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1. Einführung in die Pathologie - Wikimedia

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o Darm: Faserarme Ernährung, Nitrosam<strong>in</strong>e, Adipositas<br />

o Leber: Arsen, V<strong>in</strong>ylchlorid, chronische Hepatitis B und C<br />

o Gallengänge: Leberegel (Clonorchis, Opisthorchis)<br />

• Harnwege: 4-Am<strong>in</strong>odiphenyl, Benzid<strong>in</strong>, 4-Chlor-o-Toluid<strong>in</strong>, 2-Naphthylam<strong>in</strong>,<br />

Azofarbstoffe, Bilharziose, Arsen, Nitrosam<strong>in</strong>e<br />

• Haematopoetisches System: Benzol, ionisierende Strahlen, Trisomie 21<br />

• Haut: UV-Licht, Arsen, Teer, ionisierende Strahlen<br />

Genotox<strong>in</strong>e erhöhen <strong>die</strong> Inzidenz maligner Tumoren, sie vorverlagern den<br />

Erkrankungszeitpunkt (= Verkürzung der Latenzzeit) und sie erweitern das Tumorspektrum <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Gewebe.<br />

Mechanismen:<br />

• Punktmutationen: Basenaustausch, Addition, Deletion<br />

• Translokation (zB. t9/22 -> Philadelphia-Chromosom Bcr-Abl)<br />

• Amplifikation<br />

Folgen:<br />

• Aktivierung von Protoonkogenen c-onc, <strong>die</strong> physiologisch vorkommen und für an der<br />

Proliferation beteiligte Gene ko<strong>die</strong>ren, zB. Wachstumsfaktoren,<br />

Wachstumsfaktorrezeptoren, Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>asen u.a.<br />

• Abschaltung von Tumorsupressorgenen, zB. DNA-Reparaturgene, Cycl<strong>in</strong>e<br />

Formale Pathogenese:<br />

• Initiation - Initialer DNA-Schaden, Mutation<br />

• Latenz - Bis zu Jahrzehnten!<br />

• Promotion - Weitere Mutationen, Hormonwirkung<br />

• Progression - Entartung<br />

Letztlich entsteht e<strong>in</strong> Tumor nicht von heute auf morgen, sondern <strong>die</strong> Zellen entarten über<br />

zahlreiche Zwischenschritte, bei denen diverse Gene an- und abgeschaltet werden. Bsp.:<br />

Adenom-Karz<strong>in</strong>om-Sequenz bei Darmkrebs unter Beteilung des Oncogens c-Ki-ras und der<br />

Tumorsupressorgene p53, APC, DCC u.a.m. Betroffen s<strong>in</strong>d besonders Gewebe mit hoher<br />

regeneratorischer Aktivität (Epithel -> Karz<strong>in</strong>om, Knochenmark/Immunsystem -> Leukämie,<br />

Lymphome). Die Zunahme der Zellteilungen durch <strong>die</strong> Entartung beschleunigt dabei <strong>die</strong><br />

Anhäufung von Mutationen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Circulus vitiosus und <strong>die</strong> Entstehung verschieden<br />

gut angepasster Zellklone, was den Tumorzellen e<strong>in</strong>en Selektions- und Wachstumsvorteil<br />

gegenüber den körpereigenen Abwehrmechanismen und Geweben beschert.<br />

Invasion<br />

Abfolge:<br />

• Orientierung (Lam<strong>in</strong><strong>in</strong>rezeptoren)<br />

• Lokale Proteolyse (Catheps<strong>in</strong> D, Kollagenasen)<br />

• Dissoziation - Die Krebszelle zieht <strong>die</strong> Adhäsionsmoleküle e<strong>in</strong>, kann den Zellverband<br />

verlassen, Verlust der Kontakt<strong>in</strong>hibition)<br />

• Lokomotion (Migration)<br />

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