Nici & Joe: - Gießener Allgemeine
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AM MAIN<br />
Spaß unter der<br />
Staubwolke<br />
23 Jahre alt. Dänischer Staatsbürger. 172 Zentimeter groß. Das ist der Songwriter<br />
Sebastian Lind. Am Mittwoch, 8. Mai, gastiert er im Bett.<br />
Und an dieser Stelle spricht er eine ganz<br />
persönliche Einladung aus: Hallo, ich bin<br />
Sebastian Lind aus Dänemark. Ich bin<br />
Musiker. Ich schreibe und arrangiere meine<br />
Songs selbst, produziere sie in Eigenregie<br />
und designe mein Merchandising selbst.<br />
Ich entwerfe auch die Hüllen meiner<br />
Platten, und mache mir viele Gedanken<br />
über die Inhalte meiner Videos. Trotzdem<br />
bin ich kein Idealist. Ich hänge keinen<br />
Philo sophien nach, außer meinen eigenen,<br />
die sich aus Erfahrenem speisen. Ich würde<br />
mich als Realisten bezeichnen, und gerade<br />
deswegen möchte ich das, was mir wichtig<br />
ist, nicht profan erscheinen lassen – Musik.<br />
Danke dafür, dass du meine Zeilen bis hierhin<br />
gelesen hast. Mir ist klar, dass du als<br />
Musikinteressierter täglich mit Biografien<br />
hoffnungsvoller Jungmusiker beworfen<br />
wirst, die dein Interesse an einer neuen<br />
CD wecken sollen. Nun, genau das soll<br />
dieser Text auch bewirken, um ehrlich zu<br />
sein. Aber er will dich nicht mit Superlativen<br />
blenden. Es wäre prätentiös von mir zu<br />
behaupten, dass meine Musik mehr sein<br />
kann als dein Reisebegleiter.<br />
Reisebegleiter? Wohin? Das weißt du besser<br />
als ich. Damit du meine bisherige Lebensreise<br />
zur Musik verstehen kannst, versuche<br />
ich zu erklären, wer ich bin. Meine Zeit<br />
verbringe ich zumeist im Aufnahmestudio,<br />
was den Verdacht des Eskapismus in die<br />
Musik nahelegen könnte. Mir geht es aber<br />
tatsächlich verhältnismäßig gut. Auch in der<br />
realen Welt. Ich wünschte nur manchmal,<br />
ein Elftel einer Fußballmannschaft sein zu<br />
können. Musik ist ein extremes Biest. Sie<br />
kann verhältnismäßig einsam machen, sie<br />
kann aber auch eine unverhältnismäßig<br />
große Bindung herstellen. Ich lamentiere<br />
nicht. Selbstbestimmung hat ihren Preis.<br />
Ich bin kein Singer-Songwriter im klassischen<br />
Sinne. Dafür schiebt mir die<br />
Wundertüte Pop allmorgendlich zu viele<br />
unterschiedliche Spielweisen durch die<br />
Studio-Eingangstür. Songs zu schreiben und<br />
sie dann nur mit der Gitarre aufzunehmen,<br />
käme mir nicht in den Sinn. Jedenfalls nicht<br />
ausschließlich. Die Elektronik bietet<br />
Möglichkeiten, Songideen auf interessante<br />
Fährten zu locken.<br />
»I Will Follow« wird eine gewisse Melancholie<br />
attestiert. Ich verpacke die Welt<br />
freilich nicht grau. Manchmal liegt der Spaß<br />
Veranstaltungen in Frankfurt<br />
Mittwoch, 1. Mai<br />
Matthias Reim<br />
Verdammt ich lieb dich, ich lieb dich nicht.<br />
Verdammt ich brauch dich, ich brauch dich<br />
nicht …<br />
➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />
Donnerstag, 2. Mai<br />
The Leisure Society<br />
Die Band aus Brighton mischt Indierock, Pop<br />
und Folk.<br />
➛ 20.00 Brotfabrik<br />
Han’s Klaffl<br />
Der Kabarettist und Musiklehrer präsentiert<br />
sein Programm »Restlaufzeit – Unterrichten<br />
bis der Denkmalschutz kommt«.<br />
➛ 20.00 Die Käs<br />
Freitag, 3. Mai<br />
Wintersleep<br />
Musiktipp aus Kanada! Wintersleep spielen<br />
dunkle, melodische, dynamische Rocksongs.<br />
➛ 20.00 Das Bett<br />
Samstag, 4. Mai<br />
Nacht der Museen<br />
Die Frankfurter Museen haben wieder Nachtschicht.<br />
Geöffnet ist bis 2, die Partys dauern<br />
bis 4 Uhr.<br />
➛ ab 19.00<br />
Montag, 6. Mai<br />
Peter Licht<br />
Einer der schillerndsten Künstler der deutschsprachigen<br />
Musikszene spielt zusammen mit<br />
einem Pianisten seinen gesellschaftskritischen<br />
Indie-Pop.<br />
➛ 20.00 Mousonturm<br />
Samstag, 11. Mai<br />
Grüne-Soße-Festival<br />
Hessens Leib- und Magenspeise wird bis zum<br />
18. Mai ein Festival gewidmet – mit Verkaufsständen,<br />
Wettbewerben, Kabarett- und<br />
Musikshows.<br />
➛ Ab 11 Uhr Roßmarkt<br />
Sonntag, 12. Mai<br />
Anna Piechotta<br />
Die Chansonsängerin singt in ihren Liedern<br />
von skurrilen oder todernsten Erlebnissen in<br />
Land und Kopf.<br />
➛ 19.00 Die Käs<br />
Montag, 13. Mai<br />
Dagobert<br />
Der Schweizer Sänger hat ein ausgeprägtes<br />
Gespür für Liebeslieder.<br />
➛ 20.00 Mousonturm<br />
Donnerstag, 16. Mai<br />
Chris de Burgh & Band<br />
Der Balladenkönig spielt mit seiner Band<br />
neue Versionen seiner altbekannten Lieder.<br />
Ein zweites Konzert gibt er auch am Freitag,<br />
17. Mai.<br />
➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />
34 streifzug 5/2013