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Frauen an der Spitze. Gender Mainstreaming in

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Mehr <strong>Frauen</strong> <strong>an</strong> die <strong>Spitze</strong>!<br />

Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

BMBF PUBLIK<br />

1


BMBF PUBLIK<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

Bildung und Forschung (BMBF)<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

53170 Bonn<br />

Bestellungen<br />

Schriftlich <strong>an</strong> den Herausgeber<br />

Postfach 30 02 35<br />

53182 Bonn<br />

o<strong>der</strong> telefonisch unter <strong>der</strong><br />

Rufnummer 01805-BMBF02 bzw. 01805-262302<br />

Fax 01805-BMBF03 bzw. 01805-262303<br />

0,12 Euro/M<strong>in</strong>.<br />

E-Mail: books@bmbf.bund.de<br />

Internet: http://www.bmbf.de<br />

Ver<strong>an</strong>twortlich für den Inhalt<br />

Kompetenzzentrum<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung CEWS<br />

Leitung: Dr. Brigitte Mühlenbruch<br />

Poppelsdorfer Allee 15<br />

D-53115 Bonn<br />

cews-<strong>in</strong>fo@cews.uni-bonn.de<br />

http://www.cews.uni-bonn.de<br />

Redaktion und Texte<br />

Dr. Sybille Krummacher, CEWS<br />

Uschi Heidel<br />

H<strong>an</strong>nelore Herl<strong>an</strong>, Agentur KICK<br />

Konzeption und Gestaltung<br />

KICK – Kompetenz <strong>in</strong> Kommunikation, Bonn<br />

http://www.kick-bonn.de<br />

Druck<br />

Warlich Druck GmbH, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Bonn, März 2002<br />

Gedruckt auf Recycl<strong>in</strong>gpapier<br />

Bildnachweis<br />

Fotos<br />

Seite<br />

FZ Jülich Titel außer o. r., 5, 9 o., 15,<br />

17, 19, 20, 21, 23, 25, 27<br />

dpa Titel o.r., 6 u.<br />

Pressestelle MPG 7 o.<br />

MPI für Plasmaphysik 18<br />

Europäische Geme<strong>in</strong>schaften<br />

1995-2002 24<br />

Edbert v<strong>an</strong> Eimeren<br />

<strong>in</strong> allen Bildbalken auf den<br />

l<strong>in</strong>ken Seiten 1., 3., 4., 6. (v.o.)<br />

7, 9


Mehr <strong>Frauen</strong> <strong>an</strong> die <strong>Spitze</strong>!<br />

Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> Forschungse<strong>in</strong>richtungen


Vorwort <strong>der</strong> M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

"Mehr <strong>Frauen</strong> <strong>an</strong> die <strong>Spitze</strong> von Wissenschaft und Forschung!" Das ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigen<br />

Ziele, die sich die Bundesregierung auf die Fahnen geschrieben hat. In <strong>der</strong> Bildungs- und Forschungspolitik<br />

gilt es daher, Ch<strong>an</strong>cengleichheit als durchgängiges Leitpr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong> allen<br />

Programmen und Maßnahmen umzusetzen. Doch damit nicht genug: Durch den neuen Ansatz<br />

des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> will die Bundesregierung die Ch<strong>an</strong>cengleichheit zur Grundlage <strong>der</strong><br />

gesamten Politik und zur Aufgabe aller Ver<strong>an</strong>twortlichen <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung<br />

machen.<br />

Und die Bil<strong>an</strong>z, die wir nach gut drei Jahren ziehen können,<br />

ist positiv: Wir haben bei <strong>der</strong> Verwirklichung <strong>der</strong><br />

Ch<strong>an</strong>cengleichheit von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung, Wissenschaft<br />

und Forschung viel erreicht. Inzwischen machen bei uns<br />

mehr Mädchen als Jungen Abitur. Mehr junge <strong>Frauen</strong><br />

als Männer beg<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> Studium. Auch beim E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> die Wissenschaft haben <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

aufgeholt. Jede dritte Dissertation wird heute von e<strong>in</strong>er<br />

Frau geschrieben. Das ist e<strong>in</strong> großer Fortschritt, aber es<br />

gibt noch e<strong>in</strong>iges zu tun. So wird z.B. nur jede fünfte<br />

Anteil <strong>Frauen</strong> und Männer <strong>in</strong> verschiedenen Stadien <strong>der</strong> wissenschaftlichen Laufbahn (2000)<br />

%<br />

100<br />

■ Männer<br />

■ <strong>Frauen</strong><br />

93<br />

97<br />

94 94<br />

90<br />

83<br />

82<br />

85<br />

80<br />

70<br />

66<br />

66<br />

67<br />

70<br />

60<br />

49<br />

51<br />

54<br />

55<br />

50<br />

40<br />

51<br />

49<br />

46<br />

45<br />

34<br />

34 33<br />

30<br />

30<br />

20<br />

17 18<br />

15<br />

10<br />

7<br />

3<br />

6 6<br />

0<br />

Bevölkerung<br />

Studien<strong>an</strong>fänger/<strong>in</strong>nen<br />

Studierende<br />

Uni-Absolvent/<strong>in</strong>n/en<br />

stud. Hilfskräfte <strong>an</strong><br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Promotionen <strong>in</strong>sgesamt<br />

Doktor<strong>an</strong>d/<strong>in</strong>n/en <strong>an</strong><br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

wissenschaftl. u. künstler.<br />

Personal <strong>an</strong> Hochschulen<br />

wissenschaftl. Personal <strong>an</strong><br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Habilitationen <strong>in</strong>sgesamt<br />

C3-Stellen <strong>an</strong><br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

C4-Professuren <strong>in</strong>sgesamt<br />

C4-Stellen <strong>an</strong><br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Leitungen <strong>in</strong> den<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Aufsichtsgremien<br />

<strong>der</strong> Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Quellen:<br />

"Informationen aus <strong>der</strong> Hochschulstatistik": Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, Feb. 2002 und<br />

"Fünfte Fortschreibung des Datenmaterials von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen": BLK, Mai 2001<br />

4


Edelgard Bulmahn<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Bildung und Forschung<br />

Habilitationsschrift von e<strong>in</strong>er Frau verfasst und nur noch<br />

jede zehnte Professur ist von e<strong>in</strong>er Frau besetzt. Das<br />

heißt: Wir haben e<strong>in</strong>e breite Basis hochqualifizierter<br />

<strong>Frauen</strong>, aber <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Spitze</strong> s<strong>in</strong>d Wissenschaft und Forschung<br />

nach wie vor fest <strong>in</strong> männlicher H<strong>an</strong>d. Wir stellen<br />

uns immer wie<strong>der</strong> die Frage: Warum können <strong>Frauen</strong> ihre<br />

Qualifikationen nicht <strong>in</strong> entsprechende Karrieren umsetzen?<br />

E<strong>in</strong>e Antwort darauf ist sicher: Sol<strong>an</strong>ge <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong><br />

wissenschaftlichen <strong>Spitze</strong>npositionen nur e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit s<strong>in</strong>d, bleiben auch die Auswahl- und Entscheidungsgremien<br />

fest <strong>in</strong> männlicher H<strong>an</strong>d. Und das<br />

will die Bundesregierung än<strong>der</strong>n.<br />

Wenn wir <strong>der</strong> Benachteiligung von <strong>Frauen</strong> im Wissenschafts-<br />

und Forschungsbetrieb auf den Grund kommen<br />

und ihr wirksam begegnen wollen, d<strong>an</strong>n müssen wir<br />

genau darauf achten, <strong>an</strong> welchem Punkt die Karrierewege<br />

von <strong>Frauen</strong> knicken. Denn wir können es uns nicht leisten,<br />

auf das hoch qualifizierte weibliche Potenzial zu verzichten.<br />

Gleiche Ch<strong>an</strong>cen für <strong>Frauen</strong> und Männer s<strong>in</strong>d nicht<br />

nur e<strong>in</strong> Gebot <strong>der</strong> sozialen Gerechtigkeit, son<strong>der</strong>n<br />

zugleich e<strong>in</strong> wichtiger Erfolgsfaktor für Wissenschaft<br />

und Forschung und damit auch für die Wirtschaft unseres<br />

L<strong>an</strong>des.<br />

<strong>Frauen</strong> gehört heute explizit zu den Aufgaben <strong>der</strong> Hochschulen.<br />

E<strong>in</strong> weiteres wichtiges Vorhaben ist die Dienstrechtsreform,<br />

mit <strong>der</strong> ich auch strukturelle Karrierehemmnisse<br />

für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen auf dem Weg zur<br />

Professur beseitigen möchte. Beson<strong>der</strong>s hervorheben<br />

möchte ich auch das Gesetz zur Durchsetzung <strong>der</strong><br />

Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> und Männern, das im Dezember<br />

2001 <strong>in</strong> Kraft getreten ist und das auch für die außeruniversitären<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen gilt. Hier erwarte<br />

ich große Fortschritte bei <strong>der</strong> Gleichstellung von Wissenschaftler<strong>in</strong>nen.<br />

Dazu ist aber auch e<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong>sw<strong>an</strong>del<br />

bei den Ver<strong>an</strong>twortlichen <strong>an</strong> den <strong>Spitze</strong>n von<br />

Wissenschaft und Forschung erfor<strong>der</strong>lich. Denn Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

ist durch Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> zu e<strong>in</strong>er zentralen<br />

Führungsaufgabe geworden. Über positive Beispiele<br />

zur Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

und die von <strong>der</strong> Bundesregierung e<strong>in</strong>geleiteten<br />

Maßnahmen und Initiativen zur Steigerung des <strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teils<br />

<strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung gibt diese Broschüre<br />

e<strong>in</strong>en aktuellen Überblick.<br />

Edelgard Bulmahn<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Bildung und Forschung<br />

Die Ch<strong>an</strong>cen für <strong>Frauen</strong>, <strong>an</strong> die <strong>Spitze</strong> zu gel<strong>an</strong>gen, s<strong>in</strong>d<br />

günstig, da <strong>der</strong> Generationenwechsel <strong>an</strong> unseren Hochschulen<br />

und außeruniversitären Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>an</strong>steht. Die Bundesregierung hat zahlreiche Maßnahmen<br />

und Initiativen <strong>an</strong>gestoßen, um den Anteil von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong><br />

wissenschaftlichen <strong>Spitze</strong>npositionen deutlich zu erhöhen.<br />

So wurde beispielsweise mit <strong>der</strong> Novellierung des Hochschulrahmengesetzes<br />

bereits e<strong>in</strong> Durchbruch erzielt: Die<br />

Verwirklichung <strong>der</strong> Gleichstellung von Männern und<br />

5


Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> - e<strong>in</strong>e Führungsaufgabe<br />

Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> heißt, dass die Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> und Männern auf allen Ebenen<br />

<strong>der</strong> Politik e<strong>in</strong>bezogen wird. Hierbei umschreibt <strong>der</strong> Begriff Gen<strong>der</strong> das Geschlecht im sozialen<br />

Kontext. Von <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung bis zur Durchführung e<strong>in</strong>es Programms sollen frauen- und gleichstellungspolitische<br />

Gesichtspunkte als Selbstverständlichkeit berücksichtigt und <strong>in</strong>tegriert<br />

werden.<br />

Diesem Konzept liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass es ke<strong>in</strong>e<br />

geschlechtsneutrale Politik gibt. Wirtschaft und Politik sollen<br />

dazu beitragen, Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten zwischen<br />

<strong>Frauen</strong> und Männern zu beseitigen. Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong><br />

steht für e<strong>in</strong>en tiefgreifenden Paradigmenwechsel <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>-<br />

und Gleichstellungspolitik. Durch Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong><br />

verän<strong>der</strong>n sich <strong>der</strong> Blickw<strong>in</strong>kel und die Instrumente. Im Unterschied<br />

zur bisherigen <strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>ung will <strong>der</strong> neue Ansatz<br />

des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> die Ch<strong>an</strong>cengleichheit zur Grundlage<br />

<strong>der</strong> gesamten Politik und Aufgabe aller Ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

machen. Damit stehen <strong>Frauen</strong> nicht mehr als beson<strong>der</strong>e Zielgruppe<br />

im Zentrum, son<strong>der</strong>n Politik, Institutionen, Unternehmen,<br />

Programme, Gesetze, Regelungen, Maßnahmen stehen im<br />

Blickpunkt des Interesses. Sie müssen ihre Leistungsfähigkeit<br />

unter Beweis stellen, den Bel<strong>an</strong>gen von <strong>Frauen</strong> und Männern<br />

gerecht werden und dazu beitragen, bisherige Ungleichheiten –<br />

und vor allem Ungerechtigkeiten – zu beseitigen. Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

ist damit auch zu e<strong>in</strong>er zentralen Führungsaufgabe geworden.<br />

Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> den<br />

Programmen <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

Die Bundesregierung hat im Juni 1999 <strong>in</strong> ihrem Programm<br />

„Frau und Beruf“ beschlossen, dass Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong><br />

durchgängig <strong>in</strong> allen Programmen und Maßnahmen <strong>der</strong><br />

Bundesregierung ver<strong>an</strong>kert werden soll. Dieser Prozess wird<br />

von e<strong>in</strong>er Staatssekretärsarbeitsgruppe begleitet.<br />

Im Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung sorgt das<br />

Referat „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung und Forschung“ (1989 e<strong>in</strong>gerichtet)<br />

für die Umsetzung <strong>der</strong> strategischen Maßnahmen und den<br />

Aufbau von entsprechenden Strukturen. Alle Arbeitse<strong>in</strong>heiten<br />

für sich s<strong>in</strong>d jedoch gehalten, bei ihren Maßnahmen Gen<strong>der</strong><br />

<strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> zu berücksichtigen. Des Weiteren wurde das<br />

Leitziel Ch<strong>an</strong>cengleichheit seit 1999 im Haushalt des BMBF<br />

(E<strong>in</strong>zelpl<strong>an</strong> 30) durchgängig <strong>in</strong> allen Kapiteln ver<strong>an</strong>kert. Zugleich<br />

wurde <strong>der</strong> För<strong>der</strong>titel für gezielte Maßnahmen „Strategien zur<br />

Durchsetzung von Ch<strong>an</strong>cengleichheit von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung<br />

und Forschung“ neu geschaffen.<br />

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen auf allen Ebenen <strong>in</strong> Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Politik zu erhöhen. In den außeruniversitären<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d <strong>Frauen</strong> lediglich mit rund fünf<br />

Prozent <strong>in</strong> Führungspositionen vertreten. Bei <strong>der</strong> Herm<strong>an</strong>n von<br />

Helmholtz-Geme<strong>in</strong>schaft Deutscher Forschungszentren (HGF)<br />

liegt dieser Anteil im Jahr 2000 sogar nur bei 2,4 Prozent. Um<br />

hier nachhaltige Verbesserungen zu bewirken und dadurch den<br />

<strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Führungspositionen zu erhöhen,<br />

hat das BMBF es den Zentren <strong>der</strong> Herm<strong>an</strong>n von Helmholtz-<br />

Geme<strong>in</strong>schaft ermöglicht, <strong>in</strong> den Jahren 1999 und 2000 je 100<br />

unbefristete Beschäftigungsmöglichkeiten überwiegend für<br />

Wissenschafter<strong>in</strong>nen bereitzustellen.<br />

Auch das vom BMBF geför<strong>der</strong>te Programm „Anstoß zum Aufstieg“<br />

soll dazu beitragen, den <strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil <strong>in</strong> wissenschaftlichen<br />

Führungspositionen zu erhöhen. Es umfasst Karrieretra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

und Coach<strong>in</strong>g für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen, die sich auf e<strong>in</strong>e<br />

Professur o<strong>der</strong> Juniorprofessur bewerben wollen.<br />

Die Durchsetzung von Ch<strong>an</strong>cengleichheit bedeutet nicht zuletzt,<br />

die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zur Vere<strong>in</strong>barkeit von wissenschaftlicher<br />

Arbeit und Familie zu verbessern. Daher werden <strong>in</strong>stitutionell<br />

geför<strong>der</strong>te Forschungse<strong>in</strong>richtungen ausdrücklich ermuntert,<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit externen Trägern Angebote zur Erschließung<br />

und Sicherung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungs<strong>an</strong>geboten für ihre<br />

Beschäftigten zu schaffen.<br />

Prof. Dr. Christi<strong>an</strong>e Nüssle<strong>in</strong>-Volhard (*1942)<br />

„Es ist nicht je<strong>der</strong>m<strong>an</strong>ns Sache, Forschung zu machen. Aber<br />

den <strong>Frauen</strong>, die forschen wollen, sollten nicht dauernd Ste<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong> den Weg gelegt werden. Frau sollte nicht dauernd wie<strong>der</strong><br />

gesagt kriegen ‚Wollen wir mal sehen, ob du als Frau das auch<br />

k<strong>an</strong>nst'. Dieses Miss-trauen, das e<strong>in</strong>em als Frau immer entgegen<br />

kommt, ist unheimlich lästig. Ich habe m<strong>an</strong>ches Mal<br />

gedacht: ,Verdammt nochmal, wäre ich doch lieber e<strong>in</strong> M<strong>an</strong>n!’<br />

G<strong>an</strong>z sicher ... und g<strong>an</strong>z oft. Und doch sage ich: Forschung ist<br />

e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>barer Beruf, für den es sich lohnt.“<br />

1995 Nobelpreis für Mediz<strong>in</strong> und Physiologie<br />

6


Die außerhochschulischen Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Wirtschaft und Wissenschaft s<strong>in</strong>d Motoren gesellschaftlichen Fortschritts. Zwischen beiden<br />

gibt es verschiedene Schnittstellen: <strong>Spitze</strong>nprodukte aus Wissenschaft und Forschung tragen<br />

zur St<strong>an</strong>dortqualität für Unternehmensnie<strong>der</strong>lassungen bei, <strong>der</strong> Bedarf <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>an</strong><br />

qualifiziertem Fach- und Führungspersonal wird <strong>in</strong> das Ausbildungssystem rückgekoppelt,<br />

und Forschungsprodukte leben von ihrer Vermarktung. Insofern halten neue Erf<strong>in</strong>dungen<br />

und Entwicklungen die Gesellschaft <strong>in</strong> Schwung und geben Menschen Lebensperspektive.<br />

In Deutschl<strong>an</strong>d werden rund zwei Drittel <strong>der</strong> Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeit privatwirtschaftlich f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziert und von<br />

Wirtschaftsunternehmen durchgeführt. Das restliche Drittel <strong>an</strong><br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit wird mit öffentlichen Mitteln<br />

betrieben und f<strong>in</strong>det <strong>an</strong> Hochschulen und außerhochschulischen<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen statt. Auch wenn letztere<br />

zum überwiegenden Teil privatrechtlich org<strong>an</strong>isiert s<strong>in</strong>d, übernehmen<br />

sie mehr als 25 Prozent <strong>der</strong> staatlichen Forschungsund<br />

Entwicklungsausgaben. Dabei variiert das Verhältnis zwischen<br />

öffentlicher F<strong>in</strong><strong>an</strong>zierung und eigenen E<strong>in</strong>nahmen von<br />

E<strong>in</strong>richtung zu E<strong>in</strong>richtung stark.<br />

Die meisten <strong>der</strong> öffentlich f<strong>in</strong><strong>an</strong>zierten außerhochschulischen<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> vier Org<strong>an</strong>isationen<br />

zusammengefasst, nämlich <strong>in</strong> die<br />

• Herm<strong>an</strong>n von Helmholtz-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Deutscher Forschungszentren (HGF)<br />

• Max-Pl<strong>an</strong>ck-Gesellschaft<br />

zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wissenschaften e.V. (MPG)<br />

• Fraunhofer-Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten<br />

Forschung e.V. (FhG)<br />

und die<br />

• Wissenschaftsgeme<strong>in</strong>schaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.<br />

(WGL).<br />

Max-Pl<strong>an</strong>ck-Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Wissenschaften e.V. (MPG)<br />

Die MPG ist e<strong>in</strong>e Trägerorg<strong>an</strong>isation für zur Zeit 79 Forschungse<strong>in</strong>richtungen.<br />

Sie setzt gezielt Schwerpunkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Spitze</strong>nforschung<br />

von Natur- und Geisteswissenschaften und nimmt<br />

darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> Fachgebieten, die <strong>an</strong> den Universitäten noch<br />

nicht ausreichend berücksichtigt werden können, Ergänzungsfunktionen<br />

wahr.<br />

So greift die MPG mit ihren rund 11.000 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeitern immer wie<strong>der</strong> neue, zukunftsträchtige Forschungsrichtungen<br />

auf. Gut profilierten Forscher<strong>in</strong>nen und Forschern<br />

bietet sie hervorragende Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Herm<strong>an</strong>n von Helmholtz-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Deutscher Forschungszentren e.V. (HGF)<br />

Mit rund 24.000 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern <strong>an</strong> 15<br />

eigenständigen Zentren ist die HGF die größte deutsche Forschungsorg<strong>an</strong>isation.<br />

Ihre Arbeit konzentriert sich auf Vorsorgeforschung<br />

und Projekte <strong>in</strong> den Bereichen Gesundheit, Erde und<br />

Umwelt, Energie, Weltraum und Verkehr, Struktur <strong>der</strong> Materie<br />

sowie Schlüsseltechnologien.<br />

Die Zeiten, <strong>in</strong> denen jedes <strong>der</strong> 15 Zentren mit e<strong>in</strong>em eigenen<br />

festen Budget arbeiten konnte, gehören <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit <strong>an</strong>.<br />

Zukünftig müssen die Zentren ihren F<strong>in</strong><strong>an</strong>zbedarf über Programme<br />

e<strong>in</strong>werben, die sich <strong>an</strong> zentrenübergreifenden Forschungsschwerpunkten<br />

orientieren und zu e<strong>in</strong>er engeren Kooperation<br />

untere<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> führen. Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und<br />

Forschung hat zudem e<strong>in</strong>e Bed<strong>in</strong>gung <strong>an</strong> die Mittelvergabe<br />

geknüpft: Die Zentren müssen den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

und die Ch<strong>an</strong>cengleichheit von <strong>Frauen</strong> för<strong>der</strong>n.<br />

Dr. Barbara Bludau,<br />

Generalsekretär<strong>in</strong> <strong>der</strong> MPG:<br />

„Ich engagiere mich gern und mit aller Energie<br />

für leistungsbereite <strong>Frauen</strong>!“<br />

Prof. Dr. Walter Kröll,<br />

Präsident <strong>der</strong> HGF:<br />

„Zu <strong>der</strong> berechtigten For<strong>der</strong>ung nach mehr Flexibilität<br />

im Forschungssystem muss gehören,<br />

flexible Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

zu schaffen.“<br />

7


Fraunhofer-Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten Forschung e.V. (FhG)<br />

Die FhG ist die führende Trägerorg<strong>an</strong>isation<br />

für E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten Forschung <strong>in</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>d. Die rund 11.000<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> 56 E<strong>in</strong>richtungen verfügen überwiegend über e<strong>in</strong>e<br />

natur- o<strong>der</strong> <strong>in</strong>genieurwissenschaftliche Ausbildung. Sie arbeiten<br />

vor allem <strong>an</strong> <strong>der</strong> Umsetzung von Forschungsergebnissen <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>novative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen, woraus<br />

sich erklärt, dass zwei Drittel ihrer Kunden aus Industrie und<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

kommen. Sie schätzen die rasche<br />

und kostengünstige Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>satzreifer Lösungen für technische<br />

und org<strong>an</strong>isatorische<br />

Probleme.<br />

Dr. Dirk Me<strong>in</strong>ts Polter,<br />

Personalvorst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Fraunhofer-Gesellschaft:<br />

„Wer das Potenzial von <strong>Frauen</strong> vernachlässigt, wird im<br />

Wettbewerb bestraft.“<br />

Wissenschaftsgeme<strong>in</strong>schaft Gottfried<br />

Wilhelm Leibniz (WGL)<br />

78 wissenschaftlich, rechtlich und<br />

wirtschaftlich eigenständige Forschungs<strong>in</strong>stitute<br />

und wissenschaftliche<br />

Service-E<strong>in</strong>richtungen haben<br />

sich zur WGL zusammengeschlossen.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> rund 11.500 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter stehen Themen, die für Bund und Län<strong>der</strong><br />

– den geme<strong>in</strong>samen F<strong>in</strong><strong>an</strong>ziers <strong>der</strong> WGL – von beson<strong>der</strong>em<br />

Interesse s<strong>in</strong>d.<br />

Die Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft koord<strong>in</strong>iert die geme<strong>in</strong>samen Interessen<br />

ihrer Mitgliedse<strong>in</strong>richtungen und vertritt diese <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit. Sie stärkt die Zusammenarbeit <strong>in</strong> Forschung<br />

und Wissenschaft, för<strong>der</strong>t den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

und entwickelt geme<strong>in</strong>same Instrumente zur Qualitätssicherung<br />

und Effizienzsteigerung ihrer Mitglie<strong>der</strong>.<br />

E<strong>in</strong>same <strong>Spitze</strong><br />

Sol<strong>an</strong>ge <strong>in</strong> Chefetagen bevorzugt<br />

Männer e<strong>in</strong>gestellt werden,<br />

weil sie ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

gebären und daher je<strong>der</strong>zeit<br />

verfügbar s<strong>in</strong>d, sol<strong>an</strong>ge wird<br />

es schwierig se<strong>in</strong>, echte<br />

Ch<strong>an</strong>cengleichheit zu verwirklichen.<br />

„Diese Vermeidungshaltung<br />

und Bequemlichkeit<br />

s<strong>in</strong>d das Problem“,<br />

sagt Christi<strong>an</strong>e Neum<strong>an</strong>n, Adm<strong>in</strong>istrative Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

des Wissenschaftszentrums Berl<strong>in</strong> für Sozialforschung<br />

(WZB). „Wir müssen Bewusstse<strong>in</strong> dafür schaffen, dass<br />

diese Bequemlichkeit aufgegeben wird, und dafür sorgen,<br />

dass die familiären Aufgaben von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeitern und die damit verbundenen Probleme akzeptiert<br />

werden.“ In <strong>der</strong> Abteilung <strong>der</strong> 48jährigen Jurist<strong>in</strong><br />

arbeiten sowohl <strong>Frauen</strong> als auch Männer, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

haben: „Es hätte Signalfunktion auch für Vorgesetzte,<br />

wenn mehr Männer Erziehungsurlaub nehmen würden.“<br />

Im Wissenschaftszentrum Berl<strong>in</strong> wird seit l<strong>an</strong>gem aktive<br />

Gleichstellungspolitik betrieben. „Aus diesem Grund<br />

erschien uns die Teilnahme am ‚TOTAL E-QUALITY Science<br />

Award‘ attraktiv, denn Wettbewerb för<strong>der</strong>t die Qualität“,<br />

sagt Christi<strong>an</strong>e Neum<strong>an</strong>n. Von e<strong>in</strong>er neuen Wissenschaftskultur<br />

erwartet sie, dass die unterschiedlichen Perspektiven<br />

und Arbeitsweisen von <strong>Frauen</strong> und Männern<br />

positiv gesehen und genutzt werden.<br />

Beruflich ist Christi<strong>an</strong>e Neum<strong>an</strong>n häufig die e<strong>in</strong>zige Frau<br />

<strong>in</strong> „Männerkreisen“. In m<strong>an</strong>chen Gremien f<strong>in</strong>det sie noch<br />

die E<strong>in</strong>stellung, <strong>Frauen</strong> seien eigentlich ke<strong>in</strong>e adäquaten<br />

Partner, aber e<strong>in</strong>e ernst zu nehmende Konkurrenz. „Damit<br />

umzugehen, auch mit Humor, muss m<strong>an</strong> lernen“, so die<br />

Wissenschaftsm<strong>an</strong>ager<strong>in</strong>. Ausdauer, Selbstvertrauen und<br />

ke<strong>in</strong>e Furcht vor H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen gehören ihrer Ansicht nach<br />

zum notwendigen Rüstzeug auf dem Weg nach oben.<br />

E<strong>in</strong>e Karriere hatte sie nicht gepl<strong>an</strong>t. Sie wollte das juristische<br />

H<strong>an</strong>dwerk für e<strong>in</strong>e Sache e<strong>in</strong>setzen, die ihr wichtig ist.<br />

Zunächst arbeitete sie als Rechts<strong>an</strong>wält<strong>in</strong>, später als persönliche<br />

Referent<strong>in</strong> <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Senator<strong>in</strong> für Jugend und<br />

Familie, d<strong>an</strong>n als Referent<strong>in</strong> für Kulturelle Jugendbildung,<br />

Medien und Jugendschutz <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Senatsverwaltung.<br />

Außerdem hatte sie Lehraufträge <strong>an</strong> zwei Fachhochschulen.<br />

1992 kam sie als Geschäftsführer<strong>in</strong> zum WZB. Seit<br />

zwei Jahren ist sie auch Adm<strong>in</strong>istrative Vizepräsident<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wissenschaftsgeme<strong>in</strong>schaft Gottfried Wilhelm Leibniz.<br />

M<strong>an</strong>che, die Karriere machen möchte, steht vor e<strong>in</strong>em<br />

psychologischen Problem: Vor <strong>der</strong> Angst, <strong>an</strong> Wi<strong>der</strong>ständen<br />

zu scheitern. Neum<strong>an</strong>n: „Diese Wi<strong>der</strong>stände begegnen<br />

nicht nur <strong>Frauen</strong>, son<strong>der</strong>n allen Menschen, die nach vorne<br />

wollen, die Probleme lösen und die Entwicklungen<br />

<strong>an</strong>schieben wollen.“ Da sie aus Erfahrung weiß, wie<br />

wichtig Vorbil<strong>der</strong> fürs Durchhalten s<strong>in</strong>d, möchte sie selbst<br />

e<strong>in</strong>es für ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen se<strong>in</strong>.<br />

8


TOTAL E-QUALITY: E<strong>in</strong> Prädikat für vorbildliche Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

Um dem M<strong>an</strong>gel weiblicher Führungskräfte <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft entgegenzuwirken und so mehr Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

<strong>in</strong> Unternehmen durchzusetzen, wurde im Sommer 1996 das TOTAL E-QUALITY-Prädikat e<strong>in</strong>geführt.<br />

Der unabhängige TOTAL E-QUALITY Deutschl<strong>an</strong>d e.V. zeichnet mit diesem Preis Unternehmen aller Art und aus<br />

je<strong>der</strong> Br<strong>an</strong>che aus, die e<strong>in</strong>e vorbildliche - sprich: <strong>an</strong> Ch<strong>an</strong>cengleichheit von <strong>Frauen</strong> und Männern orientierte –<br />

Personalpolitik praktizieren. Bis 2001 konnten rund 60 Unternehmen – kle<strong>in</strong>e, mittlere und große – das Prädikat<br />

<strong>in</strong> Empf<strong>an</strong>g nehmen. Aus den Reihen <strong>der</strong> Forschungse<strong>in</strong>richtungen wurde als erste 1999 das Forschungszentrum<br />

Jülich damit ausgezeichnet, 2001 gefolgt vom Fach<strong>in</strong>formationszentrum Karlsruhe. Auch wissenschaftliche Institutionen<br />

müssen sich zunehmend e<strong>in</strong>em marktwirtschaftlichen Wettbewerb und Leistungsvergleich stellen.<br />

Org<strong>an</strong>isations- und Personalentwicklung<br />

nehmen auch<br />

bei ihnen e<strong>in</strong>en immer größeren<br />

Stellenwert e<strong>in</strong>. Deshalb<br />

wurden auf Anregung und<br />

mit För<strong>der</strong>ung des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Bildung und<br />

Forschung die allgeme<strong>in</strong>en<br />

Bewertungskriterien zur Vergabe<br />

des TOTAL E-QUALITY-<br />

Prädikats auf die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen wissenschaftlicher E<strong>in</strong>richtungen<br />

spezifiziert. Das M<strong>in</strong>isterium folgte dabei <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />

Gleichstellung auch <strong>an</strong> Hochschulen und außerhochschulischen<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen als <strong>in</strong>novative Querschnittsaufgabe<br />

zu konzipieren und neue Aufgabenfel<strong>der</strong> zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren: Leitbildentwicklung, Org<strong>an</strong>isationsentwicklung,<br />

Personalpl<strong>an</strong>ung und Personalentwicklung, Controll<strong>in</strong>g und<br />

Evaluierung, um nur e<strong>in</strong>ige Bereiche aufzuzeigen.<br />

Hartmut F. Grübel<br />

Stellvertreten<strong>der</strong> Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Forschungszentrum Jülich GmbH:<br />

„Wir s<strong>in</strong>d sehr stolz, die erste deutsche Forschungse<strong>in</strong>richtung<br />

mit TOTAL E-QUALITY-Prädikat zu se<strong>in</strong>. Diese öffentliche<br />

Auszeichnung hat uns sehr geholfen, unsere Ziele<br />

nach <strong>in</strong>nen und nach außen weiter durchzusetzen. Ich<br />

k<strong>an</strong>n <strong>an</strong><strong>der</strong>en Unternehmen und Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

daher nur empfehlen, sich um das Prädikat zu bewerben<br />

und ihre Personalpolitik auf den Prüfst<strong>an</strong>d zu stellen.“<br />

Hartmut F. Grübel<br />

An ausgewählten Forschungse<strong>in</strong>richtungen und Pilothochschulen<br />

wurde das Erhebungs<strong>in</strong>strument erprobt. Seit Mai 2001 können<br />

sich wissenschaftliche Institutionen nach dem neuen Bewertungsverfahren<br />

für das Prädikat bewerben. Voraussetzung<br />

dafür, dass e<strong>in</strong>e Institution ausgezeichnet wird, ist, dass sie<br />

sich <strong>in</strong> ihrem Qualitätsm<strong>an</strong>agement für Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

engagiert und e<strong>in</strong>e <strong>an</strong> Ch<strong>an</strong>cengleichheit orientierte Personalpolitik<br />

verfolgt. Die Konzeption wird am Alltag gemessen.<br />

Punkte macht, wer dem weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

<strong>an</strong>gemessene berufliche Entwicklung und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

eröffnet und <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen br<strong>in</strong>gt.<br />

Die ersten TOTAL E-QUALITY-Prädikate <strong>an</strong> Hochschulen und<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen werden von Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Edelgard<br />

Bulmahn Anf<strong>an</strong>g Mai 2002 verliehen. Das TOTAL<br />

E-QUALITY-Prädikat gilt heute als sichtbares Zeichen für e<strong>in</strong>e<br />

<strong>an</strong> den Maximen <strong>der</strong> Ch<strong>an</strong>cengleichheit ausgerichtete Personalpolitik.<br />

Prof. Dr.-Ing. Georg F. Schultheiß<br />

Geschäftsführer des<br />

Fach<strong>in</strong>formationszentrums Karlsruhe:<br />

„Die Verleihung des Prädikats verstehen wir auch als<br />

Bestätigung unserer offenen Unternehmenspolitik. In <strong>der</strong><br />

Innenwirkung führt dies zu e<strong>in</strong>er stärkeren Integration <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter. In <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

gew<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Betrieb <strong>an</strong> Attraktivität und gesellschaftlicher<br />

Wertschätzung.“<br />

Prof. Dr. -Ing. Georg F. Schultheiß<br />

9


Mehr <strong>Frauen</strong> <strong>an</strong> die <strong>Spitze</strong>!<br />

Der Anteil des weiblichen Personals <strong>in</strong> Führungspositionen des deutschen Wissenschaftssystems<br />

wächst stetig - dies ist die gute Nachricht. Die schlechte: Der Aufwärtstrend geht immer noch<br />

nicht schnell genug. An den außeruniversitären Forschungse<strong>in</strong>richtungen ist <strong>der</strong>zeit gerade<br />

mal jede zw<strong>an</strong>zigste Führungsposition mit e<strong>in</strong>er Frau besetzt; <strong>an</strong> den Hochschulen und Universitäten<br />

ist doch immerh<strong>in</strong> rund jede zehnte Professur weiblich. Dies weist auf e<strong>in</strong><br />

Potenzial h<strong>in</strong>, das sich auch <strong>in</strong> außerhochschulischen E<strong>in</strong>richtungen ausbauen lässt.<br />

Die Gesamtsicht: In den Jahren zwischen 1992 und 2000 hat<br />

sich <strong>an</strong> den Forschungse<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Anteil weiblicher<br />

Führungspersonen mehr als verdoppelt: Er ist von zwei auf<br />

über fünf Prozent <strong>an</strong>gestiegen. Den <strong>Spitze</strong>nwert mit <strong>an</strong>nähernd<br />

zehn Prozent erreichte im Jahr 2000 die Max-Pl<strong>an</strong>ck-Gesellschaft.<br />

Die Freude über diese Quote blieb nicht g<strong>an</strong>z ungetrübt. E<strong>in</strong><br />

Vergleich mit dem <strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil bei den Habilitationen zeigt,<br />

dass dort schon zehn Jahre früher die zehn Prozent-Marke<br />

überschritten wurde und im Vergleichsjahr 2000 <strong>der</strong> Anteil von<br />

18,4 Prozent realisiert war.<br />

Um auch <strong>in</strong> den außeruniversitären Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>e für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen günstigere Org<strong>an</strong>isationsentwicklung<br />

zu ermöglichen, wurde mit Unterstützung des<br />

Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung und Forschung e<strong>in</strong> Bündel aus<br />

Maßnahmen und Programmen geschnürt. E<strong>in</strong> Beispiel: Das<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung hat die Voraussetzungen<br />

dafür geschaffen, dass die Helmholtz-Zentren <strong>in</strong><br />

den Jahren 1999 und 2000 jeweils 100 unbefristete Arbeitsplätze<br />

vorwiegend für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen <strong>an</strong>bieten konnten.<br />

Aber auch zukünftige Programme können sich sehen lassen.<br />

Das Tenure-Track-Programm<br />

für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen des<br />

Forschungszentrums Jülich (FZJ)<br />

Arbeitsverträge für junge Wissenschaftler<strong>in</strong>nen und Wissenschaftler<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel befristet. Dies k<strong>an</strong>n junge <strong>Frauen</strong>,<br />

die e<strong>in</strong>e parallele Karriere- und Familienpl<strong>an</strong>ung <strong>an</strong>stellen,<br />

sehr verunsichern: Was, wenn sie zeitweilig aus dem aktiven<br />

Berufsleben aussteigen, um Zeit für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>erziehung zu<br />

haben? Meist bedeutet dieser Rückzug <strong>in</strong>s Private, dass sich<br />

die Ch<strong>an</strong>cen auf e<strong>in</strong>e unbefristete Stelle noch weiter verflüchtigen.<br />

In Jülich nimmt m<strong>an</strong> sich schon seit 1999 dieses Problems<br />

aktiv <strong>an</strong>. Das Forschungszentrum nutzte das 100-Stellen-<br />

Programm des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung und Forschung<br />

dafür, e<strong>in</strong> „Tenure-Track-Programm für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen“<br />

e<strong>in</strong>zuführen, das e<strong>in</strong>e l<strong>an</strong>gfristige Integration <strong>der</strong> Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> den Forschungsbetrieb gar<strong>an</strong>tiert.<br />

Mit „tenure-track“ bezeichnen amerik<strong>an</strong>ische Universitäten<br />

die Laufbahn, die sich <strong>an</strong> die Post-Doktor<strong>an</strong>den-Zeit<br />

<strong>an</strong>schließt. Sie beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>er befristeten Professur, die <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e unbefristete münden soll.<br />

<strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil <strong>in</strong> Führungspositionen<br />

%<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

■ HGF ■ FhG ■ MPG ■ WGL ■ Universitäten, alle Fakultäten<br />

10


Das FZJ bietet mit se<strong>in</strong>em tenure-track jährlich drei Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>e Anstellung als Gruppenleiter<strong>in</strong>. Im Regelfall<br />

wird nach Ablauf des ersten Jahres entschieden, ob die<br />

K<strong>an</strong>didat<strong>in</strong> nach Ablauf <strong>der</strong> Orientierungsphase von zwei Jahren<br />

e<strong>in</strong>e unbefristete Stelle als künftige Leistungsträger<strong>in</strong> erhält<br />

(tenure-Entscheidung). E<strong>in</strong> Coach<strong>in</strong>g- und Mentor<strong>in</strong>g-Programm<br />

bereitet die Anwärter<strong>in</strong>nen auf die Übernahme von Führungsfunktionen<br />

vor.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurden im FZJ acht Arbeitsgruppen mit <strong>in</strong>sgesamt<br />

30 Arbeitsplätzen e<strong>in</strong>gerichtet, die von Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

geleitet werden.<br />

Weitere Informationen: www.fz-juelich.de/ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

Das C3/C4-Stellen-Son<strong>der</strong>programm<br />

<strong>der</strong> Max-Pl<strong>an</strong>ck-Gesellschaft (MPG)<br />

Nur wenige Wissenschaftler<strong>in</strong>nen kommen bisher <strong>in</strong> den<br />

Genuss bestdotierter Beamtenstellen - C3 und C4. Sie s<strong>in</strong>d<br />

Hochschulprofessuren beziehungsweise Leitungen von Forschungs<strong>in</strong>stituten<br />

vorbehalten. Um diesen Zust<strong>an</strong>d zu än<strong>der</strong>n,<br />

bietet die MPG Wissenschaftler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Son<strong>der</strong>programm<br />

die Möglichkeit, sich während e<strong>in</strong>es auf fünf Jahre<br />

befristeten C3-Vertrages für e<strong>in</strong>e leitende Tätigkeit im Forschungsbereich<br />

zu qualifizieren. Bisher haben 17 Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

von dem Angebot Gebrauch gemacht. Drei von<br />

ihnen erhielten bereits e<strong>in</strong>en Ruf <strong>an</strong> Universitäten im In- und<br />

Ausl<strong>an</strong>d.<br />

Die MPG freut sich über diesen Erfolg, denn mit Hilfe des Programms<br />

gel<strong>an</strong>g es ihr, e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen Anstieg <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>quote<br />

bei den C3-Stellen zu erreichen. Während diese nämlich<br />

zu Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 90er Jahre noch zwischen drei und fünf<br />

Prozent h<strong>in</strong> und her pendelte, hat sie Anf<strong>an</strong>g 2001 die<br />

18-Prozent-Marke übersprungen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus hat die MPG e<strong>in</strong> C4-Stellen-Son<strong>der</strong>programm<br />

aufgelegt. Mit Hilfe dieses Programms möchte die Gesellschaft<br />

ihre Institute ver<strong>an</strong>lassen, weltweit und gezielt um<br />

qualifizierte Wissenschaftler<strong>in</strong>nen zu werben. Das Programm<br />

ist <strong>in</strong> allen relev<strong>an</strong>ten Bereichen, dem Personal-, Sach- und<br />

Investitionsbereich, mit <strong>an</strong>gemessenen F<strong>in</strong><strong>an</strong>zmitteln ausgestattet.<br />

Es kommt vorr<strong>an</strong>gig bei vorgezogenen Nachfolgeberufungen<br />

zum Tragen, aber auch bei Aufgabenstellungen, die die<br />

etablierten Arbeitsfel<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Instituts ergänzen.<br />

Mit Hilfe des C4-Son<strong>der</strong>programms konnte <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil<br />

<strong>der</strong> C4-Stellen von früher e<strong>in</strong> bis zwei Prozent auf <strong>der</strong>zeit 3,6<br />

Prozent erhöht werden - <strong>in</strong> Zahlen: Neun von 248 C4-Stellen<br />

<strong>der</strong> MPG s<strong>in</strong>d nun weiblich besetzt.<br />

Über den Wolken<br />

Mart<strong>in</strong>a Krämer schwebt, wenn sie forscht, über den Wolken. An Bord e<strong>in</strong>es Flugzeuges<br />

geht die Meteorolog<strong>in</strong> den Rätseln um die hohen Schleierwolken – Zirren –<br />

nach, <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf das Klima noch nicht genau erforscht ist. Am Forschungszentrum<br />

Jülich, Institut für Stratosphärische Chemie, baut sie gerade ihre eigene<br />

experimentelle Arbeitsgruppe auf, um die Grundprozesse <strong>der</strong> Zirren zu verstehen.<br />

Persönlich ist die 44jährige gut geerdet. Mit viel Org<strong>an</strong>isationstalent, Flexibilität,<br />

Improvisation und strenger Selbstdiszipl<strong>in</strong> br<strong>in</strong>gt sie wissenschaftliche Karriere und<br />

Familie unter e<strong>in</strong>en Hut. Sie weiß: „<strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d als erwerbstätige Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

mit Karrierepl<strong>an</strong>ung e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit.“ Immer wie<strong>der</strong> wird sie für e<strong>in</strong>e Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong><br />

gehalten – dabei ist die Mutter e<strong>in</strong>es 8jährigen Sohnes auf <strong>der</strong> Karriereleiter.<br />

Im Rahmen des Jülicher Tenure-Track-Programms für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen hat sie<br />

Ch<strong>an</strong>cen auf e<strong>in</strong>e unbefristete Stelle mit Leitungsfunktion. E<strong>in</strong>e Teilzeitstelle kommt<br />

ihr sehr entgegen: „Es erfor<strong>der</strong>t zwar e<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>e Arbeitsweise. Aber ich habe genug<br />

Zeit, wissenschaftlich zu arbeiten, und auch Zeit für me<strong>in</strong>e Familie.“<br />

Als ihr M<strong>an</strong>n vor e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>an</strong>s Forschungszentrum Jülich g<strong>in</strong>g,<br />

lebte die Familie <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z. „E<strong>in</strong>e Zeitl<strong>an</strong>g s<strong>in</strong>d wir h<strong>in</strong> und her gependelt,<br />

aber das war nicht gut.“ Mart<strong>in</strong>a Krämer gab ihre Stelle am<br />

Institut für Physik <strong>der</strong> Atmosphäre <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z auf und zog ebenfalls<br />

nach Jülich.<br />

Dort g<strong>in</strong>g sie als Gastwissenschaftler<strong>in</strong> <strong>an</strong>s<br />

Forschungszentrum. E<strong>in</strong> Jahr später erhielt sie<br />

e<strong>in</strong>en Vertrag am Institut für Stratosphärische<br />

Mart<strong>in</strong>a Krämer<br />

Chemie: „Ich musste mich mit völlig neuen<br />

Bereichen beschäftigen und habe me<strong>in</strong> Wissensspektrum enorm erweitert.“ Sie liebt<br />

die Vielfalt ihres Berufes, <strong>der</strong> ihr unterschiedliche Tätigkeiten ermöglicht: Messungen<br />

am Boden o<strong>der</strong> vom Flugzeug aus, Laborarbeit, Computer<strong>an</strong>alysen, Entwicklung<br />

von Messgeräten. Früher arbeitete sie auch auf Forschungsschiffen und war d<strong>an</strong>n<br />

mehrere Wochen abwesend. Das ist jetzt mit Familie nicht mehr zu machen. Aber bei<br />

kürzer dauernden Messkampagnen ist sie immer noch dabei.<br />

Weiblich, klug, erfolgreich<br />

Matilde Marcolli straft das Klischee von <strong>der</strong> „weltfremden Mathematiker<strong>in</strong>“<br />

Lügen. Lebhaft und locker kommt die 32jährige Topwissenschaftler<strong>in</strong> daher. Im Bonner<br />

Max-Pl<strong>an</strong>ck-Institut für Mathematik befasst sich die Mailän<strong>der</strong><strong>in</strong> mit Abstraktem:<br />

Eichtheorien, nicht-kommutative Geometrie, hyberbolische Geometrie und Arithmetik.<br />

Ihr Anliegen ist die Verb<strong>in</strong>dung von Mathematik und theoretischer Physik. Für ihre<br />

Arbeit erhielt sie bereits den Sofja Kovalevskaja-Preis <strong>der</strong> Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> von Humboldt-<br />

Stiftung.<br />

Jetzt ist sie Teilnehmer<strong>in</strong> am Son<strong>der</strong>programm <strong>der</strong> Max-Pl<strong>an</strong>ck-Gesellschaft, das<br />

Wissenschaftler<strong>in</strong>nen für Führungspositionen qualifizieren will. Mit e<strong>in</strong>em C3-Vertrag<br />

k<strong>an</strong>n sie fünf Jahre l<strong>an</strong>g forschen, ohne gleichzeitig lehren zu müssen. „Die Stelle<br />

gibt mir die Ch<strong>an</strong>ce, qualitativ Fortschritte zu machen.“<br />

Offenheit und Flexibilität hält Matilde Marcolli für entscheidend für e<strong>in</strong>e wissenschaftliche<br />

Karriere. Sie geht auch mal nachts <strong>in</strong>s Institut. „Junge <strong>Frauen</strong> sollten sich<br />

nicht zu viele Ged<strong>an</strong>ken darum machen, wie sie ihr privates und ihr berufliches Leben<br />

verb<strong>in</strong>den können. Flexibilität birgt viele Ch<strong>an</strong>cen, neue Pfade zu gehen.“<br />

Vorurteile <strong>in</strong> den „Männer-Domänen" Mathematik und Physik s<strong>in</strong>d Matilde Marcolli<br />

erst außerhalb Italiens begegnet; <strong>in</strong> ihrer Heimat studieren weitaus mehr <strong>Frauen</strong> als<br />

Männer Mathematik. „Klischees s<strong>in</strong>d kulturbed<strong>in</strong>gte Phänomene", sagt sie und rät:<br />

„Am besten ist es, sie mit Humor und e<strong>in</strong>em gewissen <strong>in</strong>neren Abst<strong>an</strong>d zu betrachten."<br />

– G<strong>an</strong>z wie sie selbst.<br />

11


<strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil <strong>an</strong> Habilitationen von 1990-1999<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

■ alle Fächergruppen<br />

■ Mathematik, Naturwissenschaft, Ingenieurwissenschaft<br />

„Anstoß zum Aufstieg -<br />

Karrierestrategien<br />

für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen“<br />

Um jungen <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaftslaufbahn optimale<br />

Karrieremöglichkeiten e<strong>in</strong>zuräumen, hat das Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Bildung und Forschung e<strong>in</strong> Pilotprojekt e<strong>in</strong>gerichtet:<br />

„Anstoß zum Aufstieg – Karrierestrategien für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen“,<br />

richtet sich mit Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Coach<strong>in</strong>gmaßnahmen<br />

<strong>an</strong> Wissenschaftler<strong>in</strong>nen, die sich um e<strong>in</strong>e Professur o<strong>der</strong><br />

Juniorprofessur bewerben wollen. Über 500 Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

nehmen <strong>in</strong>zwischen <strong>an</strong> dem Programm teil.<br />

Erstmals wurde das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskonzept „Anstoß zum Aufstieg“<br />

1998/99 mit Führungsfrauen aus Helmholtz-Zentren erprobt. In<br />

verschiedenen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbauste<strong>in</strong>en – Workshops, E<strong>in</strong>zelcoach<strong>in</strong>gs,<br />

Gruppenarbeit und Netzwerkarbeit – wurden die Themenkomplexe<br />

„Kommunikation und Konfliktm<strong>an</strong>agement“,<br />

„Selbstpräsentation“ und „Mentor<strong>in</strong>g“ bearbeitet. In 2001 und<br />

2002 konzentriert sich das Programm auf Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong>e Professur <strong>an</strong>streben (siehe<br />

auch Seite 22).<br />

Weitere Informationen: www.cews.uni-bonn.de<br />

Fitnesstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für Führungskräfte<br />

Auch das Forschungszentrum Jülich (FZJ) hat die positiven<br />

Impulse des Projekts „Anstoß zum Aufstieg“ aufgegriffen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> Europäischen Akademie für <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong><br />

Politik und Wirtschaft e.V. (EAF) hat das FZJ e<strong>in</strong> umfassendes<br />

Coach<strong>in</strong>g-Programm speziell für den Führungsnachwuchs im<br />

Wissenschaftsbereich entwickelt.<br />

Es erstreckt sich über 18 Monate und besteht aus den Modulen<br />

• Führungsverhalten/Führungstechniken <strong>in</strong> Wissenschaft und<br />

Wissenschaftsadm<strong>in</strong>istration,<br />

• Selbstorg<strong>an</strong>isation,<br />

• Präsentation und Wissenschaftsmarket<strong>in</strong>g,<br />

• Grundlagen <strong>der</strong> Wissenschaftsadm<strong>in</strong>istration und Wissenschaftsf<strong>in</strong><strong>an</strong>zierung,<br />

• Erfahrungsaustausch und Institutionen-Kompetenz.<br />

Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen aus Wissenschaft und Verwaltung lobten<br />

beson<strong>der</strong>s die Exkursionen zu Institutionen wie zum Beispiel<br />

dem Bundestag, <strong>der</strong> Europäischen Kommission o<strong>der</strong> dem<br />

Wissenschaftsst<strong>an</strong>dort Berl<strong>in</strong>, die ihnen E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die unterschiedlichen<br />

Arbeitsweisen und Kompetenzfel<strong>der</strong> ermöglichten.<br />

E<strong>in</strong>e Mentor<strong>in</strong>g-Phase im Anschluss <strong>an</strong> das Coach<strong>in</strong>g rundet<br />

das Programm ab.<br />

Weitere Informationen: www.fz-juelich.de/ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

12


Mentor<strong>in</strong>g<br />

Mentor<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> Prozess, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e erfahrene Person,<br />

nämlich <strong>der</strong> Mentor bzw. die Mentor<strong>in</strong>, die berufliche und<br />

persönliche Entwicklung e<strong>in</strong>er jüngeren Nachwuchskraft, <strong>der</strong><br />

Mentee, außerhalb e<strong>in</strong>er Vorgesetzten-Untergebenen-Beziehung<br />

unterstützt. Ziel dieser Strategie ist es, die Kompetenzen<br />

<strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> sichtbar und für das Unternehmen nutzbar zu<br />

machen.<br />

Mehrere Institute <strong>der</strong> Fraunhofer Gesellschaft sowie das<br />

Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Gesellschaft<br />

für Schwerionenforschung (GSI) und das Forschungszentrum<br />

Jülich (FZJ) haben Pilotprojekte für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

entwickelt, <strong>an</strong> denen Führungskräfte <strong>in</strong>nerhalb o<strong>der</strong><br />

außerhalb des eigenen Institutes als Mentor<strong>in</strong>nen und Mentoren<br />

mitwirken. Das ehemalige GMD - Forschungszentrum<br />

Informationstechnik, das jetzt Teil <strong>der</strong> Fraunhofer-Gesellschaft<br />

ist, hat mit Kooperationspartnern und mit Unterstützung<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung und Forschung das<br />

nachfolgend beschriebene Projekt MUFFIN 21 für Student<strong>in</strong>nen<br />

entwickelt.<br />

Sonnige Zeiten für Teamwork<br />

Professor<strong>in</strong> Martha Lux-Ste<strong>in</strong>er, 51 Jahre alt und Expert<strong>in</strong> für Solarenergie am<br />

Hahn-Meitner-Institut <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, hält viel von Team-Geist. Geme<strong>in</strong>sam mit 60 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern erforscht sie <strong>in</strong> ihrer Abteilung „Heterogene Materialsysteme“<br />

Solarzellen für die Zukunft. Die Zukunft – dafür steht sie nicht nur im Labor,<br />

dafür engagiert sie sich auch für e<strong>in</strong>e gute Kooperation zwischen Forschung und Industrie:<br />

„Ich will e<strong>in</strong>e Brücke bauen, damit wissenschaftliche Ergebnisse umgesetzt werden.“<br />

Für ihren E<strong>in</strong>satz erhielt sie das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.<br />

E<strong>in</strong>e wissenschaftliche Karriere hatte Martha Lux-Ste<strong>in</strong>er zunächst nicht im Blick.<br />

„Ich war offen für alles und habe die Ch<strong>an</strong>cen ergriffen, die sich mir boten.“ Die<br />

Promotion führte sie <strong>in</strong> die Forschungsstätten e<strong>in</strong>es großen Konzerns <strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>l<strong>an</strong>den.<br />

„Dort habe ich Vorbil<strong>der</strong> kennen gelernt und erlebt, wie wertvoll und effektiv<br />

Arbeiten im Team ist.“ Dies gibt sie heute <strong>an</strong> ihr eigenes Team weiter. Ihre Führungsdevise:<br />

Gute Leistung vorbehaltlos honorieren und Nachwuchskräfte ermutigen,<br />

Ver<strong>an</strong>twortung zu übernehmen: „M<strong>an</strong> muss jungen Menschen etwas zutrauen.“<br />

Nach <strong>der</strong> Promotion drohte zunächst das „Aus“ – wie bei vielen Wissenschaftler<strong>in</strong>nen,<br />

die von ihrer Familie aufgesogen werden. E<strong>in</strong> beruflicher Ortswechsel ihres M<strong>an</strong>nes<br />

zw<strong>an</strong>g Martha Lux-Ste<strong>in</strong>er, ihren beruflichen Werdeg<strong>an</strong>g aufzugeben. „Das war hart.<br />

Ich habe im Br<strong>an</strong>chenverzeichnis nach neuen Arbeitgebern gesucht“,<br />

er<strong>in</strong>nert sie sich. Es gel<strong>an</strong>g ihr, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft zu bleiben – mit<br />

Erfolg: Habilitation <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität Konst<strong>an</strong>z, Forschungsaufenthalt<br />

<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>ceton, Lehrstuhl <strong>an</strong> <strong>der</strong> Freien Universität Berl<strong>in</strong> und Abteilungsleiter<strong>in</strong><br />

am Hahn-Meitner-Institut.<br />

Martha Lux-Ste<strong>in</strong>er wünscht sich mehr <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung. Deshalb<br />

wirbt sie <strong>in</strong> Schulen, um mehr junge <strong>Frauen</strong> für e<strong>in</strong> naturwissenschaftliches<br />

Studium zu begeistern. In ihrer Berl<strong>in</strong>er Abteilung arbeiten<br />

fünf promovierte Nachwuchsforscher<strong>in</strong>nen. „Ich versuche, Vorbild zu<br />

se<strong>in</strong> und sie zu bestärken, das zu tun, was sie möchten.“<br />

Claudia Eckert<br />

Martha Lux-Ste<strong>in</strong>er<br />

Flexibel und mobil<br />

Claudia Eckert würde es immer wie<strong>der</strong> tun: Informatik studieren und d<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>e<br />

wissenschaftliche Karriere e<strong>in</strong>schlagen. „Die Thematik ist so vielfältig und sp<strong>an</strong>nend,<br />

und sie for<strong>der</strong>t Fähigkeiten, die gerade <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> hohem Maße mitbr<strong>in</strong>gen,<br />

wie Teamarbeit, Kommunikationsfreude, Flexibilität.“<br />

Ihr Weg: E<strong>in</strong> EDV-begeisterter Vater, <strong>der</strong> <strong>in</strong> den 70er Jahren von <strong>der</strong> „Technologie <strong>der</strong><br />

Zukunft“ schwärmte, riss die ohneh<strong>in</strong> naturwissenschaftlich orientierte Tochter mit.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Studium <strong>in</strong> Bonn d<strong>an</strong>n die Promotion. „Schon zu diesem Zeitpunkt gehen<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft verloren, weil sie sich e<strong>in</strong>e solche Karriere nicht zutrauen<br />

und <strong>in</strong> die Industrie abw<strong>an</strong><strong>der</strong>n“, beobachtet die Forscher<strong>in</strong>. Während <strong>der</strong> Doktorarbeit<br />

<strong>in</strong> München d<strong>an</strong>n die Entscheidung für die Habilitation, Thema „Sichere, verteilte<br />

Systeme“.<br />

In 2000 erhielt sie drei Rufe - nach Bremen, Gießen und Braunschweig. Sie entschied<br />

sich für Bremen. 2001 bemühten sich die Universität Zürich und die Technische Universität<br />

Darmstadt um sie. Die Informatiker<strong>in</strong> wechselte nach Darmstadt, weil sich<br />

ihr dort e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>tes „Kombipack“ bot: E<strong>in</strong>e C4-Professur <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU, und zusätzlich<br />

die Leitung des Fraunhofer Instituts für Sichere Telekooperation (SIT): An <strong>der</strong><br />

<strong>Spitze</strong> <strong>der</strong> bundesweit 56 Fraunhofer-Institute ist sie die e<strong>in</strong>zige Frau. Claudia Eckert<br />

ist glücklich: „Das ist optimal“, sagt sie. „Ich k<strong>an</strong>n jetzt Grundlagenforschung, <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte<br />

Forschung und Lehre mite<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> verb<strong>in</strong>den.“<br />

Sie wirbt <strong>in</strong> Schulen für Informatik und möchte mehr Student<strong>in</strong>nen für e<strong>in</strong>e wissenschaftliche<br />

Laufbahn gew<strong>in</strong>nen. Ihr Wunsch: „Mehr Nachwuchsforscher<strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />

Fraunhofer-Projekte e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den zu können.“<br />

MUFFIN 21:<br />

Mentor<strong>in</strong>g für Informatik-Student<strong>in</strong>nen<br />

Das Mentor<strong>in</strong>g-Projekt MUFFIN 21 (Mentor<strong>in</strong>g zwischen Universität,<br />

Forschung und Firmen aus <strong>der</strong> Initiative D 21) verfolgt<br />

das Ziel, Student<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Informatik und Nachwuchswissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

den Überg<strong>an</strong>g vom Studium <strong>in</strong> den Beruf zu<br />

erleichtern. Es ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Projekt <strong>der</strong> Fraunhofer-<br />

Gesellschaft und <strong>der</strong> Initiative D 21, e<strong>in</strong>er Initiative <strong>der</strong> deutschen<br />

Wirtschaft, die den W<strong>an</strong>del von <strong>der</strong> Industrie- zur<br />

Informationsgesellschaft beschleunigen möchte.<br />

Die teilnehmenden Institutionen legen Wert auf Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

und möchten die wenigen Informatiker<strong>in</strong>nen für<br />

sich gew<strong>in</strong>nen.<br />

Als Mentor<strong>in</strong>nen stehen Wissenschaftler<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Fraunhofer-<br />

Gesellschaft und aus Unternehmen zur Verfügung. Die am<br />

Projekt teilnehmenden Student<strong>in</strong>nen können wählen, ob sie<br />

von e<strong>in</strong>er Frau aus e<strong>in</strong>er Forschungse<strong>in</strong>richtung o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />

Industrie begleitet werden wollen. Unter <strong>der</strong> fachkundigen<br />

und persönlichen Betreuung ihrer Mentor<strong>in</strong> pl<strong>an</strong>en die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

im Laufe des Studiums ihre weitere Karriere.<br />

Weitere Informationen: www.muff<strong>in</strong>21.de<br />

13


Gleichstellung: De jure und de facto<br />

Das Grundgesetz sagt: „Männer und <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d gleichberechtigt. Der Staat för<strong>der</strong>t die tatsächliche<br />

Durchsetzung <strong>der</strong> Gleichberechtigung von <strong>Frauen</strong> und Männern und wirkt auf die<br />

Beseitigung bestehen<strong>der</strong> Nachteile h<strong>in</strong>.“ (Art.3-1,2)<br />

Damit aus dem „de jure“ e<strong>in</strong> „de facto“ wird, wurde im<br />

Laufe <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d schon<br />

e<strong>in</strong> g<strong>an</strong>zer Strauß von Verordnungen, Gesetzen und Erlassen<br />

realisiert. E<strong>in</strong> neues, erfolgversprechendes Gesetz ist das<br />

„Gesetz zur Durchsetzung <strong>der</strong> Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> und<br />

Männern“ (DGleiG), das <strong>der</strong> Deutsche Bundestag 2001 verabschiedet<br />

hat. Hier e<strong>in</strong>ige Kern<strong>in</strong>halte des Gesetzes, das für<br />

Bundesbehörden und nachgeordnete Org<strong>an</strong>isationen rechtsb<strong>in</strong>dend<br />

ist. Auch die öffentlich f<strong>in</strong><strong>an</strong>zierten Forschungs<strong>in</strong>stitute<br />

müssen sich <strong>an</strong> die Gründzüge des Gesetzes halten.<br />

Stellenbesetzungsverfahren offen und<br />

nachvollziehbar gestalten<br />

Schluss mit „Männerdomänen“! Zukünftig müssen Bundesbehörden<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bereichen, <strong>in</strong> denen sie zahlenmäßig unterrepräsentiert<br />

s<strong>in</strong>d, bei Ausbildung, E<strong>in</strong>stellung und Beför<strong>der</strong>ung<br />

bevorzugt berücksichtigen. Konkret bedeutet dies zum<br />

Beispiel, dass bei Stellenbesetzungen m<strong>in</strong>destens genauso<br />

viele Bewerber<strong>in</strong>nen wie Bewerber zu Vorstellungsgesprächen<br />

und Auswahlverfahren e<strong>in</strong>geladen werden müssen. Und bei<br />

Stellenabbau <strong>in</strong> Behörden und öffentlich f<strong>in</strong><strong>an</strong>zierten E<strong>in</strong>richtungen<br />

darf dieser nicht zu Lasten des <strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teils geschehen.<br />

Ausnahmen bedürfen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelfallprüfung. Das heißt, dass<br />

die Personalver<strong>an</strong>twortlichen, aber auch Geschäftsführungen<br />

und Vorgesetzte sich engagiert dafür e<strong>in</strong>setzen müssen, e<strong>in</strong>e<br />

geschlechtlich ausgewogene Personalstruktur umzusetzen.<br />

Familienarbeit und Sozialkompetenz<br />

Früher wurde Sozialkompetenz beson<strong>der</strong>s als Qualifikation für<br />

die Arbeit zu Hause und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie geschätzt; so s<strong>in</strong>d soziale<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Erziehung<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Pflege von Bedürftigen unbed<strong>in</strong>gt Voraussetzung.<br />

Mittlerweile haben die meisten Unternehmen erk<strong>an</strong>nt,<br />

dass Sozialkompetenz auch am Arbeitsplatz ke<strong>in</strong>eswegs störend<br />

ist – im Gegenteil: Gerade durch die Entwicklung von Teamarbeit<br />

eroberten sich „sozial kompetente“ Personen viel Ansehen.<br />

Wurden früher karrierewillige <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Kursen und Sem<strong>in</strong>aren<br />

auf so gen<strong>an</strong>nte „männliche“ Eigenschaften wie Durchsetzungsfähigkeit,<br />

Entscheidungsfreude und Schneid<br />

getrimmt, so haben mittlerweile viele Sem<strong>in</strong>ar<strong>an</strong>bieter e<strong>in</strong>e<br />

Marktlücke erk<strong>an</strong>nt und schulen jetzt Männer auf so gen<strong>an</strong>nte<br />

„weibliche“ Eigenschaften; „Sozialkompetenz“ steht dabei<br />

g<strong>an</strong>z oben auf <strong>der</strong> Liste.<br />

Da aber die Familie immer noch als <strong>der</strong> Ort gilt, <strong>an</strong> dem Sozialkompetenz<br />

auf „natürlichem“ Weg gelernt und gelehrt wird,<br />

darf sich die Wahrnehmung von Familienarbeit und „Familienpausen“<br />

<strong>in</strong> zukünftigen Bewerbungsschreiben und E<strong>in</strong>stellungsgesprächen<br />

nicht mehr karrierehemmend auswirken.<br />

Die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), das Hahn-<br />

Meitner-Institut (HMI) und das Umweltforschungszentrum<br />

Potsdam (UFZ) haben diese Ansichten bereits <strong>in</strong> ihren <strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>plänen<br />

ver<strong>an</strong>kert.<br />

Bereits jetzt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> fast allen Helmholtz-Zentren die <strong>Frauen</strong>beauftragten<br />

<strong>an</strong> den E<strong>in</strong>stellungsverfahren und -entscheidungen<br />

beteiligt. Die Hälfte <strong>der</strong><br />

Zentren beteiligen sie<br />

auch bei Berufungsverfahren<br />

für Institutsleitunger<br />

Software“, Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (IESE), verheiratet,<br />

Dr. Barbara Paech, Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Abteilung „Gestaltung und Entwicklung qualitativ hochwertigen<br />

und Professuren. zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>: „Me<strong>in</strong> M<strong>an</strong>n und ich waren abwechselnd e<strong>in</strong> halbes Jahr zu Hause. D<strong>an</strong>ach ist es<br />

Wenngleich dies gegenüber<br />

früheren Jahren ste me<strong>in</strong> M<strong>an</strong>n bei den Gehaltsrunden auf e<strong>in</strong>e Lohnerhöhung verzichten.“<br />

uns beiden gelungen, mit unseren Arbeitgebern Teilzeitstellen zu vere<strong>in</strong>baren. Allerd<strong>in</strong>gs mus-<br />

schon e<strong>in</strong>en großen Fortschritt<br />

bedeutet, hat das<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

Bildung und Forschung<br />

doch höhere Ziele: nach se<strong>in</strong>er Vorstellung sollen alle Auswahlkommissionen<br />

zu gleichen Teilen mit stimmberechtigten<br />

<strong>Frauen</strong> und Männern besetzt werden. E<strong>in</strong> weiteres Verfahren<br />

also, um die strukturellen Bed<strong>in</strong>gungen weiblicher Lebenszusammenhänge<br />

während <strong>der</strong> Qualifizierungsphasen <strong>an</strong>gemessen<br />

und ohne Diskrim<strong>in</strong>ierung zu berücksichtigen.<br />

14


Die Zukunft <strong>in</strong> rot-gelb-grün:<br />

Das Ampelkonto<br />

Zukünftig s<strong>in</strong>d alle Bundesverwaltungen verpflichtet, ihren<br />

weiblichen und männlichen (!) Beschäftigten, die Familienpflichten<br />

wahrnehmen, familiengerechte Arbeitszeiten und<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>an</strong>zubieten. Gleitzeit und flexible Teilzeitmodelle<br />

s<strong>in</strong>d - auch für Führungskräfte - <strong>in</strong> den meisten<br />

Unternehmen, auch <strong>in</strong> den meisten öffentlich f<strong>in</strong><strong>an</strong>zierten<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen schon l<strong>an</strong>ge Alltag. Damit flexible<br />

Arbeitszeitgestaltung nicht zu perm<strong>an</strong>enter Mehrarbeit führt,<br />

hat das GKSS-Forschungszentrum Geesthacht persönliche<br />

„Ampel-Zeitkonten“ e<strong>in</strong>geführt.<br />

Sie dienen dazu, den Beschäftigten je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über ihre Zeitguthaben zu geben. Wie Zeitguthaben abgebaut<br />

werden, hängt von ihrer Höhe ab. Es gibt e<strong>in</strong> Drei-Stufen-<br />

Modell, das mit den Ampel-Farben gekennzeichnet wird:<br />

• Mo<strong>der</strong>ate Zeitguthaben s<strong>in</strong>d im „grünen Bereich“ ; die<br />

Beschäftigten können, unter Berücksichtigung <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Bel<strong>an</strong>ge, frei darüber verfügen und ihre Arbeitszeit<br />

nach eigenem Ermessen e<strong>in</strong>teilen.<br />

• Wächst das Zeitguthaben <strong>in</strong> den „gelben Bereich“, ist die<br />

erste Alarmstufe erreicht. Das Zeitkonto darf nicht weiter<br />

<strong>an</strong>wachsen, son<strong>der</strong>n soll wie<strong>der</strong> abnehmen - schafft <strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> die Betreffende dies nicht eigenständig, ist <strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

die Vorgesetzte gefragt, e<strong>in</strong>zugreifen, um das Guthaben <strong>in</strong><br />

den grünen Bereich zurückzuführen.<br />

• E<strong>in</strong> Zeitguthaben im „roten Bereich“ bedeutet „Alarmstufe<br />

Rot“. Sie sollte nur <strong>in</strong> begründeten Ausnahmefällen erreicht<br />

werden und schnellstmöglich wie<strong>der</strong> abgebaut werden.<br />

Das starre Korsett festgelegter Arbeitszeiten wird so durch<br />

e<strong>in</strong>e familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung ersetzt, die<br />

Tr<strong>an</strong>sparenz für alle Beteiligten gewährleistet.<br />

Räumliche und zeitliche Autonomie<br />

durch alternierende Telearbeit<br />

Bei alternieren<strong>der</strong> Telearbeit arbeiten die Beschäftigten<br />

abwechselnd im Betrieb und am außerbetrieblichen Arbeitsplatz,<br />

zum Beispiel zu Hause. Wenn es die Umstände und die<br />

Art <strong>der</strong> Tätigkeit erlauben, k<strong>an</strong>n dieses Arbeitsmodell dem<br />

E<strong>in</strong>zelnen e<strong>in</strong>e Menge Zeit-Souveränität verschaffen, denn<br />

sie o<strong>der</strong> er k<strong>an</strong>n im eigenen Rhythmus arbeiten und muss<br />

sich nicht e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en betrieblichen Ablauf <strong>an</strong>passen.<br />

Das kommt zahlreichen wissenschaftlich arbeitenden Menschen<br />

entgegen - nicht nur, wenn sie Familie haben. Viele<br />

arbeiten produktiver, wenn sie Arbeitszeit und Freizeit eigenver<strong>an</strong>twortlich<br />

bestimmen können.<br />

Weil alternierende Telearbeit e<strong>in</strong> optimales Maß <strong>an</strong> Flexibilität<br />

bietet, ist es nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass beson<strong>der</strong>s <strong>Frauen</strong><br />

mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n sich für diese mo<strong>der</strong>ne Form <strong>der</strong> Arbeitsorg<strong>an</strong>isation<br />

<strong>in</strong>teressieren. Sie ist zwar ke<strong>in</strong> Ersatz für Betreuungso<strong>der</strong><br />

Pflegepersonal, doch <strong>in</strong> vielen Familiensituationen<br />

ist es hilfreich, wenn Mutter<br />

o<strong>der</strong> Vater „zur Stelle“ ist, um <strong>in</strong>dividuelle<br />

Ereignisse zu steuern und das Familienleben<br />

aufrecht zu erhalten. Freilich: Telearbeit hat<br />

nicht nur Vorteile. Vom Arbeitgeber for<strong>der</strong>t<br />

sie zusätzliche Investitionen und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Führungskonzepte.<br />

Beschäftigte k<strong>an</strong>n sie <strong>in</strong> soziale<br />

Isolation führen. Dennoch überwiegen die<br />

positiven Erfahrungen. Viele Forschungszentren<br />

haben mit E<strong>in</strong>zelfalllösungen schon gute<br />

Erfahrungen gemacht: Die Fraunhofer-<br />

Gesellschaft hat im August 1999 e<strong>in</strong>e<br />

Gesamtbetriebsvere<strong>in</strong>barung zur alternierenden<br />

Telearbeit abgeschlossen. Im Deutschen<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und<br />

im Forschungszentrum Jülich (FZJ) laufen<br />

Modellprojekte zur E<strong>in</strong>führung dieser mo<strong>der</strong>nen<br />

Form <strong>der</strong> Arbeitsorg<strong>an</strong>isation.<br />

Petra Jerrentrup und Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Speier<br />

Petra Jerrentrup und Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Speier, beide <strong>in</strong> mittleren M<strong>an</strong>agement-Positionen am Forschungszentrum<br />

Jülich, wollten beide erleben, wie ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> wachsen, sich entwickeln und entfalten. Zuerst machte die<br />

Mutter e<strong>in</strong> halbes Jahr Babypause. D<strong>an</strong>ach g<strong>in</strong>gen die Eltern von Vollzeitstellen auf Teilzeitbeschäftigungen,<br />

bis Petra Jerrentrup die Position e<strong>in</strong>er Unterabteilungsleiter<strong>in</strong> <strong>an</strong>geboten wurde - natürlich als G<strong>an</strong>ztagsstelle. Seither übernimmt<br />

<strong>der</strong> Vater den Großteil <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung. Zwar war es nicht immer e<strong>in</strong>fach für ihn, dennoch ist Wolfg<strong>an</strong>g Speier<br />

nach wie vor „total begeistert“ und überzeugt, dass se<strong>in</strong>e Entscheidung richtig war: „Für mich bedeutet sie e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n <strong>an</strong><br />

Lebenserfahrung.“<br />

15


Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Forschung<br />

Familie und Forschung - K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Karriere - das dürfen im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t ke<strong>in</strong>e Gegensätze<br />

mehr se<strong>in</strong>! Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung hat daher die staatlich<br />

geför<strong>der</strong>ten Forschungse<strong>in</strong>richtungen ermächtigt, öffentliche Zuwendungen haushaltsneutral<br />

auch zur Erschließung und Sicherung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungs<strong>an</strong>geboten für ihre Beschäftigten<br />

zu nutzen. Die Gestaltungsmöglichkeiten, die die Forschungszentren dabei entwickelt haben,<br />

s<strong>in</strong>d so vielfältig, wie die Probleme forschen<strong>der</strong> Wissenschafts-Eltern.<br />

Der Klassiker: die K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte<br />

Seit September 1999 können Eltern, die <strong>an</strong> den Stuttgarter<br />

Fraunhofer-Instituten arbeiten, ihre Sprössl<strong>in</strong>ge tagsüber <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte des Institutszentrums Stuttgart unterbr<strong>in</strong>gen.<br />

Träger <strong>der</strong> Tagesstätte ist <strong>der</strong> von zehn Firmen <strong>der</strong><br />

Umgebung gegründete Vere<strong>in</strong> „K<strong>in</strong>d e.V.“. Die Stadt Stuttgart<br />

und <strong>der</strong> Leiterrat des Institutszentrums unterstützen dies<br />

f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziell. Zur Zeit steht sie nur für K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Vorschulalter<br />

offen, aber e<strong>in</strong>e Hortgruppe ist <strong>in</strong> Pl<strong>an</strong>ung.<br />

Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

betreibt <strong>an</strong> zwei se<strong>in</strong>er St<strong>an</strong>dorte eigene K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten.<br />

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziert mehrere<br />

Betreuungsplätze e<strong>in</strong>er privaten Tagesstätte für die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

se<strong>in</strong>er Belegschaft.<br />

Krabbelgruppen für die Kle<strong>in</strong>en<br />

Für Eltern, <strong>der</strong>en Sprössl<strong>in</strong>ge noch nicht alt genug s<strong>in</strong>d, um<br />

e<strong>in</strong>en Regelk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten zu besuchen, die dennoch nicht auf<br />

ihre Erwerbstätigkeit verzichten wollen o<strong>der</strong> können, hat das<br />

Forschungszentrum Jülich (FZJ) im Juni 2000 e<strong>in</strong>e Krabbelgruppe<br />

e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>der</strong>en Öffnungszeiten <strong>an</strong> e<strong>in</strong>e Halbtagstätigkeit<br />

<strong>an</strong>gepasst s<strong>in</strong>d.<br />

Das Alfred Wegener-Institut (AWI) pl<strong>an</strong>t sogar e<strong>in</strong>e G<strong>an</strong>ztagsbetreuung<br />

für Krabbelk<strong>in</strong><strong>der</strong> mit bis zu 9 Stunden am Tag.<br />

Und Eltern, die am Institut für Plasmaphysik (IPP) <strong>in</strong> München<br />

arbeiten, können ihre Kle<strong>in</strong>sten <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippe <strong>der</strong><br />

benachbarten Technischen Universität München unterbr<strong>in</strong>gen.<br />

E<strong>in</strong>e „private-public-partnership“ aus Bund, L<strong>an</strong>d, Kommune,<br />

e<strong>in</strong>er privaten Eltern<strong>in</strong>itiative und dem Forschungszentrum<br />

Jülich (FZJ) teilen sich die Kosten, um <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des FZJ<br />

e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte e<strong>in</strong>zurichten. Sie wird für K<strong>in</strong><strong>der</strong> aller<br />

Altersgruppen mit Betreuungsbedarf offen se<strong>in</strong> und Öffnungszeiten<br />

bieten, die auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> erwerbstätigen<br />

Eltern Rücksicht nehmen.<br />

Zur Familiensituation von<br />

Physiker<strong>in</strong>nen und Physikern <strong>in</strong> <strong>der</strong> DPG (Deutsche Physikalische Gesellschaft)<br />

Ehepartner von Physiker<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> DPG (2001) s<strong>in</strong>d<br />

Ehepartner<strong>in</strong>nen von Physikern<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> DPG (2001) s<strong>in</strong>d<br />

13%<br />

1%<br />

26%<br />

9%<br />

31%<br />

55% 26%<br />

39%<br />

Physiker<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Akademiker<br />

nicht Akademiker<br />

nicht erwerbstätig<br />

Physiker<strong>in</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Akademiker<strong>in</strong><br />

nicht Akademiker<strong>in</strong><br />

nicht erwerbstätig<br />

Quelle: Könekamp/Krais 2001, Physiker<strong>in</strong>nen und Physiker im Beruf, Darmstadt<br />

16


Auch Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen Betreuung<br />

Die Ferien von Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

doppelt so l<strong>an</strong>g wie <strong>der</strong> Urlaub ihrer berufstätigen Eltern. Deshalb<br />

bieten das Hahn-Meitner-Institut (HMI) sowie die Forschungszentren<br />

<strong>in</strong> Jülich (FZJ) und Karlsruhe (FZK) <strong>in</strong> regelmäßigem<br />

Turnus betreute Ferienspiele <strong>an</strong>. Das wissenschaftliche<br />

Umfeld <strong>der</strong> Forschungszentren bietet dabei beson<strong>der</strong>s attraktive<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Programmgestaltung. So lernen Jungen und<br />

Mädchen, e<strong>in</strong>en solargetriebenen Spielzeug-Radfahrer<br />

zusammenschrauben. Sie lernen spielerisch den Umg<strong>an</strong>g mit<br />

Werkzeugen und verschiedenen Energieformen.<br />

Auch eigene Wetterbeobachtungen mit e<strong>in</strong>er selbst gebauten<br />

Wetterstation f<strong>in</strong>den die Begeisterung von Jungen und Mädchen.<br />

E<strong>in</strong> Besuch bei den professionellen Wetterfröschen im<br />

FZJ ist d<strong>an</strong>n das Tüpfelchen auf dem i.<br />

Für Orientierungsfragen: Das K<strong>in</strong><strong>der</strong>büro<br />

Was, wenn <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten wegen Keuchhusten schließt?<br />

Woh<strong>in</strong> mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, wenn die Tagesmutter kr<strong>an</strong>k wird?<br />

Wer k<strong>an</strong>n e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen, wenn e<strong>in</strong>e Dienstreise <strong>an</strong>steht? Wo<br />

f<strong>in</strong>det m<strong>an</strong> e<strong>in</strong>e gute Tagesmutter?<br />

Kle<strong>in</strong>ere E<strong>in</strong>richtungen und E<strong>in</strong>richtungen, die auf mehrere<br />

St<strong>an</strong>dorte verteilt s<strong>in</strong>d, können auf entsprechende Beratungsund<br />

Vermittlungs<strong>an</strong>gebote kommerzieller Anbieter zurückgreifen.<br />

MDC, GKSS, FZK, DLR und MPG machen davon im Rahmen<br />

von Kooperationsverträgen Gebrauch.<br />

Elternpflichten - Elternrechte<br />

Grundsätzlich steht es jedem offen, ob Frau o<strong>der</strong> M<strong>an</strong>n, e<strong>in</strong>en<br />

eigenen Lebensentwurf zu realisieren. Vielen Paaren fällt es<br />

schwer, die traditionelle Rollenverteilung – Frau für Familie,<br />

M<strong>an</strong>n für Beruf – für sich umzudef<strong>in</strong>ieren und e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen,<br />

beide zufrieden stellenden Alltag zu f<strong>in</strong>den. Meist<br />

s<strong>in</strong>d die <strong>Frauen</strong> die Leidtragenden, die Abstriche <strong>in</strong> Kauf nehmen<br />

müssen. Männer fühlen sich immer noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> „passiven“<br />

Ver<strong>an</strong>twortung für ihre Familien, <strong>in</strong>dem sie den Lebensunterhalt<br />

verdienen; doch „echte“ Hausarbeit zu übernehmen<br />

- damit tun sich die meisten sehr schwer.<br />

Um das Leben von Ehepaaren zu erleichtern, die e<strong>in</strong>e Laufbahn<br />

<strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung e<strong>in</strong>geschlagen haben,<br />

hat das Forschungszentrum Jülich (FZJ) 2001 damit begonnen,<br />

„Vater-K<strong>in</strong>d-Tage“ zu org<strong>an</strong>isieren. An diesen Tagen – <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel <strong>an</strong> Samstag Vormittagen – können Väter mit ihren<br />

Töchtern und Söhnen <strong>in</strong>s FZJ gehen, um dort geme<strong>in</strong>sam mit<br />

ihnen und <strong>an</strong><strong>der</strong>en Vätern zu basteln und zu experimentieren.<br />

Den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n macht es Spaß, die Arbeitsplätze ihrer Väter<br />

kennen zu lernen - die Väter haben ausreichend Gelegenheit,<br />

von M<strong>an</strong>n zu M<strong>an</strong>n über Familienfragen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>erziehung<br />

„zu fachsimpeln“. E<strong>in</strong>e Initiative, <strong>der</strong> m<strong>an</strong> bald viele<br />

Nachahmer wünscht!<br />

Diese und viele <strong>an</strong><strong>der</strong>e Fragen versucht e<strong>in</strong> „K<strong>in</strong><strong>der</strong>büro“ zu<br />

be<strong>an</strong>tworten. Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und das Forschungszentrum<br />

Jülich (FZJ) s<strong>in</strong>d hier Pioniere. Ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong>büros<br />

beraten und unterstützen Mitarbeiter und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />

allen alltäglichen und beson<strong>der</strong>en Nöten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung.<br />

E<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>büro vermittelt speziell geschulte Tagesmütter und<br />

Babysitter, es sorgt für K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsmöglichkeiten während<br />

Ver<strong>an</strong>staltungen und Sem<strong>in</strong>arbesuchen, entwickelt<br />

Ferienspiel<strong>an</strong>gebote und vermittelt Plätze <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten.<br />

In Situationen, auf die rasch reagiert werden muss – zum Beispiel<br />

e<strong>in</strong>e Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Dienstreise <strong>der</strong> Eltern – k<strong>an</strong>n<br />

das Büro e<strong>in</strong>e vorübergehende Unterbr<strong>in</strong>gung vermitteln. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus bietet das K<strong>in</strong><strong>der</strong>büro Männern und <strong>Frauen</strong>, die Interesse<br />

<strong>an</strong> e<strong>in</strong>em Job als Tagesmutter o<strong>der</strong> -vater haben, Unterstützung<br />

<strong>an</strong> und qualifiziert sie <strong>in</strong> speziellen Kursen.<br />

In Jülich gab es im Jahr 2000 <strong>in</strong>sgesamt 100 Anfragen nach<br />

Betreuungsmöglichkeiten.<br />

17


Nachwuchs-Rekrutierung<br />

W<strong>an</strong>n fängt sie eigentlich <strong>an</strong>, die Nachwuchs-Rekrutierung? W<strong>an</strong>n sollte sie günstigenfalls<br />

<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen? Die Tatsache, dass <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d nur e<strong>in</strong> relativ ger<strong>in</strong>ger Prozentsatz von Schulabgänger<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>e naturwissenschaftliche Berufslaufbahn e<strong>in</strong>schlägt, gibt immer wie<strong>der</strong><br />

Anlass zu Spekulationen, die mehr o<strong>der</strong> weniger ernst zu nehmen s<strong>in</strong>d. Während die e<strong>in</strong>en<br />

<strong>an</strong> e<strong>in</strong>er grundsätzlichen Begabung von <strong>Frauen</strong> für Technik zweifeln und sie lieber <strong>in</strong> „weiblichen“<br />

Berufsbil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu Hause sehen, machen <strong>an</strong><strong>der</strong>e geschlechtsspezifische Erziehungsstile<br />

dafür ver<strong>an</strong>twortlich und überlegen sich Anreize und Initiativen, die Mädchen für<br />

naturwissenschaftliche Thematiken begeistern sollen.<br />

Letzterem Ansatz haben sich auch e<strong>in</strong>e Reihe von Forschungszentren<br />

verschrieben. Mit Unterstützung des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Bildung und Forschung entwickelten sie <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl von Strategien, um mehr Mädchen für naturwissenschaftliche<br />

Studienfächer und Berufe zu gew<strong>in</strong>nen. Um<br />

e<strong>in</strong>seitigen M<strong>an</strong>n-Frau-Rollenbil<strong>der</strong>n und daraus resultierenden<br />

k<strong>in</strong>dlichen Prägungen entgegenzuwirken, setzen m<strong>an</strong>che Programme<br />

schon im K<strong>in</strong>desalter <strong>an</strong>.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Workshops für die Kle<strong>in</strong>sten<br />

Seit 1999 ver<strong>an</strong>staltet das Forschungszentrum Jülich (FZJ)<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>workshops, etwa bei ‚Tagen <strong>der</strong> offenen Tür' o<strong>der</strong> beim<br />

‚Bonner Wissenschaftssommer im Jahr <strong>der</strong> Physik'. Experimente<br />

rund um Strom und Magnetismus und Zaubereien mit Licht<br />

und Farbe begeistern schon Grundschulk<strong>in</strong><strong>der</strong>: Da wird die<br />

Welt durch bunte Folien betrachtet, mit Licht und Schatten<br />

gespielt o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er selbst gebauten Lochkamera experimentiert.<br />

Jungen und Mädchen entdecken geme<strong>in</strong>sam: Forschung<br />

macht unheimlich viel Spaß!<br />

Schnupper-Praktika<br />

Für 12- bis 15jährige Schüler<strong>in</strong>nen<br />

s<strong>in</strong>d vor allem Schnupper-<br />

Praktika attraktiv. Die Mädchen<br />

erhalten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> Labors und<br />

nehmen <strong>an</strong> sp<strong>an</strong>nenden Versuchen<br />

teil, etwa bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

von Halbleiterscheiben für<br />

die Elektronik am Fraunhofer-<br />

Institut für Zuverlässigkeit und<br />

Mikro<strong>in</strong>tegration. Im Institut für Plasmaphysik (IPP) <strong>in</strong> München<br />

gestalten die Schüler<strong>in</strong>nen ihre eigene Seite im Internet - die<br />

von allen Freund<strong>in</strong>nen und Freunden „virtuell besucht“ und<br />

bewun<strong>der</strong>t werden k<strong>an</strong>n. O<strong>der</strong> sie erforschen <strong>in</strong> Experimenten<br />

die geheimnisvolle Welt <strong>der</strong> Kl<strong>an</strong>gwellen.<br />

In den Ausbildungswerkstätten des FZJ können Schüler<strong>in</strong>nen ihr<br />

Talent im Umg<strong>an</strong>g mit Lötkolben und Bohrmasch<strong>in</strong>en testen<br />

und Freund<strong>in</strong>nen und Freunde mit Flaschenöffnern und elektronischen<br />

Würfeln, „Marke Eigenbau“, bee<strong>in</strong>drucken.<br />

<strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teile bei den Promotionen<br />

<strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil (<strong>in</strong> Prozent)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

alle Fächergruppen<br />

Veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong><br />

Sprach- und<br />

Kulturwissenschaft<br />

Hum<strong>an</strong>mediz<strong>in</strong><br />

Agrar-, Forst- und<br />

Ernährungswissenschaft<br />

Sozialwissenschaft<br />

Mathematik,<br />

Naturwissenschaft<br />

Rechts-, Wirtschafts- und<br />

Ingenieurwissenschaft<br />

Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nen WGL<br />

Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nen MPG<br />

Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nen HGF<br />

Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nen FhG<br />

Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nen<br />

alle Forschungszentren<br />

18


geför<strong>der</strong>t vom<br />

Aktionspartner<br />

Berufs-Informations-Tage<br />

Es gibt viele Gründe, die junge <strong>Frauen</strong> trotz e<strong>in</strong>es <strong>an</strong>fänglichen<br />

Interesses für technische Fächer letztlich doch wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> klassische<br />

„<strong>Frauen</strong>berufe“ lenken. Hier setzen die Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

für Schüler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsentscheidungsphase <strong>an</strong>.<br />

Unter dem Motto „Sonne macht Spaß!“ folgten über 120<br />

Mädchen im Alter von 14 bis 19 Jahren <strong>der</strong> E<strong>in</strong>ladung des<br />

Hahn-Meitner-Instituts (HMI) <strong>in</strong> die Labore <strong>der</strong> Solarenergie-<br />

Forschung. Sie hörten Vorträge, die <strong>in</strong>s Thema e<strong>in</strong>führten,<br />

besichtigten Labors und führten e<strong>in</strong>e g<strong>an</strong>ze Reihe ungefährlicher<br />

Experimente selbst durch. Aufregung herrschte hierbei<br />

dennoch auf beiden Seiten: Die Schüler<strong>in</strong>nen erlebten D<strong>in</strong>ge,<br />

die ihnen vorher ke<strong>in</strong> Physikunterricht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule bieten<br />

konnte, und die Ver<strong>an</strong>stalter/<strong>in</strong>nen zitterten um das Gel<strong>in</strong>gen<br />

dieses Tages. Doch <strong>der</strong> Erfolg war groß. Die Mädchen stellten<br />

<strong>in</strong>teressiert Fragen – nicht nur zu den Experimenten, son<strong>der</strong>n<br />

auch dazu, wie sie den Weg <strong>in</strong> die Naturwissenschaften f<strong>in</strong>den<br />

könnten.<br />

Auch das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS),<br />

das Forschungszentrum <strong>in</strong> Jülich (FZJ), die Gesellschaft für<br />

Biologische Strukturforschung (GBF), die Gesellschaft für<br />

Schwerionenforschung (GSI), das Institut für Plasmaphysik<br />

(IPP) und das Max-Delbrück-Zentrum (MDC) führen ähnliche<br />

Ver<strong>an</strong>staltungen durch.<br />

Abiturient<strong>in</strong>nen-Tage<br />

Das Forschungszentrum Karlsruhe org<strong>an</strong>isiert regelmäßig<br />

Abiturient<strong>in</strong>nentage mit dem Titel „Berufsbil<strong>der</strong> von Naturwissenschaftler<strong>in</strong>nen“.<br />

Ziel ist es, junge <strong>Frauen</strong> kurz vor Abschluss<br />

ihrer Schulzeit für e<strong>in</strong> Berufsbild <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung zu <strong>in</strong>teressieren<br />

o<strong>der</strong> sie <strong>in</strong> ihrer Wahl dafür zu bestärken. Der Tagesverlauf:<br />

Nach verschiedenen Vorträgen startet gewöhnlich die<br />

erste Runde <strong>der</strong> Arbeitsplatzbesichtigungen:<br />

In Vierer- o<strong>der</strong><br />

Fünfergruppen können die<br />

Schüler<strong>in</strong>nen sich mit Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong>en<br />

Arbeitsplatz unterhalten und<br />

sich e<strong>in</strong> eigenes Bild vom<br />

‚Arbeitsalltag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung'<br />

machen. D<strong>an</strong>n folgen für jede<br />

Gruppe jeweils drei halbstündige<br />

Besichtigungen, wobei sie<br />

<strong>in</strong> möglichst unterschiedliche<br />

Themenbereiche e<strong>in</strong>geführt<br />

werden. Nach den Besichtigungen<br />

treffen sich alle nochmals zu zwei Vorträgen. Den Tag<br />

beschließt die Runde „Mit Wissenschaftler<strong>in</strong>nen im<br />

Gespräch“, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Schüler<strong>in</strong>nen alle Fragen los werden<br />

können, die sich im Laufe des Tages ergeben haben. Ingenieur<strong>in</strong>nen,<br />

Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nen und Forscher<strong>in</strong>nen geben bereitwillig<br />

Auskunft über Studien<strong>in</strong>halte, wissenschaftliche Laufbahnen<br />

und Familienorg<strong>an</strong>isation.<br />

E<strong>in</strong>e konzertierte Aktion:<br />

Der bundesweite 'Girls' Day'<br />

Auf Initiative des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung und Forschung<br />

startete <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d am 26. April 2001 <strong>der</strong> erste<br />

‚Girls' Day', e<strong>in</strong> Zukunftstag für Mädchen. Er war Auftakt<br />

e<strong>in</strong>er bundesweiten Kampagne von Unternehmen, Beschäftigten<br />

und Eltern, die e<strong>in</strong>e Trendwende<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsorientierung von Mädchen<br />

begünstigen soll.<br />

Mitmachen!<br />

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron<br />

(DESY), das Deutsche Krebsforschungszentrum<br />

(DKFZ), das Deutsche<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR), das GMD-Forschungszentrum<br />

Informationstechnik (heute FhG) und<br />

das Hahn-Meitner-Institut (HMI) waren gleich zum Start<br />

dabei. Weitere Zentren haben ihre Beteiligung für die Zukunft<br />

<strong>an</strong>gekündigt (siehe auch Seite 23).<br />

Die Promotion als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s<br />

Berufsfeld „Wissenschaft“<br />

Zeitlich befristete Stellenf<strong>in</strong><strong>an</strong>zierungen bei <strong>der</strong> Besetzung<br />

von Promotionsplätzen können für Nachwuchswissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

und Projektver<strong>an</strong>twortliche gleichermaßen e<strong>in</strong>en<br />

Interessenkonflikt bedeuten. Junge <strong>Frauen</strong> stellen sich <strong>an</strong><br />

diesem Punkt oft die Frage nach <strong>der</strong> Priorität: Familien- o<strong>der</strong><br />

Karrierewunsch - o<strong>der</strong> beides? Und Projektleiter fürchten<br />

häufig, dass familienbed<strong>in</strong>gte Unterbrechungen das Projekt<br />

zu Fall br<strong>in</strong>gen könnten. Um <strong>in</strong> dieser Konfliktsituation die<br />

Entscheidung <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> zugunsten <strong>der</strong> beruflichen Karriere<br />

zu bee<strong>in</strong>flussen, hat die Fraunhofer-Gesellschaft e<strong>in</strong> Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nen-Programm<br />

e<strong>in</strong>gerichtet:<br />

Von 1999 bis 2001 wurden jährlich acht Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nenstellen<br />

mit monatlich 3.500 DM geför<strong>der</strong>t. Diese Unterstützung<br />

war e<strong>in</strong>e ‚Belohnung' für diejenigen Institute, die so ihren<br />

<strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil erhöhten. Und für Institute, die bis dah<strong>in</strong> nur<br />

wenige Wissenschaftler<strong>in</strong>nen beschäftigten, war es e<strong>in</strong><br />

Anreiz, mehr <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong>zustellen. So wurde 1999 unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em<br />

das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g (IESE) mit <strong>der</strong> F<strong>in</strong><strong>an</strong>zierungshilfe für e<strong>in</strong>e Doktor<strong>an</strong>d<strong>in</strong>nenstelle<br />

für se<strong>in</strong>e <strong>Spitze</strong>nposition <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hitliste „Prozentualer<br />

Zuwachs <strong>an</strong> Wissenschaftler<strong>in</strong>nen 1997/98“<br />

belohnt. Das erfolgreiche Programm soll fortgeführt werden.<br />

19


Institutionalisierung<br />

Im Unterschied zur bisherigen <strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>politik will <strong>der</strong> neue Ansatz des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong><br />

die Ch<strong>an</strong>cengleichheit zur Grundlage <strong>der</strong> gesamten Politik und Aufgabe aller Ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

machen. Diesem Konzept liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass es ke<strong>in</strong>e<br />

geschlechtsneutrale Politik gibt. Daher <strong>in</strong>tegrieren „Gen<strong>der</strong>-Ansätze“ g<strong>an</strong>z gezielt Umgestaltungsmöglichkeiten<br />

auch für den Berufsalltag des M<strong>an</strong>nes, zum Beispiel durch vere<strong>in</strong>fachte<br />

Regelungen für Teilzeitarbeit, auch auf höheren Positionen. Insofern k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> davon ausgehen,<br />

dass e<strong>in</strong> konsequentes Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> e<strong>in</strong> Unternehmen von Grund auf verän<strong>der</strong>n<br />

k<strong>an</strong>n: <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Personalpolitik, <strong>in</strong> Arbeitsabläufen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unternehmenskultur.<br />

Die Umsetzung von Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> pl<strong>an</strong>t e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

im Rahmen se<strong>in</strong>er Org<strong>an</strong>isationsentwicklung. Konzeptionell<br />

ist zunächst e<strong>in</strong> Bekenntnis zu e<strong>in</strong>er aktiven Geschlechterpolitik<br />

notwendig, das durch e<strong>in</strong>e Reihe aufe<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> abgestimmter<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> die Tat umgesetzt wird. E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

Die Bundesregierung hat darauf h<strong>in</strong>gewirkt, dass die Aufsichtsgremien<br />

<strong>der</strong> Helmholtz-Zentren Grundsatzbeschlüsse zur<br />

Realisierung von Ch<strong>an</strong>cengleichheit <strong>in</strong> ihren eigenen Reihen<br />

fassen. Diese Selbstverpflichtung ist Maßstab, um die Umsetzung<br />

des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong>s <strong>in</strong> allen Bereichen <strong>der</strong><br />

Helmholtz-Zentren zu messen.<br />

Bei <strong>der</strong> Implementierung<br />

von Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong><br />

spielen die Gleichstellungsausschüsse<br />

und<br />

<strong>Frauen</strong>beauftragten <strong>der</strong><br />

Org<strong>an</strong>isationen e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle. Sie kennen<br />

die Interessen <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Forschung tätigen<br />

<strong>Frauen</strong> durch ihren<br />

<strong>in</strong>tensiven Erfahrungsaustausch<br />

<strong>in</strong> Netzwerken,<br />

zum Beispiel dem<br />

Arbeitskreis „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong><br />

den Forschungszentren“<br />

<strong>der</strong> Helmholtz-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

(AK-FiFZ).<br />

Damit sie ihre Funktion adäquat ausüben können, for<strong>der</strong>n die<br />

Beauftragten für Ch<strong>an</strong>cengleichheit, weisungsunabhängig<br />

arbeiten zu können. Sie möchten als gleichwertige Partner<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>en konstruktiven und zielorientierten Dialog mit ihren<br />

Unternehmensleitungen und den zuständigen Gremien führen<br />

können. Die Forschungsorg<strong>an</strong>isationen haben dafür unterschiedliche<br />

<strong>in</strong>stitutionelle Rahmen geschaffen.<br />

Beispiel GSI: Gewählte <strong>Frauen</strong>beauftragte<br />

und <strong>Frauen</strong>gremium<br />

An den meisten <strong>der</strong> Helmholtz-Zentren wählen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Frauen</strong>beauftragte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> <strong>Frauen</strong>gremium. Das<br />

<strong>Frauen</strong>gremium <strong>der</strong> Gesellschaft für Schwerionenforschung<br />

(GSI) zum Beispiel besteht aus fünf <strong>Frauen</strong>, die von allen GSI-<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen für die Amtszeit von drei Jahren gewählt<br />

werden. Aus ihrer Mitte werden die <strong>Frauen</strong>beauftragte und<br />

ihre Stellvertreter<strong>in</strong> gewählt. Die <strong>Frauen</strong>beauftragte ist<br />

unmittelbar <strong>der</strong> Geschäftsführung zugeordnet und <strong>in</strong> Ausübung<br />

ihrer Tätigkeit weisungsfrei.<br />

Ihre beson<strong>der</strong>en Rechte und Pflichten:<br />

• Sie k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> den Monatsgesprächen zwischen Betriebsrat<br />

und Geschäftsführung und <strong>an</strong> den Sitzungen <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ungskommission<br />

teilnehmen;<br />

• sie wird zu Sitzungen des Wissenschaftlichen Direktoriums<br />

und des Wissenschaftlichen Ausschusses h<strong>in</strong>zugezogen,<br />

sofern dort frauenrelev<strong>an</strong>te Themen auf <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

stehen;<br />

• bei Betriebsvere<strong>in</strong>barungen und allen Entscheidungen, die<br />

<strong>Frauen</strong> betreffen, hat sie e<strong>in</strong> Informationsrecht;<br />

• sie steht dem Wissenschaftlichen Direktorium und dem<br />

wissenschaftlichen Ausschuss beratend zur Seite;<br />

• sie k<strong>an</strong>n themenbezogene Arbeitskreise <strong>in</strong>itiieren;<br />

• sie hat das Recht, Stellungnahmen zu Entscheidungen und<br />

Maßnahmen, die die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>der</strong> GSI betreffen, abzugeben (zum Beispiel die Entwicklung<br />

von Programmen zur beruflichen För<strong>der</strong>ung);<br />

• sie k<strong>an</strong>n öffentlichkeitswirksame Maßnahmen und den<br />

<strong>in</strong>ternen Informationsaustausch mit dem HGF-Arbeitskreis<br />

AK-FiFZ <strong>an</strong>regen und unterstützen.<br />

20


Beispiel MPG: Hauptamtliche zentrale<br />

Gleichstellungsbeauftragte und örtliche<br />

Vertrauenspersonen<br />

Die Max-Pl<strong>an</strong>ck-Gesellschaft hat nach vorheriger Ausschreibung<br />

e<strong>in</strong>e „Zentrale Gleichstellungsbeauftragte“ bestellt. Sie<br />

gehört <strong>der</strong> Generalverwaltung <strong>an</strong> und ist <strong>der</strong> Generalsekretär<strong>in</strong><br />

unmittelbar zugeordnet. In <strong>der</strong> Ausübung ihrer Tätigkeit ist<br />

sie weisungsfrei. Sie unterstützt die Generalsekretär<strong>in</strong> bei<br />

Erstellung und Fortschreibung des <strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>rahmenpl<strong>an</strong>s<br />

und hat e<strong>in</strong> unmittelbares Vortragsrecht bei allen Institutsleitungen.<br />

Sie wird von den Institutsleitungen und den örtlichen<br />

Vertrauenspersonen bei <strong>der</strong> Durchführung ihrer Aufgaben<br />

unterstützt und k<strong>an</strong>n mit <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>vernehmen Versammlungen<br />

e<strong>in</strong>berufen.<br />

Auf lokaler Ebene stehen den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> MPG-E<strong>in</strong>richtungen<br />

Vertrauenspersonen zur Seite, die von den Leitungen<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen bestellt und diesen direkt zugeordnet<br />

s<strong>in</strong>d. Sie haben e<strong>in</strong> unmittelbares Vortragsrecht bei <strong>der</strong> Leitung<br />

<strong>der</strong> jeweiligen E<strong>in</strong>richtung und s<strong>in</strong>d <strong>an</strong> <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong><br />

<strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>pläne beteiligt. Werden Stellen neu besetzt, können<br />

sie Bewerbungsunterlagen e<strong>in</strong>sehen, K<strong>an</strong>didat<strong>in</strong>nen für<br />

Vorstellungsgespräche vorschlagen und <strong>an</strong> Vorstellungsgesprächen<br />

teilnehmen. Die Vertrauenspersonen können <strong>in</strong> ihrer<br />

E<strong>in</strong>richtung Initiativen zur <strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>ung und zur Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Beruf starten. Darüber h<strong>in</strong>aus können sie<br />

E<strong>in</strong>zelfallberatung durchführen, wenn beispielsweise e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

berufliche För<strong>der</strong>ung wünscht o<strong>der</strong> sich benachteiligt<br />

fühlt.<br />

und berät und unterrichtet die FhG-Institute bei Fragen <strong>der</strong><br />

beruflichen Situation von <strong>Frauen</strong> und bei Fragen zur Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Beruf. Die Durchsetzung von Gen<strong>der</strong><br />

<strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Instituten soll durch e<strong>in</strong>e<br />

Gleichstellungsbeauftragte gewährleistet werden, die von<br />

Institutsleitung, Betriebsrat und Wissenschaftlich-Technischem<br />

Rat geme<strong>in</strong>sam berufen wird. Alternativ k<strong>an</strong>n die<br />

Belegschaft e<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> Institutsleitung unterstützte Person<br />

wählen.<br />

Beispiel FZJ: Büro für Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) hat die Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

zur Chefsache erklärt. Es hat e<strong>in</strong> Büro für Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

(BfC) e<strong>in</strong>gerichtet, das als Stabsstelle dem adm<strong>in</strong>istrativen<br />

Vorst<strong>an</strong>d unterstellt ist. Das BfC ist mit e<strong>in</strong>er Leiter<strong>in</strong> und<br />

mehreren Teilzeit-Mitarbeiter<strong>in</strong>nen besetzt und verfügt über<br />

e<strong>in</strong>en eigenen Etat. Es betreibt e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>büro zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten bei Betreuungsfragen, entwickelt Projekte<br />

wie zum Beispiel das „Coach<strong>in</strong>g-/Mentor<strong>in</strong>g-Programm<br />

für weiblichen Führungskräftenachwuchs“ o<strong>der</strong> das „Modellprojekt<br />

zur Telearbeit“. Als Vorst<strong>an</strong>dsbüro ist es für die<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Aktionsl<strong>in</strong>ien für Ch<strong>an</strong>cengleichheit zuständig.<br />

E<strong>in</strong> Ausschuss für Ch<strong>an</strong>cengleichheit begleitet und bewertet<br />

die Arbeit des Büros und entwickelt die Aktionsl<strong>in</strong>ien für<br />

Ch<strong>an</strong>cengleichheit weiter. Er setzt sich zusammen aus Personen,<br />

die vom Arbeitgeber beziehungsweise vom Betriebsrat<br />

ben<strong>an</strong>nt werden und Vertretern und Vertreter<strong>in</strong>nen kommunaler<br />

Gleichstellungspolitik.<br />

Beispiel FhG: Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Personalentwicklung<br />

In <strong>der</strong> Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) nimmt die Abteilung Personalentwicklung<br />

die zentrale Unternehmensver<strong>an</strong>twortung<br />

für Ch<strong>an</strong>cengleichheit wahr. Sie för<strong>der</strong>t und überwacht Vorst<strong>an</strong>dsbeschlüsse,<br />

<strong>in</strong>itiiert Maßnahmen zur Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

Das sieht das neue Bundesgleichstellungsgesetz (DGleiG) vor:<br />

Geltungsbereich:<br />

„Bei <strong>der</strong> Gewährung von freiwilligen staatlichen Leistungen durch Dienststellen des Bundes <strong>an</strong> <strong>in</strong>stitutionelle Leistungsempfänger<br />

soll durch vertragliche Vere<strong>in</strong>barungen sicher gestellt werden, dass die Leistungsempfänger die Grundzüge dieses<br />

Gesetzes <strong>an</strong>wenden. Dies gilt auch für E<strong>in</strong>richtungen, die mit Bundesmitteln ... <strong>in</strong>stitutionell geför<strong>der</strong>t werden.“<br />

(§3 Abs. 3 DGleiG)<br />

Gleichstellungspl<strong>an</strong>:<br />

„Der Gleichstellungspl<strong>an</strong> ist e<strong>in</strong> wesentliches Instrument <strong>der</strong> Personalpl<strong>an</strong>ung.... Se<strong>in</strong>e Umsetzung ist beson<strong>der</strong>e Verpflichtung<br />

<strong>der</strong> Personalverwaltung sowie je<strong>der</strong> Funktionsträger<strong>in</strong> und jedes Funktionsträgers mit Vorgesetzten- und Leitungsaufgaben.“<br />

(§11 Abs. 1 DGleiG)<br />

Gleichstellungsbeauftragte:<br />

„In je<strong>der</strong> Dienststelle mit regelmäßig m<strong>in</strong>destens 100 Beschäftigten ist aus dem Kreis <strong>der</strong> weiblichen Beschäftigten e<strong>in</strong>e<br />

Gleichstellungsbeauftragte nach geheimer Wahl durch die weiblichen Beschäftigten von <strong>der</strong> Dienststelle zu bestellen.“<br />

(§16 Abs. 1 DGleiG)<br />

21


Das Kompetenzzentrum<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung<br />

Center of Excellence Women <strong>an</strong>d Science CEWS<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung för<strong>der</strong>t den modellhaften Aufbau des<br />

übergreifenden Kompetenzzentrums <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung. Auch im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Vergleich sucht das CEWS se<strong>in</strong>esgleichen: Es ist e<strong>in</strong> Informations-, Service- und<br />

Koord<strong>in</strong>ationszentrum mit <strong>in</strong>ternationaler Ausrichtung und Vernetzung, das alle Aktivitäten<br />

zur Durchsetzung von Ch<strong>an</strong>cengleichheit für <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung bündelt,<br />

verstärkt und begleitet. Se<strong>in</strong>e zentrale Aufgabe dabei ist, Instrumente und Strukturen zur<br />

Pl<strong>an</strong>ung und Durchsetzung <strong>der</strong> Ch<strong>an</strong>cengleichheit <strong>in</strong> Hochschulen und Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

bereitzustellen und <strong>der</strong>en Umsetzung zu forcieren. Es stellt gleichzeitig e<strong>in</strong>e Plattform dar,<br />

die alle maßgeblichen politischen und gesellschaftlichen Institutionen, Gremien, Initiativen<br />

und Projekte zu nationalem und <strong>in</strong>ternationalem Dialog e<strong>in</strong>lädt.<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Hochschulen<br />

• Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

• Wissenschaftler<strong>in</strong>nen-Datenb<strong>an</strong>k FemConsult<br />

• <strong>Frauen</strong>- und Gen<strong>der</strong>forschung<br />

• Internationale Kooperationen<br />

Die Arbeitsbereiche s<strong>in</strong>d eng mite<strong>in</strong><strong>an</strong><strong>der</strong> verzahnt; e<strong>in</strong>e<br />

Gesamtstrategie <strong>in</strong>tegriert die E<strong>in</strong>zelmaßnahmen und Aktionen<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Schwerpunkte. Dadurch ergibt sich e<strong>in</strong>e<br />

wechselseitige Ergänzung und Verstärkung und die Möglichkeit,<br />

m<strong>an</strong>che Aktionen von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bereich zu übertragen.<br />

Aktuelle Projektarbeit wird <strong>in</strong> enger Kooperation mit Hochschulen,<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen, Wissenschaftsorg<strong>an</strong>isationen<br />

und politischen Institutionen, mit den Beauftragten für Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

und den <strong>Frauen</strong>- und Gleichstellungsbeauftragten,<br />

den Medien und <strong>der</strong> <strong>in</strong>teressierten Öffentlichkeit realisiert.<br />

Zum Teil wurden „private-public-partnerships“ gebildet.<br />

Die Wissenschaftler<strong>in</strong>nen-Datenb<strong>an</strong>k FemConsult mit zur Zeit<br />

7.000 Datensätzen dient als „Nachwuchs- und Expert<strong>in</strong>nen-<br />

Börse“.<br />

Der regelmäßig ersche<strong>in</strong>ende elektronische Newsletter <strong>in</strong>formiert<br />

über den gesamten Themenkomplex „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft<br />

und Forschung“.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

Dr. Brigitte Mühlenbruch, Geschäftsführung<br />

Kompetenzzentrum <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung<br />

Universität Bonn<br />

Poppelsdorfer-Allee 15<br />

D-53115 Bonn<br />

Tel.: 02 28/73 48 35<br />

Fax: 02 28/73 48 40<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo-cews@cews.uni-bonn.de<br />

www.cews.uni-bonn.de<br />

Das Programm „Anstoß zum Aufstieg“<br />

Karrierestrategien für <strong>Frauen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

Zur Steigerung <strong>der</strong> Beteiligung von <strong>Frauen</strong> <strong>an</strong> Professuren und<br />

zur Vorbereitung auf Juniorprofessuren org<strong>an</strong>isiert das Kompetenzzentrum<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung (CEWS)<br />

von Herbst 2001 bis Ende 2002 Karrieretra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und Coach<strong>in</strong>gsem<strong>in</strong>are<br />

für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen. Sie dienen <strong>der</strong> gezielten<br />

Karrierepl<strong>an</strong>ung und <strong>der</strong> Optimierung <strong>in</strong>dividueller Bewerbungsund<br />

Verh<strong>an</strong>dlungsstrategien sowie dem Aufbau von Netzwerkstrukturen.<br />

Die bundesweite Ausschreibung und Rekrutierung <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

ermöglicht die Zusammenstellung von Gruppen nach<br />

unterschiedlichen Kriterien. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen lernen Erfahrungen<br />

– <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das hochschulspezifische Klima <strong>in</strong><br />

Berufungsverfahren – aus den potenziell aufnehmenden Hochschulen<br />

kennen. Fachgruppennähe bei gleichzeitiger Vermeidung<br />

von direkter Konkurrenz trägt zur bundesweiten Netzwerkbildung<br />

bei.<br />

Das Projekt „Anstoß zum Aufstieg“ mit e<strong>in</strong>er Größenordnung<br />

von mehr als 500 Teilnehmer<strong>in</strong>nen und e<strong>in</strong>em bundesweiten<br />

Echo soll e<strong>in</strong>e nachhaltige Übernahme solcher Sem<strong>in</strong>are <strong>an</strong><br />

zahlreichen Hochschulen <strong>in</strong>duzieren.<br />

Ergänzt werden die Sem<strong>in</strong>are durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Coach<strong>in</strong>g-<br />

Angebot während und Telefon-Coach<strong>in</strong>gs im Anschluss <strong>an</strong> die<br />

Sem<strong>in</strong>are. Die Auswahl <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen erfolgt nach<br />

öffentlicher Ausschreibung durch den Wissenschaftlichen Beirat<br />

des Programms. Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes<br />

erfolgt durch das Kompetenzzentrum <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong><br />

Wissenschaft und Forschung (CEWS). Das Programm wird vom<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung (BMBF) geför<strong>der</strong>t<br />

und von L'ORÉAL Deutschl<strong>an</strong>d im Rahmen des <strong>in</strong>ternationalen<br />

Engagements L'OREAL - UNESCO - For Women <strong>in</strong> Science<br />

unterstützt.<br />

Weitere Informationen: www.cews.uni-bonn.de<br />

22


Das Kompetenzzentrum<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Informationsgesellschaft und Technologie<br />

Warum s<strong>in</strong>d immer noch so wenig <strong>Frauen</strong> im Ingenieurberuf und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informatik zu f<strong>in</strong>den? Wo f<strong>in</strong>den <strong>in</strong>teressierte<br />

Mädchen, Technikstudent<strong>in</strong>nen und berufstätige Ingenieur<strong>in</strong>nen und Naturwissenschaftler<strong>in</strong>nen wichtige Kontaktstellen<br />

und praktischen Rat?<br />

Das Kompetenzzentrum <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Informationsgesellschaft<br />

und Technologie ist e<strong>in</strong> wichtiger Knotenpunkt für diese Fragen.<br />

Auf den Internetseiten f<strong>in</strong>den Eltern, Schüler<strong>in</strong>nen, Studierende,<br />

Lehrende, berufstätige Ingenieur<strong>in</strong>nen und Naturwissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

genauso wie ihre männlichen Kollegen e<strong>in</strong>e breite<br />

Palette von Studien und Ver<strong>an</strong>staltungen zum Thema. Den<br />

Kern des Angebots bilden die „Impulse L<strong>in</strong>ks“, auf denen hun<strong>der</strong>te<br />

von beruflichen Netzwerken und Kontaktstellen zu f<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Datenb<strong>an</strong>k ermöglicht darüber h<strong>in</strong>aus die Suche<br />

nach Personen und Projekten.<br />

Zahlreiche Projekte haben gezeigt, dass sich Mädchen für<br />

technische Aus- und Weiterbildungen und technische Berufe<br />

motivieren lassen. Ziel ist, sie nicht nur für Ausbildungen zu<br />

werben, son<strong>der</strong>n sie als aktive Ingenieur<strong>in</strong>nen und Informatiker<strong>in</strong>nen,<br />

als Hochschullehrer<strong>in</strong>nen und technische Forscher<strong>in</strong>nen<br />

im Beruf zu unterstützen und ihnen aussichtsreiche Karrieren<br />

zu ermöglichen. Aus diesem Grund entwickeln die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

des Kompetenzzentrums Projekte, <strong>an</strong> denen Vertreter<br />

aus Wirtschaft und Gewerkschaften, die Bundes<strong>an</strong>stalt<br />

für Arbeit, Medien (zum Beispiel die <strong>Frauen</strong>zeitschrift ‚BRIGITTE‘)<br />

neben den Bundesm<strong>in</strong>isterien und <strong>Frauen</strong>-Technik-Netzen als<br />

wichtige Partner mitwirken.<br />

Die Projekte stärken die Internet-Beteiligung von <strong>Frauen</strong> (Projekt<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>an</strong>s Netz“). Schüler<strong>in</strong>nen lernen Unternehmen<br />

kennen und werden mit Personal- und Technikver<strong>an</strong>twortlichen<br />

<strong>in</strong> Kontakt gebracht (Projekt „Girls’ Day“). Sie <strong>in</strong>formieren<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Lehrer<strong>in</strong>nen über aktuelle Arbeitsmethoden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft, zeigen berufstätige Ingeneur<strong>in</strong>nen und Informatiker<strong>in</strong>nen<br />

bei <strong>der</strong> Arbeit und vermitteln Praktika und Praxiskontakte<br />

(Projekte „Be.<strong>in</strong>g“ und „Be.it“). Mit den Berufsnetzwerken<br />

und Verbänden werden Strategien entwickelt, um<br />

den Verbleib und die beruflichen Karrieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft zu<br />

verbessern.<br />

Das Kompetenzzentrum bündelt bundesweit Maßnahmen zur<br />

Ch<strong>an</strong>cengleichheit <strong>in</strong> Bildung, Ausbildung, Beruf, Wissenschaft<br />

und Forschung. Die Strukturentwicklung des Zentrums<br />

wird geför<strong>der</strong>t durch das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und<br />

Forschung und das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren,<br />

<strong>Frauen</strong> und Jugend. Träger des Projekts ist <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> ‚<strong>Frauen</strong><br />

geben Technik neue Impulse‘ e.V..<br />

Kontakt:<br />

Barbara Schwarze, Geschäftsführung<br />

Kompetenzzentrum <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Informationsgesellschaft und<br />

Technologie<br />

Wilhelm-Bertelsm<strong>an</strong>n-Straße 10<br />

D-33602 Bielefeld<br />

Telefon: 05 21/106-73 23<br />

Fax: 0521/106-71 71<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@kompetenzz.de<br />

www.kompetenzz.de<br />

Der Girls' Day:<br />

E<strong>in</strong> Zukunftstag für Mädchen<br />

Am 26. April 2001 startete mit dem Girls’ Day <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d<br />

zum ersten Mal e<strong>in</strong>e bundesweite Kampagne, die e<strong>in</strong>e Trendwende<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsorientierung für Mädchen herbeiführen<br />

soll. Auch die Helmholtz-Zentren DESY, DLR, GMD und HMI<br />

machten mit.<br />

Wir haben <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d <strong>der</strong>zeit die bestausgebildete junge<br />

<strong>Frauen</strong>generation aller Zeiten. Dennoch entscheiden sich die<br />

jungen <strong>Frauen</strong> überproportional<br />

häufig für „typisch<br />

weibliche“ Berufsfel<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> Studienfächer.<br />

Damit schöpfen Mädchen<br />

ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus, und den Betrieben<br />

fehlt gerade <strong>in</strong> technischen Bereichen zunehmend <strong>der</strong> qualifizierte<br />

Nachwuchs.<br />

Deshalb org<strong>an</strong>isierten Forschungszentren, Hochschulen und<br />

Unternehmen für die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> Klassen 5-10 Ver<strong>an</strong>staltungen,<br />

die ihnen E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Arbeitswelt gewähren.<br />

Das Spektrum reichte von Betriebsführungen über Vorträge<br />

bis h<strong>in</strong> zu spielerisch-praktischen Übungen. Die Mädchen<br />

konnten unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em neue H<strong>an</strong>dys entwickeln, Wale erforschen,<br />

Orchester dirigieren und Web-Seiten gestalten. So<br />

wird die Diversifizierung <strong>der</strong> Berufswahl geför<strong>der</strong>t, denn um<br />

Mädchen für mehr „frauen-untypische“ Berufe zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

sollten sie über die g<strong>an</strong>ze Breite von Berufsmöglichkeiten<br />

<strong>in</strong>formiert werden.<br />

D<strong>an</strong>k <strong>der</strong> Zusammenarbeit des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung<br />

und Forschung, des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Familie,<br />

Senioren, <strong>Frauen</strong> und Jugend, <strong>der</strong> Initiative D21, des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes, <strong>der</strong> Bundesvere<strong>in</strong>igung <strong>der</strong><br />

Deutschen Arbeitgeberverbände und <strong>der</strong> Bundes<strong>an</strong>stalt für<br />

Arbeit wird diese Kampagne mit dem nächsten Girls‘ Day am<br />

25. April 2002 fortgeführt.<br />

Forschungszentren und Hochschulen, kle<strong>in</strong>e, mittelständische<br />

und große Unternehmen mit technischen Abteilungen, Bereichen<br />

und Produkten s<strong>in</strong>d aufgerufen, den Mädchen die<br />

Berufswelt näher zu br<strong>in</strong>gen. Denn: Mädchen s<strong>in</strong>d das Arbeitspotenzial<br />

<strong>der</strong> Zukunft!<br />

Die bundesweite Koord<strong>in</strong>ation des Girls’ Day liegt beim Kompetenzzentrum<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Informationsgesellschaft und Technologie“.<br />

Weitere Informationen unter www.girls-day.de<br />

23


EU-Forschung: Warum?<br />

Es gibt <strong>in</strong> Deutschl<strong>an</strong>d verschiedene Möglichkeiten, um „Drittmittel“ zu be<strong>an</strong>tragen und Forschungsvorhaben<br />

zu för<strong>der</strong>n. Da stellt sich schnell die Frage: Warum nun auch noch EUgeför<strong>der</strong>te<br />

Forschung? Und vor allem: Was hat das mit <strong>Frauen</strong> zu tun?<br />

Die Forschungsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Europäischen Kommission setzt<br />

Bed<strong>in</strong>gungen, die aus wissenschaftlicher Sicht beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>in</strong>teress<strong>an</strong>t s<strong>in</strong>d. Ziel <strong>der</strong> EU-Forschung ist die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> europäischen Wettbewerbsfähigkeit durch die Vernetzung<br />

<strong>der</strong> europäischen Forschungsl<strong>an</strong>dschaft. Damit bietet sie mehr<br />

als „nur“ die Gewährung von Forschungsmitteln:<br />

• Das so gen<strong>an</strong>nte EU-Forschungsrahmenprogramm bietet die<br />

Ch<strong>an</strong>ce, wichtige <strong>in</strong>ternationale Kontakte zu knüpfen, E<strong>in</strong>blicke<br />

<strong>in</strong> forschungspolitische Gestaltungsverfahren zu<br />

bekommen, <strong>in</strong> politisch wichtigen Gremien mitzuarbeiten<br />

und sich <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>en Namen zu machen. Für alle<br />

Wissenschaftler und Wissenschaftler<strong>in</strong>nen, die <strong>in</strong>ternationalen<br />

Austausch suchen, s<strong>in</strong>d diese Erfahrungen und Informationen<br />

enorm wichtig. Viele <strong>der</strong> heute außerhalb <strong>der</strong> Rahmenprogramme<br />

bestehenden Forschungskooperationen wären<br />

ohne die Initiative e<strong>in</strong>es EU-Projektes nicht zust<strong>an</strong>de<br />

gekommen.<br />

• E<strong>in</strong> EU-Projekt br<strong>in</strong>gt für die eigene Karriere „europäischen<br />

Mehrwert“, denn die E<strong>in</strong>werbung e<strong>in</strong>es EU-Projekts ist<br />

immer mit hohem Prestige verbunden. E<strong>in</strong> l<strong>an</strong>gjährig Beteiligter<br />

hat es so formuliert: „Die Rahmenprogramme tragen<br />

dazu bei, dass sich die Besten <strong>in</strong> Europa f<strong>in</strong>den.“.<br />

• Die Europäische Kommission for<strong>der</strong>t, dass unter diesen<br />

Besten <strong>Frauen</strong> stärker vertreten se<strong>in</strong> müssen. Zu recht argumentiert<br />

das Referat „Women <strong>an</strong>d Science“ <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

Generaldirektion Forschung <strong>in</strong> Brüssel, dass die Hochr<strong>an</strong>gigkeit<br />

<strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung <strong>in</strong> Europa nur<br />

gewährleistet werden k<strong>an</strong>n, wenn qualifizierte Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

sich zu gleichen Teilen wie Männer <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

europäischen Forschungskooperation beteiligen. <strong>Frauen</strong><br />

s<strong>in</strong>d auch hier auf allen Ebenen unterrepräsentiert, sei es<br />

ihr Anteil <strong>an</strong> Projektkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen, Gutachter<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong><br />

ihre Mitarbeit <strong>in</strong> den verschiedenen Bewertungsgremien.<br />

• Im Zuge ihres Gen<strong>der</strong>-<strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong>-Konzeptes hat sich<br />

die Europäische Kommission selbst zum Ziel gesetzt, den<br />

<strong>Frauen</strong><strong>an</strong>teil <strong>in</strong> Entscheidungsgremien auf m<strong>in</strong>destens 40<br />

Prozent zu erhöhen und die Mitarbeit von Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> EU-Projekten, möglichst als Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen,<br />

gezielt zu för<strong>der</strong>n.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die e<strong>in</strong>zelnen Mitgliedslän<strong>der</strong><br />

unterschiedliche Initiativen ergriffen. Deutschl<strong>an</strong>d hat bis<br />

jetzt als e<strong>in</strong>ziges L<strong>an</strong>d <strong>in</strong>nerhalb se<strong>in</strong>es Netzwerkes <strong>der</strong> Beratungsstellen<br />

für das EU-Rahmenprogramm e<strong>in</strong>e zentrale Anlaufstelle<br />

für Wissenschaftler<strong>in</strong>nen geschaffen, die europäische<br />

Forschungskooperationen suchen.<br />

Die Kontaktstelle „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> die EU-Forschung“ (FiF), geför<strong>der</strong>t<br />

vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung, arbeitet<br />

dar<strong>an</strong>,<br />

• Informationsver<strong>an</strong>staltungen, Workshops und Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

durchzuführen, die sich speziell <strong>an</strong> <strong>in</strong>teressierte Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

wenden;<br />

• deutsche Interessent<strong>in</strong>nen über För<strong>der</strong>möglichkeiten und<br />

-modalitäten des gesamten EU-Rahmenprogramms zu <strong>in</strong>formieren<br />

und zu beraten;<br />

• gezielt Wissenschaftler<strong>in</strong>nen als Gutachter<strong>in</strong>nen und Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>der</strong> 'Überwachungsgremien' zu mobilisieren<br />

und<br />

• e<strong>in</strong>en Internet-Informationsdienst aufzubauen.<br />

FiF versorgt Wissenschaftler<strong>in</strong>nen mit Instrumenten und<br />

Know-How, um europäische Projekt<strong>an</strong>träge zum Erfolg zu führen.<br />

Und sie setzt e<strong>in</strong> deutliches Signal: Die Bewerbung von <strong>Frauen</strong><br />

ist erwünscht und wird unterstützt!<br />

Kontakt<br />

„FiF - <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> die EU-Forschung“ ist <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> EU-Querschnittskontaktstelle<br />

des BMBF <strong>an</strong>gesiedelt, wo sämtliche<br />

Querschnittsaufgaben des EU-Rahmenprogramms wahrgenommen<br />

werden.<br />

N<strong>in</strong>a Sartori, Jutta He<strong>in</strong>icke<br />

EU-Büro des BMBF für das Forschungsrahmenprogramm<br />

DLR-PT<br />

Königsw<strong>in</strong>terer Str. 522<br />

D-53227 Bonn<br />

Tel.: 02 28/447-645, 02 28/447-646<br />

Fax: 02 28/447-649<br />

E-Mail: n<strong>in</strong>a.sartori@dlr.de, jutta.he<strong>in</strong>icke@dlr.de<br />

www.dlr.de/eub/FiF/<br />

©Europäische Geme<strong>in</strong>schaften 1995-2002<br />

Philippe Busqu<strong>in</strong>, Europäischer Forschungskommissar:<br />

„Der Ausschluss <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong> aus <strong>der</strong> Wissenschaft ist e<strong>in</strong><br />

Symptom für die Leistungsschwäche und Ineffizienz <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Struktur des europäischen Forschungssystems selbst ... Was<br />

gut für <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft ist, ist daher auch gut für<br />

Forschung und Gesellschaft <strong>in</strong>sgesamt.“<br />

24


Das Referat „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung und Forschung“ des BMBF<br />

Das Referat „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung und Forschung“ gehört zur Grundsatzabteilung/Strategieabteilung des<br />

Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung und Forschung. Geme<strong>in</strong>sam mit den Fachabteilungen und -referaten des<br />

M<strong>in</strong>isteriums soll es die Umsetzung des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong> im eigenen Hause sowie <strong>in</strong> den vom<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium geför<strong>der</strong>ten Programmen und Maßnahmen nach vorne br<strong>in</strong>gen. Der neu geschaffene<br />

För<strong>der</strong>titel „Strategien zur Durchsetzung von Ch<strong>an</strong>cengleichheit von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung und Forschung“,<br />

aus dem strategische Projekte und Maßnahmen f<strong>in</strong><strong>an</strong>ziert werden, unterstützt und beschleunigt diese Entwicklung.<br />

Kontaktpersonen:<br />

Dr. Evel<strong>in</strong>e von Gäßler, Referatsleiter<strong>in</strong> (Schwerpunkt: IT-Technologien, Existenzgründungen)<br />

E-Mail: Evel<strong>in</strong>e.Gaessler@bmbf.bund.de<br />

Christ<strong>in</strong>a Hadulla-Kuhlm<strong>an</strong>n Referatsleiter<strong>in</strong> (Schwerpunkt: Forschungse<strong>in</strong>richtungen, Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong>)<br />

E-Mail: Christ<strong>in</strong>a.Hadulla@bmbf.bund.de<br />

Kar<strong>in</strong> Krist<strong>in</strong>a Wicke, Stellvertretende Referatsleiter<strong>in</strong><br />

E-Mail: Kar<strong>in</strong>.Wicke@bmbf.bund.de<br />

Maria Brosch, Referent<strong>in</strong><br />

E-Mail: Maria.Brosch@bmbf.bund.de<br />

Bei adm<strong>in</strong>istrativen Fragen:<br />

Hildegard Br<strong>an</strong>ds, E-Mail: Hildegard.Br<strong>an</strong>ds@bmbf.bund.de<br />

Renate Geier, E-Mail: Renate.Geier@bmbf.bund.de<br />

Elfriede J<strong>an</strong>kowiak, E-Mail: Elfriede.J<strong>an</strong>kowiak@bmbf.bund.de<br />

Jörg Kühl, E-Mail: Joerg.Kuehl@bmbf.bund.de<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung wird bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Vorhaben im Bereich "Strategien zur Durchsetzung<br />

von Ch<strong>an</strong>cengleichheit für <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung und Forschung" seit Anf<strong>an</strong>g 2000 durch das Team Ch<strong>an</strong>cengleichheit/Gen<strong>der</strong>forschung<br />

beim Projektträger (PT) des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) unterstützt.<br />

Kontaktpersonen:<br />

Dr. Edelgard Daub, Gruppenkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong><br />

E-Mail: edelgard.daub@dlr.de<br />

zuständig für Berufsbildung<br />

Gabriele Karsten-Kampf<br />

E-Mail: gabriele.karsten-kampf@dlr.de<br />

zuständig für Existenzgrün<strong>der</strong><strong>in</strong>nen, Gewaltprävention<br />

Dr. Claudia Ritter<br />

E-Mail: claudia.ritter@dlr.de<br />

zuständig für <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationsgesellschaft und Technologie, Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dr. Leonie Wagner<br />

E-Mail: leonie.wagner@dlr.de<br />

zuständig für <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Studium, Hochschule, Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Bei adm<strong>in</strong>istrativen Fragen:<br />

Irene Weber<br />

E-Mail: irene.weber@dlr.de<br />

Gabriele Hellm<strong>an</strong>n<br />

E-Mail: gabriele.hellm<strong>an</strong>n@dlr.de o<strong>der</strong> gen<strong>der</strong>@dlr.de<br />

25


Verzeichnis <strong>der</strong> <strong>Frauen</strong>beauftragten<br />

<strong>in</strong> den Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

HGF:<br />

AWI: Eva Viehoff und Rita Fröhlk<strong>in</strong>g<br />

Tel.: ++49/+4 71/48 31-11 68, -17 80, -12 39<br />

Fax: ++49/+4 71/48 31-11 49<br />

frauenbeauftragte@awi-bremerhaven.de<br />

DESY: Sylvie Lefay<br />

Tel.: ++49/+40/89 98-18 30, -18 31<br />

Fax: ++49/+40/89 98-44 28<br />

Sylvie.Lefay@desy.de<br />

DESY-IfH-Zeuthen: Dr. H<strong>an</strong>nelies Nowak<br />

Tel.: ++49/+33 762/77-249<br />

Fax: ++49/+33 762/77-279<br />

nowakh@ifh.de<br />

DKFZ: Dr. Barbara Bertram<br />

Sprecher<strong>in</strong> des HGF-Arbeitskreises<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den Forschungszentren (AK-FiFZ)“<br />

Tel.: ++49/+62 21/42-30 30<br />

Fax: ++49/+62 21/42-33 75<br />

B.Bertram@dkfz-heidelberg.de<br />

DLR: Ulrike Rachow<br />

Stellv. Sprecher<strong>in</strong> des HGF-Arbeitskreises<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den Forschungszentren (AK-FiFZ)“<br />

Tel.: ++49/+22 03/601-32 83<br />

Fax: ++49/+22 03/669 00<br />

Ulrike.Rachow@dlr.de<br />

Kar<strong>in</strong>.Eichentopf@dlr.de<br />

www.dlr.de/Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

FZJ: Petra Ben<strong>der</strong><br />

Tel.: ++49/+24 61/61-20 05<br />

Fax: ++49/+24 61/61-80 40<br />

ch<strong>an</strong>cengleichheit@fz-juelich.de<br />

www.fz-juelich.de/ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

FZK: Dagmar Schim<strong>an</strong>ski<br />

Tel.: ++49/+72 47/82-55 33<br />

Fax: ++49/+72 47/82-48 07<br />

dagmar.schim<strong>an</strong>ski@hps.fzk.de<br />

GBF: Evelyn Rohn-Stenzel<br />

Tel.: ++49/+5 31/61 81-604, -550<br />

Fax: ++49/+5 31/61 81-800<br />

Ero@GBF-Braunschweig.de<br />

GFZ: Magdalena Scheck und Petra Kalwes<br />

Tel.: ++49/+3 31/288-13 45, -16 94<br />

Fax: ++49/+3 31/288-13 49<br />

leni@gfz-potsdam.de, lotte@gfz-potsdam.de<br />

GKSS: Urte Kummerow<br />

Tel.: ++49/+41 52/87-17 29<br />

Fax: ++49/+41 52/87-17 56<br />

urte.kummerow@gkss.de<br />

Arbeitskreis <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong><br />

Leibniz-Geme<strong>in</strong>schaft:<br />

DIW: Ingrid Wernicke<br />

GSF: Dr. Allmut Hörm<strong>an</strong>n<br />

Tel.: ++49/+89/31 87-41 99<br />

Fax: ++49/+89/31 87-33 75<br />

hoerm<strong>an</strong>n@gsf.de<br />

Tel.: ++49/+30/89 789-310<br />

www.gsf.de/MED-STAT/Gleichstellung/GSB.htm Fax: ++49/+30/89 789-130<br />

iwernicke@diw.de<br />

GSI: Gabi Lücker und Stef<strong>an</strong>ie Luettges<br />

Tel.: ++49/+61 59/71-27 21<br />

FMP: Lieselotte H<strong>an</strong>del<br />

Fax: ++49/+61 59/71-21 34<br />

Tel.: ++49/+39/94 793-313<br />

frauen-sekretariat@gsi.de<br />

Fax: ++49/+30/94 793-169<br />

www.gsi.de/gsifrauen<br />

h<strong>an</strong>del@fmp-berl<strong>in</strong>.de<br />

HMI: Dr. Yvonne Tomm und Anita Zahr IFW: Christ<strong>in</strong>a Süssenbach, Sprecher<strong>in</strong><br />

Tel.: ++49/+30/80 62-28 80, -25 91<br />

Tel.: ++49/+4 31/88 144-59<br />

Fax: ++49/+30/80 62-24 34<br />

Fax: ++49/+4 31/88 144-53<br />

tomm@hmi.de und zahr@hmi.de<br />

c.suessenbach@zbw.ifw-kiel.de<br />

www.hmi.de/gleichstellung<br />

IHP: Gabriele Zaumseil<br />

IPP: Ute Schnei<strong>der</strong>-Maxon<br />

Tel.: ++49/+3 36/56 25-712<br />

Tel.: ++49/+89/32 99-13 31<br />

Fax: ++49/+3 35/56 25-300<br />

Fax: ++49/+89/32 99-26 42<br />

gzaumseil@ihp-ffo.de<br />

schnei<strong>der</strong>-maxon@ipp.mpg.de<br />

www.ipp.mpg.de/cg/b/<br />

IPK: Rose-Marie Gill<strong>an</strong>dt<br />

Tel.: ++49/+39 482/5-0<br />

MDC: N.N.<br />

Fax: ++49/+39 482/5-139<br />

Tel.: ++49/+30/94 06-0<br />

gill<strong>an</strong>dt@ipk-gatersleben.de<br />

www.mdc-berl<strong>in</strong>.de/ueber_das_mdc/struktur/<br />

frauenrat.htm<br />

IRS: Rita Berge<br />

Tel.: ++49/+33 62/793-278<br />

UFZ: Dr. Kar<strong>in</strong> Mackenzie<br />

Fax: ++49/+33 62/793-111<br />

Tel.: ++49/+3 41/235-24 19<br />

berger@irs-net.de<br />

Fax: ++49/+3 41/235-24 92<br />

mack@s<strong>an</strong>.ufz.de<br />

IWF: Edeltraut Clausnitzer<br />

www.ufz.de/misc/frauen/<br />

Tel.: ++49/+5 51/50 24-100<br />

Fax: ++49/+5 51/50 24-400<br />

MPG:<br />

edeltraut.clausnitzer@iwf.de<br />

Generalverwaltung: Dr. Marlis Mirbach<br />

Tel.: ++49/+89/21 08-14 21<br />

TIB: Dr. Re<strong>in</strong>ke Huhle<br />

Fax: ++49/+89/21 08-15 66<br />

Tel.: ++49/+5 11/762 34-20<br />

Mirbach@mpg-gv.de<br />

Fax: ++49/+5 11/762 34-36<br />

re<strong>in</strong>ke.huhle@tib.uni-h<strong>an</strong>nover.de<br />

FhG:<br />

Generalverwaltung: Kathar<strong>in</strong>a Sauter ZALF: Dr. Dagmar Balla<br />

Tel.: ++49/+89/12 05-489<br />

Tel.: ++49/+33 432/82-303<br />

Fax: ++49/+89/12 05-721<br />

Fax: ++49/+33 432/82-232<br />

sauter@zv-fhg.de<br />

dballa@zalf.de<br />

www.fraunhofer.de/germ<strong>an</strong>/jobs/women/<br />

<strong>in</strong>dex.html<br />

ZALF: Sab<strong>in</strong>e Fritsche<br />

Tel.: ++49/+33 432/82-304<br />

WGL:<br />

Fax: ++49/+33 432/82-212<br />

Geschäftsstelle: Andrea B<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

sfritsche@zalf.de<br />

Tel.: ++49/+2 28/30 815-214<br />

Fax: ++49/+2 28/30 815-255<br />

b<strong>in</strong><strong>der</strong>@wgl.de<br />

www.wgl.de/org<strong>an</strong>isation/<strong>in</strong>dex_6.html<br />

26


Literaturliste und Quellenverzeichnis<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung und Forschung – Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong>“: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung (hg.), Referat<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Bildung und Forschung“, Bonn, Juni 2001; http://www.bmbf.de/pub/frauen_<strong>in</strong>_bildung_und_forschung.pdf<br />

„Empfehlungen zur Ch<strong>an</strong>cengleichheit von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung“: Der Wissenschaftsrat, Köln 1998,<br />

http://www.wissenschaftsrat.de/drucksachen/drs3534-98/3534-98.htm<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft – Entwicklung und Perspektiven auf dem Weg zur Ch<strong>an</strong>cengleichheit“: Bericht <strong>der</strong> BLK<br />

vom 30. Oktober 2000, BLK-Heft 87, Bonn, 2000, ISBN 3-934850-10-3;<br />

http://www.blk-bonn.de/papers/heft87.pdf und<br />

http://www.blk-bonn.de/papers/heft87_<strong>an</strong>haenge.pdf<br />

„Fünfte Fortschreibung des Datenmaterials von „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen“: Bericht <strong>der</strong> BLK-Geschäftsstelle vom<br />

22.Mai 2001;<br />

http://www.blk-bonn.de/papers/fraufue_5-daten.pdf<br />

„Gesetz zur Durchsetzung <strong>der</strong> Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> und Männern (Gleichstellungsdurchsetzungsgesetz – DGleiG)“:<br />

http://217.160.60.235/BGBL/bgbl1f/b101062f.pdf<br />

ETAN-Bericht: „Wissenschaftspolitik <strong>in</strong> <strong>der</strong> europäischen Union – För<strong>der</strong>ung herausragen<strong>der</strong> wissenschaftlicher<br />

Leistungen durch Gen<strong>der</strong>-<strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong>“: Generaldirektion Forschung, Brüssel 2000;<br />

ftp://ftp.cordis.lu/pub/improv<strong>in</strong>g/docs/g_wo_et<strong>an</strong>_de_200101.pdf<br />

„Women <strong>an</strong>d Science: Mak<strong>in</strong>g ch<strong>an</strong>ge happen“ Proceed<strong>in</strong>gs of the conference Brussels, April 3 to 4 2000; Europe<strong>an</strong> Commission,<br />

Directorate-General for Research/C.5 (Hg.), Brüssel, 2001, ISBN 92-829-0529-2;<br />

http://www.cordis.lu/euroabstracts/en/october01/<strong>in</strong>nov02.htm<br />

„Gen<strong>der</strong> Impact Assessment of the specific programmes of the Fifth Framework Programme. An overview“.<br />

Directorate-General for Research (Hg.), Brüssel 2001;<br />

http://europa.eu.<strong>in</strong>t/comm/research/pdf/gen<strong>der</strong>-<strong>in</strong>-research-synthesis-report_en.pdf<br />

ftp://ftp.cordis.lu/pub/improv<strong>in</strong>g/docs/women_gen<strong>der</strong>_impact_fp5_en.pdf<br />

„<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft: die Geschlechterdimension als Antrieb für die Reform <strong>der</strong> Wissenschaft“: Arbeitsdokument<br />

<strong>der</strong> Kommissionsdienststellen, Kommission <strong>der</strong> Europäischen Geme<strong>in</strong>schaften, Brüssel, 2001;<br />

ftp://ftp.cordis.lu/pub/improv<strong>in</strong>g/docs/g_wo_sec771_de_200101.pdf<br />

Stiegler, Barbara: „Wie Gen<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Ma<strong>in</strong>stream kommt. Konzepte, Argumente und Praxisbeispiele zur EU-Strategie<br />

des Gen<strong>der</strong> <strong>Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g</strong>“. Wirtschaftspolitisches Forschungs- und Beratungszentrum <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Stiftung (hg.), Abt.<br />

Arbeits- und Sozialpolitik, Bonn, August 2000;<br />

http://www.fes.de/fulltext/asfo/00802toc.htm<br />

„H<strong>an</strong>dbuch zur Ch<strong>an</strong>cengleichheitspolitik <strong>in</strong> den Forschungse<strong>in</strong>richtungen“: cews.publik.no2, Kompetenzzentrum <strong>Frauen</strong><br />

<strong>in</strong> Wissenschaft und Forschung, Bonn, 2001;<br />

http://www.cews.uni-bonn.de<br />

„Ch<strong>an</strong>cengleichheit (2000)“: Fraunhofer-Gesellschaft 2000; pdf-Datei und Bestellformular unter<br />

http://www.fraunhofer.de/germ<strong>an</strong>/jobs/women/<strong>in</strong>dex.html<br />

„Mentor<strong>in</strong>g at IESE“: B. Peach und I. Wieczorek, IESE-Report No. 033.00/E, Fraunhofer-Institut Experimentelles Software<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g, Kaiserslautern, J<strong>an</strong>uar 2001<br />

http://www.iese.fraunhofer.de/pdf_files/iese-033_01.pdf<br />

„Ch<strong>an</strong>cengleichheit – E<strong>in</strong>e Ch<strong>an</strong>ce für die Zukunft“: Forschungszentrum Jülich, 2000, zu bestellen bei<br />

ch<strong>an</strong>cengleichheit@fz-juelich.de<br />

„Leitl<strong>in</strong>ien des UFZ zur Ch<strong>an</strong>cengleichheit von <strong>Frauen</strong> und Männern“:<br />

http://www.ufz.de/ufz/gleichstellung/leitl<strong>in</strong>ien.pdf<br />

„<strong>Frauen</strong>för<strong>der</strong>-Rahmenpl<strong>an</strong> <strong>der</strong> MPG – Kurzfassung“:<br />

http://www.ipp.mpg.de/cg/mpg/ffrp-summary.htm<br />

„Rahmenempfehlung zur Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> und Männern <strong>in</strong> den Instituten <strong>der</strong> WGL“:<br />

http://www.wgl.de/org<strong>an</strong>isation/Dokumente/rahmenempfehlung.htm<br />

Wennerås, C. und Wold, A.: „Nepotism <strong>an</strong>d sexism <strong>in</strong> peer review“, Nature, B<strong>an</strong>d 347, S. 341-343, 1997<br />

Artikel über:<br />

http://www.cews.uni-bonn.de/magaz<strong>in</strong>/cp.html („cews.publik.no1“-pdf-Datei, Seite 13 von 35, rechts)<br />

„Equality <strong>in</strong> the University – Creat<strong>in</strong>g a New Equality Agenda“: Personnel Division, University of Cambridge, UK, 2001;<br />

http://www.adm<strong>in</strong>.cam.ac.uk/offices/personnel/equality/<br />

„A Study of the Status of Women Faculty <strong>in</strong> Science at MIT`“: The MIT Faculty News Letter, B<strong>an</strong>d XI Nr. 4, March 1999;<br />

http://web.mit.edu/fnl/women/Fnlwomen.htm<br />

Kimmel, Michael S.: „Gen<strong>der</strong> Equality: Not for Women Only“, lecture prepared für International Women’s Day Sem<strong>in</strong>ar,<br />

Europe<strong>an</strong> Parliament, Brussels, 8 March 2001;<br />

http://www.eurowrc.org/06.contributions/1.contrib_en/41.contrib.en.htm<br />

27


Diese Druckschrift wird im Rahmen <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und<br />

Forschung unentgeltlich abgegeben. Sie ist nicht zum<br />

gewerblichen Vertrieb bestimmt. Sie darf we<strong>der</strong> von<br />

Parteien noch von Wahlbewerbern o<strong>der</strong> Wahlhelfern<br />

während e<strong>in</strong>es Wahlkampfes zum Zwecke <strong>der</strong> Wahlwerbung<br />

verwendet werden. Dies gilt für Bundestags-,<br />

L<strong>an</strong>dtags- und Kommunalwahlen sowie für Wahlen<br />

zum Europäischen Parlament. Missbräuchlich ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Verteilung auf Wahlver<strong>an</strong>staltungen<br />

und <strong>an</strong> Informationsständen <strong>der</strong> Parteien sowie das<br />

E<strong>in</strong>legen, Aufdrucken o<strong>der</strong> Aufkleben parteipolitischer<br />

Informationen o<strong>der</strong> Werbemittel. Untersagt ist<br />

gleichfalls die Weitergabe <strong>an</strong> Dritte zum Zwecke <strong>der</strong><br />

Wahlwerbung.<br />

Unabhängig davon, w<strong>an</strong>n, auf welchem Weg und <strong>in</strong><br />

welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugeg<strong>an</strong>gen<br />

ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu<br />

e<strong>in</strong>er bevorstehenden Wahl nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise verwendet<br />

werden, die als Parte<strong>in</strong>ahme <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

zugunsten e<strong>in</strong>zelner politischer Gruppen<br />

verst<strong>an</strong>den werden könnte.<br />

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