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doch etwas steif und, wenn man so - Geschichtsverein für das ...

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Uwe Fentsahm<br />

„VÅlkel ist <strong>doch</strong> <strong>etwas</strong> <strong>steif</strong> <strong>und</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>man</strong> <strong>so</strong> sagen<br />

darf, <strong>etwas</strong> reaktionÇr.“<br />

Zu diesem Schluss kam Wilhelm Half<strong>man</strong>n, der Vorsitzende der VorlÄufigen<br />

Kirchenleitung, im Oktober 1945, in einem Brief an Hans Asmussen.<br />

Half<strong>man</strong>n hatte beim Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Landeskirche,<br />

insbe<strong>so</strong>ndere bei den Verhandlungen mit der englischen Besatzungsmacht,<br />

auf die tatkrÄftige UnterstÅtzung der beiden gehofft. Doch<br />

Asmussen verlieÇ Schleswig-Holstein, da er in die Kanzlei der Evangelischen<br />

Kirche Deutschlands (EKD) berufen wurde, <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit VÉlkel gestaltete sich nicht <strong>so</strong> einfach: „Die ganze Arbeit bleibt bei mir<br />

hÄngen“, klagte Half<strong>man</strong>n. 1<br />

I. Anmerkungen zur Berichterstattung Äber eine Ausstellung in Bordesholm<br />

Die AG Heimatsammlung in Bordesholm hat unter der FederfÅhrung von<br />

Volker Weber (Wattenbek) in mehrmonatiger Arbeit eine Ausstellung konzipiert,<br />

die den Titel „Eduard VÉlkel - Mensch <strong>und</strong> Pastor in schwerer Zeit“<br />

trug. Ziel der Ausstellung musste es (nach Ansicht des Verfassers) sein, <strong>das</strong><br />

bisher verÉffentlichte VÉlkel-Bild zu Åberarbeiten <strong>und</strong> neu zu formulieren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> umfangreicher Recherchen <strong>und</strong> der UnterstÅtzung von Stephan<br />

Linck, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Landeskirchenarchivs in<br />

Kiel, war <strong>man</strong> dann zu der realistischen EinschÄtzung gekommen: „VÉlkel<br />

- Nicht Verfolgter, <strong>so</strong>ndern Sympathisant“. 2<br />

In der Ausstellung war ein Dokument mit der Äberschrift „Sympathisant<br />

<strong>und</strong> Skeptiker“ versehen worden. Diese Formulierung hatte offensichtlich<br />

nicht die Zustimmung von allen Mitarbeitern der Ausstellung gef<strong>und</strong>en,<br />

denn Dietrich Ladwig (Vorsitzender des Kultur- <strong>und</strong> VerschÉnerungsvereins<br />

im Bordesholmer Land), beeilte sich gegenÑber der Presse klarzustellen:<br />

„MitlÖufer war er nie!“ Es sei der jÑngeren Generation wahrscheinlich<br />

schwer verstÖndlich, aber VÉlkel habe Deutschnationales unterstÑtzt, sei<br />

je<strong>doch</strong> kein National<strong>so</strong>zialist gewesen. 3<br />

25


Diese Art der EinschÄtzung Eduard VÉlkels ist noch sehr dem seit 1945 in<br />

Bordesholm tradierten VÉlkel-Bild verhaftet: Der im September 1933 zum<br />

Pastor degradierte ehemalige Bischof sei ein Opfer der National<strong>so</strong>zialisten<br />

gewesen <strong>und</strong> habe auch in Bordesholm weiter leiden mÅssen, schlieÇlich<br />

seien Gottesdienste gestÉrt worden <strong>und</strong> Hitlerjungen hÄtten an der Klosterkirche<br />

Fensterscheiben eingeschmissen. Die Kenntnisse Åber diese Ereignisse<br />

beruhen allerdings fast ausschlieÇlich auf nachtrÄglichen Schilderungen<br />

VÉlkels in seinen „Erinnerungen aus meinem Leben“. 4 Er hat al<strong>so</strong><br />

selbst einen gehÉrigen Anteil an der Legen- <strong>und</strong> Mythenbildung hinsichtlich<br />

seiner Per<strong>so</strong>n gehabt.<br />

Ansatzweise wurde in den neunziger Jahren in der (damals noch sehr unkritischen)<br />

Lokalgeschichtsschreibung Bordesholms der Versuch unternommen,<br />

VÉlkel als WiderstandskÄmpfer gegen den National<strong>so</strong>zialismus darzustellen.<br />

So wurde z.B. 1993 „<strong>das</strong> ungewÉhnliche Schicksal dieses mutigen<br />

Kirchen<strong>man</strong>nes“ hervorgehoben 5 <strong>und</strong> zwei Jahre spÄter war von dem<br />

„verdienten Gottes<strong>man</strong>n <strong>und</strong> MitbÅrger E. VÉlkel“ die Rede. 6 Im Jahre<br />

1999 wurde wiederum Åber die Schikanen seitens der National<strong>so</strong>zialisten<br />

aus den nicht authentischen „Erinnerungen“ des ehemaligen Bischofs zitiert<br />

7 . Der Verfasser fragte daraufhin in einem Leserbrief: „Bischof VÉlkel -<br />

WiderstandskÄmpfer?“ 8 Wozu eine derartige Legen- <strong>und</strong> Mythenbildung<br />

fÅhren kann, macht der 1995 in der Bordesholmer R<strong>und</strong>schau abgedruckte<br />

zweiseitige Éffentliche Brief von Annelene Wort<strong>man</strong>n deutlich. Frau<br />

Wort<strong>man</strong>n protestierte u.a. gegen den geplanten Bau eines GroÇraumparkplatzes<br />

in unmittelbarer NÄhe ihres Gr<strong>und</strong>stÅckes in Bordesholm, Alte<br />

LandstraÇe 1. Ihr Schreiben endete mit den Worten: „Ich glaube, <strong>das</strong>s ich in<br />

dem Haus, wo einst Bischof VÉlkel seinen Alterssitz hatte, gar nicht <strong>so</strong><br />

verkehrt bin. Dieser war, weil er sich den politischen VerhÄltnissen nicht<br />

fÅgte, degradiert worden zum Gemeindepastor in Bordesholm. Ein Mensch<br />

mit RÅckgrat.“ Das ist VÉlkel nun gerade nicht gewesen. Anders als Frau<br />

Wort<strong>man</strong>n hat er niemals in Éffentlichen Briefen gegen offensichtliche politische,<br />

gesellschaftliche oder <strong>so</strong>ziale MissstÄnde protestiert.<br />

26


Altersruhesitz von Bischof VÄlkel in Bordesholm, Alte LandstraÅe 1<br />

Foto: Uwe Fentsahm<br />

II. Einige Stationen im Leben des ehemaligen Bischofs VÅlkel<br />

1. Der familiÇre Hintergr<strong>und</strong><br />

Eduard VÉlkel wurde 1878 in EckernfÉrde geboren, seine Kinder- <strong>und</strong> Jugendjahre<br />

verbrachte er Åberwiegend in MÉlln, in Ratzeburg besuchte er bis<br />

zum Abitur die dortige Gelehrtenschule. Sein Vater hatte Theologie studiert<br />

<strong>und</strong> sich anschlieÇend fÅr den Lehrerberuf entschieden: Er wurde preuÇischer<br />

Beamter <strong>und</strong> leitete als Rektor zunÄchst die Mittelschule in Eckern-<br />

27


fÉrde <strong>und</strong> ab 1881 die Mittelschule in MÉlln. Die Mutter entstammte einer<br />

dÄnischen Juristenfamilie, in der „aber auch <strong>das</strong> dÄnische MilitÄr vertreten<br />

war“. 9 Kennzeichnend fÅr VÉlkel ist die Bew<strong>und</strong>erung fÅr <strong>das</strong> Verhalten<br />

der Mutter, die ihre Kinder „eindeutig in deutschem Geist erzogen“ hat,<br />

obwohl sie „ganz gewiÇ eine heiÇe Liebe zu ihrem Vaterland in ihrem Herzen<br />

trug.“ Die Mutter sah sich hierzu verpflichtet, denn sie hatte ja „einen<br />

deutschen Mann geheiratet“. 10 Das DÄnische spielte in der Familie VÉlkel<br />

keine groÇe Rolle. Von Seiten der Eltern wurde hier eine hervorragende<br />

Chance vertan, z.B. die Kinder zweisprachig zu erziehen <strong>und</strong> ihnen eine<br />

ausgewogene Sichtweise bei der Betrachtung des konfliktbeladenen<br />

deutsch-dÄnischen VerhÄltnisses zu vermitteln. So erlebte der junge Eduard<br />

VÉlkel seine politische Sozialisation ganz im Geiste des Reichskanzlers<br />

Bismarck <strong>und</strong> ab 1890 unter dem Eindruck des relativ jungen <strong>und</strong> ungestÅm<br />

auftretenden Kaisers Wilhelm II., der in zunehmendem MaÇe<br />

deutschnationales Gedankengut proklamierte.<br />

2. Die MilitÇrzeit<br />

Von 1898 bis 1903 studierte VÉlkel in Erlangen, Halle <strong>und</strong> Kiel Theologie<br />

<strong>und</strong> ab<strong>so</strong>lvierte anschlieÇend „als EinjÄhrig-Freiwilliger“ seinen MilitÄrdienst.<br />

Bezeichnend ist die rÅckblickende Bewertung dieser Zeit: „Die ab<strong>so</strong>lute<br />

Beugung unter den Willen einer hÉheren Gewalt, die sich in zwei<br />

Gestalten, im Feldwebel <strong>und</strong> im Kompaniechef, verkÉrperte, war eine heilsame<br />

Zucht. Jedenfalls war <strong>das</strong> Jahr meines MilitÄrdienstes mit all seiner<br />

HÄrte <strong>und</strong> Strenge, seiner unerbittlichen Ordnung <strong>und</strong> seinen Strapazen eine<br />

Schule fÅrs Leben von unschÄtzbarem Wert.“ 11 In diesen Worten wird<br />

die Gr<strong>und</strong>problematik des VÉlkelschen Denkens zum ersten Mal deutlich:<br />

FÅr ihn bezieht sich die von seinen Zeitgenossen geforderte Unterordnung<br />

unter den Willen einer hÉheren Gewalt nicht nur auf Gott (oder <strong>das</strong> Evangelium).<br />

Auch der Staat <strong>und</strong> <strong>das</strong> MilitÄr sind (genau wie die Kirche) berechtigt,<br />

<strong>so</strong> ein Verhalten von den Menschen einzufordern.<br />

3. Der berufliche Aufstieg vom Pastor zum Bischof (1906-1925)<br />

Seine erste Pastorenstelle trat VÉlkel im Jahre 1906 in Sterley (Éstlich von<br />

MÉlln) an. Hier lernte er seine zukÅnftige Frau kennen, grÅndete eine Familie<br />

<strong>und</strong> verblieb dort bis zu seiner Ernennung zum Propst der Propstei<br />

MÅnsterdorf (mit Sitz in Itzehoe) 1912. Als Propst war VÉlkel auch an der<br />

28


Ausarbeitung der neuen Kirchenverfassung von Schleswig-Holstein beteiligt,<br />

die im Jahre 1922 beschlossen wurde <strong>und</strong> u.a. zwei BischofsÄmter vorsah,<br />

eins fÅr den Landesteil Holstein <strong>und</strong> eins fÅr Schleswig. GemÄÇ dieser<br />

Verfassung wurde Adolf Mordhorst bereits im Oktober 1924 von der neuen<br />

Landessynode zum Bischof fÅr Holstein (mit Sitz in Kiel) gewÄhlt. Die Besetzung<br />

des Schleswiger Bischofsamtes machte damals einige Probleme<br />

<strong>und</strong> wurde bis auf weiteres verschoben. Erst im Januar 1925 traf <strong>man</strong> sich<br />

wieder <strong>und</strong> wÄhlte Eduard VÉlkel zum Bischof fÅr Schleswig. Der neu gewÄhlte<br />

Bischof versagte sich den WÅnschen der Schleswiger Synodalen<br />

<strong>und</strong> nahm seinen Amtssitz nicht in der Stadt Schleswig, <strong>so</strong>ndern auch in<br />

Kiel, im Landeskirchenamt, Sophienblatt 12. Von hier aus hatte VÉlkel wesentlich<br />

mehr MÉglichkeiten zur (kirchen-)politischen Mitsprache <strong>und</strong> Einflussnahme,<br />

z.B. auf Bischof Mordhorst, der auch noch zum Vorsitzenden<br />

der Kirchenregierung gewÄhlt worden war. AuÇerdem befand sich die<br />

(weitgehend eigenstÄndige) Kirchenverwaltung - unter der Leitung ihres<br />

PrÄsidenten Freiherr Traugott von Heintze - in diesem GebÄude. VÉlkel erinnerte<br />

sich daher auch sehr gern an seine Kieler Zeit: „Die BischÉfe hatten<br />

im DienstgebÄude des Landeskirchenamtes am Sophienblatt jeder sein eigenes<br />

Dienstzimmer, TÅr an TÅr, <strong>so</strong> <strong>das</strong>s die Besprechung von uns gemeinsam<br />

berÅhrenden Fragen per<strong>so</strong>neller Art oder auf dem Gebiete der Verwaltung<br />

sehr erleichtert war. Wir haben diese Verbindung <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit<br />

durch unsere gemeinsame AmtstÄtigkeit treu gewahrt. Wir waren aber auch<br />

mit den juristischen RÄten [des Landeskirchenamtes] aufs engste vertrauensvoll<br />

verb<strong>und</strong>en.“ 12<br />

4. Als Bischof in Kiel (1925-1933)<br />

Über die Zeit der Weimarer Republik konnte VÉlkel auch im historischen<br />

RÅckblick nichts Positives aussagen. Aus seiner Sicht „entwickelte sich aus<br />

der traurigen Wirtschaftslage nach dem Krieg [1918] ein Linksradikalismus<br />

in einer starken kommunistischen Bewegung. Wir haben in den genannten<br />

Jahren am Weihnachtsabend in den StraÇen Kiels <strong>und</strong> gewiÇ auch in andern<br />

Orten UmzÅge von erregten Menschenmassen erlebt, die <strong>das</strong> Fest der<br />

christlichen Liebe zu Brandreden auf Éffentlichen PlÄtzen <strong>und</strong> zu herausfordernden<br />

Drohungen missbrauchten.“ 13 VÉlkel zeigt hier in seinen „Erinnerungen“,<br />

<strong>das</strong>s er auch nach 1945 noch nicht bereit war, unvoreingenommen<br />

Ñber die vergebenen Chancen fÑr eine erfolgreiche Demokratisierung<br />

des Deutschen Reiches nachzudenken. SchlieÜlich war es der von ihm ver-<br />

29


ehrte Paul von Hindenburg, der im November 1919 als Chef der Obersten<br />

Heeresleitung die <strong>so</strong>genannte „DolchstoÇlegende“ in die Welt setzte <strong>und</strong><br />

damit der politischen Radikalisierung in den folgenden Jahren bewusst<br />

Vorschub leistete. Hindenburg war es auch, der als ReichsprÄsident in der<br />

Endphase der Weimarer Republik die Verfassung missbrauchte <strong>und</strong> in der<br />

kombinierten Anwendung von Artikel 25 (AuflÉsung des Reichstages) <strong>und</strong><br />

Artikel 48 (Notverordnungsrecht) <strong>das</strong> Deutsche Reich der Kontrolle durch<br />

ein demokratisch gewÄhltes Parlament entzog <strong>und</strong> die jeweiligen Reichskanzler<br />

mit prÄsidialen Erlassen autokratisch regieren lieÇ. Und letztendlich<br />

ist es auch der offensichtlich nicht auf dem Boden der Weimarer Verfassung<br />

stehende ReichsprÄsident von Hindenburg gewesen, der am 30. Januar<br />

1933 seine Unterschrift unter die Ernennungsurk<strong>und</strong>e fÅr den neuen<br />

Reichskanzler Adolf Hitler setzte.<br />

Bischof VÄlkel<br />

Quelle: Nordelbisches Kirchenarchiv, 91<br />

(Fotosammlung) Nr. 2068.<br />

VÉlkel war nicht bereit, diesen<br />

Tatsachen <strong>und</strong> ZusammenhÄngen<br />

ins Auge zu blicken.<br />

Er zehrte auch noch in<br />

spÄteren Jahren von der persÉnlichen<br />

Begegnung mit<br />

dem „Generalfeldmarschall“<br />

anlÄsslich der Einweihungsfeierlichkeiten<br />

fÅr<br />

den „Hindenburgdamm“<br />

(Anbindung der Insel Sylt<br />

an <strong>das</strong> Festland) im Jahre<br />

1927. Dieses Ereignis betrachtete<br />

er fÅr sich als ausgesprochenen<br />

GlÅcksfall im<br />

Leben. Paul von Hindenburg<br />

war fÅr ihn derjenige,<br />

der „<strong>das</strong> nach dem ersten<br />

Weltkrieg zertrÅmmerte<br />

Reich wieder zur Achtung<br />

in der Gemeinschaft der europÄischen<br />

VÉlker“ erhoben<br />

habe. Und „es hat wohl sel-<br />

30


ten eine Gestalt in unserer Geschichte gegeben, von der <strong>so</strong>viel einigende<br />

Kraft in unser Volk ausgestrahlt ist, wie von diesem Mann“. 14<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> erscheint es denn auch nicht Åberraschend, <strong>das</strong>s<br />

die BischÉfe VÉlkel <strong>und</strong> Mordhorst nichts gegen die Reichskanzlerschaft<br />

Adolf Hitlers einzuwenden hatten: „Aus deutscher Not ist in nationaler Besinnung<br />

eine deutsche Freiheitsbewegung erwachsen. Volkstum <strong>und</strong> Vaterland<br />

werden wieder als hohe, von Gott geschenkte GÅter erkannt, die auch<br />

schwerster Opfer wert sind. … Die fÅhrenden MÄnner haben offen bekannt,<br />

<strong>das</strong>s nur auf christlicher Gr<strong>und</strong>lage ein ges<strong>und</strong>es Staatswesen sich entwickeln<br />

kann. Das ist eine Wendung, fÅr die wir Gott von Herzen danken.“ 15<br />

Diese eklatante FehleinschÄtzung der politischen Absichten der National<strong>so</strong>zialisten<br />

basierte u.a. auf dem Punkt 24 des Parteiprogramms der NSDAP,<br />

der allen religiÉsen Bekenntnissen Freiheit versprach, <strong>so</strong>fern sie nicht den<br />

Bestand des Staates „gefÄhrden oder gegen <strong>das</strong> Sittlichkeits- <strong>und</strong> MoralgefÅhl<br />

der ger<strong>man</strong>ischen Rasse verstoÇen“. Mit dieser Forderung der National<strong>so</strong>zialisten<br />

an ein <strong>so</strong>genanntes „positives Christentum“ konnten sich die<br />

meisten Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche durchaus einverstanden<br />

erklÄren. Sie vertrauten darauf, <strong>das</strong>s der NS-Staat sich aus Kirchenangelegenheiten<br />

heraushalten wÅrde.<br />

Dem aufmerksamen Leser des seit 1920 bekannten NSDAP-<br />

Parteiprogramms hÄtte allerdings schon lÄngst auffallen mÅssen, <strong>das</strong>s der<br />

Punkt 24 noch eine Zusatzformulierung enthielt: Die Partei „bekÄmpft den<br />

jÅdisch-materialistischen Geist in <strong>und</strong> auÇer uns.“ Und in Punkt 4 war formuliert<br />

worden, <strong>das</strong>s Juden, da sie nicht „deutschen Blutes“ seien, in einem<br />

NS-Deutschland weder als „Volksgenossen“ noch als „StaatsbÅrger“ geduldet<br />

werden kÉnnten. Dass den jÅdischen GlaubensbrÅdern damit die<br />

Existenzberechtigung im Deutschen Reich abgesprochen wurde, empÉrte<br />

nie<strong>man</strong>den innerhalb der evangelischen <strong>und</strong> katholischen Kirche Deutschlands.<br />

Der die eigene Religion betreffende Egoismus machte blind fÅr <strong>das</strong><br />

Schicksal der anderen.<br />

Und <strong>so</strong> verschlossen auch die BischÉfe Mordhorst <strong>und</strong> VÉlkel im FrÅhjahr<br />

1933 ihre Augen vor den tÄglich sich offenbarenden unmenschlichen <strong>und</strong><br />

<strong>und</strong>emokratischen Handlungsweisen der national<strong>so</strong>zialistischen Machthaber<br />

in Deutschland. Am 1. Mai stellten die beiden fÅhrenden KirchenmÄnner<br />

sich auf den Balkon des Landeskirchenamtes, Sophienblatt 12, <strong>und</strong><br />

31


winkten den in einem langen Demonstrationszug vorbeimarschierenden<br />

NS-Kolonnen zu. Der umbenannte „Feiertag der nationalen Arbeit“ <strong>so</strong>llte<br />

die Gleichschaltung der Interessen von Arbeiterschaft <strong>und</strong> NS-Staat verdeutlichen.<br />

Am darauffolgenden Tag, dem 2. Mai, wurde <strong>das</strong> Gewerkschaftshaus<br />

in der LegienstraÇe von SA-MÄnnern gestÅrmt <strong>und</strong> die Gewerkschaften<br />

als <strong>so</strong>lche aufgelÉst. An ihrer Statt richtete sich die Deutsche<br />

Arbeitsfront (DAF) im ehemaligen Haus der Gewerkschaften ein <strong>und</strong> nahm<br />

auch deren Kasse an sich. 16 Bereits einen Monat zuvor, am 1. April 1933,<br />

war auch in Kiel der reichsweit angeordnete Boykott der von Juden betriebenen<br />

GeschÄfte durchgefÅhrt worden. Es hatte allerdings einen Aufsehen<br />

erregenden Zwischenfall gegeben: Der Rechtsanwalt Friedrich Schumm<br />

wollte sich nicht daran hindern lassen, <strong>das</strong> MÉbelgeschÄft seines Vaters in<br />

der KehdenstraÇe zu betreten. Es kam zu einer Rangelei mit zwei bewaffneten<br />

SS-Posten, von denen einer durch einen Schuss verletzt wurde.<br />

Schumm flÅchtete zunÄchst, stellte sich aber spÄter der Polizei <strong>und</strong> wurde<br />

in <strong>das</strong> PolizeigefÄngnis in der BlumenstraÇe eingeliefert. 100 SA- <strong>und</strong> SS-<br />

MÄnner stÅrmten <strong>das</strong> GefÄngnis <strong>und</strong> tÉteten Friedrich Schumm durch 25<br />

PistolenschÅsse. 17 Einen Ähnlichen Vorfall hatte es in Kiel bereits am 12.<br />

MÄrz 1933 gegeben, als der Rechtsanwalt Wilhelm Spiegel nachts in seinem<br />

Haus im Forstweg 42 von zwei unbekannten MÄnnern erschossen<br />

wurde. Dr. Spiegel war in dreifacher Hinsicht fÅr die National<strong>so</strong>zialisten<br />

ein Gegner: Er war Jude <strong>und</strong> stellvertretender Vorsteher der Israelitischen<br />

Gemeinde in Kiel, fÅr die SPD saÇ er als Abgeordneter in der Kieler Stadtverordnetenversammlung<br />

<strong>und</strong> als Rechtsanwalt hatte er in der Endphase der<br />

Weimarer Republik in politischen Prozessen Sozialdemokraten <strong>und</strong> Kommunisten<br />

verteidigt. 18<br />

Alle diese Ereignisse, einschlieÇlich der BÅcherverbrennung auf dem Wilhelmplatz<br />

am 10. Mai 1933, scheinen auf die beiden BischÉfe keinerlei<br />

Eindruck gemacht zu haben: Sie winkten weiter vom Balkon ihres AmtsgebÄudes,<br />

<strong>so</strong> z.B. am 18. Juni 1933, anlÄsslich eines gemeinsamen Demonstrationszuges<br />

der Hitlerjugend <strong>und</strong> der evangelischen Jugend. 19 In seinen<br />

Erinnerungen beschÉnigte VÉlkel dieses Winken, <strong>das</strong> er <strong>und</strong> sein Kollege<br />

Mordhorst 1933 als fÅhrende Per<strong>so</strong>nen der Evangelischen Kirche Schleswig-Holsteins<br />

ausgeÅbt hatten, mit den entlarvenden Worten: „Die beiden<br />

BischÉfe waren noch <strong>so</strong> harmlosen GemÅts.“ 20 Deutlicher kann <strong>man</strong> eigentlich<br />

nicht herausstellen, <strong>das</strong>s <strong>man</strong> - auch zehn Jahre nach dem Ende des<br />

32


zweiten Weltkrieges - die Problematik des National<strong>so</strong>zialismus immer noch<br />

nicht verstanden hat.<br />

5. Die Absetzung als Bischof (1933)<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der obigen AusfÅhrungen ist es eigentlich nicht verstÄndlich,<br />

warum die national<strong>so</strong>zialistisch orientierten „Deutschen Christen“<br />

im September 1933 auf der - unter <strong>und</strong>emokratischen Bedingungen<br />

neu gewÄhlten - Synode in Rendsburg die Abwahl der weitgehend gefÅgigen<br />

BischÉfe VÉlkel <strong>und</strong> Mordhorst betrieben. Diese hÄtten auch weiterhin<br />

„gute Miene zum bÉsen Spiel“ gemacht 21 , <strong>doch</strong> nun <strong>so</strong>llten auch im kirchlichen<br />

Bereich dem „FÅhrerprinzip“ entsprechende Strukturen eingefÅhrt<br />

werden. Das bedeutete zunÄchst einmal die Aufhebung der zweigeteilten<br />

bischÉflichen Organisation der evangelischen Kirche in Schleswig-<br />

Holstein: Es <strong>so</strong>llte nur noch ein Landesbischof tÄtig sein. FÅr dieses neu<br />

geschaffene Amt kamen aber weder Mordhorst noch VÉlkel in Frage.<br />

Mordhorst war damals schon 67 Jahre alt <strong>und</strong> stand <strong>so</strong>mit unmittelbar vor<br />

dem Eintritt in den Ruhestand. VÉlkel <strong>so</strong>llte dagegen nach eigener Aussage<br />

als Abfindung „<strong>das</strong> Hauptpastorat am Dom in Schleswig bekommen <strong>und</strong><br />

die Propstei Schleswig Åbernehmen“. Er verweigerte sich je<strong>doch</strong> gegenÅber<br />

diesen VorschlÄgen des Landeskirchenamtes mit der BegrÅndung, er wolle<br />

keine AmtsbrÅder aus ihren àmtern vertreiben, nur um sich selbst „eine<br />

Zukunft zu sichern“. In seinen Erinnerungen ÄuÇerte sich VÉlkel sehr<br />

erbost Åber <strong>das</strong> von der Kirchenverwaltung gemachte Angebot: „Ich war<br />

aufs tiefste erschrocken <strong>und</strong> entrÅstet, wie hier mit dem Schicksal von<br />

Menschen gespielt wurde.“ 22<br />

Tiefergehende Schlussfolgerungen hat VÉlkel aus diesen Ereignissen aber<br />

nicht gezogen. Aufgr<strong>und</strong> seiner Weigerung zur Annahme des Abfindungsangebotes<br />

sei er im September 1933 „verfemt“ gewesen. In AnsÄtzen findet<br />

diese persÉnliche EinschÄtzung eine BestÄtigung in den biografischen Notizen<br />

von Christian Kinder, der damals als Konsistorialrat im Landeskirchenamt<br />

zusammen mit seinem Kollegen Christiansen <strong>das</strong> entscheidende GesprÄch<br />

mit Bischof VÉlkel fÅhrte: „Auf Antrag der Landtagsfraktion der<br />

NSDAP im preuÇischen Landtag war Bischof D. VÉlkel vom preuÇischen<br />

Kultusminister <strong>das</strong> staatliche Plazet wegen seines Verhaltens gegen Pastor<br />

Peperkorn entzogen worden; der Minister teilte auf unsere Anfrage schriftlich<br />

mit, <strong>das</strong>s D. VÉlkel auch fÅr <strong>das</strong> neue Landesbischofsamt kein Plazet<br />

33


erhalten wÅrde.“ 23 Die hier behaupteten Auseinandersetzungen mit dem<br />

Pastor <strong>und</strong> frÅhen NSDAP-Parteimitglied Johann Peperkorn aus ViÉl finden<br />

in den Erinnerungen von VÉlkel keinerlei ErwÄhnung. Peperkorn wird<br />

einigen Einfluss in Berlin gehabt haben, da er bereits im April 1932 fÅr die<br />

Partei in den PreuÇischen Landtag eingezogen war. 24<br />

Obwohl die Abwahl der beiden BischÉfe durch die „Deutschen Christen“<br />

beschlossene Sache war, sind beide Amtsper<strong>so</strong>nen am 12. September 1933<br />

demÑtig zur Tagung der Synode in Rendsburg erschienen. Claus JÑrgensen<br />

hat diesbezÑglich bereits 1988 gefragt: „Warum sind die BischÉfe nicht zurÑckgetreten,<br />

<strong>so</strong>ndern haben gewartet, bis sie gehen mussten? Warum hat<br />

es ihnen nie<strong>man</strong>d geraten? Zu vermuten ist, <strong>das</strong>s <strong>so</strong> ehrenwerte MÖnner wie<br />

Mordhorst <strong>und</strong> VÉlkel … gedacht haben, sie seien noch wichtig fÑr die<br />

Kirche: Aushalten, um Schlimmeres zu verhÑten? Hoffnung auf bessere<br />

Zeiten, in denen sie wieder volle Anerkennung finden wÑrden?“ 25 Am<br />

Nachmittag des 12. September war es <strong>so</strong>weit, <strong>das</strong> neue „Bischofsgesetz“<br />

wurde den Synodalen in einer 2. Lesung vorgelegt <strong>und</strong> ohne weitere Aussprache<br />

einstimmig angenommen. Mordhorst <strong>und</strong> VÉlkel waren abgesetzt<br />

<strong>und</strong> wussten nun nicht <strong>so</strong> recht, wie sie sich verhalten <strong>so</strong>llten. Mordhorst<br />

hatte sich bereits am Vormittag sehr empÉrt Åber den bisherigen Verlauf<br />

der Synode gezeigt. Er war auch bereit, die Kirchenversammlung demonstrativ<br />

zu verlassen <strong>und</strong> nach Hause zu fahren. Doch VÉlkel lehnte <strong>so</strong> ein<br />

Verhalten ab <strong>und</strong> wies seinen Kollegen darauf hin, <strong>das</strong>s „wir ausharren<br />

mÅssten, da die maÇgeblichen KrÄfte der Synode uns dienstlich zwingen<br />

kÉnnten, der Synode bis zum Schluss beizuwohnen.“ 26<br />

Mordhorst fÅgte sich dem - trotz aller Widrigkeiten - immer noch vorhandenen<br />

obrigkeitsstaatlichen Denken seines jÅngeren Kollegen. Dieser war<br />

spÄter stolz darauf, <strong>das</strong>s beide BischÉfe noch vor dem Beginn der Nachmittagssitzung<br />

ihre Bischofskreuze abgelegt <strong>und</strong> derart <strong>das</strong> Ende der Synode<br />

abgewartet hÄtten. Auch auf der vollbesetzten TribÅne des Versammlungssaales<br />

hÄtte dieses Verhalten „den tiefsten Eindruck“ gemacht. 27 Hierbei<br />

handelte es sich allerdings nicht um <strong>das</strong> von Claus JÅrgensen geforderte<br />

„eindeutige Zeichen der Tat, zu der Zeit, als die Kirchenleitung nicht mehr<br />

die Kirche leiten konnte.“ 28<br />

34


6. Der Neuanfang als Pastor in Bordesholm (1934)<br />

WÖhrend Adolf Mordhorst froh war, <strong>das</strong>s er „keine Verantwortung mehr zu<br />

Ñbernehmen habe fÑr Gesetze <strong>und</strong> MaÜnahmen, die ich um des Gewissens<br />

willen nicht billigen kann“ 29 , erhob Eduard VÉlkel im Oktober 1933 juristischen<br />

Einspruch gegen seine Absetzung. Er wurde je<strong>doch</strong> von Traugott von<br />

Heintze, dem PrÄsidenten des Landeskirchenamtes, gewarnt: Ein derartiges<br />

Verhalten kÉnne seine WeiterbeschÄftigung innerhalb der evangelischen<br />

Landeskirche verhindern. VÉlkel hÉrte auf diesen Rat <strong>und</strong> zog seinen Einspruch<br />

„bis auf weiteres“ zurÅck. 30<br />

Klosterkirche Bordesholm<br />

Foto: Silke Fentsahm<br />

Am 6. November 1933 fÅhrte Eduard VÉlkel auf eigenen Wunsch ein GesprÄch<br />

mit dem neuen Landesbischof Adalbert Paulsen, in dem es u.a. um<br />

die WeiterbeschÄftigung VÉlkels ging. In seinen Erinnerungen heiÇt es dazu:<br />

„Es ist wohl kaum vermeidbar gewesen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> neue Kirchenre-<br />

35


giment von mir eine LoyalitÄtserklÄrung wÅnschte. Diese habe ich dem<br />

Landesbischof in einer kurzen Aussprache gegeben.“ 31 Danach war der<br />

Weg frei nach Bordesholm, wo durch den Wechsel von Pastor Lawrentz<br />

nach Kappeln eine Pastorenstelle neu zu besetzen war. Am 8. April 1934<br />

fand in der Klosterkirche „unter groÇer Beteiligung der Gemeinde“ <strong>und</strong><br />

fÅhrender Kirchenvertreter die AmtseinfÅhrung Pastor VÉlkels statt. Doch<br />

<strong>so</strong> problemlos, wie VÉlkel seinen Neuanfang in Bordesholm schildert,<br />

scheint dieser gar nicht gewesen zu sein: Nach Aussage von Christian Kinder<br />

hatte der Bordesholmer Kirchenvorstand, dem zum damaligen Zeitpunkt<br />

„nur MÄnner der Partei“ angehÉrten, zunÄchst Bedenken gegen eine<br />

Verpflichtung VÉlkels. Deshalb machte sich Landesbischof Adalbert Paulsen<br />

persÉnlich auf den Weg nach Bordesholm <strong>und</strong> Åberzeugte die hiesigen<br />

Kirchenvertreter von der Per<strong>so</strong>n VÉlkels. 32 Leider ist nicht bekannt, welche<br />

konkreten Vorbehalte gegen den neuen Pastor von Seiten des Kirchenvorstands<br />

geÄuÇert worden waren. Traugott von Heintze vermerkte in diesem<br />

Zusammenhang sehr diplomatisch, Bischof D. VÉlkel habe „sich sehr<br />

dankbar darÅber geÄuÇert, <strong>das</strong>s wir ihm im vollen EinverstÄndnis mit dem<br />

Herrn Landesbischof, dem ja die Berufung zusteht, unsere gr<strong>und</strong>sÄtzliche<br />

Bereitwilligkeit erklÄrt haben.“ 33<br />

Tafel am Klosterpastorat<br />

Bordesholm<br />

Foto: Archiv Fentsahm<br />

Diese Dankbarkeit brachte der neue Pastor bereits am 1. Mai 1934 in seiner<br />

Predigt zum zweiten, staatlich instrumentalisierten „Feiertag der nationalen<br />

Arbeit“ zum Ausdruck. In dem von der Kanzel der Klosterkirche verlesenen<br />

Text wurde dem „FÅhrer“ (bei siebenmaliger Nennung der Bezeichnung)<br />

gehuldigt <strong>und</strong> die „Volksgemeinschaft“ (bei viermaliger<br />

36


Nennung der Bezeichnung) gepriesen: „Wir sind tief davon ergriffen, mit<br />

welchem unerbittlichen Ernst, mit welchem rÅcksichtslosen Einsatz an nationaler<br />

Kraft <strong>und</strong> nationalem VermÉgen, mit welcher Verantwortung vor<br />

Gott <strong>und</strong> der Geschichte der FÅhrer die Riesennot der Arbeitslosigkeit zu<br />

bekÄmpfen unternommen hat. … So <strong>so</strong>llen wir denn im Vertrauen auf Gott<br />

dem FÅhrer an die Seite treten <strong>und</strong> getrost in die Zukunft blicken, die noch<br />

schwer vor uns liegt.“ Der Gottesdienst war bezeichnenderweise mit folgendem<br />

Bibelzitat eingeleitet worden: „So sah ich denn, <strong>das</strong>s nichts Besseres<br />

ist, denn <strong>das</strong>s ein Mensch frÉhlich sei in seiner Arbeit; denn <strong>das</strong> ist sein<br />

Teil.“ (Pred. Sal. 3, Vers 21) 34<br />

Klosterpastorat Bordesholm<br />

Foto: Silke Fentsahm<br />

Mit <strong>so</strong> einer Einstellung konnte <strong>man</strong> durchaus darÅber hinwegsehen, <strong>das</strong>s<br />

inzwischen Konzentrationslager eingerichtet worden waren, in denen vermeintliche<br />

politische Gegner <strong>und</strong> kritische Zeitgenossen inhaftiert wurden,<br />

37


die sich nicht bereitwillig gleichschalteten. Zu diesen ersten Opfern des National<strong>so</strong>zialismus<br />

gehÉrte auch der Zimmer<strong>man</strong>n Her<strong>man</strong>n Rowedder aus<br />

dem Bordesholm benachbarten Dorf Wattenbek, der im August 1933 ins<br />

KZ Kuhlen bei Rickling eingewiesen worden war, weil er staatsfeindliche<br />

„GerÅchte“ verbreitet habe. 35 Derartige FÄlle wurden zur allgemeinen Abschreckung<br />

in den schleswig-holsteinischen Tageszeitungen verÉffentlicht<br />

<strong>und</strong> sind daher sicherlich auch Eduard VÉlkel nicht unbekannt geblieben.<br />

Dieser aber hatte sich gleichschalten lassen <strong>und</strong> erbrachte am 20. Juni 1934<br />

einen weiteren Beweis fÅr seine staatstreue Gesinnung, indem er auf die<br />

Bitte des Landesbischofs Paulsen einging <strong>und</strong> <strong>das</strong> zuvor im September<br />

1933 demonstrativ niedergelegte Bischofskreuz „als Ehrengabe unserer<br />

Landeskirche“ zurÅcknahm. 36<br />

7. Als Pastor in einer menschenverachtenden Zeit (1935-1945)<br />

Eduard VÉlkel hat immer wieder auf seine engen Beziehungen zur Schleswig-Holsteinischen<br />

evangelisch-lutherischen Missionsgesellschaft in<br />

Breklum hingewiesen. 37 Unmittelbar nach seiner Wahl zum Bischof fÅr<br />

Schleswig im Jahre 1925 wurde er Vorsitzender der Gesellschaft. Nach seiner<br />

Abwahl im Jahre 1933 stellte er auch sein Amt in Breklum zur VerfÅgung,<br />

<strong>doch</strong> die Generalversammlung der Missionsgesellschaft wÄhlte ihn<br />

im Jahre 1934 erneut zu ihrem Vorsitzenden. Dieses Amt Åbte VÉlkel dann<br />

kontinuierlich bis 1953 aus. In seinen Erinnerungen lobte er ausdrÅcklich<br />

<strong>das</strong> fre<strong>und</strong>schaftliche <strong>und</strong> vertrauensvolle VerhÄltnis zu den Missionsdirektoren<br />

Bracker, Piening <strong>und</strong> PÉrksen. 38 Der Letztere, Martin PÉrksen, berichtete<br />

im Jahre 1985 Åber seine Erlebnisse in der national<strong>so</strong>zialistischen<br />

Zeit <strong>und</strong> fragte u.a. „Warum schwieg Breklum? Kannten wir in Breklum<br />

die wirkliche Lage nicht? Wussten wir nicht Bescheid Åber die geplanten<br />

MaÇnahmen der Partei in der Judenfrage, die Euthanasie, die NS-<br />

Weltpolitik? Doch - hier muss ich persÉnlich gestehen - ich wusste einiges.“<br />

39 PÉrksen war ein enger Vertrauter VÉlkels <strong>und</strong> deshalb kann auch fÅr<br />

den Bordesholmer Pastor angenommen werden, <strong>das</strong>s er einiges wusste,<br />

aber nichts dagegen unternommen hat.<br />

Eben<strong>so</strong> teilnahmslos reagierten die meisten der fÅhrenden KirchenmÄnner<br />

auf den Weihnachtsbrief des Landesbischofs Paulsen an die Pastoren im<br />

Jahre 1938, in dem dieser behauptete: Gott habe „zu der unermesslichen<br />

Tat unseres FÅhrers, der ein geschlossenes Reich der Deutschen schuf, sei-<br />

38


nen sichtbaren Segen gegeben“. „Unser Volk sieht in seinem FÅhrer den<br />

Inbegriff deutscher GrÉÇe <strong>und</strong> Echtheit. … Der FÅhrer ist ein von Gott gesegneter<br />

Mann.“ Zu dem Zeitpunkt, da Paulsen seinen Brief an die Pastoren<br />

verfasst hatte, waren gerade im ganzen Deutschen Reich systematisch Synagogen<br />

angezÅndet, GeschÄfte von Juden zerstÉrt <strong>und</strong> die Inhaber derselben<br />

inhaftiert worden. FÅr diese staatlich angeordneten Verbrechen wurde<br />

dann der verhÉhnende Begriff der „Reichskristallnacht“ geprÄgt. Diese Tatsachen<br />

hielten den Landesbischof aber nicht davon ab, auch hierzu Stellung<br />

zu nehmen: „Die Kollektivverantwortung im Guten wie im BÉsen ist ein alter<br />

christlicher Gesichtspunkt. Über <strong>das</strong> Schicksal des jÅdischen Volkes ist<br />

eine strenge Entscheidung von Gott her gefallen … der ewige Jude - der<br />

ewige VerrÄter.“ 40 AusgeprÄgter kann Antisemitismus eigentlich nicht formuliert<br />

werden. Ein deutliches Zeichen des Protestes gegen derartige Verlautbarungen<br />

der Kirchenleitung hat es nicht gegeben.<br />

GemÇlde von Bischof VÄlkel<br />

von H. von Krumhaar,<br />

Quelle:<br />

AG Heimatsammlung im<br />

Kultur- <strong>und</strong> VerschÄnerungsverein<br />

Bordesholm<br />

39


Gegenseitige Hilfe wurde in der damaligen Zeit nur AngehÉrigen der eigenen<br />

Glaubensgemeinschaft gewÄhrt. AndersglÄubige konnten nicht auf eine<br />

derartige Hilfe rechnen. Als Beispiel fÅr diese Tatsache kann <strong>das</strong> Verhalten<br />

Eduard VÉlkels gegenÅber dem jÅngeren Martin PÉrksen herangezogen<br />

werden. PÉrksen hatte Schwierigkeiten mit der Geheimen Staatspolizei<br />

(Gestapo) bekommen, da die Breklumer Missionsgesellschaft in mehrfacher<br />

Hinsicht gegen Kriegsbestimmungen verstoÇen haben <strong>so</strong>llte. Der Missionsdirektor<br />

wurde zur Gestapo nach Kiel vorgeladen <strong>und</strong> dort unzweideutig<br />

mit einer Einweisung in ein Konzentrationslager bedroht. In seiner<br />

Not wandte sich PÉrksen telefonisch an Eduard VÉlkel, dieser machte sich<br />

auf den Weg nach Kiel <strong>und</strong> kontaktierte den neuen PrÄsidenten im Landeskirchenamt<br />

Christian Kinder. Kinder wiederum, der zwischenzeitlich auch<br />

einmal Reichsleiter der „Deutschen Christen“ gewesen war, hatte gute Beziehungen<br />

zum Gauleiter Hinrich Lohse, wodurch letztendlich die drohende<br />

Inhaftierung PÉrksens verhindert werden konnte. 41<br />

8. Das Ende des Krieges <strong>und</strong> der missratene Neuanfang (1945-1948)<br />

Eduard VÉlkel fÅhlte sich einigermaÇen geschmeichelt, <strong>das</strong>s <strong>man</strong> ihm nach<br />

dem Ende des zweiten Weltkrieges „<strong>das</strong> Vertrauen entgegenbrachte, die<br />

erste Leitung der Landeskirche nach Wiederherstellung der verfassungsmÄ-<br />

Çigen Ordnung zu Åbernehmen.“ Aus AltersgrÅnden lehnte er diese Aufgabe<br />

allerdings ab. 42 Wer nun glaubte, der damals 67-jÄhrige VÉlkel wÅrde<br />

sich auf sein Altenteil zurÅckziehen <strong>und</strong> den Weg frei machen fÅr einen<br />

unbelasteten kirchlichen Neuanfang, sah sich getÄuscht. Er wollte weiterhin<br />

Einfluss nehmen, insbe<strong>so</strong>ndere auf die per<strong>so</strong>nelle Neuorientierung der<br />

schleswig-holsteinischen Kirche <strong>und</strong> deshalb machte er sich bereits am 28.<br />

Mai 1945 von Bordesholm auf den Weg nach Schleswig. Dort trafen sich -<br />

kaum drei Wochen nach der Kapitulation des Deutschen Reiches - zum ersten<br />

Mal einige der fÅhrenden KirchenmÄnner Schleswig-Holsteins <strong>und</strong> berieten<br />

im <strong>so</strong>genannten „Schleswiger Arbeitskreis“ Åber die Neuorganisation<br />

der Landeskirche. 43 Und am 14. Juni 1945 fuhren der Bischof i.R. <strong>und</strong><br />

Propst Siemonsen nach Timmendorfer Strand, um dort Kontakt mit den<br />

verbliebenen Vertretern des aus Kiel evakuierten Landeskirchenamtes aufzunehmen.<br />

44<br />

Auf der 1. VorlÄufigen Gesamtsynode in Rendsburg im August 1945 wurde<br />

VÉlkel mit den Stimmen aller Synodalen als Mitglied in die neue Kirchen-<br />

40


leitung gewÄhlt <strong>und</strong> <strong>so</strong>gar zum Stellvertreter von Wilhelm Half<strong>man</strong>n, dem<br />

Vorsitzenden der Kirchenleitung, berufen. Der Historiker Kurt JÅrgensen<br />

schrieb dazu 1976: „Bischof D. VÉlkel wurde von vielen Gliedern der Landeskirche<br />

die Genugtuung zuteil, als erster Hirte angesehen zu werden.“ 45<br />

Auch <strong>wenn</strong> VÉlkel von sich aus auf die Spitzenposition verzichtete, eine<br />

„Mitarbeit an sichtbarer Stelle“ war ihm durchaus wichtig. Er wollte nach<br />

eigener Aussage „an den gr<strong>und</strong>legenden MaÇnahmen fÅr die Gestaltung der<br />

freien Kirche“ mitwirken kÉnnen. 46<br />

Gedenktafel fÉr<br />

Bischof Eduard VÄlkel<br />

am Bordesholmer Pastorat<br />

Foto: Archiv Fentsahm.<br />

Zu diesen gr<strong>und</strong>legenden MaÇnahmen gehÉrte auch die Absicht der Kirchenleitung,<br />

wieder zwei BischofsÄmter in Schleswig-Holstein einzufÅhren.<br />

Allerdings geriet die Frage der per<strong>so</strong>nellen Besetzung der beiden àmter<br />

zu einem sehr kontrovers diskutierten Politikum: Es war zunÄchst der<br />

Vorschlag gemacht worden, Wilhelm Half<strong>man</strong>n zum Bischof fÅr Schleswig<br />

<strong>und</strong> Volkmar Herntrich zum Bischof fÅr Holstein zu wÄhlen. Das entsprach<br />

aber nicht den Vorstellungen VÉlkels, der massiv intervenierte <strong>und</strong> den<br />

Breklumer Missionsdirektor Martin PÉrksen als Bischof fÅr Schleswig vorschlug.<br />

Der damals 43-jÄhrige PÉrksen wiederum war von dieser Idee Åberhaupt<br />

nicht begeistert <strong>und</strong> schrieb seinem Mentor VÉlkel am 29. Juli 1946:<br />

„Ich kann <strong>das</strong> Amt fÅr Schleswig nicht Åbernehmen. Ich weiÇ, hochverehrter,<br />

lieber Herr Bischof, wie sehr ich Sie damit enttÄusche. Sie waren nicht<br />

nur in den vergangenen 1 â Jahrzehnten der verantwortliche FÉrderer unserer<br />

Breklumer Arbeit als unser Bischof, Sie waren auch mein persÉnlicher<br />

Seel<strong>so</strong>rger <strong>und</strong> sind mit unendlicher vÄterlicher GÅte mir immer wieder<br />

entgegengekommen. Gerade deshalb ist es mir doppelt schmerzlich, jetzt<br />

41


nicht Ihrer Bitte folgen zu kÉnnen. Ich bitte Gott, <strong>das</strong>s es nicht Trotz oder<br />

Eigensinn ist, <strong>so</strong>ndern wirklicher Gehorsam <strong>und</strong> ErfÅllung Seines Willens.<br />

Meine Entscheidung ist endgÅltig.“ 47 Diese sehr persÉnlichen <strong>und</strong> emotional<br />

berÅhrenden Worte wurden von Eduard VÉlkel nicht respektiert. Er insistierte<br />

<strong>und</strong> hielt in den nÄchsten Wochen streng an der Kandidatur PÉrksens<br />

fÅr <strong>das</strong> Schleswiger Bischofsamt fest.<br />

Auf der 2. VorlÄufigen Gesamtsynode in Rendsburg prÄsentierte die VorlÄufige<br />

Kirchenleitung den Synodalen am 5. September 1946 einen Per<strong>so</strong>nalvorschlag,<br />

der fÅr allgemeines Aufsehen <strong>so</strong>rgte: Als Kandidaten fÅr<br />

Holstein wurden jetzt Wilhelm Half<strong>man</strong>n <strong>und</strong> Profes<strong>so</strong>r Rendtorff genannt,<br />

fÅr den Sprengel Schleswig <strong>so</strong>llten Volkmar Herntrich <strong>und</strong> Martin PÉrksen<br />

kandidieren. PÉrksen hatte in den vergangenen Tagen auf der Synode immer<br />

mal wieder zu verstehen gegeben, <strong>das</strong>s ihm nichts daran lÄge, in eins<br />

dieser àmter gewÄhlt zu werden. 48 Er zeigte sich sehr Åberrascht von dem<br />

Per<strong>so</strong>nalvorschlag <strong>und</strong> bat die Anwesenden darum, von seiner Wahl abzusehen.<br />

Die Synodalen Ehlers <strong>und</strong> VÉlkel widersprachen allerdings dem<br />

Wunsch PÉrksens mit dem Hinweis, <strong>man</strong> habe beschlossen, die Wahlen<br />

ohne vorhergehende Per<strong>so</strong>naldebatte durchzufÅhren. Und <strong>so</strong> geschah es,<br />

<strong>das</strong>s Wilhelm Half<strong>man</strong>n mit 59 von 87 abgegebenen Stimmen zum Bischof<br />

fÅr Holstein gewÄhlt wurde. Im zweiten Wahlverfahren erhielt der widerstrebende<br />

Martin PÉrksen 51 Stimmen <strong>und</strong> wurde damit in <strong>das</strong> Schleswiger<br />

Bischofsamt zwangsverpflichtet. Sein Gegenkandidat Herntrich hatte nur<br />

32 Stimmen erhalten. 49 Eduard VÉlkel hatte sein Ziel erreicht <strong>und</strong> war sich<br />

dabei nicht zu schade gewesen, einen GeschÄft<strong>so</strong>rdnungstrick anzuwenden,<br />

den auch die „Deutschen Christen“ am 12. September 1933 auf der spÄter<br />

<strong>so</strong>genannten „braunen“ Synode benutzt hatten.<br />

Doch sein Erfolg war nur von kurzer Dauer: Die Gewissensnot PÉrksens<br />

war <strong>so</strong> groÇ, <strong>das</strong>s dieser nach der Synode am 28. September 1946 nach<br />

Bordesholm kam <strong>und</strong> „bis tief in die Nacht“ mit VÉlkel konferierte. PÉrksen<br />

ist es schlieÇlich gelungen, <strong>das</strong>s der ihm „vÄterlich zugewandte“ VÉlkel<br />

den RÅcktritt vom Bischofsamt „respektiert“ habe. Am 2. Oktober 1946 erklÄrte<br />

PÉrksen nach nicht einmal einmonatiger Amtszeit offiziell seinen<br />

RÅcktritt. 50 Eine dubiose Angelegenheit!<br />

Warum hat der Bordesholmer Pastor den im Vergleich zu ihm noch jugendlichen<br />

Missionsdirektor fÅr eine derartige Intrige missbraucht? Die Antwort<br />

42


liegt in der Per<strong>so</strong>n des Kandidaten Herntrich begrÅndet. FÅr VÉlkel war es<br />

Åberhaupt nicht hinnehmbar, <strong>das</strong>s Volkmar Herntrich zunÄchst fÅr <strong>das</strong> Bischofsamt<br />

in Holstein vorgesehen war <strong>und</strong> dann auch noch fÅr <strong>das</strong> entsprechende<br />

Amt in Schleswig. Damit wÄre Herntrich ja <strong>so</strong>gar Nachfolger des<br />

Bischofs VÉlkel geworden. Was stÉrte VÉlkel an Herntrich? Pastor<br />

Herntrich hatte sich im September 1935 die persÉnliche Feindschaft des<br />

ehemaligen Bischofs zugezogen, da er auf der 1. Bekenntnissynode der<br />

Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Kiel <strong>das</strong> Verhalten der beiden<br />

BischÉfe Mordhorst <strong>und</strong> VÉlkel im September 1933 kritisiert hatte. Diese<br />

hÄtten zwar <strong>das</strong> ihnen angetane Unrecht beklagt, aber nicht den Mut gehabt,<br />

auf der Synode „auch nur ein einziges Wort des Protestes zu sagen. SpÄter<br />

hÄtten sie <strong>so</strong>gar noch <strong>das</strong> Bischofskreuz von Landesbischof Paulsen als<br />

Erinnerungsgeschenk angenommen“. 51 AuÇerdem monierte Herntrich, <strong>das</strong>s<br />

VÉlkel lange Zeit nicht bereit gewesen sei, die „braune“ Synode von 1933<br />

als illegal zu betrachten. Wenn es in der Zeit des National<strong>so</strong>zialismus einen<br />

„mutigen“ Kirchen<strong>man</strong>n in Schleswig-Holstein gegeben hat, dann ist es<br />

Volkmar Herntrich gewesen. Seine 1935 geÄuÇerten Kritikpunkte haben alle<br />

ihre Berechtigung. Und damit haben wir es im September 1946 bei der<br />

gelenkten Nichtwahl von Herntrich zum Bischof von Schleswig offensichtlich<br />

mit einem Fall von persÉnlicher Rache von Seiten Eduard VÉlkels zu<br />

tun.<br />

VÉlkel war nicht sehr lernfÄhig, <strong>das</strong> hatte er bereits im Oktober 1945 gezeigt,<br />

als der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland auf einer Veranstaltung<br />

in Stuttgart eine „SchulderklÄrung“ verÉffentlichte. Im Kieler<br />

Kurier hatte VÉlkel den Bericht mit der Überschrift „Evangelische Kirche<br />

bekennt Deutschlands Kriegsschuld“ gelesen <strong>und</strong> daraufhin einen Brief an<br />

Wilhelm Half<strong>man</strong>n verfasst, in dem er davon Åberzeugt war, <strong>das</strong>s „wesentliche<br />

Abschnitte der K<strong>und</strong>gebung von der Zensur [der englischen Besatzungsmacht]<br />

unterdrÅckt worden sind, denn ich kann mir nicht denken,<br />

<strong>das</strong>s unsere ev. KirchenfÅhrer in <strong>so</strong> ungerechter Einseitigkeit gesprochen<br />

haben <strong>so</strong>llten.“ 52 Die evangelische Kirche hatte nach VÉlkels Ansicht ohne<br />

Not die Alleinschuld des Deutschen Reiches am zweiten Weltkrieg eingestanden.<br />

Diese Frage war fÅr ihn noch lÄngst nicht geklÄrt: „Man muss<br />

<strong>doch</strong> niemals bei der Schuldfrage 1918/19 auÇer Acht lassen. Versailles ist<br />

nun <strong>doch</strong> die Gr<strong>und</strong>wurzel allen Übels.“ 53 Den zentralen Satz in der Stuttgarter<br />

ErklÄrung hat der ehemalige Bischof wahrscheinlich zeitlebens nicht<br />

43


verstanden: „Wir klagen uns an, <strong>das</strong>s wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer<br />

gebetet, nicht frÉhlicher geglaubt <strong>und</strong> nicht brennender geliebt haben.“<br />

Das Deutsch-Nationale im Denken <strong>und</strong> Handeln Eduard VÉlkels war<br />

1945/46 immer noch vorhanden. Das zeigte sich auch in seinen àuÇerungen<br />

Åber die EnglÄnder als Besatzungsmacht in Schleswig-Holstein. VÉlkel<br />

verhandelte an fÅhrender Stelle mit den EnglÄndern Åber die Entnazifizierung<br />

der Pastoren <strong>und</strong> anderen Geistlichen in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> kam<br />

zu dem Ergebnis: „Die Verabschiedungen von AmtsbrÅdern unter dem<br />

Druck einer fremdem MilitÄrmacht sind fÅr uns eine schwere Belastung.“ 54<br />

Er spielte <strong>so</strong>gar mit dem Gedanken, konkrete WiderstandsmaÇnahmen zu<br />

organisieren, um die Entlassung von Geistlichen - aufgr<strong>und</strong> ihrer NS-<br />

Vergangenheit - zu verhindern. Nach VÉlkels Ansicht <strong>so</strong>llten die Mitglieder<br />

der VorlÄufigen Kirchenleitung bereit sein, aus Protest „gegen die<br />

Fremdherrschaft im Lande“ ihren RÅcktritt zu verkÅnden. Dazu kam es<br />

aber nicht, denn VÉlkels Kollegen hatten die Problematik offensichtlich<br />

genauer reflektiert <strong>und</strong> plÄdierten fÅr ein gemÄÇigteres Verhalten gegen-<br />

Åber den EnglÄndern. 55 Und damit erreichten sie, <strong>das</strong>s letztendlich fast alle<br />

Pastoren <strong>und</strong> Geistlichen in Schleswig-Holstein „erfolgreich“ entnazifiziert<br />

wurden <strong>und</strong> ihre àmter weiterhin ausfÅhren durften. Eduard VÉlkel hatte<br />

dagegen Schlimmeres befÅrchtet: „Die MilitÄrregierung fordert die Entlassung<br />

der inkriminierten Geistlichen in derselben Form, wie die Åbrigen Beamten<br />

entlassen werden. … Das heiÇt al<strong>so</strong>, die Pastoren <strong>so</strong>llen auf die Stra-<br />

Çe geworfen werden zum Steineklopfen oder SchuttaufrÄumen.“ 56 Vielleicht<br />

war diese verbohrte Einstellung aber auch Ausdruck eines auÇerordentlich<br />

schlechten Gewissens?<br />

AbschlieÇend kommen wir noch einmal auf die umstrittene Wahl des Bischofs<br />

fÅr Schleswig im Sommer des Jahres 1946 zurÅck. In einem intensiven<br />

Meinungsaustausch hatte VÉlkel den Vorsitzenden des<br />

Landesbruderrates der Bekennenden Kirche, Hans Treplin, von der<br />

Kandidatur PÉrksens Åberzeugen kÉnnen. Übereinstimmend stellte <strong>man</strong><br />

fest, PÉrksen wÄre der bessere Bischof fÅr Schleswig, da er auch „den<br />

dÄnischen AnsprÅchen gegenÅber fester auftreten“ kÉnne. 57 Die evangelische<br />

Kirche in Schleswig-Holstein sah es offensichtlich als eine ihrer<br />

Aufgaben an, sich am „Grenzkampf“ gegen <strong>das</strong> benachbarte DÄnemark zu<br />

beteiligen. Nach VÉlkels Ansicht dÅrfte die Landeskirche in dieser<br />

Angelegenheit nicht lÄnger schweigen <strong>und</strong> mÅsste in der äffentlichkeit<br />

ganz klar zu erkennen geben, <strong>das</strong>s sie „eine schleswig-holsteinische <strong>und</strong><br />

44


„eine schleswig-holsteinische <strong>und</strong> damit eine deutsche Kirche“ sei. 58 Deshalb<br />

unternahm er es auch eine Denkschrift zu verfassen, die den Titel<br />

„Kirche <strong>und</strong> Grenze“ trug <strong>und</strong> als Argumentationshilfe fÅr den Vorsitzenden<br />

der Kirchenleitung, Wilhelm Half<strong>man</strong>n, gedacht war. Dieses Pamphlet,<br />

auf dessen Inhalt an anderer Stelle nÄher eingegangen werden muss, gipfelt<br />

in den Worten: „Der Deutsche, der sein Kind in die dÄnische Schule<br />

schickt, versÅndigt sich damit an der Seele seines Kindes.“ 59 Wie ist es nur<br />

mÉglich, <strong>das</strong>s ein gebildeter Mann, der zudem einem dÄnisch-deutschen Elternhaus<br />

entstammt, derartiges im Jahre 1946 zu Papier bringt?<br />

Fazit<br />

Es mag ja sein, <strong>das</strong>s die Enkelin von Eduard VÉlkel Recht hat mit ihrer<br />

EinschÄtzung, <strong>das</strong>s der GroÇvater ein „sehr groÇzÅgiger Mann“ gewesen<br />

sei <strong>und</strong> „<strong>man</strong> in Bordesholm auf ihn gehÉrt“ habe. Bedenklicher wird es<br />

aber, <strong>wenn</strong> die Enkelin behauptet: „Mein GroÇvater war sehr nationalkonservativ<br />

eingestellt, hat aber den National<strong>so</strong>zialismus nur anfangs als Chance<br />

zur Stabilisierung des Landes gesehen.“ Und als krasse FehleinschÄtzung<br />

muss folgende àuÇerung der Enkelin bezeichnet werden: „Im Gr<strong>und</strong>e<br />

war er unpolitisch, er hatte <strong>das</strong> Regime zur Kenntnis genommen, quasi als<br />

gottgewollt.“ 60 Es wÄre traurig, <strong>wenn</strong> diese Darstellung der historischen<br />

Wahrheit entsprechen wÅrde.<br />

Eduard VÉlkel war niemals ein unpolitischer Mensch, er war immer darauf<br />

bedacht, auch an fÅhrender Stelle politisch <strong>und</strong> vor allem kirchenpolitisch<br />

Einfluss zu nehmen. Leider war er nicht in der Lage, die einmal erworbene<br />

nationalkonservative bzw. deutschnational-verblendete Gr<strong>und</strong>haltung zu<br />

Åberwinden. VÉlkel war kein der Zukunft zugewandter Zeitgenosse, er<br />

konnte nicht vorausdenken <strong>und</strong> hat sich deshalb in zahlreichen Situationen<br />

seines beruflichen Werdeganges fehlverhalten. Der äffentlichkeit <strong>und</strong> insbe<strong>so</strong>ndere<br />

der Jugend kann VÉlkel nicht als Vorbild, aber durchaus als<br />

mahnendes Beispiel prÄsentiert werden.<br />

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Der Brief Half<strong>man</strong>ns an Asmussen vom 21. Oktober 1945 wird zitiert von Kurt JÅrgensen:<br />

Die St<strong>und</strong>e der Kirche, NeumÅnster 1976, S. 431 Anm. 146.<br />

So der (gut gewÄhlte) Titel des Berichts von Sven Tietgen Åber die bevorstehende Er-<br />

Éffnungsveranstaltung zur Ausstellung am 16. Juni 2007, in: Kieler Nachrichten (Holsteiner<br />

Zeitung) vom 8. Juni 2007.<br />

Ladwig gegenÅber den Kieler Nachrichten (Holsteiner Zeitung) am 18. Juni 2007.<br />

Eduard VÉlkel: Erinnerungen aus meinem Leben, maschinenschriftlich gedruckt 1957.<br />

Der Historiker Rudolf Rietzler sieht in derartigen Biografien Beispiele „einer offen beschÉnigend-apologetischen<br />

`Persil-Literatur`“ (Rudolf Rietzler: „Kampf in der Nordmark“,<br />

Das Aufkommen des National<strong>so</strong>zialismus in Schleswig-Holstein, NeumÅnster<br />

1982, S. 288 Anm.48.)<br />

Beitrag Ñber „D. Eduard VÉlkel“ in dem 1993 erschienenen Sammelband „Bordesholm -<br />

ein RÑckblick auf 66 Jahre“, S. 177-179.<br />

„Angelika VÉlkel - Deutsche Botschafterin in der Republik Niger“, in: Bordesholmer<br />

R<strong>und</strong>schau, Nr. 9 vom 1. MÖrz 1995.<br />

„Bischof D. Eduard VÉlkel - Erinnerungen“, in: Bordesholmer R<strong>und</strong>schau, Nr. 4 vom<br />

27. Januar 1999.<br />

Uwe Fentsahm: Bischof VÉlkel - WiderstandskÄmpfer?, in: Bordesholmer R<strong>und</strong>schau,<br />

Nr. 5 vom 3. Februar 1999.<br />

VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 6.<br />

Ebd., S. 7.<br />

Ebd., S. 13.<br />

Ebd., S. 35.<br />

Ebd., S. 28 f.<br />

Ebd., S. 57 f.<br />

Gemeinschaftlicher Aufruf der beiden BischÉfe vom 17. MÖrz 1933: „An die Glieder<br />

der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins“, in: Niederdeutsche<br />

Kirchenzeitung 3. Jg., Nr. 7 vom 1. April 1933, S. 117.<br />

Siehe dazu: Kiel im National<strong>so</strong>zialismus. Materialien <strong>und</strong> Dokumente, hrsg. vom<br />

Arbeitskreis Ascheprozess, Kiel 1994, S. 55 f.<br />

Ebd., S. 67 f.<br />

Ebd., S. 23 f.<br />

Joachim G. Vehse zitiert einen entsprechenden Hinweis des damaligen Landesjugendpastors<br />

Wolfgang Prehn in seinem Aufsatz: Das Jugendpastorat fÅr Schleswig-Holstein<br />

<strong>und</strong> die Auseinandersetzungen um die Eingliederung der evangelischen Jugend in die<br />

Hitlerjugend 1933/34, in: Kirche <strong>und</strong> National<strong>so</strong>zialismus, hrsg. von Klauspeter Reu<strong>man</strong>n,<br />

NeumÅnster 1988, S. 257.<br />

VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 40.<br />

Die Eingriffe des Staates in kirchliche Angelegenheiten wurden von beiden BischÉfen<br />

weitgehend widerspruchslos hingenommen, da sie nach Ansicht von Claus JÅrgensen<br />

bereits im Juni 1933 „innerlich resigniert“ hatten. (Claus JÅrgensen: Machtergreifung<br />

der Deutschen Christen 1933, in: Kirche <strong>und</strong> National<strong>so</strong>zialismus, hrsg. von Klauspeter<br />

Reu<strong>man</strong>n, NeumÅnster 1988, S. 232.)<br />

Ebd., S. 43.<br />

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Christian Kinder: Neue BeitrÄge zur Geschichte der evangelischen Kirche in Schleswig-<br />

Holstein <strong>und</strong> im Reich, 2. Auflage, Flensburg 1966, S. 79 f.<br />

Rietzler (wie Anm.4), S. 431 Anm. 102.<br />

Claus JÅrgensen (wie Anm. 21), S. 233.<br />

VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 44.<br />

Ebd.<br />

Claus JÅrgensen (wie Anm. 21), S. 233.<br />

Klauspeter Reu<strong>man</strong>n: Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein 1933 bis 1945, in: Kirche<br />

zwischen Selbstbehauptung <strong>und</strong> Fremdbestimmung, hrsg. vom Verein fÅr Schleswig-Holsteinische<br />

Kirchengeschichte, Bd. 6/1, NeumÅnster 1998, S. 155 Anm. 179.<br />

Ebd., S. 155 Anm.181.<br />

Ebd. <strong>und</strong> VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 49.<br />

Kinder (wie Anm. 23), S. 80 <strong>und</strong> VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 54.<br />

Das entsprechende Schreiben von Heintzes ist abgedruckt bei Johann Bielfeldt: Der Kirchenkampf<br />

in Schleswig-Holstein, GÉttingen 1964, S. 212.<br />

Der Predigttext vom 1. Mai 1934 ist abgedruckt im Schleswig-Holsteinischen Heimatkalender<br />

fÅr <strong>das</strong> Jahr 1935.<br />

Harald Jenner: Konzentrationslager Kuhlen 1933, NeumÅnster 1988. Auf Seite 58 befindet<br />

sich der Faksimile-Abdruck des Zeitungsartikels Åber den Wattenbeker Her<strong>man</strong>n<br />

Rowedder in der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung vom 17. August 1933.<br />

VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 44. Zur weiteren Problematik der Bischofskreuze<br />

siehe Kurt JÅrgensen (wie Anm. 1), S. 349 Anm. 19.<br />

Siehe dazu den Artikel von Johann Schmidt Åber Eduard VÉlkel in: Biographisches Lexikon<br />

fÅr Schleswig-Holstein <strong>und</strong> LÅbeck, Bd. 3, S. 271 f.<br />

VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 32.<br />

Martin PÉrksen: Die Breklumer Mission - trotz Krieg im Kirchenkampf, in: Zeit den<br />

schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein,<br />

hrsg. von Wolfgang Prehn, Kiel 1985, S. 122.<br />

Der Brief Paulsens an die Pastoren vom Jahresende 1938 wird von Bielfeldt (wie Anm.<br />

33), S. 176 zitiert.<br />

PÉrksen (wie Anm. 39), S. 124.<br />

VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 53.<br />

Walter GÉbell: Von Nordalbingen zu Nordelbien. Zur geschichtlichen Entwicklung der<br />

Kirche in einer Region, in: Kirche zwischen den Meeren, hrsg. von Jens Motsch<strong>man</strong>n,<br />

Heide 1981, S. 62.<br />

Kurt JÅrgensen (wie Anm.1), S. 41.<br />

Ebd., S. 39 <strong>und</strong> 65.<br />

Ebd. <strong>und</strong> VÉlkel: Erinnerungen (wie Anm. 4), S. 53.<br />

Kurt JÅrgensen (wie Anm.1), S. 73.<br />

Ebd., S. 79.<br />

Ebd., S. 80.<br />

Ebd., S. 81.<br />

Ebd., S. 74.<br />

Der Brief VÉlkels an Half<strong>man</strong>n vom 29. Oktober 1945 wird zitiert von Kurt JÅrgensen:<br />

Die SchulderklÄrung der Evangelischen Kirche in Deutschland <strong>und</strong> ihre Aufnahme in<br />

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Schleswig-Holstein, in: Kirche <strong>und</strong> National<strong>so</strong>zialismus, hrsg. von Klauspeter Reu<strong>man</strong>n,<br />

NeumÅnster 1988, S. 390 f.<br />

Kurt JÅrgensen (wie Anm.1), S. 232.<br />

Brief VÉlkels an Half<strong>man</strong>n vom 20. MÄrz 1946 zitiert von Kurt JÅrgensen (wie Anm.1),<br />

S. 395 Anm. 137.<br />

Ebd., S. 174.<br />

Ebd., S. 176.<br />

Ebd., S. 348 Anm. 15.<br />

Eduard VÉlkel: Kirche <strong>und</strong> Grenze, S. 8. Die Denkschrift befindet sich im Nachlass<br />

VÉlkels im Landeskirchenarchiv in Kiel. Vgl. hierzu ebenfalls Kurt JÅrgensen: Die<br />

St<strong>und</strong>e der Kirche, NeumÅnster 1976, S. 204.<br />

Eduard VÉlkel: Kirche <strong>und</strong> Grenze, S. 9.<br />

Angelika VÉlkel, die frÅhere Botschafterin der BRD in Niger, besuchte im August 2007<br />

die Ausstellung Åber ihren GroÇvater in der „Heimatstube“ an der Klosterkirche in Bordesholm.<br />

(Kieler Nachrichten - Holsteiner Zeitung vom 18. August 2007, S. 29).<br />

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