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D OKUMENTE ZUM PLANSPIEL<br />

U MWELTBEAUFTRAGTER


Unabhängiger Umweltbeauftragter<br />

Das Thema Umwelt spielt in Ghana eine vergleichsweise untergeordnete<br />

Rolle. Ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein wie in Deutschland ist in der<br />

Gesellschaft Ghanas nicht vorhanden. Dabei leidet Ghana unter massiver<br />

Umweltzerstörung und den damit verbundenen Problemen. Hauptverursacher<br />

sind Land- und Forstwirtschaft und Goldbergbau. Extensiver Landverbrauch<br />

und der Einsatz von giftigen Chemikalien machen den Goldbergbau<br />

verantwortlich für die nachhaltige Zerstörung großer Landstriche, vor allem in<br />

Regenwaldregionen.<br />

Die meisten Untertageminen sind inzwischen erschöpft, so dass sich der<br />

Goldabbau immer mehr auf den Übertagebau konzentriert, d.h. auf den<br />

großflächigen Abtrag der obersten Boden- und Gesteinsschichten. In der<br />

Region Obuasi betreibt das Unternehmen Anglo Gold Ashanti (AGA) zwei<br />

Minen – eine übertage und eine untertage. Bis heute sind für 2% der Fläche<br />

Ghanas (fast 5000km²) Abbaulizenzen verteilt worden. Das entspricht in etwa<br />

einem Drittel der Fläche Schleswig-Holsteins. Prospektierungslizenzen, d.h.<br />

Erlaubnisse zum Suchen nach Gold, wurden für 13% der Fläche vergeben.<br />

Die Abbaugebiete liegen überwiegend in Regenwaldregionen.<br />

Nachdem durch Sprengungen und schweres Gerät goldhaltiges Gestein von<br />

der Oberfläche entnommen wurde, wird dieses mit verschiedenen, für die<br />

Umwelt giftigen, Chemikalien wie Zyanid/Blausäure oder Quecksilber<br />

behandelt um das Gold vom Stein zu lösen. Oft gelangen diese Chemikalien<br />

ins Wassersystem und verursachen Fischsterben, Vergiftungserscheinungen<br />

bei der lokalen Bevölkerung und andere Negativerscheinungen. Die<br />

ghanaische Nichtregierungsorganisation WACAM (Wassa Association of<br />

Communities Affected by Mining) schätzt, dass 60 Flüsse in Obuasi und<br />

Umgebung stark kontaminiert sind (Grenzwerte bestimmter Stoffe werden<br />

teilweise um das 1800fache überschritten) und stellen somit eine ernste<br />

Gefahr für die lokale Bevölkerung dar.<br />

Neben den Chemikalien wird für den Lösungsprozess von Gold auch noch eine<br />

Menge Wasser benötigt, welches aus angrenzenden Gewässern entnommen<br />

wird. Oft kommt es hierbei zu Umleitungen, Abgrabungen und<br />

Verschüttungen von Flüssen mit entsprechend nachteiliger Wirkung auf<br />

Umwelt und lokale Bevölkerung.<br />

Nachdem ein Areal ausgebeutet wurde, bleibt eine mit Chemikalien und<br />

Schwermetallen belastete Fläche zurück, die sich nicht mehr für den<br />

Ackerbau eignet. Oft füllen sich alte Tagebauflächen mit Grundwasser, so das<br />

ein stehendes Gewässer entsteht. Malariaepedemien sind dann die Folge.<br />

Das große Problem ist, dass die gesetzlichen Regelungen zum Schutz der<br />

Umwelt nicht ausreichen. Das aktuelle Bergbaugesetz „Minerals and Mining<br />

Bill“, das seit 2005 in Kraft ist, wird vielfach als zu industrie- und regierungsaber<br />

zu wenig sozial- und umweltfreundlich kritisiert. Dem Goldabbau in<br />

Ghana fehlt es an Umweltstandards. Ein weiteres Problem ist, dass die<br />

vorhandenen Regelungen von den Goldabbauunternehmen nicht, oder nur<br />

teilweise, eingehalten werden. Die Kontrolle der Einhaltung der Regeln, die


der staatlichen Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency)<br />

unterliegt, ist unzureichend und Sanktionen zu gering.<br />

Das in Obuasi ansässige Goldunternehmen AngloGold Ashanti (AGA) sollte<br />

stärker in die Verantwortung genommen werden, angerichtete Schäden zu<br />

beseitigen bzw. zu kompensieren. Weiterhin müssen die Kompetenzen der<br />

EPA gestärkt werden. AGA ist ein Tochterunnternehmen der britischen Firma<br />

Anglo American. Die britische Regierung könnte auch ihren Teil zur Lösung<br />

der Probleme beitragen indem sie bestimmte Anforderungen an AGA<br />

bezüglich Umweltstandards stellt.<br />

Welche anderen Lösungsansätze zur Beseitigung von Umweltproblemen durch<br />

Goldabbau gibt es?<br />

Kann die starke Umweltzerstörung mit dem hohen Beschäftigungsanteil und<br />

dem hohen Anteil am BIP des Goldsektors gerechtfertigt werden?<br />

Mit welchen Akteuren könnte in der Umweltfrage zusammengearbeitet<br />

werden?<br />

Informiere dich zu diesen Fragen über die folgenden Links, sowie die<br />

Beschreibungen der Anderen!<br />

Quellen:<br />

Deutsch:<br />

- Deutsche Botschaft Accra:<br />

http://www.accra.diplo.de/Vertretung/accra/de/05/Bilaterale__Beziehungen/datei__rohsto<br />

ffe__bergbau,property=Daten.pdf<br />

http://www.accra.diplo.de/Vertretung/accra/de/05/Bilaterale__Beziehungen/datei__umwe<br />

lt2005,property=Daten.pdf<br />

Englisch:<br />

- ActionAid (NGO):<br />

http://www.actionaid.org/docs/gold_rush.pdf<br />

- Environmental Protection Agency Ghana:<br />

http://www.epa.gov.gh/<br />

- AngloGold Ashanti:<br />

http://www.anglogold.com/NR/rdonlyres/3B098072-7711-421B-B938-<br />

F31F1FF778E8/0/Obuasi.pdf<br />

- WACAM (NGO):<br />

http://www.wacam.org/<br />

- No dirty Gold (NGO):<br />

http://www.nodirtygold.org/home.cfm

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