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Bibliografische Informationen der Deutschen <strong>Bibliothek</strong><br />

Die Deutsche <strong>Bibliothek</strong> verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie;<br />

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

1. Auflage 2010<br />

© 2010 by Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH,<br />

Gießen<br />

Printed in Germany<br />

ISBN 978-3-941703-79-7<br />

Verlag: DVG Service GmbH<br />

Friedrichstraße 17<br />

35392 Gießen<br />

0641/24466<br />

geschaeftsstelle@dvg.net<br />

www.dvg.net


Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

Ultraschalluntersuchungen bei Bartagamen (Pogona<br />

vitticeps) unter Berücksichtigung klinischer,<br />

röntgenologischer und labordiagnostischer Parameter<br />

INAUGURAL – DISSERTATION<br />

zur Erlangung des Grades<br />

einer Doktorin der Veterinärmedizin<br />

- Doctor medicinae veterinariae -<br />

( Dr. med. vet. )<br />

vorgelegt von<br />

Stefanie Wachsmann<br />

aus Kassel<br />

Hannover 2010


Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. M. Fehr (Klinik für Heimtiere,<br />

1. Gutachter: Prof. Dr. M. Fehr<br />

2. Gutachter: Prof. Dr. W.Meyer<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 20.05.2010<br />

Reptilien, Zier- und Wildvögel)


Meinen Eltern


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. Einleitung S.1<br />

2. Literaturübersicht S.3<br />

2.1. Die Gattung Pogona – Artbeschreibung, Lebensraum,<br />

Haltungsbedingungen S.3<br />

2.1.1. Systematik S.3<br />

2.1.2. Pogona vitticeps S.3<br />

2.2. Anatomische und histologische Grundlagen bei Echsen<br />

und speziell bei der Gattung Pogona S.6<br />

2.2.1. Herz S.6<br />

2.2.2. Kreislaufsystem S.7<br />

2.2.3. Trachea und Lunge S.7<br />

2.2.4. Magen-Darm-Trakt / Pankreas / Leber S.8<br />

2.2.5. Harnorgane S.9<br />

2.2.6. Genitalorgane S.10<br />

2.2.6.1. Männliche Geschlechtsorgane S.10<br />

2.2.6.2. Weibliche Geschlechtsorgane S.10<br />

2.2.7. Milz S.11<br />

2.2.8. Nebennieren S.11<br />

2.2.9. Schilddrüse / Nebenschilddrüse / Thymus S.12<br />

2.2.10. Fettkörper S.12<br />

2.3. Ultraschalluntersuchung allgemein S.<strong>13</strong><br />

2.3.1. Physikalische Grundlagen des Ultraschalls S.<strong>13</strong><br />

2.3.2. Technische Grundlagen des Ultraschalls S.16<br />

2.3.3. Sonographische Artefakte S.17


2.3.4. Sonographische Gewebedarstellung und Terminologie S.19<br />

2.4. Anwendungsgebiete der Ultraschalluntersuchung<br />

bei Reptilien S.20<br />

2.5. Durchführung der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien S.23<br />

2.6. Ultraschalluntersuchung der Organe bei Echsen S.24<br />

2.6.1. Herz-Kreislaufsystem S.24<br />

2.6.2. Leber und Gallenblase S.25<br />

2.6.3. Magen-Darm-Trakt / Pankreas S.26<br />

2.6.4. Milz S.27<br />

2.6.5. Harnorgane S.27<br />

2.6.5.1. Niere S.27<br />

2.6.5.2. Harnblase S.28<br />

2.6.6. Geschlechtsorgane S.29<br />

2.6.6.1. Ovarien und Eier S.29<br />

2.6.6.2. Hoden S.31<br />

2.6.6.3. Hemipenes S.31<br />

2.6.7. Fettkörper S.31<br />

2.6.8. Schilddrüse/ Nebenschilddrüse/ Thymus/ Nebennieren S.32<br />

2.6.9. Zölomhöhle S.32<br />

2.7. Röntgenologische Untersuchung bei Reptilien S.36<br />

2.7.1. Anwendungsgebiete bei Reptilien S.36<br />

2.7.2. Durchführung bei Echsen S.37<br />

2.7.3. Untersuchung einzelner Organe bei Echsen S.37<br />

2.7.3.1. Skelettsystem S.37<br />

2.7.3.2. Gastrointestinaltrakt S.38<br />

2.7.3.3. Urogenitaltrakt S.38


2.7.3.4. Kardiopulmonares System S.40<br />

2.7.3.5. Sonstige Strukturen und Pathologien S.41<br />

2.8. Blutuntersuchungen bei Pogona vitticeps S.41<br />

2.8.1. Blutentnahmetechnik S.41<br />

2.8.2. Blutparameter von Pogona vitticeps S.43<br />

2.9. Häufige Erkrankungen der Bartagamen (Pogona ssp.) S.45<br />

2.9.1. Parasitosen S.45<br />

2.9.2. Virale Erkrankungen S.48<br />

2.9.3. Bakterielle und mykotische Erkrankungen S.49<br />

2.9.4. Metabolische Erkrankungen S.51<br />

2.9.5. Erkrankungen des Gastrointestinalsystems S.53<br />

2.9.6. Erkrankungen des Reproduktionstraktes S.54<br />

2.9.7. Weitere Erkrankungen S.55<br />

3. Material und Methoden S.57<br />

3.1. Material S.57<br />

3.1.1. Patientengut S.57<br />

3.1.2. Unterbringung der Tiere S.57<br />

3.1.3. Technische Ausrüstung S.58<br />

3.1.3.1. Ultraschalltechnik S.58<br />

3.1.3.2. Röntgentechnik S.58<br />

3.1.3.3. Geräte zur Auswertung der Blutchemie und des<br />

Hämatokrits S.58<br />

3.1.3.4. Geräte zur parasitologischen Kotuntersuchung S.59<br />

3.2. Methode S.59


3.2.1. Haltung der Tiere<br />

und klinische Allgemeinuntersuchung S.59<br />

3.2.2. Ultraschalluntersuchung S.60<br />

3.2.2.1. Untersuchungsgang S.60<br />

3.2.2.2. Messung und Beurteilung S.61<br />

3.2.2.3. Lage und Fixation der Tiere,<br />

sowie Positionierung des Schallkopfes S.61<br />

3.2.2.4. Vorversuche im Wasserbad S.64<br />

3.2.3. Röntgenologische Untersuchung S.64<br />

3.2.4. Laboruntersuchung S.65<br />

3.2.4.1. Blutentnahmetechink S.65<br />

3.2.4.2. Bestimmung der Blutparameter S.66<br />

3.2.4.3. Parasitologische Kotuntersuchung S.67<br />

3.2.5. Statistische Auswertungen S.68<br />

4. Ergebnisse S.70<br />

4.1. Klinische Untersuchung S.70<br />

4.2. Ultraschalluntersuchung der Organe S.71<br />

4.2.1. Herz S.71<br />

4.2.2. Leber S.72<br />

4.2.3. Gallenblase S.73<br />

4.2.4. Magen-Darm-Trakt S.74<br />

4.2.5. Gonaden S.76<br />

4.2.5.1. Hoden S.77<br />

4.2.5.2. Ovarien S.78<br />

4.2.6. Nieren S.80


4.2.7. Fettkörper S.83<br />

4.2.8. Milz, Pankreas, Schilddrüse und Nebenschilddrüse,<br />

Nebennieren und Thymus S.83<br />

4.2.9. Zölomhöhle S.83<br />

4.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung S.84<br />

4.4. Beziehung Hodenlänge zu Rumpflänge S.87<br />

4.5. Röntgenologische Untersuchung S.88<br />

4.6. Vergleich Organdarstellbarkeit Röntgen / Ultraschall S.89<br />

4.7. Lage der Organe: Vergleich von Röntgenbild und<br />

Ultraschalluntersuchung S.90<br />

4.8. Blutuntersuchung S.93<br />

4.9. Parasitologische Kotuntersuchung S.96<br />

5. Diskussion S.97<br />

5.1. Patientengut S.97<br />

5.2. Sonographische Untersuchung S.98<br />

5.2.1. Untersuchungsmethode S.98<br />

5.2.2. Sonographische Darstellung einzelner Organe S.99<br />

5.2.2.1. Herz S.100<br />

5.2.2.2. Leber und Gallenblase S.101<br />

5.2.2.3. Fettkörper S.102<br />

5.2.2.4. Magen-Darm-Trakt S.102<br />

5.2.2.5. Hoden S.103<br />

5.2.2.6. Ovarien S.103<br />

5.2.2.7. Niere S.104<br />

5.2.2.8. Freie Flüssigkeit S.105


5.2.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung S.105<br />

5.3. Röntgen im Vergleich zur Ultraschalluntersuchung S.108<br />

5.4. Blutparameter S.110<br />

5.5. Parasitologische Kotuntersuchung S.1<strong>13</strong><br />

6. Zusammenfassung S.114<br />

7. Summary S.116<br />

8. Literaturverzeichnis S.118<br />

9. Abkürzungsverzeichnis S.<strong>13</strong>6<br />

10.Abbildungsverzeichnis S.<strong>13</strong>8<br />

11.Tabellenverzeichnis S.140<br />

12.Anhang S.141<br />

Danksagung S.147


1. Einleitung:<br />

Die Haltung von Reptilien ist in Deutschland schon lange nicht mehr den zoologischen<br />

Einrichtungen vorbehalten. Mittlerweile stellt sie einen stetig wachsenden Bereich der<br />

privaten Haustierhaltung dar. Dem praktizierenden Tierarzt werden daher zunehmend<br />

verschiedenste Reptilienspezies von Schildkröten über Schlangen bis hin zu Echsen in der<br />

Sprechstunde vorgestellt. Zusätzlich stellen die Tierbesitzer immer höhere Ansprüche an die<br />

tierärztliche Versorgung ihrer Tiere. Um dem Trend gerecht zu werden, muss die Diagnostik<br />

in diesem relativ jungen Bereich der Tiermedizin vorangetrieben werden.<br />

Unter den Echsen sind vor allem die Bartagamen (Pogona vitticeps) beliebte Haustiere<br />

geworden. Sie sind nahezu problemlos in Gefangenschaft zu vermehren. Im Vergleich zu<br />

anderen Reptilienspezies ist das Handling durch ihre moderate Körpergröße und ihr<br />

vergleichsweise ruhiges Wesen relativ einfach, ihr Verhaltensspektrum - vor allem bei Paar-<br />

oder Gruppenhaltung - dafür sehr breit. Dennoch haben sie, wie alle anderen Reptilien auch,<br />

besondere Fütterungs- und Haltungsansprüche, die bei Nichtbeachtung auf Dauer zu<br />

Erkrankungen führen. Neben den zum Teil haltungsbedingten Erkrankungen, wie z.B.<br />

Hypokalzämien, Legenot oder Leber- und Nierenerkrankungen, können bei den Tieren noch<br />

viele weitere Erkrankungen wie beispielsweise diverse Parasitosen, bakterielle Infektionen<br />

und Viruserkrankungen diagnostiziert werden. Voraussetzung für das Erkennen der<br />

Erkrankung und die daraufhin erfolgende Therapie sind die Kenntnis des Tierarztes und der<br />

gezielte Einsatz von diagnostischen Hilfsmitteln. Hierzu zählen insbesondere die Blutanalyse,<br />

das Röntgen, die parasitologische Kotuntersuchung sowie zunehmend auch die Sonographie.<br />

Bei den verschiedenen Reptilienspezies konnte die Ultraschalluntersuchung bereits breite<br />

diagnostische Zwecke erfüllen. Hauptsächlich fand sie Anwendung in der<br />

Geschlechtsbestimmung und Beurteilung des Reproduktionstraktes bei Schlangen, Echsen<br />

und Schildkröten. Aber auch einzelne Herzerkrankungen, Leberveränderungen und<br />

Nierenerkrankungen konnten per Ultraschall nachgewiesen werden. Um überhaupt die<br />

Struktur und Lage von Organen im Ultraschall beurteilen zu können, wurden bereits einige<br />

grundlegende Studien vorgenommen, die sich mit der physiologischen Echoanatomie bei<br />

verschiedenen Reptilienspezies, wie z.B. dem Grünen Leguan, verschiedenen Waranen,<br />

Boiden und Wasserschildkröten beschäftigen.<br />

In der hier vorgelegten Studie soll für die Bartagame ein Beitrag zur normalen Echoanatomie<br />

geleistet werden, um zukünftig physiologische von pathologischen Zuständen im Ultraschall<br />

besser unterscheiden zu können. Hierfür wurden 42 klinisch gesunde Tiere vorwiegend aus<br />

Privathaltungen sonographisch untersucht. Die Lage der Organe sowie ihr physiologisches<br />

Erscheinungsbild im Ultraschall werden beschrieben und bildlich dargestellt. Weiterhin<br />

wurden Röntgenuntersuchungen angefertigt, um die Darstellbarkeit der Organe im Röntgen<br />

- 1 -


und Ultraschall zu vergleichen. Schließlich wurden Blutanalysen durchgeführt, um die<br />

vorliegende Literatur zu Blutparametern bei Bartagamen zu ergänzen. Von 24 Tieren konnten<br />

außerdem Kotproben gewonnen werden, die parasitologisch ausgewertet wurden.<br />

Ziel der Arbeit ist es, die diagnostischen Möglichkeiten speziell bei der Bartagame zu<br />

erweitern, um den steigenden Anforderungen in der Reptilienmedizin gerecht zu werden.<br />

Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem Beitrag von grundlegenden Erkenntnissen zu<br />

physiologischen sonographischen Befunden bei dieser Reptilienspezies, die letztendlich die<br />

Abgrenzung zu pathologischen Strukturen erst ermöglichen und damit wesentlich zu einer<br />

fundierten Diagnose beitragen.<br />

- 2 -


2. Literaturübersicht<br />

2.1. Die Gattung Pogona – Artbeschreibung, Lebensraum,<br />

Haltungsbedingungen<br />

2.1.1. Systematik<br />

Die Bartagamen (Pogona ssp.) werden der Ordnung der Squamata (= Schuppenkriechtiere)<br />

zugeordnet. Innerhalb dieser Ordnung gehören sie zur Unterordnung der Sauria (= Echsen),<br />

der wiederum die Familie der Agamidae (= Agamen) untergeordnet ist (O'MALLEY 2008).<br />

Der Gattungsname Pogona leitet sich vom griechischen Wort „pogon“ = „Bart“ ab. Es<br />

beschreibt hiermit ein auffälliges Gattungsmerkmal, nämlich den bei einigen Arten mehr bzw.<br />

weniger stark ausgebildeten schuppigen „Bart“ an der Kehle. Charakteristisch für die Arten<br />

der Gattung Pogona sind eine durchschnittliche Anzahl von 24 Präsacralwirbeln (= Wirbel<br />

vor dem Beckenbereich), verlängerte erste Ceratobrachialspangen (= Teile des Zungenbeins),<br />

die zur Aufspreizung der Kehle und damit zum Aufstellen des „Bartes“ benutzt werden<br />

können und zwei oder mehr Schuppen zwischen den Präanofemoralporen, welche sich ventral<br />

auf den Oberschenkeln befinden und zur Kloake ziehen (GREER 1989). Die Bartagamen<br />

können anhand mehrerer äußerlicher Merkmale in verschiedene Arten unterteilt werden. Zu<br />

diesen Merkmalen gehören unter anderem die Körperlänge, die Kopfform, die Ausprägung<br />

der Kehlschuppen sowie der seitlichen Stachelschuppen, die Anordnung der Stachelschuppen<br />

auf der Dorsalseite des Kopfes, die Färbung und das Verhältnis der Schwanzlänge bzw.<br />

Länge der Hintergliedmaßen zur Kopf-Rumpf-Länge (KÖHLER et al. 2003). Die Einteilung<br />

der Arten ist in der Literatur nicht ganz einheitlich. So können je nach Beurteilungsschema<br />

sechs bis acht Arten unterschieden werden: P. barbata, P. henrylawsoni, P. microlepidota, P.<br />

minima, P. minor, P. mitchelli, P. nullabor und P. vitticeps (CANNON 2003, KÖHLER et al.<br />

2003). Früher wurden die Agamen der Gattung Pogona in einem besonderen<br />

Gattungskomplex, der Amphibolurus barbatus – Gruppe zusammengefasst (BADHAM 1976),<br />

weshalb heute noch in älteren Publikationen der Gattungsname „Amphibolurus“ anstatt der<br />

Bezeichnung „Pogona“ auftaucht.<br />

2.1.2. Pogona vitticeps:<br />

Im Folgenden wird die Art Pogona vitticeps näher beschrieben, da diese in Deutschland am<br />

häufigsten gehalten wird und ausschließlich für die Untersuchungen dieser Arbeit verwendet<br />

- 3 -


wurde. Weiterhin wird die Zwergbartagame P. henrylawsoni in Deutschland gehalten, ist aber<br />

bei weitem nicht so verbreitet wie P. vitticeps (HAUSCHILD 2007).<br />

Artmerkmale:<br />

Pogona vitticeps zeichnet sich durch eine ausgeprägt dreieckige Kopfform aus. Im Zentrum<br />

der Kehle befinden sich vergrößerte Stachelschuppen. Die Occipital-Querreihe der dorsalen<br />

Kopfstacheln ist regelmäßig und verläuft in nahezu gerader Linie. Oberhalb des Trommelfells<br />

sowie am Hinterhaupt und am Mundwinkel befinden sich ebenfalls Gruppen von<br />

Stachelschuppen. Die Rückenschuppen sind heterogen und die Bauchschuppen sind mehr<br />

oder weniger deutlich gekielt. An beiden Seiten verläuft jeweils eine regelmäßige<br />

Stachelschuppenreihe. Es sind 9 - 19 Präanofemoralporen vorhanden. Die Art erreicht etwa<br />

eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von bis zu 250 mm bei einer Gesamtlänge von bis zu 500<br />

mm (KÖHLER et al. 2003). Die Beine sind kurz und kräftig und der Schwanz ist gedrungen<br />

und gleichmäßig beschuppt. Die Tiere können sehr unterschiedlich gefärbt sein. Meist ist der<br />

Körper grau gefärbt, er kann aber auch gelb, braun oder rostrot getönt sein. In den USA sind<br />

verschiedene Farbzüchtungen auf dem Markt. Ausgehend von besonders intensiv gefärbten<br />

wilden Exemplaren wurden Zuchtlinien entwickelt, deren Nachkommen u.a. unter den<br />

Bezeichnungen „Sandfire Dragon“, „Red Gold Dragon“, „Red Dragon“, „Yellow Dragon“<br />

und „Pastel Dragon“ verkauft werden (HAUSCHILD u. BOSCH 2003).<br />

Geschlechtsmerkmale:<br />

Bartagamen besitzen einen Geschlechtsdimorphismus, der jedoch erst mit Erreichen der<br />

Geschlechtsreife deutlich ausgeprägt ist. Bei Jungtieren unter drei Monaten ist die Diagnose<br />

des Geschlechts anhand sekundärer Geschlechtsmerkmale in der Regel sehr unsicher. Ab<br />

diesem Zeitpunkt jedoch sind die Hemipenistaschen der Männchen so ausgeprägt, dass eine<br />

Geschlechtsbestimmung durch Anheben des Schwanzes und Betrachten der<br />

Schwanzunterseite möglich wird (HAUSCHILD u. BOSCH 2003). PALIKA (2003) hingegen<br />

hält die Geschlechtsbestimmung erst ab dem Alter von zwei Jahren für sicher. Neben den<br />

Hemipenistaschen können die Femoralporen zur Geschlechtbestimmung herangezogen<br />

werden. Diese befinden sich an der Innenseite der Oberschenkel und werden zum Setzen von<br />

Duftmarken genutzt. Sie sind bei den Männchen deutlicher ausgeprägt als bei den Weibchen<br />

(Abb.1). Weiterhin besitzen Männchen häufig breitere und größere Köpfe, sowie eine etwas<br />

größere Kloakenöffnung als die Weibchen (KÖHLER et al. 2003). Meist ist auch die<br />

Fähigkeit, den Bart schwarz zu färben, bei den Männchen stärker ausgeprägt (MÜLLER<br />

2002). Werden mehrere Männchen zusammen gepflegt, so kann es passieren, dass<br />

- 4 -


unterlegene Tiere sich morphologisch den Weibchen anpassen, was eine definitive<br />

Geschlechtsbestimmung dann oft schwierig macht (KÖHLER et al. 2003).<br />

Abbildung 1: Geschlechtsbestimmung bei Pogona vitticeps. Femoralporen (Pfeile) bei<br />

weiblicher (links) und männlicher (rechts) Bartagame.<br />

Natürlicher Lebensraum.<br />

Die Agamen der Gattung Pogona sind ausschließlich in Australien beheimatet. Die Art<br />

Pogona vitticeps wird auch als „Inland Bearded Dragon“ (DE VOSJOLI et al. 2001) oder<br />

„Central Bearded Dragon“ (CANNON 2003) bezeichnet, da sie im Binnenland aller östlichen<br />

Bundesstaaten bis hin zur östlichen Hälfte Südaustraliens und dem südöstlichen<br />

Nordterritorium verbreitet ist (HAUSCHILD u. BOSCH 2003). Dort bewohnt sie trockenheiße,<br />

steppenartige bis wüstenartige Gebiete mit eher lichter Baumvegetation und<br />

vorwiegend Gras- und Buschbewuchs. Häufig werden von den Tieren exponierte Plätze als<br />

Sonnenplätze ausgesucht, an denen sie sich die meiste Zeit des Tages aufhalten (KÖHLER et<br />

al. 2003). Die Niederschlagsmenge beträgt in diesen Gebieten weniger als 500 mm jährlich.<br />

Die Lufttemperaturen liegen in den australischen Wintermonaten von Mai-September bei 25-<br />

28°C tagsüber und 10-15°C nachts und im Sommer bei 33-38°C tagsüber und 20-24°C nachts<br />

(KÖHLER et al. 2003). Jungtiere von P. vitticeps ernähren sich zu einer Hälfte von tierischer<br />

(v.a. Insekten) und zur anderen von pflanzlicher Kost. Adulte Tiere hingegen fressen über 90<br />

% pflanzliche Kost (KÖHLER et al. 2003). Die Futteraufnahme richtet sich stark nach dem<br />

Angebot des Verbreitungsgebietes, welches auch je nach Jahreszeit variiert. So ernähren sich<br />

die Tiere aus einem breiten Spektrum an Blüten, verschiedenen Pflanzen, Samen, Käfern usw.<br />

(HOSER 1997).<br />

- 5 -


Haltung in Gefangenschaft:<br />

Der natürliche Lebensraum der Tiere sollte in Gefangenschaft so gut wie möglich<br />

nachempfunden werden. Die Einrichtung des Terrariums orientiert sich daher idealerweise an<br />

den Verhältnissen in Zentralaustralien. Als Bodengrund werden gern Sand oder<br />

Blättereinstreu verwendet. Klettermöglichkeiten sowie Unterschlupfmöglichkeiten werden oft<br />

in Form von Steinen oder Ästen angeboten. Zugang zu Wasser sollte vorhanden sein<br />

(CANNON 2003). Nach dem Gutachten über „die Mindestanforderungen an die Haltung von<br />

Reptilien“ sollte die Terrariengröße für ein Tier von 25 cm KRL mindestens 125 cm Länge x<br />

100 cm Breite x 75 cm Höhe betragen. Für jedes weitere Tier müssen zusätzlich 15% Fläche<br />

addiert werden (DGHT 2001). Die bevorzugte Körpertemperatur (PBT = preferred body<br />

temperature) der Bartagamen beträgt im Durchschnitt 35°C, ihre bevorzugte<br />

Temperaturspanne (POTR = preferred optimum temperature range) beträgt etwa 5-6°C, um<br />

die PBT zu erreichen. Demnach sollten im Terrarium Temperaturen von ca. 29-41°C<br />

gewährleistet sein, damit die Tiere ihre Körperfunktionen aufrecht erhalten können.<br />

Insbesondere sollte ein Spotstrahler angebracht werden, um lokal hohe Temperaturen zu<br />

gewährleisten und den natürlichen Sonnenplatz nachzuahmen. Die Luftfeuchte sollte nur um<br />

die 30-40% betragen (CANNON 2003). Pflanzliche Nahrung (z.B. verschiedene Salate,<br />

Zucchini, Apfel, Birne, Melone) sollte den Tieren täglich angeboten werden, während<br />

tierische Kost (z.B. Heimchen, Grillen, Mehlwürmer, Spinnen) nur alle zwei Tage auf dem<br />

Speiseplan stehen muß. Juvenile Tiere benötigen hingegen einen größeren Anteil tierischer<br />

Kost bekommen (CANNON 2003, KÖHLER et al. 2003).<br />

2.2. Anatomische und histologische Grundlagen bei Echsen und speziell bei der<br />

Gattung Pogona:<br />

2.2.1. Herz<br />

Das Herz der Bartagamen besteht wie bei allen anderen Vertretern der Squamata sowie der<br />

Schildkröten aus drei Kammern, nämlich den zwei vollständig voneinander getrennten<br />

Vorhöfen (Atrium dexter und sinister) und der Hauptkammer (Ventrikel). Der Ventrikel wird<br />

durch Septen in drei unvollständig voneinander abgegrenzte Kammern unterteilt, die Cava<br />

pulmonale, venosum und arteriosum. Funktionell kann durch diese Septierung, sowie durch<br />

die nur jeweils einseitige Kontraktion der Ventrikelhälften weitgehend eine Trennung des<br />

venösen und arteriösen Blutflusses erreicht werden (KÖHLER et al. 2003, MURRAY 2006).<br />

Die Form des Herzens ist konisch und seine Spitze ist nach kaudal gerichtet. Es liegt recht<br />

median auf Höhe der Vordergliedmaßen im Bereich des knöchernen Schultergürtels<br />

- 6 -


(BELLAIRS 1969, WEBB et al. 1971, BARTEN 1996). Bei höher entwickelten Echsen, wie<br />

den Waranen (Varanus spp.), ist das Herz nach kaudal abgestiegen (O`MALLEY 2008).<br />

2.2.2. Kreislaufsystem<br />

Sauerstoffarmes Blut aus dem kaudalen Körperbereich wird über die hintere Hohlvene (Vena<br />

cava caudalis) zum Herzen geleitet. Die relativ große ventrale Abdominalvene liegt median<br />

der Innenseite der Bauchwand an und sammelt Blut aus dem ventralen Teil der Bauchwand.<br />

Sie mündet schließlich in die hintere Hohlvene. (PORTER 1972, ANDERSON 1991, BOYER<br />

1991). Das Blut aus dem Leberpfortadersystem, das vom Gastrointestinaltrakt über die<br />

Pfortader in die Leber gelangt, sowie aus dem Nierenpfortadersystem, wird ebenfalls der<br />

hinteren Hohlvene zugeführt (PORTER 1972, ROMER u. PARSON 1983, PETERS 1985d).<br />

Die vorderen Hohlvenen (Vv. cavae craniales) sind paarig und münden über einen<br />

gemeinsamen Gefäßstamm mit der hinteren Hohlvene, den sog. Sinus venosus (MURRAY<br />

2006) dorsal am Herz in den rechten Vorhof ein (PETERS 1985d). Das Blut fließt nun vom<br />

rechten Vorhof in das Cavum venosum und weiter ins Cavum pulmonale der Hauptkammer.<br />

Von dort aus gelangt das Blut über die beiden Pulmonalarterien (Aa. pulmonales) zur Lunge.<br />

Sauerstoffreiches Blut gelangt nun über die Pulmonalvenen (Vv. pulmonales) ins linke<br />

Atrium und weiter ins Cavum arteriosum der Hauptkammer. Bei der Systole wird nun das<br />

Blut durch das noch teilweise kontrahierte Cavum venosum in den großen Kreislauf abgeführt<br />

(MURRAY 2006). Im Unterschied zum Säuger sind bei Reptilien stets ein linker und ein<br />

rechter Aortenbogen entwickelt, die sich median ventral der Wirbelsäule und dorsal der<br />

Mesenterialwurzel zur Aorta dorsalis vereinigen. Diese setzt sich nach Abspaltung der Aa.<br />

iliacae zur Versorgung der Hintergliedmaßen am hinteren Körperende in die A. caudalis fort<br />

(PORTER 1972, ROMER u. PARSON 1983, PETERS 1985d).<br />

Zum Kreislaufsystem speziell bei Bartagamen lassen sich nur wenige Angaben in der<br />

Literatur finden. KÖHLER et al. (2003) beschreiben lediglich, dass auch bei den Bartagamen<br />

ein Nieren-Pfortader-Kreislauf existiert, so dass das Blut aus den Hinterextremitäten zunächst<br />

durch die Nieren strömt.<br />

2.2.3. Trachea und Lunge<br />

Etwa in Höhe des Herzens teilt sich bei den Bartagamen die Trachea in die zwei<br />

Hauptbronchien, die je einen Lungenflügel versorgen. Ihre Lungenflügel haben im kranialen<br />

Bereich eine deutliche, durch kleine Septen hervorgerufene Kammerung. Im kaudalen Teil<br />

sind sie von eher sackartiger Struktur. Die Lunge von Pogona ssp. liegt insgesamt im<br />

- 7 -


kranialen Bereich der Zölomhöhle, dorsal der Leber. Das Peritoneum der Bartagamen ist nicht<br />

nur im Bereich der Lunge, sondern auch in der gesamten Leibeshöhle stark pigmentiert und<br />

erscheint dunkelbraun-schwarz (KÖHLER et al. 2003). Bei Echsen verleiht die starke<br />

Fältelung der Kammerwände und der dichte Besatz mit Alveolen der Lunge eine<br />

schwammartige Konsistenz (BELLAIRS 1969, PORTER 1972, DAVIES 1981, STARCK<br />

1982, PETERS 1985a, BARTEN 1996, MURRAY 1996). Im histologischen Schnitt lässt sich<br />

ein Flimmerepithel in der Trachea nachweisen, welches im kaudalen Teil zahlreiche Schleim<br />

sezernierende Zellen enthält. Die Lunge wird von glatter Muskulatur unterstützt (FRYE<br />

1991).<br />

2.2.4. Magen-Darm-Trakt/ Pankreas/ Leber<br />

Der kraniale Teil des Magen-Darm-Traktes wird bei der Bartagame, wie auch bei anderen<br />

Echsen, von Mund- und Rachenhöhle, Ösophagus und Magen gebildet, während der kaudale<br />

Teil aus Dünndarm, Dickdarm (Kolon und Rektum) und Kloake besteht. Der Ösophagus der<br />

Bartagamen ist relativ lang, verläuft wie bei allen Echsen dorsal der Leber und mündet<br />

schließlich in den Magen. Er ist mit glatter Muskulatur ausgestattet und weist eine starke<br />

Längsfältelung auf (PORTER 1972, SKOCZYLAS 1978, PETERS 1985e, KÖHLER et al.<br />

2003). Der Magen hat bei Echsen eine c-förmig gebogene Form. Der kraniale Fundusbereich<br />

ist stark gefältelt und befindet sich auf der linken Seite, während der Pylorusbereich weniger<br />

starke Falten aufweist und zur rechten Seite zieht. Das Pankreas ist an den Pylorusbereich des<br />

Magens unmittelbar angelagert und ist im Allgemeinen bei Echsen in drei Lappen unterteilt<br />

(GABE u. SAINT GIRONS 1972, KÖHLER et al. 2003). Auch bei den Bartagamen befindet<br />

sich der Magen überwiegend auf der linken Seite und zieht in seinem Verlauf zur rechten<br />

Seite herüber. Das Pankreas liegt ihm dabei eng an. Der kardiale Teil des Magens der<br />

Bartagame ist erweitert und weist eine noch stärkere Längsfältelung als der Ösophagus auf.<br />

Die Milz liegt dem Magen dorsal an (KÖHLER et al. 2003). Der Pylorus mündet mit dem<br />

wallförmigen Sphincter pylori in den Dünndarm. Dieser erstreckt sich im mittleren Teil der<br />

Zölomhöhle und nimmt im kranialen, pylorusnahen Teil noch Gallengang und die<br />

Pankreasmündung auf. Das sich anschließende Kolon ist bei den Bartagamen im Gegensatz<br />

zum Dünndarm stark erweitert. Im mittleren Teil befindet sich eine deutliche Einschnürung,<br />

die hin und wieder ein Passagehindernis darstellen kann. Kaudal verengt sich das Kolon<br />

wieder zum Rektum hin, welches schließlich ins Koprodaeum der Kloake mündet. Ans<br />

Koprodaeum schließt sich das Urodaeum und letztendlich das Proktodaeum an (KÖHLER et<br />

al. 2003).<br />

Die Leber ist bei den Echsen in zwei Hauptlappen unterteilt und erstreckt sich vom kranialen<br />

Zölomhöhlenbereich bis in den kaudalen hinein und ist von braun-schwarzroter Farbe<br />

- 8 -


(BELLAIRS 1969, MARCUS 1983, PETERS 1985e). Aufgrund physiologischer<br />

Glycogenspeicherung vor dem Winterschlaf ist sie Größenschwankungen unterlegen<br />

(MARCUS 1983). Der rechte (ventrale) Leberlappen der Bartagamen zieht weiter nach<br />

kaudal, während sich der linke (dorsale) Leberlappen im kranialen-mittleren<br />

Zölomhöhlenbereich befindet. Im kranialen Bereich des rechten Lappens ist bei den Pogona<br />

ssp. die Gallenblase lokalisiert (KÖHLER et al. 2003). Die Pfortader und die Lebervene<br />

verlaufen allgemein bei den Echsen median im Lebergewebe und teilen die Leber in zwei<br />

Lobi. Die Lebervene vereinigt sich schließlich mit der Vena cava caudalis (JACOBSON<br />

2007).<br />

2.2.5. Harnorgane<br />

Die Nieren der Bartagamen sind paarig angelegt, länglich und von braunroter Farbe. Sie sind<br />

weitgehend retroperitoneal im Bereich des Beckengürtels gelegen (KÖHLER et al. 2003). Sie<br />

sind bei Echsen generell gelappt (O'MALLEY 2008). Sie besitzen im Allgemeinen nur<br />

wenige Nephrone und keine Henle Schleife. Das Reptiliennephron unterscheidet sich im<br />

Aufbau deutlich vom Säugernephron. Es besteht aus einem Nierenkörperchen, einem langen<br />

dicken, proximal gewundenem Tubulus, einem kurzen, dünnen intermediären Segment und<br />

einem kürzeren distalen Tubulus. Bei männlichen Echsen und Schlangen entwickelt sich der<br />

Endteil der Nierentubuli zu einem Geschlechtssegment (PALMER et al. 1997). Während der<br />

Fortpflanzungszeit hypertrophieren die Zellen dieses Segments deutlich und füllen sich mit<br />

eosinohilen Granula. Die Funktion des Segments ist noch nicht eindeutig geklärt, es gibt<br />

jedoch mehrere Erklärungsansätze. Zunächst wäre denkbar, dass das in den Granula<br />

befindliche Sekret eine Art Verschluss der Kloake herbeiführt, um eine Kopulation durch<br />

andere Männchen zu verhindern. Andererseits ist es möglich, dass das Sekret die Tubuli<br />

während der Kopulation blockiert und somit Urin und Spermien voneinander separiert.<br />

Letztendlich könnte das Sekret jedoch auch lediglich zur Ernährung des Spermien dienen<br />

(HOLZ 2006). Es unterliegt eindeutig dem Einfluss von Androgenen, da es nach einer<br />

Kastration atrophiert (PALMER et al. 1997).<br />

Die Harnleiter spalten sich von der Ventralfläche der Niere ab und münden ins Urodaeum der<br />

Kloake. Da die Familie der Agamidae nur eine rudimentäre, nicht funktionelle Harnblase<br />

besitzt, fließt die Flüssigkeit vom Urodaeum aus direkt ins Rektum und Kolon zurück und<br />

wird dort gespeichert (HOLZ 2006).<br />

- 9 -


2.2.6. Genitaltrakt<br />

2.2.6.1. Männliche Geschlechtsorgane<br />

Die männlichen Gonaden befinden sich bei Echsen intrazölomal weitgehend in der<br />

Körpermitte am Übergang vom zweiten zum dritten Drittel der Zölomhöhle. Der rechte<br />

Hoden ist bei den Squamaten dabei typischerweise kranial des linken lokalisiert (FOX 1977,<br />

PALMER et al. 1997). Bei den Bartagamen sind sie rundlich geformt und unterliegen<br />

sexualzyklischen Größenvariationen. Die schlauchförmigen Nebenhoden liegen den Hoden<br />

seitlich an und münden in die Samenleiter, welche zusammen mit den Harnleitern über die<br />

Ventralflächen der Nieren verlaufen und durch die sog. Urogenitalpapille in die Kloake<br />

münden (KÖHLER et al. 2003).<br />

Die paarigen Hemipenes der Bartagamen befinden sich in zwei separaten Taschen distal der<br />

Kloake. Sie stehen nicht in direkter Verbindung zu den Samenleitern, sondern sind stattdessen<br />

mit einer Rinne, dem Sulcus spermaticus, auf der Ventralseite versehen, durch welche die<br />

Spermien in die weibliche Kloake transportiert werden (KÖHLER et al. 2003).<br />

2.2.6.2. Weibliche Geschlechtsorgane<br />

Die Ovarien befinden sich bei den Echsen generell in derselben anatomischen Lage wie die<br />

Hoden bei den männlichen Tieren. Deshalb ist auch hier das rechte Ovar etwas kranial des<br />

linken gelagert. Je nach Funktionszustand besitzen die dort befindlichen Follikel<br />

unterschiedliche Größe und Konsistenz. Die Schichtung des Ovars beginnt von außen nach<br />

innen mit der fibrösen Tunica albuginea, die das Kortexgewebe des Ovars umgibt. Das<br />

Kortexgewebe setzt sich aus dem bindegewebigen Stroma, den Follikeln in Anbildung und<br />

Blüte sowie den artresierten Follikeln und Gelbkörpern zusammen. Der Eileiter weist fünf<br />

Anteile auf. Von kranial nach kaudal besteht er aus dem Infundibulum, der am längsten<br />

ausgebildeten Tuba uterinae, dem Isthmus, dem schalenbildenden Uterus und der kurzen<br />

geraden Vagina, welche wiederrum durch die Genitalpapille ins Urodeaum mündet<br />

(BELLAIRS 1969, PORTER 1972, FOX 1977, PETERS 1985c, PALMER et al. 1997,<br />

KÖHLER et al. 2003). Die anatomischen Verhältnisse bei Echsen allgemein stimmen hier<br />

weitgehend mit denen der Bartagame überein. KÖHLER et al. (2003) beschreiben die Lage<br />

der Ovarien als seitlich der Körpermitte gelegen, dorsal, etwa am Übergang vom zweiten zum<br />

dritten Drittel der Leibeshöhle. Die Follikel sind als blasige Gebilde je nach Funktionsstadium<br />

des Ovars mehr oder weniger deutlich zu erkennen. Die Eileiter ziehen seitlich nach kaudal.<br />

Die Nebennieren befinden sich kaudal der Nieren. Zum Aufbau und Struktur der<br />

- 10 -


verschiedenen Funktionskörper des Ovars werden keine Angaben gemacht (KÖHLER et al.<br />

2003).<br />

Bei der Reifung der Follikel zu Eiern wird zunächst Vitellogenin, das in der Leber gebildet<br />

wird, von den unreifen Follikeln aus dem Blut aufgenommen. Nachdem die vitellogenen<br />

Follikel am Ovar zu einer gewissen Größe herangereift sind, kommt es zur Ovulation. Sie<br />

durchwandern den Eileiter, wobei nur noch wenige Nährstoffe in die Follikel eingelagert<br />

werden (DENARDO 2006). Bei Schildkröten und Schlangen wird im Eileiter Albumin um<br />

die Eigelbschicht der Follikel angelagert. Bei Brückenechsen, Schlangen und Echsen passiert<br />

dies nicht, sie besitzen keine Drüsen im betreffenden Eileiterabschnitt. Bei einigen Squamaten<br />

sind dennoch Albumine in Eiern nachgewiesen worden, deren Herkunft jedoch unbekannt ist<br />

(JACOBSON 2007). Die Eischale wird letztendlich im Uterus gebildet. Hierfür sind<br />

bestimmte kalkhaltige Drüsen in der Mukosa verantwortlich (JACOBSON 2007).<br />

2.2.7. Milz<br />

Die Milz der Bartagamen befindet sich dorsal des Magens und hat eine längliche Form sowie<br />

eine blaue bis purpurrote Färbung (variiert je nach Blutfülle) (KÖHLER et al. 2003).<br />

Hinsichtlich ihrer Größe variiert sie stark bei den Echsenspezies und ist in das Mesenterium<br />

dorsale des Magen-Darm-Traktes eingefasst (ROMER u. PARSON 1983, COOPER et al.<br />

1985). Wie bei den Säugern besteht sie auch bei den Echsen aus Anteilen von roter und<br />

weißer Pulpa. Die rote Pulpa besteht aus einem retikulären Netzwerk von Endothelausgekleideten<br />

Sinusoiden, in die Erythrozyten und einige Lymphozyten eingelagert sind. Die<br />

weiße Pulpa besteht aus Lymphfollikeln, die in ihrer Struktur und Ausbildung sowie vor<br />

allem in ihrem Gehalt an T-Lymphozyten saisonal variieren (PITCHAPPAN u.<br />

MUTHUKKARUPPAN 1977, PITCHAPPAN 1980, ROMER u. PARSON 1983, COOPER<br />

et al. 1985, FRYE 1991, EL RIDI 1992).<br />

2.2.8. Nebennieren<br />

Die Nebennieren liegen bei den Echsen in unmittelbarer Nähe des Ovars bzw. der Hoden und<br />

stets dorsal von diesen. Sie sind in das Mesovar bzw. das Mesorchium integriert. Die rechte<br />

Nebenniere ist weiter kranial gelagert als die linke (GABE 1970, PORTER 1972, PETERS<br />

1985b, KÖHLER et al. 2003, O'MALLEY 2008).<br />

Das Kortikosteroid-produzierende Interrenalorgan, welches der Nebennierenrinde beim<br />

Säuger entspricht, liegt bei den Squamaten im Inneren der Nebenniere. Umgeben wird dies<br />

von einer Schicht aus chromaffinen Zellen, die Adrenalin und Noradrenalin produzieren<br />

- 11 -


(diese Schicht entspricht dem Nebennierenmark beim Säuger) (GABE 1970, STORCH u.<br />

WELSCH 1994). Farbe, Form und Größe variieren stark innerhalb der Reptilienspezies.<br />

Weiterhin haben das Alter der Tiere sowie Jahreszeiten Einfluss auf die Ausbildung der<br />

Nebennieren (GABE 1970). KÖHLER et al. (2003) beschreiben, dass die Nebennieren der<br />

Bartagamen dicht bei den Gonaden gelegen sind. Weitere spezielle Angaben zur Anatomie<br />

der Nebennieren bei Bartagamen fehlen in der vorliegenden Literatur.<br />

2.2.9. Schilddrüse/ Nebenschilddrüse/ Thymus<br />

Die Schilddrüse der Echsen liegt kranial des Herzens, ventral der Trachea. Ihre Form ist sehr<br />

variabel und unterscheidet sich stark bei den verschiedenen Echsenspezies (PORTER 1972,<br />

MARCUS 1983, PETERS 1985b).<br />

Nebenschilddrüsen sind bei den Echsen ein oder zwei Paar ausgebildet. Die<br />

Epithelkörperchen befinden sich beidseits in der Halsregion in der Nähe der Abzweigung der<br />

A. carotis (CLARK 1970).<br />

Der Thymus atrophiert bei den Echsen mit zunehmendem Alter des Tieres, weshalb Rinde<br />

und Mark bei adulten Tieren undeutlich voneinander abgrenzbar sind (BOCKMAN 1970, EL<br />

RIDI 1992). Bei jungen Tieren besteht der Thymus der Echsen aus zwei gelblich-weißen<br />

Lappen, die nicht unterteilt sind und sich lateral des Pharynx, ventral der A. carotis interna<br />

sowie medial der V. jugularis interna und des N. vagus befinden (BOCKMAN 1970,<br />

COOPER et al. 1985, FRYE 1991, EL RIDI 1992).<br />

Beschreibungen zur speziellen Anatomie der Schilddrüse, Nebenschilddrüse und des Thymus<br />

bei Pogona ssp. waren in der zugänglichen Literatur nicht zu finden.<br />

2.2.10. Fettkörper<br />

Die zwei gelappten Fettkörper befinden sich in der ventralen kaudalen Zölomhöhle, beidseits<br />

der Mittellinie nach kranial ziehend. Ihre Größe ist Schwankungen unterworfen und ist<br />

sowohl vom Reproduktioszyklus als auch vom Ernährungszustand abhängig. Bei männlichen<br />

Tieren sind sie im allgemeinen kleiner als bei weiblichen (SAINSBURY u. GILI 1991,<br />

O'MALLEY 2008). Spezielle Angaben zum Fettkörper bei Bartagamen fehlen in der<br />

zugänglichen Literatur.<br />

- 12 -


2.3. Ultraschalluntersuchung allgemein<br />

2.3.1. Physikalische Grundlagen des Ultraschalls<br />

Ultraschall:<br />

Ultraschall bezeichnet den Frequenzbereich des Schalls oberhalb des menschlichen<br />

Hörbereichs von 20 kHz – 100 MHz pro Sekunde. In der medizinischen Diagnostik sind<br />

Frequenzen von 1 – 10 MHz (selten bis 20 MHz) gebräuchlich. Schallwellen breiten sich im<br />

Raum aus und bringen Materienteilchen in Schwingung. Dadurch kommt es in der Materie zu<br />

Teilchenverdichtungen und –verdünnungen, die sich in einer für das Medium<br />

charakteristischen Geschwindigkeit = Ausbreitungsgeschwindigkeit c ausbreiten. Ein Zyklus<br />

dieser Dichteveränderung, also jeweils eine Verdichtung und eine Verdünnung, wird als<br />

Wellenlänge (λ) bezeichnet und verhält sich umgekehrt proportional zur Frequenz (f)<br />

(Frequenz = Schwingung pro Zeiteinheit). In Formeln ausgedrückt lassen sich die<br />

Zusammenhänge folgendermaßen beschreiben:<br />

λ ~ 1 / f λ = c / f c = λ * f<br />

(POULSEN NAUTRUP 2007)<br />

In der medizinischen Diagnostik liegen die Wellenlängen zwischen 0,15 mm – 1,5 mm,<br />

berechnet aus der oben angegebenen Formel. Die mittlere Schallgeschwindigkeit im<br />

Frequenzbereich von 1 – 10 MHz liegt in Weichteilgeweben, die in der Medizin durch<br />

Ultraschall beurteilt werden, bei 1540 m/s. Luft oder Knochengewebe haben signifikant<br />

abweichende Schallgeschwindigkeiten und es kommt zu starken Reflexionen (Luft: 331 m/s,<br />

Knochen: 4080 m/s). Dies führt zu Fehlinterpretationen des Ultraschallgerätes, welches die<br />

Tiefe der verschiedenen Gewebe aus der mittleren Schallgeschwindigkeit errechnet. Daher<br />

sind Knochen und stark lufthaltige Gewebe für die Ultraschalldiagnostik nahezu unzugänglich<br />

(NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007, WIGGER u. KRAMER 2008).<br />

Tiefe (D) = V(1540 m/s) * RT/2<br />

RT (Roundtrip Time) = Zeit zwischen senden der Schallwelle und Empfangen des Echos<br />

(WIGGER u. KRAMER 2008).<br />

Alle in der Ultraschalldiagnostik bedeutsamen Ultraschallwellen sind Longitudinalwellen,<br />

d.h. ihre Amplituden liegen in Fortpflanzungsrichtung der Welle. Transversalwellen, deren<br />

- <strong>13</strong> -


Amplituden senkrecht zur Fortpflanzungsrichtung stehen, haben keine Bedeutung (NYLAND<br />

et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007, WIGGER u. KRAMER 2008).<br />

Akustische Impedanz:<br />

Der Schallwellenwiderstand (Z) eines Gewebes wird als akustische Impedanz beschrieben<br />

und ist von Materialeigenschaften wie der Bindung der Moleküle untereinander und der<br />

Trägheit der Elementarmassen abhängig. Er entspricht dem Produkt aus Materiedichte (p) und<br />

Schallwellengeschwindigkeit (c).<br />

Z = p * c<br />

Die Impedanzunterschiede zwischen den Geweben sind entscheidend für die<br />

ultrasonographische Gewebedarstellung, da an den Grenzflächen Schallwellen reflektiert<br />

werden und zum Empfänger zurück geworfen werden. Der nicht reflektierte Schall<br />

transmittiert weiter in die Tiefe. Aus diesen Informationen kann letztendlich das Gerät ein<br />

Ultraschallbild zusammensetzen (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />

Interaktion der Ultraschallwellen mit dem Gewebe:<br />

Auf dem Weg durch das Gewebe werden die Ultraschallwellen auf verschiedene Weise<br />

abgeschwächt. Diese Abschwächung ist direkt proportional zur ausgesandten Frequenz.<br />

Höhere Frequenzen werden stärker abgeschwächt als tiefere und haben deshalb geringere<br />

Eindringtiefen. Die Abschwächung des Schalls kann entweder durch Absorption, Reflexion<br />

oder Brechung erfolgen (NYLAND et al. 2002a).<br />

Transmission und Reflexion:<br />

Zwischen den meisten Weichteilgeweben des Körpers bestehen nur geringe Unterschiede in<br />

der akustischen Impedanz. Das bedeutet, dass ein Großteil des Schalls in tiefere<br />

Gewebeschichten transmittieren und weiter zur Bildgebung beitragen kann. Ein Teil des<br />

Schalls wird an den Grenzflächen reflektiert. Die Amplitude des zurückkehrenden Echos ist<br />

dabei proportional zur Impedanzdifferenz der Gewebe. Es können jedoch nur solche<br />

reflektierten Echos verarbeitet werden, die direkt wieder auf den Empfänger zurückwandern,<br />

während Echos, die schräg in andere Richtungen reflektiert werden, nicht registriert werden<br />

können (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />

- 14 -


Brechung:<br />

Beim Auftreffen des Schalls auf kleine, unebene Objekte unter 0,5 mm kommt es zu einer<br />

diffusen Reflexion der Schallwellen, die auch als Brechung bezeichnet wird. Die<br />

zurückkehrenden Echos sind schwach und können nur dargestellt werden, weil sie sich<br />

gegenseitig verstärken. Sie tragen zur typischen Gewebetextur bei, repräsentieren aber keine<br />

echten anatomischen Strukturen (NYLAND et al. 2002a).<br />

Absorption:<br />

Ein Teil der mechanischen Energie der Schallwellen wird auf dem Weg durch das Gewebe in<br />

Hitze umgewandelt. Dies wird als Absorption bezeichnet (NYLAND et al. 2002a).<br />

Beugung:<br />

An Randbereichen von Geweben mit unterschiedlichen Schallgeschwindigkeiten werden<br />

Ultraschallwellen gebeugt. Dies kann zu Artefakten führen, indem das Gerät durch die<br />

Ablenkungen des Schalls die Position von Objekten falsch berechnet (NYLAND et al. 2002a,<br />

POULSEN NAUTRUP 2007).<br />

Dopplereffekt:<br />

Der Dopplereffekt beruht auf der Reflexion des Schalls an bewegten Objekten. Während sich<br />

bei unbewegten Objekten lediglich die Energie der reflektierten Wellen von den ausgesandten<br />

Wellen unterscheidet und Wellenlänge sowie Frequenz die gleiche sind, kommt es an<br />

bewegten Objekten zu Frequenz- und Wellenlängenveränderungen. Bewegt sich ein Objekt<br />

vom Schallkopf weg, so ist die Frequenz geringer als beim ausgesandten Schall. Eine<br />

Bewegung auf den Schallkopf zu führt zur Erhöhung der Schallfrequenz. Die Differenz aus<br />

der reflektierten Frequenz (f1) und der ausgesandten Frequenz (f0) nennt man Dopplershift<br />

(fd).<br />

fd = f1 - f0<br />

Man macht sich den Dopplereffekt zu nutze, um den Blutfluss im Gewebe darzustellen. Es<br />

können Blutflussrichtung, sowie -geschwindigkeit und -intensität über diese Technik<br />

bestimmt werden (POULSEN NAUTRUP 2007). Optimalerweise sollte der Blutfluss parallel<br />

zum Schallkopf oder zumindest in einem Winkel von unter 60° erfolgen, da<br />

- 15 -


Winkelveränderungen zu Fehlmessungen der Geschwindigkeiten führen (NYLAND et al.<br />

2002a).<br />

2.3.2. Technische Grundlagen des Ultraschalls<br />

Erzeugung/ Empfang von Ultraschallwellen und Linearschallkopf:<br />

Im Schallkopf befinden sich Kristalle mit piezoelektrischen Eigenschaften, die durch<br />

hochfrequente elektrische Wechselspannung in Schwingung versetzt werden. Diese<br />

Schwingungen werden in Form von Ultraschallwellen wieder abgegeben. Die reflektierten<br />

Schallwellen aus dem Gewebe versetzten die Kristalle ebenfalls in Schwingung, welche<br />

wiederum in eine Wechselspannung übersetzt werden kann. Auf diese Weise können die<br />

Kristalle sowohl als Sender als auch Empfänger fungieren (POULSEN NAUTRUP 2007).<br />

Im Linearschallkopf sind etwa 60 - 256 Kristalle parallel nebeneinander angeordnet. Es<br />

werden Kleinstgruppen von Kristallen abwechselnd aktiviert und das entstehende Bild ist von<br />

rechteckiger Form. Durch die vorteilhafte geometrische Anordnung der Kristalle kann eine<br />

gute laterale Auflösung (= Auflösung zweier Punkte, die senkrecht zur Schallausbreitung<br />

liegen) sowie schallkopfnahe Auflösung erreicht werden. Weiterhin können mehrere<br />

Fokuszonen eingerichtet werden, da die Kristalle sich gut elektrisch fokussieren lassen.<br />

Nachteilig ist jedoch die breite Auflagefläche des Schallkopfes (BARR 1992, POULSEN<br />

NAUTRUP 2007).<br />

Real-Time B-Mode:<br />

Das Real-Time-B-Mode-Verfahren bezeichnet heute die Sonographie im engeren Sinne. Hier<br />

wird das gescannte Areal als zweidimensionales Bild in Graustufen dargestellt. Die<br />

Einzelbilder (20 - 50 oder auch mehr Bilder pro Sekunde) werden zu einem bewegten Bild<br />

auf dem Monitor zusammengesetzt (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />

Kontinuierliches/ Gepulstes Dopplerverfahren und Duplexdarstellung:<br />

Beim kontinuierlichen Dopplerverfahren fungiert ein Kristall als Sender und ein zweiter<br />

Kristall als Empfänger. Die empfangenen Frequenzen werden mit den emittierten verglichen<br />

und graphisch dargestellt. Auf diese Weise können sehr exakt auch hohe Geschwindigkeiten<br />

gemessen werden. Beim gepulsten Dopplerverfahren hingegen ist ein und derselbe Kristall für<br />

Sendung und Empfang der Ultraschallwellen zuständig. Da der Kristall nach einer gewissen<br />

- 16 -


Zeit von Sendung auf Empfang umstellen muss, ist die maximal erfassbare<br />

Höchstgeschwindigkeit geringer als beim kontinuierlichen Verfahren. Dafür kann das Signal<br />

auf einer speziellen Lokalisation positioniert und eine punktgenauere Messung durchgeführt<br />

werden (BARR 1992, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />

Duplexdarstellung bezeichnet die bildliche Kombination aus gepulstem Doppler und dem<br />

Real-Time B-Bild (= Bild, welches aus dem Real-Time-B-Mode konzipiert wurde). So kann<br />

die Herkunft des Dopplersignals im B-Bild verfolgt werden (BARR 1992).<br />

Farbkodiertes Dopplerverfahren:<br />

Beim farbkodierten Dopplerverfahren wird das gepulste Dopplerverfahren in Kombination<br />

mit dem Real-Time B-Mode angewandt. Die farbliche Darstellung der Bewegungsrichtung<br />

und –geschwindigkeit von Blutzellen erfolgt über das gesamte bewegte B-Bild in Form von<br />

Farbpunkten. Dieses Verfahren erleichtert in der Praxis das Auffinden und Identifizieren von<br />

Gefäßen (BARR 1992).<br />

Power Mode Doppler:<br />

Dieses Verfahren stellt weder Geschwindigkeit noch Flussrichtung der Blutzellen dar. Es<br />

misst lediglich die Menge der Blutzellen, ist dafür aber sehr sensitiv. In der Praxis lässt sich<br />

dadurch schnell die Durchblutung eines Organs erfassen (NYLAND et al. 2002a).<br />

2.3.3. Sonographische Artefakte<br />

Wiederholungsechos:<br />

Bei stark reflektierenden Strukturen kommt es zum Pendeln der Schallwellen zwischen<br />

Schallkopf und Grenzfläche. Im Bild zeigen sich viele parallel gelegene weiße Echobanden.<br />

Der „Kometenschwanz“ (HITTMAIR 1997) bzw. das „Ring-Down-Phänomen“ (z.B. hinter<br />

gasgefülltem Magen) sind ebenfalls Wiederholungsechos, die nicht mehr voneinander<br />

getrennt dargestellt werden können und als echoreiche Linie erscheinen (POULSEN<br />

NAUTRUP 2007).<br />

- 17 -


Akustische Spiegelungen:<br />

Diese treten an stark reflektierenden Grenzflächen auf, wie z.B. dem Zwerchfell. Die<br />

Schallwellen brauchen hier länger als vom Gerät berechnet, um wieder zurückzukehren,<br />

weshalb die Position der Struktur falsch interpretiert wird (HITTMAIR 1997).<br />

Side-Lobe Artefakte:<br />

Sie entstehen, wenn kleine Ultraschallechos nach lateral in andere Richtungen als der<br />

Primärstrahl wandern und mit stark reflektierenden Grenzflächen interagieren, sodass sie stark<br />

genug sind, um wieder vom Kristall empfangen zu werden. Die Strukturen werden dann<br />

irrtümlicherweise vom Gerät im Primärstrahl positioniert (PENNINCK 2002).<br />

Rauschen:<br />

Als Rauschen werden störende Bildechos bezeichnet, die meist geräteabhängig bei zu großer<br />

Verstärkung entstehen. Sie sind ohne diagnostische oder anatomische Information (ZINK<br />

1996).<br />

Schichtdickenartefakte:<br />

Diese Artefakte treten in Form von unscharfen Echos am Rand von flüssigkeitsgefüllten<br />

Organen auf, wenn ein Teil der Breite des Ultraschallstrahls sich noch im angrenzenden<br />

Gewebe befindet. Die Artefakte verschwinden, wenn der Strahl direkt in der zystischen<br />

Struktur platziert wird (PENNINCK 2002).<br />

Distaler Schallschatten:<br />

Einige Gewebestrukturen absorbieren oder reflektieren die Schallwellen so stark, dass keine<br />

oder kaum noch Schallwellen transmittieren. Knochen und Konkremente bewirken<br />

üblicherweise einen totalen Schallschatten, da diese Gewebe stark absorbieren, während Luft<br />

einen sog. „schmutzigen“ Schallschatten bewirkt, da es den Schall hauptsächlich reflektiert<br />

(HITTMAIR 1997, PENNINCK 2002).<br />

- 18 -


Tangentialschatten:<br />

An abgerundeten zystischen Strukturen, an welchen es Schallgeschwindigkeitsunterschiede<br />

zwischen den Geweben gibt, kommt es zur Beugung der Schallwellen. Distal der Ränder<br />

kommt es deshalb zur Ausbildung von Schallschatten (HITTMAIR 1997, PENNINCK 2002).<br />

Distale Schallverstärkung:<br />

Gewebe distal von Flüssigkeiten stellen sich echoreicher dar als umliegendes Gewebe. Dies<br />

lässt sich dadurch erklären, dass die Schallwellen keine Dämpfung erfahren, während sie die<br />

Flüssigkeit durchlaufen (HITTMAIR 1997).<br />

Artefakte durch Geschwindigkeitsunterschiede:<br />

Ultraschallgeräte berechnen Positionen von Strukturen auf der Basis einer konstanten<br />

Geschwindigkeit des Schalls von 1540 m pro Sekunde in biologischen Geweben. Da einige<br />

Gewebe wie z.B. Fett davon etwas abweichen (1450 m pro Sekunde), kann es in einigen<br />

Fällen zu Messungenauigkeiten kommen (PENNINCK 2002).<br />

2.3.4. Sonographische Gewebedarstellung und Terminologie<br />

Die Terminologie ist in der Ultraschalldiagnostik nicht immer einheitlich. Grundsätzlich<br />

sollte ein Gewebe immer nach seiner Echogenität sowie seiner parenchymatösen Struktur<br />

beschrieben werden (NYLAND et al. 2002a). Die Intensität des wiederkehrenden Echos kann<br />

als anechogen (= echofrei), hypoechogen (= echoarm) oder hyperechogen (= echoreich)<br />

beschrieben werden. In einem Organ können diese Echos homogen (= regelmäßig) oder<br />

inhomogen (= unregelmäßig) verteilt sein. Die Textur eines Gewebes kann ebenfalls homogen<br />

oder inhomogen sein (NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007).<br />

Zur Beurteilung der verschiedenen Organe sollten diese bezüglich ihrer Echogenität und<br />

Parenchymstruktur auch untereinander verglichen werden. Bei Hund und Katze kann<br />

folgende Hierarchie aufgrund der Echogenität der verschiedenen Gewebe aufgestellt werden:<br />

- 19 -


Anechogen Gallen- bzw. Blasenflüssigkeit<br />

Nierenmark<br />

Muskel, Darmmuskulatur<br />

Nierenrinde, Nebenniere<br />

Speicheldrüsen, Schilddrüse<br />

Mittlere Leber<br />

Echogenität Speicherfettgewebe<br />

Milz<br />

Prostata, Hoden<br />

Nierenbecken<br />

Strukturfettgewebe, Bindegewebe, Gefäßwände, Zwerchfell<br />

Hyperechogen Knochen, Gas, Organgrenzen<br />

(modifiziert nach: NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007)<br />

2.4. Anwendungsgebiete der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien<br />

Die diagnostische Anwendung des Ultraschalls hat in der Reptilienmedizin zunehmend an<br />

Bedeutung zugenommen. Sie wird vor allem als sinnvolle Ergänzung zur röntgenologischen<br />

Untersuchung betrachtet. Gegenüber dem Röntgen bietet sie den Vorteil der ausbleibenden<br />

Röntgenstrahlenbelastung für Tier und Personal. In der Darstellbarkeit von Weichteilgewebe<br />

ist die Ultrasonographie der Radiologie überlegen. Die Ultraschalluntersuchung wird heute<br />

insbesondere zur Darstellung und Beurteilung von Organen wie Herz, Leber, Gallenblase,<br />

Harnblase, Kolon und den weiblichen Reproduktionsorganen genutzt. Bei einigen<br />

Reptilienspezies lassen sich außerdem zusätzlich Magen, Dünndarm, Milz, Pankreas, Nieren<br />

und Hoden unterscheiden (STETTER 2006). Es lassen sich insbesondere folgende<br />

Krankheitsbilder bei Reptilien allgemein per Ultraschall nachweisen: Viszeralgicht, Tumoren,<br />

granulomatöse Entzündungen, Hepatitis, Aszites und pathologische Veränderungen von Herz<br />

und Perikard (SCHILDGER u. KRAMER 2005).<br />

HITTMAIR u. GUMPENBERGER (1997) verglichen in einer Studie an 150 Land- und<br />

Wasserschildkröten den Einsatz der verschiedenen bildgebenden Verfahren (Röntgen,<br />

Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) bei unterschiedlichen<br />

Erkrankungen. Hierbei stellte sich heraus, dass der Ultraschall besonders gut zur Beurteilung<br />

der Nieren geeignet ist. Beschrieben wird, dass sich Gicht auch schon in frühen Stadien<br />

sonographisch nachweisen lässt. Außerdem konnten freie Flüssigkeit, Erkrankungen des<br />

Uterus und der Eierstöcke und der Geschlechtszyklus besonders gut per Ultraschall beurteilt<br />

- 20 -


werden (HITTMAIR u. GUMPENBERGER 1997). Weitere Studien wurden speziell zum<br />

Harntrakt bei Landschildkröten (GÜNTER 2004) bzw. zum Harntrakt und weiblichen<br />

Genitaltrakt von Schildkröten (GUMPENBERGER 1996, GUMPENBERGER u. HITTMAIR<br />

1997) durchgeführt. Bei Schildkröten mit dem Leitsymptom Dyspnoe kann der Ultraschall<br />

ebenfalls wichtige diagnostische Hinweise liefern. Untersuchungen von GUMPENBERGER<br />

zeigen, dass der Ultraschall zum Ausschluss von Differentialdiagnosen bei respiratorischen<br />

Symptomen dienen kann. Die Studie bezog 42 Schildkröten mit Dyspnoe ein, wovon nur 8<br />

Tiere tatsächlich Lungenveränderungen zeigten. Bei den restlichen Tieren ließen sich andere<br />

Ursachen für die Dyspnoe feststellen wie z.B. Follikel- und Eianbildung, vergrößerte<br />

Harnblase, Obstipation, Meteorismus, Nierenvergrößerung, Gicht, Aszites,<br />

Lebervergrößerung und intrazölomale Abszesse (GUMPENBERGER 2003,<br />

GUMPENBERGER 2007a).<br />

Vor allem bei Schlangen konnten detaillierte Studien am Herzen durchgeführt werden, die<br />

exakt die Positionierung des Schallkopfes zur Darstellung des Herzens in den erforderlichen<br />

Schnittebenen beschreiben (SNYDER et al. 1999, SCHILLIGER et al. 2006). Bei Echsen und<br />

Schildkröten konnte ebenfalls das Herz evaluiert werden. REDROBE u. SCUDAMORE<br />

(2000) beschreiben beispielsweise einen perikardialen Erguss sowie die Dilatation der<br />

Vorhöfe bei einer maurischen Landschildkröte (Testudo graeca). MALVIN et al. (1995)<br />

konnten die Veränderungen im Blutfluss nach vagaler Stimulation am Alligatorherz erfassen<br />

(Alligator mississipiensis). Beim Grünen Leguan konnten Ausmessungen und Wandstärken<br />

des Herzens ermittelt und Gefäße dargestellt werden (HOLLAND et al. 2008).<br />

Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet ist die sonographische Geschlechtsbestimmung bzw. die<br />

Evaluierung des Geschlechtszyklus (SCHUMACHER u. TOAL 2001). In mehreren Studien<br />

konnten bereits Ovarien mit dessen Funktionsgebilden nachgewiesen werden. Vor allem bei<br />

Wasser- und Landschildkrötenarten wurden ausgehend von verschiedenen Fragestellungen<br />

die Reproduktionsorgane sonographisch überwacht, wie z.B. bei Geochelone ssp. (ROBECK<br />

et al. 1990, CASARES 1995, CASARES et al. 1997, ROSTAL et al. 1998), Lepidochelys<br />

kempi (ROSTAL, et al. 1990), Pseudemydura umbrina (KUCHLING u. BRADSHAW 1993),<br />

Testudo graeca und T. hermanni (CASARES 1995, SCHILDGER 2000), Chelodina oblonga<br />

(KUCHLING 1989), Chersina angulata (HENEN u. HOF<strong>MEY</strong>R 2003), Terrapene spp.,<br />

Chelodina spp., Phrynops spp., Podocnemys spp., Kinosternon spp., Rhinoclemmys spp.,<br />

Pseudemys spp., Dermatemys spp., Malaclemys spp., Erymnochelys madagascariensis spp.<br />

(SCHILDGER 2000). Aber auch bei verschiedenen Echsen- und Schlangenarten wurden die<br />

Ovarien mittels Ultraschall aufgefunden und evaluiert, wie z.B. bei Iguanidae, Varanidae,<br />

Scincidae, Agamidae, Helodermatidae (SCHILDGER 2000), Varanus komodoensis<br />

(MORRIS et al. 1996), Sauromalus obesus, Varanus panoptes (SCHILDGER 1993),<br />

- 21 -


Crocodylus johnstoni (TUCKER u. LIMPUS 1997), Varanus albigularis, Heloderma<br />

suspectum, Heloderma horridum (MORRIS u. ALBERTS 1996) Barisia imbricata<br />

(MARTINEZ-TORRES et al. 2006), Tiliqua nigrolutea (GARTRELL et al. 2002), Elaphe<br />

guttata, Python molurus, Python regius, Boa constrictor (SPÖRLE et al. 1991) und<br />

Drymarchon corais couperi (SMITH et al. 1989).<br />

Interessante Studien zur strukturellen Flexibilität und Durchblutung des Magen-Darm-Traktes<br />

konnten mittels B-Mode und Doppler-Verfahren bei drei verschiedenen Schlangenarten<br />

(Python molurus bivittatus, Python regius, Thamnophis sirtalis parietalis) durchgeführt<br />

werden. Es wurden hierbei die Abmessungen des Darmes (bzw. der Darmwand) und der<br />

Leber vor und nach Fütterung bestimmt, sowie der Blutfluss in Pfortader und Lebervenen.<br />

Hierbei konnte festgestellt werden, dass es nach Fütterung zu massiven Größenzunahmen von<br />

Darm und Leber kommt und der Blutfluss stark ansteigt (STARCK u. BEESE 2001,<br />

STARCK u. BEESE 2002, STARCK u. WIMMER 2005).<br />

Mittlerweile wird der Ultraschall auch zur Biopsie der Organe bei Reptilien eingesetzt. In<br />

einer Studie von ISAZA et al. (1993) konnten beispielsweise bei 15 Schlangen erfolgreich<br />

unter Ultraschallkontrolle Leberbiopsien entnommen werden. GELLI et al. (2007)<br />

beschreiben einen Fall bei einer Griechischen Landschildkröte (T. hermanni), die nach einem<br />

schweren Trauma an der Wirbelsäule zunächst keinen Harnabsatz zeigte. Hier konnte der<br />

Harn mittels Zystozentese unter Ultraschallkontrolle gewonnen werden. Probleme machten<br />

hierbei jedoch die physiologischen Harnsäureablagerungen, die hin und wieder die Nadel<br />

zusetzten.<br />

Grundlegende Studien, die sich mit der physiologischen Echoanatomie bei Reptilien und der<br />

bestmöglichen Schallkopfpositionierung beschäftigen, wurden bei einigen Schlangen-,<br />

Echsen- und Schildkrötenarten bereits durchgeführt. MARTORELL et al. (2004) beschreiben<br />

die Darstellung von Organen im Ultraschall bei 30 Rotwangen-Schmuckschildkröten. In<br />

diesem Fall wurde ausschließlich das inguinale Fenster direkt kranial des Femur zur<br />

Ankopplung des Schallkopfes verwendet. PENNICK et al. (1991) konnten bei 8 gesunden<br />

und zwei erkrankten Landschildkröten (Xerobates agassizi) die Organe sonographisch<br />

darstellen und beschreiben, wobei in dieser Studie verschiedene akustische Fenster genutzt<br />

wurden. Bei drei Boiden (Boa constrictor) wurden in einer Studie von ISAZA et al. (1993)<br />

die sonographischen Befunde mit anatomischen Schnitten verglichen. Hierzu wurde eine der<br />

Schlangen direkt nach der Ultraschalluntersuchung euthanasiert, eingefroren und schließlich<br />

in transversale Scheiben geschnitten. PAPADOPOULOS (2003) führte<br />

Ultraschalluntersuchungen an 50 Königspythons (Python regius) durch und beschrieb die<br />

Lage und Struktur der Organe bei dieser Riesenschlangenart. Die durchgeführten Studien und<br />

- 22 -


Untersuchungen zur Echoanatomie bei verschiedenen Echsenarten und Krokodilen werden im<br />

speziellen Teil zur Ultraschalluntersuchung der Organe bei Echsen ausführlich besprochen.<br />

2.5. Durchführung der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien<br />

Die Durchführung von sonographischen Untersuchungen richtet sich stark nach den<br />

speziellen Anforderungen der zu untersuchenden Reptilienart. Bei Schildkröten kommen in<br />

den meisten Fällen Sektorschallköpfe zum Einsatz, um die schmalen diagnostischen Fenster<br />

optimal auszunutzen. Es werden je nach Größe des Patienten 3 MHz – 7,5 MHz Schallköpfe<br />

verwendet, um die Organe in voller Ausdehnung darstellen zu können (REDROBE u.<br />

WILKINSON 2002). Um das Herz und die kraniale Zölomhöhle zu scannen, wird der<br />

Schallkopf zwischen Hals und Vordergliedmaßen platziert („cervico-brachiales akustisches<br />

Fenster“). Beschrieben ist auch die axillare Platzierung des Schallkopfes kaudal der<br />

Vordergliedmaßen, also zwischen Gliedmaße und Panzer. Der Schallkopf wird von dort aus<br />

nach kaudal gerichtet. Die kaudale Zölomhöhle lässt sich vor allem über das „inguinale“ oder<br />

„pre-femorale akustische Fenster“ beurteilen. Hier wird der Schallkopf in der Inguinalgegend,<br />

direkt kranial des Femur positioniert, nachdem das Hinterbein von einer Hilfsperson<br />

herausgezogen wurde. Der Schallkopf wird in diesem Fall nach kranial gerichtet. Im<br />

Allgemeinen können die Schildkröten ohne Sedation und mit Hilfe einer zweiten Person, die<br />

das Tier fixiert, untersucht werden. Zur Ankopplung wird in den meisten Fällen ein<br />

Ultraschall-Gel verwendet, das auf die entsprechenden Stellen aufgebracht wird. Alternativ<br />

können die Schildkröten auch im Wasserbad gescannt werden. Zur besseren Darstellung von<br />

schallkopfnahen Strukturen kann auch ein mit Wasser gefüllter Handschuh als Vorlaufstrecke<br />

eingesetzt werden (z.B. zum sonographischen Nachweis von Eiern) (REDROBE u.<br />

WILKINSON 2002).<br />

Echsen und Schlangen werden ebenfalls je nach Größe mit Linear- oder Sektorschallköpfen<br />

geschallt. Hier kommen solche mit Frequenzen von 7,5 – 10 MHz zum Einsatz, da die Organe<br />

besser zugänglich sind als bei der Schildkröte. Im Falle von sehr großen Reptilienspezies wie<br />

z.B. Krokodilen werden allerdings auch niederfrequente Schallköpfe (5 MHz) genutzt, um<br />

eine ausreichende Eindringtiefe zu gewährleisten. Auch bei den Echsen und Schlangen wird<br />

entweder Ultraschall-Gel direkt auf die Haut aufgetragen oder die Untersuchung wird im<br />

Wasserbad durchgeführt. Bei der Verwendung von Gel muss darauf geachtet werden, dass<br />

dieses gut verteilt wird und in ausreichender Menge aufgebracht wird, da es oft passiert, dass<br />

sich Luft unter den Schuppen sammelt, die die Ultraschalluntersuchung stark behindert<br />

(SILVERMAN 2006). In einigen Fällen ist es notwendig das Ultraschallgel bis zu 30 Minuten<br />

einwirken zu lassen, damit die Schuppen weicher werden (STETTER 2006). Tiere, die sich<br />

- 23 -


gerade in Häutung befinden, sollten nicht sonographisch untersucht werden, da die Artefakte<br />

durch die abgestoßene Haut zu groß sind (STETTER 2006). Die Fixation der Tiere kann oft<br />

manuell erfolgen, ohne dass Sedation oder Narkose erforderlich wären. Die Tiere werden<br />

hierbei meist in Rückenlage von einer Hilfsperson fixiert (SCHUMACHER u. TOAL 2001).<br />

2.6. Ultraschalluntersuchung der Organe bei Echsen<br />

2.6.1. Herz –Kreislaufsystem<br />

Das Herz kann beim Grünen Leguan (Iguana iguana) im Bereich des Schultergürtels<br />

dargestellt werden. Es hat eine ovale Form und die kaudale Herzspitze kann durchschnittlich<br />

bei 14,5% der Gesamtlänge gefunden werden (TENHU et al. 1995a). Darstellbar sind beide<br />

Atria sowie der Ventrikel. Es kann eine mittlere Dicke der Ventrikelwand im Cavum<br />

arteriosum von 0,42 cm (0,31 - 0,62 cm) gemessen werden. Es gibt außerdem eine<br />

signifikante Abhängigkeit der Ventrikelstärke vom Körpergewicht (TENHU et al. 1995a). Die<br />

Sagittalebene des Herzens ist Messungen schwer zugänglich, da das Sternum hier eine<br />

optimale Sicht auf die mediane Herzlinie verhindert. In der Transversalebene konnte ein<br />

mittlerer Herzdurchmesser von 1,57 cm (1,25 - 1,97 cm) und in der lateralen Ebene von 2,04<br />

cm (1,48 - 2,99 cm) ermittelt werden. Das Blut im Herzen stellt sich als geringgradig bis<br />

mittelgradig echogen dar (HOLLAND et al. 2008). Die Herzklappen können als echoreiche,<br />

schwingende Linien dargestellt werden. Der gesamte Herzmuskel stellt sich als echoarm dar,<br />

während das Perikard als echoreiche Linie um den Muskel erkennbar ist (TENHU et al.<br />

1995a). Beim Waran befindet sich das Herz weiter kaudal, etwa am Ende des ersten<br />

Körperdrittels (bei etwa 28,1 – 44,3 % der Gesamtkörperlänge) und wird von den beiden<br />

Leberlappen eingerahmt. Erschwert wird die Sicht auf das Herz in einigen Fällen durch die<br />

Überlagerung der Lungen (TENHU et al. 1995b).<br />

Die Vena cava caudalis des Leguans kann vom Herz aus direkt rechtsseitig ins Parenchym der<br />

Leber verfolgt werden. Sie zeichnet sich durch ein echofreies Lumen und eine hyperechogene<br />

Wandstruktur aus. Im kaudalen Leberabschnitt kann eine große Lebervene, zu erkennen an<br />

der ebenfalls stark echoreichen Wandstruktur, beim Eintritt in die Vena cava beobachtet<br />

werden. Direkt kaudal davon biegt die Vena cava nach rechts lateral ab, um sich im weiteren<br />

Verlauf an die Zölomhöhlenwand anzuschmiegen, wo sie jedoch nur noch undeutlich<br />

darstellbar ist. Sehr eindeutig zu identifizieren ist die kaudale Hohlvene durch ihr<br />

charakteristisches zweiphasiges pulsatiles Dopplerprofil, welches sich als synchron zum<br />

Herzschlag darstellt (HOLLAND et al. 2008).<br />

- 24 -


Die Vena portae kann nahezu in der Mittellinie links der Gallenblase gefunden werden,<br />

während sie ins Leberparenchym eintritt. Kaudal dieser Eintrittsstelle nimmt sie die große<br />

ventrale Abdominalvene auf (HOLLAND et al. 2008). Die Vena portae besitzt ebenfalls eine<br />

deutlich hyperechogene Wand, welche jedoch nicht so deutlich abgegrenzt erscheint wie die<br />

der Vena cava oder der großen hepatischen Venen (SAINSBURY u. GILI 1991). Die<br />

Unterscheidung zwischen hepatischen Venen und portalen Venen, wie sie beim Säuger üblich<br />

ist, konnte beim Waran nicht getroffen werden (SAINSBURY u. GILI 1991). Beim Säuger<br />

stellen sich die Wände der portalen Venen echoreicher dar als die der hepatischen, da ihre<br />

Wandstruktur weniger organisiert ist und sie daher den Ultraschall-Strahl stärker brechen<br />

(NYLAND et al. 2002b).<br />

2.6.2. Leber und Gallenblase<br />

Beim grünen Leguan befindet sich die Leber kaudal des Herzens und ist unvollständig in zwei<br />

Lobi geteilt, wobei der rechte Lappen stets deutlich größer ist als der linke. Sie erstreckt sich<br />

entlang der ventralen Bauchwand bis zum Übergang vom mittleren zum kaudalen Drittel. Der<br />

linke Leberlappen liegt hierbei dem Magen auf, während der rechte vor allem auf dem<br />

Dickdarm positioniert ist. Das Parenchym der Leber ist von mittlerer Echogenität, ähnlich der<br />

der Milz, Hoden und Fettkörper. Das Gewebe ist stark durchzogen von Gefäßen mit<br />

echofreiem Lumen und echoreicher Wandstruktur. Dies verleiht der Leber ein granuläres<br />

Erscheinungsbild. Wie vorher schon beschrieben, lässt sich die Vena cava durch das<br />

Lebergewebe verfolgen und auch die Vena portae kann bei ihrem Eintritt in die Leber links<br />

der Gallenblase dargestellt werden (SAINSBURY u. GILI 1991, TENHU et al. 1995a,<br />

HOLLAND et al. 2008). Verschiedene pathologische Veränderungen können im<br />

Leberparenchym auftreten. Harnsäureablagerungen im Lebergewebe stellen sich als fokale,<br />

disseminierte, echoreichere Areale dar. Ist eine insgesamt homogene Verstärkung der<br />

Echogenität im Lebergewebe festzustellen, so weist dies oft auf eine fettige Degeneration der<br />

Leber hin. Um Veränderungen der Echogenität besser einschätzen zu können, kann der<br />

Fettkörper als Vergleichsorgan herangezogen werden. Weitere pathologische Phänomene wie<br />

Tumor, Abszesse oder Granulome lassen sich ebenfalls als lokale Veränderungen mit<br />

unterschiedlicher Echogenität und Struktur darstellen. Zysten sind meist echofreie, runde<br />

Gebilde (SCHILDGER 1994). Beim Säuger stellen sich Leberzysten meist mit gut<br />

abgegrenzten echoreichen Wandstrukturen, anechogenem Inhalt und starker distaler<br />

Schallverstärkung dar (NYLAND et al. 2002b). MARTORELL et al. (2002) schildern den<br />

Fall eines 7 Jahre alten Warans (Varanus exanthematicus), bei dem mittels Ultraschall ein<br />

Spindel-Zell-Sarkom in der Leber nachgewiesen werden konnte. Das Leberparenchym stellte<br />

sich hierbei homogen dar, war jedoch fokal stark durchblutet und es konnten turbulente<br />

- 25 -


Strömungen mittels Doppler nachgewiesen werden. PEES u. KOSTKA (2009) beschreiben,<br />

dass Leberveränderungen vor allem bei Schlangen mit Veränderungen der Gefäßwände, bzw.<br />

der Bereiche um die Gefäße einher gehen. Es kommt hier zu hyperechogenen Bereichen<br />

vermutlich infolge fibrotischer und entzündlicher Prozesse. Bei Schildkröten werden<br />

außerdem erhebliche Lebervergrößerungen bedingt durch Septikämien beobachtet (PEES u.<br />

KOSTKA 2009).<br />

Die Gallenblase befindet sich etwas rechtsseitig der Mittellinie und ist in das Lebergewebe<br />

eingebettet. Ihre Größe liegt beim grünen Leguan in der Sagittalebene etwa bei 1,67 cm (1 -<br />

2,72 cm) in der Längsachse und 0,67 cm (0,34 - 1,00 cm) in der Querachse. Der Inhalt der<br />

Gallenblase ist im Normalfall anechogen (HOLLAND et al. 2008). SCHILDGER et al.<br />

(1994) beschreiben die Gallenblasenwand als hyperechogene Linie beim Leguan, während<br />

SAINSBURY u. GILI (1991) sie als nicht eindeutig definierbar angeben. In der Gallenblase<br />

können sich Grieß oder Steine ansammeln, die sich dann als echoreiche, oft bewegliche<br />

Strukturen in sonst anechogener Flüssigkeit darstellen. Durch Bewegung oder Rotation des<br />

Patienten können diese Strukturen meist „aufgeschüttelt“ werden (SCHILDGER et al. 1994).<br />

2.6.3. Magen-Darm-Trakt/ Pankreas<br />

HOLLAND et al. (2008) beschreiben den Pylorus des Magens beim grünen Leguan als häufig<br />

am besten aufzufindende Struktur, da bei den meisten Tieren kein fester oder gasförmiger<br />

Inhalt die Darstellung behindert. Dieser befindet sich an der ventralen Zölomhöhlenwand und<br />

zieht schräg von links-kaudal nach rechts-kranial. Er liegt links benachbart zum linken Hoden<br />

und rechts kaudal der Gallenblase. Seine Wandstärke konnte mit 0,24 cm (0,18 – 0,32 cm)<br />

ermittelt werden. Direkt kaudal der Leber nimmt das meist stark Gas- und Ingesta-gefüllte<br />

Zäkum einen Großteil der Zölomhöhle ein. Dorsal des Zäkumkopfes konnte in einigen Fällen<br />

deutlich der Fundus des Magens identifiziert werden (HOLLAND et al. 2008).<br />

Der Dünndarm konnte beim Grünen Leguan von HOLLAND et al. (2008) nicht sicher<br />

aufgefunden werden. SAINSBURY u. GILI (1991) beschreiben beim Waran, dass der<br />

Dünndarm identifizierbar, jedoch seine Wand nicht eindeutig vom Inhalt abzugrenzen sei. Der<br />

Darminhalt stelle sich in variabler Echogenität, teilweise auch stark flüssigkeitsgefüllt dar.<br />

Das Colon descendens ist meist stark gefüllt mit geformten Kotballen oder auch mit<br />

anechogener Flüssigkeit, was teilweise beim Grünen Leguan zur Verwechslung mit der<br />

Harnblase führen kann. Im Gegensatz zur Harnblase besitzt das Kolon jedoch eine stärkere<br />

Wand und ist von eher tubulärer Form (HOLLAND et al. 2008). Die Grenze zwischen<br />

- 26 -


Koprodaeum und Rektum soll durch eine hypoechogene Linie in diesem Bereich<br />

identifizierbar sein (SAINSBURY u. GILI 1991).<br />

Das Pankreas konnte von TENHU et al. (1995a, 1995b) nicht dargestellt werden.<br />

SAINSBURY/GILI (1991) konnten das Pankreas kaudal der Leber zwischen Magen und<br />

Dünndarmkonvolut auffinden. Es wird als fleckige Struktur mit hypoechogener Kapsel<br />

beschrieben. Bezüglich der Gesamtechogenität soll das Pankreas geringfügig hypoechogener<br />

sein als die Leber.<br />

2.6.4. Milz<br />

Die Milz ist beim Waran von ovaler Form und lässt sich auf der linken Körperseite im<br />

Mesenterium dorsal des Dünndarms darstellen. Sie ist hypoechogener als Leber und Pankreas<br />

und von fleckiger Struktur. Bei stark Ingesta- oder Gas-gefülltem Darm ist die Darstellung der<br />

Milz jedoch nicht möglich, da dies durch die Schallauslöschungen und starken Reflexionen<br />

verhindert wird. Auch ihre geringe Größe (


Darstellung der Nieren beim Grünen Leguan auf ihre kranialen Pole begrenzte und selbst<br />

diese nur in vier von 26 Fällen zu sehen waren. Sie stellen sich beidseits des Kolons als runde<br />

bis ovoide, hypoechogene Strukturen dar. Abweichend hierzu beschreiben TENHU et al.<br />

(1995a) die Nieren beim grünen Leguan jedoch als hyperechogener als der Fettkörper und<br />

von körniger Struktur. Sie sind nicht wie bei Säugern in Medulla und Cortex geteilt, sondern<br />

stellen eher eine homogene, gelappte Gewebemasse dar. SAINSBURY u. GILI (1991)<br />

beschreiben, dass die einzelnen Lappen beim Waran von hyperechogenen Linien demarkiert<br />

werden und sich auch die Kapsel als hyperechogene Linie zeigt. Insgesamt ist die Niere beim<br />

Waran teilweise fleckig in ihrer Textur und etwas hyperechogener als die Leber. Diese<br />

Aussage deckt sich in etwa mit der von TENHU et al. (1995b). In ihrer Studie beschreiben sie<br />

die Nieren des Warans als hyperechogener als der Fettkörper und eher fleckig. Sie vermuten,<br />

dass das fleckige Bild von Harnsäureablagerungen verursacht wird. PEES (2009b) konnte bei<br />

einer Bartagame (Pogona vitticeps) beide Nieren im Querschnitt darstellen und auch einen<br />

Blutfluss in angrenzenden Gefäßen mittels Farb-Doppler nachweisen. REESE u. BÜHLER<br />

(2001) konnten im Rahmen ihrer Studie an gesunden und nierenkranken Leguanen<br />

nachweisen, dass sich das Nierenparenchym bei Nephropathien deutlich verändert. Hier<br />

konnten linear angeordnete, punktförmige, echogene Veränderungen sonographisch erfasst<br />

werden, die pathohistologisch als Harnsäurekristalle in degenerierten Tubuli identifiziert<br />

wurden. Des Weiteren können die Nieren deutlich anschwellen, was mit einer diffusen<br />

Zunahme der Echogenität des Nierenparenchyms verbunden ist. Diese Nierenschwellung<br />

kann auch zu einer Erhöhung des Widerstands in der A. renalis führen sowie gleichzeitig zu<br />

einem Absinken der mittleren Fließgeschwindigkeit in der V. portae renis, was<br />

dopplersonographisch nachgewiesen werden konnte. Die mittleren<br />

Blutflussgeschwindigkeiten lagen bei nierengesunden Leguanen in der A. renalis bei<br />

durchschnittlich 6 cm/s, in der V. portae renis communis bei 4,9 cm/s und der V.renalis bei<br />

4,77 cm/s. Es konnte in der A. renalis sowie in der V. portae renis ein schwach pulsatiles<br />

Flussprofil nachgewiesen werden, während die V. renalis einen kontinuierlichen Blutabfluss<br />

zeigte. Zur Darstellung der Aorta pelvina und der A. renalis wurde hier der Schallkopf lateral<br />

an die Schwanzbasis kaudal der Hinterbeine angelegt. Die V. renalis und V. portae renis<br />

konnten direkt ventral an der Schwanzbasis am besten verfolgt werden (REESE u. BÜHLER<br />

2001).<br />

2.6.5.2. Harnblase<br />

Beim Grünen Leguan stellt sich die Wand der Harnblase als dünne hyperechogene Linie dar.<br />

Ihr Inhalt ist anechogen, teilweise auch mit hyperechogenen Strukturen (= Harnsäurekristalle)<br />

durchsetzt. Ihre Ausdehnung ist sehr variabel. Im Schall kann der Urin auch leicht mit freier<br />

- 28 -


Zölomhöhlenflüssigkeit verwechselt werden, da sich die Blase an die kaudalen<br />

Zölomhöhlenorgane anschmiegt und ihre Wand nicht immer klar ersichtlich ist (HOLLAND<br />

et al. 2008).<br />

2.6.6. Geschlechtsorgane<br />

Die Gonaden liegen dorsal im letzten Körperdrittel beidseits der Aorta abdominalis. Bei den<br />

Echsen sind sie etwas asymmetrisch angeordnet, wobei die rechte Gonade kranial der linken<br />

liegt. Das Ausmaß dieser Asymmetrie variiert speziesabhängig (SCHILDGER 2000).<br />

2.6.6.1. Ovarien und Eier<br />

Die Funktionskörper der Ovarien sind in ihren verschiedenen Stadien gut darstellbar.<br />

Ausgenommen sind juvenile Gonaden, die durch ihre geringe Größe selten nachweisbar sind.<br />

Prävitellogene Follikel stellen sich im Ultraschall als traubenförmig in Längsrichtung<br />

angeordnete, anechogene, rundliche Strukturen dar. Bei Echsen und Schlangen sind schon<br />

Follikel ab 1 mm sichtbar (SCHILDGER 2000). In einer Studie von MORRIS u. ALBERTS<br />

(1996) konnten bei Varanus albigularis prävitellogene Follikel von 0,3 - 0,7 cm Größe und<br />

bei Heloderma horridum von 0,15 - 0,3 cm Größe gemessen werden. MORRIS et al. (1996)<br />

geben beim Komodowaran (Varanus comodoensis) 0,3 - 0,85 cm Durchmesser für<br />

prävitellogene Follikel an. Reifen die Follikel zu vitellogenen Follikeln heran, so wird ihre<br />

Textur echoreicher. Sie sind nun meist von variabler Größe (SCHILDGER 2000, REDROBE<br />

u. WILKINSON 2002). MORRIS/ALBERTS (1996) geben hier Follikelgrößen von 1 - 4,5<br />

cm im Durchmesser beim Waran (Varanus albigularis) und 2 - 3,2 cm bei Heloderma<br />

horridum an. MARTINEZ-TORRES et al. (2006) konnten bei Barisia imbricata vitellogene<br />

Follikel von 3,3 - 9,4 mm Durchmesser auffinden. TUCKER u. LIMPUS (1997) untersuchten<br />

die Ovarien bei Australischen Süßwasserkrokodilen, Crocodylus johnstoni, und konnten im<br />

Wesentlichen zwei Größenklassen von vitellogenen Follikeln identifizieren. Im frühen<br />

Stadium konnten Follikel von 22 - 27 mm im Durchmesser gefunden werden; reife<br />

präovulatorische Follikel hatten Abmessungen von 32 - 38 mm im Durchmesser. In einigen<br />

Fällen konnten auch sehr kleine vitellogene Follikel dargestellt werden (mit Durchmessern<br />

von 10 - 19 mm), die aber höchstwahrscheinlich nicht mehr im aktuellen<br />

Reproduktionszyklus zur Reifung kommen sollten. In Heloderma horridum und Heloderma<br />

suspectum konnten auch transiente Phasen nachgewiesen werden, in denen der prävitellogene<br />

Follikel von hyperechogenem Eigelb umschichtet wurde. Dieses Muster war jedoch beim<br />

Waran (Varanus albigularis) nicht zu beobachten (MORRIS u. ALBERTS 1996).<br />

MARTINEZ-TORRES et al. (2006) konnten bei der viviparen Echse Barisia imbricata<br />

- 29 -


Gelbkörper nachweisen. Diese stellten sich als runde, echofreie Areale umgeben von einer<br />

hypoechogenen Zone dar. Ihre Durchmesser betrugen 3,5 - 4,3 mm. STETTER (2006)<br />

beschreibt, dass sich unterscheiden lässt, ob die Follikel sich noch präovulatorisch am Ovar<br />

befinden oder schon postovulatorisch im Uterus. Hierbei sollen postovulatorische Follikel<br />

eher länglicher und in einer Reihe angeordnet sein, von variabler Echogenität und mit<br />

hypoechogenem Zentrum sowie von einer hyperechogenen Linie (Schale) umrandet.<br />

Präovulatorische Follikel werden hingegen als traubenförmig angeordnet und von runder<br />

Form beschrieben (STETTER 2006). Weiterhin sprechen bindegewebige Texturen von<br />

mittlerer Echogenität zwischen gut abgrenzbaren anechogenen – hypoechogenen Follikeln für<br />

eine präovulatorische Lage am Ovar (SCHILDGER 1993).<br />

Eier sind bei Echsen und Schlangen von spezifischer Struktur. Das Ei ist in zwei<br />

Kompartimente unterteilt, das Eiklar und den Eidotter. Das Eiklar ist echoarm, während der<br />

Dotter echoreicher ist. Die verkalkte Eischale stellt sich als hyperechogene Linie dar, die aber<br />

meist die Sonographie nicht behindert (SCHILDGER 1996).<br />

In Abhängigkeit von der Tiergröße variiert auch die Eigröße. Bei Barisia imbricata wurden<br />

Eigrößen von 7,6 - 10,6 mm gemessen (MARTINEZ-TORRES et al. 2006). Beim<br />

Australischen Süßwasserkrokodil (Crocodylus johnstoni) betrugen die Eigrößen im<br />

Durchschnitt 70 x 37 mm (62 - 83 mm Länge und 32 - 42 mm Breite) (TUCKER u. LIMPUS<br />

1997).<br />

GARTRELL et al. (2002) beschreiben den Einsatz der Ultraschalldiagnostik bei einem<br />

viviparen Skink, Tiliqua nigrolutea. Hier konnten ab der mittleren Gestationsperiode fetale<br />

Strukturen sichtbar gemacht werden. Flüssigkeitsgefüllte Membranen konnten als sackartige<br />

Strukturen mit hypoechogenem Inhalt dargestellt werden, welche den Embryo umgaben.<br />

Bewegungen des Fetus konnten verfolgt werden und auch der Blutfluss im fetalen Kreislauf<br />

wurde mittels Doppler erfasst.<br />

Pathologische Befunde am Ovar wurden bisher vor allem beim Grünen Leguan beschrieben.<br />

In einem Fall von Follikelstase und –torsion erschienen entartete Follikel hyperechogener als<br />

unveränderte Follikel oder sie stellten sich als inhomogene Masse in der kaudalen<br />

Zölomhöhle dar (MEHLER et al. 2002). Bei Legenot konnten fehlgebildete Eier mit<br />

unregelmäßiger Umrandung und insgesamt starker Echogenität mit distalem Schallschatten<br />

dargestellt werden. Weiterhin ließ sich freie Flüssigkeit nachweisen, die im Zusammenhang<br />

mit entzündlichen Prozessen am Ovar und einer Peritonitis stand (LOVE et al. 1996).<br />

KIEFER u. PEES (2009) beschreiben, dass die Vitalität der Eier in einem gewissen Maße per<br />

Ultraschall beurteilt werden kann. Es könne zum Beispiel eine Verflüssigung des Eiinhalts<br />

oder auch eine zunehmende Festigkeit beim Absterben der Eier beobachtet werden.<br />

- 30 -


Die Darstellung atretischer Follikel ist bisher nur bei Schildkröten beschrieben worden. Diese<br />

zeigen sich beispielsweise bei der Galapagos-Riesenschildkröte (Testudo elephantopus) als<br />

unregelmäßig rundliche Strukturen von inhomogener Echogenität (hypo- bis hyperechogen)<br />

und unregelmäßigem Muster (SCHILDGER 1996).<br />

2.6.6.2. Hoden<br />

Die Hoden sind vor allem in der sexuell aktiven Zeit der Tiere gut aufzufinden. Juvenile<br />

Gonaden sind allerdings kaum darstellbar. Die Hoden sind rundlich bis ovoid und von<br />

homogener Echotextur. Ihre Echogenität ist ähnlich der der angrenzenden Milz. Die Position<br />

des Schallkopfes variiert von ventro-lateral bis lateral. Es kann vorkommen, dass die Hoden<br />

aufgrund von Gas- und Ingesta-gefüllten Darmschlingen nicht auffindbar sind (TENHU et al.<br />

1995a, HOLLAND et al. 2008). MORRIS et al. (1996) konnten beim Komodowaran<br />

(Varanus komodoensis) keine Hoden darstellen und auch SCHILDGER (2000) bezeichnet<br />

den sonographischen Nachweis von Hoden als eher selten. PEES (2009b) gelang die<br />

Darstellung von Hoden beim Steppenwaran (Varanus exanthematicus). MORRIS u.<br />

ALBERTS (1996) geben folgende Durchmesser der Hoden bei drei verschiedenen Spezies an:<br />

Varanus albigularis 1,7 - 2,66 cm, Heloderma horridum 0,67 - 0,92 cm, Heloderma<br />

suspectum 0,89 - 0,92 cm.<br />

2.6.6.3. Hemipenes<br />

Die Hemipenes können beim grünen Leguan an der Schwanzbasis als ovale Strukturen<br />

dargestellt werden. Sie sind nahezu isoechogen zum umliegenden Muskelgewebe, können<br />

jedoch durch ihren schwachen hypoechogenen Rand von diesem abgegrenzt werden<br />

(NEWELL u. ROBERTS 2003).<br />

2.6.7. Fettkörper<br />

Die in der kaudalen Zölomhöhle gelegenen Fettkörper sind in ihrer Ausdehnung nach kranial<br />

sehr variabel. Sie sind hyperechogener als die Leber und von homogen-körniger Textur. Ihre<br />

Lobi sind durch hyperechogene Linien voneinander abgesetzt. Ihre Echogenität ist ähnlich der<br />

der Nieren, was eine Abgrenzung zu diesen erschwert (SAINSBURY u. GILI 1991, TENHU<br />

et al. 1995a). Da sie in ihrem sonographischen Erscheinungsbild relativ konstant sind, können<br />

sie gut als Vergleichsstruktur für die restlichen intrazölomalen Organe herangezogen werden<br />

(TENHU et al. 1995b). HOLLAND et al. (2008) beschreiben beim grünen Leguan, dass es<br />

kaum möglich war eine Vaskularisation im Fettkörpergewebe sonographisch nachzuweisen.<br />

- 31 -


2.6.8. Schilddrüse/Nebenschilddrüse/Thymus/Nebennieren<br />

In der vorliegenden Literatur konnte bisher bei der Echse keines dieser Organe sicher per<br />

Ultraschall aufgefunden und damit beschrieben werden.<br />

2.6.9. Zölomhöhle<br />

HOLLAND et al. (2008) konnten bei drei von 26 Leguanen geringe bis mittlere Mengen an<br />

freier Flüssigkeit in der Zölomhöhle feststellen. Da beim Grünen Leguan die Harnblase eine<br />

starke Ausdehnung hat und nicht immer klar abgrenzbar ist, kann es durchaus sein, dass<br />

Harnblasenflüssigkeitt bei einigen Tieren als freie Flüssigkeit fehlinterpretiert wurde.<br />

- 32 -


Tabelle 1: Übersicht (nach Auswertung der zugänglichen Literatur):<br />

Sonographische Darstellung von Organen bei Echsen<br />

Autor Tierart Dargestellte<br />

Organe<br />

SAINSBURY<br />

u. GILI (1991)<br />

TENHU et al.<br />

(1995a)<br />

TENHU et al.<br />

(1995b)<br />

Steppenwaran<br />

(Varanus<br />

exanthematicus)<br />

Grüner Leguan<br />

(Iguana iguana)<br />

Gouldswaran<br />

(Varanus<br />

gouldi) und<br />

Pazifikwaran<br />

(Varanus<br />

indicus)<br />

Leber<br />

Fettkörper<br />

Magen-<br />

Darm-Trakt<br />

Milz<br />

Pankreas<br />

Niere<br />

Herz<br />

Leber<br />

Fettkörper<br />

Magen-<br />

Darm-Trakt<br />

Ovar<br />

Hoden<br />

Niere<br />

Herz<br />

Leber<br />

Fettkörper<br />

Magen-<br />

Darm-Trakt<br />

Ovar<br />

Niere<br />

- 33 -<br />

Bemerkungen<br />

• Keine Aussage zur<br />

Darstellbarkeit von Herz und<br />

Gonaden<br />

• Hoden waren nur in zwei von<br />

82 Fällen nachweisbar<br />

• Milz und Pankreas nicht<br />

nachweisbar<br />

• Keine Hoden nachweisbar<br />

• Keine juvenilen Gonaden<br />

nachweisbar (erst Follikel ab<br />

1,5 mm)<br />

• Milz und Pankreas nicht<br />

nachweisbar


Autor Tierart Dargestellte<br />

Organe<br />

MORRIS u.<br />

ALBERTS<br />

(1996)<br />

TUCKER u.<br />

LIMPUS<br />

(1997)<br />

REESE u.<br />

BÜHLER<br />

(2001)<br />

Weißkehlwaran<br />

(Varanus<br />

albigularis),<br />

Gila-<br />

Krustenechse<br />

(Heloderma<br />

suspectum),<br />

Skorpion-<br />

Krustenechse,<br />

(Heloderma<br />

horridum)<br />

Australisches<br />

Süßwasserkrokodil<br />

(Crocodylus<br />

johnstoni)<br />

Grüner Leguan<br />

(Iguana iguana)<br />

Ovar<br />

Hoden<br />

- 34 -<br />

Bemerkungen<br />

• Hodendurchmesser:<br />

V .albigularis: 1,7 – 2,66 cm<br />

H. suspectum: 0,67 – 0,92 cm<br />

H. horridum: 0,89 – 0,92 cm<br />

• Follikeldurchmesser:<br />

V. albigularis: 0,3 – 4,5 cm<br />

H. horridum: 0,15 – 3,2 cm<br />

Ovar • Follikeldurchmesser:<br />

1 – 3,8 cm<br />

Eigrößen:<br />

7 x 3,7 cm (L x B)<br />

Niere • Nephropathien konnten<br />

sonographisch dargestellt<br />

werden<br />

• Blutflussmessungen in der A.<br />

und V. renis und V. portae<br />

renis bei gesunden und<br />

nierenkranken Tieren wurden<br />

durchgeführt


Autor Tierart Dargestellte<br />

Organe<br />

HOLLAND et<br />

al. (2008)<br />

Grüner Leguan<br />

(Iguana iguana)<br />

Herz<br />

Leber<br />

Fettkörper<br />

Magen-<br />

Darm-Trakt<br />

Milz<br />

Ovar<br />

Hoden<br />

Niere<br />

- 35 -<br />

Bemerkungen<br />

• Hoden konnten im November<br />

(Fortpflanzungszeit)<br />

nachgewiesen werden<br />

• Ovarien nur bei drei von sechs<br />

Tieren nachgewiesen<br />

• Milz in 17 von 26 Fällen<br />

nachweisbar<br />

• Pankreas und Nebennieren<br />

nicht darstellbar<br />

• Nieren in vier von 26 Fällen<br />

darstellbar<br />

• Messungen: Flussprofil der V.<br />

cava; Ventrikeldicke, Größe<br />

der Galleblase und Milz;<br />

Magenwanddicke


2.7. Röntgenologische Untersuchung bei Reptilien<br />

2.7.1. Anwendungsgebiete bei Reptilien<br />

Die röntgenologische Untersuchung wird bei Reptilien immer noch seltener angewendet als<br />

bei Säugern, obwohl sie in vielen Fällen wesentlich zur Diagnosefindung beitragen kann.<br />

Allerdings stößt man bei vielen Reptilienspezies auf Schwierigkeiten bei der technischen<br />

Durchführung und der Interpretation der Befunde. Beispielsweise führen die teilweise sehr<br />

geringen Körpergrößen und die Abwesenheit von diffus verteiltem Fett zu nur wenig<br />

kontrastreichen Röntgenbildern. Strukturen wie Panzer oder stark verhornte Schuppen sind<br />

hinderlich für die Darstellbarkeit von Weichteilgeweben. Dennoch lassen sich verschiedene<br />

Erkrankungen anhand der Röntgenuntersuchung besser evaluieren. Klassischerweise wird die<br />

Röntgentechnik bei Erkrankungen des Skelettsystems eingesetzt, aber auch für Erkrankungen<br />

des Urogenital- und Respirationstraktes oder bei unklaren Umfangsvermehrungen liefert sie<br />

wichtige Informationen. Es sollten im Allgemeinen hoch auflösende Röntgensysteme zum<br />

Einsatz kommen, da sonst eine ausreichende Weichteildarstellung nicht gewährleistet ist.<br />

Hierfür eignen sich beim konventionellen Röntgenverfahren Mammographie-Platten, welche<br />

eine höhere Detail-Erkennbarkeit als herkömmliche Röntgenfolien gewährleisten. Nachteile<br />

dieser Platten sind jedoch die verlängerten Belichtungszeiten sowie die relativ kleine<br />

Plattengröße. Alternativ können – bei gleicher Limitierung - auch Dental-Platten verwendet<br />

werden (SCHILDGER u. HÄFELI 1992, HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-<br />

DIVERS 2001, SILVERMAN 2006).<br />

Röntgenuntersuchungen nach oraler Eingabe von Kontrastmittel können im Rahmen der<br />

Diagnostik von Veränderungen des Gastrointestinaltraktes eingesetzt werden, aber auch bei<br />

Erkrankungen anderer Organe wie z. B. der Leber, Lunge und der Ovarien hilfreich sein. Als<br />

Kontrastmittel werden zur Zeit Bariumsulfat oder jodhaltige Kontrastmittel, wie z.B.<br />

Gastrografin® (Firma Bayer) eingesetzt. Gastrografin® sollte nicht bei dehydrierten Patienten<br />

verwendet werden, da es hyperosmotisch wirkt. Es hat jedoch gegenüber Bariumsulfat einige<br />

Vorteile, wie eine geringere Passagezeit durch den Magen-Darm-Trakt, die bessere<br />

Erkennbarkeit der Mukosa des Magens und geringere Gewebeirritationen auf serosalen<br />

Oberflächen (SCHUMACHER u. TOAL 2001). Die Passagezeit der Kontrastmittel wird<br />

wesentlich durch Temperatur, Fütterung, Saison sowie artabhängig beeinflusst (SCHILDGER<br />

et al. 1991, SCHUMACHER u. TOAL 2001). SCHILDGER u. HÄFELI (1992) geben<br />

folgende Passagezeiten für die unterschiedlichen Echsen als grobe Anhaltspunkte an: 2 - 4<br />

Tage bei karnivoren, jagenden Waranen (Varanus spp.), 7 - 12 Tage bei omnivoren Echsen<br />

wie Agamen (Agama spp.) und 3 - 6 Wochen bei herbivoren Echsen wie der<br />

Tannenzapfenechse (Trachydosaurus spp.).<br />

- 36 -


2.7.2. Durchführung bei Echsen<br />

Echsen können auf verschiedene Art und Weise für die Röntgenuntersuchung ruhig gestellt<br />

werden, falls dies erforderlich ist. Kleine Tiere können direkt auf die Röntgenplatten gesetzt<br />

werden. Möglich sind auch dorsoventrale Aufnahmen direkt durch eine Plastikbox hindurch,<br />

in der das Tier platziert ist. Weiterhin ist es möglich den vaso-vagalen Reflex auszulösen,<br />

indem ein geringer Druck auf beide Augen ausgeübt wird (z.B. durch Anlegen eines<br />

Kopfverbades). Echsen werden dadurch ruhiger, ihre Herz- und Atemfrequenz werden<br />

erniedrigt und sie scheinen so in den meisten Fällen für die Zeit des Röntgens weitgehend<br />

immobilisiert zu sein. Eine verstärkte Inaktivität der Tiere kann auch durch eine Absenkung<br />

der Umgebungstemperatur erreicht werden. Nur in wenigen Fällen ist eine<br />

Allgemeinanästhesie nötig (SCHILDGER et al. 1991, HERNANDEZ-DIVERS u.<br />

HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). Standardmäßig werden Echsen in zwei<br />

Ebenen geröntgt, und zwar im dorsoventralen und laterolateralen Strahlengang. Für die<br />

dorsoventrale Aufnahme werden die Tiere in Brustlage auf die Röntgenplatte platziert. Bei<br />

der laterolateralen Aufnahme ist es wichtig, dass Vorder-und Hintergliedmaßen nach vorn<br />

bzw. hinten gestreckt werden, um Überlagerungen der Zölomhöhlenorgane zu vermeiden. Im<br />

seitlichen Strahlengang lassen sich die Lungen und das Herz besser beurteilen sowie teilweise<br />

auch der Urogenitaltrakt (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001,<br />

REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />

2.7.3. Untersuchung einzelner Organe bei Echsen<br />

2.7.3.1. Skelettsystem<br />

Vor allem im dorsoventralen Strahlengang können die Knochen von Echsen gut beurteilt<br />

werden. Die langen Röhrenknochen der Extremitäten, die Schädelknochen und die<br />

Wirbelsäule dienen als Grundlage für die Beurteilung der Kalzifizierung des Skeletts. So führt<br />

die bei Reptilien weit verbreitete haltungs- bzw. ernährungsbedingte Osteodystrophia fibrosa<br />

zur Abnahme der Dicke der Kortikalis, zur schlechten Abgrenzbarkeit des gesamten<br />

Knochens gegenüber dem Weichteilgewebe und später auch zu Verformungen und<br />

Auftreibungen des Knochens. Letztendlich können durch die mangelhafte Stabilität der<br />

Knochen in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit Spontanfrakturen auftreten. Häufig<br />

kommt es bei Echsen auch zur Osteomyelitis im Bereich der Zehen, des Kopfes oder anderer<br />

Lokalisationen. Entzündliche Reaktionen führen hier zu lytischen Knochenveränderungen,<br />

seltener kommt es zu überschießender Knochenneubildung. Die aus der Humanmedizin<br />

bekannte „Paget`sche Erkrankung“, bei der es durch bakterielle Einflüsse zu überschießender<br />

Knochenbildung an der Wirbelsäule kommt, wird auch bei Reptilien (vor allem bei<br />

Schlangen, aber auch bei Echsen) als Ursache für das Auftreten multipler Hyperostosen<br />

entlang der Wirbelsäule vermutet (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS<br />

- 37 -


2001, SILVERMAN 2006). Des Weiteren ist die Röntgendiagnostik entscheidend für den<br />

Nachweis von Frakturen, Luxationen oder einen artikulären Gicht (Nachweis von<br />

röntegndichten Uratkristallen im Gelenk) (REDROBE u. WILKINSON 2002).<br />

2.7.3.2. Gastrointestinaltrakt<br />

Der Gastrointestinaltrakt wird sowohl in der dorsoventralen als auch in der lateralen Ebene<br />

beurteilt. Die einzelnen Organe (Darm, Magen, Pankreas, Leber ) sind in der Regel von<br />

ähnlicher Röntgendichte und lassen sich im nativen Röntgenbild nur schwer bis gar nicht<br />

voneinander unterscheiden. Abgegrenzt werden können der Magen oder Anteile des Darms,<br />

wenn diese mit Gas oder röntgendichtem Material gefüllt sind (SILVERMAN 2006). Eine<br />

starke Aufgasung des Magen-Darm-Traktes kann hierbei auch ein Hinweis auf eine Enteritis<br />

sein. Häufig werden bei Echsen auch kleine Mengen von röntgendichten Steinen im Magen-<br />

Darm-Trakt nachgewiesen. Dies bereitet bis zu einem gewissen Grad meist keine klinischen<br />

Probleme, kann aber bei großen Mengen, scharfkantiger Form oder ungünstiger Lage zu<br />

Obstruktionen und Irritationen führen. Eine Konstipation wird im Röntgenbild deutlich durch<br />

einen stark dilatierten Anteil des Darms, in dem es auch zur Anschoppung von Material<br />

gekommen ist. Um den Bereich der Anschoppung deutlicher zu machen bzw. um den Grad<br />

der Verstopfung darzustellen, werden Kontrastmittelpassagen durchgeführt.<br />

Kontrastmittelpassagen können außerdem hilfreich sein bei der Identifizierung intrazölomaler<br />

Massen. Durch das Kontrastmittel kann häufig unterschieden werden, ob sich die Masse<br />

intraluminal oder extraluminal befindet (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS<br />

2001). Die Leber befindet sich im mittleren Zölom entlang der ventralen Bauchwand. Bei<br />

Vergrößerung kann sie den Magen-Darm-Trakt nach dorsal ins Lungenfeld verdrängen<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006).<br />

2.7.3.3. Urogenitaltrakt<br />

Die Nieren sind bei den Echsen nur schlecht röntgenologisch darstellbar. Sie befinden sich in<br />

der kaudalen Zölomhöhle dorsal in die Beckenhöhle reichend. Physiologischerweise sind sie<br />

nicht sichtbar, jedoch kann der kraniale Anteil bei Vergrößerung direkt kranial des Beckens<br />

sichtbar werden. Eine Renomegalie kann z.B. durch tumoröse Veränderungen oder Gicht<br />

entstehen (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Vergrößerte Nieren<br />

können dann auch zu Obstipationen im Kolonbereich führen, welche durch Gasansammlung<br />

oder Anschoppung von Darminhalt klinisch auffällig werden (HERNANDEZ-DIVERS u.<br />

HERNANDEZ-DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002). Weiterhin können die<br />

Nieren auf dem Röntgenbild deutlich zu sehen sein, wenn sie kalzifiziert sind<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Beim Grünen Leguan (Iguana<br />

iguana) können echte Blasensteine auftreten und im Röntgenbild sichtbar gemacht werden.<br />

Bei wenig röntgendichten Steinen können auch retrograde Kontrastmittelaufnahmen<br />

- 38 -


durchgeführt werden, um den Stein zu identifizieren. Bei Echsen ohne Harnblase (wie der<br />

Bartagame) befinden sich solche Uratsteine häufiger im Bereich der Kloake oder des Rektums<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). Eine recht<br />

häufige Erkrankung ist die Lähmung des Harnsacks (bei Echsen mit Harnblase). Der<br />

Harnsack nimmt bei dieser Erkrankung den Großteil der Leibeshöhle ein, was sich im<br />

Röntgenbild als diffuse Verschattung darstellt. Erst nach Eingabe von Kontrastmittel kann der<br />

Magen-Darm-Trakt dann häufig „schwimmend“ auf dem Harnsack dargestellt und eine<br />

Verdachtsdiagnose gestellt werden, die sonographisch bestätigt werden kann (PEES u.<br />

KRAUTWALD-JUNGHANNS 2009). In einigen Fällen kann eine Geschlechtsbestimmung<br />

auch bei nicht trächtigen oder Follikel-anbildenden Tieren röntgenologisch durchgeführt<br />

werden. Dies ist z.B. bei einigen Waranen möglich, bei denen die kalzifizierten Hemipenes<br />

sichtbar sind (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001).<br />

Eine Follikel- bzw. Eianbildung kann im Röntgenbild erst ab einer gewissen Größe dargestellt<br />

werden. Die rundlichen Strukturen reihen sich strangartig bilateral auf und füllen meist einen<br />

Großteil der Zölomhöhle aus (SILVERMAN 2006). Die Anzahl und Größe der Eier variieren<br />

dabei stark von Art zu Art, so werden z.B. bei der Krustenechse (Heloderma spp.) nur ein bis<br />

zwei Eier ausgebildet, bei der Bartagame (Pogona spp.) hingegen häufiger mehr als 10 Eier<br />

(SCHILDGER u. HÄFELI 1992). Der Magen-Darm-Trakt wird dadurch nach kranial und<br />

dorsal verdrängt. Die Follikel sind hierbei von mittlerer Röntgendichte, bis sie zu Eiern<br />

heranreifen und schließlich von einer kalzifizierten, röntgendichten Schale umgeben werden<br />

(SILVERMAN 2006). Diese Schale ist von für die jeweilige Echsenart spezifischer Dicke<br />

und sollte regelmäßig und ohne Rauigkeiten im Röntgenbild erscheinen (SCHILDGER u.<br />

HÄFELI 1992). Ist dies nicht der Fall, werden also beispielsweise unregelmäßig geformte<br />

oder verschalte, offensichtlich miteinander verklebte oder zu große Eier nachgewiesen, so<br />

kann dies ein deutlicher Hinweis auf Legenot sein. Je länger die Eiablage sistiert, desto<br />

stärker kann sich die Eischale im Röntgenbild darstellen. Andererseits können die Eier bei<br />

Legenot auch vollkommen normal erscheinen und dennoch nicht abgelegt werden, wenn<br />

dafür andere Ursachen, wie z.B. Haltungsfehler verantwortlich sind. Bereits im Stadium der<br />

Follikelreifung kann es zu Problemen kommen. Eine Follikelstase stellt sich röntgenologisch<br />

häufiger als röntgendichteres Areal in der mittleren Zölomhöhle dar, in dem meist noch<br />

multiple rundliche Strukturen mehr oder weniger deutlich abgrenzbar sind. Es kann jedoch<br />

auch nur ein diffus verwaschenes kaudales Zölom aufgrund von Flüssigkeitsansammlung<br />

erkennbar sein (SCHILDGER u. HÄFELI 1992, HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-<br />

DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />

Bei viviparen Echsen, wie z.B. dem Blauzungenskink (Tiliqua nigrolutea) oder der<br />

Tannenzapfenechse (Trachydosaurus rugosus), kann eine Trächtigkeit aufgrund der<br />

sichtbaren Skelette der Feten nachgewiesen werden. Am Verkalkungsgrad des Skelettes kann<br />

das Stadium der Trächtigkeit abgeschätzt werden. Sind Schädel und Wirbelsäule gut<br />

differenzierbar, so spricht dies für das Stadium kurz vor der Geburt. Bei einer Dystokie kann<br />

- 39 -


man dementsprechend oft zu stark kalzifizierte fetale Skelette in der Zölomhöhle erkennen<br />

(SCHILDGER u. HÄFELI 1992).<br />

2.7.3.4. Kardiopulmonares System<br />

Herz und Lunge können am besten im laterolateralen Strahlengang beurteilt werden. Die<br />

Lunge ist bei Echsen primitiver als bei Säugern und variiert in ihrem Aufbau von<br />

einkammerig bis zu vielkammerig. Einige Echsenspezies besitzen zusätzlich Luftsäcke, die<br />

allerdings nicht am Gasaustausch beteiligt sind. Ein Bronchialbaum, wie er beim Säuger<br />

vorhanden ist, kann bei Echsen nicht nachgewiesen werden. Sie weisen vielmehr<br />

röntgenologisch Lungen mit einem homogenen Erscheinungsbild und geringer Zunahme der<br />

Röntgendichte im kranialen Bereich durch die dort sichtbare Vaskularisation auf<br />

(SILVERMAN 2006, O'MALLEY 2008). Bei vorliegender Pneumonie verdichtet sich die<br />

sonst stark aufgehellte Struktur der Lunge im Röntgenbild und es kann zu diffusen<br />

Verschattungen kommen. Meist werden die Veränderungen jedoch erst in fortgeschrittenen<br />

Stadien deutlich. Parasiten können die Lunge ebenfalls befallen, wie z.B. Lungenwürmer, die<br />

eventuell auch deutlich röntgenologisch sichtbar werden. Um die gesamte Ausdehnung der<br />

Lunge besser beurteilen zu können, kann nach Intubation manuell Luft in die Lungen<br />

gepumpt werden, bevor das Röntgenbild aufgenommen wird (HERNANDEZ-DIVERS u.<br />

HERNANDEZ-DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />

Das Herz liegt bei den meisten Echsen ventral im kranialen zwischen den Vordergliedmaßen<br />

nahe der Tracheamündung und ist von mittlerer Röntgendichte. Es kann aufgrund der<br />

Überlagerungen nur schwer von den umliegenden Strukturen abgegrenzt werden. Ist dies<br />

einmal der Fall, kann das ein Hinweis auf einen Perikarderguss oder eine Kardiomegalie<br />

geben. Allerdings liegen aktuell bei Reptilien nur wenige Untersuchungen zur<br />

röntgenologischen Beurteilung des Herzens vor, sodass nur wenige Referenzen zur<br />

Verfügung stehen. Bei Waranen (Varanus spp.) sowie bei der Gila-Krustenechse (Heloderma<br />

suspectum) ist das Herz physiologischerweise weiter kaudal, in der Rumpfmitte platziert. Hier<br />

kann auch die von der Herzbasis abgehende Aorta descendens besser röntgenologisch<br />

identifiziert werden (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001,<br />

SILVERMAN 2006). HOFFMANN u. PEES (2009) beschreiben, dass sklerotische<br />

Verkalkungen der großen Gefäße insbesondere beim Leguan häufiger vorkommen und<br />

röntgenologisch gut dargestellt werden können.<br />

- 40 -


2.7.3.5. Sonstige Strukturen und Pathologien<br />

Fettkörper:<br />

Die vom Becken nach kranial ziehenden, retroperitoneal gelegenen Fettkörper können bei<br />

adipösen Tieren enorme Dimensionen annehmen. Sie reichen dann bis weit ins Lungenfeld<br />

herein, was die Beurteilung des Röntgenbildes erschwert. Fettkörper sind von mittlerer<br />

Röntgendichte und besonders gut im dorsoventralen Bild zu erkennen (SCHILDGER u.<br />

HÄFELI 1992).<br />

Kalksäckchen:<br />

Besonders Echsen aus der Familie der Geckonidae (z.B. Phelsuma madagascariensis) können<br />

kristallinen Kalk in sog. Kalksäcken beidseits lateral am Hals speichern. Sie sind stark<br />

röntgendicht und in dorsoventraler Ebene am besten zu sehen (SCHILDGER u. HÄFELI<br />

1992).<br />

Aszites:<br />

Eine Aszites kann z.B. durch Erkrankungen der Leber, der Niere, Hypoproteinämien oder<br />

Peritonitis entstehen. Röntgenologisch stellt sich eine diffuse Verschattung der Zölomhöhle<br />

dar, einzelne Organe bzw. Organstrukturen sind kaum noch abgrenzbar (SCHILDGER u.<br />

HÄFELI 1992).<br />

Neoplasien/ Abszesse/ Granulome:<br />

Neoplasien, Abszesse und Granulome können an allen Zölomhöhlenorganen, aber auch in der<br />

Haut oder Unterhaut auftreten. Sie stellen meist lokalisierte Verschattungen dar und können<br />

röntgenologisch kaum differenziert werden. Eine Bestimmung der Organzugehörigkeit kann<br />

in einigen Fällen durch orale Kontrastmittelpassagen oder bei kaudaler Lokalisation auch<br />

durch rektale Eingabe von Kontrastmittel erfolgen (SCHILDGER u. HÄFELI 1992).<br />

2.8. Blutuntersuchungen bei Pogona vitticeps<br />

2.8.1. Blutentnahmetechnik<br />

Die Blutentnahme erfolgt üblicherweise bei nicht schwanzabwerfenden Echsen an der<br />

ventralen Schwanzvene. Bei Echsen, die Autotomie als Abwehrmechanismus betreiben, sollte<br />

vorher eine Anästhesie durchgeführt werden (SYKES u. KLAPHAKE 2008). Die Nadel mit<br />

aufgesetzter Spritze wird dazu direkt in der Mittelinie in ausreichendem Abstand zur Kloake<br />

- 41 -


(ca. 20-80% der Schwanzlänge) platziert und in einem 45-90° Winkel in craniodorsaler<br />

Richtung eingestochen. Trifft man auf die Wirbelsäule auf, so kann die Nadel ein wenig<br />

gedreht werden und nach kranial oder kaudal verschoben werden, bis die Vene punktiert<br />

wurde. Durch Aspiration sollte ein leichter Unterdruck hergestellt werden, der das Blut in<br />

Nadel bzw. Spritze strömen lässt (HERNANDEZ-DIVERS 2006). Bei größeren Echsen<br />

wurde auch der laterale Zugang zur ventralen Schwanzvene sowie die Punktion der<br />

Jugularvene als praktikable Methode beschrieben. Des Weiteren ist es zwar möglich, Blut aus<br />

der großen ventralen Abdominalvene zu entnehmen, doch kann es hierbei schnell zu<br />

Komplikationen kommen, wie z.B. die unbeabsichtigte Punktion des Gastrointestinaltraktes<br />

oder der Harnblase bzw. zu starken Blutungen (SYKES u. KLAPHAKE 2008). Die<br />

Blutentnahme aus dem axillaren Plexus oder dem Orbitalsinus sind ebenfalls beschrieben<br />

worden, in der Praxis jedoch weniger üblich, da es ethische Bedenken gibt und bessere<br />

Methoden zur Verfügung stehen (HERNANDEZ-DIVERS 2006). Die Kardiozentese sowie<br />

das Abknipsen von Krallen sind obsolete Methoden zur Blutentnahme und sollten nicht mehr<br />

angewendet werden (HERNANDEZ-DIVERS 2006). Die abzunehmende Menge sollte 10%<br />

des zirkulierenden Blutes nicht übersteigen. Hierbei ist davon auszugehenen, dass auch bei<br />

Echsen 5 – 8 % ihres Körpergewichtes aus Blut besteht (CANNON 2003). Demnach sollten<br />

nicht mehr als 0,5 % des Körpergewichtes an Blut entnommen werden. Bei einem<br />

Körpergewicht von 100g entspricht dies 0,5 ml Blut. Das Blut wird in Lithium-Heparin<br />

Röhrchen gesammelt, da EDTA auf Reptilienblutzellen hämolytisch wirkt (JOHNSON u.<br />

TEMPE 2006).<br />

- 42 -


2.8.2. Blutparameter von Pogona vitticeps<br />

Folgende Blutparameter sind von Pogona vitticeps sind aus der aktuellen Literatur<br />

zusammengestellt:<br />

Tabelle 2: Hämatologische und blutchemische Parameter von Pogona vitticeps nach aktueller<br />

Literaturauswertung<br />

Parameter CRANFIELD et al.<br />

(1996)<br />

Hämatologie<br />

- 43 -<br />

ELIMAN (1997) CARPENTER<br />

(2005)<br />

Hämatokrit (%) 24 (17-28) 27 (WB: 17-50) 30 (+/-6)<br />

Erythrozyten (10^6/mL) 1,1 (0,8-1,8) 1,0 (+/-0,2)<br />

Hämoglobin (g/dL) 9,9 (+/-1,5)<br />

MCV (fL) 306 (+/-51)<br />

MCH (pg) 109 (+/-21)<br />

MCHC (g/dL) 35 (+/-8)<br />

Leukozyten (10^3/µL) 9,4 (5,9-14,3) 12,053(WB: 6,736-<br />

19,946)<br />

Heterophile (%) 27 (WB: 17-43)<br />

Lymphozyten (%) 64 (54-76) 59 (WB: 47-69)<br />

Monocyten (%) 1 (WB: 0-4)<br />

Azurophile (%) 3 (0-8) 4 (WB: 0-9)<br />

Basophile (%) 9 (WB: 2-18)<br />

Blutchemie<br />

Alkalische Phosphatase<br />

(=AP) (U/L)<br />

Alanin-Aminotransferase<br />

(=ALT) (U/L)<br />

8,5 (+/-5,4)<br />

151 (15-447) 151 (+/-129)<br />

11 (4-20)


Parameter CRANFIELD et al.<br />

(1996)<br />

- 44 -<br />

ELIMAN (1997) CARPENTER<br />

(2005)<br />

Gesamtbilirubin (mg/dL) 0,5 (0-3,7) 0,5 (+/-0,9)<br />

Harnstoff (mg/dL) 3 (3-4) 1 (WB:


2.9. Häufige Erkrankungen der Bartagamen (Pogona ssp.)<br />

2.9.1. Parasitosen<br />

Kokzidiose:<br />

Ein Befall mit dem zu den Protozoen gehörenden Erreger Isospora amphibulori ist bei<br />

Bartagamen sehr weit verbreitet. Der Erreger besitzt einen direkten Lebenszyklus und seine<br />

Oozysten sind in der Umwelt sehr beständig, sodass es insbesondere in der Terrarienhaltung<br />

schnell zu Reinfektionen und Superinfektionen kommen kann. Der endogene Lebenszyklus<br />

findet in den Zellen des Dünndarmmukosa statt. Die Oozysten werden mit dem Kot<br />

ausgeschieden und sporulieren in der Umwelt. Diese werden dann wieder vom Tier oral<br />

aufgenommen (MCALLISTER et al. 1995). Die transuterine Übertragung des Erregers wird<br />

zwar vermutet, konnte aber bisher noch nicht nachgewiesen werden (KLINGENBERG 2001a,<br />

GREINER u. MADER 2006). Infizierte Tiere können klinisch inapparent sein oder durch<br />

Symptome wie Anorexie, Lethargie, Diarrhoe oder Exsikkose auffallen (KLINGENBERG<br />

1999, SCHILLIGER 1999). Bei Jungtieren ist auch ein retardiertes Wachstum beschrieben<br />

worden (GREINER 2003) bzw. das Auftreten von plötzlichen Todesfällen (KIM et al. 2002).<br />

Außerdem scheinen vor allem junge Tiere durch den Befall noch anfälliger für Adenovirus-<br />

Infektionen zu werden bzw. schwerer durch das Virus zu erkranken (KLINGENBERG 1999,<br />

KIM et al. 2002). Weiterhin können in Folge des akuten Flüssigkeitsmangels Nephropathien<br />

entstehen, die bis zum Tod des Tieres führen können (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />

Um die Oozysten von Isospora amphibulori nachzuweisen wird hauptsächlich das<br />

Flotationsverfahren angewandt (Abb.2). Auch ein Direktaustrich der Kotprobe ist möglich<br />

(GREINER u. MADER 2006).<br />

Oxyurose:<br />

Oxyuren sind bei den Bartagamen annähernd so häufig zu finden wie Kokzidien, nicht selten<br />

treten beide Parasiten nebeneinander auf. Oxyuren haben ebenfalls einen direkten<br />

Entwicklungszyklus ohne Zwischenwirt, was dazu führt, dass die Tiere in Gefangenschaft<br />

häufig mit einer hohen Wurmbürde belastet sind. Die Würmer besiedeln den unteren<br />

Darmtrakt und ernähren sich vom Darminhalt. Die sehr widerstandsfähigen Eier gelangen mit<br />

dem Kot in die Umwelt und werden oral wieder aufgenommen (SCHNELLER u.<br />

PANTCHEV 2008). Im Darm kann es durch den Befall mit Oxyuren zu<br />

Gewebeschädigungen kommen. Die Tiere können bei Massenbefall gastrointestinale<br />

Symptome zeigen wie Durchfall, Blähungen, Kloakenprolaps und Regurgitation oder auch<br />

allgemeine Symptome wie Anorexie und Gewichtsverlust (BECK u. PANTCHEV 2006).<br />

Auch respiratorische Symptome können auftreten, die häufig damit zu erklären sind, dass der<br />

aufgeblähte Darm die Lunge stark einengt. Es kann auch besonders bei Jungtieren zu<br />

- 45 -


Mangelerscheinungen kommen, da die Parasiten dem Tier Nährstoffe aus dem Darm<br />

entziehen (KLINGENBERG 1999, SCHNELLER u. PANTCHEV 2008). Andererseits wird<br />

auch vermutet, dass eine geringe Anzahl von Oxyuren für die Tiere nützlich sind, da sie<br />

Nährstoffe wie z.B. Zellulose aufspalten können bzw. bei ihrer Verdauung hilfreich sind<br />

(KLINGENBERG 1999). Selten können die Würmer direkt im Kot nachgewiesen werden.<br />

Routinemäßig wird das Flotationsverfahren angewandt, um die Eier in der Probe anzureichern<br />

und dann nachzuweisen (Abb.2). Weiterhin kann auch ein Direktausstrich angefertigt werden<br />

(GREINER u. MADER 2006).<br />

Abbildung 2: Oxyuren-Eier und Kokzidien-Zysten im Kot einer Bartagame<br />

(mit freundlicher Genehmigung von Exomed GbR, Berlin)<br />

Flagellaten und Ciliaten:<br />

Flagellaten, meist Trichomonas-ähnliche Protozoen, sind regelmäßig in kleiner Zahl im Kot<br />

der Tiere zu finden, dies wird dann als physiologisch angesehen. Sind sie jedoch in großer<br />

Anzahl vorhanden, so können sie klinische Symptome wie eine Diarrhoe, Dehydratation und<br />

Inappetenz auslösen und sollten dann behandelt werden. Häufig vermehren sie sich auch<br />

besonders stark, wenn das Tier eine gastrointestinale Dysfunktion durch starken<br />

Kokzidienbefall, andere bakterielle Infektionen, sozialen Stress, zu niedrige<br />

Umgebungstemperaturen oder weitere Stressoren aufweist (KLINGENBERG 1999, BECK u.<br />

PANTCHEV 2006, JOHNSON u. TEMPE 2006).<br />

- 46 -<br />

Oxyuren-Ei<br />

Kokzidien-Zyste


Bei Echsen häufig zu findende, meist apathogene bzw. klinisch inapparente Ciliaten sind<br />

Balantidium spp. und Nyctotherus spp. Die Trophozoiten der motilen Flagellaten wie<br />

Trichomonas sollten idealerweise in einem direkten, frischen Kotausstrich nachgewiesen<br />

werden (GREINER u. MADER 2006). Auch die Zysten von Balantidium spp. und<br />

Nyctotherus spp. können direkt im nativen Kotausstrich gefunden werden. Hierbei muss<br />

darauf geachtet werden, die sehr ähnlich aussehenden Zysten von Nyctotherus spp. nicht mit<br />

Eiern von Oxyuren zu verwechseln (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />

Entamoeba invadens:<br />

Der protozoäre Erreger Entamoeba invadens kann bei Echsen schwere Darmentzündungen<br />

auslösen, während Schildkröten ihn meist asymptomatisch beherbergen. Bei Echsen treten<br />

Symptome auf wie Anorexie, Gewichtsverlust, blutig-schleimiger Kot, Vomitus,<br />

Darminvaginationen und –verhärtungen. So konnte der Erreger in 23,7% der Fälle als<br />

Todesursache bei Echsen identifiziert werden (BECK u. PANTCHEV 2006). Die Zysten und<br />

Trophozoiten können in einem direkten Kotausstrich nach Anfärbung mit Jod nachgewiesen<br />

werden. Bei schwacher Ausscheidung muss die Kotprobe über das SAF-Verfahren (Sodium<br />

acetate-Acetic acid Formaldehyde) oder eine Amöbenkultur ankonzentriert werden<br />

(SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />

Mikrosporidien:<br />

JACOBSON et al. (1998) berichten über drei Bartagamen, die an systemischer<br />

Mikrosporidiose erkrankten und starben. Die Tiere zeigten unspezifische Symptome wie<br />

Gewichtsverlust und Lethargie. Der Befall mit Mikrosporidien konnte erst post mortem<br />

festgestellt werden. Die Parasiten konnten vor allem in der Leber, aber auch in Niere, Lunge,<br />

Magen, Darm, Gefäßendothelien und Gehirn histologisch nachgewiesen werden.<br />

Bandwürmer (Cestoden):<br />

Bandwürmer sind nicht sehr häufig bei Bartagamen zu finden. Sie benötigen einen<br />

Zwischenwirt für ihre Entwicklung. Bartagamen, die zeitweise mit Mäusen gefüttert werden,<br />

haben ein höheres Risiko zu erkranken (KLINGENBERG 1999). Die adulten Stadien<br />

befinden sich im Darm und entziehen dem Wirt wichtige Nährstoffe und Vitamine. Klinische<br />

Symptome sind eher unspezifisch. Es kann zu Hämorrhagien der Darmschleimhaut kommen,<br />

da sich die Würmer an die Darmwand anheften (BECK u. PANTCHEV 2006). Die Eier<br />

werden mittels Flotation im Kot nachgewiesen (GREINER u. MADER 2006).<br />

- 47 -


Pentastomiden:<br />

Auch Pentastomiden benötigen Insekten oder Nager als Zwischenwirte. Als omnivore<br />

Reptilien sind Bartagamen daher prinzipiell auch gefährdet von diesen Parasiten befallen zu<br />

werden. Die Erkrankung tritt jedoch eher selten auf. Die adulten Würmer besiedeln die<br />

Lungen, ihre Eier werden mit dem Sputum ausgeschieden bzw. durch Abschlucken des<br />

Sputums auch mit dem Kot abgegeben. Bei starkem Befall kann es zu respiratorischen<br />

Symptomen kommen oder es können unspezifische Symptome aufgrund der<br />

Larvenwanderung auftreten. Der Nachweis der Eier erfolgt mittels Flotation aus dem Kot<br />

(KLINGENBERG 1999, GREINER u. MADER 2006).<br />

Limaxamöben:<br />

In einigen Fällen werden im Reptilienkot normalerweise in der Umwelt lebende Amöben,<br />

sog. Limaxamöben nachgewiesen (Acanthamoeba, Naegleria, Hartmanella, Vahlkampfia<br />

oder Echinamoeba). Ihr krankmachendes Potential wird bei Reptilien als sehr gering<br />

eingeschätzt, dennoch können sie eventuell bei immungeschwächten Tieren Schaden<br />

anrichten. Die Amöben weisen eine große Hitzebeständigkeit auf und weisen prinzipiell ein<br />

zoonotisches Potential auf. Sie können außerdem pathogene Bakterien beherbergen (z.B.<br />

Pseudomonas, Chlamydien, Mykobakterien), da diese von Trophozoiten im Darm<br />

aufgenommen werden können. Der Nachweis der typischen Zysten der Limaxamöben gelingt<br />

im Nativausstrich nach Anfärbung mit Jod (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />

Ektoparasitosen:<br />

Bartagamen sind häufig von Milben betroffen. Am häufigsten wird die sog. Schlangenmilbe<br />

Ophionyssus natricis bei Schlangen und Echsen gefunden (GREINER u. MADER 2006).<br />

Klinisch können Symptome wie Juckreiz, Aggressivität, Lethargie, Inappetenz,<br />

Häutungsprobleme und blasse Schleimhäute bedingt durch Anämie auftreten. Die Milben<br />

befallen vor allem geschützte Regionen wie Schuppenunterseiten, Augen, Ohren, Achseln,<br />

Schwanzansatz und Mundwinkel. Um die Parasiten loszuwerden halten sich die Tiere<br />

häufiger im Wasserbecken auf, was Besitzern meist als erstes Anzeichen auffällt<br />

(SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />

2.9.2. Virale Erkrankungen<br />

Adenovirus-Infektion:<br />

Adenovirus-Infektionen sind bei Bartagamen mittlerweile häufig beschrieben worden.<br />

CRANFIELD et al. beschreiben den Erreger 1996 zum ersten Mal bei Pogona vitticeps. Das<br />

Virus besitzt ein Genom aus doppelsträngiger DNA und repliziert im Zellkern der infizierten<br />

- 48 -


Zelle. Nachgewiesen werden kann es histopathologisch anhand der intranukleären<br />

Einschlußkörperchen sowie seit neuestem auch mittels PCR (= Polymerase Chain Reaction)<br />

(WELLEHAN et al. 2003). Es befällt vor allem Hepatozyten und Enterozyten des Dünndarms<br />

sowie auch Zellen des Magens, Pankreas und der Niere (JULIAN u. DURHAM 1982,<br />

CRANFIELD et al. 1996, NICHOLS 1996). Auch bei der nah verwandten Art Pogona<br />

henrylawsoni wurde ein Ausbruch unter juvenilen Bartagamen beschrieben, bei dem das<br />

Virus ebenfalls vor allem in Leber, aber auch in der Niere und im Atmungstrakt<br />

nachgewiesen wurde (FRYE et al. 1994). Die klinische Symptome sind häufig unspezifisch<br />

wie Lethargie, Anorexie, Inappetenz und plötzliche Todesfälle. Es sind vor allem<br />

Schlüpflinge und Jungtiere betroffen. Bei einigen Tieren konnten auch neurologische<br />

Symptom wie Kreisbewegungen oder Kopfschiefhaltung beobachetet werden. Der Erreger<br />

konnte bei Bartagamen jedoch bisher nicht im Gehirn nachgewiesen werden. Es wurde daher<br />

vermutet, dass die Symptomatik durch eine akute Hepatoenzephalopathie aufgrund der<br />

schweren Leberschädigung verursacht wurde (KIM et al. 2002). In einigen Fällen konnte ein<br />

gleichzeitiger Befall mit kleineren Dependovirus-ähnlichen Viren festgestellt werden. Diese<br />

sind allein nicht in der Lage, in einem Wirt zu überleben, sondern benötigen das Adenovirus<br />

als Helfervirus, um ihre Replikation durchführen zu können (JACOBSON et al. 1996,<br />

NICHOLS 1996, KIM et al. 2002). Das Adenovirus scheint in einigen Zuchtgruppen<br />

endemisch vorzukommen. Wahrscheinlich fungieren adulte Tiere als klinisch inapparente<br />

Überträger. Es gibt Hinweise, dass es neben der horizontalen Übertragung auch zu vertikalen<br />

Übertragungen im Uterus oder bei der Eiablage kommen kann (JACOBSON et al. 1996).<br />

Teilweise wurden neben Adenoviren auch Coccidien in den Enterozyten gefunden. Es ist<br />

fraglich, ob beide Erreger sich möglicherweise synergistisch verstärken und die Symptome<br />

deutlicher auftreten als bei einer Monoinfektion (KIM et al. 2002).<br />

Iridovirus-Infektion:<br />

In letzter Zeit sind bei verschiedenen insektivoren Echsen, unter anderem auch bei der<br />

Bartagame, Iridoviren von Invertebraten nachgewiesen worden. In vielen Fällen starben die<br />

Tiere plötzlich, in einigen Fällen sogar ganze Gruppen von Tieren. Klinische sowie<br />

pathologische Veränderungen reichten von Hautveränderungen und Konjunktivitis bis<br />

Pneumonien sowie Kachexien. Der Nachweis erfolgt mittels Virusisolation und –anzucht in<br />

Zellkultur (JUST et al. 2001, MARSCHANG et al. 2002).<br />

2.9.3. Bakterielle und mykotische Erkrankungen<br />

Salmonella-Befall:<br />

Bartagamen können wie viele andere Reptilien auch symptomlose Träger von Salmonellen<br />

sein. In einer Studie von PFLEGER et al. (2003) konnten verschiedene Salmonella-Arten bei<br />

- 49 -


in Terrarien gehaltenen klinisch gesunden Bartagamen gefunden werden, wie z.B.<br />

fimbrienloser-Salmonellen-Typ der F-Gruppe, rauher Salmonellen-Typ, Salmonella<br />

gaminara, Salmonella gatuni, Salmonella montevideo, Salmonella schwarzengrund,<br />

Salmonella tornow, Salmonella wandsworth.<br />

Abszesse durch verschiedene bakterielle Erreger:<br />

Bartagamen sind häufig von Abszessen betroffen. Oft entstehen sie durch sekundäre<br />

Besiedelung von Erregern nach Verletzungen oder Bissen durch Artgenossen. Ellenbogen,<br />

Knie, Füße (insbesondere Zehen) sind häufige Lokalisationen. Meist reichen die<br />

entzündlichen Veränderungen bis auf den Knochen und verursachen Osteomyelitiden. Das<br />

Ausmaß der Entzündung und des betroffenen Knochen- oder Gelenkareals sollte<br />

röntgenologisch ermittelt werden (SCHILLIGER 1999, STAHL 1999, STAHL 2001).<br />

KRAMER (2006) beschreibt einen Fall von systemischer atypischer Mykobakteriose bei einer<br />

Bartagame. Der Erreger konnte als „Runyon group IV atypical mycobacteria“ identifiziert<br />

werden und war verantwortlich für granulomatöse Zubildungen an Knie, Kehle und in der<br />

Maulhöhle.<br />

Periodontitis/Stomatitis:<br />

Bartagamen besitzen überwiegend akrodonte Zähne, die keine Zahnwurzel haben sondern<br />

direkt auf den Unter- bzw. Oberkieferknochen aufgesetzt sind. Eine Ausnahme bilden die<br />

Zähne an der Spitze des Ober- und Unterkiefers, die pleurodont wachsen. Das Zahnfleisch<br />

liegt daher zum Großteil lateral direkt auf dem Knochen auf und bildet so nur eine dünne<br />

Barriere gegenüber bakteriellen Erregern. Bei Infektionen kommt es in diesem Bereich daher<br />

schnell zur Entwicklung von Osteomyelitis. Diese kann in vielen Fällen röntgenologisch<br />

sichtbar gemacht werden. Klinisch lassen sich häufig Verfärbungen,<br />

Oberflächenunregelmäßigkeiten und ein Gewebsverlust feststellen (STAHL 1999, STAHL<br />

2001).<br />

„Yellow Fungus Disease“:<br />

In den letzten Jahren sind Fälle von kontagiösen Dermatitiden bei Bartagamen aufgetreten,<br />

die durch den Pilz „Chrysosporium anamorph of Nannizziopsis vriesii (= CANV)“ verursacht<br />

wurden. Der Erreger verursacht eine schwere granulomatöse, nekrotisierende, gelblich<br />

gefärbte Dermatitis. In fortschreitenden Stadien können auch tiefere Gewebe wie Muskeln<br />

und Knochen mit betroffen sein. Es können nur einzelne Areale oder der ganze Körper<br />

erkranken (COOPER 2006, JOHNSON u. TEMPE 2006). Der Erreger wurde nicht nur bei<br />

Bartagamen, sondern auch bei vielen weiteren Reptilien-Spezies gefunden, wie z.B.<br />

verschiedenen Chamäleon-Arten, Schlangen und Krokodilen. Aufgrund morphologischer<br />

Ähnlichkeiten wurde er anfänglich mit anderen Arten von Chrysosporium oder auch mit<br />

- 50 -


Geotrichum verwechselt. Neben Fusarium semitectum, welcher für Panzernekrosen bei<br />

texanischen Landschildkröten (Gopherus berlandieri) verantwortlich gemacht wird, ist<br />

CANV momentan der einzige Pilz, für den eine primäre Pathogenität bei Reptilien<br />

nachgewiesen werden konnte. Viele weitere Hefen und andere Pilze werden bei Reptilien<br />

ausschließlich als Sekundärerreger angesehen (PARÉ u. SIGLER 2006).<br />

2.9.4. Metabolische Erkrankungen<br />

Haltungsbedingter sekundärer Hyperparathyreodismus:<br />

Bartagamen sind häufig vom haltungsbedingten sekundären Hyperparathyreodismus<br />

betroffen. Durch mangelhafte Zufütterung von Kalzium oder fehlendes bzw. fehlerhaftes UV-<br />

Licht kommt es mit der Zeit zur Ausbildung eines sekundären Hyperparathyreodismus. Dieser<br />

führt letztendlich zu dystrophischen Knochenveränderungen, die eine Knochenerweichung<br />

und -verbiegung, Skoliosen, Kyphosen oder pathologische Frakturen zur Folge haben.<br />

Weiterhin treten Symptome wie Schwäche, Anorexie, Tremor, Konstipation und letztendlich<br />

auch eine Niereninsuffizienz infolge der Hypokalzämie auf (SCHILLIGER 1999, JOHNSON<br />

u. TEMPE 2006).<br />

Fettleber-Syndrom:<br />

Das chronische Fettleber-Syndrom der Reptilien kann, wie bei Säugern auch, viele<br />

verschiedene Ursachen haben. Zunächst kann als Krankheitsursache eine zu fettreiche<br />

Fütterung in Frage kommen. Bartagamen können z.B. mit zu großen Mengen an Insekten<br />

(z.B. Galleria mellonella, Acheta domesticus) und vor allem Mehlwürmern (Zophobas<br />

morios, Tenebrio molitor) überfüttert werden (SCHILLIGER 1999). Weitere Ursachen sind<br />

u.a. Bewegungsmangel, metabolische Dysfunktion aufgrund von inadäquaten<br />

Temperaturverhältnissen oder auch eine gestörte Reproduktionstätigkeit. Letzteres tritt bei<br />

weiblichen Tieren auf, die physiologischerweise saisonal Fett einlagern, welches im späteren<br />

Zyklus zur Follikulogenese und Eiproduktion mobilisiert wird. Fehlt diesen Tieren jedoch die<br />

Möglichkeit zur Fortpflanzung und Eiproduktion, so kann es zur Akkumulation des Fetts und<br />

pathologischen Zuständen kommen. Akute Hepatosen kommen bei Reptilien sehr viel<br />

seltener vor. Sie können u.a. durch Intoxikationen (z.B. durch Ivermectin) hervorgerufen<br />

werden (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Klinische Symptome der chronischen<br />

Hepatose sind u.a. reduzierter Appetit, zunehmende Inaktivität und Infertilität,<br />

kontinuierlicher Gewichtsverlust, Anorexie nach Winterschlaf und veränderte Konsistenz und<br />

Farbe der Fäzes. Bei der akuten Form sind vor allem eine plötzlich auftretende Anorexie und<br />

Depression, Diarrhoe, sowie in schweren Fällen auch die Ausscheidung von grünlichen<br />

Uraten (Hinweis auf schwere Leberschädigung und Gallenstau) zu beobachten<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Im Endstadium der chronischen Hepatose kann<br />

es zum ähnlichen klinischen Bild wie bei einer akuten Hepatose kommen. Dies kann unter<br />

- 51 -


Umständen zur Fehldiagnose einer akuten Hepatose führen, wenn der Halter sein Tier erst im<br />

Endstadium der chronischen Form dem Tierarzt vorstellt und vorherige Veränderungen seines<br />

Tieres nicht bemerkt hat (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Zur Diagnose des<br />

Fettleber-Syndroms können eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt werden.<br />

Hämatologische und blutchemische Parameter können bei einer Laboruntersuchung verändert<br />

sein und Hinweise auf Leberschädigung bzw. den Allgemeinzustand des Tieres geben. Die<br />

bei Säugern untersuchten Leber-spezifischen Enzyme (Aspartat-Amino-Transferase = AST,<br />

Alkalische Phosphatase = AP, Alanin-Amino-Transferase = ALT) sind jedoch bei Reptilien<br />

auch in vielen anderen Geweben zu finden, weshalb bei Erhöhung nicht unbedingt auf eine<br />

Lebererkrankung geschlossen werden kann. Die γ-Glutamyl-Transferase (= GGT) ist zwar<br />

auch bei Reptilien ein spezifisches Enzym der Gallengänge, kommt jedoch im Blutplasma nur<br />

in sehr geringen Mengen vor. Gallensäuren, welche bei Säugern und vor allem bei Vögeln zur<br />

Leberdiagnostik herangezogen werden, sind bei Reptilien möglicherweise spezifisch,<br />

variieren jedoch sehr stark von Art zu Art. Für Biliverdin, das bei Reptilien in der Leber<br />

entstehende Abbauprodukt des Hämoglobins, gibt es momentan noch kein praxis-taugliches<br />

Testsystem. In Zukunft könnten intensivere Untersuchungen der Isoenzyme z.B. der<br />

Laktatdehydrogenase (= LDH) auch bei Reptilien die spezifische Labordiagnostik der Leber<br />

verbessern (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Weiterhin kann die<br />

Röntgenuntersuchung einen Hinweis auf Lebervergrößerung geben. Sehr starke<br />

Vergrößerungen sowie nur geringfügige Veränderungen können jedoch unerkannt bleiben<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Per Ultraschall lassen sich der Grad der<br />

Vergrößerung der Leber sowie die Veränderung des Lebergewebes im Allgemeinen gut<br />

darstellen. Die Leber kann sich bei schwerer Lipidose als stark hyperechogen darstellen.<br />

Zudem ist eine Ultraschall-überwachte Entnahme einer Leberbiopsie von großem<br />

diagnostischen Wert. Die Probe sollte anschließend histologisch auf den Grad der Verfettung<br />

hin untersucht werden sowie bei speziellem Verdacht auch mikrobiologisch bzw. auf toxische<br />

Substanzen. Zur sicheren Diagnosestellung empfiehlt sich die Entnahme mehrerer Biopsien<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Diese können unter Umständen auch per<br />

Endoskopie oder im Rahmen einer explorativen Zöliotomie entnommen werden (STAHL<br />

2001, HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006).<br />

Gicht:<br />

Wird Harnsäure nicht ausreichend über die Nieren ausgeschieden, so kommt es zu deren<br />

Anreicherung im Blut (Urikämie). Ursächlich für die mangelhafte Ausscheidung kommen<br />

eine Dehydratation, Niereninsuffizienz oder erhöhte Proteinzufuhr in Frage. Liegt eine<br />

Nephropathie vor, so kann das Kalzium-Phosphor-Verhältnis stark verschoben oder<br />

umgedreht sein (KLINGENBERG 2001b). Die Ablagerung der schlecht wasserlöslichen<br />

Uratkristalle kann in verschiedenen Geweben stattfinden, so werden die Nierengicht,<br />

Gelenkgicht und Viszeralgicht unterschieden (KÖHLER et al. 2003, MADER 2006). Die<br />

Gichtablagerungen können in einigen Fällen röntgenologisch in der Niere oder anderen<br />

- 52 -


Weichteilgeweben nachgewiesen werden, sofern die Urate mit Kalzium komplexiert sind und<br />

damit als Verschattung im Röntgenbild erscheinen. Andernfalls bleiben sie meist unerkannt.<br />

Lytische Bereiche in bzw. in der Nähe von Gelenken können ebenfalls röntgenologische<br />

Hinweise auf eine Gichterkrankung sein (MADER 2006). Auch eine Renomegalie kann durch<br />

Gicht entstehen und die Niere im Röntgenbild sichtbar werden lassen (HERNANDEZ-<br />

DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). REESE u. BÜHLER (2001) konnten bei Grünen<br />

Leguanen nachweisen, dass sich das Nierenparenchym im sonographischen Bild bei<br />

Erkrankungen deutlich verändert. Auch Schwellungen der Nieren und Veränderungen der<br />

Durchblutung konnten per Ultraschall nachgewiesen werden. Auch bei Schildkröten ist der<br />

Ultraschall als diagnostisches Hilfsmittel zur Erkennung von Gicht bereits beschrieben<br />

worden (GUMPENBERGER 1996, HITTMAIR u. GUMPENBERGER 1997, GÜNTER<br />

2004). Die Niere stellt sich hierbei vergrößert dar mit abgerundeten Rändern. Ihr<br />

normalerweise homogenes, der Hundemilz ähnelndes Parenchym stellt sich im Falle von<br />

Gicht verdichtet, mit punktförmigen, echoreichen, teilweise stark reflektierenden<br />

Einlagerungen dar (GUMPENBERGER u. HITTMAIR 1997). Eventuell ist auch ein zentrales<br />

hypoechogenes bis anechogenes Nierenödem sichtbar (GÜNTER 2004).<br />

2.9.5. Erkrankungen des Gastrointestinalsystems<br />

Koprostase:<br />

Bei Bartagamen kann eine Koprostase sehr unterschiedliche Ursachen haben. Häufig tritt sie<br />

infolge einer chronischen Dehydratation auf, dabei kann ein Uratstein in der Kloake den<br />

Kotabsatz behindern (JOHNSON u. TEMPE 2006). Weiterhin kann es zu Sandobstipationen<br />

kommen, wenn das Tier aus unterschiedlichen Gründen, wie beispielsweise<br />

Mineralstoffmangel, zu viel Substrat mit aufnimmt (SAHNER et al. 2007). Auch inadäquate<br />

Futtertiere oder Parasitenbefall können zu Verstopfung führen. Extraintestinale Ursachen für<br />

eine Koprostase sind unter anderem vergrößerte Nieren, Legenot, Abszesse oder Neoplasien.<br />

Durch haltungsbedingte Hypokalzämie oder Bewegungsmangel kann sich eine Inaktivität des<br />

Darmes einstellen, die ebenfalls zu schwerwiegenden Koprostasen führen kann (BARTEN<br />

2006). Die Diagnose kann klinisch und röntgenologisch gestellt werden.<br />

Kloakenprolaps:<br />

Verschiedene Organe können aus der Kloake vorfallen. Das kann zunächst die Kloake selbst<br />

sein oder auch das Kolon, bei weiblichen Tieren der Legedarm und bei männlichen die<br />

Hemipenes. Verursacht wird ein Prolaps meist durch einen Zustand, der ein Pressen des<br />

Tieres bewirkt. Ursachen für dieses Pressen können sein: Gastroenteritiden, Dystokien,<br />

Fremdkörper, Uratsteine, Obstipationen oder auch ein verminderter Muskeltonus durch<br />

haltungsbedingte Hypokalzämie. Weiterhin können Umfangsvermehrungen im Bereich der<br />

Kloake oder der kaudalen Zölomhöhle zu einem Pressen führen. Solche<br />

- 53 -


Umfangsvermehrungen können u.a. vergrößerte Nieren, Abszesse oder Neoplasien sein<br />

(BARTEN 2006). Für einen Prolaps des Hemipenis sind häufig Traumata während der<br />

Kopulation verantwortlich. Das traumatisierte Gewebe schwillt dabei stark an und kann nicht<br />

mehr zurück gezogen werden (DENARDO 2006).<br />

2.9.6. Erkrankungen des Reproduktionstraktes<br />

Follikelstase und Legenot sind häufige Erkrankungen der Bartagamen. Die Tiere sind bei der<br />

Vorstellung meist abgemagert, weisen jedoch ein pralles Abdomen auf. Ihr Allgemeinzustand<br />

kann je nach Erkrankungsstärke variieren. Bei einer Follikelstase sind die Follikel bei der<br />

Palpation häufig nicht gut abgrenzbar und wenig verschieblich. Im Röntgenbild ist keine<br />

Verschalung sichtbar. Bei einer Legenot sind die Eier hingegen deutlich abgrenzbar und<br />

verschieblich, röntgenologisch lassen sich verschalte Eier erkennen. Die Ursachen der<br />

Follikelstase sind noch nicht eindeutig identifiziert, es wird aber vermutet, dass sie durch<br />

hormonelle Imbalancen, ausgelöst durch haltungsbedingten oder infektionsbedingten Stress,<br />

auftreten können (STAHL 2001, JOHNSON u. TEMPE 2006). Die Ursachen einer Legenot<br />

können als obstruktiv oder nicht obstruktiv eingestuft werden. Obstruktive Ursachen sind<br />

solche, bei denen es anatomische Schwierigkeiten bei der Eiablage gibt, wie z.B. zu große,<br />

missgebildete oder zerstörte Eier, Strikturen des Ovidukts, Verformungen oder inadäquate<br />

Größe des Beckens, oder auch extrauterine platzfordernde Hindernisse wie Abszesse,<br />

Tumoren oder Uratsteine. Nicht obstruktive Ursachen umfassen alle weiteren möglichen<br />

Ursachen wie mangelnder oder inadäquater Ablageplatz, falsche Ernährung, Temperatur oder<br />

andere Haltungsmängel, Hypokalzämie, Dehydratation, fehlende Energiereserven durch<br />

starke Abmagerung sowie Infektionen des Reproduktionstraktes (DENARDO 2006). Die<br />

Ultraschalluntersuchung kann bei der Diagnose und der Unterscheidung zwischen<br />

Follikelstase und Legenot hilfreich sein (STAHL 2001). Bei einem Grünen Leguan mit<br />

Follikelstase konnte per Ultraschall eine Follikeltorsion sowie entartete Follikel dargestellt<br />

werden. Die verdrehten Follikel stellten sich hyperechogener dar als angrenzende<br />

physiologische Follikel. Weiterhin konnte eine große, irregulär geformte, heterogene Masse<br />

sonographisch in der kaudalen Zölomhöhle dargestellt werden. Diese konnte später<br />

histopathologisch als zwei abnorme Follikel identifiziert werden (MEHLER et al. 2002). Bei<br />

Legenot kann der Ultraschall unter anderem dazu dienen, fehlgebildete Eier zu erkennen.<br />

LOVE et al. (1996) beschreiben hierzu einen Fall beim Grünen Leguan, bei dem<br />

sonographisch eine stark echogene Struktur mit irregulärer Umrandung und distalem<br />

Schallschatten in der kaudalen Zölomhöhle sichtbar war. Diese stellte sich später als<br />

zurückgehaltenes Ei heraus. Weiterhin konnte in zwei Fällen von Legenot beim Grünen<br />

Leguan freie Flüssigkeit in der Zölomhöhle nachgewiesen werden, die auf eine Peritonitis und<br />

entzündliche Krankheitsprozesse am Reproduktionstrakt hinwiesen (LOVE et al. 1996).<br />

PEES (2009b) gibt an, dass bei „präovulatorischer“ Legenot oft stark vergrößerte Follikel<br />

darstellbar sind und dass beim grünen Leguan ein Follikeldurchmesser von über 15 mm einen<br />

Hinweis auf die Erkrankung geben kann.<br />

- 54 -


2.9.7. Weitere Erkrankungen<br />

Zehen-und Schwanzspitzennekrosen:<br />

Durch jegliche Art von Verletzungen (vor allem Bißverletzungen durch Partnertiere) oder<br />

thermische Einflüsse kann es zu Nekrosen der Extremitäten oder des Schwanzes kommen.<br />

Weiterhin können in einigen Fällen auch Häutungsstörungen für Nekrosen verantwortlich<br />

sein. Hautreste schnüren hierbei den betroffenen Bereich ein und unterbrechen die vaskuläre<br />

Versorgung. Die nekrotischen Bereiche bieten ideale Bedingungen für das Eindringen von<br />

Bakterien oder Pilzen, die das Geschehen komplizieren (KÖHLER et al. 2003, COOPER<br />

2006).<br />

„Fading Juvenile Syndrome“:<br />

Häufig gibt es in einer Gruppe von juvenilen Bartagamen einige Tiere, die in ihrer<br />

Entwicklung zurückbleiben. Dies kann die unterschiedlichsten Ursachen haben wie<br />

Infektionen mit Parasiten, Viren, metabolische Erkrankungen etc.. Die betroffenen Tiere<br />

können in der Gruppe vor allem um die Nahrungsresourcen nicht mehr mit ihren Artgenossen<br />

konkurrieren, was die Wachstumsretardierung der Tiere noch verstärkt (STAHL 1999,<br />

STAHL 2001).<br />

Intoxikationen:<br />

Beschrieben sind Todesfälle durch die Aufnahme von Leuchtkäfern der Gattung Photinus.<br />

Diese enthalten Herzglykoside, die zu Herzversagen führen können. Herzglykoside wurden<br />

außerdem bei einigen Schmetterlingsarten nachgewiesen (STAHL 2001).<br />

Tumoröse Erkrankungen:<br />

Verschiedene tumoröse Gewebeentartungen wurden bei der Bartagame bereits beschrieben.<br />

So beschreiben LEMBERGER et al. (2005) das Auftreten von benignen Tumoren der<br />

Nervenscheiden bei zwei verwandten Tieren. Die Tumoren befanden sich hier in der Subkutis<br />

und an multiplen Lokalisationen der Gliedmaßen, des Schwanzes und der Schultergliedmaße.<br />

MIKAELIAN et al. (2001) konnten einen malignen Tumor der Nervenscheide bei einem Tier<br />

in der Axillarregion isolieren. Das Wachstum war hier aggressiv und schnell metastasierend<br />

in Leber, Herz und Lunge. Weiterhin konnten in zwei Fällen Leukämien mit Befall von<br />

multiplen Geweben bei Bartagamen nachgewiesen werden (SUED<strong>MEY</strong>ER u. TURK 1996,<br />

TOCIDLOWSKI et al. 2001). HERNANDEZ-DIVERS (2002) beschreibt ein Adenokarzinom<br />

der Leber bei einer Bartagame, dessen Blutwerte bereits auf eine Lebererkrankung hinwiesen.<br />

Die Leber wies in diesem Fall multifokale, weiße, solide Massen auf. Prinzipiell lassen sich<br />

insbesondere Lebertumoren sehr gut per Ultraschall darstellen. HERNANDEZ-DIVERS<br />

- 55 -


(2002) konnte in einem Fall per Sonographie eine fokale, hyperechogene Masse im<br />

Lebergewebe nachweisen, die sich später histopathologisch als Adenokarzinom identifizieren<br />

ließ.<br />

- 56 -


3. Material und Methode<br />

3.1. Material<br />

3.1.1. Patientengut<br />

Für die Untersuchungen wurden Tiere aus Privathaltungen sowie aus zoologischen<br />

Einrichtungen verwendet. Die Probanden wurden im Rahmen der Reptiliensprechstunde an<br />

der Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel zu Routineuntersuchungen<br />

vorgestellt. Für die nachfolgenden Untersuchungen wurden ausschließlich klinisch gesunde<br />

Tiere ohne nennenswerte aktuelle oder vorangegangene Erkrankungen ausgewählt. Es wurden<br />

sowohl männliche als auch weibliche Tiere für die Untersuchungen herangezogen, sofern sie<br />

ein Körpergewicht von mindestens 100g hatten. Die Tiere befanden sich in jeweils<br />

unterschiedlichen Reproduktionsphasen, da sich die Untersuchungen über ca. 9 Monate<br />

erstreckten.<br />

Tabelle 3: Körpergewichtsverteilung der untersuchten Bartagamen<br />

100-200g 200-500g Gesamt<br />

Männliche Tiere 5 Bartagamen 14 Bartagamen 19 Bartagamen<br />

Weibliche Tiere 4 Bartagamen 19 Bartagamen 23 Bartagamen<br />

Gesamt 9 Bartagamen 33 Bartagamen 42 Bartagamen<br />

3.1.2. Unterbringung der Tiere<br />

Sofern die Ultraschalluntersuchung nicht am Tag der Vorstellung in der Sprechstunde<br />

erfolgen konnte, wurden die Tiere einzeln in Glasterrarien, wenn nötig über mehrere Tage, in<br />

der Klinik untergebracht. Falls es sich um zwei oder drei vergesellschaftete Tiere handelte,<br />

wurden diese auch gemeinsam gehalten. Die Terrarien hatten Abmessungen von 120 cm x 80<br />

cm x 60 cm (Länge x Breite x Höhe) und wurden entsprechend den Bedürfnissen der Tiere<br />

mit Höhlen und Klettermöglichkeiten ausgestattet. Mittels Wärmequellen wurde in den<br />

Terrarien ein trocken-heißes Klima mit Grundtemperaturen um 25-30°C geschaffen. Lokale<br />

Wärmeplätze mit Temperaturen bis 50°C wurden zusätzlich angeboten. Die Futterration<br />

bestand aus 80% pflanzlicher Kost und 20% tierischer Nahrung.<br />

- 57 -


3.1.3. Technische Ausrüstung<br />

3.1.3.1. Ultraschalltechnik<br />

Die Ultraschalluntersuchung wurde mittels des Gerätes „Vivid 7“ der Firma GE Healthcare<br />

(München) durchgeführt. Hierbei wurde ein Linearschallkopf mit einer Frequenz von 14 MHz<br />

verwendet. Die Daten wurden auf dem Monitor im B-Bild-Modus wiedergegeben.<br />

Gespeicherte Bilder und Kurzsequenzen (sog. „Loops“) wurden vom Gerät gespeichert und<br />

konnten anschließend auf CD bzw. DVD im MPEGvue (Loops) oder JPEG -Format (einzelne<br />

Bilder) übertragen werden.<br />

3.1.3.2. Röntgentechnik<br />

Für die Röntgenuntersuchung wurde das Röntgengerät Medio CP-H der Firma Philips<br />

(Hamburg) verwendet. Das Gerät war angeschlossen an ein digitales Radiographiesystem<br />

(Agfa Diagnostic Center) der Firma Agfa (Leverkusen). Die Röntgendaten wurden zunächst<br />

auf speziellen Bildplatten mit Lumineszenzspeicherfolie gesichert (CR MD 4.0 General;<br />

Abmessung: 24 x 30 cm). Anschließend wurden die Daten im Gerät identifiziert und<br />

beschriftet und nach Digitalisierung auf einem angeschlossenen Monitor angezeigt. Hierbei<br />

bestand die Möglichkeit zur nachträglichen Nachbesserung der Bilder. Die digitalen Bilder<br />

wurden schließlich mittels eines angeschlossenen Laserdruckers ( LR 5200 P der Firma Agfa,<br />

Leverkusen) durch Laserstrahl belichtet und ausgedruckt.<br />

3.1.3.3. Geräte zur Auswertung der Blutchemie und des Hämatokrits<br />

1. Zentrifuge EBA 21<br />

Firma Hettich GmbH und Co KG, Tuttlingen<br />

2. Haematokrit 210<br />

Firma Hettich GmbH und Co KG, Tuttlingen<br />

3. Automatic Analyzer Hitachi 912<br />

Firma Roche Diagnostics GmbH, Bad Mannheim<br />

4. Reflovet Plus<br />

Firma Scill-Animal Care Company, Veterinary Diagnostics, Viernheim<br />

5. Vollautomatisches Blutgas-Elektrolytsystem Rapidlab 865<br />

Firma Bayer Health Care, Bayer Vital GmbH, Diagnostics, Fernwald<br />

- 58 -


3.1.3.4. Geräte zur parasitologischen Kotuntersuchung<br />

Zur mikroskopischen Untersuchung der Kotproben wurde ein Mikroskop Typ: Jenamed 2<br />

(Fluoreszenz) der Firma Zeiss (Jena) verwendet.<br />

3.2. Methode<br />

3.2.1. Haltung der Tiere und klinische Allgemeinuntersuchung<br />

Um die Haltung der Tiere zu ermitteln wurde eine Liste erstellt, nach der die Besitzer<br />

systematisch zu bestimmten Haltungskriterien gefragt wurden:<br />

• Herkunft der Tiere<br />

• Datum des Erwerbs<br />

• Einzel- oder Gruppenhaltung<br />

• Abmessungen und Material des Terrariums<br />

• Bodengrund im Terrarium<br />

• Versteck- und Klettermöglichkeiten im Terrarium<br />

• Vorhandensein eines Wassernapfes<br />

• Temperaturzonen<br />

• Luftfeuchte<br />

• Beleuchtung (UV-Anteil der Beleuchtung)<br />

• Verwendete Wärmequellen<br />

• Futter<br />

• Futterzusätze (Vitamin- und Calciumpräparate)<br />

• Durchführung der Winterruhe<br />

• Durchführung regelmäßiger Kotuntersuchungen sowie Entwurmungen<br />

Weiterhin wurde der Halter nach Regelmäßigkeit und Auffälligkeiten des Kot– und<br />

Urinabsatzes sowie der Futteraufnahme befragt. Bei der klinischen Allgemeinuntersuchung<br />

wurde zunächst das allgemeine Verhalten sowie der Ernährungs- und Pflegezustand beurteilt.<br />

Anschließend wurden die Haut und die Schleimhäute auf ihre Farbe bzw. andere<br />

Auffälligkeiten hin untersucht. Weiterhin wurde der Augen- und Nasenbereich beurteilt sowie<br />

die Festigkeit des Kiefers. Die Gliedmaßen wurden palpiert und die Vollständigkeit der Zehen<br />

überprüft. Schwanz und Kloake wurden angesehen und auf Besonderheiten hin untersucht.<br />

Zuletzt wurde das Abdomen von kranial nach kaudal palpiert unter besonderer Beachtung der<br />

Füllung des Magen-Darm-Traktes und der Konsistenz der Ingesta. Auch auffällige<br />

Umfangsvermehrungen oder Verdickungen wurden vermerkt. Gemessen wurden außerdem<br />

das Körpergewicht, die Kopf-Rumpflänge und die Kopflänge des Tieres.<br />

- 59 -


3.2.2. Ultraschalluntersuchung<br />

3.2.2.1. Untersuchungsgang<br />

Die Ultraschalluntersuchung wurde stets nach gleichem Schema durchgeführt. Der gesamte<br />

Zölomhöhlenbereich, sowie sämtliche Organe wurden mit der Ultraschall-Sonde abgefahren<br />

und die Lage, Textur sowie Echogenität der Organe beurteilt und dokumentiert. Zu Beginn<br />

wurde das Herz aufgesucht und im Quer-und Längsschnitt festgehalten. Anschließend wurde<br />

die Gallenblase aufgesucht, welche sich im mittleren Bereich der Leber zwischen den zwei<br />

Hauptlappen befindet. Die Leber sowie die Gallenblase wurden nun in ihren Ausdehnungen<br />

<strong>komplett</strong> umfahren und in Längs- und Querschnitten bildlich festgehalten. Am kranialen Ende<br />

der Leber wurde die Vena cava caudalis aufgesucht. An den kaudalen Enden der beiden<br />

Leberlappen wurden jeweils die Übergänge zum Fettkörper aufgesucht und bildlich<br />

festgehalten, da sich auf diese Weise die Textur und Echogenität der Leber im Vergleich zum<br />

Fettkörper am besten bestimmen liessen. Der Fettkörper wurde schließlich in seiner<br />

<strong>komplett</strong>en Ausdehnung umfahren. Im weiteren Verlauf wurde der mittlere<br />

Zölomhöhlenbereich aufgesucht und die Ausdehnung des Magen-Darm-Traktes dargestellt.<br />

Hierbei wurden Bilder vom Magen-Darm-Trakt in Längs- und Querschnitten festgehalten.<br />

Vom Dünndarmbereich wurden, sofern möglich, mehrere Quer- und Längsschnitte<br />

festgehalten und Messungen der Darmwanddicke vorgenommen. Beurteilt wurden insgesamt<br />

auch die Motilität und der Inhalt des gesamten Magen-Darm-Traktes. Weiterhin wurden die<br />

Ovarien bzw. die Hoden rechts und links der Mittellinie aufgesucht. Diese wurden ebenfalls<br />

jeweils in Quer- und Längsschnitten dargestellt und vermessen. Zuletzt wurden, sofern<br />

darstellbar, die rechte und linke Niere im kaudalen Körperdrittel aufgesucht und im Bild<br />

festgehalten. In einem zweiten Durchlauf wurde der Rumpf des Tieres, analog zur<br />

röntgenologischen Untersuchung, von kranial nach kaudal in drei Drittel eingeteilt (Abb.3).<br />

Anschließend wurden die aufgefundenen Organe den Körperarealen zugeordnet und dies<br />

tabellarisch und als Zeichnung dokumentiert sowie letztendlich im Vergleich zu den<br />

Ergebnissen im Röntgenbild statistisch ausgewertet.<br />

- 60 -


Ventralansicht<br />

Abbildung 3: Einteilung der Zölomhöhle zur sonographischen Lokalisation der<br />

verschiedenen Organe<br />

3.2.2.2. Messung und Beurteilung<br />

Die Dicke der Darmwand wurde, wenn möglich, an drei verschiedenen Stellen des Darmes<br />

gemessen. In einigen Fällen war dies nicht möglich, da manche Tiere einen stark gefüllten<br />

Magen-Darm-Trakt aufwiesen, der teilweise eine immense Schallauslöschung verursachte.<br />

Die Hoden wurden jeweils quer und längs vermessen. Diese Messung wurde zwei Mal<br />

durchgeführt. An den Ovarien wurden jeweils drei Funktionskörper aufgesucht und<br />

vermessen. Soweit möglich wurden die größten und auch kleinsten Follikel beurteilt. Die<br />

Gallenblase wurde quer und längs vermessen. Diese Messung wurde ebenfalls zwei Mal<br />

durchgeführt. Alle Messergebnisse wurden tabellarisch dokumentiert und statistisch<br />

ausgewertet.<br />

3.2.2.3. Lage und Fixation der Tiere sowie Positionierung des Schallkopfes<br />

Die Tiere wurden während der Untersuchung von einer Hilfsperson fixiert. Diese hielt die<br />

Tiere in senkrechter Position unter Fixation der Gliedmaßen und des Schwanzes.<br />

Abwehrbewegungen der Tiere konnten auf diese Weise weitgehend vermieden werden<br />

(Abb.4). Auch das Verhalten der Tiere sprach für einen relativ geringen Stresspegel, da sie<br />

- 61 -<br />

Kraniale Begrenzung:<br />

Kopfansatzlinie<br />

Kaudale Begrenzung:<br />

Gerade Verbindungslinie auf<br />

Höhe des Ansatzes der<br />

Hinterbeine


weiterhin aufmerksam und lebhaft blieben und in den meisten Fällen keine Verfärbung des<br />

Bartes zeigten. Zunächst wurde nun Gel auf das ventrale Abdomen der Tiere aufgebracht und<br />

gut verrieben um ein Einschließen von Luft unter den Schuppen zu vermeiden. Anschließend<br />

konnte der Schallkopf auf das ventrale Abdomen aufgesetzt werden, wobei darauf geachtet<br />

wurde, dass der kraniale Teil des Schallkopfes (entspricht der linken Seite des Monitorbildes)<br />

in Richtung des Kopfes bzw. bei Querschnitten zur rechten Seite des Tieres zeigte. Ein<br />

Verbringen der Tiere in Rückenlage wurde bewusst vermieden, um Druck auf die Lunge und<br />

eine damit verbundene Atemnot zu vermeiden. Sofern die Tiere ein eher ruhiges<br />

Temperament zeigten, wurden sie vom Untersucher selbst mit der linken Hand in einer<br />

aufrecht stehenden Position fixiert. Mit der anderen Hand konnte der Schallkopf benutzt<br />

werden (Abb.5). Zum Aufzeichnen von Bildern und kurzen Loops wurde der Fußschalter<br />

eingesetzt.<br />

- 62 -


Abbildung 4: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame mit Fixation durch Hilfsperson<br />

Abbildung 5: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame ohne Hilfsperson<br />

- 63 -


3.2.2.4. Vorversuche im Wasserbad<br />

In Vorversuchen wurde die Praktikabilität der Ultraschalluntersuchung im Wasserbad durch<br />

die Wand eines transparenten Plastikbehälters hindurch überprüft. Die Tiere wurden hierbei in<br />

einen Plastikbehälter gesetzt, der mit handwarmem Wasser soweit aufgefüllt wurde, dass die<br />

Tiere noch bequem ihren Kopf aus dem Wasser strecken konnten. Der Schallkopf wurde nun<br />

nach großflächigem Aufbringen von Gel auf die Außenseite des Plastikbehälters ventral des<br />

Tieres aufgesetzt. Das Tier wurde von oben nur locker fixiert, sodass es sich nicht vom Platz<br />

bewegen konnte. Das gesamte ventrale Abdomen wurde abgefahren und die Bildqualität und<br />

Abbildung der Organe wurden beurteilt. Weiterhin wurde der Stresspegel der Tiere anhand<br />

ihres Verhaltens während der Untersuchung beurteilt. Diese Technik wurde in den<br />

Hauptversuchen nicht weiter verfolgt, da sie verglichen mit der vorher beschriebenen direkten<br />

Schallmethode schlechtere Bilder und Messergebnisse lieferte.<br />

3.2.3. Röntgenologische Untersuchung<br />

Die Tiere wurden für die Untersuchung nicht sediert. Röntgenbilder wurden in zwei Ebenen<br />

angefertigt (dorso-ventral und latero-lateral), wobei die Tiere direkt auf der Röntgenplatte<br />

platziert wurden. Für die dorso-ventrale Aufnahme konnten die Tiere in physiologischer<br />

Position auf die Röntgenkassette gesetzt werden. Die latero-laterale Aufnahme wurde durch<br />

Fixieren des Tieres in rechter Seitenlage und Herausziehen der Vorder- und Hintergliedmaßen<br />

bewerkstelligt. Die Beurteilung des Röntgenbildes erfolgte durch eine reptilienkundige<br />

Tierärztin systematisch nach Organsystemen. Das Skelett wurde nach Grad der Kalzifikation<br />

und allgemeinem Knochenwachstum beurteilt. Die Befunde wurden nach unten aufgeführtem<br />

Beurteilungsschema in vier Grade eingeteilt (Tab.4). Die Lunge wurde auf Verschattungen<br />

und Ausdehnung des Lungenfeldes hin untersucht. Bei der Beurteilung des Magen-Darm-<br />

Traktes wurde auf die allgemeine Ausdehnung und Fülle sowie auf das Vorhandensein von<br />

röntgendichtem Material und Gasansammlungen geachtet. Die Größe der Leber, sowie die<br />

Ausdehnung des Magen-Darm-Traktes wurden beurteilt, soweit dies eindeutig im<br />

Röntgenbild abgrenzbar schien. Nieren und Milz konnten nicht beurteilt werden, da sie in<br />

keinem Fall eindeutig abzugrenzen waren. Die Geschlechtsorgane konnten nicht in allen<br />

Fällen beurteilt werden. Eindeutig darstellbar waren Ovarien, die sich in fortgeschrittenen<br />

Stadien der Follikelanbildung bzw. bereits in der Eianbildung befanden. Frühe Stadien der<br />

Follikelanbildung und Hoden konnten nicht eindeutig zugeordnet werden. Der Rumpf des<br />

Tieres wurde anschließend anhand der Rumpflänge von kranial nach kaudal in drei gleich<br />

lange Körperareale eingeteilt. In einer zweiten Betrachtung des Röntgenbildes wurden nun die<br />

eindeutig abgrenzbaren Strukturen wie Leber, MDT, Ovar und Fettkörper den Arealen der<br />

Zölomhöhle zugerechnet und tabellarisch erfasst.<br />

- 64 -


Tabelle 4: Einteilung der Befunde der Skelettkalzifizierung im Röntgenbild<br />

Skelettkalzifizierung Befund im Rö-Bild<br />

mäßig • Dünne, undeutlich erkennbare Kortikalis<br />

• Auftreibungen/ unregelmäßige Verschattungen und<br />

Aufhellungen an mehreren Knochen<br />

• Deutliche Deviation insbesondere der langen<br />

Röhrenknochen<br />

mittelgradig • Kortikalis dünn, aber deutlich erkennbar<br />

• Auftreibungen/unregelmäßige Verschattungen und<br />

Aufhellungen nur in 1-2 Knochen sichtbar<br />

• Nur sehr leichte Deviation sichtbar<br />

gut • Kortikalis dick und gut sichtbar<br />

• Max. ein Knochenbereich mit<br />

Auftreibungen/Verschattungen/Aufhellungen<br />

• Keine Deviation<br />

sehr gut • Kortikalis dick und gut sichtbar<br />

3.2.4. Laboruntersuchung<br />

3.2.4.1. Blutentnahmetechnik<br />

• Keine Auftreibungen/Verschattungen/Aufhellungen der<br />

Knochen<br />

• Keine Deviation<br />

Die Blutentnahme erfolgte ventral am Schwanz aus der Vena coccygea ventralis. Hierfür<br />

wurde der Schwanz des Tieres mittels Daumen und Zeigefinger der linken Hand fixiert und<br />

zunächst an entsprechender Stelle (ca. mittleres Schwanzdrittel) mit 70%igem Alkohol<br />

gereinigt und desinfiziert. Der Einstich erfolgte in der Medianen des Schwanzes in einem<br />

Winkel von 50-60° exakt zwischen zwei Schuppen. Die Kanüle wurde vorsichtig bis zur<br />

Schwanzwirbelsäule vorgeschoben, minimal aspiriert und dann die Kanüle langsam<br />

zurückgezogen. Sobald Blut im Konus sichtbar war, wurde die Kanüle in der Stellung<br />

belassen und aspiriert. Je nach Größe des Tieres wurde mittels einer 22G-Kanüle und einer 1ml-Spritze<br />

0,5 - 1 ml Blut entnommen. Die 1-ml-Spritze wurde nicht mit Heparin gespült und<br />

es trat kein vorzeitiges Gerinnen des Blutes in der Kanüle oder Spritze auf. Nach Abnahme<br />

der Kanüle wurde das Blut in ein mit Lithium-Heparin beschichtetes Polysterol-Röhrchen<br />

verbracht. Ohne vorheriges Schwenken wurde daraus sofort ein Mikrohämatokritröhrchen mit<br />

Blut befüllt und anschließend durch Kittsubstanz verschlossen. Schließlich wurde das<br />

Lithium-Heparin-Röhrchen zügig geschwenkt, um ein Gerinnen des Blutes im Röhrchen zu<br />

- 65 -


verhindern. Nach maximal 10 Minuten wurden die Blutproben mittels der Zentrifuge EBA<br />

21 zentrifugiert, der Überstand abgenommen und dem Hitachi 912 übergeben. Die<br />

Untersuchungen im Reflovet, sowie im Blutgas-Elektrolytsystem Rapidlab 865 wurde ohne<br />

vorherige Zentrifugation durchgeführt.<br />

3.2.4.2. Bestimmung der Blutparameter<br />

Der Hitachi 912 basiert auf einem nasschemischen Analyseverfahren. Folgende Werte<br />

wurden mittels des Hitachi bestimmt:<br />

• Alanin-Aminotransferase = ALT (in U/L)<br />

• Aspartat-Aminotransferase = AST (in U/L)<br />

• Glutamatdehydrogenase = GLDH (in U/L)<br />

• Alkalische Phosphatase = AP (in U/L)<br />

• Creatinkinase = CK (in U/L)<br />

• Cholinesterase = CHE (in U/L)<br />

• Harnsäure = UA (in mg/dL)<br />

• Harnstoff = Hast (in mg/dL)<br />

• Cholesterol = Chol ( in mg/dL)<br />

• Gesamt-Bilirubin =Bili (in mg/dL)<br />

• Glukose = Glu (in mg/dL)<br />

• Fruktosamin = Fru (in µmol/L)<br />

• Gesamteiweiß = GE (in g/dL)<br />

• Albumin = Alb (in g/dL).<br />

• Gesamtkalzium = Ca ges (in mmol/L)<br />

• Anorganischer Phosphor = P (in mmol/L)<br />

Mit Hilfe des Trockenanalysegerätes Reflovet wurde zusätzlich zum Hitachi eine<br />

Doppelbestimmung für die folgenden drei Werte durchgeführt:<br />

• Harnsäure = UA (in mg/dL)<br />

• Creatinkinase = CK (in U/L)<br />

• Aspartat-Aminotransferase = AST (in U/L)<br />

Das vollautomatische Blutgas-Elektrolytsystem Rapidlab 865 wurde zur Bestimmung<br />

folgender Elektrolyte verwendet:<br />

• Ionisiertes Natrium = Na+(in mmol/L)<br />

• Chlorid = Cl- (in mmol/L)<br />

- 66 -


• Ionisiertes Kalzium = Ca2+(in mmol/L)<br />

• Ionisiertes Kalium = K+ (in mmol/L)<br />

• pH-Wert = pH<br />

Der Hämatokrit = Htk (in %) wurde mit Hilfe von Mikrohämatokritröhrchen im Haematokrit<br />

210 bestimmt.<br />

Die Ergebnisse wurden tabellarisch aufgelistet und anschließend statistisch ausgewertet.<br />

3.2.4.3. Parasitologische Kotuntersuchung<br />

Der Kot der Tiere wurde unmittelbar vor bzw. nach dem Untersuchungstermin an der<br />

Tierärztlichen Hochschule in das Untersuchungslabor Exomed in Berlin eingeschickt. Hierzu<br />

wurde der Kot aus dem Terrarium oder aus dem Wasserbad aufgesammelt und sofort<br />

verschickt bzw. bei Versand am nächsten Tag bis dahin kühl gelagert. Ein beigefügtes<br />

Anschreiben stellte die Zugehörigkeit des Kotes zu dem jeweils untersuchten Tier sicher.<br />

Außerdem wurde das Datum des Einsammelns des Kotes vermerkt. Im Institut Exomed in<br />

Berlin wurden die Proben bei ausreichend flüssiger Konsistenz nativ mikroskopisch<br />

untersucht. Sofern die Proben zu trocken waren, wurden sie mit physiologischer<br />

Kochsalzlösung verdünnt. Die durchschnittliche Durchmusterung der Kotprobe betrug etwa 5<br />

– 15 min. Die Stärke des Befalls wurde semiquantitativ in drei Grade eingeteilt (Tab. 5). Die<br />

Ergebnisse wurden tabellarisch zusammengefasst und statistisch ausgewertet.<br />

- 67 -


Tabelle 5: Einteilung der Befallsstärke der aufgefundenen Parasitenspezies in den<br />

Bartagamen-Kotproben<br />

Parasit Befallsstärke:<br />

Oxyuren Ggr.: 1-10 Eier<br />

Mgr.: 10-50 Eier<br />

Hgr.: >50 Eier<br />

- 68 -<br />

Anzahl Parasitenstadien pro Deckgläschen<br />

(Abmessung Deckgläschen: 22 x 22 mm)<br />

Kokzidien (Isospora amphibulori) Ggr.: 1-20 Oozysten<br />

Mgr.: 20-100 Oozysten<br />

Hgr.: >100 Oozysten<br />

Trichomonas Ggr.: 1-20 Trophozoiten<br />

Mgr.: 20-100 Trophozoiten<br />

Hgr.: >100 Trophozoiten<br />

Nycthotherus Ggr.: 1-10 Zysten<br />

Mgr.: 10-50 Zysten<br />

Hgr.: >50 Zysten<br />

Limaxamöben Ggr.: 1-5 Zysten<br />

Mgr.: 5-10 Zysten<br />

Hgr.: >10 Zysten<br />

3.2.5. Statistische Auswertungen<br />

Die statistische Auswertung der Daten erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />

Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Tierärztlichen Hochschule<br />

Hannover. Die deskriptive Statistik der Ultraschall-Messdaten, der Laborparameter und die<br />

Korrelationsanalysen von Hodenlänge und Körperlänge, sowie die daraus abgeleiteten<br />

graphischen Darstellungen wurde mittels des Statistikprogramms SAS® angefertigt.<br />

Für die beschreibende Statistik wurden folgende Kenngrößen berechnet:<br />

• Minimalwert = Min<br />

• Maximalwert = Max<br />

• Median<br />

• Quantile = Lower Quartil, Upper Quartil und Median<br />

Die Quantile sind ein Streuungsmaß, das bei einer normalverteilten Grundgesamtheit<br />

angewendet wird. Das untere Quartil oder 25% Quantil bezeichnet den Messpunkt, an<br />

dem genau 25% der Messwerte unterhalb und 75% oberhalb liegen. Das obere Quartil<br />

oder 75% Quantil bezeichnet den Messpunkt, an dem genau 75% unterhalb und 25%


oberhalb liegen. Der Median oder 50% Quantil bezeichnet den Messpunkt, an dem<br />

genau 50% oberhalb und 50% unterhalb liegen. Der Interquartilbereich befindet sich<br />

zwischen dem unteren und dem oberen Quartil.<br />

Bei den Blutparametern und den Ultraschall-Messwerten traten verschiedene Arten von<br />

Verteilungen auf. Einerseits waren einige Werte normalverteilt, andere rechts- oder<br />

linksschief oder auch überhaupt keinem Verteilungsmuster zuzuordnen. Daher wurden die<br />

genannten statistischen Kenngrößen zur Beschreibung der Daten verwendet und zur<br />

Veranschaulichung die Darstellung im Boxplot gewählt.<br />

Graphische Darstellung im Boxplot:<br />

x<br />

Korrelationsanalyse:<br />

Median<br />

Interquartilbereich<br />

x = arithmetischer Mittelwert<br />

Maximalwert<br />

Minimalwert<br />

Da aufgrund der Punktwolke ein monotoner Kurvenverlauf zwischen der Hodenlänge und der<br />

Rumpflänge vermutet wurde, konnte der Spearmansche Rangkorrelationskoeffizient (rspear)<br />

berechnet werden. Er beschreibt die Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen, die<br />

eine monotone wachsende oder fallende Abhängigkeit zeigen. Zusätzlich wurde die<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit p angegeben. Als statistisch signifikant wurden Werte von p < 0,05<br />

angesehen.<br />

- 69 -


4. Ergebnisse<br />

4.1. Klinische Untersuchung<br />

Die klinische Untersuchung der Tiere verlief in den meisten Fällen unauffällig. Zum Teil<br />

konnten geringgradige Veränderungen festgestellt werden, die aber für die folgenden<br />

Untersuchungen als unerheblich eingestuft wurden und nicht zum Ausschluss führten. Bei<br />

einigen Tieren konnten beispielsweis kleinere Verletzungen der Haut und des<br />

Weichteilgewebes, insbesondere im Bereich der Zehen oder des Schwanzes beobachtet<br />

werden. In vielen Fällen waren Anteile der Schwanzspitze, Krallen oder einzelne<br />

Zehenglieder nicht mehr vorhanden, wodurch die Tiere jedoch in keiner Weise beeinträchtigt<br />

waren. Einem Tier fehlte die linke Hintergliedmaße distal des Knies, da diese wegen einer<br />

Bissverletzung durch das Partnertier vor einigen Monaten amputiert werden musste. Zwei<br />

Tiere wiesen alte Unterkieferfrakturen auf, die aber bereits gut verheilt waren und die<br />

Futteraufnahme sowie das Allgemeinbefinden nicht störten. In einem Fall konnte ein<br />

geringgradiger Milbenbefall nachgewiesen werden, der nach den Untersuchungen behandelt<br />

wurde. Eine Bartagame wies eine lokale Schleimhautentzündung und -zubildung im<br />

Unterkieferbereich auf, die bei der Futteraufnahme aber keine Probleme bereitete. Sie wurde<br />

nach den Untersuchungen mit Jodlösung behandelt. Alle 42 untersuchten Tiere zeigten laut<br />

Besitzer eine ungestörte Futteraufnahme, sowie ein regelmäßiges Kot- und<br />

Urinabsatzverhalten. Allgemeinbefinden und Verhalten wurden von den Besitzern ebenfalls<br />

als normal und unauffällig beurteilt, dies konnte auch während der klinischen Untersuchung<br />

bestätigt werden.<br />

- 70 -


4.2. Ultraschalluntersuchung der Organe<br />

4.2.1. Herz<br />

Das Herz der Bartagame befindet sich in einer für die sonographische Untersuchung<br />

ungünstigen Position. Es wird von den Knochen des Schultergürtels umrahmt und ist daher<br />

der Ultraschalluntersuchung nur sehr begrenzt zugänglich. Mittels Ultraschall wurde stets<br />

versucht, das Herz in zwei verschiedenen Schnitten darzustellen. Der erste Schnitt wurde<br />

durch die Längsachse des Herzens gelegt, wobei der Schallkopf-Pol Richtung Kopf zeigte<br />

(Abb.6). Der zweite Schnitt versucht eine Querachse darzustellen, indem der Schallkopf-Pol<br />

quer zur Körperachse nach rechts geschwenkt wurde (Abb.7). Um die Behinderung des<br />

Ultraschalls durch die Knochen des Schultergürtels so gut wie möglich zu umgehen, wurde<br />

der Schallkopf etwa im 45° Winkel nach kranial gekippt, sodass sich in den meisten Fällen<br />

ein schräger Querschnitt des Herzens ergab. Das Herz ließ sich zwar in allen Fällen auffinden,<br />

dennoch konnten durch die genannten Schwierigkeiten nur selten einzelne Strukturen klar<br />

erkannt und dargestellt werden. Bei einigen Tieren konnten jedoch Anteile der<br />

Ventrikelwände sowie das Ventrikellumen identifiziert werden. Die Ventrikelwände zeigten<br />

sich hierbei von mittlerer Echogenität, das Lumen anechogen.<br />

Vw<br />

Abbildung 6: Längsschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♀, 282g): Vw = Ventrikelwand, VLu =<br />

Ventrikellumen<br />

- 71 -<br />

VLu


Abbildung 7: Querschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♂, 490g): Vw = Ventrikelwand, VLu =<br />

Ventrikellumen<br />

4.2.2. Leber<br />

VLu<br />

Die Leber befand sich bei allen Tieren im ersten und zweiten Drittel der Zölomhöhle (in drei<br />

Fällen reichte sie sogar bis ins dritte Drittel). Sie konnte bei allen Tieren leicht aufgefunden<br />

und in Längs- und Querschnitten dargestellt werden. Ihr Parenchym war von mittlerer<br />

Echogenität und homogener Struktur. Sie wurde von Gefäßen, die sich als anechogene<br />

Bereiche mit hyperechogener Wand darstellten, durchzogen. Die Vena cava konnte im<br />

kranialen Teil der Leber stets aufgefunden und etwa bis zur Mitte der Leber nach kaudal<br />

verfolgt werden (Abb.8). In einigen Fällen konnte mittels Doppler ein pulsatiler Blutfluss in<br />

der V. cava nachgewiesen werden (Anhang Abb. 30). Weder Pfortader, Aorta noch<br />

Gallengänge konnten sicher zugeordnet werden. Die zwei Hauptlappen der Leber konnten am<br />

rechten und linken Rand der Körperhöhle nach kaudal verfolgt werden und grenzten in vielen<br />

Fällen an den Fettkörper, der von kaudal nach kranial ragte. Dies ermöglichte bei einem<br />

Großteil der Tiere beide Gewebe in einem Bildausschnitt festzuhalten und zu vergleichen. In<br />

den meisten Fällen war die Leber im Vergleich zum Fettkörper hypoechogen (Abb.9). Bei<br />

einigen Tieren jedoch stellte sich die Leber isoechogen (insgesamt sechs von 42 Tieren) bzw.<br />

sogar hyperechogen (insgesamt sieben von 42 Tieren) als der angrenzende Fettkörper dar<br />

(Anhang Abb. 31 und 32).<br />

Vw<br />

- 72 -


Abbildung 8: P. vitticeps, ♂, 420g. Le = Leber, V.c. = Vena cava, Gb = Gallenblase<br />

Abbildung 9: Leber und Fettkörper (Leber hier hypoechogener als Fettkörper) (P. vitticeps,<br />

♀, 390g). Le = Leber, Fk = Fettkörper<br />

4.2.3. Gallenblase<br />

Le<br />

V.c.<br />

L<br />

Die Gallenblase ist bei der Bartagame im zweiten Körperdrittel rechtsseitig lokalisiert. Sie ist<br />

an den rechten Leberlappen angeschlossen. Sie konnte, bis auf zwei Ausnahmen, bei allen<br />

untersuchten Tieren aufgefunden werden. Ihre Größe und Form variierte sehr stark. Sie stellte<br />

- 73 -<br />

Fk<br />

Gb


sich als anechogene, rundlich-ovoide, teilweise auch kantige Struktur mit hyperechogener<br />

Begrenzungslinie dar (Abb.10). In vier Fällen konnten Veränderungen der Gallenblase<br />

festgestellt werden. Hier waren die Wände verdickt bzw. der Inhalt der Gallenblase stellte<br />

sich inhomogen und hypoechogen dar (Anhang Abb. 33).<br />

Abbildung 10: Anechogene Gallenblase (P. vitticeps, ♂, 475g). Gb = Gallenblase, Le =<br />

Leber<br />

4.2.4. Magen-Darm-Trakt<br />

Gb<br />

Der Magen-Darm-Trakt ließ sich bei allen Tieren darstellen und meist eindeutig in den letzten<br />

beiden Körperdritteln abbilden. In 9 von 42 Fällen konnte er jedoch auch gut im ersten<br />

Körperdrittel aufgefunden werden. Bei starkem Füllungszustand des Magen-Darm-Traktes<br />

kam es teilweise zu starken Behinderungen der Ultraschalluntersuchung, da der inhomogene,<br />

teilweise auch mit Luft durchsetzte Inhalt starke Schallauslöschungen hervorrief (Abb.12 und<br />

<strong>13</strong>). Auch die Beurteilung der Darmwand war in vielen Fällen nur eingeschränkt bzw. nur an<br />

wenigen Stellen möglich, da die Füllung des Darmes die Darstellung der einzelnen Schichten<br />

der Darmwand deutlich einschränkte. In den Fällen, in welchen die Dünndarmwand deutlich<br />

abgrenzbar war, konnten bis zu fünf Schichten dargestellt werden (Abb.11). Von außen nach<br />

innen waren das die folgenden:<br />

• Hyperechogene Linie als Abgrenzung zur Serosa<br />

• Anechogenes Band der Tunica muscularis<br />

• Hyperechogene Linie als Abgrenzung zur Submukosa<br />

• Anechogenes Band der Mukosa<br />

• Hyperechogens Linie als Abgrenzung zum Darminhalt.<br />

- 74 -<br />

Le


Im Enddarmbereich konnte bei einigen Tieren physiologischerweise eine deutliche<br />

Flüssigkeitsansammlung festgestellt werden (Anhang Abb. 34).<br />

Abbildung 11: Dünndarm mit fünf erkennbaren Darmwandschichten (P. vitticeps, ♂, 308g).<br />

Di = Darminhalt, Dw = Darmwand<br />

- 75 -<br />

Dw<br />

Di


Abbildung 12: Schallauslöschung durch Darminhalt (P. vitticeps, ♀, 250g). Di = Darminhalt<br />

Abbildung <strong>13</strong>: Gefüllter Magen (P. vitticeps, ♂, 247g). Le = Leber, Ma = Magen, Hd =<br />

Hoden<br />

4.2.5. Gonaden<br />

Di<br />

Le<br />

Ma<br />

Die Gonaden konnten bei allen untersuchten Tieren aufgefunden werden. Sie befanden sich<br />

im mittleren Teil der Zölomhöhle und konnten fast immer am Übergang vom zweiten zum<br />

- 76 -<br />

Di<br />

Hd


dritten Körperdrittel aufgefunden werden. Je nach Funktionszustand dehnten sich vor allem<br />

die weiblichen Gonaden stark nach kranial und kaudal aus.<br />

4.2.5.1. Hoden<br />

Die Hoden wurden bei allen männlichen Tieren eindeutig identifiziert. Sie waren von ovoider<br />

Form und hatten eine homogene Struktur von mittlerer Echogenität, ähnlich der Leber. Die<br />

Hodenkapsel stellte sich als hyperechogene dünne Linie um den Hoden dar. Der Hoden<br />

konnte in Längs-und Querschnitten dargestellt und abgemessen werden (Abb.14 und 15). In<br />

einigen Fällen war die <strong>komplett</strong>e Darstellung des Hodens schwierig, da sich immer wieder<br />

Darmschlingen, deren Inhalt Schallauslöschungen hervorriefen, über den Hoden schoben. Bei<br />

zwei Tieren konnten sehr deutliche Größenunterschiede festgestellt werden (Anhang Abb.<br />

35), bei den restlichen Tieren waren beide Hoden etwa gleich groß.<br />

Hd<br />

Abbildung 14: Hoden im Längsschnitt mit deutlicher hyperechogener Kapsel (P. vitticeps, ♂,<br />

420g). Hd = Hoden<br />

- 77 -


Abbildung 15: Beide Hoden zusammen im Querschnitt (P. vitticeps, ♂, 247g). rHd = rechter<br />

Hoden, lHd = linker Hoden, Fk = Fettkörper<br />

4.2.5.2. Ovarien<br />

Fk<br />

Bei allen weiblichen Tieren (23 Tiere) gelang es, die Ovarien anhand ihrer Funktionskörper<br />

zu identifizieren und zu vermessen. Es konnten prävitellogene und vitellogene Follikel sowie<br />

Eier dargestellt werden. Das Ovar mit prävitellogenen Follikeln war als traubenförmige<br />

Struktur zu erkennen. Die prävitellogenen Follikel stellten sich anechogen mit<br />

hyperechogener Begrenzungslinie dar. In einigen Fällen war das Zentrum bereits geringgradig<br />

hypoechogen, sodass angenommen wurde, dass diese Follikel bereits zu vitellogenen<br />

heranreiften (Abb.16). Reife vitellogene Follikel zeigten sich als runde Strukturen von<br />

mittlerer Echogenität mit einem rundlichen anechogenem Bereich im Zentrum und<br />

geringgradig hyperechogener Begrenzungslinie (Abb.17). Eier sind vom Erscheinungsbild<br />

den vitellogenen Follikeln ähnlich. Sie sind jedoch im Gegensatz zu diesen von länglichovoider<br />

Form und ihre Schale ist dicker und hyperechogener. Außerdem weisen sie zusätzlich<br />

einen unregelmäßigen anechogenen Bereich am Rand auf (Abb.18). Bei 8 von 23 Bartagamen<br />

konnten vitellogene und prävitellogene Follikel zeitgleich aufgefunden werden. In fünf von<br />

23 Fällen wurden ausschließlich vitellogene Follikel, bei sieben von 23 Bartagamen nur<br />

prävitellogene Follikel dargestellt. Eier wurden bei drei Tieren gefunden. Bei zwei Tieren, die<br />

Eier hatten, konnten zusätzlich prävitellogene bzw. vitellogene Follikel gefunden werden. Bei<br />

vier Tieren konnten auch geringgradige Abweichungen von der normalen Follikelstruktur<br />

dokumentiert werden. Hierbei traten vor allem verschiedene Veränderungen der<br />

Follikelschale auf, aber auch Unregelmäßigen im echogenen Bereich vitellogener Follikel<br />

(Anhang Abb. 36 - 38). Bei einem Tier konnte die prävitellogenen Follikel umgebendes<br />

- 78 -<br />

rHd<br />

lHd


hypoechogenes Gewebe dargestellt werden, bei welchem es sich höchstwahrscheinlich um<br />

Ovar- und Uterusstrukturen handeln dürfte (Anhang Abb. 39).<br />

pvF<br />

bvF<br />

Abbildung 16: prävitellogene Follikel, teilweise schon im Übergang zu vitellogener Struktur<br />

(P. vitticeps, ♀, 201g). pvF = prävitellogener Follikel, bvF = beginnend vitellogener Follikel<br />

- 79 -


Abbildung 17: Vitellogene Follikel (P. vitticeps, ♀, 390g). vF = vitellogener Follikel<br />

Abbildung 18: Ei im Längsschnitt (P. vitticeps, ♀, 273g).<br />

4.2.6. Nieren<br />

vF<br />

Ei<br />

vF<br />

Die Nieren lagen bei der Bartagame weitgehend im knochengeschützten Beckenkanal.<br />

Dennoch waren Anteile der Nieren bei 37 von 42 Tieren darstellbar. Es wird vermutet, dass in<br />

den Fällen, in denen die Nieren nicht darstellbar waren, sie sich nur schlecht vom Fettkörper<br />

- 80 -<br />

vF


zw. vom umliegenden Muskelgewebe abgrenzten bzw. deutlich durch die Schallauslöschung<br />

des Knochens überlagert wurden. Die Nieren variierten erheblich in ihrer Struktur und<br />

Echogenität. Sie waren von langgestreckter Form und geringer bis mittlerer Echogenität,<br />

ähnlich bzw. geringgradig dunkler als die Leber. Zudem konnten die Nieren mehr oder<br />

weniger stark von einer zentralen hyperechogenen Linie durchzogen sein oder in einigen<br />

Fällen auch mit hyperechogener Fleckung oder Bänderung versehen sein. Diese fleckige<br />

Bänderung der Niere wurde ausschließlich bei den männlichen Tieren beobachtet, wenn auch<br />

nicht bei allen. Bei weiblichen Tieren erschien die Niere durchgehend homogener. Weiterhin<br />

besaßen die Nieren stets eine hyperechogene Begrenzungslinie. Die Nieren konnten in<br />

Querschnitten und Längsschnitten erfasst werden (Abb.19, 20 und 21). Für die Querschnitte<br />

wurde der Schallkopf vom kaudalen Körperdrittel aus etwa im 45° Winkel Richtung<br />

Beckenkanal geschwenkt. Auf diese Weise konnten kraniale Anteile der Nieren dargestellt<br />

werden. Für die Längsschnitte wurde der Schallkopf-Pol Richtung Kopf gedreht und auf den<br />

kaudalen Zölomhöhlenbereich bzw. den Beckenkanalbereich gelegt. Durch Schwenken des<br />

Schallkopfes von rechts nach links konnten beide Nieren dargestellt werden, jedoch konnten<br />

stets Schallauslöschungen durch Knochen des Beckens beobachtet werden.<br />

Abbildung 19: Hypoechogene Niere im Längsschnitt mit zentraler hyperechogener Linie,<br />

unterbrochen durch Schallauslöschungen (P. vitticeps, ♂, 141g). Ni = Niere<br />

- 81 -<br />

Ni


Ni<br />

Abbildung 20: Rechte Niere im Längsschnitt mit hyperechogener Fleckung (P. vitticeps, ♂,<br />

233g). rNi = rechte Niere<br />

rNi<br />

Abbildung 21: Beide Nieren im Querschnitt mit hyperechogener Fleckung (P. vitticeps, ♂,<br />

475g). rNi = rechte Niere, lNi = linke Niere<br />

- 82 -<br />

lNi


4.2.7. Fettkörper<br />

Der Fettkörper bestand aus mehreren Lappen, die vom kaudalen Körperdrittel seitlich nach<br />

kranial ziehen. In 10 von 42 Fällen reichten sie bis zum ersten Körperdrittel. In 29 Fällen<br />

erstreckten sie sich im zweiten und dritten Körperdrittel und bei drei von 42 Tieren konnten<br />

sie nur im kaudalen Körperdrittel nachgewiesen werden. Der Fettkörper war von mittlerer<br />

Echogenität, durchsetzt mit hyperechogenen Flecken und Streifen sowie von einer<br />

hyperechogenen Kapsel begrenzt (Abb.22). Die Streifung und auch die Abwesenheit von<br />

Gefäßen unterscheidet ihn vom gut durchbluteten, homogenen Lebergewebe. Wie schon<br />

erwähnt, war der Fettkörper außerdem in den meisten Fällen hyperechogener als die Leber<br />

(bei 29 von 42 Bartagamen).<br />

Fe<br />

Abbildung 22: Fettkörper mit erkennbarer Lappung (P. vitticeps, ♂, 233g). Fe = Fettkörper,<br />

Di = Darminhalt<br />

4.2.8. Milz, Pankreas, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebennieren und Thymus<br />

Bei keinem untersuchten Tier konnten diese Organe mittels Ultraschall eindeutig dargestellt<br />

werden.<br />

4.2.9. Zölomhöhle<br />

Bei der Beurteilung der Zölomhöhle wurde bei einigen Tieren freie Flüssigkeit nachgewiesen.<br />

Insgesamt konnte dies bei 16 von 42 Tieren beobachtet werden. Das Auftreten von freier<br />

Flüssigkeit konnte in drei Stärkegrade eingeteilt werden.<br />

- 83 -<br />

Di<br />

Fe


• Grad 1 = geringgradig = freie Flüssigkeit nur an einer Stelle vorhanden<br />

• Grad 2 = mittelgradig = freie Flüssigkeit an 1- 3 Stellen vorhanden<br />

• Grad 3 = hochgradig = freie Flüsigkeit an mehr als 3 Stellen vorhanden<br />

Nach dieser Einteilung konnte bei 8 Tieren geringgradig, bei sechs Tieren mittelgradig und<br />

bei zwei Tieren hochgradig freie Flüssigkeit beobachtet werden. Besonders häufig ließ sich<br />

die freie Flüssigkeit zwischen den Leberlappen oder den Lappen des Fettkörpers nachweisen,<br />

möglicherweise weil sie dort besonders gut durch den Gewebekontrast sichtbar wurde<br />

(Abb.23). Bei den meisten Tieren stellte sich die freie Flüssigkeit anechogen dar. Bei einem<br />

Tier, welches hochgradig freie Flüssigkeit aufwies, war diese jedoch hypoechogen und es<br />

stellten sich freischwebende Teilchen in der Flüssigkeit dar (Anhang Abb. 40).<br />

fFl<br />

Abbildung 23: Geringgradig freie Flüssigkeit angrenzend an den Fettkörper (P. vitticeps, ♀,<br />

236g). fFl = freie Flüssigkeit, Fe = Fettkörper<br />

4.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung<br />

Im Anschluss an die Ultraschalluntersuchung wurden aus dem gespeicherten Bildmaterial die<br />

• Dünndarmwanddicke (Dwd) (gemessen im mittleren bis kaudalen Zölomhöhlendrittel<br />

bei sichtbarer Darmwandschichtung),<br />

• Länge (GbL) und Breite (GbQ) der Gallenblase,<br />

• Follikeldurchmesser (Or = Ovar rechts und Ol = Ovar links) bzw.<br />

• Länge (EiL) und Breite (EiQ) der Eier, bzw.<br />

• Länge (HrL = rechter Hoden längs und HlL = linker Hoden längs) und Breite (HrQ =<br />

rechter Hoden quer und HlQ = linker Hoden quer) der Hoden vermessen.<br />

- 84 -<br />

Fe


Die Messergebnisse können der Tabelle (Tab.6) und der graphischen Darstellung (Abb.24)<br />

entnommen werden.<br />

Tabelle 6: Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung. N = Anzahl untersuchter Tiere. Alle<br />

weiteren Daten in cm angegeben.<br />

Parameter N Min Max Median Lower<br />

Quartil<br />

- 85 -<br />

Upper<br />

Quartil<br />

Dwd 37 0,080 0,250 0,120 0,100 0,153<br />

HrL 16 0,665 1,890 1,195 1,117 1,292<br />

HrQ 18 0,330 1,055 0,672 0,600 0,740<br />

HlL 17 0,870 1,945 1,355 1,185 1,405<br />

HlQ 17 0,410 1,045 0,730 0,620 0,765<br />

Or 20 0,206 1,166 0,803 0,315 0,931<br />

Ol 19 0,173 1,293 0,806 0,283 0,933<br />

EiL 3 1,973 2,566 2,520 1,973 2,566<br />

EiQ 3 0,993 1,476 1,375 0,993 1,476<br />

GbL 37 0,425 2,040 1,045 0,840 1,215<br />

GbQ 37 0,230 1,400 0,575 0,420 0,720<br />

DwD = Darmwanddicke, HrL = rechter Hoden längs, HrQ = rechter Hoden quer, HlL = linker<br />

Hoden längs, HlQ = linker Hoden quer, Or = rechtes Ovar, Ol = linkes Ovar, EiL = Ei längs,<br />

EiQ = Ei quer, GbL = Gallenblase längs, GbQ = Gallenblase quer


Abbildung 24: Box-Plot der Ultraschall-Messwerte verschiedener Organe bei Bartagamen<br />

(lineare Skala). Angaben in cm. DwD = Darmwanddicke, HrL = rechter Hoden längs, HrQ =<br />

rechter Hoden quer, HlL = linker Hoden längs, HlQ = linker Hoden quer, Or = rechtes Ovar,<br />

Ol = linkes Ovar, EiL = Ei längs, EiQ = Ei quer, GbL = Gallenblase längs, GbQ =<br />

Gallenblase quer<br />

- 86 -


4.4. Beziehung Hodenlänge zu Rumpflänge<br />

Für die Hodenlänge wurde eine Korrelation zur Rumpflänge geprüft. Für den rechten Hoden<br />

konnten 16 Tiere in die Berechnungen einbezogen werden, für den linken Hoden 17 Tiere<br />

(Abb.25 und 26).<br />

Abbildung 25: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />

Bartagamen. Rechter Hoden N = 16.<br />

Abbildung 26: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />

Bartagamen. Linker Hoden N = 17.<br />

Für beide Hoden ließen sich keine statistisch signifikanten Korrelationen nachweisen. Für den<br />

rechten Hoden ergibt sich rspear = 0,39 (p = 0,26), für den linken Hoden ergibt sich rspear = -<br />

0,18 (p = 0,62).<br />

- 87 -


4.5. Röntgenologische Untersuchung<br />

Die röntgenologische Untersuchung wurde bei allen 42 Tieren in zwei Ebenen durchgeführt.<br />

Das Skelettsystem wurde nach beschriebenem Beurteilungsschema in nur zwei Fällen als<br />

mäßig kalzifiziert eingestuft. In 20 Fällen war die Skelettkalzifizierung mittelgradig, in 10<br />

Fällen gut und bei weiteren 10 Tieren sehr gut. Bei der Beurteilung des Magen-Darm-Traktes<br />

fielen in 12 Fällen mittelgradig-hochgradige röntgendichte, steinchen- oder sandartige<br />

Fremdkörper auf, die aber nicht mit klinischen Symptomen einhergingen (Abb.27 und 28).<br />

Bei zwei Tieren ließ sich röntgenologisch eine starke Aufgasung des Magen-Darm-Traktes<br />

feststellen, die aber ebenfalls keine klinischen Symptome verursachte. Die Lunge konnte nicht<br />

in allen Fällen im dorsoventralen Strahlengang sicher abgegrenzt und beurteilt werden, da sie<br />

teilweise stark vom darunter liegenden Weichteilgewebe überlagert wurde. Eindeutig<br />

abgrenzbare und sichtbare Lungenfelder wurden in allen Fällen als unauffällig beurteilt.<br />

Abbildung 27: Röntgenbild, dorso-ventrale Lagerung (P. vitticeps, ♀, 201g)<br />

Abbildung 28: Röntgenbild, latero-laterale Lagerung (P. vitticeps, ♂, 279g)<br />

- 88 -


4.6. Vergleich Organdarstellbarkeit Röntgen/ Ultraschall<br />

Abschließend wurde bei 42 Tieren die Darstellbarkeit verschiedener Organe durch die beiden<br />

bildgebenden Untersuchungsverfahren Röntgen und Ultraschall verglichen. Hierbei konnte<br />

festgestellt werden, dass die Ultraschalluntersuchung dem Röntgenbild in vielen Fällen<br />

überlegen war. Eine Ausnahme davon bildete aus technischen Gründen die Lunge, da die<br />

vorhandene Luft ein Ultraschallhindernis darstellt. Hier zeigte sich die Überlegenheit des<br />

Röntgenbildes, nur in zwei Fällen konnte wegen starker Überlagerung durch den Magen-<br />

Darm-Trakt überhaupt keine Beurteilung erfolgen. Schwierigkeiten ergaben sich bei der<br />

Abbildung des Magen-Darm-Traktes im Ultraschall. Zwar waren bei allen Tieren Anteile des<br />

Magen-Darm-Traktes darstellbar, dennoch blieben oft starke Schallauslöschungen durch<br />

lufthaltige oder materialhaltige Bereiche (z.B. Steinchen) sichtbar, die eine Beurteilung<br />

sowohl des Gastrointestinaltraktes als auch weiterer Organe verhinderten. Für die<br />

röntgenologische Untersuchung waren Bereiche mit Luft oder röntgendichten Fremdkörpern<br />

für die Darstellung hilfreich, da so eine gute Kontrastierung vorlag. Nur in zwei Fällen konnte<br />

die Gallenblase im Ultraschall nicht nachgewiesen werden. Möglicherweise war sie in diesen<br />

Fällen gerade entleert und daher sehr klein oder durch Schallauslöschungen durch den<br />

Darminhalt verdeckt. In fünf von 42 Fällen gelang keine sonographische Darstellung der<br />

Nieren. Es kann vermutet werden, dass die Nieren bei diesen Tieren relativ weit im<br />

Beckenkanal lagen und sich nicht deutlich vom umgebenden Muskel- und Fettgewebe<br />

abgrenzten oder durch Schallauslöschungen der Knochen des Beckengürtels stark verdeckt<br />

wurden. Während Hoden, Nieren oder Gallenblase im Röntgen überhaupt nicht abgegrenzt<br />

werden konnten, gelang in einigen Fällen die Unterscheidung von Herz, Leber, Fettkörper und<br />

der Ovarien. Die eindeutige Identifikation von Herz und Leber gelang hierbei nur in der<br />

latero-lateralen Ansicht. Häufig waren die beiden Organe jedoch nicht eindeutig abgrenzbar,<br />

da sie vom Gastrointestinaltrakt oder auch von Stacheln der Haut überlagert waren. Ebenso<br />

konnte der Fettkörper in nur ca. einem Viertel der Fälle dargestellt werden, da er sich nicht<br />

deutlich vom Gastrointestinaltrakt bzw. vom Reproduktionstrakt abgrenzte. Gelang eine<br />

Darstellung, so war dies ausschließlich im dorso-ventralen Bild möglich. Das Ovar stellte sich<br />

im Röntgenbild erst dar, wenn die Follikel eine gewisse Größe und Struktur erreicht hatten.<br />

Sie wurden dann als rundliche Strukturen im kaudalen bis mittleren Zölomhöhlenbereich<br />

identifiziert. Eier konnten anhand ihrer ovalen Form und dünnen Verschalung identifiziert<br />

werden. Eine Übersicht über die Organdarstellbarkeit im Röntgen bzw. Ultraschall gibt<br />

Tabelle 7.<br />

- 89 -


Tabelle 7: Prozentualer Vergleich der Darstellbarkeit der Organe im Röntgenbild bzw. durch<br />

Ultraschall bei 42 Bartagamen (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />

Lunge Herz Leber Gb MDT FK Hoden Ovar Nieren<br />

Rö 95,2% 45,2% 21,4% 0% 90,5% 23,8% 0% 34,8% 0%<br />

US 0% 100% 100% 95,2% 100% 100% 100% 100% 88,1%<br />

Rö = Röntgen, US = Ultraschall, Gb = Gallenblase, MDT = Magen-Darm-Trakt, FK =<br />

Fettkörper<br />

4.7. Lage der Organe: Vergleich von Röntgen und Ultraschalluntersuchung<br />

Lunge: Die Lunge war ausschließlich im Röntgenbild darstellbar und befand sich bei den<br />

meisten Tieren im ersten bis zweiten Körperdrittel. Einige wenige Tiere blähten sich<br />

vermutlich stressbedingt stark auf, sodass die Lunge auch noch im letzten Körperdrittel<br />

abgebildet wurde.<br />

Herz: Das Herz befand sich beim Röntgen sowie auch im Ultraschall stets im ersten<br />

Körperdrittel.<br />

Leber: Im Röntgenbild war die Leber, sofern sie abgrenzbar war, stets im ersten und zweiten<br />

Körperdrittel zu sehen. Im Ultraschall konnte sie bei drei Tieren auch noch im dritten<br />

Körperdrittel dargestellt werden.<br />

Gallenblase: Die Gallenblase stellte sich ausschließlich im Ultraschall dar und war hier stets<br />

im zweiten Körperdrittel lokalisiert.<br />

Magen-Darm-Trakt: Der Gastrointestinaltrakt ließ sich bei beiden Untersuchungsmethoden<br />

überwiegend in den letzten beiden Körperdritteln darstellen. Wie schon beschrieben,<br />

erleichterte das Vorhandensein von Luft oder röntgendichten Fremdkörpern das Auffinden<br />

des Magen-Darm-Traktes im Röntgenbild. War dies der Fall, so konnte der Magen-Darm-<br />

Trakt bei einigen Probanden auch im ersten Körperdrittel identifiziert werden. Bei geringer<br />

und wenig kontrastreicher Füllung des Darms konnte dieser nur schwer abgegrenzt werden.<br />

Genau umgekehrt verhielt es sich bei der Ultraschalluntersuchung. Der Magen-Darm-Trakt<br />

konnte umso besser dargestellt werden, je weniger er mit hyperdensem Material oder Luft<br />

gefüllt war. In 9 Fällen konnte er auch im ersten Körperdrittel aufgefunden werden, wobei<br />

sechs der 9 Tiere Weibchen mit starker Reproduktionsaktivität waren. Hier war die<br />

Zölomhöhle vor allem mit Follikeln angefüllt, sodass der Magen-Darm-Trakt nun zunehmend<br />

ins erste Körperdrittel ausweichen musste. Bei den drei Männchen war der Magen-Darm-<br />

Trakt insgesamt stärker gefüllt, sodass dieser bis ins erste Körperdrittel reichte.<br />

- 90 -


Fettkörper: Der gelappte Fettkörper konnte meist in den letzten beiden Körperdritteln<br />

dargestellt werden. Bei einigen Tieren war es möglich ihn bis zum ersten Körperdrittel zu<br />

verfolgen. Dabei handelte es sich meist um recht große Tiere mit sehr guter<br />

Körperkonstitution. Bei drei sehr kleinen, mageren Tieren konnte der Fettkörper im<br />

Ultraschall nur im hinteren Körperdrittel aufgefunden werden.<br />

Hoden: Die Hoden befanden sich, bis auf eine Ausnahme, im Übergang vom zweiten zum<br />

dritten Körperdrittel und konnten nur per Ultraschall identifiziert werden.<br />

Ovar: Sowohl im Röntgen als auch im Ultraschall konnten die Ovarien vor allem in den<br />

letzten beiden Körperdritteln dargestellt werden. Wurden die Follikel sehr groß und reiften zu<br />

Eiern heran, so konnten sie teilweise sogar bis ins erste Drittel reichen und somit einen<br />

Großteil der Zölomhöhle einnehmen.<br />

Nieren: Die Nieren waren bei der Ultraschalluntersuchung ausschließlich im letzten<br />

Zölomhöhlendrittel zu finden, da sie weitgehend im Beckenkanal lagen und nur ihr kranialer<br />

Anteil im Zölomhöhlenbereich sichtbar wurde.<br />

Tabelle 8 gibt eine Übersicht über die Lage der Organe im Röntgen bzw. Ultraschall.<br />

- 91 -


Tabelle 8: Prozentualer Vergleich der Lage der Organe im Röntgenbild bzw. durch<br />

Ultraschall bei 42 Bartagamen (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />

ORGAN RÖNTGENBILD ULTRASCHALL<br />

KD Anzahl Prozent Gesamt KD Anzahl Prozent Gesamt<br />

Lunge 1.+2. D. 33 Tiere 82,5 % n=40<br />

1.+2.+3.D. 6 Tiere 15 % Tiere<br />

1.D. 1 Tier 2,5 %<br />

Herz 1.D. 19 Tiere 100 % n=19<br />

Tiere<br />

Leber 1.+2.D. 9 Tiere 100 % n=9<br />

Tiere<br />

- 92 -<br />

n.d.<br />

1.D. 42 Tiere 100 % n=42<br />

Tiere<br />

1.+2.D. 39 Tiere 92,9 % n= 42<br />

1.+2.+3.<br />

D.<br />

3 Tiere 7,1 % Tiere<br />

Gb n.d. 2.D. 40 Tiere 100 % n=40<br />

Tiere<br />

MDT 2.+3.D. 22 Tiere 57,9 % n=38<br />

2.D. 8 Tiere 21,1 % Tiere<br />

1.+2.+3.D. 5 Tiere <strong>13</strong>,2 % 1.+2.+3.<br />

1.+2.D. 2 Tiere 5,3 %<br />

D.<br />

3.D. 1 Tier 2,6 %<br />

2.+3.D. 33 Tiere 78,6 % n=42<br />

Tiere<br />

9 Tiere 21,4 %<br />

FK 2.+3.D. 8 Tiere 80 % n=10 2.+3.D. 29 Tiere 69 % n=42<br />

1.+2.+3.D. 2 Tiere 20 % Tiere 1.+2.+3.<br />

D.<br />

10 Tiere 23,8 % Tiere<br />

3.D. 3 Tiere 7,1 %<br />

Hoden n.d. 2.+3.D. 18 Tiere 94,7 % n=19<br />

Tiere<br />

3.D. 1 Tier 5,3 %<br />

Ovarien 2.+3.D. 5 Tiere 62,5 % n=8 2.+3.D. 22 Tiere 95,7 % n=23<br />

1.+2.+3.D. 2 Tiere 25 % Tiere 1.+2.+3. 1 Tier 4,3 % Tiere<br />

3.D. 1 Tier 12,5 %<br />

D.<br />

Nieren n.d. 3.D. 37 Tiere 100 % n=37<br />

Tiere<br />

Anzahl = Anzahl der positiven Probanden, D.= Körperdrittel, Gesamt = Gesamtzahl der<br />

ausgewerteten Probanden bei dem jeweiligen Organ und der jeweiligen<br />

Untersuchungsmethode, n.d. = nicht darstellbar, Prozent = prozentualer Anteil der positiven<br />

Probanden, KD = Körperdrittel, Gb = Gallenblase, MDT = Magen-Darm-Trakt, FK =<br />

Fettkörper


4.8. Blutuntersuchung<br />

Blut konnte bei allen 42 Tieren gewonnen werden. In zwei Fällen war die Blutmenge zur<br />

Bestimmung der Elektrolyte nicht ausreichend. Weiterhin kam es in einigen Fällen<br />

gerätebedingt zu fehlerhaften Messwerten, sodass nicht immer alle 22 Parameter bestimmt<br />

werden konnten. Die Messergebnisse sind Tabelle 9 und Abbildung 29 zu entnehmen.<br />

Tabelle 9: Verschiedene hämatologische und blutchemische Laborparameter bei Bartagamen<br />

(P. vitticeps). N = Anzahl untersuchter Tiere. Ansonsten Einheiten des jeweiligen<br />

Laborparameters angegeben.<br />

Parameter N Min Max Median Lower<br />

Quartil<br />

Htk<br />

(%)<br />

K+<br />

(mmol/L)<br />

Ca2+<br />

(mmol/L)<br />

Ca ges<br />

(mmol/L)<br />

Na+<br />

(mmol/L)<br />

Cl-<br />

(mmol/L)<br />

P<br />

(mmol/L)<br />

ALT<br />

(U/L)<br />

GLDH<br />

(U/L)<br />

AP<br />

(U/L)<br />

- 93 -<br />

Upper<br />

Quartil<br />

42 18,0 44,0 30,0 27,0 34,0<br />

40 2,45 5,12 3,81 3,40 4,11<br />

40 0,82 1,44 1,24 1,15 1,30<br />

42 2,41 10,8 3,15 2,78 4,41<br />

40 123 171 146 141 153<br />

40 81,0 143 110 104 1<strong>13</strong><br />

42 0,75 4,77 1,55 1,16 2,08<br />

41 1,00 29,0 4,00 3,00 8,00<br />

40 0,20 4,70 0,70 0,45 1,05<br />

42 26,0 1167 277 177 484


Parameter N Min Max Median Lower<br />

Quartil<br />

AST<br />

(U/L)<br />

CHE<br />

(U/L)<br />

Hast<br />

(mg/dL)<br />

UA<br />

(mg/dL)<br />

CK<br />

(U/L)<br />

Chol<br />

(mg/dL)<br />

Glu<br />

(mg/dL)<br />

Fru<br />

(µmol/L)<br />

GE<br />

(g/dL)<br />

Alb<br />

(g/dL)<br />

- 94 -<br />

Upper<br />

Quartil<br />

41 1,00 35,0 4,00 2,00 8,00<br />

42 277 3690 1680 <strong>13</strong>57 2562<br />

38 0 7,00 2,00 1.00 3,00<br />

42 0,47 12,9 3,01 1,90 5,58<br />

42 15,0 3793 171 82,0 347<br />

42 115 624 265 210 357<br />

42 <strong>13</strong>8 687 246 217 271<br />

42 91,0 518 303 228 355<br />

42 2,57 7,27 4,85 3,86 5,89<br />

42 0,57 3,67 2,35 1,80 2,79<br />

pH 39 7,24 7,72 7,48 7,37 7,55


Abbildung 29: Box-Plot der hämatologischen und blutchemischen Laborwerte bei<br />

Bartagamen (logarithmisches Skalenniveau der Y-Achse)<br />

- 95 -


4.9. Parasitologische Kotuntersuchung<br />

Die Ergebnisse der parasitologischen Kotuntersuchung stützen sich auf Untersuchungen von<br />

24 Tieren. Es konnten nicht alle 42 Tiere ausgewertet werden, da viele Tiere keinen<br />

spontanen Kotabsatz während der Untersuchungen zeigten und es im Nachhinein von einigen<br />

Besitzern versäumt wurde, den Kot zur Untersuchung einzuschicken. Weiterhin wurden in<br />

einigen Fällen Sammelproben von mehreren Tieren einer Gruppe eingesammelt, da der Kot<br />

nicht mehr direkt einem Tier zugeordnet werden konnte. Die Sammelprobe wurde in der<br />

Auswertung wie ein Tier gewertet. Am häufigsten traten hierbei Infektionen mit Oxyuren auf.<br />

Weitere Parasiten wie Kokzidien, Trichomonaden, Nyctotherus ssp. und Limaxamöben<br />

konnten ebenfalls im Kot festgestellt werden. Tabelle 10 zeigt das prozentuale Auftreten der<br />

verschiedenen Parasiten.<br />

Tabelle 10: Parasitenbefall in Kotproben von 24 Bartagamen (prozentuale Auflistung)<br />

Befallsstärke Kokzidien Oxyuren Trichomonas Nyctotherus Limaxamöben<br />

Kein Befall 91,7% 58,3% 83,3% 87,5% 91,7%<br />

Geringgradiger<br />

Befall<br />

Mittelgradiger<br />

Befall<br />

Hochgradiger<br />

Befall<br />

4,2% 12,5% 8,3% 8,3% 4,2%<br />

4,2% 29,2% 4,2% 4,2% 4,2%<br />

0% 0% 4,2% 0% 0%<br />

- 96 -


5. Diskussion<br />

Das Ziel dieser Arbeit bestand vor allem darin, die zur Verfügung stehenden bildgebenden<br />

Verfahren, Röntgen und Ultraschall, bei gesunden Bartagamen anzuwenden, auf diese<br />

abzustimmen und zu prüfen. Aus diesem Grund wurden klinisch gesunde Tiere<br />

labordiagnostisch, röntgenologisch und sonographisch untersucht. Es erfolgte die<br />

Zusammenstellung physiologischer Parameter, um so Grundlagen für die Beurteilung<br />

pathologischer Zustände bereit zu stellen. Der Schwerpunkt dieser Studie liegt hierbei auf der<br />

Ultraschall-Untersuchung der Bartagame, da für diese Reptilien-Spezies bisher nur wenige<br />

Hinweise zur sonographischen Untersuchung im Schriftum existieren, Referenzwerte fehlen<br />

gänzlich. Zunächst sollte daher untersucht werden, welche Organe sich, analog zu anderen<br />

Spezies, darstellen und beurteilen lassen. Weiterhin wurden bei einigen Organen Messungen<br />

vorgenommen, um hier Referenzbereiche zu erstellen. Zusätzlich wurde die<br />

Ultraschalluntersuchung in Bezug zur röntgenologischen Untersuchung gesetzt, um<br />

festzustellen, welches Verfahren bei der Betrachtung der verschiedenen Organe Vorteile<br />

bietet. Ergänzend wurden Blutuntersuchungen durchgeführt, um vorhandene blutchemische<br />

und hämatologische Referenzwerte aus dem zugänglichen Schriftum zu bewerten und<br />

gegebenenalls zu erweitern. Weiterhin wurden die Resultate aus parasitologischen<br />

Kotuntersuchungen erfasst.<br />

5.1. Patientengut<br />

Alle in diese Studie einbezogenen Patienten stammten entweder aus Privathaltung oder aus<br />

zoologischen Einrichtungen. Das Patientengut entsprach daher dem heterogenen Klientel, das<br />

auch in einer tierärztlichen Praxis täglich vorgestellt wird. Die Auswahl der Tiere wurde<br />

lediglich auf zwei Kriterien beschränkt, nämlich ein Mindestkörpergewicht von 100 g und<br />

klinische Gesundheit. Pathologische Sektionen, Ultraschalluntersuchungen der Organe im<br />

Wasserbad, sowie die Anfertigung histologischer Schnitte wären für die Auswertung der<br />

Ultraschallstudien sinnvoll gewesen, wie dies schon in Studien von SAINSBURY u. GILI<br />

(1991), TENHU et al. (1995a), TENHU et al. (1995b) und HOLLAND et al. (2008)<br />

durchgeführt wurde. Dies konnte jedoch nicht erfolgen, weil es sich um gesunde Tiere<br />

verschiedener Tierhalter handelte und zudem keine Todesfälle im Untersuchungszeitraum<br />

auftraten.<br />

- 97 -


5.2. Sonographische Untersuchung<br />

Die sonographische Untersuchung der Organe gelang bei allen Bartagamen. Analog zu den<br />

Untersuchungen von HOLLAND et al. (2008) beim Grünen Leguan konnten auch bei der<br />

Bartagame Herz, Leber und Gallenblase, Magen-Darm-Trakt, Fettkörper, Ovarien bzw.<br />

Hoden sowie Nieren sonographisch dargestellt und teilweise auch vermessen werden. Dazu<br />

wurde ein Linearschallkopf mit einer Frequenz von 14 MHz verwendet. Da eine Eindringtiefe<br />

von maximal drei Zentimeter stets ausreichend war, konnte eine Sonde mit dieser hohen<br />

Frequenz benutzt werden, die eine hohe Auflösung gewährleistete. Es konnten daher auch<br />

sehr kleine Strukturen, wie z.B. die Dünndarmwand, gut dargestellt und vermessen werden.<br />

HOLLAND et al. (2008) hingegen verwendeten beim Grünen Leguan Frequenzen von<br />

maximal 12 MHz.<br />

5.2.1. Untersuchungsmethode<br />

Die Durchführung der Ultraschalluntersuchung gelang in den meisten Fällen ohne Hilfsperson<br />

bei einhändiger manueller Fixation des Tieres und unter Verwendung von Ultraschall-Gel. Im<br />

Gegensatz zu den Empfehlungen von SCHUMACHER u. TOAL (2001) wurde generell<br />

darauf verzichtet, die Tiere in Rückenlage zu verbringen (auch wenn eine Hilfsperson zur<br />

Verfügung stand), da sich in Vorversuchen gezeigt hatte, dass dies erhebliche<br />

Stressreaktionen der Tiere auslöste. Die Bartagamen wurden stattdessen alle in aufrechter<br />

Position geschallt. Da die in der Zölomhöhle befindlichen Organe überwiegend gut<br />

verschieblich sind, kann es aufgrund dieser Lagerung zu Positionsveränderungen der Organe<br />

gekommen sein, was dann auch die Messdaten, insbesondere in der Einschätzung der<br />

Organposition, beeinflusst haben könnte. Dennoch wurde diese aufrechte Position gewählt, da<br />

sie sich als einfach, tierfreundlich und in praxi durchführbar erwiesen hatte. Zudem kann<br />

davon ausgegangen werden, dass die Fehleinschätzung der Organpositionen für den in<br />

tierärztlicher Praxis tätigen Kollegen vernachlässigbar sind. Weiterhin wurde darauf geachtet,<br />

dass sich die Tiere nicht in Häutung befanden, um die von STETTER (2006) beschriebenen<br />

Artefakte durch Luft unter der sich abstoßenden Haut zu vermeiden. In Vorversuchen wurde<br />

die Möglichkeit zur Ultraschalluntersuchung im Wasserbad durch eine Plastikbox hindurch<br />

geprüft. Auf diese Weise konnten zwar bei einigen Tieren befriedigende Übersichtbilder des<br />

Bauchraums ausgewertet werden, allerdings zeigten weitere Untersuchungen, dass die direkte<br />

Platzierung des Schallkopfes auf der Haut des Tieres der Wasserbad-Methode, was die<br />

Bildqualität und Organdarstellbarkeit betraf, deutlich überlegen war. Daher wurde die<br />

Wasserbad-Methode bei den nachfolgenden Versuchsreihen vernachlässigt.<br />

- 98 -


Der Ablauf der Ultraschalluntersuchung erfolgte stets nach dem gleichen Schema. So wurde<br />

der Rumpf der Tiere stets beginnend mit dem Herz über Leber mit Gallenblase, Fettkörper,<br />

Magen-Darm-Trakt, Ovarien bzw. Hoden und schließlich Nieren mit dem Schallkopf<br />

abgefahren. Damit wurde sichergestellt, dass die gesamte Zölomhöhle stets auf die gleiche<br />

Weise beurteilt wurde. In den vorliegenden Studien der Ultraschalluntersuchung bei grünen<br />

Leguanen (TENHU et al. 1995a, HOLLAND et al. 2008) und Waranen (SAINSBURY u.<br />

GILI 1991, TENHU et al. 1995b) wird ein solcher systematischer Untersuchungsablauf nicht<br />

explizit beschrieben. Allerdings wurde in allen Fällen darauf hingewiesen, dass stets alle<br />

Organe aufgesucht und beurteilt wurden, so dass man auch hier von einem ansatzweise<br />

systematischen Vorgehen bei der Untersuchung ausgehen kann. Der Ablauf der Untersuchung<br />

nach dem eigenen beschriebenen Schema erschien auch deshalb sinnvoll, weil sich die<br />

Gallenblase als stets gut auffindbar und damit als wichtiges Erkennungsmerkmal der<br />

Untersuchung erwiesen hatte. Sie wurde deshalb stets als Startpunkt für die sonographische<br />

Untersuchung zölomaler Organe genutzt, vergleichbar wie beim Säuger die Harnblase als<br />

Ausgangspunkt zur sonographischen Untersuchung des Abdomens genutzt wird.<br />

5.2.2. Sonographische Darstellung einzelner Organe<br />

Alle nachfolgend aufgelisteten Organe konnten bei den Patienten mehr oder weniger gut<br />

dargestellt werden. Dies gilt allerdings nicht für die Milz, Pankreas, Nebennieren,<br />

Schilddrüse, Nebenschilddrüse und den Thymus. Die eigenen Befunde entsprechen<br />

weitgehend vorangegangenen Ultraschall-Untersuchungen bei anderen Echsen. Allerdings<br />

konnte in zwei Studien die Milz dargestellt werden; HOLLAND et al. (2008) geben dafür bei<br />

17 von 26 Grünen Leguanen eine Größe von durchschnittlich 0,45 cm an. SAINSBURY u.<br />

GILI (1991) konnten sie beim Steppenwaran nur selten auffinden und nennen Größen von<br />


Bartagamen dicht bei den Gonaden zu finden. Eine Größenangabe liegt in der zugänglichen<br />

Literatur für Bartagamen nicht vor. Bekannt ist jedoch, dass Alter und Jahreszeit Einfluss auf<br />

die Größe der Nebennieren nehmen sollen (GABE 1970, KÖHLER et al. 2003). Vermutlich<br />

sind auch hier geringe Größen bzw. Größenschwankungen, Schallauslöschungen durch<br />

Darminhalt und schlechte Abgrenzung zum umliegenden Gewebe für eine fehlende<br />

sonographische Darstellbarkeit verantwortlich. Zur Anatomie von Schilddrüse,<br />

Nebenschilddrüse und Thymus bei der Bartagame liegen im zugänglichen Schriftum bisher<br />

keine genaueren Angaben vor. Bei anderen Echsenarten liegt die Schilddrüse kranial des<br />

Herzens (PORTER 1972, MARCUS 1983, PETERS 1985b), die Nebenschilddrüse in der<br />

Halsregion (CLARK 1970) und der Thymus lateral des Pharynx (BOCKMAN 1970,<br />

COOPER et al. 1985, FRYE 1991, EL RIDI 1992). Aufgrund der anatomischen<br />

Gegebenheiten (das Brustbein verhindert weitgehend eine sonographische Untersuchung der<br />

Region kranial des Herzens) wurden die genannten Organe in der vorliegenden Arbeit nicht<br />

untersucht. Zukünftige Studien sollten sich jedoch auch mit diesem Thema befassen.<br />

5.2.2.1. Herz<br />

Das Herz konnte zwar bei allen untersuchten Bartagamen durch seine regelmäßige Bewegung<br />

aufgefunden, die Strukturen jedoch nur selten eindeutig zugeordnet warden, da stets<br />

Schallauslöschungen durch die umgebenden Knochen eine gute Darstellbarkeit verhinderten.<br />

Bei den meisten Echsen liegt das Herz sehr weit kranial im Bereich des knöchernen<br />

Schultergürtels (BELLAIRS 1969, WEBB et al. 1971, BARTEN 1996). Nur bei den höher<br />

entwickelten Echsen, wie den Waranen (Varanus spp.), ist das Herz nach kaudal abgestiegen<br />

(O’MALLEY 2008). HOLLAND et al. (2008) konnten allerdings beim Grünen Leguan<br />

Ventrikelwanddicken sowie laterale und transversale Schnittebenen des Herzens vermessen.<br />

Die Kammer und die beiden Atrien konnten beim Grünen Leguan gut dargestellt werden. Nur<br />

die sagittale Schnittebene konnte wegen der Überlagerung des Sternums nicht vermessen<br />

werden. Bei den Bartagamen der eigenen Untersuchungen stellten sich die Verhälnisse etwas<br />

ungünstiger dar. Das Herz war hier stets hochgradig von Knochenartefakten verdeckt.<br />

Vermutlich ist dies auf Speziesunterschiede bei den anatomischen Gegebenheiten der Lage<br />

und vor allem der Größe des Herzens und des knöchernen Schultergürtels zurückzuführen. In<br />

der vorliegenden Arbeit stand ausschließlich ein hochfrequenter Linearschallkopf mit einer<br />

breiten Auflagefläche zur Verfügung. Möglicherweise könnte die Darstellung mit einem<br />

hochfrequenten Sektorschallkopf mit kleinerer Auflagefläche das Ultraschallbild verbessern,<br />

indem eine geeignetere Winkelung des Schallkopfes zur Umgehung der knöchernen Barriere<br />

vorgenommen werden kann.<br />

- 100 -


5.2.2.2. Leber und Gallenblase<br />

Das sonographische Bild von Leber und Gallenblase ist bei der Bartagame sehr ähnlich dem<br />

beim Grünen Leguan und Waran. Die Leber stellte sich bei der Bartagame als hypoechogenes<br />

Organ (verglichen mit dem Fettkörper) mit einer homogenen Echotextur dar, durchzogen von<br />

anechogenen Gefäßen. Die Gallenblase kann bei der Bartagame als anechogene blasige<br />

Struktur mit hyperechogener Wand beschrieben werden. Dies deckt sich mit den<br />

Beschreibungen von Leber und Gallenblase beim Grünen Leguan und Waran bei TENHU et<br />

al. (1995a, 1995b). In der vorliegenden Arbeit wurden bei vier Tieren Veränderungen der<br />

Gallenblase festgestellt. Der Inhalt war in diesen Fällen hypoechogen, bzw. die Wand war<br />

nicht klar vom Inhalt abgrenzbar. Die Tiere waren in ihrem Allgemeinbefinden jedoch in<br />

keinem Fall auffällig und auch die Befunde der Röntgen- und Blutuntersuchung ergaben<br />

keine Hinweis auf Lebervergrößerung bzw. erhöhte Leberwerte. Es bleibt daher fraglich, ob<br />

die Ultraschallbefunde als pathologisch zu werten sind. Zur Klärung dieser Frage wären<br />

sicher weitergehende labordiagnostische Untersuchungen und Sektionen der Tiere hilfreich<br />

gewesen, was jedoch im Rahmen dieser Studie nicht möglich war. HOLLAND et al. (2008)<br />

konnten bei zwei von 26 Grünen Leguanen mineralisiertes Material in der Gallenblase<br />

feststellen. Inwieweit von einem pathologischen Zustand auszugehen war, wurde allerdings<br />

nicht beschrieben. Unklar bleibt ebenfalls, ob es sich bei den Tieren, die in der vorliegenden<br />

Arbeit ein isoechogenes bzw. sogar hyperechogenes Lebergewebe (im Vergleich zum<br />

Fettkörper) aufwiesen, bereits um pathologische Befunde handelte. Auch hier waren Röntgen-<br />

und Blutuntersuchung ohne Hinweise auf Lebervergrößerung bzw. Leberwerterhöhungen.<br />

Einige Tiere wiesen eine gute bis sehr gute Körperkonstitution auf. Hier kann vermutet<br />

werden, dass bereits eine Fettleber vorgelegen hat. Es wurden jedoch aufgrund der Invasivität<br />

des Eingriffs keine Leberbiopsien dieser Tiere entnommen, wie dies von HERNANDEZ-<br />

DIVERS u. COOPER (2006) empfohlen wird, um die Verdachtsdiagnose einer Fettleber<br />

bestätigen zu können. Andere weibliche Tiere waren in der Anfangsphase der<br />

Follikelanbildung, in der es physiologischerweise zur Fettmobilisation aus den Depots<br />

kommen kann. Es kann daher vermutet werden, dass bei diesen weiblichen Tieren eine<br />

physiologische Fettleber vorlag, die sich im Laufe des Reproduktionszyklus nach und nach<br />

normalisiert. Als pathologisch ist ein solcher Prozess nach HERNANDEZ-DIVERS u.<br />

COOPER (2006) erst dann zu werten, wenn die Follikel- und Eianbildung gestört ist und das<br />

Fett nicht abgebaut werden kann. In diesen Fällen wären daher sonographische<br />

Verlaufsuntersuchungen hilfreich, die eine Verminderung des Fettgehalts der Leber<br />

möglicherweise dokumentieren könnten.<br />

- 101 -


Bei einigen Tieren ließen sich, analog zur Studie von HOLLAND et al. (2008) beim Grünen<br />

Leguan, Flussprofile der V. cava caudalis erstellen. Prinzipell konnten ebenfalls gepulste<br />

Wellen wie beim grünen Leguan festgestellt werden. Da die Mehrzahl der Ultraschall-<br />

Untersuchungen jedoch ohne Hilfsperson durchgeführt wurde, konnten die<br />

Geräteeinstellungen sowie die Positionierung des Tieres nicht optimiert werden, sodass sich<br />

nur in seltenen Fällen eindeutige Flussprofile ergaben. Prinzipiell war die Untersuchung<br />

jedoch möglich und sollte deshalb in weiteren Studien genauer evaluiert werden.<br />

5.2.2.3. Fettkörper<br />

Der Fettkörper der Bartagame war in den eigenen Untersuchungen von mittlerer Echogenität,<br />

durchsetzt mit hyperechogenen Flecken und Streifen. Er wurde von einer hyperechogenen<br />

Kapsel begrenzt. Ähnliche Befunde werden auch für den Waran (SAINSBURY u. GILI 1991)<br />

und den Grünen Leguan (TENHU et al. 1995a) angegeben. Der Fettkörper ließ sich bei den<br />

untersuchten Bartagamen, wie dies auch schon TENHU et al. (1995b) beim Waran betonen,<br />

gut als Referenzorgan zum Vergleich mit dem Schallmuster anderer Organe verwenden.<br />

Insbesondere wurden die Struktur und Echogenität der Leber stets mit dem Fettkörper<br />

verglichen. Es konnten weiterhin in der vorliegenden Studie starke Schwankungen in der<br />

Größenausprägung des Fettkörpers der Bartagamen festgestellt werden. Tiere mit guter bis<br />

sehr guter äußerlicher Körperkonstitution wiesen in den meisten Fällen auch gut ausgeprägte<br />

Fettkörper auf, während magere Tiere auch einen kleineren Fettkörper aufwiesen. Dies Betraf<br />

vor allem die Ausdehnung des Fettkörpers in der Länge, die besonders gut im Sagittalschnitt<br />

beurteilt werden konnte. Diese Größenschwankungen des Fettkörpers konnten TENHU et al.<br />

(1995b, 1995a) ebenfalls beim Waran bzw. beim Grünen Leguan nachweisen.<br />

5.2.2.4. Magen-Darm-Trakt<br />

In den eigenen Untersuchungen konnte der Gastrointestinaltrakt am besten dargestellt werden,<br />

wenn er relativ leer oder stark flüssigkeitsgefüllt war. Bei starker Füllung mit inhomogenem<br />

Material waren gehäuft Schallauslöschungen durch das Material selber oder durch Luft- bzw.<br />

Gaseinschlüsse zu beobachte. In diesen Fällen war die Schichtung der Dünndarmwand nur<br />

noch schwer erkennbar. Auch für die Beurteilung anderer zölomaler Organe waren diese<br />

Schallauslöschungen hinderlich insbesondere für die Reproduktionsorgane, die im mittleren<br />

bis kaudalen Körperdrittel lokalisiert und in diesem Bereich leicht vom Darm verdeckt<br />

wurden. Analog zu den Untersuchungen beim Grünen Leguan von TENHU et al. (1995a)<br />

sowie HOLLAND et al. (2008) war auch bei den untersuchten Bartagamen eine deutliche<br />

Wandschichtung erkennbar. Bartagamen besitzen keine funktionelle Harnblase, daher wird<br />

- 102 -


Harnsäure und Flüssigkeit im Enddarmbereich gespeichert (HOLZ 2006). Bei einigen Tieren<br />

konnte daher im Ultraschall eine deutliche Flüssigkeitsansammlung in diesem Darmabschnitt<br />

nachgewiesen werden. Eine Wandschichtung war im Enddarmbereich hingegen nicht mehr zu<br />

erkennen, was mit Untersuchungen beim Säuger übereinstimmt. Bei Hund und Katze kann im<br />

Dickdarm ebenfalls keine Wandschichtung mehr per Ultraschall nachgewiesen werden<br />

(LÜERSSEN u. JANTHUR 2007).<br />

5.2.2.5. Hoden<br />

Bei allen 19 männlichen Tieren dieser Studie war die Darstellung des Hodens möglich. Sie<br />

stellten sich bei den Bartagamen im Längsschnitt oval und im Querschnitt rund dar und waren<br />

in den meisten Fällen annähernd gleich groß. Nur in zwei Ausnahmefällen konnten deutliche<br />

Größenunterschiede festgestellt werden. Eine mögliche Erklärung für diese<br />

Größenunterschiede wäre, dass aufgrund einer pathologischen Veränderung eine<br />

Funktionslosigkeit des kleineren Hoden vorgelegen hat. Andererseits kann auch ein<br />

tumoröses Geschehen zu einer Hodenvergrößerung geführt haben. Allerdings konnten bei den<br />

vergrößerten Hoden keine Schallbefunde für strukturelle Inhomogenitäten erhoben werden.<br />

Denkbar ist auch, dass es sich um physiologische Schwankungen der Hodengröße gehandelt<br />

hat. Dies müßte in weiteren Studien mit größeren Tierzahlen abgeklärt werden. HOLLAND et<br />

al. (2008) beschreiben die Form der Hoden beim Grünen Leguan als rundlich, während<br />

TENHU et al. (1995a) eine ovoide Form des Hodens beim Grünen Leguan feststellten. Die<br />

Hoden von Waranen wurden in der zugänglichen Literatur von MORRIS u. ALBERTS<br />

(1996) beim Weißkehlwaran (Varanus albigularis) dargestellt. Weiterhin konnten sie die<br />

Hoden auch bei Krustenechsen (Heloderma suspectum und Heloderma horridum) in ihrer<br />

Studie nachweisen. Da in der vorliegenden Literatur, entgegen der eigenen Untersuchungen,<br />

bisher keine Größenunterschiede der Hoden beschrieben wurden, sollten weitere Studien zu<br />

diesem Thema folgen.<br />

5.2.2.6. Ovarien<br />

Die Funktionskörper der Ovarien stellten sich in sehr unterschiedlicher Form und Größe dar.<br />

Sowohl prävitellogene anechogene Follikel als auch geschichtete vitellogene Follikel von<br />

heterogener Echogenität, wie schon von SCHILDGER (2000) beschrieben, waren bei den 23<br />

untersuchten weiblichen Tieren zu finden. Auch Eier konnten bei drei Tieren eindeutig<br />

identifiziert werden. Diese hatten eine spezifische, zweigeteilte Form (echoarmes Eiklar und<br />

echoreicher Eidotter) mit hyperechogener Schale, wie dies schon SCHILDGER (1996)<br />

befundete. Bei einigen Tieren wichen teilweise mehrere Follikel vom physiologischen<br />

- 103 -


Erscheinungsbild ab. Es handelte sich hierbei um verdickte Schalen oder hyperechogene<br />

Flecken und Unregelmäßigkeiten im Inneren der Follikel. Bei diesen Befunden kann vermutet<br />

werden, dass es sich schon um pathologische Prozesse im Frühstadium gehandelt hat, die im<br />

ungünstigsten Fall zu einer Follikelstase führen können. MEHLER et al. (2002) beschreiben<br />

einen Fall von Follikelstase und -torsion beim Grünen Leguan, bei dem sich entartete Follikel<br />

ähnlich darstellten. Sie waren hyperechogener als normale Follikel oder sogar schon zu einer<br />

inhomogenen Masse zusammengeschmolzen. Aus den vorliegenden Untersuchungen bei der<br />

Bartagame kann bisher nicht abgeleitet werden, bei welchen Veränderungen bzw. bei<br />

welchem Grad der Veränderung Handlungsbedarf besteht.<br />

5.2.2.7. Niere<br />

Es bereitete in einigen Fällen Schwierigkeiten die Niere vom umgebenden Muskelgewebe<br />

abzugrenzen. Meist konnte sie jedoch durch ihre hyperechogene Begrenzung identifiziert<br />

werden Die Niere stellte sich bei weiblichen Tieren und einigen männlichen Tieren als<br />

hypoechogenes, homogen strukturiertes Organ dar. Bei der Mehrzahl der männlichen Tieren<br />

stellte sich die Niere jedoch mit deutlicher hyperechogener Fleckung oder Bänderung dar und<br />

war in diesen Fällen gut zu identifizieren. In der Literatur werden die Ultraschallbefunde der<br />

Nieren ebenfalls uneinheitlich beschrieben. HOLLAND et al. (2008) konnten die Nieren beim<br />

Grünen Leguan nur selten und nur zum Teil darstellen. Das Bild beschränkte sich dann auf<br />

die kranialen Pole der Nieren, die Autoren beschreiben diese als hypoechogen. Nach TENHU<br />

et al. (1995a) ist die Niere beim Grünen Leguan hyperechogener als der Fettkörper und von<br />

körniger Struktur. SAINSBURY u. GILI (1991) teilen mit, dass die einzelnen Lappen der<br />

Niere beim Waran durch hyperechogene Linien demarkiert werden. Von TENHU et al.<br />

(1995b) wird die Niere des Warans als hyperechogener als der Fettkörper und von fleckiger<br />

Struktur beschrieben. Die Autoren vermuten hier, dass das fleckige Schallbild von<br />

Harnsäureablagerungen verursacht wird. REESE u. BÜHLER (2001) stellten wiederum fest,<br />

dass linear angeordnete punktförmige Veränderungen an den Nieren von Grünen Leguanen<br />

auftraten, die an Nephropathien litten. Die Veränderungen konnten histopathologisch als<br />

Harnsäurekristalle in degenerierten Tubuli identifiziert werden. Im Rahmen der vorliegenden<br />

Arbeit konnte nicht sicher geklärt werden, womit die fleckige Bänderung der Niere<br />

zusammenhing. Auffällig war jedoch, dass stets männliche Tiere, aber wiederum nicht alle<br />

männlichen Tiere betroffen waren. Denkbar wäre es deshalb, dass es sich bei der Bänderung<br />

um den Anteil der Tubuli handelt, der das Sex-Segment der Niere darstellt. Dieses Segment<br />

hypertrophiert in der Fortpflanzungszeit bei männlichen Tieren deutlich. Die Zellen dieses<br />

Segments sind dann angefüllt mit großen eosinophilen Granula, die saure Phosphatase,<br />

Phospholipide, Glykoproteine und Aminosäuren enthalten anstatt nur Mukus wie außerhalb<br />

- 104 -


der Reproduktionssaison (HOLZ 2006). Dies könnte auch erklären, weshalb nicht alle<br />

männlichen Tiere eine fleckige Niere aufwiesen, da eventuell einige Tiere sexuell nicht aktiv<br />

waren. Letztendlich können auch Harnsäureablagerungen oder die generell gelappte<br />

Nierenform bei Echsen als Ursache des Schallmusters nicht vollständig ausgeschlossen<br />

werden. Zur Klärung dieser Frage wären sicherlich saisonale sonographische<br />

Verlaufsuntersuchungen bei einer größeren Zahl männlicher Bartagamen hilfreich,<br />

idealerweise mit zusätzlicher histopathologischer Probenentnahme.<br />

5.2.2.8. Freie Flüssigkeit<br />

In der vorliegenden Arbeit konnten bei 16 von 42 Tieren unterschiedliche Mengen freier<br />

Flüssigkeit in der Zölomhöhle beobachtet werden. HOLLAND et al. (2008) beschreibt<br />

ebenfalls das Auftreten freier Flüssigkeit bei mindestens drei von 26 untersuchten grünen<br />

Leguanen. LOVE et al. (1996) konnten beim Grünen Leguan eine Legenot sonographisch<br />

darstellen, bei der sich neben Eischalenveränderungen freie, echogene Flüssigkeit in der<br />

Zölomhöhle befand. Die freie Flüssigkeit konnte dabei auf eine Peritonitis und entzündliche<br />

Veränderungen am Ovar zurückgeführt werden. Inwieweit die Befunde der eigenen<br />

Untersuchungen als pathologisch zu werten sind, bleibt fraglich. Es konnten sonographisch<br />

keine weiteren Organveränderungen festgestellt werden. Hier wäre das Punktieren der<br />

Flüssigkeit mit anschließender labordiagnostischer Auswertung sicher von Bedeutung<br />

gewesen, um ein entzündliches Exsudat auszuschließen. Weiterhin wären engmaschige<br />

sonographische Verlaufskontrollen denkbar, um eventuelle Veränderungen der Organe besser<br />

erkennen und bewerten zu können. Im Rahmen dieser Arbeit, die sich auf einmalige<br />

Ultraschalluntersuchungen der Tiere beschränkte, konnte diese Fragestellung nicht<br />

letztendlich geklärt werden.<br />

5.2.3. Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung<br />

Die Dünndarmwanddicke bei der Bartagame wurde im Mittel mit 0,12 cm (WB: 0,08 – 0,25<br />

cm) vermessen. Grundsätzlich sollte die Dicke an drei verschiedenen Stellen gemessen<br />

werden. Dies war jedoch in vielen Fällen nicht möglich, da der Darm häufig mit Material<br />

angefüllt war, welches zu hochgradigen Schallauslöschungen führte. So konnten häufig nur<br />

ein oder zwei Stellen gefunden werden, die eine eindeutig geschichtete Darmwand zeigten<br />

und somit vermessen werden konnten. HOLLAND et al. (2008) konnten beim Grünen Leguan<br />

stets den Pylorus des Magens aufsuchen und vermessen. Hierbei wurde eine mittlere<br />

Wanddicke von 0,24 cm (WB: 0,18 – 0,32 cm) angegeben. Die Vermessung einer definierten<br />

anatomischen Struktur wie des Pylorus wäre auch bei der Bartagame wünschenswert<br />

- 105 -


gewesen, dies gelang jedoch nicht. Weiterhin wurde auf eine Korrelationsanalyse von<br />

Darmwanddicke zu Körpergewicht oder –länge verzichtet, da die Darmwand als flexibles<br />

Organ stark vom Füllungszustand des Darms abzuhängen scheint, was zu Fehlinterpretationen<br />

hätte führen können. HOLLAND et al. (2008) führten allerdings Berechnungen beim Grünen<br />

Leguan durch und kamen zu dem Ergebnis, dass keine auffällige lineare Beziehung zwischen<br />

den beiden Parametern existiert.<br />

Die Gallenblase war in den meisten Fällen eindeutig erkennbar und gut zu vermessen. Ihre<br />

mittlere Länge betrug 1,04 cm (WB: 0,43 – 2,04 cm) und die mittlere Breite 0,58 cm (WB:<br />

0,23 – 1,4 cm). HOLLAND et al. (2008) geben für den Grünen Leguan folgende Messdaten<br />

an: Länge 1,67 +/- 0,4 cm (WB: 1,0 – 2,72 cm) und Breite 0,67 +/- 0,16 cm (WB: 0,34 – 1,0<br />

cm). In der Studie von HOLLAND et al. (2008) konnte keine statistisch signifikante<br />

Korrelation zwischen Körpergröße und Ausdehnung der Gallenblase festgestellt werden. Dies<br />

scheint nicht sehr überraschend, da der Füllungszustand der Gallenblase physiologischerweise<br />

mit der Futteraufnahme variiert, wie dies auch schon HOLLAND et al. (2008) diskutierten.<br />

NEWELL u. ROBERTS (2003) beschreiben für den Grünen Leguan, dass die Gallenblase,<br />

außer bei anorektischen Tieren, aufgrund ihrer geringen Größe nur schwer auffindbar ist. In<br />

der vorliegenden Arbeit wurde auf eine Korrelationsanalyse zwischen Körpergröße und<br />

Ausdehnung der Gallenblase daher verzichtet.<br />

Die Länge und Breite der Hoden konnte bei den meisten männlichen Tieren vermessen<br />

werden. Folgende Messdaten wurden erhoben: Rechter Hoden: Länge 1,2 cm (WB: 0,67 –<br />

1,89 cm) und Breite 0,67 cm (WB: 0,33 – 1,06 cm); linker Hoden: Länge 1,36 cm (WB: 0,87<br />

– 1,95 cm) und Breite 0,7 cm (WB: 0,41 – 1,05 cm). Zum Vergleich können die Daten aus der<br />

Studie von MORRIS u. ALBERTS (1996) betrachtet werden: Die Hodendurchmesser beim<br />

Weißkehlwaran (V. albigularis) wurden mit 1,7 – 2,66 cm angegeben, bei der Gila-<br />

Krustenechse (H. suspectum) mit 0,67 – 0,92 cm und bei der Skorpionskrustenechse (H.<br />

horridum) mit 0,89 – 0,92 cm. In der vorliegenden Arbeit wurde für die Länge des rechten<br />

und linken Hoden jeweils eine Korrelationsanalyse in Bezug zur Rumpflänge durchgeführt,<br />

hier ergab sich jedoch kein statistisch signifikanter Zusammenhang. Zunächst scheint es<br />

überraschend, dass sich für die beiden Messgrößen kein eindeutiger Zusammenhang finden<br />

lässt. Andererseits ist von anderen Echsen-Spezies bekannt, dass die Hodengröße von der<br />

Reproduktionssaison abhängig ist und damit innerhalb eines Jahres schwankt (O'MALLEY<br />

2008). Welches Ausmaß diese Größenveränderungen für die Bartagame annehmen, ist bisher<br />

noch nicht explizit untersucht worden, KÖHLER et al. (2003) erwähnten zumindest, dass<br />

auch bei der Bartagame sexualzyklische Schwankungen existieren. Auch HOLLAND et al.<br />

(2008) stellten fest, dass die Hoden bei männlichen Grünen Leguanen während der<br />

Fortpflanzungszeit einfacher sonographisch nachzuweisen waren, da sie zu diesem Zeitpunkt<br />

- 106 -


vergrößert waren, während sie in der restlichen Zeit nicht dargestellt werden konnten.<br />

Weiterhin ist nicht auszuschließen, dass auch Messfehler während der<br />

Ultraschalluntersuchung für den nur schwach ausgeprägten Zusammenhang verantwortlich<br />

sind. So kam es häufiger zu Überlagerungen der Hoden durch den stark mit Material<br />

angefüllten Magen-Darm-Trakt, was eventuell zu Unterschätzung der Hodenlänge führte.<br />

Die sonographisch ermittelten Durchmesser der Follikel auf den Ovarien waren starken<br />

Schwankungen unterlegen. Auf dem rechten Ovar konnten mittlere Follikeldurchmesser von<br />

0,8 cm (WB 0,2 – 1,17 cm) vermessen werden und auf dem linken von 0,8 cm (WB: 0,17 –<br />

1,29 cm). Vergleichend können hier die Messwerte aus verschiedenen anderen Studien<br />

betrachtet werden. Sie sind in Tabelle 11 zusammengefasst. Aufgrund der sehr variablen,<br />

saisonabhängigen Größen der Follikel wurde eine lineare Beziehung in Bezug zur<br />

Rumpflänge nicht geprüft.<br />

Die bei drei Bartagamen vermessenen Eier hatten folgende Abmessungen: Länge 2,52 cm<br />

(WB: 1,97 – 2,57 cm) und Breite 1,38 cm (WB: 0,99 – 1,48 cm). Dies stimmt weitgehend mit<br />

der Größenangabe überein, die JOHNSTON (1979) bei gelegten Eiern von Bartagamen-<br />

Weibchen ermittelt hatte (Länge 2,3 - 2,9 cm und Breite 1,7 - 1,8 cm). In der Literatur findet<br />

man Angaben zu sonographisch bestimmten Eigrößen bei der, im Vergleich zur Bartagame<br />

deutlich kleineren, geschuppten Alligatorschleiche von 0,76 – 1,06 cm Durchmesser<br />

(MARTINEZ-TORRES et al. 2006) und beim andererseits viel größeren Australischen<br />

Süßwasserkrokodil von 7 cm Länge x 3,7 cm Breite (TUCKER u. LIMPUS 1997). Da in der<br />

vorliegenden Arbeit nur drei Tiere Messdaten lieferten, wurde auf eine Prüfung der linearen<br />

Beziehung der Eiabmessungen in Bezug zur Rumpflänge verzichtet. Bei einer größeren<br />

Anzahl von Tieren könnte eine solche Berechnung durchaus interessante Ergebnisse liefern.<br />

- 107 -


Tabelle 11: Übersicht über die Follikeldurchmesser bei verschiedenen Echsenspezies<br />

Literatur Tierart Follikeldurchmesser<br />

Eigene Untersuchungen Bartagame (Pogona vitticeps) 0,2 – 1,17 cm rechtes Ovar,<br />

0,17 – 1,29 cm linkes Ovar<br />

(MORRIS, et al. 1996) Komodowaran<br />

(Varanus komodoensis)<br />

(MORRIS u. ALBERTS<br />

1996)<br />

Weißkehlwaran<br />

(Varanus albigularis),<br />

Skorpion-Krustenechse<br />

(Heloderma horridum)<br />

(TUCKER u. LIMPUS 1997) Australisches<br />

Süßwasserkrokodil<br />

(Crocodylus johnstoni)<br />

(MARTINEZ-TORRES, et<br />

al. 2006)<br />

Geschuppte<br />

Alligatorschleiche<br />

(Barisia imbricata)<br />

5.3. Röntgen im Vergleich zur Ultraschalluntersuchung<br />

- 108 -<br />

0,3 – 0,85 cm (bei juvenilen<br />

Tieren im Alter von 28<br />

Monaten)<br />

V. albigularis: 0,3 – 4,5 cm<br />

H. horridum: 0,15 – 3,2 cm<br />

1 – 3,8 cm<br />

0,33 – 0,94 cm<br />

Insgesamt zeigte der Vergleich zwischen den beiden bildgebenden Verfahren deutlich, dass<br />

die Ultraschalluntersuchung in vielen Fällen dem nativen Röntgen überlegen war. Abgesehen<br />

von Skelettsystem und Lunge, die ausschließlich durch die röntgenologische Untersuchung<br />

beurteilt werden konnten, war es in dem Großteil der Fälle die Ultraschalluntersuchung, die<br />

detailliertere Informationen über die inneren Organe lieferte.<br />

Die Gallenblase, Hoden und Nieren konnten bei den untersuchten Bartagamen im nativen<br />

Röntgenbild nicht dargestellt werden. Dies deckt sich weitgehend mit Angaben aus der<br />

Literatur. HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS (2001) beschreiben, dass<br />

gesunde Nieren von Echsen im Röntgenbild nur schlecht dargestellt werden können und erst<br />

bei pathologischen Veränderungen wie Vergrößerung oder Kalzifizierung auffällig werden.<br />

Hoden sind laut SCHILDGER (2000) bei Echsen ausschließlich im latero-lateralen Bild und<br />

nur in seltenen Fällen darstellbar. Zur Gallenblase wurden in der vorliegenden Literatur bisher<br />

keine Angaben zur röntgenologischer Darstellung gemacht.


Das Herz war bei weniger als der Hälfte der untersuchten Tiere röntgenologisch deutlich<br />

abgrenzbar. HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS (2001) und SILVERMAN<br />

(2006) geben sogar an, dass das Herz bei den meisten Echsenarten nur bei pathologischen<br />

Größenveränderungen sichtbar wird. Bei den eigenen untersuchten Bartagamen lagen jedoch<br />

keine weiteren Hinweise auf eine Herzerkrankung vor.<br />

Leber und Fettkörper waren nur bei unter einem Viertel der untersuchten Tiere im<br />

Röntgenbild klar abgrenzbar, während sie im Ultraschall stets beurteilt werden konnten. In<br />

der Ultraschalluntersuchung zeigte sich häufiger ein kaudaler Leberanteil im kaudalen<br />

Körperdrittel. Dies kann einerseits daran gelegen haben, dass im Röntgenbild die Anteile der<br />

Leber im letzten Körperdrittel nicht mehr deutlich erkannt werden konnten, weil sie von<br />

anderen Organstrukturen überlagert wurden. Andererseits könnte auch die unterschiedliche<br />

Lagerung dafür verantwortlich sein, da die Ultraschalluntersuchung in aufrechter Position und<br />

die röntgenologische Untersuchung in Seiten- bzw. Bauchlage stattfand. Beim Fettkörper<br />

stimmen die Positionen der Organe im Vergleich beider bildgebender Verfahren weitgehend<br />

überein. Einige Tiere wiesen nur sehr kleine Fettkörper auf, die sich nur im letzten<br />

Körperdrittel befanden. Diese konnten dann ausschließlich im Ultraschall nachgewiesen<br />

werden, während sie im Röntgenbild nicht erkennbar waren.<br />

Die Darstellung des Magen-Darm-Traktes wurde im Röntgenbild wesentlich erleichtert, falls<br />

röntgendichtes Material oder Luft als Kontrast vorhanden war. Dies wird von SILVERMAN<br />

(2006) ebenfalls hervorgehoben. Der Darm konnte ansonsten röntgenologisch selten deutlich<br />

von anderen inneren Organen unterschieden werden. Je nach Kontrast durch Luft/Material im<br />

betroffenen Darmabschnitt variierte der röntgenologische Nachweis erheblich. Mittels<br />

Ultraschall hingegen wurde er zuverlässig in den letzten beiden Körperdritteln nachgewiesen.<br />

Verbessert werden kann die röntgenologische Darstellung und Unterscheidung der<br />

gastrointestinalen Organe sicherlich durch die Verwendung von Kontrastmittel<br />

(SCHUMACHER u. TOAL 2001). Gerade auch bei der Identifizierung von schalldichten<br />

Fremdkörpern im Gastrointestinaltrakt bietet das Röntgen hier einen Vorteil gegenüber dem<br />

Ultraschall, da sich Fremdkörper oft schon auf dem nativen Röntgenbild gut darstellen,<br />

während sie im Ultraschall für ein unklares Bild durch Schallauslöschungen sorgen. Unter<br />

Verwendung von Kontrastmittel kann der Fremdkörper dann röntgenologisch meist noch<br />

genauer identifiziert und dessen Position bestimmt werden.<br />

Die Ovarien konnten röntgenologisch erst dargestellt werden, sobald ihre Funktionskörper<br />

eine gewisse Größe erreicht hatten. In den eigenen Untersuchungen waren nur bei 8 von 42<br />

Tieren Funktionskörper radiologisch sichtbar. Hierbei handelte es sich bei drei Tieren bereits<br />

- 109 -


um Eier, die vor allem durch ihre Schale im Röntgenbild sichtbar wurden. Bei den restlichen<br />

fünf Tieren wurden im Ultraschall Follikel nachgewiesen. Die größten Follikel wiesen hierbei<br />

einen Durchmesser von 1-1,4 cm auf. Nach den eigenen Ergebnissen kann davon<br />

ausgegangen werden, dass bei der Bartagame Follikel erst ab einer Größe von etwa 1 cm<br />

röntgenologisch nachgewiesen werden können. Ähnliche Angaben lassen sich in der Literatur<br />

finden. SCHILDGER (1993) stellt beim Chuckwalla (Sauromalus obesus) und Arguswaran<br />

(Varanus panoptes) fest, dass Follikel unter 1 cm Durchmesser nicht im Röntgenbild sichtbar<br />

waren. GARTRELL et al. (2002) konnten beim Blauzungenskink (Tiliqua nigrolutea) Follikel<br />

erst ab ca. 2 cm röntgenologisch nachweisen. Da jedoch die Anzahl der Tiere, die in die<br />

Messungen der vorliegenden Arbeit eingingen, nur sehr gering war (N=5), sollten weitere<br />

Studien mit größeren Tierzahlen angestrebt werden, um solche Messwerte zu überprüfen bzw.<br />

zu bestätigen.<br />

5.4. Blutparameter<br />

Die Blutwerte aus den eigenen Untersuchungen stimmen weitgehend mit den Daten aus der<br />

Literatur überein. Einige Werte wichen teilweise von den im Schriftum angegebenen Werten<br />

ab. Hierfür kommen mehrere ursächliche Erklärungen in Frage. Zunächst kann es durch die<br />

Verwendung unterschiedlicher Nachweisreagentien, -techniken und Geräte zu Unterschieden<br />

bei verschiedenen Parametern kommen. Weiterhin hat die verwendete Tierzahl einen Einfluss<br />

auf die Genauigkeit der Messwerte. Während CRANFIELD et al. (1996) und ELIMAN<br />

(1997) eine Angabe über die Anzahl machen, fehlt diese bei den Untersuchungen von<br />

CARPENTER (2005). In den eigenen Untersuchungen wurden deutlich mehr Tiere<br />

ausgewertet (N=28-42 Tiere) als bei den Studien von CRANFIELD et al. (1996) (N=10) und<br />

ELIMAN (1997) (N=20-21), was sich positiv auf die Genauigkeit der statistischen Angaben<br />

ausgewirkt hat. Letztendlich konnte jedoch in der vorliegenden Arbeit nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass sich zwischen den untersuchten Tieren auch solche befanden, die unter<br />

subklinischen Erkrankungen litten und damit bereits veränderte Blutwerte aufwiesen.<br />

Weiterhin muss betont werden, dass die Tiere sich weder im gleichen Alter oder in<br />

einheitlichen Stadien der Reproduktion befanden, noch alle den gleichen Haltungs-und<br />

Fütterungsbedingungen ausgesetzt waren, sodass sich allein schon aus diesen Unterschieden<br />

erhebliche Einflüsse ergeben haben. Beispielsweise konnten bei den weiblichen Tieren<br />

während der Zeit der Follikelanbildung sehr hohe Gesamtkalziumwerte gemessen werden<br />

(Maximalwert von 10,8 Mmol/L), was auch schon CAMPBELL (2006) in diesem<br />

Zusammenhang beschreibt. Ähnliches gilt für die Bandbreite der<br />

Plasmaproteinbestimmungen (Gesamtproteinwert von > 7 g/dL, Tab.12). Die<br />

Hyperproteinämie kann Östrogen-induziert sein, sie findet während aktiver Follikulogenese<br />

- 110 -


statt. Weiterhin konnten bei einigen Tieren hohe Harnsäure-Werte gemessen werden<br />

(Maximalwert von 12,9 mg/dL, Tab.12). Diese müssen nicht zwingend ein Hinweis auf<br />

Erkrankungen wie Nephropathien oder Gicht sein, sondern können bei karnivoren bzw.<br />

insektivoren Echsen mit einer erhöhten Proteinzufuhr in Zusammenhang stehen. So können<br />

die Harnsäurewerte nach einer proteinreichen Mahlzeit noch am Tag darauf doppelt so hoch<br />

sein wie zuvor (CAMPBELL 2006).<br />

Für die Parameter GLDH, CHE, pH und Fruktose liegen in der zugänglichen Literatur bisher<br />

noch keine spezifischen Angaben für die Bartagame vor. Sie sind jedoch in der Blutchemie-<br />

Bestimmung bei Säugern bereits etabliert. Weitere Untersuchungen sollten daher angestrebt<br />

werden, um ihre Bestimmung und Interpretation bei Reptilien zu verbessern und zu<br />

spezifizieren.<br />

Tabelle 12 gibt eine Übersicht über die Blutwerte aus der Literatur im Vergleich zu den<br />

eigenen Untersuchungen.<br />

Tabelle 12: Übersicht: Hämatologische und blutchemische Laborwerte von Bartagamen (P.<br />

vitticeps) aus eigenen Untersuchungen im Vergleich zu Literaturangaben<br />

PARAMETER CRANFIELD<br />

(CRANFIELD,<br />

et al. 1996)<br />

(N=10)<br />

Hämatologie<br />

ELIMAN<br />

(ELIMAN 1997)<br />

(N=20-21)<br />

- 111 -<br />

CARPENTER<br />

(CARPENTER<br />

2005) (N=?)<br />

Eigene<br />

Untersuchungen<br />

(N=42)<br />

Htk (%) 24 (17-28) 27 (WB: 17-50) 30 (+/-6) 30 (WB: 18-44)<br />

Blutchemie<br />

AP (U/L) 151 (15-447) 151 (+/-129) 277 (WB: 26-1167)<br />

ALT (U/L) 11 (4-20)


PARAMETER CRANFIELD<br />

(CRANFIELD,<br />

et al. 1996)<br />

(N=10)<br />

Kalzium<br />

(mg/dL bzw.<br />

Mmol/L)<br />

Cl-<br />

(mEq/L<br />

=Mmol/L)<br />

Ca2+: 10 (8-<strong>13</strong>)<br />

(mg/dL)<br />

ELIMAN<br />

(ELIMAN 1997)<br />

(N=20-21)<br />

11,8 (WB: 8,6-27,2)<br />

(mg/dL)<br />

bzw.<br />

2,95 (WB: 2,2-6,8)<br />

(Mmol/L)<br />

Keine Angabe, ob<br />

Ca2+ oder Cages<br />

- 112 -<br />

CARPENTER<br />

(CARPENTER<br />

2005) (N=?)<br />

16,2 (+/-11,2)<br />

(mg/dL)<br />

Keine Angabe,<br />

ob Ca2+ oder<br />

Cages<br />

Eigene<br />

Untersuchungen<br />

(N=42)<br />

Ca2+: 1,24<br />

(WB: 0,82-1,44)<br />

(Mmol/L);<br />

Cages 3,15<br />

(WB: 2,41-10,8)<br />

(Mmol/L)<br />

126 (107-163) 123 (WB: 80-140) 126 (+/-15) 110 (WB: 81-143)<br />

Chol (mg/dL) 425 (160-900) 671 (WB: 312-1224) 425 (+/-194) 265 (WB: 115-624)<br />

CK (U/L) 1211 (59-7000) 1211 (+/-1574) 171 (WB: 15-3793)<br />

Glu (mg/dL) 232 (211-261) 210 (WB: <strong>13</strong>9-291) 201 (+/-1574) 246 (WB: <strong>13</strong>8-687)<br />

P<br />

(mg/dL bzw.<br />

Mmol/L)<br />

K+<br />

(mEq/L<br />

=Mmol/L)<br />

5,6 (2,7-15,1)<br />

(mg/dL)<br />

5,9 (WB: 3,5-9,8)<br />

(mg/dL) bzw.<br />

1,9 (WB: 1,1-3,2)<br />

(Mmol/L)<br />

5,6 (+/-2,5)<br />

(mg/dL)<br />

1,55 (WB: 0,75-4,77)<br />

(Mmol/L)<br />

3,8 (1,3-6,3) 3,6 (WB: 1,0-6,5) 3,8 (+/-1,2) 3,81 (WB: 2,45-5,12)<br />

GE (g/dL) 2,2 (2,0-2,7) 5,0 (+/-1,4) 4,85 (WB: 2,57-7,27)<br />

Alb (g/dL) 2,6 (1,3-4,6) 2,6 (+/-0,8) 2,35 (WB: 0,57-3,67)<br />

Na+<br />

(mEq/L<br />

=Mmol/L)<br />

156 (<strong>13</strong>7-186) 153 (WB: 141-190) 156 (+/-11) 146 (WB: 123-171)<br />

UA (mg/dL) 4,5 (2,9-10,0) 5,2 (WB: 1,6-11,4) 4,4 (+/-2,6) 3,01 (WB: 0,47-12,9)<br />

Fru (µmol/L) 303 (WB: 91-518)<br />

GLDH (U/L) 0,7 (WB: 0,2-4,7)<br />

pH 7,48 (WB: 7,24-7,72)<br />

CHE (U/L) 1680 (WB: 277-3690)


5.5. Parasitologische Kotuntersuchung<br />

In den parasitologischen Kotuntersuchungen traten erwartungsgemäß Infektionen mit<br />

Oxyuren am häufigsten auf (positiver Befund bei 41,7 % der Proben befallen). Da diese<br />

Fadenwürmer einen direkten Entwicklungszyklus haben und ihre Eier sehr widerstandsfähig<br />

sind, persistieren sie oft bei Tieren in Terrarienhaltung (SCHNELLER u. PANTCHEV 2008).<br />

Der Wurmbefall ging bei keinem der untersuchten Tiere mit einer klinischen Symptomatik<br />

einher.<br />

Am zweithäufigsten konnten Trichomonaden (insgesamt 16,7% der Proben) und mit etwas<br />

geringerer Häufigkeit Nyctotherus ssp. (insgesamt 12,5% der Proben) nachgewiesen werden.<br />

Die Einzeller kommen in geringer Zahl auch physiologischerweise im Darm der Echsen vor.<br />

Vor allem bei Trichomonaden ist bekannt, dass sie sich nach Einwirkung von Stressfaktoren<br />

stark vermehren und gastrointestinale Symptome auslösen können (KLINGENBERG 1999,<br />

BECK u. PANTCHEV 2006, JOHNSON u. TEMPE 2006). Obwohl bei einem Teil der Tiere<br />

ein hochgradiger Befall festgestellt werden konnte, wurden keine deutlichen klinischen<br />

Symptome beobachtet.<br />

Kokzidien konnten nur relativ selten nachgewiesen werden (insgesamt 8,3% der Proben<br />

positiv). Auch diese Tiere wiesen keine gastrointestinalen oder andere Symptome auf.<br />

KLINGENBERG (1999) verweist darauf, dass die Tiere klinisch inapparent erscheinen<br />

können, jedoch die Anfälligkeit für andere Erkrankungen steigt.<br />

In insgesamt 8,3% der Proben konnten Limaxamöben nachgewiesen werden. SCHNELLER<br />

u. PANTCHEV (2008) schätzen deren Pathogenität als sehr gering ein. Eventuell sei es<br />

möglich, dass sie bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem Schaden anrichten können. Die<br />

betroffenen Tiere in der eigenen Untersuchung zeigten keine klinischen Auffälligkeiten.<br />

- 1<strong>13</strong> -


6. Zusammenfassung:<br />

Stefanie Wachsmann:<br />

Ultraschalluntersuchungen bei Bartagamen (Pogona vitticeps) unter Berücksichtigung<br />

klinischer, röntgenologischer und labordiagnostischer Parameter<br />

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zur Erweiterung der diagnostischen<br />

Möglichkeiten bei der Bartagame (Pogona vitticeps) zu leisten. Zu diesem Zweck wurden 42<br />

Bartagamen sonographisch und radiologisch untersucht. Zusätzlich wurden 22 Blutparameter<br />

bestimmt sowie 24 Kotproben zur parasitologischen Untersuchung entnommen.<br />

Die untersuchten Tiere stammten aus Privathaltungen und zoologischen Einrichtungen. Es<br />

wurden ausschließlich klinisch gesunde Tiere verwendet, die bereits ein Körpergewicht von<br />

mindestens 100g erreicht hatten. Insgesamt wurden 19 männliche und 23 weibliche Tiere<br />

untersucht, die sich in unterschiedlichen Reproduktionsstadien befanden.<br />

Die Ultraschalluntersuchung wurde mit einem handelsüblichen Linearschallkopf mit einer<br />

Frequenz von 14 MHz durchgeführt. Die Tiere wurden in aufrecht stehender Position<br />

untersucht, in den meisten Fällen ohne zusätzliche Hilfsperson und nach stets gleichem<br />

Untersuchungsablauf. Dargestellt werden konnten regelmäßig folgende Organe: Herz, Leber<br />

mit Gallenblase und V.cava, Fettkörper, Magen-Darm-Trakt, Reproduktionstrakt (Ovarien<br />

oder Hoden) und Nieren. Ihre Strukturen und Positionen konnten im Rahmen dieser Arbeit<br />

beschrieben und bildlich dargestellt werden. Schwierigkeiten traten bei der Darstellung des<br />

Herzens auf, welches durch seine knochengeschützte Lage der Ultraschalluntersuchung nur<br />

sehr begrenzt zugänglich war.<br />

Durch die Ultraschalluntersuchung konnten folgende Strukturen vermessen werden:<br />

• Längs- und Querdurchmesser der Gallenblase:<br />

längs: 1,05 cm (WB: 0,43 – 2,04 cm);<br />

quer: 0,56 cm (WB: 0,23 – 1,4 cm)<br />

• Dünndarmwanddicke: 0,12 (WB: 0,08 – 0,25 cm)<br />

• Längs- und Querdurchmesser der Hoden:<br />

Rechts: längs: 1,2 cm (WB: 0,67 – 1,89 cm); quer: 0,67 cm (WB: 0,33 – 1,06 cm)<br />

Links: längs 1,36 cm (WB: 0,87 – 1,95 cm); quer: 0,73 cm (WB: 0,41 – 1,05 cm)<br />

- 114 -


• Follikeldurchmesser:<br />

Rechts: WB: 0,21 – 1,17 cm<br />

Links: WB: 0,17 – 1,29 cm<br />

• Eidurchmesser:<br />

längs: 2,52 cm (WB: 1,97 – 2,57 cm)<br />

quer: 1,38 cm (WB: 1 – 1,48 cm)<br />

Der Vergleich von Röntgen und Ultraschall zeigte, dass die Ultraschalluntersuchung bei der<br />

Beurteilung der Organe in den meisten Fällen dem nativen Röntgen überlegen war. Mit<br />

Ausnahme von Lunge, Skelettsystem und luft- bzw. materialgefülltem Darm war eine<br />

detaillierte Beurteilung der inneren Organe nur durch die Ultraschalluntersuchung zu<br />

gewährleisten. Gallenblase, Nieren und Hoden konnten ausschließlich sonographisch<br />

dargestellt werden und waren röntgenologisch in keinem Fall abgrenzbar.<br />

Folgende hämatologische und blutchemische Parameter, für die schon vergleichbare<br />

Messdaten aus der Literatur vorhanden sind, wurden bestimmt: Alanin-Aminotransferase<br />

(ALT), Albumin (Alb), Alkalische Phosphatase (AP), Anorganischer Phosphor (P), Aspartat-<br />

Aminotransferase (AST), Cholesterol (Chol), Chlorid (Cl-), Creatinkinase (CK), Gesamt-<br />

Bilirubin (Bili), Gesamteiweiß (GE), Gesamtkalzium (Ca ges), Glukose (Glu), Harnsäure<br />

(UA), Harnstoff (Hast), Ionisiertes Kalium (K+), Ionisiertes Kalzium (Ca2+) und Ionisiertes<br />

Natrium (Na+). Zusätzlich wurden folgende blutchemische Parameter bestimmt, für die noch<br />

keine Vergleichswerte in der zugänglichen Literatur vorliegen: Cholinesterase (CHE): 1680<br />

U/L (Range: 277 - 3690), Fruktosamin (Fru): 303 µmol/L (WB: 91 – 518),<br />

Glutamatdehydrogenase (GLDH): 0,7 U/L (WB: 0,2 – 4,7) und pH-Wert (pH): 7,48 (WB:<br />

7,24 – 7,72).<br />

Bei 24 Tieren wurden parasitologische Kotuntersuchungen durchgeführt. Es wurden native<br />

Kotausstriche angefertigt und die Parasiten wurden nach Art und Stärke des Befalls<br />

ausgewertet. Dabei konnten folgende Parasiten im Kot nachgewiesen werden: Oxyuren,<br />

Trichomonas ssp., Nyctotherus ssp., Kokzidien (Isospora amphibulori) und Limaxamöben.<br />

- 115 -


7. Summary:<br />

Stefanie Wachsmann:<br />

Ultrasound-investigation of the Bearded dragon (Pogona vitticeps) including clinical,<br />

radiographic and laboratory aspects<br />

The aim of the study was to contribute to the upgrading of diagnostics in the Bearded dragon<br />

(Pogona vitticeps). For this purpose 42 animals were examined by means of ultrasound and<br />

radiography. In addition, 22 blood values were collected and 24 fecal samples examined for<br />

parasites.<br />

The animals for this study were provided by private owners and also by a zoological garden.<br />

All patients appeared to be healthy in the clinical investigation and had a minimal bodyweight<br />

of 100 g. Altogether, 19 male and 23 female Bearded dragons were used for these<br />

investigations, regardless of age or reproduction state.<br />

The ultrasound examination was performed with a 14-mHz linear array transducer. Animals<br />

were held in an upright position, without additional restraint of a second person, and were<br />

always examined following a strict pattern.<br />

The following organs were regularly observed and described: heart, liver, including<br />

gallbladder and V. cava, fat bodies, gastrointestinal tract, reproductional tract (ovaries or<br />

testes) and kidneys. It was possible to locate their positions and characterize their<br />

ultrasonographic appearance in nearly all cases, except for the heart, which is covered by the<br />

sternum. This bony barrier turned out to be a massive obstacle to the ultrasound examination<br />

in this area and prevents a detailed picture of the heart. All other organs were not detectable.<br />

Measurements could be made from the following structures:<br />

• Longitudinal and transverse diameter of the gallbladder:<br />

Longitudinal: 1.05 cm (range: 0.43 – 2.04 cm);<br />

Transverse: 0.56 cm (range: 0.23 – 1.4 cm)<br />

• Wall-diameter of the small intestine: 0.12 cm (range: 0.08 – 0.25 cm)<br />

- 116 -


• Longitudinal and transverse diameter of the testes:<br />

Right: longitudinal: 1.2 cm (range: 0.67 – 1.89 cm);<br />

transverse: 0.67 cm (range: 0.33 – 1.06 cm)<br />

Left: longitudinal 1.36 cm (range: 0.87 – 1.95 cm);<br />

transverse: 0.73 cm (range: 0.41 – 1.05 cm)<br />

• Diameter of follicles:<br />

Right: range: 0.21 – 1.17 cm<br />

Left: range: 0.17 – 1.29 cm<br />

• Diameter of eggs:<br />

Longitudinal: 2.52 cm (range: 1.97 – 2.57 cm)<br />

Transverse: 1.38 cm (range: 1 – 1.48 cm)<br />

The comparison between x-ray and ultrasound examinations revealed an advantage of the<br />

ultrasound method for the evaluation of the most inner organs (without using any contrast<br />

medium). Exceptions were the lungs, the skeletal system and the intestine, filled with gas or<br />

radiopaque material. These organs could be imaged only by radiography, while all other<br />

organs could be found and evaluated more often and detailed by ultrasound. Gallbladder,<br />

testes and kidneys were only detectable with ultrasound and could not be distinguished with<br />

radiography in any case. The following blood chemistry and hematologic values were<br />

examined in this study: alanin aminotransferase (ALT), albumin (Alb), alkaline phosphatase<br />

(AP), inorganic phosphor (P), aspartate aminotransferase (AST), cholesterol (Chol), chloride<br />

(Cl-), creatine kinase (CK), total bilirubin (Bili), total protein (GE), total calcium (Ca ges),<br />

glucose (Glu), uric acid (UA), urea (Hast), ionic potassium (K+), ionic calcium (Ca2+) und<br />

ionic sodium (Na+). For all these parameters reference values exist in the current literature.<br />

In addition, four more parameters were evaluated in the present study, for which no reference<br />

values were published so far: cholinesterase (CHE): 1680 U/L (range: 277 - 3690),<br />

fructosamine (Fru): 303 µmol/L (range: 91 – 518), glutamate dehydrogenase (GLDH): 0.7<br />

U/L (range: 0.2 – 4.7) and pH (pH): 7.48 (range: 7.24 – 7.72).<br />

Feces from 24 patients could be collected and were examined for parasites. Therefore direct<br />

smears were prepared from the fecal samples and a light microscope was used to identify the<br />

species and estimate the amount of parasites present in the sample. Four different types of<br />

endoparasites could be detected: oxyurids, Trichomonas ssp., Nyctotherus ssp., coccidians<br />

(Isospora amphibulori) and limax amoebae.<br />

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Ultraschall Lexikon.<br />

Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin.<br />

- <strong>13</strong>5 -


9. Abkürzungsverzeichnis<br />

A. Arteria<br />

Abb. Abbildung<br />

°C Grad Celsius<br />

Ca_ ionisiertes Kalzium<br />

ca. circa<br />

cm Zentimeter<br />

D. Drittel<br />

DGHT Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde<br />

et al. et alii<br />

FK Fettkörper<br />

Gb Gallenblase<br />

ggr. geringgradig<br />

hgr. hochgradig<br />

KD Körperdrittel<br />

kg Kilogramm<br />

KRL Kopf-Rumpf-Länge<br />

m Meter<br />

max maximal<br />

mgr. mittelgradig<br />

min minimal<br />

MDT Magen-Darm-Trakt<br />

MHz Mega Hertz<br />

mm Millimeter<br />

M-Mode M-Bild („motion“ = Bewegungsmodulation)<br />

p Irrtumswahrscheinlichkeit<br />

P. Pogona<br />

PBT „preferred body temperature“ (bevorzugte Körpertemperatur)<br />

POTR „preferred optimum temperature range“ (bevorzugte Temoeraturzone)<br />

Rö Röntgenuntersuchung<br />

rspear Spearmannscher Rangkorrelationskoeffizient<br />

S. Seite<br />

sec Sekunden<br />

u. und<br />

u.a. unter anderem<br />

- <strong>13</strong>6 -


US Ultraschalluntersuchung<br />

V. Vena<br />

WB. Wertebereich<br />

z.B. zum Beispiel<br />

- <strong>13</strong>7 -


10. Abbildungsverzeichnis<br />

Abb.1: Geschlechtsbestimmung bei Pogona vitticeps. Femoralporen bei weiblicher und<br />

männlicher Bartagame.<br />

Abb.2: Oxyuren-Eier und Kokzidien-Zysten im Kot einer Bartagame<br />

Abb.3: Einteilung der Zölomhöhle zur sonographischen Lokalisation der verschiedenen<br />

Organe<br />

Abb.4: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame mit Fixation durch Hilfsperson<br />

Abb.5: Ultraschall-Untersuchung einer Bartagame ohne Hilfsperson<br />

Abb.6: Ultraschallbild: Längsschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♀, 282g)<br />

Abb.7: Ultraschallbild: Querschnitt des Herzens (P. vitticeps, ♂, 490g)<br />

Abb.8: Ultraschallbild: Leber, Vena cava und Gallenblase (P. vitticeps, ♂, 420g)<br />

Abb.9: Ultraschallbild:Leber und Fettkörper (Leber hypoechogener als Fettkörper)<br />

(P. vitticeps, ♀, 390g)<br />

Abb.10: Ultraschallbild: Anechogene Gallenblase (P. vitticeps, ♂, 475g)<br />

Abb.11: Ultraschallbild: Dünndarm mit fünf erkennbaren Darmwandschichten<br />

(P. vitticeps, ♂, 308g)<br />

Abb.12: Ultraschallbild: Schallauslöschung durch Darminhalt (P. vitticeps, ♀, 250g)<br />

Abb.<strong>13</strong>: Ultraschallbild: Gefüllter Magen (P. vitticeps, ♂, 247g)<br />

Abb.14: Ultraschallbild: Hoden im Längsschnitt mit deutlicher hyperechogener Kapsel<br />

(P. vitticeps, ♂, 420g)<br />

Abb.15: Ultraschallbild: Beide Hoden zusammen im Querschnitt (P. vitticeps, ♂, 247g)<br />

Abb.16: Ultraschallbild: Prävitellogene Follikel, teilweise schon im Übergang zu vitellogener<br />

Struktur (P. vitticeps, ♀, 201g)<br />

Abb.17: Ultraschallbild: Vitellogene Follikel (P. vitticeps, ♀, 390g)<br />

Abb.18: Ultraschallbild: Ei im Längsschnitt (P. vitticeps, ♀, 273g)<br />

Abb.19: Ultraschallbild: Hypoechogene Niere im Längsschnitt (P. vitticeps, ♂, 141g)<br />

Abb.20: Ultraschallbild: Rechte Niere im Längsschnitt mit hyperechogener Fleckung<br />

(P. vitticeps, ♂, 233g)<br />

Abb.21: Ultraschallbild: Beide Nieren im Querschnitt mit hyperechogener Fleckung<br />

(P. vitticeps, ♂, 475g)<br />

Abb.22: Ultraschallbild: Fettkörper mit erkennbarer Lappung (P. vitticeps, ♂, 233g)<br />

Abb.23: Ultraschallbild: Geringgradig freie Flüssigkeit angrenzend an den Fettkörper<br />

(P. vitticeps, ♀, 236g)<br />

Abb.24: Box-Plot der Ultraschall-Messwerte verschiedener Organe bei Bartagamen<br />

Abb.25: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />

Bartagamen (rechter Hoden)<br />

- <strong>13</strong>8 -


Abb.26: Graphische Darstellung der Korrelation von Hodenlänge zu Rumpflänge bei<br />

Bartagamen (linker Hoden)<br />

Abb.27: Röntgenbild: Dorso-ventrale Lagerung (P. vitticeps, ♀, 201g)<br />

Abb.28: Röntgenbild: Latero-laterale Lagerung (P. vitticeps, ♂, 279g)<br />

Abb.29: Box-Plot der Laborwerte bei Bartagamen<br />

Abb.30: Ultraschallbild: Blutflussprofil V. cava caudalis (P. vitticeps, ♂, 277g)<br />

Abb.31: Ultraschallbild: Leber und Fettkörper isoechogen (P. vitticeps, ♀, 322g)<br />

Abb.32: Ultraschallbild: Leber hyperechogener als Fettkörper (P. vitticeps, ♂, 308g)<br />

Abb.33: Ultraschallbild: Gallenblase mit echoreichem Inhalt (P. vitticeps, ♂, 219g)<br />

Abb.34: Ultraschallbild: Enddarmbereich mit Flüssigkeit (P. vitticeps, ♂, 219g)<br />

Abb.35: Ultraschallbild: Rechter Hoden größer als linker Hoden (P. vitticeps, ♂, 316g)<br />

Abb.36: Ultraschallbild: Veränderter vitellogener Follikel mit verdickter Schale<br />

(P. vitticeps, ♀, 282g)<br />

Abb.37: Ultraschallbild: Veränderte Follikel mit Schalenbildung (P.vitticeps, ♀, 282g)<br />

Abb.38: Ultraschallbild: Veränderte vitellogene Follikel mit Schalenbildung<br />

(P.vitticeps, ♀, 195g)<br />

Abb.39: Ultraschallbild: Prävitellogene Follikel mit Ovar- bzw. Eileiter-/Uterusgewebe<br />

(P. vitticeps, ♀, 373g)<br />

Abb.40: Ultraschallbild: Hochgradig echogene freie Flüssigkeit (P. vitticeps, ♀, 395g)<br />

- <strong>13</strong>9 -


11. Tabellenverzeichnis<br />

Tab.1: Übersicht (nach Auswertung der zugänglichen Literatur): Sonographische Darstellung<br />

von Organen bei Echsen<br />

Tab.2: Hämatologische und blutchemische Parameter von Pogona vitticeps nach aktueller<br />

Literaturauswertung<br />

Tab.3: Körpergewichtsverteilung der untersuchten Bartagamen<br />

Tab.4: Einteilung der Befunde der Skelettkalzifizierung im Röntgenbild<br />

Tab.5: Einteilung der Befallsstärke der aufgefundenen Parasitenspezies in den Bartagamen-<br />

Kotproben<br />

Tab.6: Messergebnisse der Ultraschalluntersuchung<br />

Tab.7: Prozentualer Vergleich der Darstellbarkeit der Organe im Röntgenbild bzw. durch<br />

Ultraschall bei 42 Bartagamen (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />

Tab.8: Prozentualer Vergleich der Lage der Organe im Röntgenbild bzw. durch Ultraschall<br />

bei 42 Tieren (23 Weibchen und 19 Männchen)<br />

Tab.9: Verschiedene hämatologische und blutchemische Laborparameter bei Bartagamen<br />

(P. vitticeps).<br />

Tab.10: Parasitenbefall in Kotproben von 24 Bartagamen (prozentuale Auflistung)<br />

Tab.11: Übersicht über die Follikeldurchmesser bei verschiedenen Echsenspezies<br />

Tab.12: Übersicht: Hämatologische und blutchemische Laborwerte von Bartagamen<br />

(P. vitticeps) aus eigenen Untersuchungen im Vergleich zu Literaturangaben<br />

- 140 -


12. Anhang<br />

Abbildung 30: Blutflussprofil V. cava caudalis (P. vitticeps, ♂, 277g)<br />

Le<br />

L<br />

- 141 -<br />

Fk


Abbildung 31: Leber und Fettkörper isoechogen (P. vitticeps, ♀, 322g). Le = Leber, Fk =<br />

Fettkörper<br />

L<br />

L<br />

Abbildung 32: Leber hyperechogener als Fettkörper (P. vitticeps, ♂, 308g). Le = Leber, Fk =<br />

Fettkörper<br />

- 142 -<br />

Fk<br />

Fk


L<br />

Gb<br />

Abbildung 33: Gallenblase mit echoreichem Inhalt (P. vitticeps, ♂, 219g). Gb = Gallenblase,<br />

Le = Leber, D = Darm mit Inhalt<br />

Fk<br />

Ed<br />

Abbildung 34: Enddarmbereich mit Flüssigkeit (P. vitticeps, ♂, 219g). Fk = Fettkörper, Ed =<br />

Enddarm<br />

D<br />

- 143 -


Abbildung 35: Rechter Hoden größer als linker Hoden (P. vitticeps, ♂, 316g). rHd = rechter<br />

Hoden, lHd = linker Hoden, Di = Darminhalt<br />

vvF<br />

rHd<br />

Abbildung 36: veränderter vitellogener Follikel mit verdickter Schale (P. vitticeps, ♀, 282g).<br />

vvF = veränderter vitellogener Follikel<br />

- 144 -<br />

Di<br />

lHd


Abbildung 37: Veränderte Follikel mit Schalenbildung (P. vitticeps, ♀, 282g). veF =<br />

veränderter Follikel<br />

vvF<br />

Abbildung 38: Veränderte vitellogene Follikel mit Schalenbildung (P. vitticeps, ♀, 195g).<br />

vvF = veränderte vitellogene Follikel<br />

- 145 -<br />

veF<br />

vvF<br />

veF


Abbildung 39: Prävitellogene Follikel mit Ovar- bzw. Eileiter-/Uterusgewebe (P. vitticeps,<br />

♀, 373g). pvF = prävitellogene Follikel, G = Ovar-/Eileiter-/Uterusgewebe<br />

vF<br />

pvF G<br />

Abbildung 40: Hochgradig echogene freie Flüssigkeit (P. vitticeps, ♀, 395g). Fe =<br />

Fettkörper, fFl = freie Flüssigkeit, vF = vitellogener Follikel<br />

- 146 -<br />

fFl<br />

Fe


Danksagung<br />

Zunächst meinen herzlichen Dank an Herrn Prof. Fehr für die Überlassung des Themas und<br />

die Möglichkeit das Thema sehr frei und selbstständig gestalten zu dürfen. Vielen Dank auch<br />

für die fachliche Beratung und Unterstützung und die Bereitstellung des Ultraschallgerätes.<br />

Vielen Dank an Karina Mathes für die fachliche Betreuung der Arbeit und vor allem für die<br />

zwei Jahre, in denen ich so viel über die Reptilienpraxis gelernt habe.<br />

Herzlichen Dank an Prof. Ingo Nolte für die Bereitstellung der Laborgeräte und des<br />

Röntgengeräts, sowie zahlreicher Materialien.<br />

Meinen besonderen Dank an alle Mitarbeiter des Labors für die Auswertung der Blutproben.<br />

Danke an Imke Tiebel für die stets schnelle und kompetente Hilfe beim Röntgen.<br />

Vielen herzlichen Dank an Stephan Hungerbühler und Anne Hölscher für die fachliche<br />

Beratung und Unterstützung in Ultraschall-Fragen und für die zahlreichen Einführungen im<br />

Umgang mit dem Ultraschallgerät.<br />

Herzlichen Dank an Frank Mutschmann und das ganze Exomed-Team für die Auswertung der<br />

Kotproben, für fachliche Beratung und die Bereitstellung von mikroskopischen Bildern.<br />

Dankeschön an alle Kollegen, Studenten und Pfleger, die mich in irgend einer Form bei der<br />

Durchführung der Versuche unterstützt haben, z.B. durch das Festhalten von Tieren bei der<br />

Blutabnahme oder bei der Ultraschall-Untersuchung.<br />

Vielen Dank an Herrn Rhon für die Hilfe bei der statistischen Auswertung der<br />

Untersuchungen.<br />

Danke an alle Patientenbesitzer und den Zoo Hannover, die mir ihre Tiere vertrauensvoll für<br />

die Untersuchungen bereit gestellt haben.<br />

Meinen besonderen Dank an Matze für moralischen Beistand und die nötige Ablenkung<br />

während der ganzen Zeit, sowie für die Anfertigung von Fotos während der Ultraschall-<br />

Untersuchung. Danke auch an Fama, die sich so oft gelangweilt hat, während endloser<br />

Stunden am Schreibtisch.<br />

Vielen lieben Dank an meine Eltern für die Unterstützung, ohne die die Anfertigung dieser<br />

Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank insbesondere an meine Mutter fürs<br />

Korrektur-Lesen und die ausgiebige Betreuung meiner eigenen „Versuchsbartagame Elmo“.<br />

Und natürlich ganz besonderen Dank an meinen Vater für die viele Hilfe bei lästigen PC- und<br />

Endnote-Problemen!<br />

- 147 -

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