschall bezeichnet den Frequenzbereich des Schalls oberhalb des menschlichen<br />
Hörbereichs von 20 kHz – 100 MHz pro Sekunde. In der medizinischen Diagnostik sind<br />
Frequenzen von 1 – 10 MHz (selten bis 20 MHz) gebräuchlich. Schallwellen breiten sich im<br />
Raum aus und bringen Materienteilchen in Schwingung. Dadurch kommt es in der Materie zu<br />
Teilchenverdichtungen und –verdünnungen, die sich in einer für das Medium<br />
charakteristischen Geschwindigkeit = Ausbreitungsgeschwindigkeit c ausbreiten. Ein Zyklus<br />
dieser Dichteveränderung, also jeweils eine Verdichtung und eine Verdünnung, wird als<br />
Wellenlänge (λ) bezeichnet und verhält sich umgekehrt proportional zur Frequenz (f)<br />
(Frequenz = Schwingung pro Zeiteinheit). In Formeln ausgedrückt lassen sich die<br />
Zusammenhänge folgendermaßen beschreiben:<br />
λ ~ 1 / f λ = c / f c = λ * f<br />
(POULSEN NAUTRUP 2007)<br />
In der medizinischen Diagnostik liegen die Wellenlängen zwischen 0,15 mm – 1,5 mm,<br />
berechnet aus der oben angegebenen Formel. Die mittlere Schallgeschwindigkeit im<br />
Frequenzbereich von 1 – 10 MHz liegt in Weichteilgeweben, die in der Medizin durch<br />
Ultraschall beurteilt werden, bei 1540 m/s. Luft oder Knochengewebe haben signifikant<br />
abweichende Schallgeschwindigkeiten und es kommt zu starken Reflexionen (Luft: 331 m/s,<br />
Knochen: 4080 m/s). Dies führt zu Fehlinterpretationen des Ultraschallgerätes, welches die<br />
Tiefe der verschiedenen Gewebe aus der mittleren Schallgeschwindigkeit errechnet. Daher<br />
sind Knochen und stark lufthaltige Gewebe für die Ultraschalldiagnostik nahezu unzugänglich<br />
(NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007, WIGGER u. KRAMER 2008).<br />
Tiefe (D) = V(1540 m/s) * RT/2<br />
RT (Roundtrip Time) = Zeit zwischen senden der Schallwelle und Empfangen des Echos<br />
(WIGGER u. KRAMER 2008).<br />
Alle in der Ultraschalldiagnostik bedeutsamen Ultraschallwellen sind Longitudinalwellen,<br />
d.h. ihre Amplituden liegen in Fortpflanzungsrichtung der Welle. Transversalwellen, deren<br />
- <strong>13</strong> -
Amplituden senkrecht zur Fortpflanzungsrichtung stehen, haben keine Bedeutung (NYLAND<br />
et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007, WIGGER u. KRAMER 2008).<br />
Akustische Impedanz:<br />
Der Schallwellenwiderstand (Z) eines Gewebes wird als akustische Impedanz beschrieben<br />
und ist von Materialeigenschaften wie der Bindung der Moleküle untereinander und der<br />
Trägheit der Elementarmassen abhängig. Er entspricht dem Produkt aus Materiedichte (p) und<br />
Schallwellengeschwindigkeit (c).<br />
Z = p * c<br />
Die Impedanzunterschiede zwischen den Geweben sind entscheidend für die<br />
ultrasonographische Gewebedarstellung, da an den Grenzflächen Schallwellen reflektiert<br />
werden und zum Empfänger zurück geworfen werden. Der nicht reflektierte Schall<br />
transmittiert weiter in die Tiefe. Aus diesen Informationen kann letztendlich das Gerät ein<br />
Ultraschallbild zusammensetzen (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />
Interaktion der Ultraschallwellen mit dem Gewebe:<br />
Auf dem Weg durch das Gewebe werden die Ultraschallwellen auf verschiedene Weise<br />
abgeschwächt. Diese Abschwächung ist direkt proportional zur ausgesandten Frequenz.<br />
Höhere Frequenzen werden stärker abgeschwächt als tiefere und haben deshalb geringere<br />
Eindringtiefen. Die Abschwächung des Schalls kann entweder durch Absorption, Reflexion<br />
oder Brechung erfolgen (NYLAND et al. 2002a).<br />
Transmission und Reflexion:<br />
Zwischen den meisten Weichteilgeweben des Körpers bestehen nur geringe Unterschiede in<br />
der akustischen Impedanz. Das bedeutet, dass ein Großteil des Schalls in tiefere<br />
Gewebeschichten transmittieren und weiter zur Bildgebung beitragen kann. Ein Teil des<br />
Schalls wird an den Grenzflächen reflektiert. Die Amplitude des zurückkehrenden Echos ist<br />
dabei proportional zur Impedanzdifferenz der Gewebe. Es können jedoch nur solche<br />
reflektierten Echos verarbeitet werden, die direkt wieder auf den Empfänger zurückwandern,<br />
während Echos, die schräg in andere Richtungen reflektiert werden, nicht registriert werden<br />
können (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />
- 14 -
Brechung:<br />
Beim Auftreffen des Schalls auf kleine, unebene Objekte unter 0,5 mm kommt es zu einer<br />
diffusen Reflexion der Schallwellen, die auch als Brechung bezeichnet wird. Die<br />
zurückkehrenden Echos sind schwach und können nur dargestellt werden, weil sie sich<br />
gegenseitig verstärken. Sie tragen zur typischen Gewebetextur bei, repräsentieren aber keine<br />
echten anatomischen Strukturen (NYLAND et al. 2002a).<br />
Absorption:<br />
Ein Teil der mechanischen Energie der Schallwellen wird auf dem Weg durch das Gewebe in<br />
Hitze umgewandelt. Dies wird als Absorption bezeichnet (NYLAND et al. 2002a).<br />
Beugung:<br />
An Randbereichen von Geweben mit unterschiedlichen Schallgeschwindigkeiten werden<br />
Ultraschallwellen gebeugt. Dies kann zu Artefakten führen, indem das Gerät durch die<br />
Ablenkungen des Schalls die Position von Objekten falsch berechnet (NYLAND et al. 2002a,<br />
POULSEN NAUTRUP 2007).<br />
Dopplereffekt:<br />
Der Dopplereffekt beruht auf der Reflexion des Schalls an bewegten Objekten. Während sich<br />
bei unbewegten Objekten lediglich die Energie der reflektierten Wellen von den ausgesandten<br />
Wellen unterscheidet und Wellenlänge sowie Frequenz die gleiche sind, kommt es an<br />
bewegten Objekten zu Frequenz- und Wellenlängenveränderungen. Bewegt sich ein Objekt<br />
vom Schallkopf weg, so ist die Frequenz geringer als beim ausgesandten Schall. Eine<br />
Bewegung auf den Schallkopf zu führt zur Erhöhung der Schallfrequenz. Die Differenz aus<br />
der reflektierten Frequenz (f1) und der ausgesandten Frequenz (f0) nennt man Dopplershift<br />
(fd).<br />
fd = f1 - f0<br />
Man macht sich den Dopplereffekt zu nutze, um den Blutfluss im Gewebe darzustellen. Es<br />
können Blutflussrichtung, sowie -geschwindigkeit und -intensität über diese Technik<br />
bestimmt werden (POULSEN NAUTRUP 2007). Optimalerweise sollte der Blutfluss parallel<br />
zum Schallkopf oder zumindest in einem Winkel von unter 60° erfolgen, da<br />
- 15 -
Winkelveränderungen zu Fehlmessungen der Geschwindigkeiten führen (NYLAND et al.<br />
2002a).<br />
2.3.2. Technische Grundlagen des Ultraschalls<br />
Erzeugung/ Empfang von Ultraschallwellen und Linearschallkopf:<br />
Im Schallkopf befinden sich Kristalle mit piezoelektrischen Eigenschaften, die durch<br />
hochfrequente elektrische Wechselspannung in Schwingung versetzt werden. Diese<br />
Schwingungen werden in Form von Ultraschallwellen wieder abgegeben. Die reflektierten<br />
Schallwellen aus dem Gewebe versetzten die Kristalle ebenfalls in Schwingung, welche<br />
wiederum in eine Wechselspannung übersetzt werden kann. Auf diese Weise können die<br />
Kristalle sowohl als Sender als auch Empfänger fungieren (POULSEN NAUTRUP 2007).<br />
Im Linearschallkopf sind etwa 60 - 256 Kristalle parallel nebeneinander angeordnet. Es<br />
werden Kleinstgruppen von Kristallen abwechselnd aktiviert und das entstehende Bild ist von<br />
rechteckiger Form. Durch die vorteilhafte geometrische Anordnung der Kristalle kann eine<br />
gute laterale Auflösung (= Auflösung zweier Punkte, die senkrecht zur Schallausbreitung<br />
liegen) sowie schallkopfnahe Auflösung erreicht werden. Weiterhin können mehrere<br />
Fokuszonen eingerichtet werden, da die Kristalle sich gut elektrisch fokussieren lassen.<br />
Nachteilig ist jedoch die breite Auflagefläche des Schallkopfes (BARR 1992, POULSEN<br />
NAUTRUP 2007).<br />
Real-Time B-Mode:<br />
Das Real-Time-B-Mode-Verfahren bezeichnet heute die Sonographie im engeren Sinne. Hier<br />
wird das gescannte Areal als zweidimensionales Bild in Graustufen dargestellt. Die<br />
Einzelbilder (20 - 50 oder auch mehr Bilder pro Sekunde) werden zu einem bewegten Bild<br />
auf dem Monitor zusammengesetzt (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />
Kontinuierliches/ Gepulstes Dopplerverfahren und Duplexdarstellung:<br />
Beim kontinuierlichen Dopplerverfahren fungiert ein Kristall als Sender und ein zweiter<br />
Kristall als Empfänger. Die empfangenen Frequenzen werden mit den emittierten verglichen<br />
und graphisch dargestellt. Auf diese Weise können sehr exakt auch hohe Geschwindigkeiten<br />
gemessen werden. Beim gepulsten Dopplerverfahren hingegen ist ein und derselbe Kristall für<br />
Sendung und Empfang der Ultraschallwellen zuständig. Da der Kristall nach einer gewissen<br />
- 16 -
Zeit von Sendung auf Empfang umstellen muss, ist die maximal erfassbare<br />
Höchstgeschwindigkeit geringer als beim kontinuierlichen Verfahren. Dafür kann das Signal<br />
auf einer speziellen Lokalisation positioniert und eine punktgenauere Messung durchgeführt<br />
werden (BARR 1992, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />
Duplexdarstellung bezeichnet die bildliche Kombination aus gepulstem Doppler und dem<br />
Real-Time B-Bild (= Bild, welches aus dem Real-Time-B-Mode konzipiert wurde). So kann<br />
die Herkunft des Dopplersignals im B-Bild verfolgt werden (BARR 1992).<br />
Farbkodiertes Dopplerverfahren:<br />
Beim farbkodierten Dopplerverfahren wird das gepulste Dopplerverfahren in Kombination<br />
mit dem Real-Time B-Mode angewandt. Die farbliche Darstellung der Bewegungsrichtung<br />
und –geschwindigkeit von Blutzellen erfolgt über das gesamte bewegte B-Bild in Form von<br />
Farbpunkten. Dieses Verfahren erleichtert in der Praxis das Auffinden und Identifizieren von<br />
Gefäßen (BARR 1992).<br />
Power Mode Doppler:<br />
Dieses Verfahren stellt weder Geschwindigkeit noch Flussrichtung der Blutzellen dar. Es<br />
misst lediglich die Menge der Blutzellen, ist dafür aber sehr sensitiv. In der Praxis lässt sich<br />
dadurch schnell die Durchblutung eines Organs erfassen (NYLAND et al. 2002a).<br />
2.3.3. Sonographische Artefakte<br />
Wiederholungsechos:<br />
Bei stark reflektierenden Strukturen kommt es zum Pendeln der Schallwellen zwischen<br />
Schallkopf und Grenzfläche. Im Bild zeigen sich viele parallel gelegene weiße Echobanden.<br />
Der „Kometenschwanz“ (HITTMAIR 1997) bzw. das „Ring-Down-Phänomen“ (z.B. hinter<br />
gasgefülltem Magen) sind ebenfalls Wiederholungsechos, die nicht mehr voneinander<br />
getrennt dargestellt werden können und als echoreiche Linie erscheinen (POULSEN<br />
NAUTRUP 2007).<br />
- 17 -
Akustische Spiegelungen:<br />
Diese treten an stark reflektierenden Grenzflächen auf, wie z.B. dem Zwerchfell. Die<br />
Schallwellen brauchen hier länger als vom Gerät berechnet, um wieder zurückzukehren,<br />
weshalb die Position der Struktur falsch interpretiert wird (HITTMAIR 1997).<br />
Side-Lobe Artefakte:<br />
Sie entstehen, wenn kleine Ultraschallechos nach lateral in andere Richtungen als der<br />
Primärstrahl wandern und mit stark reflektierenden Grenzflächen interagieren, sodass sie stark<br />
genug sind, um wieder vom Kristall empfangen zu werden. Die Strukturen werden dann<br />
irrtümlicherweise vom Gerät im Primärstrahl positioniert (PENNINCK 2002).<br />
Rauschen:<br />
Als Rauschen werden störende Bildechos bezeichnet, die meist geräteabhängig bei zu großer<br />
Verstärkung entstehen. Sie sind ohne diagnostische oder anatomische Information (ZINK<br />
1996).<br />
Schichtdickenartefakte:<br />
Diese Artefakte treten in Form von unscharfen Echos am Rand von flüssigkeitsgefüllten<br />
Organen auf, wenn ein Teil der Breite des Ultraschallstrahls sich noch im angrenzenden<br />
Gewebe befindet. Die Artefakte verschwinden, wenn der Strahl direkt in der zystischen<br />
Struktur platziert wird (PENNINCK 2002).<br />
Distaler Schallschatten:<br />
Einige Gewebestrukturen absorbieren oder reflektieren die Schallwellen so stark, dass keine<br />
oder kaum noch Schallwellen transmittieren. Knochen und Konkremente bewirken<br />
üblicherweise einen totalen Schallschatten, da diese Gewebe stark absorbieren, während Luft<br />
einen sog. „schmutzigen“ Schallschatten bewirkt, da es den Schall hauptsächlich reflektiert<br />
(HITTMAIR 1997, PENNINCK 2002).<br />
- 18 -
Tangentialschatten:<br />
An abgerundeten zystischen Strukturen, an welchen es Schallgeschwindigkeitsunterschiede<br />
zwischen den Geweben gibt, kommt es zur Beugung der Schallwellen. Distal der Ränder<br />
kommt es deshalb zur Ausbildung von Schallschatten (HITTMAIR 1997, PENNINCK 2002).<br />
Distale Schallverstärkung:<br />
Gewebe distal von Flüssigkeiten stellen sich echoreicher dar als umliegendes Gewebe. Dies<br />
lässt sich dadurch erklären, dass die Schallwellen keine Dämpfung erfahren, während sie die<br />
Flüssigkeit durchlaufen (HITTMAIR 1997).<br />
Artefakte durch Geschwindigkeitsunterschiede:<br />
Ultraschallgeräte berechnen Positionen von Strukturen auf der Basis einer konstanten<br />
Geschwindigkeit des Schalls von 1540 m pro Sekunde in biologischen Geweben. Da einige<br />
Gewebe wie z.B. Fett davon etwas abweichen (1450 m pro Sekunde), kann es in einigen<br />
Fällen zu Messungenauigkeiten kommen (PENNINCK 2002).<br />
2.3.4. Sonographische Gewebedarstellung und Terminologie<br />
Die Terminologie ist in der Ultraschalldiagnostik nicht immer einheitlich. Grundsätzlich<br />
sollte ein Gewebe immer nach seiner Echogenität sowie seiner parenchymatösen Struktur<br />
beschrieben werden (NYLAND et al. 2002a). Die Intensität des wiederkehrenden Echos kann<br />
als anechogen (= echofrei), hypoechogen (= echoarm) oder hyperechogen (= echoreich)<br />
beschrieben werden. In einem Organ können diese Echos homogen (= regelmäßig) oder<br />
inhomogen (= unregelmäßig) verteilt sein. Die Textur eines Gewebes kann ebenfalls homogen<br />
oder inhomogen sein (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />
Zur Beurteilung der verschiedenen Organe sollten diese bezüglich ihrer Echogenität und<br />
Parenchymstruktur auch untereinander verglichen werden. Bei Hund und Katze kann<br />
folgende Hierarchie aufgrund der Echogenität der verschiedenen Gewebe aufgestellt werden:<br />
- 19 -
Anechogen Gallen- bzw. Blasenflüssigkeit<br />
Nierenmark<br />
Muskel, Darmmuskulatur<br />
Nierenrinde, Nebenniere<br />
Speicheldrüsen, Schilddrüse<br />
Mittlere Leber<br />
Echogenität Speicherfettgewebe<br />
Milz<br />
Prostata, Hoden<br />
Nierenbecken<br />
Strukturfettgewebe, Bindegewebe, Gefäßwände, Zwerchfell<br />
Hyperechogen Knochen, Gas, Organgrenzen<br />
(modifiziert nach: NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007)<br />
2.4. Anwendungsgebiete der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien<br />
Die diagnostische Anwendung des Ultraschalls hat in der Reptilienmedizin zunehmend an<br />
Bedeutung zugenommen. Sie wird vor allem als sinnvolle Ergänzung zur röntgenologischen<br />
Untersuchung betrachtet. Gegenüber dem Röntgen bietet sie den Vorteil der ausbleibenden<br />
Röntgenstrahlenbelastung für Tier und Personal. In der Darstellbarkeit von Weichteilgewebe<br />
ist die Ultrasonographie der Radiologie überlegen. Die Ultraschalluntersuchung wird heute<br />
insbesondere zur Darstellung und Beurteilung von Organen wie Herz, Leber, Gallenblase,<br />
Harnblase, Kolon und den weiblichen Reproduktionsorganen genutzt. Bei einigen<br />
Reptilienspezies lassen sich außerdem zusätzlich Magen, Dünndarm, Milz, Pankreas, Nieren<br />
und Hoden unterscheiden (STETTER 2006). Es lassen sich insbesondere folgende<br />
Krankheitsbilder bei Reptilien allgemein per Ultraschall nachweisen: Viszeralgicht, Tumoren,<br />
granulomatöse Entzündungen, Hepatitis, Aszites und pathologische Veränderungen von Herz<br />
und Perikard (SCHILDGER u. KRAMER 2005).<br />
HITTMAIR u. GUMPENBERGER (1997) verglichen in einer Studie an 150 Land- und<br />
Wasserschildkröten den Einsatz der verschiedenen bildgebenden Verfahren (Röntgen,<br />
Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) bei unterschiedlichen<br />
Erkrankungen. Hierbei stellte sich heraus, dass der Ultraschall besonders gut zur Beurteilung<br />
der Nieren geeignet ist. Beschrieben wird, dass sich Gicht auch schon in frühen Stadien<br />
sonographisch nachweisen lässt. Außerdem konnten freie Flüssigkeit, Erkrankungen des<br />
Uterus und der Eierstöcke und der Geschlechtszyklus besonders gut per Ultraschall beurteilt<br />
- 20 -
werden (HITTMAIR u. GUMPENBERGER 1997). Weitere Studien wurden speziell zum<br />
Harntrakt bei Landschildkröten (GÜNTER 2004) bzw. zum Harntrakt und weiblichen<br />
Genitaltrakt von Schildkröten (GUMPENBERGER 1996, GUMPENBERGER u. HITTMAIR<br />
1997) durchgeführt. Bei Schildkröten mit dem Leitsymptom Dyspnoe kann der Ultraschall<br />
ebenfalls wichtige diagnostische Hinweise liefern. Untersuchungen von GUMPENBERGER<br />
zeigen, dass der Ultraschall zum Ausschluss von Differentialdiagnosen bei respiratorischen<br />
Symptomen dienen kann. Die Studie bezog 42 Schildkröten mit Dyspnoe ein, wovon nur 8<br />
Tiere tatsächlich Lungenveränderungen zeigten. Bei den restlichen Tieren ließen sich andere<br />
Ursachen für die Dyspnoe feststellen wie z.B. Follikel- und Eianbildung, vergrößerte<br />
Harnblase, Obstipation, Meteorismus, Nierenvergrößerung, Gicht, Aszites,<br />
Lebervergrößerung und intrazölomale Abszesse (GUMPENBERGER 2003,<br />
GUMPENBERGER 2007a).<br />
Vor allem bei Schlangen konnten detaillierte Studien am Herzen durchgeführt werden, die<br />
exakt die Positionierung des Schallkopfes zur Darstellung des Herzens in den erforderlichen<br />
Schnittebenen beschreiben (SNYDER et al. 1999, SCHILLIGER et al. 2006). Bei Echsen und<br />
Schildkröten konnte ebenfalls das Herz evaluiert werden. REDROBE u. SCUDAMORE<br />
(2000) beschreiben beispielsweise einen perikardialen Erguss sowie die Dilatation der<br />
Vorhöfe bei einer maurischen Landschildkröte (Testudo graeca). MALVIN et al. (1995)<br />
konnten die Veränderungen im Blutfluss nach vagaler Stimulation am Alligatorherz erfassen<br />
(Alligator mississipiensis). Beim Grünen Leguan konnten Ausmessungen und Wandstärken<br />
des Herzens ermittelt und Gefäße dargestellt werden (HOLLAND et al. 2008).<br />
Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet ist die sonographische Geschlechtsbestimmung bzw. die<br />
Evaluierung des Geschlechtszyklus (SCHUMACHER u. TOAL 2001). In mehreren Studien<br />
konnten bereits Ovarien mit dessen Funktionsgebilden nachgewiesen werden. Vor allem bei<br />
Wasser- und Landschildkrötenarten wurden ausgehend von verschiedenen Fragestellungen<br />
die Reproduktionsorgane sonographisch überwacht, wie z.B. bei Geochelone ssp. (ROBECK<br />
et al. 1990, CASARES 1995, CASARES et al. 1997, ROSTAL et al. 1998), Lepidochelys<br />
kempi (ROSTAL, et al. 1990), Pseudemydura umbrina (KUCHLING u. BRADSHAW 1993),<br />
Testudo graeca und T. hermanni (CASARES 1995, SCHILDGER 2000), Chelodina oblonga<br />
(KUCHLING 1989), Chersina angulata (HENEN u. HOF<strong>MEY</strong>R 2003), Terrapene spp.,<br />
Chelodina spp., Phrynops spp., Podocnemys spp., Kinosternon spp., Rhinoclemmys spp.,<br />
Pseudemys spp., Dermatemys spp., Malaclemys spp., Erymnochelys madagascariensis spp.<br />
(SCHILDGER 2000). Aber auch bei verschiedenen Echsen- und Schlangenarten wurden die<br />
Ovarien mittels Ultraschall aufgefunden und evaluiert, wie z.B. bei Iguanidae, Varanidae,<br />
Scincidae, Agamidae, Helodermatidae (SCHILDGER 2000), Varanus komodoensis<br />
(MORRIS et al. 1996), Sauromalus obesus, Varanus panoptes (SCHILDGER 1993),<br />
- 21 -
Crocodylus johnstoni (TUCKER u. LIMPUS 1997), Varanus albigularis, Heloderma<br />
suspectum, Heloderma horridum (MORRIS u. ALBERTS 1996) Barisia imbricata<br />
(MARTINEZ-TORRES et al. 2006), Tiliqua nigrolutea (GARTRELL et al. 2002), Elaphe<br />
guttata, Python molurus, Python regius, Boa constrictor (SPÖRLE et al. 1991) und<br />
Drymarchon corais couperi (SMITH et al. 1989).<br />
Interessante Studien zur strukturellen Flexibilität und Durchblutung des Magen-Darm-Traktes<br />
konnten mittels B-Mode und Doppler-Verfahren bei drei verschiedenen Schlangenarten<br />
(Python molurus bivittatus, Python regius, Thamnophis sirtalis parietalis) durchgeführt<br />
werden. Es wurden hierbei die Abmessungen des Darmes (bzw. der Darmwand) und der<br />
Leber vor und nach Fütterung bestimmt, sowie der Blutfluss in Pfortader und Lebervenen.<br />
Hierbei konnte festgestellt werden, dass es nach Fütterung zu massiven Größenzunahmen von<br />
Darm und Leber kommt und der Blutfluss stark ansteigt (STARCK u. BEESE 2001,<br />
STARCK u. BEESE 2002, STARCK u. WIMMER 2005).<br />
Mittlerweile wird der Ultraschall auch zur Biopsie der Organe bei Reptilien eingesetzt. In<br />
einer Studie von ISAZA et al. (1993) konnten beispielsweise bei 15 Schlangen erfolgreich<br />
unter Ultraschallkontrolle Leberbiopsien entnommen werden. GELLI et al. (2007)<br />
beschreiben einen Fall bei einer Griechischen Landschildkröte (T. hermanni), die nach einem<br />
schweren Trauma an der Wirbelsäule zunächst keinen Harnabsatz zeigte. Hier konnte der<br />
Harn mittels Zystozentese unter Ultraschallkontrolle gewonnen werden. Probleme machten<br />
hierbei jedoch die physiologischen Harnsäureablagerungen, die hin und wieder die Nadel<br />
zusetzten.<br />
Grundlegende Studien, die sich mit der physiologischen Echoanatomie bei Reptilien und der<br />
bestmöglichen Schallkopfpositionierung beschäftigen, wurden bei einigen Schlangen-,<br />
Echsen- und Schildkrötenarten bereits durchgeführt. MARTORELL et al. (2004) beschreiben<br />
die Darstellung von Organen im Ultraschall bei 30 Rotwangen-Schmuckschildkröten. In<br />
diesem Fall wurde ausschließlich das inguinale Fenster direkt kranial des Femur zur<br />
Ankopplung des Schallkopfes verwendet. PENNICK et al. (1991) konnten bei 8 gesunden<br />
und zwei erkrankten Landschildkröten (Xerobates agassizi) die Organe sonographisch<br />
darstellen und beschreiben, wobei in dieser Studie verschiedene akustische Fenster genutzt<br />
wurden. Bei drei Boiden (Boa constrictor) wurden in einer Studie von ISAZA et al. (1993)<br />
die sonographischen Befunde mit anatomischen Schnitten verglichen. Hierzu wurde eine der<br />
Schlangen direkt nach der Ultraschalluntersuchung euthanasiert, eingefroren und schließlich<br />
in transversale Scheiben geschnitten. PAPADOPOULOS (2003) führte<br />
Ultraschalluntersuchungen an 50 Königspythons (Python regius) durch und beschrieb die<br />
Lage und Struktur der Organe bei dieser Riesenschlangenart. Die durchgeführten Studien und<br />
- 22 -
Untersuchungen zur Echoanatomie bei verschiedenen Echsenarten und Krokodilen werden im<br />
speziellen Teil zur Ultraschalluntersuchung der Organe bei Echsen ausführlich besprochen.<br />
2.5. Durchführung der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien<br />
Die Durchführung von sonographischen Untersuchungen richtet sich stark nach den<br />
speziellen Anforderungen der zu untersuchenden Reptilienart. Bei Schildkröten kommen in<br />
den meisten Fällen Sektorschallköpfe zum Einsatz, um die schmalen diagnostischen Fenster<br />
optimal auszunutzen. Es werden je nach Größe des Patienten 3 MHz – 7,5 MHz Schallköpfe<br />
verwendet, um die Organe in voller Ausdehnung darstellen zu können (REDROBE u.<br />
WILKINSON 2002). Um das Herz und die kraniale Zölomhöhle zu scannen, wird der<br />
Schallkopf zwischen Hals und Vordergliedmaßen platziert („cervico-brachiales akustisches<br />
Fenster“). Beschrieben ist auch die axillare Platzierung des Schallkopfes kaudal der<br />
Vordergliedmaßen, also zwischen Gliedmaße und Panzer. Der Schallkopf wird von dort aus<br />
nach kaudal gerichtet. Die kaudale Zölomhöhle lässt sich vor allem über das „inguinale“ oder<br />
„pre-femorale akustische Fenster“ beurteilen. Hier wird der Schallkopf in der Inguinalgegend,<br />
direkt kranial des Femur positioniert, nachdem das Hinterbein von einer Hilfsperson<br />
herausgezogen wurde. Der Schallkopf wird in diesem Fall nach kranial gerichtet. Im<br />
Allgemeinen können die Schildkröten ohne Sedation und mit Hilfe einer zweiten Person, die<br />
das Tier fixiert, untersucht werden. Zur Ankopplung wird in den meisten Fällen ein<br />
Ultraschall-Gel verwendet, das auf die entsprechenden Stellen aufgebracht wird. Alternativ<br />
können die Schildkröten auch im Wasserbad gescannt werden. Zur besseren Darstellung von<br />
schallkopfnahen Strukturen kann auch ein mit Wasser gefüllter Handschuh als Vorlaufstrecke<br />
eingesetzt werden (z.B. zum sonographischen Nachweis von Eiern) (REDROBE u.<br />
WILKINSON 2002).<br />
Echsen und Schlangen werden ebenfalls je nach Größe mit Linear- oder Sektorschallköpfen<br />
geschallt. Hier kommen solche mit Frequenzen von 7,5 – 10 MHz zum Einsatz, da die Organe<br />
besser zugänglich sind als bei der Schildkröte. Im Falle von sehr großen Reptilienspezies wie<br />
z.B. Krokodilen werden allerdings auch niederfrequente Schallköpfe (5 MHz) genutzt, um<br />
eine ausreichende Eindringtiefe zu gewährleisten. Auch bei den Echsen und Schlangen wird<br />
entweder Ultraschall-Gel direkt auf die Haut aufgetragen oder die Untersuchung wird im<br />
Wasserbad durchgeführt. Bei der Verwendung von Gel muss darauf geachtet werden, dass<br />
dieses gut verteilt wird und in ausreichender Menge aufgebracht wird, da es oft passiert, dass<br />
sich Luft unter den Schuppen sammelt, die die Ultraschalluntersuchung stark behindert<br />
(SILVERMAN 2006). In einigen Fällen ist es notwendig das Ultraschallgel bis zu 30 Minuten<br />
einwirken zu lassen, damit die Schuppen weicher werden (STETTER 2006). Tiere, die sich<br />
- 23 -
gerade in Häutung befinden, sollten nicht sonographisch untersucht werden, da die Artefakte<br />
durch die abgestoßene Haut zu groß sind (STETTER 2006). Die Fixation der Tiere kann oft<br />
manuell erfolgen, ohne dass Sedation oder Narkose erforderlich wären. Die Tiere werden<br />
hierbei meist in Rückenlage von einer Hilfsperson fixiert (SCHUMACHER u. TOAL 2001).<br />
2.6. Ultraschalluntersuchung der Organe bei Echsen<br />
2.6.1. Herz –Kreislaufsystem<br />
Das Herz kann beim Grünen Leguan (Iguana iguana) im Bereich des Schultergürtels<br />
dargestellt werden. Es hat eine ovale Form und die kaudale Herzspitze kann durchschnittlich<br />
bei 14,5% der Gesamtlänge gefunden werden (TENHU et al. 1995a). Darstellbar sind beide<br />
Atria sowie der Ventrikel. Es kann eine mittlere Dicke der Ventrikelwand im Cavum<br />
arteriosum von 0,42 cm (0,31 - 0,62 cm) gemessen werden. Es gibt außerdem eine<br />
signifikante Abhängigkeit der Ventrikelstärke vom Körpergewicht (TENHU et al. 1995a). Die<br />
Sagittalebene des Herzens ist Messungen schwer zugänglich, da das Sternum hier eine<br />
optimale Sicht auf die mediane Herzlinie verhindert. In der Transversalebene konnte ein<br />
mittlerer Herzdurchmesser von 1,57 cm (1,25 - 1,97 cm) und in der lateralen Ebene von 2,04<br />
cm (1,48 - 2,99 cm) ermittelt werden. Das Blut im Herzen stellt sich als geringgradig bis<br />
mittelgradig echogen dar (HOLLAND et al. 2008). Die Herzklappen können als echoreiche,<br />
schwingende Linien dargestellt werden. Der gesamte Herzmuskel stellt sich als echoarm dar,<br />
während das Perikard als echoreiche Linie um den Muskel erkennbar ist (TENHU et al.<br />
1995a). Beim Waran befindet sich das Herz weiter kaudal, etwa am Ende des ersten<br />
Körperdrittels (bei etwa 28,1 – 44,3 % der Gesamtkörperlänge) und wird von den beiden<br />
Leberlappen eingerahmt. Erschwert wird die Sicht auf das Herz in einigen Fällen durch die<br />
Überlagerung der Lungen (TENHU et al. 1995b).<br />
Die Vena cava caudalis des Leguans kann vom Herz aus direkt rechtsseitig ins Parenchym der<br />
Leber verfolgt werden. Sie zeichnet sich durch ein echofreies Lumen und eine hyperechogene<br />
Wandstruktur aus. Im kaudalen Leberabschnitt kann eine große Lebervene, zu erkennen an<br />
der ebenfalls stark echoreichen Wandstruktur, beim Eintritt in die Vena cava beobachtet<br />
werden. Direkt kaudal davon biegt die Vena cava nach rechts lateral ab, um sich im weiteren<br />
Verlauf an die Zölomhöhlenwand anzuschmiegen, wo sie jedoch nur noch undeutlich<br />
darstellbar ist. Sehr eindeutig zu identifizieren ist die kaudale Hohlvene durch ihr<br />
charakteristisches zweiphasiges pulsatiles Dopplerprofil, welches sich als synchron zum<br />
Herzschlag darstellt (HOLLAND et al. 2008).<br />
- 24 -
Die Vena portae kann nahezu in der Mittellinie links der Gallenblase gefunden werden,<br />
während sie ins Leberparenchym eintritt. Kaudal dieser Eintrittsstelle nimmt sie die große<br />
ventrale Abdominalvene auf (HOLLAND et al. 2008). Die Vena portae besitzt ebenfalls eine<br />
deutlich hyperechogene Wand, welche jedoch nicht so deutlich abgegrenzt erscheint wie die<br />
der Vena cava oder der großen hepatischen Venen (SAINSBURY u. GILI 1991). Die<br />
Unterscheidung zwischen hepatischen Venen und portalen Venen, wie sie beim Säuger üblich<br />
ist, konnte beim Waran nicht getroffen werden (SAINSBURY u. GILI 1991). Beim Säuger<br />
stellen sich die Wände der portalen Venen echoreicher dar als die der hepatischen, da ihre<br />
Wandstruktur weniger organisiert ist und sie daher den Ultraschall-Strahl stärker brechen<br />
(NYLAND et al. 2002b).<br />
2.6.2. Leber und Gallenblase<br />
Beim grünen Leguan befindet sich die Leber kaudal des Herzens und ist unvollständig in zwei<br />
Lobi geteilt, wobei der rechte Lappen stets deutlich größer ist als der linke. Sie erstreckt sich<br />
entlang der ventralen Bauchwand bis zum Übergang vom mittleren zum kaudalen Drittel. Der<br />
linke Leberlappen liegt hierbei dem Magen auf, während der rechte vor allem auf dem<br />
Dickdarm positioniert ist. Das Parenchym der Leber ist von mittlerer Echogenität, ähnlich der<br />
der Milz, Hoden und Fettkörper. Das Gewebe ist stark durchzogen von Gefäßen mit<br />
echofreiem Lumen und echoreicher Wandstruktur. Dies verleiht der Leber ein granuläres<br />
Erscheinungsbild. Wie vorher schon beschrieben, lässt sich die Vena cava durch das<br />
Lebergewebe verfolgen und auch die Vena portae kann bei ihrem Eintritt in die Leber links<br />
der Gallenblase dargestellt werden (SAINSBURY u. GILI 1991, TENHU et al. 1995a,<br />
HOLLAND et al. 2008). Verschiedene pathologische Veränderungen können im<br />
Leberparenchym auftreten. Harnsäureablagerungen im Lebergewebe stellen sich als fokale,<br />
disseminierte, echoreichere Areale dar. Ist eine insgesamt homogene Verstärkung der<br />
Echogenität im Lebergewebe festzustellen, so weist dies oft auf eine fettige Degeneration der<br />
Leber hin. Um Veränderungen der Echogenität besser einschätzen zu können, kann der<br />
Fettkörper als Vergleichsorgan herangezogen werden. Weitere pathologische Phänomene wie<br />
Tumor, Abszesse oder Granulome lassen sich ebenfalls als lokale Veränderungen mit<br />
unterschiedlicher Echogenität und Struktur darstellen. Zysten sind meist echofreie, runde<br />
Gebilde (SCHILDGER 1994). Beim Säuger stellen sich Leberzysten meist mit gut<br />
abgegrenzten echoreichen Wandstrukturen, anechogenem Inhalt und starker distaler<br />
Schallverstärkung dar (NYLAND et al. 2002b). MARTORELL et al. (2002) schildern den<br />
Fall eines 7 Jahre alten Warans (Varanus exanthematicus), bei dem mittels Ultraschall ein<br />
Spindel-Zell-Sarkom in der Leber nachgewiesen werden konnte. Das Leberparenchym stellte<br />
sich hierbei homogen dar, war jedoch fokal stark durchblutet und es konnten turbulente<br />
- 25 -
Strömungen mittels Doppler nachgewiesen werden. PEES u. KOSTKA (2009) beschreiben,<br />
dass Leberveränderungen vor allem bei Schlangen mit Veränderungen der Gefäßwände, bzw.<br />
der Bereiche um die Gefäße einher gehen. Es kommt hier zu hyperechogenen Bereichen<br />
vermutlich infolge fibrotischer und entzündlicher Prozesse. Bei Schildkröten werden<br />
außerdem erhebliche Lebervergrößerungen bedingt durch Septikämien beobachtet (PEES u.<br />
KOSTKA 2009).<br />
Die Gallenblase befindet sich etwas rechtsseitig der Mittellinie und ist in das Lebergewebe<br />
eingebettet. Ihre Größe liegt beim grünen Leguan in der Sagittalebene etwa bei 1,67 cm (1 -<br />
2,72 cm) in der Längsachse und 0,67 cm (0,34 - 1,00 cm) in der Querachse. Der Inhalt der<br />
Gallenblase ist im Normalfall anechogen (HOLLAND et al. 2008). SCHILDGER et al.<br />
(1994) beschreiben die Gallenblasenwand als hyperechogene Linie beim Leguan, während<br />
SAINSBURY u. GILI (1991) sie als nicht eindeutig definierbar angeben. In der Gallenblase<br />
können sich Grieß oder Steine ansammeln, die sich dann als echoreiche, oft bewegliche<br />
Strukturen in sonst anechogener Flüssigkeit darstellen. Durch Bewegung oder Rotation des<br />
Patienten können diese Strukturen meist „aufgeschüttelt“ werden (SCHILDGER et al. 1994).<br />
2.6.3. Magen-Darm-Trakt/ Pankreas<br />
HOLLAND et al. (2008) beschreiben den Pylorus des Magens beim grünen Leguan als häufig<br />
am besten aufzufindende Struktur, da bei den meisten Tieren kein fester oder gasförmiger<br />
Inhalt die Darstellung behindert. Dieser befindet sich an der ventralen Zölomhöhlenwand und<br />
zieht schräg von links-kaudal nach rechts-kranial. Er liegt links benachbart zum linken Hoden<br />
und rechts kaudal der Gallenblase. Seine Wandstärke konnte mit 0,24 cm (0,18 – 0,32 cm)<br />
ermittelt werden. Direkt kaudal der Leber nimmt das meist stark Gas- und Ingesta-gefüllte<br />
Zäkum einen Großteil der Zölomhöhle ein. Dorsal des Zäkumkopfes konnte in einigen Fällen<br />
deutlich der Fundus des Magens identifiziert werden (HOLLAND et al. 2008).<br />
Der Dünndarm konnte beim Grünen Leguan von HOLLAND et al. (2008) nicht sicher<br />
aufgefunden werden. SAINSBURY u. GILI (1991) beschreiben beim Waran, dass der<br />
Dünndarm identifizierbar, jedoch seine Wand nicht eindeutig vom Inhalt abzugrenzen sei. Der<br />
Darminhalt stelle sich in variabler Echogenität, teilweise auch stark flüssigkeitsgefüllt dar.<br />
Das Colon descendens ist meist stark gefüllt mit geformten Kotballen oder auch mit<br />
anechogener Flüssigkeit, was teilweise beim Grünen Leguan zur Verwechslung mit der<br />
Harnblase führen kann. Im Gegensatz zur Harnblase besitzt das Kolon jedoch eine stärkere<br />
Wand und ist von eher tubulärer Form (HOLLAND et al. 2008). Die Grenze zwischen<br />
- 26 -
Koprodaeum und Rektum soll durch eine hypoechogene Linie in diesem Bereich<br />
identifizierbar sein (SAINSBURY u. GILI 1991).<br />
Das Pankreas konnte von TENHU et al. (1995a, 1995b) nicht dargestellt werden.<br />
SAINSBURY/GILI (1991) konnten das Pankreas kaudal der Leber zwischen Magen und<br />
Dünndarmkonvolut auffinden. Es wird als fleckige Struktur mit hypoechogener Kapsel<br />
beschrieben. Bezüglich der Gesamtechogenität soll das Pankreas geringfügig hypoechogener<br />
sein als die Leber.<br />
2.6.4. Milz<br />
Die Milz ist beim Waran von ovaler Form und lässt sich auf der linken Körperseite im<br />
Mesenterium dorsal des Dünndarms darstellen. Sie ist hypoechogener als Leber und Pankreas<br />
und von fleckiger Struktur. Bei stark Ingesta- oder Gas-gefülltem Darm ist die Darstellung der<br />
Milz jedoch nicht möglich, da dies durch die Schallauslöschungen und starken Reflexionen<br />
verhindert wird. Auch ihre geringe Größe (
Darstellung der Nieren beim Grünen Leguan auf ihre kranialen Pole begrenzte und selbst<br />
diese nur in vier von 26 Fällen zu sehen waren. Sie stellen sich beidseits des Kolons als runde<br />
bis ovoide, hypoechogene Strukturen dar. Abweichend hierzu beschreiben TENHU et al.<br />
(1995a) die Nieren beim grünen Leguan jedoch als hyperechogener als der Fettkörper und<br />
von körniger Struktur. Sie sind nicht wie bei Säugern in Medulla und Cortex geteilt, sondern<br />
stellen eher eine homogene, gelappte Gewebemasse dar. SAINSBURY u. GILI (1991)<br />
beschreiben, dass die einzelnen Lappen beim Waran von hyperechogenen Linien demarkiert<br />
werden und sich auch die Kapsel als hyperechogene Linie zeigt. Insgesamt ist die Niere beim<br />
Waran teilweise fleckig in ihrer Textur und etwas hyperechogener als die Leber. Diese<br />
Aussage deckt sich in etwa mit der von TENHU et al. (1995b). In ihrer Studie beschreiben sie<br />
die Nieren des Warans als hyperechogener als der Fettkörper und eher fleckig. Sie vermuten,<br />
dass das fleckige Bild von Harnsäureablagerungen verursacht wird. PEES (2009b) konnte bei<br />
einer Bartagame (Pogona vitticeps) beide Nieren im Querschnitt darstellen und auch einen<br />
Blutfluss in angrenzenden Gefäßen mittels Farb-Doppler nachweisen. REESE u. BÜHLER<br />
(2001) konnten im Rahmen ihrer Studie an gesunden und nierenkranken Leguanen<br />
nachweisen, dass sich das Nierenparenchym bei Nephropathien deutlich verändert. Hier<br />
konnten linear angeordnete, punktförmige, echogene Veränderungen sonographisch erfasst<br />
werden, die pathohistologisch als Harnsäurekristalle in degenerierten Tubuli identifiziert<br />
wurden. Des Weiteren können die Nieren deutlich anschwellen, was mit einer diffusen<br />
Zunahme der Echogenität des Nierenparenchyms verbunden ist. Diese Nierenschwellung<br />
kann auch zu einer Erhöhung des Widerstands in der A. renalis führen sowie gleichzeitig zu<br />
einem Absinken der mittleren Fließgeschwindigkeit in der V. portae renis, was<br />
dopplersonographisch nachgewiesen werden konnte. Die mittleren<br />
Blutflussgeschwindigkeiten lagen bei nierengesunden Leguanen in der A. renalis bei<br />
durchschnittlich 6 cm/s, in der V. portae renis communis bei 4,9 cm/s und der V.renalis bei<br />
4,77 cm/s. Es konnte in der A. renalis sowie in der V. portae renis ein schwach pulsatiles<br />
Flussprofil nachgewiesen werden, während die V. renalis einen kontinuierlichen Blutabfluss<br />
zeigte. Zur Darstellung der Aorta pelvina und der A. renalis wurde hier der Schallkopf lateral<br />
an die Schwanzbasis kaudal der Hinterbeine angelegt. Die V. renalis und V. portae renis<br />
konnten direkt ventral an der Schwanzbasis am besten verfolgt werden (REESE u. BÜHLER<br />
2001).<br />
2.6.5.2. Harnblase<br />
Beim Grünen Leguan stellt sich die Wand der Harnblase als dünne hyperechogene Linie dar.<br />
Ihr Inhalt ist anechogen, teilweise auch mit hyperechogenen Strukturen (= Harnsäurekristalle)<br />
durchsetzt. Ihre Ausdehnung ist sehr variabel. Im Schall kann der Urin auch leicht mit freier<br />
- 28 -
Zölomhöhlenflüssigkeit verwechselt werden, da sich die Blase an die kaudalen<br />
Zölomhöhlenorgane anschmiegt und ihre Wand nicht immer klar ersichtlich ist (HOLLAND<br />
et al. 2008).<br />
2.6.6. Geschlechtsorgane<br />
Die Gonaden liegen dorsal im letzten Körperdrittel beidseits der Aorta abdominalis. Bei den<br />
Echsen sind sie etwas asymmetrisch angeordnet, wobei die rechte Gonade kranial der linken<br />
liegt. Das Ausmaß dieser Asymmetrie variiert speziesabhängig (SCHILDGER 2000).<br />
2.6.6.1. Ovarien und Eier<br />
Die Funktionskörper der Ovarien sind in ihren verschiedenen Stadien gut darstellbar.<br />
Ausgenommen sind juvenile Gonaden, die durch ihre geringe Größe selten nachweisbar sind.<br />
Prävitellogene Follikel stellen sich im Ultraschall als traubenförmig in Längsrichtung<br />
angeordnete, anechogene, rundliche Strukturen dar. Bei Echsen und Schlangen sind schon<br />
Follikel ab 1 mm sichtbar (SCHILDGER 2000). In einer Studie von MORRIS u. ALBERTS<br />
(1996) konnten bei Varanus albigularis prävitellogene Follikel von 0,3 - 0,7 cm Größe und<br />
bei Heloderma horridum von 0,15 - 0,3 cm Größe gemessen werden. MORRIS et al. (1996)<br />
geben beim Komodowaran (Varanus comodoensis) 0,3 - 0,85 cm Durchmesser für<br />
prävitellogene Follikel an. Reifen die Follikel zu vitellogenen Follikeln heran, so wird ihre<br />
Textur echoreicher. Sie sind nun meist von variabler Größe (SCHILDGER 2000, REDROBE<br />
u. WILKINSON 2002). MORRIS/ALBERTS (1996) geben hier Follikelgrößen von 1 - 4,5<br />
cm im Durchmesser beim Waran (Varanus albigularis) und 2 - 3,2 cm bei Heloderma<br />
horridum an. MARTINEZ-TORRES et al. (2006) konnten bei Barisia imbricata vitellogene<br />
Follikel von 3,3 - 9,4 mm Durchmesser auffinden. TUCKER u. LIMPUS (1997) untersuchten<br />
die Ovarien bei Australischen Süßwasserkrokodilen, Crocodylus johnstoni, und konnten im<br />
Wesentlichen zwei Größenklassen von vitellogenen Follikeln identifizieren. Im frühen<br />
Stadium konnten Follikel von 22 - 27 mm im Durchmesser gefunden werden; reife<br />
präovulatorische Follikel hatten Abmessungen von 32 - 38 mm im Durchmesser. In einigen<br />
Fällen konnten auch sehr kleine vitellogene Follikel dargestellt werden (mit Durchmessern<br />
von 10 - 19 mm), die aber höchstwahrscheinlich nicht mehr im aktuellen<br />
Reproduktionszyklus zur Reifung kommen sollten. In Heloderma horridum und Heloderma<br />
suspectum konnten auch transiente Phasen nachgewiesen werden, in denen der prävitellogene<br />
Follikel von hyperechogenem Eigelb umschichtet wurde. Dieses Muster war jedoch beim<br />
Waran (Varanus albigularis) nicht zu beobachten (MORRIS u. ALBERTS 1996).<br />
MARTINEZ-TORRES et al. (2006) konnten bei der viviparen Echse Barisia imbricata<br />
- 29 -
Gelbkörper nachweisen. Diese stellten sich als runde, echofreie Areale umgeben von einer<br />
hypoechogenen Zone dar. Ihre Durchmesser betrugen 3,5 - 4,3 mm. STETTER (2006)<br />
beschreibt, dass sich unterscheiden lässt, ob die Follikel sich noch präovulatorisch am Ovar<br />
befinden oder schon postovulatorisch im Uterus. Hierbei sollen postovulatorische Follikel<br />
eher länglicher und in einer Reihe angeordnet sein, von variabler Echogenität und mit<br />
hypoechogenem Zentrum sowie von einer hyperechogenen Linie (Schale) umrandet.<br />
Präovulatorische Follikel werden hingegen als traubenförmig angeordnet und von runder<br />
Form beschrieben (STETTER 2006). Weiterhin sprechen bindegewebige Texturen von<br />
mittlerer Echogenität zwischen gut abgrenzbaren anechogenen – hypoechogenen Follikeln für<br />
eine präovulatorische Lage am Ovar (SCHILDGER 1993).<br />
Eier sind bei Echsen und Schlangen von spezifischer Struktur. Das Ei ist in zwei<br />
Kompartimente unterteilt, das Eiklar und den Eidotter. Das Eiklar ist echoarm, während der<br />
Dotter echoreicher ist. Die verkalkte Eischale stellt sich als hyperechogene Linie dar, die aber<br />
meist die Sonographie nicht behindert (SCHILDGER 1996).<br />
In Abhängigkeit von der Tiergröße variiert auch die Eigröße. Bei Barisia imbricata wurden<br />
Eigrößen von 7,6 - 10,6 mm gemessen (MARTINEZ-TORRES et al. 2006). Beim<br />
Australischen Süßwasserkrokodil (Crocodylus johnstoni) betrugen die Eigrößen im<br />
Durchschnitt 70 x 37 mm (62 - 83 mm Länge und 32 - 42 mm Breite) (TUCKER u. LIMPUS<br />
1997).<br />
GARTRELL et al. (2002) beschreiben den Einsatz der Ultraschalldiagnostik bei einem<br />
viviparen Skink, Tiliqua nigrolutea. Hier konnten ab der mittleren Gestationsperiode fetale<br />
Strukturen sichtbar gemacht werden. Flüssigkeitsgefüllte Membranen konnten als sackartige<br />
Strukturen mit hypoechogenem Inhalt dargestellt werden, welche den Embryo umgaben.<br />
Bewegungen des Fetus konnten verfolgt werden und auch der Blutfluss im fetalen Kreislauf<br />
wurde mittels Doppler erfasst.<br />
Pathologische Befunde am Ovar wurden bisher vor allem beim Grünen Leguan beschrieben.<br />
In einem Fall von Follikelstase und –torsion erschienen entartete Follikel hyperechogener als<br />
unveränderte Follikel oder sie stellten sich als inhomogene Masse in der kaudalen<br />
Zölomhöhle dar (MEHLER et al. 2002). Bei Legenot konnten fehlgebildete Eier mit<br />
unregelmäßiger Umrandung und insgesamt starker Echogenität mit distalem Schallschatten<br />
dargestellt werden. Weiterhin ließ sich freie Flüssigkeit nachweisen, die im Zusammenhang<br />
mit entzündlichen Prozessen am Ovar und einer Peritonitis stand (LOVE et al. 1996).<br />
KIEFER u. PEES (2009) beschreiben, dass die Vitalität der Eier in einem gewissen Maße per<br />
Ultraschall beurteilt werden kann. Es könne zum Beispiel eine Verflüssigung des Eiinhalts<br />
oder auch eine zunehmende Festigkeit beim Absterben der Eier beobachtet werden.<br />
- 30 -
Die Darstellung atretischer Follikel ist bisher nur bei Schildkröten beschrieben worden. Diese<br />
zeigen sich beispielsweise bei der Galapagos-Riesenschildkröte (Testudo elephantopus) als<br />
unregelmäßig rundliche Strukturen von inhomogener Echogenität (hypo- bis hyperechogen)<br />
und unregelmäßigem Muster (SCHILDGER 1996).<br />
2.6.6.2. Hoden<br />
Die Hoden sind vor allem in der sexuell aktiven Zeit der Tiere gut aufzufinden. Juvenile<br />
Gonaden sind allerdings kaum darstellbar. Die Hoden sind rundlich bis ovoid und von<br />
homogener Echotextur. Ihre Echogenität ist ähnlich der der angrenzenden Milz. Die Position<br />
des Schallkopfes variiert von ventro-lateral bis lateral. Es kann vorkommen, dass die Hoden<br />
aufgrund von Gas- und Ingesta-gefüllten Darmschlingen nicht auffindbar sind (TENHU et al.<br />
1995a, HOLLAND et al. 2008). MORRIS et al. (1996) konnten beim Komodowaran<br />
(Varanus komodoensis) keine Hoden darstellen und auch SCHILDGER (2000) bezeichnet<br />
den sonographischen Nachweis von Hoden als eher selten. PEES (2009b) gelang die<br />
Darstellung von Hoden beim Steppenwaran (Varanus exanthematicus). MORRIS u.<br />
ALBERTS (1996) geben folgende Durchmesser der Hoden bei drei verschiedenen Spezies an:<br />
Varanus albigularis 1,7 - 2,66 cm, Heloderma horridum 0,67 - 0,92 cm, Heloderma<br />
suspectum 0,89 - 0,92 cm.<br />
2.6.6.3. Hemipenes<br />
Die Hemipenes können beim grünen Leguan an der Schwanzbasis als ovale Strukturen<br />
dargestellt werden. Sie sind nahezu isoechogen zum umliegenden Muskelgewebe, können<br />
jedoch durch ihren schwachen hypoechogenen Rand von diesem abgegrenzt werden<br />
(NEWELL u. ROBERTS 2003).<br />
2.6.7. Fettkörper<br />
Die in der kaudalen Zölomhöhle gelegenen Fettkörper sind in ihrer Ausdehnung nach kranial<br />
sehr variabel. Sie sind hyperechogener als die Leber und von homogen-körniger Textur. Ihre<br />
Lobi sind durch hyperechogene Linien voneinander abgesetzt. Ihre Echogenität ist ähnlich der<br />
der Nieren, was eine Abgrenzung zu diesen erschwert (SAINSBURY u. GILI 1991, TENHU<br />
et al. 1995a). Da sie in ihrem sonographischen Erscheinungsbild relativ konstant sind, können<br />
sie gut als Vergleichsstruktur für die restlichen intrazölomalen Organe herangezogen werden<br />
(TENHU et al. 1995b). HOLLAND et al. (2008) beschreiben beim grünen Leguan, dass es<br />
kaum möglich war eine Vaskularisation im Fettkörpergewebe sonographisch nachzuweisen.<br />
- 31 -
2.6.8. Schilddrüse/Nebenschilddrüse/Thymus/Nebennieren<br />
In der vorliegenden Literatur konnte bisher bei der Echse keines dieser Organe sicher per<br />
Ultraschall aufgefunden und damit beschrieben werden.<br />
2.6.9. Zölomhöhle<br />
HOLLAND et al. (2008) konnten bei drei von 26 Leguanen geringe bis mittlere Mengen an<br />
freier Flüssigkeit in der Zölomhöhle feststellen. Da beim Grünen Leguan die Harnblase eine<br />
starke Ausdehnung hat und nicht immer klar abgrenzbar ist, kann es durchaus sein, dass<br />
Harnblasenflüssigkeitt bei einigen Tieren als freie Flüssigkeit fehlinterpretiert wurde.<br />
- 32 -
Tabelle 1: Übersicht (nach Auswertung der zugänglichen Literatur):<br />
Sonographische Darstellung von Organen bei Echsen<br />
Autor Tierart Dargestellte<br />
Organe<br />
SAINSBURY<br />
u. GILI (1991)<br />
TENHU et al.<br />
(1995a)<br />
TENHU et al.<br />
(1995b)<br />
Steppenwaran<br />
(Varanus<br />
exanthematicus)<br />
Grüner Leguan<br />
(Iguana iguana)<br />
Gouldswaran<br />
(Varanus<br />
gouldi) und<br />
Pazifikwaran<br />
(Varanus<br />
indicus)<br />
Leber<br />
Fettkörper<br />
Magen-<br />
Darm-Trakt<br />
Milz<br />
Pankreas<br />
Niere<br />
Herz<br />
Leber<br />
Fettkörper<br />
Magen-<br />
Darm-Trakt<br />
Ovar<br />
Hoden<br />
Niere<br />
Herz<br />
Leber<br />
Fettkörper<br />
Magen-<br />
Darm-Trakt<br />
Ovar<br />
Niere<br />
- 33 -<br />
Bemerkungen<br />
• Keine Aussage zur<br />
Darstellbarkeit von Herz und<br />
Gonaden<br />
• Hoden waren nur in zwei von<br />
82 Fällen nachweisbar<br />
• Milz und Pankreas nicht<br />
nachweisbar<br />
• Keine Hoden nachweisbar<br />
• Keine juvenilen Gonaden<br />
nachweisbar (erst Follikel ab<br />
1,5 mm)<br />
• Milz und Pankreas nicht<br />
nachweisbar
Autor Tierart Dargestellte<br />
Organe<br />
MORRIS u.<br />
ALBERTS<br />
(1996)<br />
TUCKER u.<br />
LIMPUS<br />
(1997)<br />
REESE u.<br />
BÜHLER<br />
(2001)<br />
Weißkehlwaran<br />
(Varanus<br />
albigularis),<br />
Gila-<br />
Krustenechse<br />
(Heloderma<br />
suspectum),<br />
Skorpion-<br />
Krustenechse,<br />
(Heloderma<br />
horridum)<br />
Australisches<br />
Süßwasserkrokodil<br />
(Crocodylus<br />
johnstoni)<br />
Grüner Leguan<br />
(Iguana iguana)<br />
Ovar<br />
Hoden<br />
- 34 -<br />
Bemerkungen<br />
• Hodendurchmesser:<br />
V .albigularis: 1,7 – 2,66 cm<br />
H. suspectum: 0,67 – 0,92 cm<br />
H. horridum: 0,89 – 0,92 cm<br />
• Follikeldurchmesser:<br />
V. albigularis: 0,3 – 4,5 cm<br />
H. horridum: 0,15 – 3,2 cm<br />
Ovar • Follikeldurchmesser:<br />
1 – 3,8 cm<br />
Eigrößen:<br />
7 x 3,7 cm (L x B)<br />
Niere • Nephropathien konnten<br />
sonographisch dargestellt<br />
werden<br />
• Blutflussmessungen in der A.<br />
und V. renis und V. portae<br />
renis bei gesunden und<br />
nierenkranken Tieren wurden<br />
durchgeführt
Autor Tierart Dargestellte<br />
Organe<br />
HOLLAND et<br />
al. (2008)<br />
Grüner Leguan<br />
(Iguana iguana)<br />
Herz<br />
Leber<br />
Fettkörper<br />
Magen-<br />
Darm-Trakt<br />
Milz<br />
Ovar<br />
Hoden<br />
Niere<br />
- 35 -<br />
Bemerkungen<br />
• Hoden konnten im November<br />
(Fortpflanzungszeit)<br />
nachgewiesen werden<br />
• Ovarien nur bei drei von sechs<br />
Tieren nachgewiesen<br />
• Milz in 17 von 26 Fällen<br />
nachweisbar<br />
• Pankreas und Nebennieren<br />
nicht darstellbar<br />
• Nieren in vier von 26 Fällen<br />
darstellbar<br />
• Messungen: Flussprofil der V.<br />
cava; Ventrikeldicke, Größe<br />
der Galleblase und Milz;<br />
Magenwanddicke
2.7. Röntgenologische Untersuchung bei Reptilien<br />
2.7.1. Anwendungsgebiete bei Reptilien<br />
Die röntgenologische Untersuchung wird bei Reptilien immer noch seltener angewendet als<br />
bei Säugern, obwohl sie in vielen Fällen wesentlich zur Diagnosefindung beitragen kann.<br />
Allerdings stößt man bei vielen Reptilienspezies auf Schwierigkeiten bei der technischen<br />
Durchführung und der Interpretation der Befunde. Beispielsweise führen die teilweise sehr<br />
geringen Körpergrößen und die Abwesenheit von diffus verteiltem Fett zu nur wenig<br />
kontrastreichen Röntgenbildern. Strukturen wie Panzer oder stark verhornte Schuppen sind<br />
hinderlich für die Darstellbarkeit von Weichteilgeweben. Dennoch lassen sich verschiedene<br />
Erkrankungen anhand der Röntgenuntersuchung besser evaluieren. Klassischerweise wird die<br />
Röntgentechnik bei Erkrankungen des Skelettsystems eingesetzt, aber auch für Erkrankungen<br />
des Urogenital- und Respirationstraktes oder bei unklaren Umfangsvermehrungen liefert sie<br />
wichtige Informationen. Es sollten im Allgemeinen hoch auflösende Röntgensysteme zum<br />
Einsatz kommen, da sonst eine ausreichende Weichteildarstellung nicht gewährleistet ist.<br />
Hierfür eignen sich beim konventionellen Röntgenverfahren Mammographie-Platten, welche<br />
eine höhere Detail-Erkennbarkeit als herkömmliche Röntgenfolien gewährleisten. Nachteile<br />
dieser Platten sind jedoch die verlängerten Belichtungszeiten sowie die relativ kleine<br />
Plattengröße. Alternativ können – bei gleicher Limitierung - auch Dental-Platten verwendet<br />
werden (SCHILDGER u. HÄFELI 1992, HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-<br />
DIVERS 2001, SILVERMAN 2006).<br />
Röntgenuntersuchungen nach oraler Eingabe von Kontrastmittel können im Rahmen der<br />
Diagnostik von Veränderungen des Gastrointestinaltraktes eingesetzt werden, aber auch bei<br />
Erkrankungen anderer Organe wie z. B. der Leber, Lunge und der Ovarien hilfreich sein. Als<br />
Kontrastmittel werden zur Zeit Bariumsulfat oder jodhaltige Kontrastmittel, wie z.B.<br />
Gastrografin® (Firma Bayer) eingesetzt. Gastrografin® sollte nicht bei dehydrierten Patienten<br />
verwendet werden, da es hyperosmotisch wirkt. Es hat jedoch gegenüber Bariumsulfat einige<br />
Vorteile, wie eine geringere Passagezeit durch den Magen-Darm-Trakt, die bessere<br />
Erkennbarkeit der Mukosa des Magens und geringere Gewebeirritationen auf serosalen<br />
Oberflächen (SCHUMACHER u. TOAL 2001). Die Passagezeit der Kontrastmittel wird<br />
wesentlich durch Temperatur, Fütterung, Saison sowie artabhängig beeinflusst (SCHILDGER<br />
et al. 1991, SCHUMACHER u. TOAL 2001). SCHILDGER u. HÄFELI (1992) geben<br />
folgende Passagezeiten für die unterschiedlichen Echsen als grobe Anhaltspunkte an: 2 - 4<br />
Tage bei karnivoren, jagenden Waranen (Varanus spp.), 7 - 12 Tage bei omnivoren Echsen<br />
wie Agamen (Agama spp.) und 3 - 6 Wochen bei herbivoren Echsen wie der<br />
Tannenzapfenechse (Trachydosaurus spp.).<br />
- 36 -
2.7.2. Durchführung bei Echsen<br />
Echsen können auf verschiedene Art und Weise für die Röntgenuntersuchung ruhig gestellt<br />
werden, falls dies erforderlich ist. Kleine Tiere können direkt auf die Röntgenplatten gesetzt<br />
werden. Möglich sind auch dorsoventrale Aufnahmen direkt durch eine Plastikbox hindurch,<br />
in der das Tier platziert ist. Weiterhin ist es möglich den vaso-vagalen Reflex auszulösen,<br />
indem ein geringer Druck auf beide Augen ausgeübt wird (z.B. durch Anlegen eines<br />
Kopfverbades). Echsen werden dadurch ruhiger, ihre Herz- und Atemfrequenz werden<br />
erniedrigt und sie scheinen so in den meisten Fällen für die Zeit des Röntgens weitgehend<br />
immobilisiert zu sein. Eine verstärkte Inaktivität der Tiere kann auch durch eine Absenkung<br />
der Umgebungstemperatur erreicht werden. Nur in wenigen Fällen ist eine<br />
Allgemeinanästhesie nötig (SCHILDGER et al. 1991, HERNANDEZ-DIVERS u.<br />
HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). Standardmäßig werden Echsen in zwei<br />
Ebenen geröntgt, und zwar im dorsoventralen und laterolateralen Strahlengang. Für die<br />
dorsoventrale Aufnahme werden die Tiere in Brustlage auf die Röntgenplatte platziert. Bei<br />
der laterolateralen Aufnahme ist es wichtig, dass Vorder-und Hintergliedmaßen nach vorn<br />
bzw. hinten gestreckt werden, um Überlagerungen der Zölomhöhlenorgane zu vermeiden. Im<br />
seitlichen Strahlengang lassen sich die Lungen und das Herz besser beurteilen sowie teilweise<br />
auch der Urogenitaltrakt (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001,<br />
REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />
2.7.3. Untersuchung einzelner Organe bei Echsen<br />
2.7.3.1. Skelettsystem<br />
Vor allem im dorsoventralen Strahlengang können die Knochen von Echsen gut beurteilt<br />
werden. Die langen Röhrenknochen der Extremitäten, die Schädelknochen und die<br />
Wirbelsäule dienen als Grundlage für die Beurteilung der Kalzifizierung des Skeletts. So führt<br />
die bei Reptilien weit verbreitete haltungs- bzw. ernährungsbedingte Osteodystrophia fibrosa<br />
zur Abnahme der Dicke der Kortikalis, zur schlechten Abgrenzbarkeit des gesamten<br />
Knochens gegenüber dem Weichteilgewebe und später auch zu Verformungen und<br />
Auftreibungen des Knochens. Letztendlich können durch die mangelhafte Stabilität der<br />
Knochen in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit Spontanfrakturen auftreten. Häufig<br />
kommt es bei Echsen auch zur Osteomyelitis im Bereich der Zehen, des Kopfes oder anderer<br />
Lokalisationen. Entzündliche Reaktionen führen hier zu lytischen Knochenveränderungen,<br />
seltener kommt es zu überschießender Knochenneubildung. Die aus der Humanmedizin<br />
bekannte „Paget`sche Erkrankung“, bei der es durch bakterielle Einflüsse zu überschießender<br />
Knochenbildung an der Wirbelsäule kommt, wird auch bei Reptilien (vor allem bei<br />
Schlangen, aber auch bei Echsen) als Ursache für das Auftreten multipler Hyperostosen<br />
entlang der Wirbelsäule vermutet (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS<br />
- 37 -
2001, SILVERMAN 2006). Des Weiteren ist die Röntgendiagnostik entscheidend für den<br />
Nachweis von Frakturen, Luxationen oder einen artikulären Gicht (Nachweis von<br />
röntegndichten Uratkristallen im Gelenk) (REDROBE u. WILKINSON 2002).<br />
2.7.3.2. Gastrointestinaltrakt<br />
Der Gastrointestinaltrakt wird sowohl in der dorsoventralen als auch in der lateralen Ebene<br />
beurteilt. Die einzelnen Organe (Darm, Magen, Pankreas, Leber ) sind in der Regel von<br />
ähnlicher Röntgendichte und lassen sich im nativen Röntgenbild nur schwer bis gar nicht<br />
voneinander unterscheiden. Abgegrenzt werden können der Magen oder Anteile des Darms,<br />
wenn diese mit Gas oder röntgendichtem Material gefüllt sind (SILVERMAN 2006). Eine<br />
starke Aufgasung des Magen-Darm-Traktes kann hierbei auch ein Hinweis auf eine Enteritis<br />
sein. Häufig werden bei Echsen auch kleine Mengen von röntgendichten Steinen im Magen-<br />
Darm-Trakt nachgewiesen. Dies bereitet bis zu einem gewissen Grad meist keine klinischen<br />
Probleme, kann aber bei großen Mengen, scharfkantiger Form oder ungünstiger Lage zu<br />
Obstruktionen und Irritationen führen. Eine Konstipation wird im Röntgenbild deutlich durch<br />
einen stark dilatierten Anteil des Darms, in dem es auch zur Anschoppung von Material<br />
gekommen ist. Um den Bereich der Anschoppung deutlicher zu machen bzw. um den Grad<br />
der Verstopfung darzustellen, werden Kontrastmittelpassagen durchgeführt.<br />
Kontrastmittelpassagen können außerdem hilfreich sein bei der Identifizierung intrazölomaler<br />
Massen. Durch das Kontrastmittel kann häufig unterschieden werden, ob sich die Masse<br />
intraluminal oder extraluminal befindet (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS<br />
2001). Die Leber befindet sich im mittleren Zölom entlang der ventralen Bauchwand. Bei<br />
Vergrößerung kann sie den Magen-Darm-Trakt nach dorsal ins Lungenfeld verdrängen<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006).<br />
2.7.3.3. Urogenitaltrakt<br />
Die Nieren sind bei den Echsen nur schlecht röntgenologisch darstellbar. Sie befinden sich in<br />
der kaudalen Zölomhöhle dorsal in die Beckenhöhle reichend. Physiologischerweise sind sie<br />
nicht sichtbar, jedoch kann der kraniale Anteil bei Vergrößerung direkt kranial des Beckens<br />
sichtbar werden. Eine Renomegalie kann z.B. durch tumoröse Veränderungen oder Gicht<br />
entstehen (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Vergrößerte Nieren<br />
können dann auch zu Obstipationen im Kolonbereich führen, welche durch Gasansammlung<br />
oder Anschoppung von Darminhalt klinisch auffällig werden (HERNANDEZ-DIVERS u.<br />
HERNANDEZ-DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002). Weiterhin können die<br />
Nieren auf dem Röntgenbild deutlich zu sehen sein, wenn sie kalzifiziert sind<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Beim Grünen Leguan (Iguana<br />
iguana) können echte Blasensteine auftreten und im Röntgenbild sichtbar gemacht werden.<br />
Bei wenig röntgendichten Steinen können auch retrograde Kontrastmittelaufnahmen<br />
- 38 -
durchgeführt werden, um den Stein zu identifizieren. Bei Echsen ohne Harnblase (wie der<br />
Bartagame) befinden sich solche Uratsteine häufiger im Bereich der Kloake oder des Rektums<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). Eine recht<br />
häufige Erkrankung ist die Lähmung des Harnsacks (bei Echsen mit Harnblase). Der<br />
Harnsack nimmt bei dieser Erkrankung den Großteil der Leibeshöhle ein, was sich im<br />
Röntgenbild als diffuse Verschattung darstellt. Erst nach Eingabe von Kontrastmittel kann der<br />
Magen-Darm-Trakt dann häufig „schwimmend“ auf dem Harnsack dargestellt und eine<br />
Verdachtsdiagnose gestellt werden, die sonographisch bestätigt werden kann (PEES u.<br />
KRAUTWALD-JUNGHANNS 2009). In einigen Fällen kann eine Geschlechtsbestimmung<br />
auch bei nicht trächtigen oder Follikel-anbildenden Tieren röntgenologisch durchgeführt<br />
werden. Dies ist z.B. bei einigen Waranen möglich, bei denen die kalzifizierten Hemipenes<br />
sichtbar sind (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001).<br />
Eine Follikel- bzw. Eianbildung kann im Röntgenbild erst ab einer gewissen Größe dargestellt<br />
werden. Die rundlichen Strukturen reihen sich strangartig bilateral auf und füllen meist einen<br />
Großteil der Zölomhöhle aus (SILVERMAN 2006). Die Anzahl und Größe der Eier variieren<br />
dabei stark von Art zu Art, so werden z.B. bei der Krustenechse (Heloderma spp.) nur ein bis<br />
zwei Eier ausgebildet, bei der Bartagame (Pogona spp.) hingegen häufiger mehr als 10 Eier<br />
(SCHILDGER u. HÄFELI 1992). Der Magen-Darm-Trakt wird dadurch nach kranial und<br />
dorsal verdrängt. Die Follikel sind hierbei von mittlerer Röntgendichte, bis sie zu Eiern<br />
heranreifen und schließlich von einer kalzifizierten, röntgendichten Schale umgeben werden<br />
(SILVERMAN 2006). Diese Schale ist von für die jeweilige Echsenart spezifischer Dicke<br />
und sollte regelmäßig und ohne Rauigkeiten im Röntgenbild erscheinen (SCHILDGER u.<br />
HÄFELI 1992). Ist dies nicht der Fall, werden also beispielsweise unregelmäßig geformte<br />
oder verschalte, offensichtlich miteinander verklebte oder zu große Eier nachgewiesen, so<br />
kann dies ein deutlicher Hinweis auf Legenot sein. Je länger die Eiablage sistiert, desto<br />
stärker kann sich die Eischale im Röntgenbild darstellen. Andererseits können die Eier bei<br />
Legenot auch vollkommen normal erscheinen und dennoch nicht abgelegt werden, wenn<br />
dafür andere Ursachen, wie z.B. Haltungsfehler verantwortlich sind. Bereits im Stadium der<br />
Follikelreifung kann es zu Problemen kommen. Eine Follikelstase stellt sich röntgenologisch<br />
häufiger als röntgendichteres Areal in der mittleren Zölomhöhle dar, in dem meist noch<br />
multiple rundliche Strukturen mehr oder weniger deutlich abgrenzbar sind. Es kann jedoch<br />
auch nur ein diffus verwaschenes kaudales Zölom aufgrund von Flüssigkeitsansammlung<br />
erkennbar sein (SCHILDGER u. HÄFELI 1992, HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-<br />
DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />
Bei viviparen Echsen, wie z.B. dem Blauzungenskink (Tiliqua nigrolutea) oder der<br />
Tannenzapfenechse (Trachydosaurus rugosus), kann eine Trächtigkeit aufgrund der<br />
sichtbaren Skelette der Feten nachgewiesen werden. Am Verkalkungsgrad des Skelettes kann<br />
das Stadium der Trächtigkeit abgeschätzt werden. Sind Schädel und Wirbelsäule gut<br />
differenzierbar, so spricht dies für das Stadium kurz vor der Geburt. Bei einer Dystokie kann<br />
- 39 -
man dementsprechend oft zu stark kalzifizierte fetale Skelette in der Zölomhöhle erkennen<br />
(SCHILDGER u. HÄFELI 1992).<br />
2.7.3.4. Kardiopulmonares System<br />
Herz und Lunge können am besten im laterolateralen Strahlengang beurteilt werden. Die<br />
Lunge ist bei Echsen primitiver als bei Säugern und variiert in ihrem Aufbau von<br />
einkammerig bis zu vielkammerig. Einige Echsenspezies besitzen zusätzlich Luftsäcke, die<br />
allerdings nicht am Gasaustausch beteiligt sind. Ein Bronchialbaum, wie er beim Säuger<br />
vorhanden ist, kann bei Echsen nicht nachgewiesen werden. Sie weisen vielmehr<br />
röntgenologisch Lungen mit einem homogenen Erscheinungsbild und geringer Zunahme der<br />
Röntgendichte im kranialen Bereich durch die dort sichtbare Vaskularisation auf<br />
(SILVERMAN 2006, O'MALLEY 2008). Bei vorliegender Pneumonie verdichtet sich die<br />
sonst stark aufgehellte Struktur der Lunge im Röntgenbild und es kann zu diffusen<br />
Verschattungen kommen. Meist werden die Veränderungen jedoch erst in fortgeschrittenen<br />
Stadien deutlich. Parasiten können die Lunge ebenfalls befallen, wie z.B. Lungenwürmer, die<br />
eventuell auch deutlich röntgenologisch sichtbar werden. Um die gesamte Ausdehnung der<br />
Lunge besser beurteilen zu können, kann nach Intubation manuell Luft in die Lungen<br />
gepumpt werden, bevor das Röntgenbild aufgenommen wird (HERNANDEZ-DIVERS u.<br />
HERNANDEZ-DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />
Das Herz liegt bei den meisten Echsen ventral im kranialen zwischen den Vordergliedmaßen<br />
nahe der Tracheamündung und ist von mittlerer Röntgendichte. Es kann aufgrund der<br />
Überlagerungen nur schwer von den umliegenden Strukturen abgegrenzt werden. Ist dies<br />
einmal der Fall, kann das ein Hinweis auf einen Perikarderguss oder eine Kardiomegalie<br />
geben. Allerdings liegen aktuell bei Reptilien nur wenige Untersuchungen zur<br />
röntgenologischen Beurteilung des Herzens vor, sodass nur wenige Referenzen zur<br />
Verfügung stehen. Bei Waranen (Varanus spp.) sowie bei der Gila-Krustenechse (Heloderma<br />
suspectum) ist das Herz physiologischerweise weiter kaudal, in der Rumpfmitte platziert. Hier<br />
kann auch die von der Herzbasis abgehende Aorta descendens besser röntgenologisch<br />
identifiziert werden (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001,<br />
SILVERMAN 2006). HOFFMANN u. PEES (2009) beschreiben, dass sklerotische<br />
Verkalkungen der großen Gefäße insbesondere beim Leguan häufiger vorkommen und<br />
röntgenologisch gut dargestellt werden können.<br />
- 40 -
2.7.3.5. Sonstige Strukturen und Pathologien<br />
Fettkörper:<br />
Die vom Becken nach kranial ziehenden, retroperitoneal gelegenen Fettkörper können bei<br />
adipösen Tieren enorme Dimensionen annehmen. Sie reichen dann bis weit ins Lungenfeld<br />
herein, was die Beurteilung des Röntgenbildes erschwert. Fettkörper sind von mittlerer<br />
Röntgendichte und besonders gut im dorsoventralen Bild zu erkennen (SCHILDGER u.<br />
HÄFELI 1992).<br />
Kalksäckchen:<br />
Besonders Echsen aus der Familie der Geckonidae (z.B. Phelsuma madagascariensis) können<br />
kristallinen Kalk in sog. Kalksäcken beidseits lateral am Hals speichern. Sie sind stark<br />
röntgendicht und in dorsoventraler Ebene am besten zu sehen (SCHILDGER u. HÄFELI<br />
1992).<br />
Aszites:<br />
Eine Aszites kann z.B. durch Erkrankungen der Leber, der Niere, Hypoproteinämien oder<br />
Peritonitis entstehen. Röntgenologisch stellt sich eine diffuse Verschattung der Zölomhöhle<br />
dar, einzelne Organe bzw. Organstrukturen sind kaum noch abgrenzbar (SCHILDGER u.<br />
HÄFELI 1992).<br />
Neoplasien/ Abszesse/ Granulome:<br />
Neoplasien, Abszesse und Granulome können an allen Zölomhöhlenorganen, aber auch in der<br />
Haut oder Unterhaut auftreten. Sie stellen meist lokalisierte Verschattungen dar und können<br />
röntgenologisch kaum differenziert werden. Eine Bestimmung der Organzugehörigkeit kann<br />
in einigen Fällen durch orale Kontrastmittelpassagen oder bei kaudaler Lokalisation auch<br />
durch rektale Eingabe von Kontrastmittel erfolgen (SCHILDGER u. HÄFELI 1992).<br />
2.8. Blutuntersuchungen bei Pogona vitticeps<br />
2.8.1. Blutentnahmetechnik<br />
Die Blutentnahme erfolgt üblicherweise bei nicht schwanzabwerfenden Echsen an der<br />
ventralen Schwanzvene. Bei Echsen, die Autotomie als Abwehrmechanismus betreiben, sollte<br />
vorher eine Anästhesie durchgeführt werden (SYKES u. KLAPHAKE 2008). Die Nadel mit<br />
aufgesetzter Spritze wird dazu direkt in der Mittelinie in ausreichendem Abstand zur Kloake<br />
- 41 -
(ca. 20-80% der Schwanzlänge) platziert und in einem 45-90° Winkel in craniodorsaler<br />
Richtung eingestochen. Trifft man auf die Wirbelsäule auf, so kann die Nadel ein wenig<br />
gedreht werden und nach kranial oder kaudal verschoben werden, bis die Vene punktiert<br />
wurde. Durch Aspiration sollte ein leichter Unterdruck hergestellt werden, der das Blut in<br />
Nadel bzw. Spritze strömen lässt (HERNANDEZ-DIVERS 2006). Bei größeren Echsen<br />
wurde auch der laterale Zugang zur ventralen Schwanzvene sowie die Punktion der<br />
Jugularvene als praktikable Methode beschrieben. Des Weiteren ist es zwar möglich, Blut aus<br />
der großen ventralen Abdominalvene zu entnehmen, doch kann es hierbei schnell zu<br />
Komplikationen kommen, wie z.B. die unbeabsichtigte Punktion des Gastrointestinaltraktes<br />
oder der Harnblase bzw. zu starken Blutungen (SYKES u. KLAPHAKE 2008). Die<br />
Blutentnahme aus dem axillaren Plexus oder dem Orbitalsinus sind ebenfalls beschrieben<br />
worden, in der Praxis jedoch weniger üblich, da es ethische Bedenken gibt und bessere<br />
Methoden zur Verfügung stehen (HERNANDEZ-DIVERS 2006). Die Kardiozentese sowie<br />
das Abknipsen von Krallen sind obsolete Methoden zur Blutentnahme und sollten nicht mehr<br />
angewendet werden (HERNANDEZ-DIVERS 2006). Die abzunehmende Menge sollte 10%<br />
des zirkulierenden Blutes nicht übersteigen. Hierbei ist davon auszugehenen, dass auch bei<br />
Echsen 5 – 8 % ihres Körpergewichtes aus Blut besteht (CANNON 2003). Demnach sollten<br />
nicht mehr als 0,5 % des Körpergewichtes an Blut entnommen werden. Bei einem<br />
Körpergewicht von 100g entspricht dies 0,5 ml Blut. Das Blut wird in Lithium-Heparin<br />
Röhrchen gesammelt, da EDTA auf Reptilienblutzellen hämolytisch wirkt (JOHNSON u.<br />
TEMPE 2006).<br />
- 42 -
2.8.2. Blutparameter von Pogona vitticeps<br />
Folgende Blutparameter sind von Pogona vitticeps sind aus der aktuellen Literatur<br />
zusammengestellt:<br />
Tabelle 2: Hämatologische und blutchemische Parameter von Pogona vitticeps nach aktueller<br />
Literaturauswertung<br />
Parameter CRANFIELD et al.<br />
(1996)<br />
Hämatologie<br />
- 43 -<br />
ELIMAN (1997) CARPENTER<br />
(2005)<br />
Hämatokrit (%) 24 (17-28) 27 (WB: 17-50) 30 (+/-6)<br />
Erythrozyten (10^6/mL) 1,1 (0,8-1,8) 1,0 (+/-0,2)<br />
Hämoglobin (g/dL) 9,9 (+/-1,5)<br />
MCV (fL) 306 (+/-51)<br />
MCH (pg) 109 (+/-21)<br />
MCHC (g/dL) 35 (+/-8)<br />
Leukozyten (10^3/µL) 9,4 (5,9-14,3) 12,053(WB: 6,736-<br />
19,946)<br />
Heterophile (%) 27 (WB: 17-43)<br />
Lymphozyten (%) 64 (54-76) 59 (WB: 47-69)<br />
Monocyten (%) 1 (WB: 0-4)<br />
Azurophile (%) 3 (0-8) 4 (WB: 0-9)<br />
Basophile (%) 9 (WB: 2-18)<br />
Blutchemie<br />
Alkalische Phosphatase<br />
(=AP) (U/L)<br />
Alanin-Aminotransferase<br />
(=ALT) (U/L)<br />
8,5 (+/-5,4)<br />
151 (15-447) 151 (+/-129)<br />
11 (4-20)
Parameter CRANFIELD et al.<br />
(1996)<br />
- 44 -<br />
ELIMAN (1997) CARPENTER<br />
(2005)<br />
Gesamtbilirubin (mg/dL) 0,5 (0-3,7) 0,5 (+/-0,9)<br />
Harnstoff (mg/dL) 3 (3-4) 1 (WB:
2.9. Häufige Erkrankungen der Bartagamen (Pogona ssp.)<br />
2.9.1. Parasitosen<br />
Kokzidiose:<br />
Ein Befall mit dem zu den Protozoen gehörenden Erreger Isospora amphibulori ist bei<br />
Bartagamen sehr weit verbreitet. Der Erreger besitzt einen direkten Lebenszyklus und seine<br />
Oozysten sind in der Umwelt sehr beständig, sodass es insbesondere in der Terrarienhaltung<br />
schnell zu Reinfektionen und Superinfektionen kommen kann. Der endogene Lebenszyklus<br />
findet in den Zellen des Dünndarmmukosa statt. Die Oozysten werden mit dem Kot<br />
ausgeschieden und sporulieren in der Umwelt. Diese werden dann wieder vom Tier oral<br />
aufgenommen (MCALLISTER et al. 1995). Die transuterine Übertragung des Erregers wird<br />
zwar vermutet, konnte aber bisher noch nicht nachgewiesen werden (KLINGENBERG 2001a,<br />
GREINER u. MADER 2006). Infizierte Tiere können klinisch inapparent sein oder durch<br />
Symptome wie Anorexie, Lethargie, Diarrhoe oder Exsikkose auffallen (KLINGENBERG<br />
1999, SCHILLIGER 1999). Bei Jungtieren ist auch ein retardiertes Wachstum beschrieben<br />
worden (GREINER 2003) bzw. das Auftreten von plötzlichen Todesfällen (KIM et al. 2002).<br />
Außerdem scheinen vor allem junge Tiere durch den Befall noch anfälliger für Adenovirus-<br />
Infektionen zu werden bzw. schwerer durch das Virus zu erkranken (KLINGENBERG 1999,<br />
KIM et al. 2002). Weiterhin können in Folge des akuten Flüssigkeitsmangels Nephropathien<br />
entstehen, die bis zum Tod des Tieres führen können (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />
Um die Oozysten von Isospora amphibulori nachzuweisen wird hauptsächlich das<br />
Flotationsverfahren angewandt (Abb.2). Auch ein Direktaustrich der Kotprobe ist möglich<br />
(GREINER u. MADER 2006).<br />
Oxyurose:<br />
Oxyuren sind bei den Bartagamen annähernd so häufig zu finden wie Kokzidien, nicht selten<br />
treten beide Parasiten nebeneinander auf. Oxyuren haben ebenfalls einen direkten<br />
Entwicklungszyklus ohne Zwischenwirt, was dazu führt, dass die Tiere in Gefangenschaft<br />
häufig mit einer hohen Wurmbürde belastet sind. Die Würmer besiedeln den unteren<br />
Darmtrakt und ernähren sich vom Darminhalt. Die sehr widerstandsfähigen Eier gelangen mit<br />
dem Kot in die Umwelt und werden oral wieder aufgenommen (SCHNELLER u.<br />
PANTCHEV 2008). Im Darm kann es durch den Befall mit Oxyuren zu<br />
Gewebeschädigungen kommen. Die Tiere können bei Massenbefall gastrointestinale<br />
Symptome zeigen wie Durchfall, Blähungen, Kloakenprolaps und Regurgitation oder auch<br />
allgemeine Symptome wie Anorexie und Gewichtsverlust (BECK u. PANTCHEV 2006).<br />
Auch respiratorische Symptome können auftreten, die häufig damit zu erklären sind, dass der<br />
aufgeblähte Darm die Lunge stark einengt. Es kann auch besonders bei Jungtieren zu<br />
- 45 -
Mangelerscheinungen kommen, da die Parasiten dem Tier Nährstoffe aus dem Darm<br />
entziehen (KLINGENBERG 1999, SCHNELLER u. PANTCHEV 2008). Andererseits wird<br />
auch vermutet, dass eine geringe Anzahl von Oxyuren für die Tiere nützlich sind, da sie<br />
Nährstoffe wie z.B. Zellulose aufspalten können bzw. bei ihrer Verdauung hilfreich sind<br />
(KLINGENBERG 1999). Selten können die Würmer direkt im Kot nachgewiesen werden.<br />
Routinemäßig wird das Flotationsverfahren angewandt, um die Eier in der Probe anzureichern<br />
und dann nachzuweisen (Abb.2). Weiterhin kann auch ein Direktausstrich angefertigt werden<br />
(GREINER u. MADER 2006).<br />
Abbildung 2: Oxyuren-Eier und Kokzidien-Zysten im Kot einer Bartagame<br />
(mit freundlicher Genehmigung von Exomed GbR, Berlin)<br />
Flagellaten und Ciliaten:<br />
Flagellaten, meist Trichomonas-ähnliche Protozoen, sind regelmäßig in kleiner Zahl im Kot<br />
der Tiere zu finden, dies wird dann als physiologisch angesehen. Sind sie jedoch in großer<br />
Anzahl vorhanden, so können sie klinische Symptome wie eine Diarrhoe, Dehydratation und<br />
Inappetenz auslösen und sollten dann behandelt werden. Häufig vermehren sie sich auch<br />
besonders stark, wenn das Tier eine gastrointestinale Dysfunktion durch starken<br />
Kokzidienbefall, andere bakterielle Infektionen, sozialen Stress, zu niedrige<br />
Umgebungstemperaturen oder weitere Stressoren aufweist (KLINGENBERG 1999, BECK u.<br />
PANTCHEV 2006, JOHNSON u. TEMPE 2006).<br />
- 46 -<br />
Oxyuren-Ei<br />
Kokzidien-Zyste
Bei Echsen häufig zu findende, meist apathogene bzw. klinisch inapparente Ciliaten sind<br />
Balantidium spp. und Nyctotherus spp. Die Trophozoiten der motilen Flagellaten wie<br />
Trichomonas sollten idealerweise in einem direkten, frischen Kotausstrich nachgewiesen<br />
werden (GREINER u. MADER 2006). Auch die Zysten von Balantidium spp. und<br />
Nyctotherus spp. können direkt im nativen Kotausstrich gefunden werden. Hierbei muss<br />
darauf geachtet werden, die sehr ähnlich aussehenden Zysten von Nyctotherus spp. nicht mit<br />
Eiern von Oxyuren zu verwechseln (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />
Entamoeba invadens:<br />
Der protozoäre Erreger Entamoeba invadens kann bei Echsen schwere Darmentzündungen<br />
auslösen, während Schildkröten ihn meist asymptomatisch beherbergen. Bei Echsen treten<br />
Symptome auf wie Anorexie, Gewichtsverlust, blutig-schleimiger Kot, Vomitus,<br />
Darminvaginationen und –verhärtungen. So konnte der Erreger in 23,7% der Fälle als<br />
Todesursache bei Echsen identifiziert werden (BECK u. PANTCHEV 2006). Die Zysten und<br />
Trophozoiten können in einem direkten Kotausstrich nach Anfärbung mit Jod nachgewiesen<br />
werden. Bei schwacher Ausscheidung muss die Kotprobe über das SAF-Verfahren (Sodium<br />
acetate-Acetic acid Formaldehyde) oder eine Amöbenkultur ankonzentriert werden<br />
(SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />
Mikrosporidien:<br />
JACOBSON et al. (1998) berichten über drei Bartagamen, die an systemischer<br />
Mikrosporidiose erkrankten und starben. Die Tiere zeigten unspezifische Symptome wie<br />
Gewichtsverlust und Lethargie. Der Befall mit Mikrosporidien konnte erst post mortem<br />
festgestellt werden. Die Parasiten konnten vor allem in der Leber, aber auch in Niere, Lunge,<br />
Magen, Darm, Gefäßendothelien und Gehirn histologisch nachgewiesen werden.<br />
Bandwürmer (Cestoden):<br />
Bandwürmer sind nicht sehr häufig bei Bartagamen zu finden. Sie benötigen einen<br />
Zwischenwirt für ihre Entwicklung. Bartagamen, die zeitweise mit Mäusen gefüttert werden,<br />
haben ein höheres Risiko zu erkranken (KLINGENBERG 1999). Die adulten Stadien<br />
befinden sich im Darm und entziehen dem Wirt wichtige Nährstoffe und Vitamine. Klinische<br />
Symptome sind eher unspezifisch. Es kann zu Hämorrhagien der Darmschleimhaut kommen,<br />
da sich die Würmer an die Darmwand anheften (BECK u. PANTCHEV 2006). Die Eier<br />
werden mittels Flotation im Kot nachgewiesen (GREINER u. MADER 2006).<br />
- 47 -
Pentastomiden:<br />
Auch Pentastomiden benötigen Insekten oder Nager als Zwischenwirte. Als omnivore<br />
Reptilien sind Bartagamen daher prinzipiell auch gefährdet von diesen Parasiten befallen zu<br />
werden. Die Erkrankung tritt jedoch eher selten auf. Die adulten Würmer besiedeln die<br />
Lungen, ihre Eier werden mit dem Sputum ausgeschieden bzw. durch Abschlucken des<br />
Sputums auch mit dem Kot abgegeben. Bei starkem Befall kann es zu respiratorischen<br />
Symptomen kommen oder es können unspezifische Symptome aufgrund der<br />
Larvenwanderung auftreten. Der Nachweis der Eier erfolgt mittels Flotation aus dem Kot<br />
(KLINGENBERG 1999, GREINER u. MADER 2006).<br />
Limaxamöben:<br />
In einigen Fällen werden im Reptilienkot normalerweise in der Umwelt lebende Amöben,<br />
sog. Limaxamöben nachgewiesen (Acanthamoeba, Naegleria, Hartmanella, Vahlkampfia<br />
oder Echinamoeba). Ihr krankmachendes Potential wird bei Reptilien als sehr gering<br />
eingeschätzt, dennoch können sie eventuell bei immungeschwächten Tieren Schaden<br />
anrichten. Die Amöben weisen eine große Hitzebeständigkeit auf und weisen prinzipiell ein<br />
zoonotisches Potential auf. Sie können außerdem pathogene Bakterien beherbergen (z.B.<br />
Pseudomonas, Chlamydien, Mykobakterien), da diese von Trophozoiten im Darm<br />
aufgenommen werden können. Der Nachweis der typischen Zysten der Limaxamöben gelingt<br />
im Nativausstrich nach Anfärbung mit Jod (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />
Ektoparasitosen:<br />
Bartagamen sind häufig von Milben betroffen. Am häufigsten wird die sog. Schlangenmilbe<br />
Ophionyssus natricis bei Schlangen und Echsen gefunden (GREINER u. MADER 2006).<br />
Klinisch können Symptome wie Juckreiz, Aggressivität, Lethargie, Inappetenz,<br />
Häutungsprobleme und blasse Schleimhäute bedingt durch Anämie auftreten. Die Milben<br />
befallen vor allem geschützte Regionen wie Schuppenunterseiten, Augen, Ohren, Achseln,<br />
Schwanzansatz und Mundwinkel. Um die Parasiten loszuwerden halten sich die Tiere<br />
häufiger im Wasserbecken auf, was Besitzern meist als erstes Anzeichen auffällt<br />
(SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />
2.9.2. Virale Erkrankungen<br />
Adenovirus-Infektion:<br />
Adenovirus-Infektionen sind bei Bartagamen mittlerweile häufig beschrieben worden.<br />
CRANFIELD et al. beschreiben den Erreger 1996 zum ersten Mal bei Pogona vitticeps. Das<br />
Virus besitzt ein Genom aus doppelsträngiger DNA und repliziert im Zellkern der infizierten<br />
- 48 -
Zelle. Nachgewiesen werden kann es histopathologisch anhand der intranukleären<br />
Einschlußkörperchen sowie seit neuestem auch mittels PCR (= Polymerase Chain Reaction)<br />
(WELLEHAN et al. 2003). Es befällt vor allem Hepatozyten und Enterozyten des Dünndarms<br />
sowie auch Zellen des Magens, Pankreas und der Niere (JULIAN u. DURHAM 1982,<br />
CRANFIELD et al. 1996, NICHOLS 1996). Auch bei der nah verwandten Art Pogona<br />
henrylawsoni wurde ein Ausbruch unter juvenilen Bartagamen beschrieben, bei dem das<br />
Virus ebenfalls vor allem in Leber, aber auch in der Niere und im Atmungstrakt<br />
nachgewiesen wurde (FRYE et al. 1994). Die klinische Symptome sind häufig unspezifisch<br />
wie Lethargie, Anorexie, Inappetenz und plötzliche Todesfälle. Es sind vor allem<br />
Schlüpflinge und Jungtiere betroffen. Bei einigen Tieren konnten auch neurologische<br />
Symptom wie Kreisbewegungen oder Kopfschiefhaltung beobachetet werden. Der Erreger<br />
konnte bei Bartagamen jedoch bisher nicht im Gehirn nachgewiesen werden. Es wurde daher<br />
vermutet, dass die Symptomatik durch eine akute Hepatoenzephalopathie aufgrund der<br />
schweren Leberschädigung verursacht wurde (KIM et al. 2002). In einigen Fällen konnte ein<br />
gleichzeitiger Befall mit kleineren Dependovirus-ähnlichen Viren festgestellt werden. Diese<br />
sind allein nicht in der Lage, in einem Wirt zu überleben, sondern benötigen das Adenovirus<br />
als Helfervirus, um ihre Replikation durchführen zu können (JACOBSON et al. 1996,<br />
NICHOLS 1996, KIM et al. 2002). Das Adenovirus scheint in einigen Zuchtgruppen<br />
endemisch vorzukommen. Wahrscheinlich fungieren adulte Tiere als klinisch inapparente<br />
Überträger. Es gibt Hinweise, dass es neben der horizontalen Übertragung auch zu vertikalen<br />
Übertragungen im Uterus oder bei der Eiablage kommen kann (JACOBSON et al. 1996).<br />
Teilweise wurden neben Adenoviren auch Coccidien in den Enterozyten gefunden. Es ist<br />
fraglich, ob beide Erreger sich möglicherweise synergistisch verstärken und die Symptome<br />
deutlicher auftreten als bei einer Monoinfektion (KIM et al. 2002).<br />
Iridovirus-Infektion:<br />
In letzter Zeit sind bei verschiedenen insektivoren Echsen, unter anderem auch bei der<br />
Bartagame, Iridoviren von Invertebraten nachgewiesen worden. In vielen Fällen starben die<br />
Tiere plötzlich, in einigen Fällen sogar ganze Gruppen von Tieren. Klinische sowie<br />
pathologische Veränderungen reichten von Hautveränderungen und Konjunktivitis bis<br />
Pneumonien sowie Kachexien. Der Nachweis erfolgt mittels Virusisolation und –anzucht in<br />
Zellkultur (JUST et al. 2001, MARSCHANG et al. 2002).<br />
2.9.3. Bakterielle und mykotische Erkrankungen<br />
Salmonella-Befall:<br />
Bartagamen können wie viele andere Reptilien auch symptomlose Träger von Salmonellen<br />
sein. In einer Studie von PFLEGER et al. (2003) konnten verschiedene Salmonella-Arten bei<br />
- 49 -
in Terrarien gehaltenen klinisch gesunden Bartagamen gefunden werden, wie z.B.<br />
fimbrienloser-Salmonellen-Typ der F-Gruppe, rauher Salmonellen-Typ, Salmonella<br />
gaminara, Salmonella gatuni, Salmonella montevideo, Salmonella schwarzengrund,<br />
Salmonella tornow, Salmonella wandsworth.<br />
Abszesse durch verschiedene bakterielle Erreger:<br />
Bartagamen sind häufig von Abszessen betroffen. Oft entstehen sie durch sekundäre<br />
Besiedelung von Erregern nach Verletzungen oder Bissen durch Artgenossen. Ellenbogen,<br />
Knie, Füße (insbesondere Zehen) sind häufige Lokalisationen. Meist reichen die<br />
entzündlichen Veränderungen bis auf den Knochen und verursachen Osteomyelitiden. Das<br />
Ausmaß der Entzündung und des betroffenen Knochen- oder Gelenkareals sollte<br />
röntgenologisch ermittelt werden (SCHILLIGER 1999, STAHL 1999, STAHL 2001).<br />
KRAMER (2006) beschreibt einen Fall von systemischer atypischer Mykobakteriose bei einer<br />
Bartagame. Der Erreger konnte als „Runyon group IV atypical mycobacteria“ identifiziert<br />
werden und war verantwortlich für granulomatöse Zubildungen an Knie, Kehle und in der<br />
Maulhöhle.<br />
Periodontitis/Stomatitis:<br />
Bartagamen besitzen überwiegend akrodonte Zähne, die keine Zahnwurzel haben sondern<br />
direkt auf den Unter- bzw. Oberkieferknochen aufgesetzt sind. Eine Ausnahme bilden die<br />
Zähne an der Spitze des Ober- und Unterkiefers, die pleurodont wachsen. Das Zahnfleisch<br />
liegt daher zum Großteil lateral direkt auf dem Knochen auf und bildet so nur eine dünne<br />
Barriere gegenüber bakteriellen Erregern. Bei Infektionen kommt es in diesem Bereich daher<br />
schnell zur Entwicklung von Osteomyelitis. Diese kann in vielen Fällen röntgenologisch<br />
sichtbar gemacht werden. Klinisch lassen sich häufig Verfärbungen,<br />
Oberflächenunregelmäßigkeiten und ein Gewebsverlust feststellen (STAHL 1999, STAHL<br />
2001).<br />
„Yellow Fungus Disease“:<br />
In den letzten Jahren sind Fälle von kontagiösen Dermatitiden bei Bartagamen aufgetreten,<br />
die durch den Pilz „Chrysosporium anamorph of Nannizziopsis vriesii (= CANV)“ verursacht<br />
wurden. Der Erreger verursacht eine schwere granulomatöse, nekrotisierende, gelblich<br />
gefärbte Dermatitis. In fortschreitenden Stadien können auch tiefere Gewebe wie Muskeln<br />
und Knochen mit betroffen sein. Es können nur einzelne Areale oder der ganze Körper<br />
erkranken (COOPER 2006, JOHNSON u. TEMPE 2006). Der Erreger wurde nicht nur bei<br />
Bartagamen, sondern auch bei vielen weiteren Reptilien-Spezies gefunden, wie z.B.<br />
verschiedenen Chamäleon-Arten, Schlangen und Krokodilen. Aufgrund morphologischer<br />
Ähnlichkeiten wurde er anfänglich mit anderen Arten von Chrysosporium oder auch mit<br />
- 50 -
Geotrichum verwechselt. Neben Fusarium semitectum, welcher für Panzernekrosen bei<br />
texanischen Landschildkröten (Gopherus berlandieri) verantwortlich gemacht wird, ist<br />
CANV momentan der einzige Pilz, für den eine primäre Pathogenität bei Reptilien<br />
nachgewiesen werden konnte. Viele weitere Hefen und andere Pilze werden bei Reptilien<br />
ausschließlich als Sekundärerreger angesehen (PARÉ u. SIGLER 2006).<br />
2.9.4. Metabolische Erkrankungen<br />
Haltungsbedingter sekundärer Hyperparathyreodismus:<br />
Bartagamen sind häufig vom haltungsbedingten sekundären Hyperparathyreodismus<br />
betroffen. Durch mangelhafte Zufütterung von Kalzium oder fehlendes bzw. fehlerhaftes UV-<br />
Licht kommt es mit der Zeit zur Ausbildung eines sekundären Hyperparathyreodismus. Dieser<br />
führt letztendlich zu dystrophischen Knochenveränderungen, die eine Knochenerweichung<br />
und -verbiegung, Skoliosen, Kyphosen oder pathologische Frakturen zur Folge haben.<br />
Weiterhin treten Symptome wie Schwäche, Anorexie, Tremor, Konstipation und letztendlich<br />
auch eine Niereninsuffizienz infolge der Hypokalzämie auf (SCHILLIGER 1999, JOHNSON<br />
u. TEMPE 2006).<br />
Fettleber-Syndrom:<br />
Das chronische Fettleber-Syndrom der Reptilien kann, wie bei Säugern auch, viele<br />
verschiedene Ursachen haben. Zunächst kann als Krankheitsursache eine zu fettreiche<br />
Fütterung in Frage kommen. Bartagamen können z.B. mit zu großen Mengen an Insekten<br />
(z.B. Galleria mellonella, Acheta domesticus) und vor allem Mehlwürmern (Zophobas<br />
morios, Tenebrio molitor) überfüttert werden (SCHILLIGER 1999). Weitere Ursachen sind<br />
u.a. Bewegungsmangel, metabolische Dysfunktion aufgrund von inadäquaten<br />
Temperaturverhältnissen oder auch eine gestörte Reproduktionstätigkeit. Letzteres tritt bei<br />
weiblichen Tieren auf, die physiologischerweise saisonal Fett einlagern, welches im späteren<br />
Zyklus zur Follikulogenese und Eiproduktion mobilisiert wird. Fehlt diesen Tieren jedoch die<br />
Möglichkeit zur Fortpflanzung und Eiproduktion, so kann es zur Akkumulation des Fetts und<br />
pathologischen Zuständen kommen. Akute Hepatosen kommen bei Reptilien sehr viel<br />
seltener vor. Sie können u.a. durch Intoxikationen (z.B. durch Ivermectin) hervorgerufen<br />
werden (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Klinische Symptome der chronischen<br />
Hepatose sind u.a. reduzierter Appetit, zunehmende Inaktivität und Infertilität,<br />
kontinuierlicher Gewichtsverlust, Anorexie nach Winterschlaf und veränderte Konsistenz und<br />
Farbe der Fäzes. Bei der akuten Form sind vor allem eine plötzlich auftretende Anorexie und<br />
Depression, Diarrhoe, sowie in schweren Fällen auch die Ausscheidung von grünlichen<br />
Uraten (Hinweis auf schwere Leberschädigung und Gallenstau) zu beobachten<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Im Endstadium der chronischen Hepatose kann<br />
es zum ähnlichen klinischen Bild wie bei einer akuten Hepatose kommen. Dies kann unter<br />
- 51 -
Umständen zur Fehldiagnose einer akuten Hepatose führen, wenn der Halter sein Tier erst im<br />
Endstadium der chronischen Form dem Tierarzt vorstellt und vorherige Veränderungen seines<br />
Tieres nicht bemerkt hat (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Zur Diagnose des<br />
Fettleber-Syndroms können eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt werden.<br />
Hämatologische und blutchemische Parameter können bei einer Laboruntersuchung verändert<br />
sein und Hinweise auf Leberschädigung bzw. den Allgemeinzustand des Tieres geben. Die<br />
bei Säugern untersuchten Leber-spezifischen Enzyme (Aspartat-Amino-Transferase = AST,<br />
Alkalische Phosphatase = AP, Alanin-Amino-Transferase = ALT) sind jedoch bei Reptilien<br />
auch in vielen anderen Geweben zu finden, weshalb bei Erhöhung nicht unbedingt auf eine<br />
Lebererkrankung geschlossen werden kann. Die γ-Glutamyl-Transferase (= GGT) ist zwar<br />
auch bei Reptilien ein spezifisches Enzym der Gallengänge, kommt jedoch im Blutplasma nur<br />
in sehr geringen Mengen vor. Gallensäuren, welche bei Säugern und vor allem bei Vögeln zur<br />
Leberdiagnostik herangezogen werden, sind bei Reptilien möglicherweise spezifisch,<br />
variieren jedoch sehr stark von Art zu Art. Für Biliverdin, das bei Reptilien in der Leber<br />
entstehende Abbauprodukt des Hämoglobins, gibt es momentan noch kein praxis-taugliches<br />
Testsystem. In Zukunft könnten intensivere Untersuchungen der Isoenzyme z.B. der<br />
Laktatdehydrogenase (= LDH) auch bei Reptilien die spezifische Labordiagnostik der Leber<br />
verbessern (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Weiterhin kann die<br />
Röntgenuntersuchung einen Hinweis auf Lebervergrößerung geben. Sehr starke<br />
Vergrößerungen sowie nur geringfügige Veränderungen können jedoch unerkannt bleiben<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Per Ultraschall lassen sich der Grad der<br />
Vergrößerung der Leber sowie die Veränderung des Lebergewebes im Allgemeinen gut<br />
darstellen. Die Leber kann sich bei schwerer Lipidose als stark hyperechogen darstellen.<br />
Zudem ist eine Ultraschall-überwachte Entnahme einer Leberbiopsie von großem<br />
diagnostischen Wert. Die Probe sollte anschließend histologisch auf den Grad der Verfettung<br />
hin untersucht werden sowie bei speziellem Verdacht auch mikrobiologisch bzw. auf toxische<br />
Substanzen. Zur sicheren Diagnosestellung empfiehlt sich die Entnahme mehrerer Biopsien<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Diese können unter Umständen auch per<br />
Endoskopie oder im Rahmen einer explorativen Zöliotomie entnommen werden (STAHL<br />
2001, HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006).<br />
Gicht:<br />
Wird Harnsäure nicht ausreichend über die Nieren ausgeschieden, so kommt es zu deren<br />
Anreicherung im Blut (Urikämie). Ursächlich für die mangelhafte Ausscheidung kommen<br />
eine Dehydratation, Niereninsuffizienz oder erhöhte Proteinzufuhr in Frage. Liegt eine<br />
Nephropathie vor, so kann das Kalzium-Phosphor-Verhältnis stark verschoben oder<br />
umgedreht sein (KLINGENBERG 2001b). Die Ablagerung der schlecht wasserlöslichen<br />
Uratkristalle kann in verschiedenen Geweben stattfinden, so werden die Nierengicht,<br />
Gelenkgicht und Viszeralgicht unterschieden (KÖHLER et al. 2003, MADER 2006). Die<br />
Gichtablagerungen können in einigen Fällen röntgenologisch in der Niere oder anderen<br />
- 52 -
Weichteilgeweben nachgewiesen werden, sofern die Urate mit Kalzium komplexiert sind und<br />
damit als Verschattung im Röntgenbild erscheinen. Andernfalls bleiben sie meist unerkannt.<br />
Lytische Bereiche in bzw. in der Nähe von Gelenken können ebenfalls röntgenologische<br />
Hinweise auf eine Gichterkrankung sein (MADER 2006). Auch eine Renomegalie kann durch<br />
Gicht entstehen und die Niere im Röntgenbild sichtbar werden lassen (HERNANDEZ-<br />
DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). REESE u. BÜHLER (2001) konnten bei Grünen<br />
Leguanen nachweisen, dass sich das Nierenparenchym im sonographischen Bild bei<br />
Erkrankungen deutlich verändert. Auch Schwellungen der Nieren und Veränderungen der<br />
Durchblutung konnten per Ultraschall nachgewiesen werden. Auch bei Schildkröten ist der<br />
Ultraschall als diagnostisches Hilfsmittel zur Erkennung von Gicht bereits beschrieben<br />
worden (GUMPENBERGER 1996, HITTMAIR u. GUMPENBERGER 1997, GÜNTER<br />
2004). Die Niere stellt sich hierbei vergrößert dar mit abgerundeten Rändern. Ihr<br />
normalerweise homogenes, der Hundemilz ähnelndes Parenchym stellt sich im Falle von<br />
Gicht verdichtet, mit punktförmigen, echoreichen, teilweise stark reflektierenden<br />
Einlagerungen dar (GUMPENBERGER u. HITTMAIR 1997). Eventuell ist auch ein zentrales<br />
hypoechogenes bis anechogenes Nierenödem sichtbar (GÜNTER 2004).<br />
2.9.5. Erkrankungen des Gastrointestinalsystems<br />
Koprostase:<br />
Bei Bartagamen kann eine Koprostase sehr unterschiedliche Ursachen haben. Häufig tritt sie<br />
infolge einer chronischen Dehydratation auf, dabei kann ein Uratstein in der Kloake den<br />
Kotabsatz behindern (JOHNSON u. TEMPE 2006). Weiterhin kann es zu Sandobstipationen<br />
kommen, wenn das Tier aus unterschiedlichen Gründen, wie beispielsweise<br />
Mineralstoffmangel, zu viel Substrat mit aufnimmt (SAHNER et al. 2007). Auch inadäquate<br />
Futtertiere oder Parasitenbefall können zu Verstopfung führen. Extraintestinale Ursachen für<br />
eine Koprostase sind unter anderem vergrößerte Nieren, Legenot, Abszesse oder Neoplasien.<br />
Durch haltungsbedingte Hypokalzämie oder Bewegungsmangel kann sich eine Inaktivität des<br />
Darmes einstellen, die ebenfalls zu schwerwiegenden Koprostasen führen kann (BARTEN<br />
2006). Die Diagnose kann klinisch und röntgenologisch gestellt werden.<br />
Kloakenprolaps:<br />
Verschiedene Organe können aus der Kloake vorfallen. Das kann zunächst die Kloake selbst<br />
sein oder auch das Kolon, bei weiblichen Tieren der Legedarm und bei männlichen die<br />
Hemipenes. Verursacht wird ein Prolaps meist durch einen Zustand, der ein Pressen des<br />
Tieres bewirkt. Ursachen für dieses Pressen können sein: Gastroenteritiden, Dystokien,<br />
Fremdkörper, Uratsteine, Obstipationen oder auch ein verminderter Muskeltonus durch<br />
haltungsbedingte Hypokalzämie. Weiterhin können Umfangsvermehrungen im Bereich der<br />
Kloake oder der kaudalen Zölomhöhle zu einem Pressen führen. Solche<br />
- 53 -
Umfangsvermehrungen können u.a. vergrößerte Nieren, Abszesse oder Neoplasien sein<br />
(BARTEN 2006). Für einen Prolaps des Hemipenis sind häufig Traumata während der<br />
Kopulation verantwortlich. Das traumatisierte Gewebe schwillt dabei stark an und kann nicht<br />
mehr zurück gezogen werden (DENARDO 2006).<br />
2.9.6. Erkrankungen des Reproduktionstraktes<br />
Follikelstase und Legenot sind häufige Erkrankungen der Bartagamen. Die Tiere sind bei der<br />
Vorstellung meist abgemagert, weisen jedoch ein pralles Abdomen auf. Ihr Allgemeinzustand<br />
kann je nach Erkrankungsstärke variieren. Bei einer Follikelstase sind die Follikel bei der<br />
Palpation häufig nicht gut abgrenzbar und wenig verschieblich. Im Röntgenbild ist keine<br />
Verschalung sichtbar. Bei einer Legenot sind die Eier hingegen deutlich abgrenzbar und<br />
verschieblich, röntgenologisch lassen sich verschalte Eier erkennen. Die Ursachen der<br />
Follikelstase sind noch nicht eindeutig identifiziert, es wird aber vermutet, dass sie durch<br />
hormonelle Imbalancen, ausgelöst durch haltungsbedingten oder infektionsbedingten Stress,<br />
auftreten können (STAHL 2001, JOHNSON u. TEMPE 2006). Die Ursachen einer Legenot<br />
können als obstruktiv oder nicht obstruktiv eingestuft werden. Obstruktive Ursachen sind<br />
solche, bei denen es anatomische Schwierigkeiten bei der Eiablage gibt, wie z.B. zu große,<br />
missgebildete oder zerstörte Eier, Strikturen des Ovidukts, Verformungen oder inadäquate<br />
Größe des Beckens, oder auch extrauterine platzfordernde Hindernisse wie Abszesse,<br />
Tumoren oder Uratsteine. Nicht obstruktive Ursachen umfassen alle weiteren möglichen<br />
Ursachen wie mangelnder oder inadäquater Ablageplatz, falsche Ernährung, Temperatur oder<br />
andere Haltungsmängel, Hypokalzämie, Dehydratation, fehlende Energiereserven durch<br />
starke Abmagerung sowie Infektionen des Reproduktionstraktes (DENARDO 2006). Die<br />
Ultraschalluntersuchung kann bei der Diagnose und der Unterscheidung zwischen<br />
Follikelstase und Legenot hilfreich sein (STAHL 2001). Bei einem Grünen Leguan mit<br />
Follikelstase konnte per Ultraschall eine Follikeltorsion sowie entartete Follikel dargestellt<br />
werden. Die verdrehten Follikel stellten sich hyperechogener dar als angrenzende<br />
physiologische Follikel. Weiterhin konnte eine große, irregulär geformte, heterogene Masse<br />
sonographisch in der kaudalen Zölomhöhle dargestellt werden. Diese konnte später<br />
histopathologisch als zwei abnorme Follikel identifiziert werden (MEHLER et al. 2002). Bei<br />
Legenot kann der Ultraschall unter anderem dazu dienen, fehlgebildete Eier zu erkennen.<br />
LOVE et al. (1996) beschreiben hierzu einen Fall beim Grünen Leguan, bei dem<br />
sonographisch eine stark echogene Struktur mit irregulärer Umrandung und distalem<br />
Schallschatten in der kaudalen Zölomhöhle sichtbar war. Diese stellte sich später als<br />
zurückgehaltenes Ei heraus. Weiterhin konnte in zwei Fällen von Legenot beim Grünen<br />
Leguan freie Flüssigkeit in der Zölomhöhle nachgewiesen werden, die auf eine Peritonitis und<br />
entzündliche Krankheitsprozesse am Reproduktionstrakt hinwiesen (LOVE et al. 1996).<br />
PEES (2009b) gibt an, dass bei „präovulatorischer“ Legenot oft stark vergrößerte Follikel<br />
darstellbar sind und dass beim grünen Leguan ein Follikeldurchmesser von über 15 mm einen<br />
Hinweis auf die Erkrankung geben kann.<br />
- 54 -
2.9.7. Weitere Erkrankungen<br />
Zehen-und Schwanzspitzennekrosen:<br />
Durch jegliche Art von Verletzungen (vor allem Bißverletzungen durch Partnertiere) oder<br />
thermische Einflüsse kann es zu Nekrosen der Extremitäten oder des Schwanzes kommen.<br />
Weiterhin können in einigen Fällen auch Häutungsstörungen für Nekrosen verantwortlich<br />
sein. Hautreste schnüren hierbei den betroffenen Bereich ein und unterbrechen die vaskuläre<br />
Versorgung. Die nekrotischen Bereiche bieten ideale Bedingungen für das Eindringen von<br />
Bakterien oder Pilzen, die das Geschehen komplizieren (KÖHLER et al. 2003, COOPER<br />
2006).<br />
„Fading Juvenile Syndrome“:<br />
Häufig gibt es in einer Gruppe von juvenilen Bartagamen einige Tiere, die in ihrer<br />
Entwicklung zurückbleiben. Dies kann die unterschiedlichsten Ursachen haben wie<br />
Infektionen mit Parasiten, Viren, metabolische Erkrankungen etc.. Die betroffenen Tiere<br />
können in der Gruppe vor allem um die Nahrungsresourcen nicht mehr mit ihren Artgenossen<br />
konkurrieren, was die Wachstumsretardierung der Tiere noch verstärkt (STAHL 1999,<br />
STAHL 2001).<br />
Intoxikationen:<br />
Beschrieben sind Todesfälle durch die Aufnahme von Leuchtkäfern der Gattung Photinus.<br />
Diese enthalten Herzglykoside, die zu Herzversagen führen können. Herzglykoside wurden<br />
außerdem bei einigen Schmetterlingsarten nachgewiesen (STAHL 2001).<br />
Tumoröse Erkrankungen:<br />
Verschiedene tumoröse Gewebeentartungen wurden bei der Bartagame bereits beschrieben.<br />
So beschreiben LEMBERGER et al. (2005) das Auftreten von benignen Tumoren der<br />
Nervenscheiden bei zwei verwandten Tieren. Die Tumoren befanden sich hier in der Subkutis<br />
und an multiplen Lokalisationen der Gliedmaßen, des Schwanzes und der Schultergliedmaße.<br />
MIKAELIAN et al. (2001) konnten einen malignen Tumor der Nervenscheide bei einem Tier<br />
in der Axillarregion isolieren. Das Wachstum war hier aggressiv und schnell metastasierend<br />
in Leber, Herz und Lunge. Weiterhin konnten in zwei Fällen Leukämien mit Befall von<br />
multiplen Geweben bei Bartagamen nachgewiesen werden (SUED<strong>MEY</strong>ER u. TURK 1996,<br />
TOCIDLOWSKI et al. 2001). HERNANDEZ-DIVERS (2002) beschreibt ein Adenokarzinom<br />
der Leber bei einer Bartagame, dessen Blutwerte bereits auf eine Lebererkrankung hinwiesen.<br />
Die Leber wies in diesem Fall multifokale, weiße, solide Massen auf. Prinzipiell lassen sich<br />
insbesondere Lebertumoren sehr gut per Ultraschall darstellen. HERNANDEZ-DIVERS<br />
- 55 -
(2002) konnte in einem Fall per Sonographie eine fokale, hyperechogene Masse im<br />
Lebergewebe nachweisen, die sich später histopathologisch als Adenokarzinom identifizieren<br />
ließ.<br />
- 56 -
3. Material und Methode<br />
3.1. Material<br />
3.1.1. Patientengut<br />
Für die Untersuchungen wurden Tiere aus Privathaltungen sowie aus zoologischen<br />
Einrichtungen verwendet. Die Probanden wurden im Rahmen der Reptiliensprechstunde an<br />
der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel zu Routineuntersuchungen<br />
vorgestellt. Für die nachfolgenden Untersuchungen wurden ausschließlich klinisch gesunde<br />
Tiere ohne nennenswerte aktuelle oder vorangegangene Erkrankungen ausgewählt. Es wurden<br />
sowohl männliche als auch weibliche Tiere für die Untersuchungen herangezogen, sofern sie<br />
ein Körpergewicht von mindestens 100g hatten. Die Tiere befanden sich in jeweils<br />
unterschiedlichen Reproduktionsphasen, da sich die Untersuchungen über ca. 9 Monate<br />
erstreckten.<br />
Tabelle 3: Körpergewichtsverteilung der untersuchten Bartagamen<br />
100-200g 200-500g Gesamt<br />
Männliche Tiere 5 Bartagamen 14 Bartagamen 19 Bartagamen<br />
Weibliche Tiere 4 Bartagamen 19 Bartagamen 23 Bartagamen<br />
Gesamt 9 Bartagamen 33 Bartagamen 42 Bartagamen<br />
3.1.2. Unterbringung der Tiere<br />
Sofern die Ultraschalluntersuchung nicht am Tag der Vorstellung in der Sprechstunde<br />
erfolgen konnte, wurden die Tiere einzeln in Glasterrarien, wenn nötig über mehrere Tage, in<br />
der Klinik untergebracht. Falls es sich um zwei oder drei vergesellschaftete Tiere handelte,<br />
wurden diese auch gemeinsam gehalten. Die Terrarien hatten Abmessungen von 120 cm x 80<br />
cm x 60 cm (Länge x Breite x Höhe) und wurden entsprechend den Bedürfnissen der Tiere<br />
mit Höhlen und Klettermöglichkeiten ausgestattet. Mittels Wärmequellen wurde in den<br />
Terrarien ein trocken-heißes Klima mit Grundtemperaturen um 25-30°C geschaffen. Lokale<br />
Wärmeplätze mit Temperaturen bis 50°C wurden zusätzlich angeboten. Die Futterration<br />
bestand aus 80% pflanzlicher Kost und 20% tierischer Nahrung.<br />
- 57 -
3.1.3. Technische Ausrüstung<br />
3.1.3.1. Ultraschalltechnik<br />
Die Ultraschalluntersuchung wurde mittels des Gerätes „Vivid 7“ der Firma GE Healthcare<br />
(München) durchgeführt. Hierbei wurde ein Linearschallkopf mit einer Frequenz von 14 MHz<br />
verwendet. Die Daten wurden auf dem Monitor im B-Bild-Modus wiedergegeben.<br />
Gespeicherte Bilder und Kurzsequenzen (sog. „Loops“) wurden vom Gerät gespeichert und<br />
konnten anschließend auf CD bzw. DVD im MPEGvue (Loops) oder JPEG -Format (einzelne<br />
Bilder) übertragen werden.<br />
3.1.3.2. Röntgentechnik<br />
Für die Röntgenuntersuchung wurde das Röntgengerät Medio CP-H der Firma Philips<br />
(Hamburg) verwendet. Das Gerät war angeschlossen an ein digitales Radiographiesystem<br />
(Agfa Diagnostic Center) der Firma Agfa (Leverkusen). Die Röntgendaten wurden zunächst<br />
auf speziellen Bildplatten mit Lumineszenzspeicherfolie gesichert (CR MD 4.0 General;<br />
Abmessung: 24 x 30 cm). Anschließend wurden die Daten im Gerät identifiziert und<br />
beschriftet und nach Digitalisierung auf einem angeschlossenen Monitor angezeigt. Hierbei<br />
bestand die Möglichkeit zur nachträglichen Nachbesserung der Bilder. Die digitalen Bilder<br />
wurden schließlich mittels eines angeschlossenen Laserdruckers ( LR 5200 P der Firma Agfa,<br />
Leverkusen) durch Laserstrahl belichtet und ausgedruckt.<br />
3.1.3.3. Geräte zur Auswertung der Blutchemie und des Hämatokrits<br />
1. Zentrifuge EBA 21<br />
Firma Hettich GmbH und Co KG, Tuttlingen<br />
2. Haematokrit 210<br />
Firma Hettich GmbH und Co KG, Tuttlingen<br />
3. Automatic Analyzer Hitachi 912<br />
Firma Roche Diagnostics GmbH, Bad Mannheim<br />
4. Reflovet Plus<br />
Firma Scill-Animal Care Company, Veterinary Diagnostics, Viernheim<br />
5. Vollautomatisches Blutgas-Elektrolytsystem Rapidlab 865<br />
Firma Bayer Health Care, Bayer Vital GmbH, Diagnostics, Fernwald<br />
- 58 -
3.1.3.4. Geräte zur parasitologischen Kotuntersuchung<br />
Zur mikroskopischen Untersuchung der Kotproben wurde ein Mikroskop Typ: Jenamed 2<br />
(Fluoreszenz) der Firma Zeiss (Jena) verwendet.<br />
3.2. Methode<br />
3.2.1. Haltung der Tiere und klinische Allgemeinuntersuchung<br />
Um die Haltung der Tiere zu ermitteln wurde eine Liste erstellt, nach der die Besitzer<br />
systematisch zu bestimmten Haltungskriterien gefragt wurden:<br />
• Herkunft der Tiere<br />
• Datum des Erwerbs<br />
• Einzel- oder Gruppenhaltung<br />
• Abmessungen und Material des Terrariums<br />
• Bodengrund im Terrarium<br />
• Versteck- und Klettermöglichkeiten im Terrarium<br />
• Vorhandensein eines Wassernapfes<br />
• Temperaturzonen<br />
• Luftfeuchte<br />
• Beleuchtung (UV-Anteil der Beleuchtung)<br />
• Verwendete Wärmequellen<br />
• Futter<br />
• Futterzusätze (Vitamin- und Calciumpräparate)<br />
• Durchführung der Winterruhe<br />
• Durchführung regelmäßiger Kotuntersuchungen sowie Entwurmungen<br />
Weiterhin wurde der Halter nach Regelmäßigkeit und Auffälligkeiten des Kot– und<br />
Urinabsatzes sowie der Futteraufnahme befragt. Bei der klinischen Allgemeinuntersuchung<br />
wurde zunächst das allgemeine Verhalten sowie der Ernährungs- und Pflegezustand beurteilt.<br />
Anschließend wurden die Haut und die Schleimhäute auf ihre Farbe bzw. andere<br />
Auffälligkeiten hin untersucht. Weiterhin wurde der Augen- und Nasenbereich beurteilt sowie<br />
die Festigkeit des Kiefers. Die Gliedmaßen wurden palpiert und die Vollständigkeit der Zehen<br />
überprüft. Schwanz und Kloake wurden angesehen und auf Besonderheiten hin untersucht.<br />
Zuletzt wurde das Abdomen von kranial nach kaudal palpiert unter besonderer Beachtung der<br />
Füllung des Magen-Darm-Traktes und der Konsistenz der Ingesta. Auch auffällige<br />
Umfangsvermehrungen oder Verdickungen wurden vermerkt. Gemessen wurden außerdem<br />
das Körpergewicht, die Kopf-Rumpflänge und die Kopflänge des Tieres.<br />
- 59 -
3.2.2. Ultraschalluntersuchung<br />
3.2.2.1. Untersuchungsgang<br />
Die Ultraschalluntersuchung wurde stets nach gleichem Schema durchgeführt. Der gesamte<br />
Zölomhöhlenbereich, sowie sämtliche Organe wurden mit der Ultraschall-Sonde abgefahren<br />
und die Lage, Textur sowie Echogenität der Organe beurteilt und dokumentiert. Zu Beginn<br />
wurde das Herz aufgesucht und im Quer-und Längsschnitt festgehalten. Anschließend wurde<br />
die Gallenblase aufgesucht, welche sich im mittleren Bereich der Leber zwischen den zwei<br />
Hauptlappen befindet. Die Leber sowie die Gallenblase wurden nun in ihren Ausdehnungen<br />
<strong>komplett</strong> umfahren und in Längs- und Querschnitten bildlich festgehalten. Am kranialen Ende<br />
der Leber wurde die Vena cava caudalis aufgesucht. An den kaudalen Enden der beiden<br />
Leberlappen wurden jeweils die Übergänge zum Fettkörper aufgesucht und bildlich<br />
festgehalten, da sich auf diese Weise die Textur und Echogenität der Leber im Vergleich zum<br />
Fettkörper am besten bestimmen liessen. Der Fettkörper wurde schließlich in seiner<br />
<strong>komplett</strong>en Ausdehnung umfahren. Im weiteren Verlauf wurde der mittlere<br />
Zölomhöhlenbereich aufgesucht und die Ausdehnung des Magen-Darm-Traktes dargestellt.<br />
Hierbei wurden Bilder vom Magen-Darm-Trakt in Längs- und Querschnitten festgehalten.<br />
Vom Dünndarmbereich wurden, sofern möglich, mehrere Quer- und Längsschnitte<br />
festgehalten und Messungen der Darmwanddicke vorgenommen. Beurteilt wurden insgesamt<br />
auch die Motilität und der Inhalt des gesamten Magen-Darm-Traktes. Weiterhin wurden die<br />
Ovarien bzw. die Hoden rechts und links der Mittellinie aufgesucht. Diese wurden ebenfalls<br />
jeweils in Quer- und Längsschnitten dargestellt und vermessen. Zuletzt wurden, sofern<br />
darstellbar, die rechte und linke Niere im kaudalen Körperdrittel aufgesucht und im Bild<br />
festgehalten. In einem zweiten Durchlauf wurde der Rumpf des Tieres, analog zur<br />
röntgenologischen Untersuchung, von kranial nach kaudal in drei Drittel eingeteilt (Abb.3).<br />
Anschließend wurden die aufgefundenen Organe den Körperarealen zugeordnet und dies<br />
tabellarisch und als Zeichnung dokumentiert sowie letztendlich im Vergleich zu den<br />
Ergebnissen im Röntgenbild statistisch ausgewertet.<br />
- 60 -
Ventralansicht<br />
Abbildung 3: Einteilung der Zölomhöhle zur sonographischen Lokalisation der<br />
verschiedenen Organe<br />
3.2.2.2. Messung und Beurteilung<br />
Die Dicke der Darmwand wurde, wenn möglich, an drei verschiedenen Stellen des Darmes<br />
gemessen. In einigen Fällen war dies nicht möglich, da manche Tiere einen stark gefüllten<br />
Magen-Darm-Trakt aufwiesen, der teilweise eine immense Schallauslöschung verursachte.<br />
Die Hoden wurden jeweils quer und längs vermessen. Diese Messung wurde zwei Mal<br />
durchgeführt. An den Ovarien wurden jeweils drei Funktionskörper aufgesucht und<br />
vermessen. Soweit möglich wurden die größten und auch kleinsten Follikel beurteilt. Die<br />
Gallenblase wurde quer und längs vermessen. Diese Messung wurde ebenfalls zwei Mal<br />
durchgeführt. Alle Messergebnisse wurden tabellarisch dokumentiert und statistisch<br />
ausgewertet.<br />
3.2.2.3. Lage und Fixation der Tiere sowie Positionierung des Schallkopfes<br />
Die Tiere wurden während der Untersuchung von einer Hilfsperson fixiert. Diese hielt die<br />
Tiere in senkrechter Position unter Fixation der Gliedmaßen und des Schwanzes.<br />
Abwehrbewegungen der Tiere konnten auf diese Weise weitgehend vermieden werden<br />
(Abb.4). Auch das Verhalten der Tiere sprach für einen relativ geringen Stresspegel, da sie<br />
- 61 -<br />
Kraniale Begrenzung:<br />
Kopfansatzlinie<br />
Kaudale Begrenzung:<br />
Gerade Verbindungslinie auf<br />
Höhe des Ansatzes der<br />
Hinterbeine
weiterhin aufmerksam und lebhaft blieben und in den meisten Fällen keine Verfärbung des<br />
Bartes zeigten. Zunächst wurde nun Gel auf das ventrale Abdomen der Tiere aufgebracht und<br />
gut verrieben um ein Einschließen von Luft unter den Schuppen zu vermeiden. Anschließend<br />
konnte der Schallkopf auf das ventrale Abdomen aufgesetzt werden, wobei darauf geachtet<br />
wurde, dass der kraniale Teil des Schallkopfes (entspricht der linken Seite des Monitorbildes)<br />
in Richtung des Kopfes bzw. bei Querschnitten zur rechten Seite des Tieres zeigte. Ein<br />
Verbringen der Tiere in Rückenlage wurde bewusst vermieden, um Druck auf die Lunge und<br />
eine damit verbundene Atemnot zu vermeiden. Sofern die Tiere ein eher ruhiges<br />
Temperament zeigten, wurden sie vom Untersucher selbst mit der linken Hand in einer<br />
aufrecht stehenden Position fixiert. Mit der anderen Hand konnte der Schallkopf benutzt<br />
werden (Abb.5). Zum Aufzeichnen von Bildern und kurzen Loops wurde der Fußschalter<br />
eingesetzt.<br />
- 62 -
Abbildung 4: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame mit Fixation durch Hilfsperson<br />
Abbildung 5: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame ohne Hilfsperson<br />
- 63 -
3.2.2.4. Vorversuche im Wasserbad<br />
In Vorversuchen wurde die Praktikabilität der Ultraschalluntersuchung im Wasserbad durch<br />
die Wand eines transparenten Plastikbehälters hindurch überprüft. Die Tiere wurden hierbei in<br />
einen Plastikbehälter gesetzt, der mit handwarmem Wasser soweit aufgefüllt wurde, dass die<br />
Tiere noch bequem ihren Kopf aus dem Wasser strecken konnten. Der Schallkopf wurde nun<br />
nach großflächigem Aufbringen von Gel auf die Außenseite des Plastikbehälters ventral des<br />
Tieres aufgesetzt. Das Tier wurde von oben nur locker fixiert, sodass es sich nicht vom Platz<br />
bewegen konnte. Das gesamte ventrale Abdomen wurde abgefahren und die Bildqualität und<br />
Abbildung der Organe wurden beurteilt. Weiterhin wurde der Stresspegel der Tiere anhand<br />
ihres Verhaltens während der Untersuchung beurteilt. Diese Technik wurde in den<br />
Hauptversuchen nicht weiter verfolgt, da sie verglichen mit der vorher beschriebenen direkten<br />
Schallmethode schlechtere Bilder und Messergebnisse lieferte.<br />
3.2.3. Röntgenologische Untersuchung<br />
Die Tiere wurden für die Untersuchung nicht sediert. Röntgenbilder wurden in zwei Ebenen<br />
angefertigt (dorso-ventral und latero-lateral), wobei die Tiere direkt auf der Röntgenplatte<br />
platziert wurden. Für die dorso-ventrale Aufnahme konnten die Tiere in physiologischer<br />
Position auf die Röntgenkassette gesetzt werden. Die latero-laterale Aufnahme wurde durch<br />
Fixieren des Tieres in rechter Seitenlage und Herausziehen der Vorder- und Hintergliedmaßen<br />
bewerkstelligt. Die Beurteilung des Röntgenbildes erfolgte durch eine reptilienkundige<br />
Tierärztin systematisch nach Organsystemen. Das Skelett wurde nach Grad der Kalzifikation<br />
und allgemeinem Knochenwachstum beurteilt. Die Befunde wurden nach unten aufgeführtem<br />
Beurteilungsschema in vier Grade eingeteilt (Tab.4). Die Lunge wurde auf Verschattungen<br />
und Ausdehnung des Lungenfeldes hin untersucht. Bei der Beurteilung des Magen-Darm-<br />
Traktes wurde auf die allgemeine Ausdehnung und Fülle sowie auf das Vorhandensein von<br />
röntgendichtem Material und Gasansammlungen geachtet. Die Größe der Leber, sowie die<br />
Ausdehnung des Magen-Darm-Traktes wurden beurteilt, soweit dies eindeutig im<br />
Röntgenbild abgrenzbar schien. Nieren und Milz konnten nicht beurteilt werden, da sie in<br />
keinem Fall eindeutig abzugrenzen waren. Die Geschlechtsorgane konnten nicht in allen<br />
Fällen beurteilt werden. Eindeutig darstellbar waren Ovarien, die sich in fortgeschrittenen<br />
Stadien der Follikelanbildung bzw. bereits in der Eianbildung befanden. Frühe Stadien der<br />
Follikelanbildung und Hoden konnten nicht eindeutig zugeordnet werden. Der Rumpf des<br />
Tieres wurde anschließend anhand der Rumpflänge von kranial nach kaudal in drei gleich<br />
lange Körperareale eingeteilt. In einer zweiten Betrachtung des Röntgenbildes wurden nun die<br />
eindeutig abgrenzbaren Strukturen wie Leber, MDT, Ovar und Fettkörper den Arealen der<br />
Zölomhöhle zugerechnet und tabellarisch erfasst.<br />
- 64 -
Tabelle 4: Einteilung der Befunde der Skelettkalzifizierung im Röntgenbild<br />
Skelettkalzifizierung Befund im Rö-Bild<br />
mäßig • Dünne, undeutlich erkennbare Kortikalis<br />
• Auftreibungen/ unregelmäßige Verschattungen und<br />
Aufhellungen an mehreren Knochen<br />
• Deutliche Deviation insbesondere der langen<br />
Röhrenknochen<br />
mittelgradig • Kortikalis dünn, aber deutlich erkennbar<br />
• Auftreibungen/unregelmäßige Verschattungen und<br />
Aufhellungen nur in 1-2 Knochen sichtbar<br />
• Nur sehr leichte Deviation sichtbar<br />
gut • Kortikalis dick und gut sichtbar<br />
• Max. ein Knochenbereich mit<br />
Auftreibungen/Verschattungen/Aufhellungen<br />
• Keine Deviation<br />
sehr gut • Kortikalis dick und gut sichtbar<br />
3.2.4. Laboruntersuchung<br />
3.2.4.1. Blutentnahmetechnik<br />
• Keine Auftreibungen/Verschattungen/Aufhellungen der<br />
Knochen<br />
• Keine Deviation<br />
Die Blutentnahme erfolgte ventral am Schwanz aus der Vena coccygea ventralis. Hierfür<br />
wurde der Schwanz des Tieres mittels Daumen und Zeigefinger der linken Hand fixiert und<br />
zunächst an entsprechender Stelle (ca. mittleres Schwanzdrittel) mit 70%igem Alkohol<br />
gereinigt und desinfiziert. Der Einstich erfolgte in der Medianen des Schwanzes in einem<br />
Winkel von 50-60° exakt zwischen zwei Schuppen. Die Kanüle wurde vorsichtig bis zur<br />
Schwanzwirbelsäule vorgeschoben, minimal aspiriert und dann die Kanüle langsam<br />
zurückgezogen. Sobald Blut im Konus sichtbar war, wurde die Kanüle in der Stellung<br />
belassen und aspiriert. Je nach Größe des Tieres wurde mittels einer 22G-Kanüle und einer 1ml-Spritze<br />
0,5 - 1 ml Blut entnommen. Die 1-ml-Spritze wurde nicht mit Heparin gespült und<br />
es trat kein vorzeitiges Gerinnen des Blutes in der Kanüle oder Spritze auf. Nach Abnahme<br />
der Kanüle wurde das Blut in ein mit Lithium-Heparin beschichtetes Polysterol-Röhrchen<br />
verbracht. Ohne vorheriges Schwenken wurde daraus sofort ein Mikrohämatokritröhrchen mit<br />
Blut befüllt und anschließend durch Kittsubstanz verschlossen. Schließlich wurde das<br />
Lithium-Heparin-Röhrchen zügig geschwenkt, um ein Gerinnen des Blutes im Röhrchen zu<br />
- 65 -
verhindern. Nach maximal 10 Minuten wurden die Blutproben mittels der Zentrifuge EBA<br />
21 zentrifugiert, der Überstand abgenommen und dem Hitachi 912 übergeben. Die<br />
Untersuchungen im Reflovet, sowie im Blutgas-Elektrolytsystem Rapidlab 865 wurde ohne<br />
vorherige Zentrifugation durchgeführt.<br />
3.2.4.2. Bestimmung der Blutparameter<br />
Der Hitachi 912 basiert auf einem nasschemischen Analyseverfahren. Folgende Werte<br />
wurden mittels des Hitachi bestimmt:<br />
• Alanin-Aminotransferase = ALT (in U/L)<br />
• Aspartat-Aminotransferase = AST (in U/L)<br />
• Glutamatdehydrogenase = GLDH (in U/L)<br />
• Alkalische Phosphatase = AP (in U/L)<br />
• Creatinkinase = CK (in U/L)<br />
• Cholinesterase = CHE (in U/L)<br />
• Harnsäure = UA (in mg/dL)<br />
• Harnstoff = Hast (in mg/dL)<br />
• Cholesterol = Chol ( in mg/dL)<br />
• Gesamt-Bilirubin =Bili (in mg/dL)<br />
• Glukose = Glu (in mg/dL)<br />
• Fruktosamin = Fru (in µmol/L)<br />
• Gesamteiweiß = GE (in g/dL)<br />
• Albumin = Alb (in g/dL).<br />
• Gesamtkalzium = Ca ges (in mmol/L)<br />
• Anorganischer Phosphor = P (in mmol/L)<br />
Mit Hilfe des Trockenanalysegerätes Reflovet wurde zusätzlich zum Hitachi eine<br />
Doppelbestimmung für die folgenden drei Werte durchgeführt:<br />
• Harnsäure = UA (in mg/dL)<br />
• Creatinkinase = CK (in U/L)<br />
• Aspartat-Aminotransferase = AST (in U/L)<br />
Das vollautomatische Blutgas-Elektrolytsystem Rapidlab 865 wurde zur Bestimmung<br />
folgender Elektrolyte verwendet:<br />
• Ionisiertes Natrium = Na+(in mmol/L)<br />
• Chlorid = Cl- (in mmol/L)<br />
- 66 -
• Ionisiertes Kalzium = Ca2+(in mmol/L)<br />
• Ionisiertes Kalium = K+ (in mmol/L)<br />
• pH-Wert = pH<br />
Der Hämatokrit = Htk (in %) wurde mit Hilfe von Mikrohämatokritröhrchen im Haematokrit<br />
210 bestimmt.<br />
Die Ergebnisse wurden tabellarisch aufgelistet und anschließend statistisch ausgewertet.<br />
3.2.4.3. Parasitologische Kotuntersuchung<br />
Der Kot der Tiere wurde unmittelbar vor bzw. nach dem Untersuchungstermin an der<br />
Tierärztlichen Hochschule in das Untersuchungslabor Exomed in Berlin eingeschickt. Hierzu<br />
wurde der Kot aus dem Terrarium oder aus dem Wasserbad aufgesammelt und sofort<br />
verschickt bzw. bei Versand am nächsten Tag bis dahin kühl gelagert. Ein beigefügtes<br />
Anschreiben stellte die Zugehörigkeit des Kotes zu dem jeweils untersuchten Tier sicher.<br />
Außerdem wurde das Datum des Einsammelns des Kotes vermerkt. Im Institut Exomed in<br />
Berlin wurden die Proben bei ausreichend flüssiger Konsistenz nativ mikroskopisch<br />
untersucht. Sofern die Proben zu trocken waren, wurden sie mit physiologischer<br />
Kochsalzlösung verdünnt. Die durchschnittliche Durchmusterung der Kotprobe betrug etwa 5<br />
– 15 min. Die Stärke des Befalls wurde semiquantitativ in drei Grade eingeteilt (Tab. 5). Die<br />
Ergebnisse wurden tabellarisch zusammengefasst und statistisch ausgewertet.<br />
- 67 -
Tabelle 5: Einteilung der Befallsstärke der aufgefundenen Parasitenspezies in den<br />
Bartagamen-Kotproben<br />
Parasit Befallsstärke:<br />
Oxyuren Ggr.: 1-10 Eier<br />
Mgr.: 10-50 Eier<br />
Hgr.: >50 Eier<br />
- 68 -<br />
Anzahl Parasitenstadien pro Deckgläschen<br />
(Abmessung Deckgläschen: 22 x 22 mm)<br />
Kokzidien (Isospora amphibulori) Ggr.: 1-20 Oozysten<br />
Mgr.: 20-100 Oozysten<br />
Hgr.: >100 Oozysten<br />
Trichomonas Ggr.: 1-20 Trophozoiten<br />
Mgr.: 20-100 Trophozoiten<br />
Hgr.: >100 Trophozoiten<br />
Nycthotherus Ggr.: 1-10 Zysten<br />
Mgr.: 10-50 Zysten<br />
Hgr.: >50 Zysten<br />
Limaxamöben Ggr.: 1-5 Zysten<br />
Mgr.: 5-10 Zysten<br />
Hgr.: >10 Zysten<br />
3.2.5. Statistische Auswertungen<br />
Die statistische Auswertung der Daten erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Tierärztlichen Hochschule<br />
Hannover. Die deskriptive Statistik der Ultraschall-Messdaten, der Laborparameter und die<br />
Korrelationsanalysen von Hodenlänge und Körperlänge, sowie die daraus abgeleiteten<br />
graphischen Darstellungen wurde mittels des Statistikprogramms SAS® angefertigt.<br />
Für die beschreibende Statistik wurden folgende Kenngrößen berechnet:<br />
• Minimalwert = Min<br />
• Maximalwert = Max<br />
• Median<br />
• Quantile = Lower Quartil, Upper Quartil und Median<br />
Die Quantile sind ein Streuungsmaß, das bei einer normalverteilten Grundgesamtheit<br />
angewendet wird. Das untere Quartil oder 25% Quantil bezeichnet den Messpunkt, an<br />
dem genau 25% der Messwerte unterhalb und 75% oberhalb liegen. Das obere Quartil<br />
oder 75% Quantil bezeichnet den Messpunkt, an dem genau 75% unterhalb und 25%
oberhalb liegen. Der Median oder 50% Quantil bezeichnet den Messpunkt, an dem<br />
genau 50% oberhalb und 50% unterhalb liegen. Der Interquartilbereich befindet sich<br />
zwischen dem unteren und dem oberen Quartil.<br />
Bei den Blutparametern und den Ultraschall-Messwerten traten verschiedene Arten von<br />
Verteilungen auf. Einerseits waren einige Werte normalverteilt, andere rechts- oder<br />
linksschief oder auch überhaupt keinem Verteilungsmuster zuzuordnen. Daher wurden die<br />
genannten statistischen Kenngrößen zur Beschreibung der Daten verwendet und zur<br />
Veranschaulichung die Darstellung im Boxplot gewählt.<br />
Graphische Darstellung im Boxplot:<br />
x<br />
Korrelationsanalyse:<br />
Median<br />
Interquartilbereich<br />
x = arithmetischer Mittelwert<br />
Maximalwert<br />
Minimalwert<br />
Da aufgrund der Punktwolke ein monotoner Kurvenverlauf zwischen der Hodenlänge und der<br />
Rumpflänge vermutet wurde, konnte der Spearmansche Rangkorrelationskoeffizient (rspear)<br />
berechnet werden. Er beschreibt die Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen, die<br />
eine monotone wachsende oder fallende Abhängigkeit zeigen. Zusätzlich wurde die<br />
Irrtumswahrscheinlichkeit p angegeben. Als statistisch signifikant wurden Werte von p < 0,05<br />
angesehen.<br />
- 69 -
4. Ergebnisse<br />
4.1. Klinische Untersuchung<br />
Die klinische Untersuchung der Tiere verlief in den meisten Fällen unauffällig. Zum Teil<br />
konnten geringgradige Veränderungen festgestellt werden, die aber für die folgenden<br />
Untersuchungen als unerheblich eingestuft wurden und nicht zum Ausschluss führten. Bei<br />
einigen Tieren konnten beispielsweis kleinere Verletzungen der Haut und des<br />
Weichteilgewebes, insbesondere im Bereich der Zehen oder des Schwanzes beobachtet<br />
werden. In vielen Fällen waren Anteile der Schwanzspitze, Krallen oder einzelne<br />
Zehenglieder nicht mehr vorhanden, wodurch die Tiere jedoch in keiner Weise beeinträchtigt<br />
waren. Einem Tier fehlte die linke Hintergliedmaße distal des Knies, da diese wegen einer<br />
Bissverletzung durch das Partnertier vor einigen Monaten amputiert werden musste. Zwei<br />
Tiere wiesen alte Unterkieferfrakturen auf, die aber bereits gut verheilt waren und die<br />
Futteraufnahme sowie das Allgemeinbefinden nicht störten. In einem Fall konnte ein<br />
geringgradiger Milbenbefall nachgewiesen werden, der nach den Untersuchungen behandelt<br />
wurde. Eine Bartagame wies eine lokale Schleimhautentzündung und -zubildung im<br />
Unterkieferbereich auf, die bei der Futteraufnahme aber keine Probleme bereitete. Sie wurde<br />
nach den Untersuchungen mit Jodlösung behandelt. Alle 42 untersuchten Tiere zeigten laut<br />
Besitzer eine ungestörte Futteraufnahme, sowie ein regelmäßiges Kot- und<br />
Urinabsatzverhalten. Allgemeinbefinden und Verhalten wurden von den Besitzern ebenfalls<br />
als normal und unauffällig beurteilt, dies konnte auch während der klinischen Untersuchung<br />
bestätigt werden.<br />
- 70 -
4.2. Ultraschalluntersuchung der Organe<br />
4.2.1. Herz<br />
Das Herz der Bartagame befindet sich in einer für die sonographische Untersuchung<br />
ungünstigen Position. Es wird von den Knochen des Schultergürtels umrahmt und ist daher<br />
der Ultraschalluntersuchung nur sehr begrenzt zugänglich. Mittels Ultraschall wurde stets<br />
versucht, das Herz in zwei verschiedenen Schnitten darzustellen. Der erste Schnitt wurde<br />
durch die Längsachse des Herzens gelegt, wobei der Schallkopf-Pol Richtung Kopf zeigte<br />
(Abb.6). Der zweite Schnitt versucht eine Querachse darzustellen, indem der Schallkopf-Pol<br />
quer zur Körperachse nach rechts geschwenkt wurde (Abb.7). Um die Behinderung des<br />
Ultraschalls durch die Knochen des Schultergürtels so gut wie möglich zu umgehen, wurde<br />
der Schallkopf etwa im 45° Winkel nach kranial gekippt, sodass sich in den meisten Fällen<br />
ein schräger Querschnitt des Herzens ergab. Das Herz ließ sich zwar in allen Fällen auffinden,<br />
dennoch konnten durch die genannten Schwierigkeiten nur selten einzelne Strukturen klar<br />
erkannt und dargestellt werden. Bei einigen Tieren konnten jedoch Anteile der<br />
Ventrikelwände sowie das Ventrikellumen identifiziert werden. Die Ventrikelwände zeigten<br />
sich hierbei von mittlerer Echogenität, das Lumen anechogen.<br />
Vw<br />
Abbildung 6: Längsschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♀, 282g): Vw = Ventrikelwand, VLu =<br />
Ventrikellumen<br />
- 71 -<br />
VLu
Abbildung 7: Querschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♂, 490g): Vw = Ventrikelwand, VLu =<br />
Ventrikellumen<br />
4.2.2. Leber<br />
VLu<br />
Die Leber befand sich bei allen Tieren im ersten und zweiten Drittel der Zölomhöhle (in drei<br />
Fällen reichte sie sogar bis ins dritte Drittel). Sie konnte bei allen Tieren leicht aufgefunden<br />
und in Längs- und Querschnitten dargestellt werden. Ihr Parenchym war von mittlerer<br />
Echogenität und homogener Struktur. Sie wurde von Gefäßen, die sich als anechogene<br />
Bereiche mit hyperechogener Wand darstellten, durchzogen. Die Vena cava konnte im<br />
kranialen Teil der Leber stets aufgefunden und etwa bis zur Mitte der Leber nach kaudal<br />
verfolgt werden (Abb.8). In einigen Fällen konnte mittels Doppler ein pulsatiler Blutfluss in<br />
der V. cava nachgewiesen werden (Anhang Abb. 30). Weder Pfortader, Aorta noch<br />
Gallengänge konnten sicher zugeordnet werden. Die zwei Hauptlappen der Leber konnten am<br />
rechten und linken Rand der Körperhöhle nach kaudal verfolgt werden und grenzten in vielen<br />
Fällen an den Fettkörper, der von kaudal nach kranial ragte. Dies ermöglichte bei einem<br />
Großteil der Tiere beide Gewebe in einem Bildausschnitt festzuhalten und zu vergleichen. In<br />
den meisten Fällen war die Leber im Vergleich zum Fettkörper hypoechogen (Abb.9). Bei<br />
einigen Tieren jedoch stellte sich die Leber isoechogen (insgesamt sechs von 42 Tieren) bzw.<br />
sogar hyperechogen (insgesamt sieben von 42 Tieren) als der angrenzende Fettkörper dar<br />
(Anhang Abb. 31 und 32).<br />
Vw<br />
- 72 -
Abbildung 8: P. vitticeps, ♂, 420g. Le = Leber, V.c. = Vena cava, Gb = Gallenblase<br />
Abbildung 9: Leber und Fettkörper (Leber hier hypoechogener als Fettkörper) (P. vitticeps,<br />
♀, 390g). Le = Leber, Fk = Fettkörper<br />
4.2.3. Gallenblase<br />
Le<br />
V.c.<br />
L<br />
Die Gallenblase ist bei der Bartagame im zweiten Körperdrittel rechtsseitig lokalisiert. Sie ist<br />
an den rechten Leberlappen angeschlossen. Sie konnte, bis auf zwei Ausnahmen, bei allen<br />
untersuchten Tieren aufgefunden werden. Ihre Größe und Form variierte sehr stark. Sie stellte<br />
- 73 -<br />
Fk<br />
Gb
sich als anechogene, rundlich-ovoide, teilweise auch kantige Struktur mit hyperechogener<br />
Begrenzungslinie dar (Abb.10). In vier Fällen konnten Veränderungen der Gallenblase<br />
festgestellt werden. Hier waren die Wände verdickt bzw. der Inhalt der Gallenblase stellte<br />
sich inhomogen und hypoechogen dar (Anhang Abb. 33).<br />
Abbildung 10: Anechogene Gallenblase (P. vitticeps, ♂, 475g). Gb = Gallenblase, Le =<br />
Leber<br />
4.2.4. Magen-Darm-Trakt<br />
Gb<br />
Der Magen-Darm-Trakt ließ sich bei allen Tieren darstellen und meist eindeutig in den letzten<br />
beiden Körperdritteln abbilden. In 9 von 42 Fällen konnte er jedoch auch gut im ersten<br />
Körperdrittel aufgefunden werden. Bei starkem Füllungszustand des Magen-Darm-Traktes<br />
kam es teilweise zu starken Behinderungen der Ultraschalluntersuchung, da der inhomogene,<br />
teilweise auch mit Luft durchsetzte Inhalt starke Schallauslöschungen hervorrief (Abb.12 und<br />
<strong>13</strong>). Auch die Beurteilung der Darmwand war in vielen Fällen nur eingeschränkt bzw. nur an<br />
wenigen Stellen möglich, da die Füllung des Darmes die Darstellung der einzelnen Schichten<br />
der Darmwand deutlich einschränkte. In den Fällen, in welchen die Dünndarmwand deutlich<br />
abgrenzbar war, konnten bis zu fünf Schichten dargestellt werden (Abb.11). Von außen nach<br />
innen waren das die folgenden:<br />
• Hyperechogene Linie als Abgrenzung zur Serosa<br />
• Anechogenes Band der Tunica muscularis<br />
• Hyperechogene Linie als Abgrenzung zur Submukosa<br />
• Anechogenes Band der Mukosa<br />
• Hyperechogens Linie als Abgrenzung zum Darminhalt.<br />
- 74 -<br />
Le
Im Enddarmbereich konnte bei einigen Tieren physiologischerweise eine deutliche<br />
Flüssigkeitsansammlung festgestellt werden (Anhang Abb. 34).<br />
Abbildung 11: Dünndarm mit fünf erkennbaren Darmwandschichten (P. vitticeps, ♂, 308g).<br />
Di = Darminhalt, Dw = Darmwand<br />
- 75 -<br />
Dw<br />
Di
Abbildung 12: Schallauslöschung durch Darminhalt (P. vitticeps, ♀, 250g). Di = Darminhalt<br />
Abbildung <strong>13</strong>: Gefüllter Magen (P. vitticeps, ♂, 247g). Le = Leber, Ma = Magen, Hd =<br />
Hoden<br />
4.2.5. Gonaden<br />
Di<br />
Le<br />
Ma<br />
Die Gonaden konnten bei allen untersuchten Tieren aufgefunden werden. Sie befanden sich<br />
im mittleren Teil der Zölomhöhle und konnten fast immer am Übergang vom zweiten zum<br />
- 76 -<br />
Di<br />
Hd
dritten Körperdrittel aufgefunden werden. Je nach Funktionszustand dehnten sich vor allem<br />
die weiblichen Gonaden stark nach kranial und kaudal aus.<br />
4.2.5.1. Hoden<br />
Die Hoden wurden bei allen männlichen Tieren eindeutig identifiziert. Sie waren von ovoider<br />
Form und hatten eine homogene Struktur von mittlerer Echogenität, ähnlich der Leber. Die<br />
Hodenkapsel stellte sich als hyperechogene dünne Linie um den Hoden dar. Der Hoden<br />
konnte in Längs-und Querschnitten dargestellt und abgemessen werden (Abb.14 und 15). In<br />
einigen Fällen war die <strong>komplett</strong>e Darstellung des Hodens schwierig, da sich immer wieder<br />
Darmschlingen, deren Inhalt Schallauslöschungen hervorriefen, über den Hoden schoben. Bei<br />
zwei Tieren konnten sehr deutliche Größenunterschiede festgestellt werden (Anhang Abb.<br />
35), bei den restlichen Tieren waren beide Hoden etwa gleich groß.<br />
Hd<br />
Abbildung 14: Hoden im Längsschnitt mit deutlicher hyperechogener Kapsel (P. vitticeps, ♂,<br />
420g). Hd = Hoden<br />
- 77 -
Abbildung 15: Beide Hoden zusammen im Querschnitt (P. vitticeps, ♂, 247g). rHd = rechter<br />
Hoden, lHd = linker Hoden, Fk = Fettkörper<br />
4.2.5.2. Ovarien<br />
Fk<br />
Bei allen weiblichen Tieren (23 Tiere) gelang es, die Ovarien anhand ihrer Funktionskörper<br />
zu identifizieren und zu vermessen. Es konnten prävitellogene und vitellogene Follikel sowie<br />
Eier dargestellt werden. Das Ovar mit prävitellogenen Follikeln war als traubenförmige<br />
Struktur zu erkennen. Die prävitellogenen Follikel stellten sich anechogen mit<br />
hyperechogener Begrenzungslinie dar. In einigen Fällen war das Zentrum bereits geringgradig<br />
hypoechogen, sodass angenommen wurde, dass diese Follikel bereits zu vitellogenen<br />
heranreiften (Abb.16). Reife vitellogene Follikel zeigten sich als runde Strukturen von<br />
mittlerer Echogenität mit einem rundlichen anechogenem Bereich im Zentrum und<br />
geringgradig hyperechogener Begrenzungslinie (Abb.17). Eier sind vom Erscheinungsbild<br />
den vitellogenen Follikeln ähnlich. Sie sind jedoch im Gegensatz zu diesen von länglichovoider<br />
Form und ihre Schale ist dicker und hyperechogener. Außerdem weisen sie zusätzlich<br />
einen unregelmäßigen anechogenen Bereich am Rand auf (Abb.18). Bei 8 von 23 Bartagamen<br />
konnten vitellogene und prävitellogene Follikel zeitgleich aufgefunden werden. In fünf von<br />
23 Fällen wurden ausschließlich vitellogene Follikel, bei sieben von 23 Bartagamen nur<br />
prävitellogene Follikel dargestellt. Eier wurden bei drei Tieren gefunden. Bei zwei Tieren, die<br />
Eier hatten, konnten zusätzlich prävitellogene bzw. vitellogene Follikel gefunden werden. Bei<br />
vier Tieren konnten auch geringgradige Abweichungen von der normalen Follikelstruktur<br />
dokumentiert werden. Hierbei traten vor allem verschiedene Veränderungen der<br />
Follikelschale auf, aber auch Unregelmäßigen im echogenen Bereich vitellogener Follikel<br />
(Anhang Abb. 36 - 38). Bei einem Tier konnte die prävitellogenen Follikel umgebendes<br />
- 78 -<br />
rHd<br />
lHd
hypoechogenes Gewebe dargestellt werden, bei welchem es sich höchstwahrscheinlich um<br />
Ovar- und Uterusstrukturen handeln dürfte (Anhang Abb. 39).<br />
pvF<br />
bvF<br />
Abbildung 16: prävitellogene Follikel, teilweise schon im Übergang zu vitellogener Struktur<br />
(P. vitticeps, ♀, 201g). pvF = prävitellogener Follikel, bvF = beginnend vitellogener Follikel<br />
- 79 -
Abbildung 17: Vitellogene Follikel (P. vitticeps, ♀, 390g). vF = vitellogener Follikel<br />
Abbildung 18: Ei im Längsschnitt (P. vitticeps, ♀, 273g).<br />
4.2.6. Nieren<br />
vF<br />
Ei<br />
vF<br />
Die Nieren lagen bei der Bartagame weitgehend im knochengeschützten Beckenkanal.<br />
Dennoch waren Anteile der Nieren bei 37 von 42 Tieren darstellbar. Es wird vermutet, dass in<br />
den Fällen, in denen die Nieren nicht darstellbar waren, sie sich nur schlecht vom Fettkörper<br />
- 80 -<br />
vF
zw. vom umliegenden Muskelgewebe abgrenzten bzw. deutlich durch die Schallauslöschung<br />
des Knochens überlagert wurden. Die Nieren variierten erheblich in ihrer Struktur und<br />
Echogenität. Sie waren von langgestreckter Form und geringer bis mittlerer Echogenität,<br />
ähnlich bzw. geringgradig dunkler als die Leber. Zudem konnten die Nieren mehr oder<br />
weniger stark von einer zentralen hyperechogenen Linie durchzogen sein oder in einigen<br />
Fällen auch mit hyperechogener Fleckung oder Bänderung versehen sein. Diese fleckige<br />
Bänderung der Niere wurde ausschließlich bei den männlichen Tieren beobachtet, wenn auch<br />
nicht bei allen. Bei weiblichen Tieren erschien die Niere durchgehend homogener. Weiterhin<br />
besaßen die Nieren stets eine hyperechogene Begrenzungslinie. Die Nieren konnten in<br />
Querschnitten und Längsschnitten erfasst werden (Abb.19, 20 und 21). Für die Querschnitte<br />
wurde der Schallkopf vom kaudalen Körperdrittel aus etwa im 45° Winkel Richtung<br />
Beckenkanal geschwenkt. Auf diese Weise konnten kraniale Anteile der Nieren dargestellt<br />
werden. Für die Längsschnitte wurde der Schallkopf-Pol Richtung Kopf gedreht und auf den<br />
kaudalen Zölomhöhlenbereich bzw. den Beckenkanalbereich gelegt. Durch Schwenken des<br />
Schallkopfes von rechts nach links konnten beide Nieren dargestellt werden, jedoch konnten<br />
stets Schallauslöschungen durch Knochen des Beckens beobachtet werden.<br />
Abbildung 19: Hypoechogene Niere im Längsschnitt mit zentraler hyperechogener Linie,<br />
unterbrochen durch Schallauslöschungen (P. vitticeps, ♂, 141g). Ni = Niere<br />
- 81 -<br />
Ni
Ni<br />
Abbildung 20: Rechte Niere im Längsschnitt mit hyperechogener Fleckung (P. vitticeps, ♂,<br />
233g). rNi = rechte Niere<br />
rNi<br />
Abbildung 21: Beide Nieren im Querschnitt mit hyperechogener Fleckung (P. vitticeps, ♂,<br />
475g). rNi = rechte Niere, lNi = linke Niere<br />
- 82 -<br />
lNi
4.2.7. Fettkörper<br />
Der Fettkörper bestand aus mehreren Lappen, die vom kaudalen Körperdrittel seitlich nach<br />
kranial ziehen. In 10 von 42 Fällen reichten sie bis zum ersten Körperdrittel. In 29 Fällen<br />
erstreckten sie sich im zweiten und dritten Körperdrittel und bei drei von 42 Tieren konnten<br />
sie nur im kaudalen Körperdrittel nachgewiesen werden. Der Fettkörper war von mittlerer<br />
Echogenität, durchsetzt mit hyperechogenen Flecken und Streifen sowie von einer<br />
hyperechogenen Kapsel begrenzt (Abb.22). Die Streifung und auch die Abwesenheit von<br />
Gefäßen unterscheidet ihn vom gut durchbluteten, homogenen Lebergewebe. Wie schon<br />
erwähnt, war der Fettkörper außerdem in den meisten Fällen hyperechogener als die Leber<br />
(bei 29 von 42 Bartagamen).<br />
Fe<br />
Abbildung 22: Fettkörper mit erkennbarer Lappung (P. vitticeps, ♂, 233g). Fe = Fettkörper,<br />
Di = Darminhalt<br />
4.2.8. Milz, Pankreas, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebennieren und Thymus<br />
Bei keinem untersuchten Tier konnten diese Organe mittels Ultraschall eindeutig dargestellt<br />
werden.<br />
4.2.9. Zölomhöhle<br />
Bei der Beurteilung der Zölomhöhle wurde bei einigen Tieren freie Flüssigkeit nachgewiesen.<br />
Insgesamt konnte dies bei 16 von 42 Tieren beobachtet werden. Das Auftreten von freier<br />
Flüssigkeit konnte in drei Stärkegrade eingeteilt werden.<br />
- 83 -<br />
Di<br />
Fe
• Grad 1 = geringgradig = freie Flüssigkeit nur an einer Stelle vorhanden<br />
• Grad 2 = mittelgradig = freie Flüssigkeit an 1- 3 Stellen vorhanden<br />
• Grad 3 = hochgradig = freie Flüsigkeit an mehr als 3 Stellen vorhanden<br />
Nach dieser Einteilung konnte bei 8 Tieren geringgradig, bei sechs Tieren mittelgradig und<br />
bei zwei Tieren hochgradig freie Flüssigkeit beobachtet werden. Besonders häufig ließ sich<br />
die freie Flüssigkeit zwischen den Leberlappen oder den Lappen des Fettkörpers nachweisen,<br />
möglicherweise weil sie dort besonders gut durch den Gewebekontrast sichtbar wurde<br />
(Abb.23). Bei den meisten Tieren stellte sich die freie Flüssigkeit anechogen dar. Bei einem<br />
Tier, welches hochgradig freie Flüssigkeit aufwies, war diese jedoch hypoechogen und es<br />
stellten sich freischwebende Teilchen in der Flüssigkeit dar (Anhang Abb. 40).<br />
fFl<br />
Abbildung 23: Geringgradig freie Flüssigkeit angrenzend an den Fettkörper (P. vitticeps, ♀,<br />
236g). fFl = freie Flüssigkeit, Fe = Fettkörper<br />
4.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung<br />
Im Anschluss an die Ultraschalluntersuchung wurden aus dem gespeicherten Bildmaterial die<br />
• Dünndarmwanddicke (Dwd) (gemessen im mittleren bis kaudalen Zölomhöhlendrittel<br />
bei sichtbarer Darmwandschichtung),<br />
• Länge (GbL) und Breite (GbQ) der Gallenblase,<br />
• Follikeldurchmesser (Or = Ovar rechts und Ol = Ovar links) bzw.<br />
• Länge (EiL) und Breite (EiQ) der Eier, bzw.<br />
• Länge (HrL = rechter Hoden längs und HlL = linker Hoden längs) und Breite (HrQ =<br />
rechter Hoden quer und HlQ = linker Hoden quer) der Hoden vermessen.<br />
- 84 -<br />
Fe
Die Messergebnisse können der Tabelle (Tab.6) und der graphischen Darstellung (Abb.24)<br />
entnommen werden.<br />
Tabelle 6: Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung. N = Anzahl untersuchter Tiere. Alle<br />
weiteren Daten in cm angegeben.<br />
Parameter N Min Max Median Lower<br />
Quartil<br />
- 85 -<br />
Upper<br />
Quartil<br />
Dwd 37 0,080 0,250 0,120 0,100 0,153<br />
HrL 16 0,665 1,890 1,195 1,117 1,292<br />
HrQ 18 0,330 1,055 0,672 0,600 0,740<br />
HlL 17 0,870 1,945 1,355 1,185 1,405<br />
HlQ 17 0,410 1,045 0,730 0,620 0,765<br />
Or 20 0,206 1,166 0,803 0,315 0,931<br />
Ol 19 0,173 1,293 0,806 0,283 0,933<br />
EiL 3 1,973 2,566 2,520 1,973 2,566<br />
EiQ 3 0,993 1,476 1,375 0,993 1,476<br />
GbL 37 0,425 2,040 1,045 0,840 1,215<br />
GbQ 37 0,230 1,400 0,575 0,420 0,720<br />
DwD = Darmwanddicke, HrL = rechter Hoden längs, HrQ = rechter Hoden quer, HlL = linker<br />
Hoden längs, HlQ = linker Hoden quer, Or = rechtes Ovar, Ol = linkes Ovar, EiL = Ei längs,<br />
EiQ = Ei quer, GbL = Gallenblase längs, GbQ = Gallenblase quer
Abbildung 24: Box-Plot der Ultraschall-Messwerte verschiedener Organe bei Bartagamen<br />
(lineare Skala). Angaben in cm. DwD = Darmwanddicke, HrL = rechter Hoden längs, HrQ =<br />
rechter Hoden quer, HlL = linker Hoden längs, HlQ = linker Hoden quer, Or = rechtes Ovar,<br />
Ol = linkes Ovar, EiL = Ei längs, EiQ = Ei quer, GbL = Gallenblase längs, GbQ =<br />
Gallenblase quer<br />
- 86 -
4.4. Beziehung Hodenlänge zu Rumpflänge<br />
Für die Hodenlänge wurde eine Korrelation zur Rumpflänge geprüft. Für den rechten Hoden<br />
konnten 16 Tiere in die Berechnungen einbezogen werden, für den linken Hoden 17 Tiere<br />
(Abb.25 und 26).<br />
Abbildung 25: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />
Bartagamen. Rechter Hoden N = 16.<br />
Abbildung 26: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />
Bartagamen. Linker Hoden N = 17.<br />
Für beide Hoden ließen sich keine statistisch signifikanten Korrelationen nachweisen. Für den<br />
rechten Hoden ergibt sich rspear = 0,39 (p = 0,26), für den linken Hoden ergibt sich rspear = -<br />
0,18 (p = 0,62).<br />
- 87 -
4.5. Röntgenologische Untersuchung<br />
Die röntgenologische Untersuchung wurde bei allen 42 Tieren in zwei Ebenen durchgeführt.<br />
Das Skelettsystem wurde nach beschriebenem Beurteilungsschema in nur zwei Fällen als<br />
mäßig kalzifiziert eingestuft. In 20 Fällen war die Skelettkalzifizierung mittelgradig, in 10<br />
Fällen gut und bei weiteren 10 Tieren sehr gut. Bei der Beurteilung des Magen-Darm-Traktes<br />
fielen in 12 Fällen mittelgradig-hochgradige röntgendichte, steinchen- oder sandartige<br />
Fremdkörper auf, die aber nicht mit klinischen Symptomen einhergingen (Abb.27 und 28).<br />
Bei zwei Tieren ließ sich röntgenologisch eine starke Aufgasung des Magen-Darm-Traktes<br />
feststellen, die aber ebenfalls keine klinischen Symptome verursachte. Die Lunge konnte nicht<br />
in allen Fällen im dorsoventralen Strahlengang sicher abgegrenzt und beurteilt werden, da sie<br />
teilweise stark vom darunter liegenden Weichteilgewebe überlagert wurde. Eindeutig<br />
abgrenzbare und sichtbare Lungenfelder wurden in allen Fällen als unauffällig beurteilt.<br />
Abbildung 27: Röntgenbild, dorso-ventrale Lagerung (P. vitticeps, ♀, 201g)<br />
Abbildung 28: Röntgenbild, latero-laterale Lagerung (P. vitticeps, ♂, 279g)<br />
- 88 -
4.6. Vergleich Organdarstellbarkeit Röntgen/ Ultraschall<br />
Abschließend wurde bei 42 Tieren die Darstellbarkeit verschiedener Organe durch die beiden<br />
bildgebenden Untersuchungsverfahren Röntgen und Ultraschall verglichen. Hierbei konnte<br />
festgestellt werden, dass die Ultraschalluntersuchung dem Röntgenbild in vielen Fällen<br />
überlegen war. Eine Ausnahme davon bildete aus technischen Gründen die Lunge, da die<br />
vorhandene Luft ein Ultraschallhindernis darstellt. Hier zeigte sich die Überlegenheit des<br />
Röntgenbildes, nur in zwei Fällen konnte wegen starker Überlagerung durch den Magen-<br />
Darm-Trakt überhaupt keine Beurteilung erfolgen. Schwierigkeiten ergaben sich bei der<br />
Abbildung des Magen-Darm-Traktes im Ultraschall. Zwar waren bei allen Tieren Anteile des<br />
Magen-Darm-Traktes darstellbar, dennoch blieben oft starke Schallauslöschungen durch<br />
lufthaltige oder materialhaltige Bereiche (z.B. Steinchen) sichtbar, die eine Beurteilung<br />
sowohl des Gastrointestinaltraktes als auch weiterer Organe verhinderten. Für die<br />
röntgenologische Untersuchung waren Bereiche mit Luft oder röntgendichten Fremdkörpern<br />
für die Darstellung hilfreich, da so eine gute Kontrastierung vorlag. Nur in zwei Fällen konnte<br />
die Gallenblase im Ultraschall nicht nachgewiesen werden. Möglicherweise war sie in diesen<br />
Fällen gerade entleert und daher sehr klein oder durch Schallauslöschungen durch den<br />
Darminhalt verdeckt. In fünf von 42 Fällen gelang keine sonographische Darstellung der<br />
Nieren. Es kann vermutet werden, dass die Nieren bei diesen Tieren relativ weit im<br />
Beckenkanal lagen und sich nicht deutlich vom umgebenden Muskel- und Fettgewebe<br />
abgrenzten oder durch Schallauslöschungen der Knochen des Beckengürtels stark verdeckt<br />
wurden. Während Hoden, Nieren oder Gallenblase im Röntgen überhaupt nicht abgegrenzt<br />
werden konnten, gelang in einigen Fällen die Unterscheidung von Herz, Leber, Fettkörper und<br />
der Ovarien. Die eindeutige Identifikation von Herz und Leber gelang hierbei nur in der<br />
latero-lateralen Ansicht. Häufig waren die beiden Organe jedoch nicht eindeutig abgrenzbar,<br />
da sie vom Gastrointestinaltrakt oder auch von Stacheln der Haut überlagert waren. Ebenso<br />
konnte der Fettkörper in nur ca. einem Viertel der Fälle dargestellt werden, da er sich nicht<br />
deutlich vom Gastrointestinaltrakt bzw. vom Reproduktionstrakt abgrenzte. Gelang eine<br />
Darstellung, so war dies ausschließlich im dorso-ventralen Bild möglich. Das Ovar stellte sich<br />
im Röntgenbild erst dar, wenn die Follikel eine gewisse Größe und Struktur erreicht hatten.<br />
Sie wurden dann als rundliche Strukturen im kaudalen bis mittleren Zölomhöhlenbereich<br />
identifiziert. Eier konnten anhand ihrer ovalen Form und dünnen Verschalung identifiziert<br />
werden. Eine Übersicht über die Organdarstellbarkeit im Röntgen bzw. Ultraschall gibt<br />
Tabelle 7.<br />
- 89 -
Tabelle 7: Prozentualer Vergleich der Darstellbarkeit der Organe im Röntgenbild bzw. durch<br />
Ultraschall bei 42 Bartagamen (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />
Lunge Herz Leber Gb MDT FK Hoden Ovar Nieren<br />
Rö 95,2% 45,2% 21,4% 0% 90,5% 23,8% 0% 34,8% 0%<br />
US 0% 100% 100% 95,2% 100% 100% 100% 100% 88,1%<br />
Rö = Röntgen, US = Ultraschall, Gb = Gallenblase, MDT = Magen-Darm-Trakt, FK =<br />
Fettkörper<br />
4.7. Lage der Organe: Vergleich von Röntgen und Ultraschalluntersuchung<br />
Lunge: Die Lunge war ausschließlich im Röntgenbild darstellbar und befand sich bei den<br />
meisten Tieren im ersten bis zweiten Körperdrittel. Einige wenige Tiere blähten sich<br />
vermutlich stressbedingt stark auf, sodass die Lunge auch noch im letzten Körperdrittel<br />
abgebildet wurde.<br />
Herz: Das Herz befand sich beim Röntgen sowie auch im Ultraschall stets im ersten<br />
Körperdrittel.<br />
Leber: Im Röntgenbild war die Leber, sofern sie abgrenzbar war, stets im ersten und zweiten<br />
Körperdrittel zu sehen. Im Ultraschall konnte sie bei drei Tieren auch noch im dritten<br />
Körperdrittel dargestellt werden.<br />
Gallenblase: Die Gallenblase stellte sich ausschließlich im Ultraschall dar und war hier stets<br />
im zweiten Körperdrittel lokalisiert.<br />
Magen-Darm-Trakt: Der Gastrointestinaltrakt ließ sich bei beiden Untersuchungsmethoden<br />
überwiegend in den letzten beiden Körperdritteln darstellen. Wie schon beschrieben,<br />
erleichterte das Vorhandensein von Luft oder röntgendichten Fremdkörpern das Auffinden<br />
des Magen-Darm-Traktes im Röntgenbild. War dies der Fall, so konnte der Magen-Darm-<br />
Trakt bei einigen Probanden auch im ersten Körperdrittel identifiziert werden. Bei geringer<br />
und wenig kontrastreicher Füllung des Darms konnte dieser nur schwer abgegrenzt werden.<br />
Genau umgekehrt verhielt es sich bei der Ultraschalluntersuchung. Der Magen-Darm-Trakt<br />
konnte umso besser dargestellt werden, je weniger er mit hyperdensem Material oder Luft<br />
gefüllt war. In 9 Fällen konnte er auch im ersten Körperdrittel aufgefunden werden, wobei<br />
sechs der 9 Tiere Weibchen mit starker Reproduktionsaktivität waren. Hier war die<br />
Zölomhöhle vor allem mit Follikeln angefüllt, sodass der Magen-Darm-Trakt nun zunehmend<br />
ins erste Körperdrittel ausweichen musste. Bei den drei Männchen war der Magen-Darm-<br />
Trakt insgesamt stärker gefüllt, sodass dieser bis ins erste Körperdrittel reichte.<br />
- 90 -
Fettkörper: Der gelappte Fettkörper konnte meist in den letzten beiden Körperdritteln<br />
dargestellt werden. Bei einigen Tieren war es möglich ihn bis zum ersten Körperdrittel zu<br />
verfolgen. Dabei handelte es sich meist um recht große Tiere mit sehr guter<br />
Körperkonstitution. Bei drei sehr kleinen, mageren Tieren konnte der Fettkörper im<br />
Ultraschall nur im hinteren Körperdrittel aufgefunden werden.<br />
Hoden: Die Hoden befanden sich, bis auf eine Ausnahme, im Übergang vom zweiten zum<br />
dritten Körperdrittel und konnten nur per Ultraschall identifiziert werden.<br />
Ovar: Sowohl im Röntgen als auch im Ultraschall konnten die Ovarien vor allem in den<br />
letzten beiden Körperdritteln dargestellt werden. Wurden die Follikel sehr groß und reiften zu<br />
Eiern heran, so konnten sie teilweise sogar bis ins erste Drittel reichen und somit einen<br />
Großteil der Zölomhöhle einnehmen.<br />
Nieren: Die Nieren waren bei der Ultraschalluntersuchung ausschließlich im letzten<br />
Zölomhöhlendrittel zu finden, da sie weitgehend im Beckenkanal lagen und nur ihr kranialer<br />
Anteil im Zölomhöhlenbereich sichtbar wurde.<br />
Tabelle 8 gibt eine Übersicht über die Lage der Organe im Röntgen bzw. Ultraschall.<br />
- 91 -
Tabelle 8: Prozentualer Vergleich der Lage der Organe im Röntgenbild bzw. durch<br />
Ultraschall bei 42 Bartagamen (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />
ORGAN RÖNTGENBILD ULTRASCHALL<br />
KD Anzahl Prozent Gesamt KD Anzahl Prozent Gesamt<br />
Lunge 1.+2. D. 33 Tiere 82,5 % n=40<br />
1.+2.+3.D. 6 Tiere 15 % Tiere<br />
1.D. 1 Tier 2,5 %<br />
Herz 1.D. 19 Tiere 100 % n=19<br />
Tiere<br />
Leber 1.+2.D. 9 Tiere 100 % n=9<br />
Tiere<br />
- 92 -<br />
n.d.<br />
1.D. 42 Tiere 100 % n=42<br />
Tiere<br />
1.+2.D. 39 Tiere 92,9 % n= 42<br />
1.+2.+3.<br />
D.<br />
3 Tiere 7,1 % Tiere<br />
Gb n.d. 2.D. 40 Tiere 100 % n=40<br />
Tiere<br />
MDT 2.+3.D. 22 Tiere 57,9 % n=38<br />
2.D. 8 Tiere 21,1 % Tiere<br />
1.+2.+3.D. 5 Tiere <strong>13</strong>,2 % 1.+2.+3.<br />
1.+2.D. 2 Tiere 5,3 %<br />
D.<br />
3.D. 1 Tier 2,6 %<br />
2.+3.D. 33 Tiere 78,6 % n=42<br />
Tiere<br />
9 Tiere 21,4 %<br />
FK 2.+3.D. 8 Tiere 80 % n=10 2.+3.D. 29 Tiere 69 % n=42<br />
1.+2.+3.D. 2 Tiere 20 % Tiere 1.+2.+3.<br />
D.<br />
10 Tiere 23,8 % Tiere<br />
3.D. 3 Tiere 7,1 %<br />
Hoden n.d. 2.+3.D. 18 Tiere 94,7 % n=19<br />
Tiere<br />
3.D. 1 Tier 5,3 %<br />
Ovarien 2.+3.D. 5 Tiere 62,5 % n=8 2.+3.D. 22 Tiere 95,7 % n=23<br />
1.+2.+3.D. 2 Tiere 25 % Tiere 1.+2.+3. 1 Tier 4,3 % Tiere<br />
3.D. 1 Tier 12,5 %<br />
D.<br />
Nieren n.d. 3.D. 37 Tiere 100 % n=37<br />
Tiere<br />
Anzahl = Anzahl der positiven Probanden, D.= Körperdrittel, Gesamt = Gesamtzahl der<br />
ausgewerteten Probanden bei dem jeweiligen Organ und der jeweiligen<br />
Untersuchungsmethode, n.d. = nicht darstellbar, Prozent = prozentualer Anteil der positiven<br />
Probanden, KD = Körperdrittel, Gb = Gallenblase, MDT = Magen-Darm-Trakt, FK =<br />
Fettkörper
4.8. Blutuntersuchung<br />
Blut konnte bei allen 42 Tieren gewonnen werden. In zwei Fällen war die Blutmenge zur<br />
Bestimmung der Elektrolyte nicht ausreichend. Weiterhin kam es in einigen Fällen<br />
gerätebedingt zu fehlerhaften Messwerten, sodass nicht immer alle 22 Parameter bestimmt<br />
werden konnten. Die Messergebnisse sind Tabelle 9 und Abbildung 29 zu entnehmen.<br />
Tabelle 9: Verschiedene hämatologische und blutchemische Laborparameter bei Bartagamen<br />
(P. vitticeps). N = Anzahl untersuchter Tiere. Ansonsten Einheiten des jeweiligen<br />
Laborparameters angegeben.<br />
Parameter N Min Max Median Lower<br />
Quartil<br />
Htk<br />
(%)<br />
K+<br />
(mmol/L)<br />
Ca2+<br />
(mmol/L)<br />
Ca ges<br />
(mmol/L)<br />
Na+<br />
(mmol/L)<br />
Cl-<br />
(mmol/L)<br />
P<br />
(mmol/L)<br />
ALT<br />
(U/L)<br />
GLDH<br />
(U/L)<br />
AP<br />
(U/L)<br />
- 93 -<br />
Upper<br />
Quartil<br />
42 18,0 44,0 30,0 27,0 34,0<br />
40 2,45 5,12 3,81 3,40 4,11<br />
40 0,82 1,44 1,24 1,15 1,30<br />
42 2,41 10,8 3,15 2,78 4,41<br />
40 123 171 146 141 153<br />
40 81,0 143 110 104 1<strong>13</strong><br />
42 0,75 4,77 1,55 1,16 2,08<br />
41 1,00 29,0 4,00 3,00 8,00<br />
40 0,20 4,70 0,70 0,45 1,05<br />
42 26,0 1167 277 177 484
Parameter N Min Max Median Lower<br />
Quartil<br />
AST<br />
(U/L)<br />
CHE<br />
(U/L)<br />
Hast<br />
(mg/dL)<br />
UA<br />
(mg/dL)<br />
CK<br />
(U/L)<br />
Chol<br />
(mg/dL)<br />
Glu<br />
(mg/dL)<br />
Fru<br />
(µmol/L)<br />
GE<br />
(g/dL)<br />
Alb<br />
(g/dL)<br />
- 94 -<br />
Upper<br />
Quartil<br />
41 1,00 35,0 4,00 2,00 8,00<br />
42 277 3690 1680 <strong>13</strong>57 2562<br />
38 0 7,00 2,00 1.00 3,00<br />
42 0,47 12,9 3,01 1,90 5,58<br />
42 15,0 3793 171 82,0 347<br />
42 115 624 265 210 357<br />
42 <strong>13</strong>8 687 246 217 271<br />
42 91,0 518 303 228 355<br />
42 2,57 7,27 4,85 3,86 5,89<br />
42 0,57 3,67 2,35 1,80 2,79<br />
pH 39 7,24 7,72 7,48 7,37 7,55
Abbildung 29: Box-Plot der hämatologischen und blutchemischen Laborwerte bei<br />
Bartagamen (logarithmisches Skalenniveau der Y-Achse)<br />
- 95 -
4.9. Parasitologische Kotuntersuchung<br />
Die Ergebnisse der parasitologischen Kotuntersuchung stützen sich auf Untersuchungen von<br />
24 Tieren. Es konnten nicht alle 42 Tiere ausgewertet werden, da viele Tiere keinen<br />
spontanen Kotabsatz während der Untersuchungen zeigten und es im Nachhinein von einigen<br />
Besitzern versäumt wurde, den Kot zur Untersuchung einzuschicken. Weiterhin wurden in<br />
einigen Fällen Sammelproben von mehreren Tieren einer Gruppe eingesammelt, da der Kot<br />
nicht mehr direkt einem Tier zugeordnet werden konnte. Die Sammelprobe wurde in der<br />
Auswertung wie ein Tier gewertet. Am häufigsten traten hierbei Infektionen mit Oxyuren auf.<br />
Weitere Parasiten wie Kokzidien, Trichomonaden, Nyctotherus ssp. und Limaxamöben<br />
konnten ebenfalls im Kot festgestellt werden. Tabelle 10 zeigt das prozentuale Auftreten der<br />
verschiedenen Parasiten.<br />
Tabelle 10: Parasitenbefall in Kotproben von 24 Bartagamen (prozentuale Auflistung)<br />
Befallsstärke Kokzidien Oxyuren Trichomonas Nyctotherus Limaxamöben<br />
Kein Befall 91,7% 58,3% 83,3% 87,5% 91,7%<br />
Geringgradiger<br />
Befall<br />
Mittelgradiger<br />
Befall<br />
Hochgradiger<br />
Befall<br />
4,2% 12,5% 8,3% 8,3% 4,2%<br />
4,2% 29,2% 4,2% 4,2% 4,2%<br />
0% 0% 4,2% 0% 0%<br />
- 96 -
5. Diskussion<br />
Das Ziel dieser Arbeit bestand vor allem darin, die zur Verfügung stehenden bildgebenden<br />
Verfahren, Röntgen und Ultraschall, bei gesunden Bartagamen anzuwenden, auf diese<br />
abzustimmen und zu prüfen. Aus diesem Grund wurden klinisch gesunde Tiere<br />
labordiagnostisch, röntgenologisch und sonographisch untersucht. Es erfolgte die<br />
Zusammenstellung physiologischer Parameter, um so Grundlagen für die Beurteilung<br />
pathologischer Zustände bereit zu stellen. Der Schwerpunkt dieser Studie liegt hierbei auf der<br />
Ultraschall-Untersuchung der Bartagame, da für diese Reptilien-Spezies bisher nur wenige<br />
Hinweise zur sonographischen Untersuchung im Schriftum existieren, Referenzwerte fehlen<br />
gänzlich. Zunächst sollte daher untersucht werden, welche Organe sich, analog zu anderen<br />
Spezies, darstellen und beurteilen lassen. Weiterhin wurden bei einigen Organen Messungen<br />
vorgenommen, um hier Referenzbereiche zu erstellen. Zusätzlich wurde die<br />
Ultraschalluntersuchung in Bezug zur röntgenologischen Untersuchung gesetzt, um<br />
festzustellen, welches Verfahren bei der Betrachtung der verschiedenen Organe Vorteile<br />
bietet. Ergänzend wurden Blutuntersuchungen durchgeführt, um vorhandene blutchemische<br />
und hämatologische Referenzwerte aus dem zugänglichen Schriftum zu bewerten und<br />
gegebenenalls zu erweitern. Weiterhin wurden die Resultate aus parasitologischen<br />
Kotuntersuchungen erfasst.<br />
5.1. Patientengut<br />
Alle in diese Studie einbezogenen Patienten stammten entweder aus Privathaltung oder aus<br />
zoologischen Einrichtungen. Das Patientengut entsprach daher dem heterogenen Klientel, das<br />
auch in einer tierärztlichen Praxis täglich vorgestellt wird. Die Auswahl der Tiere wurde<br />
lediglich auf zwei Kriterien beschränkt, nämlich ein Mindestkörpergewicht von 100 g und<br />
klinische Gesundheit. Pathologische Sektionen, Ultraschalluntersuchungen der Organe im<br />
Wasserbad, sowie die Anfertigung histologischer Schnitte wären für die Auswertung der<br />
Ultraschallstudien sinnvoll gewesen, wie dies schon in Studien von SAINSBURY u. GILI<br />
(1991), TENHU et al. (1995a), TENHU et al. (1995b) und HOLLAND et al. (2008)<br />
durchgeführt wurde. Dies konnte jedoch nicht erfolgen, weil es sich um gesunde Tiere<br />
verschiedener Tierhalter handelte und zudem keine Todesfälle im Untersuchungszeitraum<br />
auftraten.<br />
- 97 -
5.2. Sonographische Untersuchung<br />
Die sonographische Untersuchung der Organe gelang bei allen Bartagamen. Analog zu den<br />
Untersuchungen von HOLLAND et al. (2008) beim Grünen Leguan konnten auch bei der<br />
Bartagame Herz, Leber und Gallenblase, Magen-Darm-Trakt, Fettkörper, Ovarien bzw.<br />
Hoden sowie Nieren sonographisch dargestellt und teilweise auch vermessen werden. Dazu<br />
wurde ein Linearschallkopf mit einer Frequenz von 14 MHz verwendet. Da eine Eindringtiefe<br />
von maximal drei Zentimeter stets ausreichend war, konnte eine Sonde mit dieser hohen<br />
Frequenz benutzt werden, die eine hohe Auflösung gewährleistete. Es konnten daher auch<br />
sehr kleine Strukturen, wie z.B. die Dünndarmwand, gut dargestellt und vermessen werden.<br />
HOLLAND et al. (2008) hingegen verwendeten beim Grünen Leguan Frequenzen von<br />
maximal 12 MHz.<br />
5.2.1. Untersuchungsmethode<br />
Die Durchführung der Ultraschalluntersuchung gelang in den meisten Fällen ohne Hilfsperson<br />
bei einhändiger manueller Fixation des Tieres und unter Verwendung von Ultraschall-Gel. Im<br />
Gegensatz zu den Empfehlungen von SCHUMACHER u. TOAL (2001) wurde generell<br />
darauf verzichtet, die Tiere in Rückenlage zu verbringen (auch wenn eine Hilfsperson zur<br />
Verfügung stand), da sich in Vorversuchen gezeigt hatte, dass dies erhebliche<br />
Stressreaktionen der Tiere auslöste. Die Bartagamen wurden stattdessen alle in aufrechter<br />
Position geschallt. Da die in der Zölomhöhle befindlichen Organe überwiegend gut<br />
verschieblich sind, kann es aufgrund dieser Lagerung zu Positionsveränderungen der Organe<br />
gekommen sein, was dann auch die Messdaten, insbesondere in der Einschätzung der<br />
Organposition, beeinflusst haben könnte. Dennoch wurde diese aufrechte Position gewählt, da<br />
sie sich als einfach, tierfreundlich und in praxi durchführbar erwiesen hatte. Zudem kann<br />
davon ausgegangen werden, dass die Fehleinschätzung der Organpositionen für den in<br />
tierärztlicher Praxis tätigen Kollegen vernachlässigbar sind. Weiterhin wurde darauf geachtet,<br />
dass sich die Tiere nicht in Häutung befanden, um die von STETTER (2006) beschriebenen<br />
Artefakte durch Luft unter der sich abstoßenden Haut zu vermeiden. In Vorversuchen wurde<br />
die Möglichkeit zur Ultraschalluntersuchung im Wasserbad durch eine Plastikbox hindurch<br />
geprüft. Auf diese Weise konnten zwar bei einigen Tieren befriedigende Übersichtbilder des<br />
Bauchraums ausgewertet werden, allerdings zeigten weitere Untersuchungen, dass die direkte<br />
Platzierung des Schallkopfes auf der Haut des Tieres der Wasserbad-Methode, was die<br />
Bildqualität und Organdarstellbarkeit betraf, deutlich überlegen war. Daher wurde die<br />
Wasserbad-Methode bei den nachfolgenden Versuchsreihen vernachlässigt.<br />
- 98 -
Der Ablauf der Ultraschalluntersuchung erfolgte stets nach dem gleichen Schema. So wurde<br />
der Rumpf der Tiere stets beginnend mit dem Herz über Leber mit Gallenblase, Fettkörper,<br />
Magen-Darm-Trakt, Ovarien bzw. Hoden und schließlich Nieren mit dem Schallkopf<br />
abgefahren. Damit wurde sichergestellt, dass die gesamte Zölomhöhle stets auf die gleiche<br />
Weise beurteilt wurde. In den vorliegenden Studien der Ultraschalluntersuchung bei grünen<br />
Leguanen (TENHU et al. 1995a, HOLLAND et al. 2008) und Waranen (SAINSBURY u.<br />
GILI 1991, TENHU et al. 1995b) wird ein solcher systematischer Untersuchungsablauf nicht<br />
explizit beschrieben. Allerdings wurde in allen Fällen darauf hingewiesen, dass stets alle<br />
Organe aufgesucht und beurteilt wurden, so dass man auch hier von einem ansatzweise<br />
systematischen Vorgehen bei der Untersuchung ausgehen kann. Der Ablauf der Untersuchung<br />
nach dem eigenen beschriebenen Schema erschien auch deshalb sinnvoll, weil sich die<br />
Gallenblase als stets gut auffindbar und damit als wichtiges Erkennungsmerkmal der<br />
Untersuchung erwiesen hatte. Sie wurde deshalb stets als Startpunkt für die sonographische<br />
Untersuchung zölomaler Organe genutzt, vergleichbar wie beim Säuger die Harnblase als<br />
Ausgangspunkt zur sonographischen Untersuchung des Abdomens genutzt wird.<br />
5.2.2. Sonographische Darstellung einzelner Organe<br />
Alle nachfolgend aufgelisteten Organe konnten bei den Patienten mehr oder weniger gut<br />
dargestellt werden. Dies gilt allerdings nicht für die Milz, Pankreas, Nebennieren,<br />
Schilddrüse, Nebenschilddrüse und den Thymus. Die eigenen Befunde entsprechen<br />
weitgehend vorangegangenen Ultraschall-Untersuchungen bei anderen Echsen. Allerdings<br />
konnte in zwei Studien die Milz dargestellt werden; HOLLAND et al. (2008) geben dafür bei<br />
17 von 26 Grünen Leguanen eine Größe von durchschnittlich 0,45 cm an. SAINSBURY u.<br />
GILI (1991) konnten sie beim Steppenwaran nur selten auffinden und nennen Größen von<br />
Bartagamen dicht bei den Gonaden zu finden. Eine Größenangabe liegt in der zugänglichen<br />
Literatur für Bartagamen nicht vor. Bekannt ist jedoch, dass Alter und Jahreszeit Einfluss auf<br />
die Größe der Nebennieren nehmen sollen (GABE 1970, KÖHLER et al. 2003). Vermutlich<br />
sind auch hier geringe Größen bzw. Größenschwankungen, Schallauslöschungen durch<br />
Darminhalt und schlechte Abgrenzung zum umliegenden Gewebe für eine fehlende<br />
sonographische Darstellbarkeit verantwortlich. Zur Anatomie von Schilddrüse,<br />
Nebenschilddrüse und Thymus bei der Bartagame liegen im zugänglichen Schriftum bisher<br />
keine genaueren Angaben vor. Bei anderen Echsenarten liegt die Schilddrüse kranial des<br />
Herzens (PORTER 1972, MARCUS 1983, PETERS 1985b), die Nebenschilddrüse in der<br />
Halsregion (CLARK 1970) und der Thymus lateral des Pharynx (BOCKMAN 1970,<br />
COOPER et al. 1985, FRYE 1991, EL RIDI 1992). Aufgrund der anatomischen<br />
Gegebenheiten (das Brustbein verhindert weitgehend eine sonographische Untersuchung der<br />
Region kranial des Herzens) wurden die genannten Organe in der vorliegenden Arbeit nicht<br />
untersucht. Zukünftige Studien sollten sich jedoch auch mit diesem Thema befassen.<br />
5.2.2.1. Herz<br />
Das Herz konnte zwar bei allen untersuchten Bartagamen durch seine regelmäßige Bewegung<br />
aufgefunden, die Strukturen jedoch nur selten eindeutig zugeordnet warden, da stets<br />
Schallauslöschungen durch die umgebenden Knochen eine gute Darstellbarkeit verhinderten.<br />
Bei den meisten Echsen liegt das Herz sehr weit kranial im Bereich des knöchernen<br />
Schultergürtels (BELLAIRS 1969, WEBB et al. 1971, BARTEN 1996). Nur bei den höher<br />
entwickelten Echsen, wie den Waranen (Varanus spp.), ist das Herz nach kaudal abgestiegen<br />
(O’MALLEY 2008). HOLLAND et al. (2008) konnten allerdings beim Grünen Leguan<br />
Ventrikelwanddicken sowie laterale und transversale Schnittebenen des Herzens vermessen.<br />
Die Kammer und die beiden Atrien konnten beim Grünen Leguan gut dargestellt werden. Nur<br />
die sagittale Schnittebene konnte wegen der Überlagerung des Sternums nicht vermessen<br />
werden. Bei den Bartagamen der eigenen Untersuchungen stellten sich die Verhälnisse etwas<br />
ungünstiger dar. Das Herz war hier stets hochgradig von Knochenartefakten verdeckt.<br />
Vermutlich ist dies auf Speziesunterschiede bei den anatomischen Gegebenheiten der Lage<br />
und vor allem der Größe des Herzens und des knöchernen Schultergürtels zurückzuführen. In<br />
der vorliegenden Arbeit stand ausschließlich ein hochfrequenter Linearschallkopf mit einer<br />
breiten Auflagefläche zur Verfügung. Möglicherweise könnte die Darstellung mit einem<br />
hochfrequenten Sektorschallkopf mit kleinerer Auflagefläche das Ultraschallbild verbessern,<br />
indem eine geeignetere Winkelung des Schallkopfes zur Umgehung der knöchernen Barriere<br />
vorgenommen werden kann.<br />
- 100 -
5.2.2.2. Leber und Gallenblase<br />
Das sonographische Bild von Leber und Gallenblase ist bei der Bartagame sehr ähnlich dem<br />
beim Grünen Leguan und Waran. Die Leber stellte sich bei der Bartagame als hypoechogenes<br />
Organ (verglichen mit dem Fettkörper) mit einer homogenen Echotextur dar, durchzogen von<br />
anechogenen Gefäßen. Die Gallenblase kann bei der Bartagame als anechogene blasige<br />
Struktur mit hyperechogener Wand beschrieben werden. Dies deckt sich mit den<br />
Beschreibungen von Leber und Gallenblase beim Grünen Leguan und Waran bei TENHU et<br />
al. (1995a, 1995b). In der vorliegenden Arbeit wurden bei vier Tieren Veränderungen der<br />
Gallenblase festgestellt. Der Inhalt war in diesen Fällen hypoechogen, bzw. die Wand war<br />
nicht klar vom Inhalt abgrenzbar. Die Tiere waren in ihrem Allgemeinbefinden jedoch in<br />
keinem Fall auffällig und auch die Befunde der Röntgen- und Blutuntersuchung ergaben<br />
keine Hinweis auf Lebervergrößerung bzw. erhöhte Leberwerte. Es bleibt daher fraglich, ob<br />
die Ultraschallbefunde als pathologisch zu werten sind. Zur Klärung dieser Frage wären<br />
sicher weitergehende labordiagnostische Untersuchungen und Sektionen der Tiere hilfreich<br />
gewesen, was jedoch im Rahmen dieser Studie nicht möglich war. HOLLAND et al. (2008)<br />
konnten bei zwei von 26 Grünen Leguanen mineralisiertes Material in der Gallenblase<br />
feststellen. Inwieweit von einem pathologischen Zustand auszugehen war, wurde allerdings<br />
nicht beschrieben. Unklar bleibt ebenfalls, ob es sich bei den Tieren, die in der vorliegenden<br />
Arbeit ein isoechogenes bzw. sogar hyperechogenes Lebergewebe (im Vergleich zum<br />
Fettkörper) aufwiesen, bereits um pathologische Befunde handelte. Auch hier waren Röntgen-<br />
und Blutuntersuchung ohne Hinweise auf Lebervergrößerung bzw. Leberwerterhöhungen.<br />
Einige Tiere wiesen eine gute bis sehr gute Körperkonstitution auf. Hier kann vermutet<br />
werden, dass bereits eine Fettleber vorgelegen hat. Es wurden jedoch aufgrund der Invasivität<br />
des Eingriffs keine Leberbiopsien dieser Tiere entnommen, wie dies von HERNANDEZ-<br />
DIVERS u. COOPER (2006) empfohlen wird, um die Verdachtsdiagnose einer Fettleber<br />
bestätigen zu können. Andere weibliche Tiere waren in der Anfangsphase der<br />
Follikelanbildung, in der es physiologischerweise zur Fettmobilisation aus den Depots<br />
kommen kann. Es kann daher vermutet werden, dass bei diesen weiblichen Tieren eine<br />
physiologische Fettleber vorlag, die sich im Laufe des Reproduktionszyklus nach und nach<br />
normalisiert. Als pathologisch ist ein solcher Prozess nach HERNANDEZ-DIVERS u.<br />
COOPER (2006) erst dann zu werten, wenn die Follikel- und Eianbildung gestört ist und das<br />
Fett nicht abgebaut werden kann. In diesen Fällen wären daher sonographische<br />
Verlaufsuntersuchungen hilfreich, die eine Verminderung des Fettgehalts der Leber<br />
möglicherweise dokumentieren könnten.<br />
- 101 -
Bei einigen Tieren ließen sich, analog zur Studie von HOLLAND et al. (2008) beim Grünen<br />
Leguan, Flussprofile der V. cava caudalis erstellen. Prinzipell konnten ebenfalls gepulste<br />
Wellen wie beim grünen Leguan festgestellt werden. Da die Mehrzahl der Ultraschall-<br />
Untersuchungen jedoch ohne Hilfsperson durchgeführt wurde, konnten die<br />
Geräteeinstellungen sowie die Positionierung des Tieres nicht optimiert werden, sodass sich<br />
nur in seltenen Fällen eindeutige Flussprofile ergaben. Prinzipiell war die Untersuchung<br />
jedoch möglich und sollte deshalb in weiteren Studien genauer evaluiert werden.<br />
5.2.2.3. Fettkörper<br />
Der Fettkörper der Bartagame war in den eigenen Untersuchungen von mittlerer Echogenität,<br />
durchsetzt mit hyperechogenen Flecken und Streifen. Er wurde von einer hyperechogenen<br />
Kapsel begrenzt. Ähnliche Befunde werden auch für den Waran (SAINSBURY u. GILI 1991)<br />
und den Grünen Leguan (TENHU et al. 1995a) angegeben. Der Fettkörper ließ sich bei den<br />
untersuchten Bartagamen, wie dies auch schon TENHU et al. (1995b) beim Waran betonen,<br />
gut als Referenzorgan zum Vergleich mit dem Schallmuster anderer Organe verwenden.<br />
Insbesondere wurden die Struktur und Echogenität der Leber stets mit dem Fettkörper<br />
verglichen. Es konnten weiterhin in der vorliegenden Studie starke Schwankungen in der<br />
Größenausprägung des Fettkörpers der Bartagamen festgestellt werden. Tiere mit guter bis<br />
sehr guter äußerlicher Körperkonstitution wiesen in den meisten Fällen auch gut ausgeprägte<br />
Fettkörper auf, während magere Tiere auch einen kleineren Fettkörper aufwiesen. Dies Betraf<br />
vor allem die Ausdehnung des Fettkörpers in der Länge, die besonders gut im Sagittalschnitt<br />
beurteilt werden konnte. Diese Größenschwankungen des Fettkörpers konnten TENHU et al.<br />
(1995b, 1995a) ebenfalls beim Waran bzw. beim Grünen Leguan nachweisen.<br />
5.2.2.4. Magen-Darm-Trakt<br />
In den eigenen Untersuchungen konnte der Gastrointestinaltrakt am besten dargestellt werden,<br />
wenn er relativ leer oder stark flüssigkeitsgefüllt war. Bei starker Füllung mit inhomogenem<br />
Material waren gehäuft Schallauslöschungen durch das Material selber oder durch Luft- bzw.<br />
Gaseinschlüsse zu beobachte. In diesen Fällen war die Schichtung der Dünndarmwand nur<br />
noch schwer erkennbar. Auch für die Beurteilung anderer zölomaler Organe waren diese<br />
Schallauslöschungen hinderlich insbesondere für die Reproduktionsorgane, die im mittleren<br />
bis kaudalen Körperdrittel lokalisiert und in diesem Bereich leicht vom Darm verdeckt<br />
wurden. Analog zu den Untersuchungen beim Grünen Leguan von TENHU et al. (1995a)<br />
sowie HOLLAND et al. (2008) war auch bei den untersuchten Bartagamen eine deutliche<br />
Wandschichtung erkennbar. Bartagamen besitzen keine funktionelle Harnblase, daher wird<br />
- 102 -
Harnsäure und Flüssigkeit im Enddarmbereich gespeichert (HOLZ 2006). Bei einigen Tieren<br />
konnte daher im Ultraschall eine deutliche Flüssigkeitsansammlung in diesem Darmabschnitt<br />
nachgewiesen werden. Eine Wandschichtung war im Enddarmbereich hingegen nicht mehr zu<br />
erkennen, was mit Untersuchungen beim Säuger übereinstimmt. Bei Hund und Katze kann im<br />
Dickdarm ebenfalls keine Wandschichtung mehr per Ultraschall nachgewiesen werden<br />
(LÜERSSEN u. JANTHUR 2007).<br />
5.2.2.5. Hoden<br />
Bei allen 19 männlichen Tieren dieser Studie war die Darstellung des Hodens möglich. Sie<br />
stellten sich bei den Bartagamen im Längsschnitt oval und im Querschnitt rund dar und waren<br />
in den meisten Fällen annähernd gleich groß. Nur in zwei Ausnahmefällen konnten deutliche<br />
Größenunterschiede festgestellt werden. Eine mögliche Erklärung für diese<br />
Größenunterschiede wäre, dass aufgrund einer pathologischen Veränderung eine<br />
Funktionslosigkeit des kleineren Hoden vorgelegen hat. Andererseits kann auch ein<br />
tumoröses Geschehen zu einer Hodenvergrößerung geführt haben. Allerdings konnten bei den<br />
vergrößerten Hoden keine Schallbefunde für strukturelle Inhomogenitäten erhoben werden.<br />
Denkbar ist auch, dass es sich um physiologische Schwankungen der Hodengröße gehandelt<br />
hat. Dies müßte in weiteren Studien mit größeren Tierzahlen abgeklärt werden. HOLLAND et<br />
al. (2008) beschreiben die Form der Hoden beim Grünen Leguan als rundlich, während<br />
TENHU et al. (1995a) eine ovoide Form des Hodens beim Grünen Leguan feststellten. Die<br />
Hoden von Waranen wurden in der zugänglichen Literatur von MORRIS u. ALBERTS<br />
(1996) beim Weißkehlwaran (Varanus albigularis) dargestellt. Weiterhin konnten sie die<br />
Hoden auch bei Krustenechsen (Heloderma suspectum und Heloderma horridum) in ihrer<br />
Studie nachweisen. Da in der vorliegenden Literatur, entgegen der eigenen Untersuchungen,<br />
bisher keine Größenunterschiede der Hoden beschrieben wurden, sollten weitere Studien zu<br />
diesem Thema folgen.<br />
5.2.2.6. Ovarien<br />
Die Funktionskörper der Ovarien stellten sich in sehr unterschiedlicher Form und Größe dar.<br />
Sowohl prävitellogene anechogene Follikel als auch geschichtete vitellogene Follikel von<br />
heterogener Echogenität, wie schon von SCHILDGER (2000) beschrieben, waren bei den 23<br />
untersuchten weiblichen Tieren zu finden. Auch Eier konnten bei drei Tieren eindeutig<br />
identifiziert werden. Diese hatten eine spezifische, zweigeteilte Form (echoarmes Eiklar und<br />
echoreicher Eidotter) mit hyperechogener Schale, wie dies schon SCHILDGER (1996)<br />
befundete. Bei einigen Tieren wichen teilweise mehrere Follikel vom physiologischen<br />
- 103 -
Erscheinungsbild ab. Es handelte sich hierbei um verdickte Schalen oder hyperechogene<br />
Flecken und Unregelmäßigkeiten im Inneren der Follikel. Bei diesen Befunden kann vermutet<br />
werden, dass es sich schon um pathologische Prozesse im Frühstadium gehandelt hat, die im<br />
ungünstigsten Fall zu einer Follikelstase führen können. MEHLER et al. (2002) beschreiben<br />
einen Fall von Follikelstase und -torsion beim Grünen Leguan, bei dem sich entartete Follikel<br />
ähnlich darstellten. Sie waren hyperechogener als normale Follikel oder sogar schon zu einer<br />
inhomogenen Masse zusammengeschmolzen. Aus den vorliegenden Untersuchungen bei der<br />
Bartagame kann bisher nicht abgeleitet werden, bei welchen Veränderungen bzw. bei<br />
welchem Grad der Veränderung Handlungsbedarf besteht.<br />
5.2.2.7. Niere<br />
Es bereitete in einigen Fällen Schwierigkeiten die Niere vom umgebenden Muskelgewebe<br />
abzugrenzen. Meist konnte sie jedoch durch ihre hyperechogene Begrenzung identifiziert<br />
werden Die Niere stellte sich bei weiblichen Tieren und einigen männlichen Tieren als<br />
hypoechogenes, homogen strukturiertes Organ dar. Bei der Mehrzahl der männlichen Tieren<br />
stellte sich die Niere jedoch mit deutlicher hyperechogener Fleckung oder Bänderung dar und<br />
war in diesen Fällen gut zu identifizieren. In der Literatur werden die Ultraschallbefunde der<br />
Nieren ebenfalls uneinheitlich beschrieben. HOLLAND et al. (2008) konnten die Nieren beim<br />
Grünen Leguan nur selten und nur zum Teil darstellen. Das Bild beschränkte sich dann auf<br />
die kranialen Pole der Nieren, die Autoren beschreiben diese als hypoechogen. Nach TENHU<br />
et al. (1995a) ist die Niere beim Grünen Leguan hyperechogener als der Fettkörper und von<br />
körniger Struktur. SAINSBURY u. GILI (1991) teilen mit, dass die einzelnen Lappen der<br />
Niere beim Waran durch hyperechogene Linien demarkiert werden. Von TENHU et al.<br />
(1995b) wird die Niere des Warans als hyperechogener als der Fettkörper und von fleckiger<br />
Struktur beschrieben. Die Autoren vermuten hier, dass das fleckige Schallbild von<br />
Harnsäureablagerungen verursacht wird. REESE u. BÜHLER (2001) stellten wiederum fest,<br />
dass linear angeordnete punktförmige Veränderungen an den Nieren von Grünen Leguanen<br />
auftraten, die an Nephropathien litten. Die Veränderungen konnten histopathologisch als<br />
Harnsäurekristalle in degenerierten Tubuli identifiziert werden. Im Rahmen der vorliegenden<br />
Arbeit konnte nicht sicher geklärt werden, womit die fleckige Bänderung der Niere<br />
zusammenhing. Auffällig war jedoch, dass stets männliche Tiere, aber wiederum nicht alle<br />
männlichen Tiere betroffen waren. Denkbar wäre es deshalb, dass es sich bei der Bänderung<br />
um den Anteil der Tubuli handelt, der das Sex-Segment der Niere darstellt. Dieses Segment<br />
hypertrophiert in der Fortpflanzungszeit bei männlichen Tieren deutlich. Die Zellen dieses<br />
Segments sind dann angefüllt mit großen eosinophilen Granula, die saure Phosphatase,<br />
Phospholipide, Glykoproteine und Aminosäuren enthalten anstatt nur Mukus wie außerhalb<br />
- 104 -
der Reproduktionssaison (HOLZ 2006). Dies könnte auch erklären, weshalb nicht alle<br />
männlichen Tiere eine fleckige Niere aufwiesen, da eventuell einige Tiere sexuell nicht aktiv<br />
waren. Letztendlich können auch Harnsäureablagerungen oder die generell gelappte<br />
Nierenform bei Echsen als Ursache des Schallmusters nicht vollständig ausgeschlossen<br />
werden. Zur Klärung dieser Frage wären sicherlich saisonale sonographische<br />
Verlaufsuntersuchungen bei einer größeren Zahl männlicher Bartagamen hilfreich,<br />
idealerweise mit zusätzlicher histopathologischer Probenentnahme.<br />
5.2.2.8. Freie Flüssigkeit<br />
In der vorliegenden Arbeit konnten bei 16 von 42 Tieren unterschiedliche Mengen freier<br />
Flüssigkeit in der Zölomhöhle beobachtet werden. HOLLAND et al. (2008) beschreibt<br />
ebenfalls das Auftreten freier Flüssigkeit bei mindestens drei von 26 untersuchten grünen<br />
Leguanen. LOVE et al. (1996) konnten beim Grünen Leguan eine Legenot sonographisch<br />
darstellen, bei der sich neben Eischalenveränderungen freie, echogene Flüssigkeit in der<br />
Zölomhöhle befand. Die freie Flüssigkeit konnte dabei auf eine Peritonitis und entzündliche<br />
Veränderungen am Ovar zurückgeführt werden. Inwieweit die Befunde der eigenen<br />
Untersuchungen als pathologisch zu werten sind, bleibt fraglich. Es konnten sonographisch<br />
keine weiteren Organveränderungen festgestellt werden. Hier wäre das Punktieren der<br />
Flüssigkeit mit anschließender labordiagnostischer Auswertung sicher von Bedeutung<br />
gewesen, um ein entzündliches Exsudat auszuschließen. Weiterhin wären engmaschige<br />
sonographische Verlaufskontrollen denkbar, um eventuelle Veränderungen der Organe besser<br />
erkennen und bewerten zu können. Im Rahmen dieser Arbeit, die sich auf einmalige<br />
Ultraschalluntersuchungen der Tiere beschränkte, konnte diese Fragestellung nicht<br />
letztendlich geklärt werden.<br />
5.2.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung<br />
Die Dünndarmwanddicke bei der Bartagame wurde im Mittel mit 0,12 cm (WB: 0,08 – 0,25<br />
cm) vermessen. Grundsätzlich sollte die Dicke an drei verschiedenen Stellen gemessen<br />
werden. Dies war jedoch in vielen Fällen nicht möglich, da der Darm häufig mit Material<br />
angefüllt war, welches zu hochgradigen Schallauslöschungen führte. So konnten häufig nur<br />
ein oder zwei Stellen gefunden werden, die eine eindeutig geschichtete Darmwand zeigten<br />
und somit vermessen werden konnten. HOLLAND et al. (2008) konnten beim Grünen Leguan<br />
stets den Pylorus des Magens aufsuchen und vermessen. Hierbei wurde eine mittlere<br />
Wanddicke von 0,24 cm (WB: 0,18 – 0,32 cm) angegeben. Die Vermessung einer definierten<br />
anatomischen Struktur wie des Pylorus wäre auch bei der Bartagame wünschenswert<br />
- 105 -
gewesen, dies gelang jedoch nicht. Weiterhin wurde auf eine Korrelationsanalyse von<br />
Darmwanddicke zu Körpergewicht oder –länge verzichtet, da die Darmwand als flexibles<br />
Organ stark vom Füllungszustand des Darms abzuhängen scheint, was zu Fehlinterpretationen<br />
hätte führen können. HOLLAND et al. (2008) führten allerdings Berechnungen beim Grünen<br />
Leguan durch und kamen zu dem Ergebnis, dass keine auffällige lineare Beziehung zwischen<br />
den beiden Parametern existiert.<br />
Die Gallenblase war in den meisten Fällen eindeutig erkennbar und gut zu vermessen. Ihre<br />
mittlere Länge betrug 1,04 cm (WB: 0,43 – 2,04 cm) und die mittlere Breite 0,58 cm (WB:<br />
0,23 – 1,4 cm). HOLLAND et al. (2008) geben für den Grünen Leguan folgende Messdaten<br />
an: Länge 1,67 +/- 0,4 cm (WB: 1,0 – 2,72 cm) und Breite 0,67 +/- 0,16 cm (WB: 0,34 – 1,0<br />
cm). In der Studie von HOLLAND et al. (2008) konnte keine statistisch signifikante<br />
Korrelation zwischen Körpergröße und Ausdehnung der Gallenblase festgestellt werden. Dies<br />
scheint nicht sehr überraschend, da der Füllungszustand der Gallenblase physiologischerweise<br />
mit der Futteraufnahme variiert, wie dies auch schon HOLLAND et al. (2008) diskutierten.<br />
NEWELL u. ROBERTS (2003) beschreiben für den Grünen Leguan, dass die Gallenblase,<br />
außer bei anorektischen Tieren, aufgrund ihrer geringen Größe nur schwer auffindbar ist. In<br />
der vorliegenden Arbeit wurde auf eine Korrelationsanalyse zwischen Körpergröße und<br />
Ausdehnung der Gallenblase daher verzichtet.<br />
Die Länge und Breite der Hoden konnte bei den meisten männlichen Tieren vermessen<br />
werden. Folgende Messdaten wurden erhoben: Rechter Hoden: Länge 1,2 cm (WB: 0,67 –<br />
1,89 cm) und Breite 0,67 cm (WB: 0,33 – 1,06 cm); linker Hoden: Länge 1,36 cm (WB: 0,87<br />
– 1,95 cm) und Breite 0,7 cm (WB: 0,41 – 1,05 cm). Zum Vergleich können die Daten aus der<br />
Studie von MORRIS u. ALBERTS (1996) betrachtet werden: Die Hodendurchmesser beim<br />
Weißkehlwaran (V. albigularis) wurden mit 1,7 – 2,66 cm angegeben, bei der Gila-<br />
Krustenechse (H. suspectum) mit 0,67 – 0,92 cm und bei der Skorpionskrustenechse (H.<br />
horridum) mit 0,89 – 0,92 cm. In der vorliegenden Arbeit wurde für die Länge des rechten<br />
und linken Hoden jeweils eine Korrelationsanalyse in Bezug zur Rumpflänge durchgeführt,<br />
hier ergab sich jedoch kein statistisch signifikanter Zusammenhang. Zunächst scheint es<br />
überraschend, dass sich für die beiden Messgrößen kein eindeutiger Zusammenhang finden<br />
lässt. Andererseits ist von anderen Echsen-Spezies bekannt, dass die Hodengröße von der<br />
Reproduktionssaison abhängig ist und damit innerhalb eines Jahres schwankt (O'MALLEY<br />
2008). Welches Ausmaß diese Größenveränderungen für die Bartagame annehmen, ist bisher<br />
noch nicht explizit untersucht worden, KÖHLER et al. (2003) erwähnten zumindest, dass<br />
auch bei der Bartagame sexualzyklische Schwankungen existieren. Auch HOLLAND et al.<br />
(2008) stellten fest, dass die Hoden bei männlichen Grünen Leguanen während der<br />
Fortpflanzungszeit einfacher sonographisch nachzuweisen waren, da sie zu diesem Zeitpunkt<br />
- 106 -
vergrößert waren, während sie in der restlichen Zeit nicht dargestellt werden konnten.<br />
Weiterhin ist nicht auszuschließen, dass auch Messfehler während der<br />
Ultraschalluntersuchung für den nur schwach ausgeprägten Zusammenhang verantwortlich<br />
sind. So kam es häufiger zu Überlagerungen der Hoden durch den stark mit Material<br />
angefüllten Magen-Darm-Trakt, was eventuell zu Unterschätzung der Hodenlänge führte.<br />
Die sonographisch ermittelten Durchmesser der Follikel auf den Ovarien waren starken<br />
Schwankungen unterlegen. Auf dem rechten Ovar konnten mittlere Follikeldurchmesser von<br />
0,8 cm (WB 0,2 – 1,17 cm) vermessen werden und auf dem linken von 0,8 cm (WB: 0,17 –<br />
1,29 cm). Vergleichend können hier die Messwerte aus verschiedenen anderen Studien<br />
betrachtet werden. Sie sind in Tabelle 11 zusammengefasst. Aufgrund der sehr variablen,<br />
saisonabhängigen Größen der Follikel wurde eine lineare Beziehung in Bezug zur<br />
Rumpflänge nicht geprüft.<br />
Die bei drei Bartagamen vermessenen Eier hatten folgende Abmessungen: Länge 2,52 cm<br />
(WB: 1,97 – 2,57 cm) und Breite 1,38 cm (WB: 0,99 – 1,48 cm). Dies stimmt weitgehend mit<br />
der Größenangabe überein, die JOHNSTON (1979) bei gelegten Eiern von Bartagamen-<br />
Weibchen ermittelt hatte (Länge 2,3 - 2,9 cm und Breite 1,7 - 1,8 cm). In der Literatur findet<br />
man Angaben zu sonographisch bestimmten Eigrößen bei der, im Vergleich zur Bartagame<br />
deutlich kleineren, geschuppten Alligatorschleiche von 0,76 – 1,06 cm Durchmesser<br />
(MARTINEZ-TORRES et al. 2006) und beim andererseits viel größeren Australischen<br />
Süßwasserkrokodil von 7 cm Länge x 3,7 cm Breite (TUCKER u. LIMPUS 1997). Da in der<br />
vorliegenden Arbeit nur drei Tiere Messdaten lieferten, wurde auf eine Prüfung der linearen<br />
Beziehung der Eiabmessungen in Bezug zur Rumpflänge verzichtet. Bei einer größeren<br />
Anzahl von Tieren könnte eine solche Berechnung durchaus interessante Ergebnisse liefern.<br />
- 107 -
Tabelle 11: Übersicht über die Follikeldurchmesser bei verschiedenen Echsenspezies<br />
Literatur Tierart Follikeldurchmesser<br />
Eigene Untersuchungen Bartagame (Pogona vitticeps) 0,2 – 1,17 cm rechtes Ovar,<br />
0,17 – 1,29 cm linkes Ovar<br />
(MORRIS, et al. 1996) Komodowaran<br />
(Varanus komodoensis)<br />
(MORRIS u. ALBERTS<br />
1996)<br />
Weißkehlwaran<br />
(Varanus albigularis),<br />
Skorpion-Krustenechse<br />
(Heloderma horridum)<br />
(TUCKER u. LIMPUS 1997) Australisches<br />
Süßwasserkrokodil<br />
(Crocodylus johnstoni)<br />
(MARTINEZ-TORRES, et<br />
al. 2006)<br />
Geschuppte<br />
Alligatorschleiche<br />
(Barisia imbricata)<br />
5.3. Röntgen im Vergleich zur Ultraschalluntersuchung<br />
- 108 -<br />
0,3 – 0,85 cm (bei juvenilen<br />
Tieren im Alter von 28<br />
Monaten)<br />
V. albigularis: 0,3 – 4,5 cm<br />
H. horridum: 0,15 – 3,2 cm<br />
1 – 3,8 cm<br />
0,33 – 0,94 cm<br />
Insgesamt zeigte der Vergleich zwischen den beiden bildgebenden Verfahren deutlich, dass<br />
die Ultraschalluntersuchung in vielen Fällen dem nativen Röntgen überlegen war. Abgesehen<br />
von Skelettsystem und Lunge, die ausschließlich durch die röntgenologische Untersuchung<br />
beurteilt werden konnten, war es in dem Großteil der Fälle die Ultraschalluntersuchung, die<br />
detailliertere Informationen über die inneren Organe lieferte.<br />
Die Gallenblase, Hoden und Nieren konnten bei den untersuchten Bartagamen im nativen<br />
Röntgenbild nicht dargestellt werden. Dies deckt sich weitgehend mit Angaben aus der<br />
Literatur. HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS (2001) beschreiben, dass<br />
gesunde Nieren von Echsen im Röntgenbild nur schlecht dargestellt werden können und erst<br />
bei pathologischen Veränderungen wie Vergrößerung oder Kalzifizierung auffällig werden.<br />
Hoden sind laut SCHILDGER (2000) bei Echsen ausschließlich im latero-lateralen Bild und<br />
nur in seltenen Fällen darstellbar. Zur Gallenblase wurden in der vorliegenden Literatur bisher<br />
keine Angaben zur röntgenologischer Darstellung gemacht.
Das Herz war bei weniger als der Hälfte der untersuchten Tiere röntgenologisch deutlich<br />
abgrenzbar. HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS (2001) und SILVERMAN<br />
(2006) geben sogar an, dass das Herz bei den meisten Echsenarten nur bei pathologischen<br />
Größenveränderungen sichtbar wird. Bei den eigenen untersuchten Bartagamen lagen jedoch<br />
keine weiteren Hinweise auf eine Herzerkrankung vor.<br />
Leber und Fettkörper waren nur bei unter einem Viertel der untersuchten Tiere im<br />
Röntgenbild klar abgrenzbar, während sie im Ultraschall stets beurteilt werden konnten. In<br />
der Ultraschalluntersuchung zeigte sich häufiger ein kaudaler Leberanteil im kaudalen<br />
Körperdrittel. Dies kann einerseits daran gelegen haben, dass im Röntgenbild die Anteile der<br />
Leber im letzten Körperdrittel nicht mehr deutlich erkannt werden konnten, weil sie von<br />
anderen Organstrukturen überlagert wurden. Andererseits könnte auch die unterschiedliche<br />
Lagerung dafür verantwortlich sein, da die Ultraschalluntersuchung in aufrechter Position und<br />
die röntgenologische Untersuchung in Seiten- bzw. Bauchlage stattfand. Beim Fettkörper<br />
stimmen die Positionen der Organe im Vergleich beider bildgebender Verfahren weitgehend<br />
überein. Einige Tiere wiesen nur sehr kleine Fettkörper auf, die sich nur im letzten<br />
Körperdrittel befanden. Diese konnten dann ausschließlich im Ultraschall nachgewiesen<br />
werden, während sie im Röntgenbild nicht erkennbar waren.<br />
Die Darstellung des Magen-Darm-Traktes wurde im Röntgenbild wesentlich erleichtert, falls<br />
röntgendichtes Material oder Luft als Kontrast vorhanden war. Dies wird von SILVERMAN<br />
(2006) ebenfalls hervorgehoben. Der Darm konnte ansonsten röntgenologisch selten deutlich<br />
von anderen inneren Organen unterschieden werden. Je nach Kontrast durch Luft/Material im<br />
betroffenen Darmabschnitt variierte der röntgenologische Nachweis erheblich. Mittels<br />
Ultraschall hingegen wurde er zuverlässig in den letzten beiden Körperdritteln nachgewiesen.<br />
Verbessert werden kann die röntgenologische Darstellung und Unterscheidung der<br />
gastrointestinalen Organe sicherlich durch die Verwendung von Kontrastmittel<br />
(SCHUMACHER u. TOAL 2001). Gerade auch bei der Identifizierung von schalldichten<br />
Fremdkörpern im Gastrointestinaltrakt bietet das Röntgen hier einen Vorteil gegenüber dem<br />
Ultraschall, da sich Fremdkörper oft schon auf dem nativen Röntgenbild gut darstellen,<br />
während sie im Ultraschall für ein unklares Bild durch Schallauslöschungen sorgen. Unter<br />
Verwendung von Kontrastmittel kann der Fremdkörper dann röntgenologisch meist noch<br />
genauer identifiziert und dessen Position bestimmt werden.<br />
Die Ovarien konnten röntgenologisch erst dargestellt werden, sobald ihre Funktionskörper<br />
eine gewisse Größe erreicht hatten. In den eigenen Untersuchungen waren nur bei 8 von 42<br />
Tieren Funktionskörper radiologisch sichtbar. Hierbei handelte es sich bei drei Tieren bereits<br />
- 109 -
um Eier, die vor allem durch ihre Schale im Röntgenbild sichtbar wurden. Bei den restlichen<br />
fünf Tieren wurden im Ultraschall Follikel nachgewiesen. Die größten Follikel wiesen hierbei<br />
einen Durchmesser von 1-1,4 cm auf. Nach den eigenen Ergebnissen kann davon<br />
ausgegangen werden, dass bei der Bartagame Follikel erst ab einer Größe von etwa 1 cm<br />
röntgenologisch nachgewiesen werden können. Ähnliche Angaben lassen sich in der Literatur<br />
finden. SCHILDGER (1993) stellt beim Chuckwalla (Sauromalus obesus) und Arguswaran<br />
(Varanus panoptes) fest, dass Follikel unter 1 cm Durchmesser nicht im Röntgenbild sichtbar<br />
waren. GARTRELL et al. (2002) konnten beim Blauzungenskink (Tiliqua nigrolutea) Follikel<br />
erst ab ca. 2 cm röntgenologisch nachweisen. Da jedoch die Anzahl der Tiere, die in die<br />
Messungen der vorliegenden Arbeit eingingen, nur sehr gering war (N=5), sollten weitere<br />
Studien mit größeren Tierzahlen angestrebt werden, um solche Messwerte zu überprüfen bzw.<br />
zu bestätigen.<br />
5.4. Blutparameter<br />
Die Blutwerte aus den eigenen Untersuchungen stimmen weitgehend mit den Daten aus der<br />
Literatur überein. Einige Werte wichen teilweise von den im Schriftum angegebenen Werten<br />
ab. Hierfür kommen mehrere ursächliche Erklärungen in Frage. Zunächst kann es durch die<br />
Verwendung unterschiedlicher Nachweisreagentien, -techniken und Geräte zu Unterschieden<br />
bei verschiedenen Parametern kommen. Weiterhin hat die verwendete Tierzahl einen Einfluss<br />
auf die Genauigkeit der Messwerte. Während CRANFIELD et al. (1996) und ELIMAN<br />
(1997) eine Angabe über die Anzahl machen, fehlt diese bei den Untersuchungen von<br />
CARPENTER (2005). In den eigenen Untersuchungen wurden deutlich mehr Tiere<br />
ausgewertet (N=28-42 Tiere) als bei den Studien von CRANFIELD et al. (1996) (N=10) und<br />
ELIMAN (1997) (N=20-21), was sich positiv auf die Genauigkeit der statistischen Angaben<br />
ausgewirkt hat. Letztendlich konnte jedoch in der vorliegenden Arbeit nicht ausgeschlossen<br />
werden, dass sich zwischen den untersuchten Tieren auch solche befanden, die unter<br />
subklinischen Erkrankungen litten und damit bereits veränderte Blutwerte aufwiesen.<br />
Weiterhin muss betont werden, dass die Tiere sich weder im gleichen Alter oder in<br />
einheitlichen Stadien der Reproduktion befanden, noch alle den gleichen Haltungs-und<br />
Fütterungsbedingungen ausgesetzt waren, sodass sich allein schon aus diesen Unterschieden<br />
erhebliche Einflüsse ergeben haben. Beispielsweise konnten bei den weiblichen Tieren<br />
während der Zeit der Follikelanbildung sehr hohe Gesamtkalziumwerte gemessen werden<br />
(Maximalwert von 10,8 Mmol/L), was auch schon CAMPBELL (2006) in diesem<br />
Zusammenhang beschreibt. Ähnliches gilt für die Bandbreite der<br />
Plasmaproteinbestimmungen (Gesamtproteinwert von > 7 g/dL, Tab.12). Die<br />
Hyperproteinämie kann Östrogen-induziert sein, sie findet während aktiver Follikulogenese<br />
- 110 -
statt. Weiterhin konnten bei einigen Tieren hohe Harnsäure-Werte gemessen werden<br />
(Maximalwert von 12,9 mg/dL, Tab.12). Diese müssen nicht zwingend ein Hinweis auf<br />
Erkrankungen wie Nephropathien oder Gicht sein, sondern können bei karnivoren bzw.<br />
insektivoren Echsen mit einer erhöhten Proteinzufuhr in Zusammenhang stehen. So können<br />
die Harnsäurewerte nach einer proteinreichen Mahlzeit noch am Tag darauf doppelt so hoch<br />
sein wie zuvor (CAMPBELL 2006).<br />
Für die Parameter GLDH, CHE, pH und Fruktose liegen in der zugänglichen Literatur bisher<br />
noch keine spezifischen Angaben für die Bartagame vor. Sie sind jedoch in der Blutchemie-<br />
Bestimmung bei Säugern bereits etabliert. Weitere Untersuchungen sollten daher angestrebt<br />
werden, um ihre Bestimmung und Interpretation bei Reptilien zu verbessern und zu<br />
spezifizieren.<br />
Tabelle 12 gibt eine Übersicht über die Blutwerte aus der Literatur im Vergleich zu den<br />
eigenen Untersuchungen.<br />
Tabelle 12: Übersicht: Hämatologische und blutchemische Laborwerte von Bartagamen (P.<br />
vitticeps) aus eigenen Untersuchungen im Vergleich zu Literaturangaben<br />
PARAMETER CRANFIELD<br />
(CRANFIELD,<br />
et al. 1996)<br />
(N=10)<br />
Hämatologie<br />
ELIMAN<br />
(ELIMAN 1997)<br />
(N=20-21)<br />
- 111 -<br />
CARPENTER<br />
(CARPENTER<br />
2005) (N=?)<br />
Eigene<br />
Untersuchungen<br />
(N=42)<br />
Htk (%) 24 (17-28) 27 (WB: 17-50) 30 (+/-6) 30 (WB: 18-44)<br />
Blutchemie<br />
AP (U/L) 151 (15-447) 151 (+/-129) 277 (WB: 26-1167)<br />
ALT (U/L) 11 (4-20)
PARAMETER CRANFIELD<br />
(CRANFIELD,<br />
et al. 1996)<br />
(N=10)<br />
Kalzium<br />
(mg/dL bzw.<br />
Mmol/L)<br />
Cl-<br />
(mEq/L<br />
=Mmol/L)<br />
Ca2+: 10 (8-<strong>13</strong>)<br />
(mg/dL)<br />
ELIMAN<br />
(ELIMAN 1997)<br />
(N=20-21)<br />
11,8 (WB: 8,6-27,2)<br />
(mg/dL)<br />
bzw.<br />
2,95 (WB: 2,2-6,8)<br />
(Mmol/L)<br />
Keine Angabe, ob<br />
Ca2+ oder Cages<br />
- 112 -<br />
CARPENTER<br />
(CARPENTER<br />
2005) (N=?)<br />
16,2 (+/-11,2)<br />
(mg/dL)<br />
Keine Angabe,<br />
ob Ca2+ oder<br />
Cages<br />
Eigene<br />
Untersuchungen<br />
(N=42)<br />
Ca2+: 1,24<br />
(WB: 0,82-1,44)<br />
(Mmol/L);<br />
Cages 3,15<br />
(WB: 2,41-10,8)<br />
(Mmol/L)<br />
126 (107-163) 123 (WB: 80-140) 126 (+/-15) 110 (WB: 81-143)<br />
Chol (mg/dL) 425 (160-900) 671 (WB: 312-1224) 425 (+/-194) 265 (WB: 115-624)<br />
CK (U/L) 1211 (59-7000) 1211 (+/-1574) 171 (WB: 15-3793)<br />
Glu (mg/dL) 232 (211-261) 210 (WB: <strong>13</strong>9-291) 201 (+/-1574) 246 (WB: <strong>13</strong>8-687)<br />
P<br />
(mg/dL bzw.<br />
Mmol/L)<br />
K+<br />
(mEq/L<br />
=Mmol/L)<br />
5,6 (2,7-15,1)<br />
(mg/dL)<br />
5,9 (WB: 3,5-9,8)<br />
(mg/dL) bzw.<br />
1,9 (WB: 1,1-3,2)<br />
(Mmol/L)<br />
5,6 (+/-2,5)<br />
(mg/dL)<br />
1,55 (WB: 0,75-4,77)<br />
(Mmol/L)<br />
3,8 (1,3-6,3) 3,6 (WB: 1,0-6,5) 3,8 (+/-1,2) 3,81 (WB: 2,45-5,12)<br />
GE (g/dL) 2,2 (2,0-2,7) 5,0 (+/-1,4) 4,85 (WB: 2,57-7,27)<br />
Alb (g/dL) 2,6 (1,3-4,6) 2,6 (+/-0,8) 2,35 (WB: 0,57-3,67)<br />
Na+<br />
(mEq/L<br />
=Mmol/L)<br />
156 (<strong>13</strong>7-186) 153 (WB: 141-190) 156 (+/-11) 146 (WB: 123-171)<br />
UA (mg/dL) 4,5 (2,9-10,0) 5,2 (WB: 1,6-11,4) 4,4 (+/-2,6) 3,01 (WB: 0,47-12,9)<br />
Fru (µmol/L) 303 (WB: 91-518)<br />
GLDH (U/L) 0,7 (WB: 0,2-4,7)<br />
pH 7,48 (WB: 7,24-7,72)<br />
CHE (U/L) 1680 (WB: 277-3690)
5.5. Parasitologische Kotuntersuchung<br />
In den parasitologischen Kotuntersuchungen traten erwartungsgemäß Infektionen mit<br />
Oxyuren am häufigsten auf (positiver Befund bei 41,7 % der Proben befallen). Da diese<br />
Fadenwürmer einen direkten Entwicklungszyklus haben und ihre Eier sehr widerstandsfähig<br />
sind, persistieren sie oft bei Tieren in Terrarienhaltung (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />
Der Wurmbefall ging bei keinem der untersuchten Tiere mit einer klinischen Symptomatik<br />
einher.<br />
Am zweithäufigsten konnten Trichomonaden (insgesamt 16,7% der Proben) und mit etwas<br />
geringerer Häufigkeit Nyctotherus ssp. (insgesamt 12,5% der Proben) nachgewiesen werden.<br />
Die Einzeller kommen in geringer Zahl auch physiologischerweise im Darm der Echsen vor.<br />
Vor allem bei Trichomonaden ist bekannt, dass sie sich nach Einwirkung von Stressfaktoren<br />
stark vermehren und gastrointestinale Symptome auslösen können (KLINGENBERG 1999,<br />
BECK u. PANTCHEV 2006, JOHNSON u. TEMPE 2006). Obwohl bei einem Teil der Tiere<br />
ein hochgradiger Befall festgestellt werden konnte, wurden keine deutlichen klinischen<br />
Symptome beobachtet.<br />
Kokzidien konnten nur relativ selten nachgewiesen werden (insgesamt 8,3% der Proben<br />
positiv). Auch diese Tiere wiesen keine gastrointestinalen oder andere Symptome auf.<br />
KLINGENBERG (1999) verweist darauf, dass die Tiere klinisch inapparent erscheinen<br />
können, jedoch die Anfälligkeit für andere Erkrankungen steigt.<br />
In insgesamt 8,3% der Proben konnten Limaxamöben nachgewiesen werden. SCHNELLER<br />
u. PANTCHEV (2008) schätzen deren Pathogenität als sehr gering ein. Eventuell sei es<br />
möglich, dass sie bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem Schaden anrichten können. Die<br />
betroffenen Tiere in der eigenen Untersuchung zeigten keine klinischen Auffälligkeiten.<br />
- 1<strong>13</strong> -
6. Zusammenfassung:<br />
Stefanie Wachsmann:<br />
Ultraschalluntersuchungen bei Bartagamen (Pogona vitticeps) unter Berücksichtigung<br />
klinischer, röntgenologischer und labordiagnostischer Parameter<br />
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zur Erweiterung der diagnostischen<br />
Möglichkeiten bei der Bartagame (Pogona vitticeps) zu leisten. Zu diesem Zweck wurden 42<br />
Bartagamen sonographisch und radiologisch untersucht. Zusätzlich wurden 22 Blutparameter<br />
bestimmt sowie 24 Kotproben zur parasitologischen Untersuchung entnommen.<br />
Die untersuchten Tiere stammten aus Privathaltungen und zoologischen Einrichtungen. Es<br />
wurden ausschließlich klinisch gesunde Tiere verwendet, die bereits ein Körpergewicht von<br />
mindestens 100g erreicht hatten. Insgesamt wurden 19 männliche und 23 weibliche Tiere<br />
untersucht, die sich in unterschiedlichen Reproduktionsstadien befanden.<br />
Die Ultraschalluntersuchung wurde mit einem handelsüblichen Linearschallkopf mit einer<br />
Frequenz von 14 MHz durchgeführt. Die Tiere wurden in aufrecht stehender Position<br />
untersucht, in den meisten Fällen ohne zusätzliche Hilfsperson und nach stets gleichem<br />
Untersuchungsablauf. Dargestellt werden konnten regelmäßig folgende Organe: Herz, Leber<br />
mit Gallenblase und V.cava, Fettkörper, Magen-Darm-Trakt, Reproduktionstrakt (Ovarien<br />
oder Hoden) und Nieren. Ihre Strukturen und Positionen konnten im Rahmen dieser Arbeit<br />
beschrieben und bildlich dargestellt werden. Schwierigkeiten traten bei der Darstellung des<br />
Herzens auf, welches durch seine knochengeschützte Lage der Ultraschalluntersuchung nur<br />
sehr begrenzt zugänglich war.<br />
Durch die Ultraschalluntersuchung konnten folgende Strukturen vermessen werden:<br />
• Längs- und Querdurchmesser der Gallenblase:<br />
längs: 1,05 cm (WB: 0,43 – 2,04 cm);<br />
quer: 0,56 cm (WB: 0,23 – 1,4 cm)<br />
• Dünndarmwanddicke: 0,12 (WB: 0,08 – 0,25 cm)<br />
• Längs- und Querdurchmesser der Hoden:<br />
Rechts: längs: 1,2 cm (WB: 0,67 – 1,89 cm); quer: 0,67 cm (WB: 0,33 – 1,06 cm)<br />
Links: längs 1,36 cm (WB: 0,87 – 1,95 cm); quer: 0,73 cm (WB: 0,41 – 1,05 cm)<br />
- 114 -
• Follikeldurchmesser:<br />
Rechts: WB: 0,21 – 1,17 cm<br />
Links: WB: 0,17 – 1,29 cm<br />
• Eidurchmesser:<br />
längs: 2,52 cm (WB: 1,97 – 2,57 cm)<br />
quer: 1,38 cm (WB: 1 – 1,48 cm)<br />
Der Vergleich von Röntgen und Ultraschall zeigte, dass die Ultraschalluntersuchung bei der<br />
Beurteilung der Organe in den meisten Fällen dem nativen Röntgen überlegen war. Mit<br />
Ausnahme von Lunge, Skelettsystem und luft- bzw. materialgefülltem Darm war eine<br />
detaillierte Beurteilung der inneren Organe nur durch die Ultraschalluntersuchung zu<br />
gewährleisten. Gallenblase, Nieren und Hoden konnten ausschließlich sonographisch<br />
dargestellt werden und waren röntgenologisch in keinem Fall abgrenzbar.<br />
Folgende hämatologische und blutchemische Parameter, für die schon vergleichbare<br />
Messdaten aus der Literatur vorhanden sind, wurden bestimmt: Alanin-Aminotransferase<br />
(ALT), Albumin (Alb), Alkalische Phosphatase (AP), Anorganischer Phosphor (P), Aspartat-<br />
Aminotransferase (AST), Cholesterol (Chol), Chlorid (Cl-), Creatinkinase (CK), Gesamt-<br />
Bilirubin (Bili), Gesamteiweiß (GE), Gesamtkalzium (Ca ges), Glukose (Glu), Harnsäure<br />
(UA), Harnstoff (Hast), Ionisiertes Kalium (K+), Ionisiertes Kalzium (Ca2+) und Ionisiertes<br />
Natrium (Na+). Zusätzlich wurden folgende blutchemische Parameter bestimmt, für die noch<br />
keine Vergleichswerte in der zugänglichen Literatur vorliegen: Cholinesterase (CHE): 1680<br />
U/L (Range: 277 - 3690), Fruktosamin (Fru): 303 µmol/L (WB: 91 – 518),<br />
Glutamatdehydrogenase (GLDH): 0,7 U/L (WB: 0,2 – 4,7) und pH-Wert (pH): 7,48 (WB:<br />
7,24 – 7,72).<br />
Bei 24 Tieren wurden parasitologische Kotuntersuchungen durchgeführt. Es wurden native<br />
Kotausstriche angefertigt und die Parasiten wurden nach Art und Stärke des Befalls<br />
ausgewertet. Dabei konnten folgende Parasiten im Kot nachgewiesen werden: Oxyuren,<br />
Trichomonas ssp., Nyctotherus ssp., Kokzidien (Isospora amphibulori) und Limaxamöben.<br />
- 115 -
7. Summary:<br />
Stefanie Wachsmann:<br />
Ultrasound-investigation of the Bearded dragon (Pogona vitticeps) including clinical,<br />
radiographic and laboratory aspects<br />
The aim of the study was to contribute to the upgrading of diagnostics in the Bearded dragon<br />
(Pogona vitticeps). For this purpose 42 animals were examined by means of ultrasound and<br />
radiography. In addition, 22 blood values were collected and 24 fecal samples examined for<br />
parasites.<br />
The animals for this study were provided by private owners and also by a zoological garden.<br />
All patients appeared to be healthy in the clinical investigation and had a minimal bodyweight<br />
of 100 g. Altogether, 19 male and 23 female Bearded dragons were used for these<br />
investigations, regardless of age or reproduction state.<br />
The ultrasound examination was performed with a 14-mHz linear array transducer. Animals<br />
were held in an upright position, without additional restraint of a second person, and were<br />
always examined following a strict pattern.<br />
The following organs were regularly observed and described: heart, liver, including<br />
gallbladder and V. cava, fat bodies, gastrointestinal tract, reproductional tract (ovaries or<br />
testes) and kidneys. It was possible to locate their positions and characterize their<br />
ultrasonographic appearance in nearly all cases, except for the heart, which is covered by the<br />
sternum. This bony barrier turned out to be a massive obstacle to the ultrasound examination<br />
in this area and prevents a detailed picture of the heart. All other organs were not detectable.<br />
Measurements could be made from the following structures:<br />
• Longitudinal and transverse diameter of the gallbladder:<br />
Longitudinal: 1.05 cm (range: 0.43 – 2.04 cm);<br />
Transverse: 0.56 cm (range: 0.23 – 1.4 cm)<br />
• Wall-diameter of the small intestine: 0.12 cm (range: 0.08 – 0.25 cm)<br />
- 116 -
• Longitudinal and transverse diameter of the testes:<br />
Right: longitudinal: 1.2 cm (range: 0.67 – 1.89 cm);<br />
transverse: 0.67 cm (range: 0.33 – 1.06 cm)<br />
Left: longitudinal 1.36 cm (range: 0.87 – 1.95 cm);<br />
transverse: 0.73 cm (range: 0.41 – 1.05 cm)<br />
• Diameter of follicles:<br />
Right: range: 0.21 – 1.17 cm<br />
Left: range: 0.17 – 1.29 cm<br />
• Diameter of eggs:<br />
Longitudinal: 2.52 cm (range: 1.97 – 2.57 cm)<br />
Transverse: 1.38 cm (range: 1 – 1.48 cm)<br />
The comparison between x-ray and ultrasound examinations revealed an advantage of the<br />
ultrasound method for the evaluation of the most inner organs (without using any contrast<br />
medium). Exceptions were the lungs, the skeletal system and the intestine, filled with gas or<br />
radiopaque material. These organs could be imaged only by radiography, while all other<br />
organs could be found and evaluated more often and detailed by ultrasound. Gallbladder,<br />
testes and kidneys were only detectable with ultrasound and could not be distinguished with<br />
radiography in any case. The following blood chemistry and hematologic values were<br />
examined in this study: alanin aminotransferase (ALT), albumin (Alb), alkaline phosphatase<br />
(AP), inorganic phosphor (P), aspartate aminotransferase (AST), cholesterol (Chol), chloride<br />
(Cl-), creatine kinase (CK), total bilirubin (Bili), total protein (GE), total calcium (Ca ges),<br />
glucose (Glu), uric acid (UA), urea (Hast), ionic potassium (K+), ionic calcium (Ca2+) und<br />
ionic sodium (Na+). For all these parameters reference values exist in the current literature.<br />
In addition, four more parameters were evaluated in the present study, for which no reference<br />
values were published so far: cholinesterase (CHE): 1680 U/L (range: 277 - 3690),<br />
fructosamine (Fru): 303 µmol/L (range: 91 – 518), glutamate dehydrogenase (GLDH): 0.7<br />
U/L (range: 0.2 – 4.7) and pH (pH): 7.48 (range: 7.24 – 7.72).<br />
Feces from 24 patients could be collected and were examined for parasites. Therefore direct<br />
smears were prepared from the fecal samples and a light microscope was used to identify the<br />
species and estimate the amount of parasites present in the sample. Four different types of<br />
endoparasites could be detected: oxyurids, Trichomonas ssp., Nyctotherus ssp., coccidians<br />
(Isospora amphibulori) and limax amoebae.<br />
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Ultraschall Lexikon.<br />
Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin.<br />
- <strong>13</strong>5 -
9. Abkürzungsverzeichnis<br />
A. Arteria<br />
Abb. Abbildung<br />
°C Grad Celsius<br />
Ca_ ionisiertes Kalzium<br />
ca. circa<br />
cm Zentimeter<br />
D. Drittel<br />
DGHT Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde<br />
et al. et alii<br />
FK Fettkörper<br />
Gb Gallenblase<br />
ggr. geringgradig<br />
hgr. hochgradig<br />
KD Körperdrittel<br />
kg Kilogramm<br />
KRL Kopf-Rumpf-Länge<br />
m Meter<br />
max maximal<br />
mgr. mittelgradig<br />
min minimal<br />
MDT Magen-Darm-Trakt<br />
MHz Mega Hertz<br />
mm Millimeter<br />
M-Mode M-Bild („motion“ = Bewegungsmodulation)<br />
p Irrtumswahrscheinlichkeit<br />
P. Pogona<br />
PBT „preferred body temperature“ (bevorzugte Körpertemperatur)<br />
POTR „preferred optimum temperature range“ (bevorzugte Temoeraturzone)<br />
Rö Röntgenuntersuchung<br />
rspear Spearmannscher Rangkorrelationskoeffizient<br />
S. Seite<br />
sec Sekunden<br />
u. und<br />
u.a. unter anderem<br />
- <strong>13</strong>6 -
US Ultraschalluntersuchung<br />
V. Vena<br />
WB. Wertebereich<br />
z.B. zum Beispiel<br />
- <strong>13</strong>7 -
10. Abbildungsverzeichnis<br />
Abb.1: Geschlechtsbestimmung bei Pogona vitticeps. Femoralporen bei weiblicher und<br />
männlicher Bartagame.<br />
Abb.2: Oxyuren-Eier und Kokzidien-Zysten im Kot einer Bartagame<br />
Abb.3: Einteilung der Zölomhöhle zur sonographischen Lokalisation der verschiedenen<br />
Organe<br />
Abb.4: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame mit Fixation durch Hilfsperson<br />
Abb.5: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame ohne Hilfsperson<br />
Abb.6: Ultraschallbild: Längsschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♀, 282g)<br />
Abb.7: Ultraschallbild: Querschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♂, 490g)<br />
Abb.8: Ultraschallbild: Leber, Vena cava und Gallenblase (P. vitticeps, ♂, 420g)<br />
Abb.9: Ultraschallbild:Leber und Fettkörper (Leber hypoechogener als Fettkörper)<br />
(P. vitticeps, ♀, 390g)<br />
Abb.10: Ultraschallbild: Anechogene Gallenblase (P. vitticeps, ♂, 475g)<br />
Abb.11: Ultraschallbild: Dünndarm mit fünf erkennbaren Darmwandschichten<br />
(P. vitticeps, ♂, 308g)<br />
Abb.12: Ultraschallbild: Schallauslöschung durch Darminhalt (P. vitticeps, ♀, 250g)<br />
Abb.<strong>13</strong>: Ultraschallbild: Gefüllter Magen (P. vitticeps, ♂, 247g)<br />
Abb.14: Ultraschallbild: Hoden im Längsschnitt mit deutlicher hyperechogener Kapsel<br />
(P. vitticeps, ♂, 420g)<br />
Abb.15: Ultraschallbild: Beide Hoden zusammen im Querschnitt (P. vitticeps, ♂, 247g)<br />
Abb.16: Ultraschallbild: Prävitellogene Follikel, teilweise schon im Übergang zu vitellogener<br />
Struktur (P. vitticeps, ♀, 201g)<br />
Abb.17: Ultraschallbild: Vitellogene Follikel (P. vitticeps, ♀, 390g)<br />
Abb.18: Ultraschallbild: Ei im Längsschnitt (P. vitticeps, ♀, 273g)<br />
Abb.19: Ultraschallbild: Hypoechogene Niere im Längsschnitt (P. vitticeps, ♂, 141g)<br />
Abb.20: Ultraschallbild: Rechte Niere im Längsschnitt mit hyperechogener Fleckung<br />
(P. vitticeps, ♂, 233g)<br />
Abb.21: Ultraschallbild: Beide Nieren im Querschnitt mit hyperechogener Fleckung<br />
(P. vitticeps, ♂, 475g)<br />
Abb.22: Ultraschallbild: Fettkörper mit erkennbarer Lappung (P. vitticeps, ♂, 233g)<br />
Abb.23: Ultraschallbild: Geringgradig freie Flüssigkeit angrenzend an den Fettkörper<br />
(P. vitticeps, ♀, 236g)<br />
Abb.24: Box-Plot der Ultraschall-Messwerte verschiedener Organe bei Bartagamen<br />
Abb.25: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />
Bartagamen (rechter Hoden)<br />
- <strong>13</strong>8 -
Abb.26: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />
Bartagamen (linker Hoden)<br />
Abb.27: Röntgenbild: Dorso-ventrale Lagerung (P. vitticeps, ♀, 201g)<br />
Abb.28: Röntgenbild: Latero-laterale Lagerung (P. vitticeps, ♂, 279g)<br />
Abb.29: Box-Plot der Laborwerte bei Bartagamen<br />
Abb.30: Ultraschallbild: Blutflussprofil V. cava caudalis (P. vitticeps, ♂, 277g)<br />
Abb.31: Ultraschallbild: Leber und Fettkörper isoechogen (P. vitticeps, ♀, 322g)<br />
Abb.32: Ultraschallbild: Leber hyperechogener als Fettkörper (P. vitticeps, ♂, 308g)<br />
Abb.33: Ultraschallbild: Gallenblase mit echoreichem Inhalt (P. vitticeps, ♂, 219g)<br />
Abb.34: Ultraschallbild: Enddarmbereich mit Flüssigkeit (P. vitticeps, ♂, 219g)<br />
Abb.35: Ultraschallbild: Rechter Hoden größer als linker Hoden (P. vitticeps, ♂, 316g)<br />
Abb.36: Ultraschallbild: Veränderter vitellogener Follikel mit verdickter Schale<br />
(P. vitticeps, ♀, 282g)<br />
Abb.37: Ultraschallbild: Veränderte Follikel mit Schalenbildung (P.vitticeps, ♀, 282g)<br />
Abb.38: Ultraschallbild: Veränderte vitellogene Follikel mit Schalenbildung<br />
(P.vitticeps, ♀, 195g)<br />
Abb.39: Ultraschallbild: Prävitellogene Follikel mit Ovar- bzw. Eileiter-/Uterusgewebe<br />
(P. vitticeps, ♀, 373g)<br />
Abb.40: Ultraschallbild: Hochgradig echogene freie Flüssigkeit (P. vitticeps, ♀, 395g)<br />
- <strong>13</strong>9 -
11. Tabellenverzeichnis<br />
Tab.1: Übersicht (nach Auswertung der zugänglichen Literatur): Sonographische Darstellung<br />
von Organen bei Echsen<br />
Tab.2: Hämatologische und blutchemische Parameter von Pogona vitticeps nach aktueller<br />
Literaturauswertung<br />
Tab.3: Körpergewichtsverteilung der untersuchten Bartagamen<br />
Tab.4: Einteilung der Befunde der Skelettkalzifizierung im Röntgenbild<br />
Tab.5: Einteilung der Befallsstärke der aufgefundenen Parasitenspezies in den Bartagamen-<br />
Kotproben<br />
Tab.6: Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung<br />
Tab.7: Prozentualer Vergleich der Darstellbarkeit der Organe im Röntgenbild bzw. durch<br />
Ultraschall bei 42 Bartagamen (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />
Tab.8: Prozentualer Vergleich der Lage der Organe im Röntgenbild bzw. durch Ultraschall<br />
bei 42 Tieren (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />
Tab.9: Verschiedene hämatologische und blutchemische Laborparameter bei Bartagamen<br />
(P. vitticeps).<br />
Tab.10: Parasitenbefall in Kotproben von 24 Bartagamen (prozentuale Auflistung)<br />
Tab.11: Übersicht über die Follikeldurchmesser bei verschiedenen Echsenspezies<br />
Tab.12: Übersicht: Hämatologische und blutchemische Laborwerte von Bartagamen<br />
(P. vitticeps) aus eigenen Untersuchungen im Vergleich zu Literaturangaben<br />
- 140 -
12. Anhang<br />
Abbildung 30: Blutflussprofil V. cava caudalis (P. vitticeps, ♂, 277g)<br />
Le<br />
L<br />
- 141 -<br />
Fk
Abbildung 31: Leber und Fettkörper isoechogen (P. vitticeps, ♀, 322g). Le = Leber, Fk =<br />
Fettkörper<br />
L<br />
L<br />
Abbildung 32: Leber hyperechogener als Fettkörper (P. vitticeps, ♂, 308g). Le = Leber, Fk =<br />
Fettkörper<br />
- 142 -<br />
Fk<br />
Fk
L<br />
Gb<br />
Abbildung 33: Gallenblase mit echoreichem Inhalt (P. vitticeps, ♂, 219g). Gb = Gallenblase,<br />
Le = Leber, D = Darm mit Inhalt<br />
Fk<br />
Ed<br />
Abbildung 34: Enddarmbereich mit Flüssigkeit (P. vitticeps, ♂, 219g). Fk = Fettkörper, Ed =<br />
Enddarm<br />
D<br />
- 143 -
Abbildung 35: Rechter Hoden größer als linker Hoden (P. vitticeps, ♂, 316g). rHd = rechter<br />
Hoden, lHd = linker Hoden, Di = Darminhalt<br />
vvF<br />
rHd<br />
Abbildung 36: veränderter vitellogener Follikel mit verdickter Schale (P. vitticeps, ♀, 282g).<br />
vvF = veränderter vitellogener Follikel<br />
- 144 -<br />
Di<br />
lHd
Abbildung 37: Veränderte Follikel mit Schalenbildung (P. vitticeps, ♀, 282g). veF =<br />
veränderter Follikel<br />
vvF<br />
Abbildung 38: Veränderte vitellogene Follikel mit Schalenbildung (P. vitticeps, ♀, 195g).<br />
vvF = veränderte vitellogene Follikel<br />
- 145 -<br />
veF<br />
vvF<br />
veF
Abbildung 39: Prävitellogene Follikel mit Ovar- bzw. Eileiter-/Uterusgewebe (P. vitticeps,<br />
♀, 373g). pvF = prävitellogene Follikel, G = Ovar-/Eileiter-/Uterusgewebe<br />
vF<br />
pvF G<br />
Abbildung 40: Hochgradig echogene freie Flüssigkeit (P. vitticeps, ♀, 395g). Fe =<br />
Fettkörper, fFl = freie Flüssigkeit, vF = vitellogener Follikel<br />
- 146 -<br />
fFl<br />
Fe
Danksagung<br />
Zunächst meinen herzlichen Dank an Herrn Prof. Fehr für die Überlassung des Themas und<br />
die Möglichkeit das Thema sehr frei und selbstständig gestalten zu dürfen. Vielen Dank auch<br />
für die fachliche Beratung und Unterstützung und die Bereitstellung des Ultraschallgerätes.<br />
Vielen Dank an Karina Mathes für die fachliche Betreuung der Arbeit und vor allem für die<br />
zwei Jahre, in denen ich so viel über die Reptilienpraxis gelernt habe.<br />
Herzlichen Dank an Prof. Ingo Nolte für die Bereitstellung der Laborgeräte und des<br />
Röntgengeräts, sowie zahlreicher Materialien.<br />
Meinen besonderen Dank an alle Mitarbeiter des Labors für die Auswertung der Blutproben.<br />
Danke an Imke Tiebel für die stets schnelle und kompetente Hilfe beim Röntgen.<br />
Vielen herzlichen Dank an Stephan Hungerbühler und Anne Hölscher für die fachliche<br />
Beratung und Unterstützung in Ultraschall-Fragen und für die zahlreichen Einführungen im<br />
Umgang mit dem Ultraschallgerät.<br />
Herzlichen Dank an Frank Mutschmann und das ganze Exomed-Team für die Auswertung der<br />
Kotproben, für fachliche Beratung und die Bereitstellung von mikroskopischen Bildern.<br />
Dankeschön an alle Kollegen, Studenten und Pfleger, die mich in irgend einer Form bei der<br />
Durchführung der Versuche unterstützt haben, z.B. durch das Festhalten von Tieren bei der<br />
Blutabnahme oder bei der Ultraschall-Untersuchung.<br />
Vielen Dank an Herrn Rhon für die Hilfe bei der statistischen Auswertung der<br />
Untersuchungen.<br />
Danke an alle Patientenbesitzer und den Zoo Hannover, die mir ihre Tiere vertrauensvoll für<br />
die Untersuchungen bereit gestellt haben.<br />
Meinen besonderen Dank an Matze für moralischen Beistand und die nötige Ablenkung<br />
während der ganzen Zeit, sowie für die Anfertigung von Fotos während der Ultraschall-<br />
Untersuchung. Danke auch an Fama, die sich so oft gelangweilt hat, während endloser<br />
Stunden am Schreibtisch.<br />
Vielen lieben Dank an meine Eltern für die Unterstützung, ohne die die Anfertigung dieser<br />
Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank insbesondere an meine Mutter fürs<br />
Korrektur-Lesen und die ausgiebige Betreuung meiner eigenen „Versuchsbartagame Elmo“.<br />
Und natürlich ganz besonderen Dank an meinen Vater für die viele Hilfe bei lästigen PC- und<br />
Endnote-Problemen!<br />
- 147 -