Göttinger Blätter 04 / 2013 - Göttinger Linke
Göttinger Blätter 04 / 2013 - Göttinger Linke
Göttinger Blätter 04 / 2013 - Göttinger Linke
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G ÖTTINGE R<br />
BLÄTTE R <strong>04</strong>.<strong>2013</strong><br />
Inhalt<br />
im 23. Jahrgang<br />
Herausgeber: Die LINKE. ★ DKP ★ VVN/BdA ★ FG BRD-Cuba ★ GROBIAN ★ <strong>Göttinger</strong> <strong>Linke</strong><br />
Asklepios:<br />
Gewinne auf Kosten der Beschäftigten<br />
Im GT war es im März zu lesen: Asklepios verschlechtert nach und nach die<br />
Arbeitsbedingungen; die Gewerkschaft ver.di hatte dies angeprangert. Was<br />
passiert da?<br />
Die „Asklepios Psychiatrie Niedersachsen<br />
GmbH“, so der offizielle Name dieses Teils<br />
des Asklepios-„Gesundheits“konzerns,<br />
der sowohl einen Standort in Göttingen<br />
als auch in Rosdorf (Tiefenbrunn) hat, ist<br />
mit ungefähr 1100 Mitarbeitern an beiden<br />
Standorten einer der größeren Arbeitgeber<br />
der Region. Im November 2007<br />
sind beide Standtorte als vorher eigenständige<br />
Landeskrankenhäuser für ´nen<br />
Appel und ´n Ei an den Asklepios Konzern<br />
verramscht worden und seitdem hat sich<br />
vieles getan.<br />
Zwar wurden Angebote erweitert,<br />
Stationen wurden neu eröffnet. Aber welche<br />
Situation bietet sich für die Beschäftigten?<br />
Wer heutzutage eine Station<br />
besucht, fühlt sich – zumindest optisch<br />
- in Landeskrankenhaus-Zeiten versetzt:<br />
Auf der Arbeitsbekleidung der Auszubildenden,<br />
die die Patienten und Besucher<br />
aus der Gesundheits- und Krankenpflege<br />
begrüßen, prangt der Schriftzug „LKH“.<br />
Dass diese Kleidung aus alten Zeiten<br />
stammt, bemerkt man dann an den<br />
Zustand (Löcher, Verschleiß) der Bekleidung<br />
auch schnell. Die Auszubildenden<br />
werden aus einem Wäschepool versorgt,<br />
der nicht auf die Anzahl der Auszubildenden<br />
abgestimmt war.<br />
Zukünftig wird es sowieso schwieriger<br />
werden, sich bei Asklepios zu Recht zu<br />
finden: Die Informationszentrale wird<br />
zunächst in Göttingen durch Mitarbeiter<br />
einer Service-Gesellschaft besetzt und<br />
in Tiefenbrunn hat sich der Arbeitgeber<br />
entschieden, die Informationszentrale<br />
gleich komplett zu schließen. Tiefenbrunn<br />
wird somit ein Krankenhaus ohne<br />
zentrale Anlaufstelle, aber vielleicht wird<br />
dann ein Schilderwald Ansprechpartner<br />
für Patienten, Angehörige und Besucher<br />
werden?! Wozu braucht man auch Menschen<br />
als Mitarbeiter in Krankenhäusern,<br />
in anderen Unternehmen geht es ja<br />
bekanntlich auch mit Computern.<br />
So hieß es denn auch, dass die<br />
Psychiatrie durch die PsychiatriePersonalverordnung<br />
(=PsychPV) bei der Personalbesetzung<br />
erhebliche Vorteile hat.<br />
Diese Verordnung dient zur Personalbemessung<br />
und laut Gesetzgeber soll eine<br />
Mindestbesetzung von 90% auf den Stationen<br />
und Bereichen vorgehalten werden.<br />
Nachdem jedoch im vergangenen Jahr<br />
deutlich wurde, dass dies in vielen Bereichen<br />
der Asklepiosklinik nicht so umgesetzt<br />
wird, wird vorsichtshalber gar nicht<br />
mehr über die Erfüllung der PsychPV<br />
gesprochen.<br />
Die Psychiatrien waren dafür bekannt,<br />
dass das Personal der größte Kostenfaktor<br />
mit ca. 80% der Gesamtkosten ist. Ein<br />
Wirtschaftsunternehmen hat natürlich ein<br />
großes Interesse an Gewinn (volkstümlich:<br />
Profit). Und das bedeutet: Kosten<br />
senken! Aber Asklepios ist an den Tarifvertrag<br />
des öffentlichen Dienstes (TvöD)<br />
angebunden. Um trotzdem Personalkosten<br />
zu reduzieren, wurden in den letzten<br />
Monaten befristete Verträge von Mitarbeitern<br />
nicht mehr verlängert und entweder<br />
wurde die Stelle dann erst gar nicht wieder<br />
besetzt oder es wurden ungelernte<br />
Hilfskräfte eingestellt.<br />
Die Arbeitsbelastung für die Beschäftigten<br />
wächst jedoch nicht nur aus diesem<br />
Grund: weil ja ein Wirtschaftsunternehmen<br />
auf ständig steigenden Profit achtet,<br />
muss auch der Umsatz – bei geringeren<br />
Lohnkosten, versteht sich – steigen. Der<br />
Umsatz wird dadurch gesteigert, dass<br />
im Internet<br />
www.goettinger-blaetter.de<br />
Kontakt<br />
POST: <strong>Göttinger</strong> <strong>Blätter</strong><br />
Lange Geismarstraße 2<br />
37083 Göttingen<br />
Druck: AktivDruck Göttingen<br />
Telefon: 0551/67065<br />
Asklepios 1<br />
VVN 2<br />
FG Cuba 3<br />
Gö<strong>Linke</strong> 4<br />
Gö<strong>Linke</strong> Ratsinfo 5<br />
DIE LINKE. Termine 6<br />
DIE LINKE. Kreistagsinfo 7<br />
DKP 8<br />
Grobian 9<br />
DIE LINKE. im Bundestag 10<br />
DIE LINKE. Kreisverband 11<br />
Tarifeinigung öffentl. Dienst 12<br />
Redaktionsschluss<br />
für die Ausgabe 05.<strong>2013</strong><br />
ist der 19. April.<br />
Auslieferung am 25. April<br />
mehr Patienten behandelt werden und<br />
die Krankenkassen dadurch mehr Betten<br />
bewilligen. Um aber Bettenerhöhung<br />
bewilligt zu bekommen, muss über etwa 3<br />
Jahre eine Überbelegung nachgewiesen<br />
werden. Nur: Wohin mit den Patienten, die<br />
eigentlich zu viel sind? Manchem Patient<br />
bleibt dann häufig als einzige Möglichkeit<br />
die Nacht in einem Bett auf dem Flur zu<br />
verbringen – notdürftig vor der Öffentlichkeit<br />
durch einen Paravent abgeschirmt.<br />
Die Standorte Göttingen und auch<br />
Rosdorf (Tiefenbrunn) trudeln zunehmend<br />
in diese Wirtschaftslogik, wo die<br />
Aktionäre vor allem darauf bedacht sind,<br />
den größtmöglichen Gewinn für ihren<br />
Geldeinsatz herauszubekommen – durch<br />
Fachkräfteabbau, Hilfskräfteeinsatz, Leiharbeitnehmer/Werksverträge<br />
bei gleichzeitiger<br />
Erhöhung der Fallzahlen.<br />
Aber kann das auch das Ziel der<br />
Gesellschaft sein? Wo bleibt der Mensch<br />
– sowohl im Krankenbett als auch davor<br />
- dabei? Ist ein Krankenhaus nicht in ers-<br />
(... weiter auf Seite 12)
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
2<br />
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –<br />
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten<br />
Internet: www.goettingen.vvn-bda.de - Email: vvn-goettingen@secarts.org<br />
Kondolenzschreiben vom 06.03.<strong>2013</strong> anlässlich des Todes des<br />
venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez an den Herrn<br />
Botschafter der Bolivarianischen Republik Venezuela in Deutschland<br />
Sehr geehrter Herr Botschafter,<br />
im Namen der Vereinigung der Verfolgten<br />
des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen<br />
und Antifaschisten (VVN-BdA)<br />
Kreisvereinigung Göttingen übersende<br />
ich Ihnen und dem gesamten venezolanischen<br />
Volk unsere Trauer und Anteilnahme<br />
am Tode Ihres Staatspräsidenten<br />
Commandante Hugo Chávez Frías. Hugo<br />
Chávez war uns stets ein leuchtendes<br />
Beispiel für den Kampf des venezolanischen<br />
Volkes für die Wiedererlangung<br />
und Sicherung der nationalen Souveränität,<br />
für antiimperialistische Solidarität<br />
und für einen Aufbruch in eine neue,<br />
sozialistische Gesellschaft. Hugo Chávez<br />
gelang es, mit seiner Persönlichkeit und<br />
seinen politischen Überzeugungen die<br />
Solidarität innerhalb der lateinamerikanischen<br />
und karibischen Völker wesentlich<br />
zu stärken und einen eigenen Entwicklungsweg<br />
für die gesamte Region<br />
aufzuzeigen.<br />
Wir fühlen mit den Millionen von Venezolanern,<br />
die heute um ihren Präsidenten<br />
trauern. Wir wissen aber auch um die<br />
innere Kraft der venezolanischen Volksmassen,<br />
die sich nun erwehren müssen<br />
gegen erneute Kampagnen und Terroraktionen<br />
der politischen Rechten und der<br />
ausländischen Aggressoren, welche nur<br />
auf diesen Anlass gewartet haben. Wir<br />
senden dem venezolanischen Volk, den<br />
werktätigen Massen Venezuelas unsere<br />
solidarischen Grüße und sagen ihnen:<br />
Ihr seid nicht allein in dieser schweren<br />
Stunde! Auch in Deutschland gibt es Menschen,<br />
die gemeinsam mit euch um den<br />
viel zu früh aus dem Leben gerissenen<br />
Commandante Chávez trauern. Auch in<br />
Deutschland gibt es Menschen, die das<br />
bolivarische Projekt unterstützen und<br />
verteidigen.<br />
Unsere Anteilnahme gilt nicht zuletzt der<br />
Familie von Hugo Chávez.<br />
Nikolai Alexejewitsch Ostrowski<br />
schrieb in seinem Roman „Wie der Stahl<br />
gehärtet wurde“ 1934:<br />
„Das Kostbarste, was der Mensch<br />
besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur<br />
einmal gegeben, und leben soll er so,<br />
dass nicht sinnlos vertane Jahre ihn<br />
schmerzen, dass nicht die Scham um<br />
eine schäbige und kleinliche Vergangenheit<br />
ihn brennt und dass er im Sterben<br />
sagen kann: Mein ganzes Leben und all<br />
meine Kräfte habe ich hingegeben für das<br />
Schönste der Welt - den Kampf um die<br />
Befreiung der Menschheit.“<br />
Wir meinen, auf das Leben und Werk<br />
Hugo Chávez treffen diese Worte vollumfänglich<br />
zu.<br />
Hugo Chávez - presente!<br />
Jan Steyer<br />
Kreissprecher der VVN-BdA Göttingen<br />
Antifaschistische Termine im April und Mai:<br />
Fr. 12. April, 19:00, Rotes Zentrum, Lange-Geismar-<br />
Str. 3: „Haben wir alles richtig gemacht?“<br />
- Vorstellung der von Bernd Langer zusammengestellten<br />
Hör-CD von Zeitzeugen-<br />
Interviews, die in den 1990er Jahren mit<br />
dem Antifaschistischen und Buchenwald-<br />
Häftling Paul Grünewald geführt wurden.<br />
Veranstalter: ALI.<br />
So. 14. April: Fahrt zur Gedenkstätte KZ Buchenwald<br />
anlässlich des 68. Jahrestages der Selbstbefreiung<br />
des Lagers;<br />
10:30 Führung durch die Gedenkstätte mit<br />
Dr. Ulrich Schneider (FIR, VVN-BdA), ab<br />
13:00 Teilnahme an der Gedenkveranstaltung<br />
der Lagergemeinschaft Buchenwald.<br />
Buskarten sind für 15 EUR (ermäßigt 9<br />
EUR) im Buchladen Rote Straße erhältlich.<br />
Die Fahrt wird organisiert von der ALI.<br />
So. 21. April, ab 13:00: zentrale Gedenkveranstaltung<br />
der VVN-BdA Niedersachsen auf dem Sowjetischen<br />
Kriegsgefangenenfriedhof Hörste des KZ<br />
Bergen-Belsen in Erinnerung an die über 20.000<br />
Sowjetsoldaten, die im KZ Bergen-Belsen umgekommen<br />
sind.<br />
Auf der Veranstaltung werden Verteter der<br />
VVN-BdA, des DGB, der Veteranenvereinigung<br />
der Roten Armee sowie die Tochter<br />
eines NS-Zwangsarbeiters reden. - Wer<br />
Interesse an einer gemeinsamen Anreise<br />
von Göttingen aus hat, möge sich bitte bei<br />
jan.steyer@web.de melden.<br />
Do. 25. April, 19:00, Buchladen Rote Straße (Nikolaikirchhof<br />
7): „Hunderte solcher Helden - Der Aufstand<br />
im Vernichtungslager Sobibór.“ Die Historikerin<br />
Franziska Bruder stellt neue Erkenntnisse zum<br />
erfolgreichen Lageraufstand im KZ Sobibór vor.<br />
Veranstalter: ver.di Ortsverein Göttingen,<br />
VVN-BdA und der Buchladen Rote<br />
Straße.<br />
Sa. 27. April, Gedenkveranstaltung in Moringen<br />
anlässlich des 80. Jahrestages der Errichtung des KZ,<br />
um 15:30 Gedenken auf dem Moringer Friedhof,<br />
anschließend ab 16:00 in der KZ-Gedenkstätte.<br />
Do. 2. Mai, Abendveranstaltung des DGB und der<br />
IGM zum 80. Jahrestag des Verbots der Gewerkschaften.<br />
Als sachkundiger Referent wurde Jo Bons<br />
angefragt. Ort und Zeit standen bei Drucklegung<br />
noch nicht fest und sind bitte über<br />
den DGB (Tel: 0551 - 4 40 97, goettingen@<br />
dgb.de) zu erfragen.<br />
Mi. 8. Mai, 18:00, Gedenkveranstaltung zum Tag<br />
der Befreiung vom Faschismus, am Mahnmal der<br />
NS-Zwangsarbeiter<br />
(zwischen Lokhalle und Bahnhof Westausgang).<br />
Redner auf der Gedenkveranstaltung<br />
sind dieses Jahr Gerd Nier (<strong>Göttinger</strong> <strong>Linke</strong>)<br />
und Jan Steyer (VVN-BdA).
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
3<br />
Freundschaftsgesellschaft BRD - Kuba<br />
Regionalgruppe Göttingen<br />
c/o Rotes Zentrum, Lange-Geismar-Straße 2, 37073 Göttingen<br />
e-mail: goettingen@fgbrdkuba.de / www.fgbrdkuba.de<br />
Mitgliederversammlung<br />
Am Mittwoch, den 09. April <strong>2013</strong><br />
Das Treffen findet um 20:00 im Berliner Hof statt<br />
Aufstieg des Südens<br />
UN-Bericht über menschliche Entwicklung vorgelegt: Größter Fortschritt in<br />
Staaten Lateinamerikas und der Karibik. Bedeutende Erfolge in Kuba<br />
konstatiert<br />
unser Kooperationsu.<br />
Bildungsparter:<br />
aus der Gruppe mit »hohem menschlichen<br />
Entwicklungsniveau«. Mit Platz 59<br />
muß sich das Entwicklungsland deshalb<br />
begnügen, weil das durchschnittliche<br />
Pro-Kopf-Einkommen deutlich unter dem<br />
der anderen hochentwickelten Länder<br />
zurückbleibt.<br />
Im Donnerstag, 14.03.13 wurde in Mexiko<br />
der aktuelle Jahresbericht (Human Development<br />
Report, HDR) des Entwicklungsprogramms<br />
der Vereinten Nationen<br />
(UNDP) präsentiert. Er bescheinigt den<br />
Staaten Lateinamerikas und der Karibik<br />
seit Beginn des 21. Jahrhunderts weltweit<br />
den größten Fortschritt bei der menschlichen<br />
Entwicklung gemacht zu haben.<br />
Im diesjährigen Bericht mit dem Titel<br />
»Aufstieg des Südens: Menschlicher Fortschritt<br />
in einer ungleichen Welt« nimmt<br />
das sozialistische Kuba einen vorderen<br />
Rang in der Gruppe der hochentwickelten<br />
Länder ein und erreicht nach Barbados,<br />
Chile, Argentinien, den Bahamas<br />
und Uruguay beim Index für menschliche<br />
Entwicklung (Human Development Index,<br />
HDI) den sechsten Platz in der Region.<br />
Unter den insgesamt 187 untersuchten<br />
Ländern liegt Kuba auf Platz 59, vor<br />
Mexiko (61), Brasilien (85) und Kolumbien<br />
(91). Auch Venezuela gehört zur Gruppe<br />
der hochentwickelte Länder und erreicht<br />
die Position 71, nachdem es sich im Vorjahr<br />
bereits vom 75. Auf den 73. Platz<br />
vorgearbeitet hatte. Als ärmstes Land<br />
der Region landet Haiti an 161. Stelle und<br />
gehört damit zur Gruppe mit dem niedrigsten<br />
Entwicklungsniveau. Auch in den<br />
von rechten Putschisten beherrschten<br />
Ländern Honduras (120) und Paraguay<br />
(111) liegt der Entwicklungsstandard weit<br />
unter dem Durchschnitt des Kontinents.<br />
Der UN-Bericht über die menschliche<br />
Entwicklung wird seit 1990 jährlich veröffentlicht.<br />
Grundlage für die Bewertung<br />
des Entwicklungsstandes ist der jeweilige<br />
Human Development Index (HDI)<br />
der untersuchten Länder. Der HDI versteht<br />
sich als Wohlstandsindikator und<br />
gilt als Alternative zu rein ökonomischen<br />
Maßstäben. Anders als beim Ländervergleich<br />
der Weltbank werden nicht nur das<br />
National- und das Pro-Kopf-Einkommen<br />
berücksichtigt, sondern der Entwicklungsstand<br />
anhand weiterer Indikatoren<br />
wie beispielsweise Lebenserwartung,<br />
Alphabetisierung, Bildungsgrad und<br />
geschlechterspezifische Ungleichheit<br />
beurteilt. Der Faktor Lebenserwartung<br />
gilt als Indikator für Gesundheitsvorsorge,<br />
Ernährung und Hygiene.<br />
Nach diesen Maßstäben gilt Norwegen in<br />
der Gesamtbewertung als das am höchsten<br />
entwickelte Land der Welt, gefolgt von<br />
Australien, den USA, den Niederlanden<br />
und Deutschland. Bei einzelnen Kriterien<br />
gibt es allerdings veränderte Rangordnungen.<br />
Werden die Ungleichheiten in<br />
den Bereichen Gesundheit, Bildung und<br />
Einkommen berücksichtigt, fallen etwa<br />
die USA auf den 23. Platz zurück. Und<br />
die durchschnittliche Lebenserwartung<br />
liegt zum Beispiel auf der sozialistischen<br />
Karibikinsel Kuba mit 79,3 Jahren über<br />
der in den USA mit 78,7 Jahren. Auch<br />
sonst widerlegen die von den Vereinten<br />
Nationen jetzt veröffentlichten Zahlen<br />
alle Propagandalügen von rechtslastigen<br />
Regierungen und bezahlten kubanischen<br />
Systemgegnern auf Weltreise. Mit einem<br />
HDI von 0,780 liegt Kuba nicht nur über<br />
dem Durchschnittswert der Staaten<br />
Lateinamerikas und der Karibik (HDI =<br />
0,741), sondern auch über dem durchschnittlichen<br />
HDI von 0,758 aller Länder<br />
Heftige Kritik übte Khalid Malik, der<br />
Chefautor des UN-Berichts, bei dessen<br />
Vorstellung in Mexiko an der in weiten<br />
Teilen der Welt herrschenden Ungleichheit,<br />
die der menschlichen Entwicklung<br />
und dem Fortschritt entgegenwirke. Als<br />
Beispiel nannte er das Bildungssystem in<br />
Mexiko, in dem der Staat seine Verpflichtung,<br />
Chancengleichheit auch nur annähernd<br />
herzustellen, grob vernachlässige.<br />
Während den Wohlhabenden eine große<br />
Auswahl von oft privaten und teuren Bildungseinrichtungen<br />
zur Verfügung stehe,<br />
müsse die Mehrheit der Bevölkerung ihre<br />
Kinder auf schlecht ausgerüstete staatliche<br />
Schulen schicken, die außerdem<br />
oft noch von Budgetkürzungen betroffen<br />
sind. »Da beginnt die Ungleichheit und<br />
die Spaltung der Gesellschaft«, sagte<br />
Malik. In Anspielung auf die Situation<br />
der Roma in Europa kritisierten UNDP-<br />
Vertreter auch, daß in anderen Regionen<br />
der Welt die Tendenzen zur Ungleichheit<br />
wieder zunehmen.<br />
UNDP-Direktor Malik stellte dem gegenüber,<br />
daß die Südländer China, Brasilien<br />
und Indien bereits in Kürze die klassischen<br />
Industrienationen überholen<br />
werden. Im Jahr 2050 würden 40 Prozent<br />
der Weltproduktion auf diese drei Länder<br />
entfallen. Und obwohl es dort noch immer<br />
gravierende Probleme gebe, zeige die<br />
UN-Untersuchung, daß in China in den<br />
vergangenen zwölf Jahren hundert Millionen<br />
Menschen aus der Armut aufgestiegen<br />
sind. Deshalb laute die Botschaft des<br />
diesjährigen Berichts über die menschliche<br />
Entwicklung: »Der rasante Aufstieg<br />
des Südens ist ungebrochen.«
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
4<br />
Wähler/innengemeinschaft<br />
★<br />
Gö ttinger <strong>Linke</strong><br />
✭<br />
Es geht nur noch und ausschließlich<br />
um Knete!<br />
Die Ratspolitik der Mehrheitsfraktionen besteht fast nur noch aus Sparzwang<br />
und der Fixierung auf Mehreinnahmen. Kulturelle, soziale, pädagogische<br />
und bildungspolitische Aspekte interessieren nicht mehr<br />
und werden bestenfalls eher mit Widerwillen wenn noch unter „ferner<br />
liefen“ thematisiert.<br />
Neuestes Beispiel: Die Verschleierungstaktik<br />
der Verwaltung und die<br />
absolute Hörigkeit der Mehrheitsfraktionen<br />
in Bezug auf den Verkauf<br />
der beiden Gebäude Bürgerstrasse<br />
13 und 15.<br />
In dem gegen die Stimmen der <strong>Göttinger</strong><br />
<strong>Linke</strong>n mehrheitlich verabschiedeten<br />
Entschuldungs-Hilfe-Programm<br />
(der sog. Zukunftsvertrag)<br />
ist für den Verkauf der städtischen<br />
Immobilien noch vorrangig von der<br />
Entlastung für Unterhaltungskosten<br />
die Rede. Nun geht es aber längst<br />
um den höchst möglichen Verkaufserlöse.<br />
Unabhängig von öffentlichen<br />
Interessen und dem Gemeinwohl<br />
und unter fast völliger Negierung der<br />
eingereichten Anträge und Konzepte<br />
von kulturellen, pädagogischen, bildungspolitischen<br />
und um Integration<br />
bemühten Initiativen und Organisationen,<br />
soll der schnellstmögliche Verkauf<br />
durchgepeitscht werden.<br />
Selbst die Bildung eines genossenschaftlich<br />
orientierten Kulturverbundes<br />
mit mittlerweile über 20<br />
beteiligten Initiativen konnte SPD<br />
und Grüne nicht dazu bewegen, das<br />
Veräußerungsexposé der Verwaltung<br />
im Bauausschuss aufzuschieben,<br />
um die Konzepte und Anträge in den<br />
entsprechenden Fachausschüssen<br />
Kultur, Jugendhilfe, Soziales und<br />
Allgemeine Angelegenheiten zu diskutieren<br />
und z.B. den erforderlichen<br />
Raumbedarf zu ermitteln.<br />
„Augen zu und durch“ heißt die<br />
Devise. Argumente zählen nicht, Bürgeranliegen<br />
und Fragen werden einfach<br />
übergangen. Schlimmer noch:<br />
Experten und Kenner von Verkaufsausschreibungen<br />
bemängeln deutliche<br />
Unklarheiten, Verschleierungen<br />
und Unwägbarkeiten in dem vom<br />
Bauausschuss mehrheitlich verabschiedeten<br />
Exposé. Auch die zur Verfügung<br />
stehende Zeit zur Angebotseinreichung<br />
erscheint viel zu knapp,<br />
um ein realistisches, durchdachtes<br />
Angebot von Non-Profit-Organisationen<br />
zu unterbreiten, die i.d.R.<br />
keinen Architekten und Beraterstab<br />
parat haben.<br />
Kontakte:<br />
Wählerinnengemeinschaft<br />
Gö<strong>Linke</strong><br />
Rotes Zentrum,<br />
Lange Geismarstraße 2<br />
37073 Göttingen<br />
www.goettinger-linke.de<br />
E-Mail: goelinke@web.de<br />
SprecherInnenkreis:<br />
Barbara Kunis, Brunhilde Schöne,<br />
Thomas Bahrs, Gerd Nier,<br />
Helmut Nebel, Gunnar Siebecke<br />
Fraktion <strong>Göttinger</strong> <strong>Linke</strong><br />
im Rat der Stadt Göttingen<br />
Neues Rathaus, Zi. 196 (1.Stock)<br />
Hiroshimaplatz 1-4<br />
37083 Göttingen<br />
Telefon 05 51-4 00 24 99<br />
Fax 05 51-400 20 79<br />
goelinke-fraktion@goettingen.de<br />
Fraktionsmitarbeiterin:<br />
Doreen Wohlrab<br />
Öffnungszeiten des Büros:<br />
Dienstag, 09-13 Uhr<br />
Mittwoch, 13-16.30 Uhr<br />
Donnerstag, 09-17 Uhr<br />
Fraktionssitzung:<br />
Mittwoch 17 Uhr (öffentlich)<br />
Mandatsträger:<br />
Gerd Nier (Fraktionsvorsitzender)<br />
Patrick Humke<br />
Civar Akad<br />
Kommunalpolitischen Arbeitskreis:<br />
Mittwoch, 24. April, 19.00 Uhr,<br />
Neues Rathaus<br />
Thema: Das Gutachten zu den „Kosten<br />
der Unterkunft“<br />
Privatwirtschaftlichen und gewerblichen<br />
Interessen wird damit deutlich<br />
Vorschub geleistet. Früher immer<br />
wieder betonte sog. weiche Standortfaktoren,<br />
wie kulturelle Vielfalt und<br />
Lebendigkeit der Stadt, spielen in der<br />
heutigen Diskussion keine Rolle mehr.<br />
Der von der <strong>Göttinger</strong> <strong>Linke</strong>n beantragte<br />
Beratungsbedarf wurde entgegen<br />
allen Gepflogenheiten mehrheitlich<br />
abgelehnt mit dem Hinweis des<br />
Ausschussvorsitzenden (SPD), man<br />
habe das mit den Grünen so vereinbart,<br />
„die Sache heute durchzuziehen“.<br />
Ein kleiner Lichtblick war, dass<br />
zumindest die junge Ratskollegin Katrin<br />
Reuter aus der Grünen-Fraktion<br />
sich dem Diktat nicht beugte und für<br />
eine Vertagung stimmte, bzw. sich bei<br />
der Verabschiedung der Verwaltungsvorlage<br />
der Stimme enthielt. Erfreulich<br />
auch, dass sich immer mehr Menschen<br />
bei der Fraktion der <strong>Göttinger</strong><br />
<strong>Linke</strong>n melden und uns ermutigen<br />
unsere Position aufrecht zu erhalten<br />
und weiter für eine Nutzung durch<br />
die Filmkunstfreunde und die vielen<br />
anderen Gruppen einzusetzen. Wir<br />
können versprechen, dass wir uns<br />
eine Nutzung zumindest der ehemaligen<br />
Baptistenkirche zugunsten des<br />
Gemeinwohls einsetzen werden. Wir<br />
werden auch weitergehende Vorstellungen<br />
zur Nutzung der ehemaligen<br />
Voigt-Schule positiv begleiten und<br />
ggf. unterstützen, wie es z.B. unser<br />
Ratsantrag für die nächste Ratssitzung<br />
am 12.<strong>04</strong>. belegt.
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
5<br />
Nr. 15<br />
März <strong>2013</strong><br />
Fraktion <strong>Göttinger</strong> <strong>Linke</strong><br />
Rückblick auf die Ratssitzung im Februar <strong>2013</strong><br />
Neues Rathaus, Zi. 196<br />
Hiroshimaplatz 1-4<br />
37083 Göttingen<br />
TOP 8 unser Antrag 'Senkung der Zinsen für Dispositionskredite’<br />
tel 05 51-4 00 24 99<br />
‚Die Ratsmitglieder im Verwaltungsrat der Sparkasse werden aufgefordert,<br />
fax 05 51-4 00 20 79<br />
darauf hinzuwirken, dass die Zinsen für einen Dispositionskredit bei den goelinke-fraktion@goettingen.de<br />
Privatgirokonten der Sparkasse Göttingen ab dem laufenden Geschäftsjahr www.die-linke-goettingen.de<br />
nicht höher als 5% über dem Leitzins der EZB liegen, also derzeit sechs<br />
Prozent nicht überschreitet.<br />
Die neue Landesregierung wird aufgefordert dahingehend zu wirken, dass auf der Landesebene ein<br />
Höchstsatz für Dispositionskredite festgelegt wird. Die neue Landesregierung wird deshalb<br />
aufgefordert, die sogenannte Verordnungsermächtigung im Niedersächsischen Sparkassengesetz zu<br />
nutzen, um eine derartige Begrenzung der Höhe von Dispo-Kreditzinssätzen bei den Sparkassen<br />
durchzusetzen. Dabei soll eine Fünf-Prozent-Marge eingerichtet werden, die gerecht ist und die Kosten<br />
der Kreditinstitute decken würde.’<br />
Die Grünen beantragten eine Überweisung in den Ausschuss für allgemeine Angelegenheiten. Dies<br />
wird von SPD und CDU abgelehnt, wie insgesamt der Antrag mit etlichen Enthaltungen abgelehnt<br />
wird. Hauptargument: Die vom Rat entsandten Mitglieder des Verwaltungsrates der Sparkasse seien<br />
nicht weisungsgebunden.<br />
Rede von Civar Akad zu TOP 5 Antrag Grüne / SPD ‚Einbürgerungszahlen durch bessere<br />
Information und Werbung erhöhen' ‚Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, ein Konzept zu<br />
erarbeiten, um besser über die Vorteile der Einbürgerung zu informieren und für die Einbürgerung zu<br />
werben. Angesprochen werden sollen mit dieser Initiative insbesondere junge Ausländerinnen und<br />
Ausländern sowie die sogenannten "Optionskinder". Weiterhin ist zu prüfen, wie<br />
Einbürgerungsverfahren transparenter, kundenfreundlicher, unbürokratischer und zeiteffektiver<br />
gestaltet werden können.’ Civar Akad: „…wir als Fraktion „Gö LINKE“, stimmen dem Antrag der<br />
Grünen und SPD-Ratsfraktion zu und möchten gerne darauf aufmerksam machen, wie wichtig ein<br />
solcher Antrag ist, besonders für die Migrantinnen und Migranten aber auch für die einheimischen<br />
Bürger, die durch eine Verbesserung der Bedingungen für den Erhalt der deutschen<br />
Staatsbürgerschaft, auf vielen Ebenen, sei es Politik, Wirtschaft oder auch Integration, positive<br />
Einflüsse spüren könnten. Die Einbürgerung ist für die Migrantinnen und Migranten eine Bestätigung,<br />
wodurch die Zugehörigkeit zu Deutschland und auch ihrer Kultur gestärkt wird. Zugleich wird ihnen<br />
auch die Möglichkeit gegeben, politisch aktiv zu werden. Ist die Zugehörigkeit gegeben, so wird auch<br />
die Integration dieser Migrantinnen und Migranten gefördert, wodurch im Endeffekt das<br />
Zusammenleben sichtlich erleichtert wird. Für viele Menschen, die schon längere Zeit in Deutschland<br />
leben und die Sprache sehr gut beherrschen, ist es schwierig, sich einer Nationalität zuordnen zu<br />
müssen, mit dem sie nichts gemeinsam haben. Zumeist jüngere Migrantinnen und Migranten, die<br />
den größten Teil ihres Lebens in Deutschland verbracht haben und emotional auch an dieses Land, wie<br />
jeder anderer Einheimischer verbunden sind. Die Ablehnung der deutschen Staatsbürgerschaft<br />
bedeutet für diese Menschen, die Ablehnung Ihrer Person. Um das Zusammenleben zwischen<br />
Migrantinnen und Migranten und den einheimischen Bürgern zu verbessern, sollte es unser<br />
gemeinsamer Ziel sein, die Bedingungen für die Einbürgerung zu verbessern, genauer gesagt zu<br />
erleichtern. Viele Bedingungen sind nicht nachvollziehbar oder liegen im Bereich der Absurdität.<br />
Besonders viele Gründe für die Ablehnungen der Einbürgerung ähneln eher einem Witz, statt<br />
ernsthafter Kreterin. Zum Beispiel wird einem Migranten vorgeworfen, es würde ihm<br />
an Integrationsbereitschaft mangeln und das nur wegen einer schlechten Schulnote in Französisch.<br />
Aufgrund dieser Tatsachen werden Anträge abgelehnt. Was sich nach einem schlechten Scherz anhört,<br />
ist leider Realität, dass auf kosten beider Seiten zu Missverständnissen führt und die Integration<br />
erheblich stört. Lasst uns gemeinsam in diesem Bereich das Wort „Akzeptanz“ und ihre Bedeutung als<br />
Leitfaden sehen und die Probleme der Einbürgerung, zugunsten beider Seiten angehen….“<br />
TOP 4 Gemeinsamer Antrag aller Fraktionen ‚ Keine Privatisierung der Wasserversorgung - Wasser gehört in<br />
öffentliche Hand' „Keine Privatisierung der Wasserversorgung Wasser gehört in öffentliche Hand Die<br />
Niedersächsische Landesregierung und die Bundesregierung werden aufgefordert sich für den Erhalt<br />
der Wasserversorgung in kommunaler Hand stark zu machen. Die Verwaltung wird aufgefordert über<br />
den Deutschen- und Niedersächsischen Städtetag ihren Einfluss auszuüben. Der Rat der Stadt<br />
Göttingen spricht sich anlässlich der Beratungen im Europäischen Parlament dafür aus, dass die<br />
Wasserversorgung in kommunaler Hand bleiben soll, wenn dies von der betroffenen Kommune<br />
gewünscht wird. Es darf nicht geschehen, dass europäisches Recht die Kommunen durch die Hintertür<br />
zur Privatisierung zwingt….“
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
6<br />
www.die-linke-goettingen.de<br />
Kreismitgliederversammlung:<br />
Im April <strong>2013</strong> gibt es keine Kreismitgliederversammlung<br />
Terminhinweis<br />
Wahlkreisversammlug für den Bundestagswahlkreis 53<br />
zur Aufstellung eines Direktkandidaten für die Bundestagswahl <strong>2013</strong><br />
am Mittwoch den, 3.April <strong>2013</strong> um 19 Uhr<br />
Tagesordnung in ‚GöBlä’ Ausgabe März<br />
Sonder-KMV im Mai<br />
Diskussion des Bundestagswahlprogramms und Beschluss über<br />
Änderungsanträge zum Leitantrag; Voraussichtlich am Sonntag dem 26.05. 2012<br />
Zeit und Ort wird rechtzeitig bekannt gegeben<br />
Termine der Ortsverbände / Basisorganisationen<br />
OV Göttingen Mitgliederversammlung<br />
Am Montag, den 8. April <strong>2013</strong>, 19:00 Uhr, Rotes Zentrum<br />
Schwerpunktthema: Aktionstag Umfairteilen (am 13.April).<br />
Wer Interesse hat, Aktionen für den 13. April vorzubereiten, bitte vorbeikommen!<br />
OV Hann. Münden Mitgliederversammlung<br />
Freitag, 26. April <strong>2013</strong><br />
Ort: Gaststätte „Zum Onkel Paul“ in Hann. Münden, Siebenturmstr. 9<br />
Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 19.00 Uhr<br />
OV Dransfeld Mitgliederversammlung<br />
erfragen bei Ulrich Maschke, Tulpenweg 2a in Dransfeld; Tel.05502/4798034<br />
OV Adelebsen-Bovenden<br />
Bitte erfragen bei Oliver Preuss (s. Kontaktleiste)<br />
Ortverband Rosdorf Mitgliederversammlung<br />
Termine bei Ali Alssalami (vgl. Adressenspalte) erfragen.<br />
Arbeitskreise:<br />
Ökologische Plattform:<br />
Infos bei Eckhard, Tel. 0551-40137061/ 0160-9133<strong>04</strong>57, E-Mail: eckhardfascher@web.de<br />
AG Betrieb & Gewerkschaft:<br />
Termine bitte bei Andreas Gemmecke erfragen (Adressenspalte Terminseite)<br />
Linksjugend [;solid]:<br />
Termine bitte unter solid-nom-goe@web.de erfragen<br />
Hochschulgruppe DIE LINKE SDS<br />
Termine bitte unter solid-nom-goe@web.de erfragen<br />
Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Nds. /<br />
Rosa-Luxemburg-Club Göttingen:<br />
Rosa-Luxemburg-Club Treffen<br />
Donnerstag dem 11.<strong>04</strong>.<strong>2013</strong> um 18.00 im Roten Zentrum<br />
Veranstaltunghinweis der RLS siehe Seite 11<br />
Kreisverband Göttingen<br />
Lange Geismarstraße 2, 37073 Göttingen<br />
Tel.: (0551) 49 56 66 80<br />
kreisverband@dielinke-goettingen.de<br />
Sprechstunde für Mitglieder<br />
und Interessierte:<br />
Donnerstag, 14.30 bis 16.30 Uhr, Rotes Zentrum<br />
(Keine Sprechstunde in den Ferien)<br />
Linksjugend [;solid]:<br />
Henning Silber, Tel.: 0176-70 56 12 28<br />
solid-nom-goe@web.de,<br />
Homepage: solidnortheim.blogsport.de<br />
Hochschulgruppe<br />
DIE LINKE.SDS<br />
Eberhard Schmidt, Tel. 0551 7076727,<br />
E-Mail: eberhard.schmidt666@arcor.de<br />
OV Göttingen<br />
Adresse und Telefon wie KV, E-Mail: ortsverband@dielinke-goettingen.de<br />
OV Hann. Münden<br />
Olaf Klein, Hallenbadstr. 1,<br />
34346 Hann. Münden, Tel. 05541-5571,<br />
E-Mail: hann.muenden@dielinke-goettingen.de<br />
OV Rosdorf<br />
Ali Alssalami, Tel.: 0162-3862463<br />
rosdorf@die-linke-goettingen.de<br />
OV Adelebsen/Bovenden<br />
Oliver Preuss, Tel. 0179-7322549,<br />
E-Mail: adelebsen@die-linke-goettingen.de<br />
oder bovenden@die-linke-goettingen.de<br />
OV Dransfeld<br />
Ulrich Maschke, Tulpenweg 2a,<br />
37127 Dransfeld, Tel. 05502-4798034,<br />
E-Mail: dransfeld@dielinke-goettingen.de<br />
Arbeitsgruppen<br />
AG Sozialpolitik: Patrick Humke,<br />
Tel. 05 51-5 31 15 63,<br />
patrick.humke@dielinke-goettingen.de<br />
Ökologische Plattform:<br />
Eckhard Fascher, Tel. 0160-9133<strong>04</strong>57<br />
Festnetz: 0551-40137061<br />
eckhard.fascher@dielinke-goettingen.de<br />
AG Betrieb & Gewerkschaft<br />
Andreas Gemmecke,<br />
Tel. 0551-61401/ 0151-14444619,<br />
E-Mail: ag-gb@die-linke-goettingen.de<br />
Rosa-Luxemburg-Club<br />
Göttingen<br />
Dr. Eckhard Fascher, Genfstraße 18,<br />
37079 Göttingen, Tel. 0160-9133<strong>04</strong>57,<br />
Festnetz: 0551-40137061<br />
E-Mail: eckhardfascher@web.de oder<br />
Rüdiger Deißler, Tel. 0170-53<strong>04</strong>866,<br />
E.Mail: rue.deissler@web.de<br />
Spendenkonto<br />
des KV Göttingen: Kto-Nr. 3401510800<br />
Volksbank Göttingen BLZ: 26090050
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
7<br />
Nr. 9 - März <strong>2013</strong><br />
Die Fraktion DIE LINKE. im Kreistag informiert über die vergangene Sitzung<br />
EDITORIAL<br />
Die Kreistagssitzung am 6. März <strong>2013</strong> wurde vom Landrat stolz mit dem<br />
Attribut „historisch“ versehen. Hintergrund war natürlich TOP 7, bei dem der<br />
offizielle Fusionsbeschluss zu fassen war.<br />
Sehr wichtig für DIE LINKE ist zweifellos der – abgesetzte - TOP 17. Hier gilt<br />
es, Widerstand zu organisieren, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.<br />
Fraktion DIE LINKE. im Kreistag<br />
Kreishaus, Zi. 66<br />
Reinhäuser Landstr. 4<br />
37083 Göttingen<br />
Tel 05 51-525 108<br />
dielinke@landkreisgoettingen.de<br />
dielinke-goettingen.de/kreistag<br />
TOP 6 – Resolution: Keine Privatisierung der Wasserversorgung<br />
Nachdem ein gleichlautender Antrag bereits vom Rat der Stadt Göttingen angenommen wurde, gab DIE LINKE<br />
nun auch dem Kreistag die Möglichkeit, sich dieser Forderung anzuschließen.<br />
Eckhard Fascher konnte dann auch in seiner Einbringungsrede feststellen, dass der Antrag offenbar auf eine<br />
positive Resonanz stoße. Die Wasserversorgung als integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge müsse in<br />
kommunaler Verantwortung bleiben, was dann nicht gewährleistet sei, wenn an kommunalen Unternehmen<br />
Private beteiligt seien, da dies zu einer automatischen Ausschreibungspflicht führe.<br />
Ronald Schminke sagte für die SPD, von seiner Fraktion werde der Antrag voll unterstützt. Wasser sei kein<br />
Geschäft und die „feindliche Übernahme der öffentlichen Daseinsvorsorge“ müsse beendet werden. Dass die<br />
zuständigen EU-Kommissare aus Frankreich kämen, ebenso wie die größten europäischen Wasserkonzerne, sei<br />
sicher kein Zufall. Für die Wählergemeinschaft dankte Lothar Dinges der LINKEN für die Einbringung des<br />
Antrages. Wasser, Abwasser und Energie dürften den Kommunen nicht gegen deren Willen aus der Hand<br />
genommen werden.<br />
-> die Resolution wurde einstimmig verabschiedet<br />
TOP 7 – Zusammenlegung der Landkreise Göttingen und Osterode am Harz<br />
Landrat Reuter, der den Tag zum „historischen“ erklärte, wähnte sich am Ziel seiner Träume und bezeichnete<br />
sodann die freiwillige Kreisfusion als „Königsklasse der Kommunalpolitik“. Dem entsprach auch sein Hinweis,<br />
dass es sich bei dem Beschluss, nur mit Osterode zu fusionieren, lediglich um die erste Etappe handele. Die<br />
Northeimer, deren Forderungen er überzogen nannte und verdächtigte, diese hätten nur zum Schein verhandelt,<br />
würden später so oder so dazukommen. Fusionen sozusagen als Lebensaufgabe.<br />
SPD-Fraktionschef Wieland war aber schon so ganz zufrieden: Man schaffe mit dieser Fusion einen Kreis, mit<br />
dem wir uns „in Deutschland und Europa messen lassen können“. Neoliberales Konkurrenzdenken hat wohl<br />
Vorrang vor lokal funktionierenden Strukturen der kommunalen Selbstverwaltung.<br />
Die Kreistagsopposition, die den Beschluss geschlossen ablehnte, wies vor allem auf die völlig unzureichende<br />
Bürgerbeteiligung hin. Zudem werde die Fusion zu einer jahrelangen Selbstbeschäftigung führen.<br />
Vor Seiten der LINKEN wurde auch auf die Rivalität innerhalb der SPD und unter den Hauptverwaltungsbeamten<br />
hingewiesen. Diese seien ein Sprengsatz im Fusionsprozess.<br />
Bei der Abstimmung wurde die Fraktionsdisziplin eingehalten und rot-grün konnte die Fusion mit sicherer<br />
Mehrheit durchwinken. Vielleicht auch, weil es Abgeordnete gab, die zufällig an diesem Tag „wegen Krankheit“<br />
entschuldigt fehlten.<br />
TOP 17 – Festlegung der Angemessenheitsgrenzen für die Kosten der Unterkunft<br />
Normalerweise ist es ja nicht üblich, über einen abgesetzten Tagesordnungspunkt zu berichten. In diesem Falle<br />
ist es jedoch unausweichlich, denn mit dem inzwischen vierten Gutachten zu den Mietpreisen in Göttingen<br />
versucht die Verwaltung des Landkreises, die Gelder für Hartz-VI-Betroffene zu kürzen indem sie behauptet, ein<br />
Großteil von ihnen würde in zu teuren Wohnungen leben und deshalb müssten die Mietkostenerstattungen<br />
gekürzt werden. Bei genauerer Betrachtung kann man feststellen, dass hier offenbar die Zahlen so manipuliert<br />
wurden, dass sie die gewünschten Ergebnisse auch erbrachten. In die Zahlen für die Stadt Göttingen fließen<br />
nämlich die kompletten Gemeinden Bovenden und Rosdorf mit allen Dörfern ein. Dies führt dann zur<br />
Feststellung, etwa ein Drittel (!) aller Leistungsbezieher lebten in zu teuren Wohnungen.<br />
Man fragt sich dann nur, wo der angeblich verfügbare preiswerte Wohnraum für derart viele Betroffene<br />
eigentlich zu finden sein soll. Die angespannte Lage auf dem <strong>Göttinger</strong> Wohnungsmarkt lässt da eine ganz<br />
andere Realität erkennen, die den eigenheimbesitzenden Verantwortlichen offenbar völlig fremd ist.<br />
Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die linksblinkende SPD in dieser Angelegenheit verhalten wird.<br />
Das „Gutachten“ kann unter dielinke-goettingen.de/kreistag heruntergeladen werden.<br />
TOP 6.1 – Resolution zum Vorschlag der Bundesminister Altmaier und Rösler zur<br />
Dämpfung der Kosten des Ausbaus der Erneuerbaren Energien<br />
In diesem Antrag, dem sich die Fraktion DIE LINKE. angeschlossen hat, werden die Minister aufgefordert, ihre<br />
Vorschläge zur Strompreisbremse zu korrigieren. In Sorge ist man hier im Landkreis Göttingen insbesondere<br />
wegen der Bioenergiedörfer, in denen die eigene dörfliche Energieversorgung vor dem Aus stünde. Die<br />
Förderung der erneuerbaren Energien würde im Nachhinein in Frage gestellt. Vor der LINKEN wurde aber<br />
nachdrücklich der soziale Aspekt bei der Strompreisgestaltung betont.<br />
-> einstimmig angenommen
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
8<br />
Deutsche Kommunistische Partei<br />
Kreisverband Göttingen<br />
Rotes Zentrum, Lange Geismarstraße 2, 37083 Göttingen, www.dkp-goettingen.de, goettingen@dkp-niedersachsen.de<br />
Arbeitszeit verkürzen!<br />
Für die 30 Stunden-Woche!<br />
Für ein neues Normalarbeitsverhältnis!<br />
Mit einer radikalen Arbeitszeitverkürzung<br />
bei vollem Lohn- und Personalausgleich<br />
kann die Massenarbeitslosigkeit und<br />
soziale Verelendung großer Teile der<br />
Bevölkerung aktiv beendet, beziehungsweise<br />
verhindert werden. Diese kann<br />
nicht allein Sache von Tarifpolitik sein,<br />
sondern muss zudem Gegenstand eines<br />
gesellschaftlichen Kampfes um gesetzliche<br />
(Arbeitszeitgesetz) und tarifvertragliche<br />
Regelungen sein.<br />
Die Überzeugung der Menschen in<br />
Betrieben, Gewerkschaften und sozialen<br />
Bewegungen für dieses Ziel zu kämpfen<br />
ist die Voraussetzung für einen Erfolg.<br />
Das Erreichen eines solchen Ziels soll die<br />
Schaffung von bis zu 6 Millionen neuer,<br />
derzeit fehlender Arbeitsplätze ebenso<br />
befördern, wie der Erhalt bestehender<br />
Arbeitsverhältnisse sichern. Damit kann<br />
ein neues Normalarbeitsverhältnis mit<br />
30 Stunden an höchstens 5 Tagen definiert<br />
werden, von dem der Beschäftigte<br />
auch leben kann. Einen bedeutenden<br />
Schritt hin zur Gleichstellung sowohl der<br />
Geschlechter als auch der Generationen<br />
im Arbeitsprozess machen. Den massenhaft<br />
ansteigenden frühzeitigen Erkrankungen<br />
aufgrund der Anforderungen im<br />
Arbeitsleben, auch dem vorzeitigen Ausscheiden<br />
durch Erwerbsunfähigkeit kann<br />
damit entgegengewirkt werden Die Frühverrentungen<br />
mit erheblichen Abschlägen,<br />
mit drohender Altersarmut müssen<br />
verhindert werden. Die als Druckmittel<br />
missbrauchte industrielle Reservearmee<br />
würde erheblich verkleinert und damit der<br />
Druck auf Arbeitenden und ihre Gewerkschaften<br />
reduziert, ihre Ausgangslage für<br />
weitere Kämpfe verbessert.<br />
Mehr Zeit zum Mensch sein! Den arbeitenden<br />
Menschen muss wieder zeitlicher<br />
Freiraum für Familie und Erholung, kulturelles<br />
Leben wie auch gewerkschaftliches<br />
und politisches Engagement geschaffen<br />
werden. Jungen Menschen wird damit<br />
eine Berufs-, und Lebensperspektive<br />
möglich, die sie nicht auf Phasen kurzfristiger<br />
Beschäftigung, in Form von Praktika,<br />
Leiharbeit oder Zeitverträgen fesselt.<br />
Leben muss lebenswert sein. Für alle!<br />
Demografische Entwicklung und Facharbeitermangel<br />
bleiben Heißluftargumente<br />
des Kapitals, weil hunderttausenden<br />
jungen Menschen eine qualifizierte<br />
berufliche Bildung seit Jahrzehnten vorenthalten<br />
wird. Hunderttausende können<br />
mit kürzerer (Voll)Arbeitszeit den Spagat<br />
zwischen beruflicher Tätigkeit und häuslicher<br />
Erziehungs-, und Pflegearbeit beikommen.<br />
Menschen, die nach einem Arbeitsleben<br />
den Ruhestand ohne Armut verbringen<br />
wollen dürfen nicht erst ab 67 Jahren<br />
(oder gar noch später) diesen genießen<br />
können. Lebensarbeitszeitkonten, wie<br />
von einigen Gewerkschaften gefordert,<br />
bzw. schon in Teilen praktiziert, sind nicht<br />
nur keine Alternative zur Verkürzung der<br />
Wochenarbeitszeit sondern eine Arbeitszeitverlängerung<br />
in jungen Jahren oder in<br />
Zeiten erhöhten Arbeitsanfalls.<br />
Dem Missbrauch von Leih- und Zeitarbeit<br />
sowie von Werkverträgen als besondere<br />
Form der Erpressung von Arbeitnehmern<br />
durch das Kapital würde sukzessiv<br />
der Boden entzogen. Durchsetzung und<br />
Kontrolle der Umsetzung ist mit einer im<br />
Vergleich zu heute erweiterten Mitbestimmung<br />
der Beschäftigten und ihrer<br />
Betriebsräte und Personalräte zu sichern.<br />
Im Betrieb kann Personalausgleich beurteilt<br />
werden und Leistungsverdichtung<br />
verhindert werden.<br />
Der Reichtum unseres Landes, der ungeheurer<br />
angehäufte Reichtum der 10 Prozent<br />
„Ober“schicht, die steigende Produktivität<br />
und die Gewinne der Unternehmen<br />
erlauben den Schritt zur Arbeitszeitverkürzung<br />
auf die 30 Stundenwoche.<br />
Darum ist es Zeit für: eine 30-Stunden-Woche<br />
bei vollem Lohn- und Personalausgleich.<br />
Das Erreichen einer<br />
Mitgliederversammlungen:<br />
Die Mitgliederversammlungen des DKP-<br />
Kreisverbandes Göttingen finden im Roten<br />
Zentrum, Lange Geismarstraße 2, statt.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen.<br />
Dienstag, 02. April, 20.00 Uhr<br />
Thema:<br />
30 Stunden-Woche eine zentrale Aufgabe,<br />
Unsere Vorbereitung zum 1. Mai in<br />
Göttingen.<br />
Dienstag, 16. April, 20.00 Uhr<br />
Thema:<br />
Tarifergebnisse in der Tarifrunde <strong>2013</strong><br />
– IGM, Verdi, (Tom)<br />
Dienstag, 30. April, 20.00 Uhr<br />
Keine MV<br />
Dienstag, 15. Mai, 20.00 Uhr<br />
Thema:<br />
Kommunalpolitik vor Ort. (Gunnar)<br />
Die Sitzungen des Sprecher/innenrates<br />
finden in der Regel am 1. Montag im Monat<br />
statt. Nähere Informationen über<br />
goettingen@dkp-niedersachsen.de.<br />
35-Stunden-Woche kann nur ein Zwischenschritt<br />
sein. ein Renteneintrittsalter<br />
von 60 Jahren, sechs Wochen gesetzlich<br />
garantiertem Mindesturlaub, eine<br />
gesetzliche Beschränkung der Höchstarbeitszeiten<br />
von 8 Stunden am Tag und<br />
40 Stunden wöchentlich im Arbeitszeitgesetz<br />
in einer 5-Tage-Woche und bei<br />
Erhalt des freien Wochenendes, keine<br />
Ausweitung der Wochenendarbeit.<br />
Einschränkungen, langfristig das Verbot<br />
von Leih- und Zeitarbeit sowie 1-Euro-<br />
Jobs, dem Missbrauch von Werkverträgen<br />
und ähnliches mehr, sofort gleicher<br />
Lohn für gleiche Arbeit.<br />
Einen gesetzlichen flächendeckenden<br />
Mindestlohn von mindestens 10 Euro pro<br />
Stunde.<br />
Auch der weiteste Weg beginnt mit<br />
dem ersten Schritt. Die Mitglieder und<br />
Gliederungen der DKP sind aufgerufen<br />
vielfältige Ideen, Aktivitäten und Beiträge<br />
im Kampf um die Köpfe zu entwickeln und<br />
umzusetzen.<br />
(Beschluss des 20. DKP-Parteitages vom<br />
2. bis 3. März <strong>2013</strong>)
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
9<br />
GROBIAN<br />
Groner Bürgerinitiative Antifaschismus<br />
* Kontakt unter 0551-90<strong>04</strong>939 (Hendrik)<br />
* mail: grobian-grone@web.de<br />
* Treffen: Donnerstags im Deutsch-Türkischen Verein, Jonaplatz 4<br />
unser Kooperations- u. Bildungsparter:<br />
Tschüss Manfred!<br />
Am 28. Februar war es so weit: Ein<br />
weiterer der „Alten“ aus der Szene in<br />
Grone-Süd hat sich verabschiedet: Manfred<br />
Grönig hat seinen Job beim Paritätischen<br />
– Göttingen beendet. Manfred<br />
Grönig war einer der wichtigen Akteure,<br />
als es in den 90-er Jahren darum ging, in<br />
Grone-Süd eine breitere Zivilgesellschaft<br />
aufzubauen: Der „Runde Tisch Grone<br />
gegen Ausländerfeindlichkeit“ existierte<br />
erst kurze Zeit und neben GROBIAN<br />
und der „Bürgerinitiative Grone-Süd“<br />
gab’s noch die Jona-Gemeinde und den<br />
Jugend-Treff.<br />
Es ging darum, im Stadtteil einen<br />
Treffpunkt für Gronerinnen und Groner<br />
zu schaffen und Grönig, und damit der<br />
Paritätische, standen von Anfang an Pate<br />
bei diesem Projekt.<br />
Der Vorsitzende des Paritätischen Göttingen,<br />
Gunnar Siebecke, würdigte beim<br />
Abschied sein Engagement im Stadtteil<br />
mit folgenden Worten:<br />
„Manfred Grönig hat immer etwas<br />
oder auch jemanden „bewegt“: So hat er<br />
u.a. auch den Verband im Stadtteil repräsentiert:<br />
... Wenn wir heute hier in diesem<br />
Nachbarschaftszentrum sind, so können<br />
wir beide, er und ich, uns erinnern an<br />
Zeiten, in denen dies ein Traum war: Es<br />
gab eine nur sehr rudimentäre Zivilgesellschaft<br />
in diesem Stadtteil, genauer:<br />
Im südlichen Teil von Grone, die in die<br />
Weiterentwicklung einbezogen werden<br />
konnte. Zusammen - vor allem mit der<br />
Verwaltung der Stadt<br />
Göttingen - sind wir für die Existenz<br />
eines Stadtteil- oder auch Nachbarschaftszentrums<br />
eingetreten; teilweise<br />
auch gegen den Willen anderer hiesiger<br />
Gruppen.<br />
Manfred Grönig ist derjenige, der aus<br />
diesem Bereich, aus dem Bereich der<br />
Wohlfahrtsverbände, seit Beginn der 90-<br />
er Jahre alle Initiativen unterstützt hat,<br />
damit sich hier eine eigenständige Zivilgesellschaft<br />
herausbilden kann.<br />
Heute gibt es dieses Nachbarschaftszentrum,<br />
getragen von einem gleichnamigen<br />
Verein, den die Wohlfahrtsver-<br />
bände und die örtlichen Kirchengemeinden<br />
bilden und dessen Vorsitzender er<br />
auch ein paar Jahre war. Manfred Grönig<br />
war aber gleichzeitig auch immer derjenige,<br />
der sich dafür eingesetzt hat, dass<br />
die sich herausbildende örtliche Zivilgesellschaft<br />
in dem Trägerverein „Zutritt“<br />
hat und in die Lage versetzt wird, sich im<br />
Internationales Straßenfest in <strong>2013</strong>:<br />
Neue MitstreiterInnen<br />
gesucht!<br />
Im vergangenen Jahr hatte GROBIAN<br />
bei der Begrüßung zum 20. Internationalen<br />
Straßenfest gesagt, dass dies voraussichtlich<br />
das letzte Straßenfest sein<br />
wird, das von den GROBIANen organisiert<br />
wird, weil „wir alle älter geworden<br />
sind“ und sich die Arbeit nicht von allein<br />
macht. Die Ortsbürgermeisterin, Frau<br />
Sterr, die die Grußworte des Ortsrates<br />
zu diesem Jubiläum überbrachte, war<br />
schwer empört: Sie hielte auch schon 20<br />
Jahre auf ihrem Posten aus und zieht sich<br />
auch nicht zurück. Wir verblieben so, dass<br />
wir uns Anfang <strong>2013</strong> zusammensetzen<br />
wollten, um zu sehen, ob das Internationale<br />
Straßenfest „auf neue Füße“ gestellt<br />
werden kann.<br />
Dieses Treffen steht noch aus und ist<br />
Voraussetzung für ein 21. Internationales<br />
Straßenfest in <strong>2013</strong>. Interessierte und<br />
Begeisterte melden sich unter grobiangrone@web.de<br />
oder telefonisch unter<br />
9003934.<br />
Manfred Grönig (rechts)<br />
Stadtteil selbst zu verwalten; ein Prozess,<br />
der bis heute noch allerdings noch nicht<br />
eingesetzt hat.“<br />
Grobian sagt: Danke, Manfred! Wir wünschen<br />
Dir einen genau so erfolgreichen<br />
nächsten Lebensabschnitt!<br />
(gusi)<br />
Der 1. Mai <strong>2013</strong>:<br />
Ort: Johannisstraße<br />
(rechts neben der Johanniskirche)<br />
Sammelpunkt: 10:00 Uhr<br />
Auftakt, Sammeln zur Demo Platz der<br />
Synagoge<br />
Demonstration: 10:30 Uhr<br />
Demonstrationszug über Obere Masch<br />
Straße, nach links, Berliner Straße, nach<br />
links, Groner Tor Straße, nach links Alte<br />
Wollenwebeber Weg nach rechts, Johannisstraße<br />
Kundgebung: 11:00 Uhr - 13:30 Uhr<br />
auf der Johannisstraße<br />
Musikalische Begleitung: THE HIPPO-<br />
CRITZ<br />
30. April, 21.00 Uhr:<br />
Filmabend der DGB- und ver.di-Jugend:<br />
Johannisstraße (rechts neben der Johanniskirche)<br />
(Filmtitel war bei Redaktionsschluss noch<br />
unbekannt)
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
10<br />
„Hände weg<br />
von der Prozesskostenhilfe und dem<br />
Beratungshilfegesetz!“<br />
von Jutta Krellmann, MdB, Sprecherin für Arbeits- und Mitbestimmungspolitik<br />
Wer kennt die Probleme nicht?<br />
➤ Rückzahlung der Mietkaution<br />
➤ Abzocke bei der Nebenkostenabrechnung<br />
➤ Kündigung des Arbeitsvertrages<br />
➤ Post vom Abmahnanwalt<br />
➤ Raus aus der Abo-Falle<br />
➤ Fehler im Wohngeldbescheid<br />
➤ Sanktion des Jobcenters<br />
➤ Schwierigkeiten beim Schadensersatz<br />
Es gibt viele alltägliche Probleme, die<br />
ohne Rechtsberatung und anwaltliche<br />
Hilfe nicht lösbar sind.<br />
Wer sehr geringe Einkommen hat,<br />
kann heute Beratungshilfe und auch<br />
Prozesskostenhilfe beantragen, um<br />
ein Unrecht abzuwenden und zu seinem<br />
guten Recht zu kommen.<br />
Auch Dich kann es treffen! Nach den<br />
Plänen der Bundesregierung und Bundesrat<br />
wirst du stärker zur Kasse gebeten<br />
werden.<br />
Der Zugang zur Beratungs- & Prozesskostenhilfe<br />
soll eingeschränkt werden<br />
Der Eigenanteil für die Beratungshilfe<br />
durch Rechtsanwälte soll erhöht werden.<br />
Wenn das Geld nicht für den Monat<br />
reicht, verhindert dies, sich wehren zu<br />
können! Wer Prozesskostenhilfe braucht,<br />
soll diese bis zu 6 Jahre lang zurückzahlen<br />
müssen und wird nicht viel mehr<br />
als den Hartz IV-Regelsatz zum Leben<br />
behalten können. Betroffen sind insbesondere<br />
Frauen, prekär Beschäftigte<br />
und Erwerbslose – also genau diejenigen,<br />
die auf Rechtshilfen angewiesen<br />
sind.<br />
Frauen die wegen ihrer Kinder nicht oder<br />
nur eingeschränkt erwerbstätig sind, werden<br />
von der Einschränkung der Prozesskostenhilfe<br />
stark betroffen sein. Ihnen will<br />
die Regierung größere Schranken aufbauen,<br />
wenn sie sich von ihrem Partner<br />
trennen wollen oder als Alleinerziehende<br />
leben. Diese Benachteiligung macht die<br />
<strong>Linke</strong> nicht mit!<br />
Wir fordern die Bundesregierung auf<br />
diese Gesetzesinitiative zurückzuziehen.<br />
Wir fordern die niedersächsische<br />
Landesregierung auf, die Änderung<br />
der Prozesskostenhilfe und des Beratungshilfegesetzes<br />
abzulehnen.<br />
DIE LINKE will Rechtsschutz auch für die<br />
„kleinen Leute“! Sich gegen Unrecht wehren<br />
zu können, darf keine Frage des Geldbeutels<br />
sein! Der Rechtsstaat muss auch<br />
für Einkommensarme zugänglich sein.<br />
Die <strong>Linke</strong> fordert:<br />
➤ Die Gewährung von Prozesskosten<br />
hilfe und Beratungshilfe muss von<br />
bürokratischen Hürden befreit<br />
werden. Das Verfahren braucht mehr<br />
Datenschutz und darf die Rechtssuchenden<br />
nicht schikanieren.<br />
➤ Die Prozesskostenhilfe muss in<br />
Zukunft, die Partei, die Prozesskostenhilfe<br />
braucht, die bedürftige Partei,<br />
davor schützen, im Fall einer Niederlage<br />
vor Gericht, die Anwaltskosten<br />
der gegnerischen Seite bezahlen<br />
zu müssen<br />
➤ Der Eigenanteil für die Inanspruchnahme<br />
der Prozesskostenhilfe und<br />
Beratungshilfe ist nicht zu erhöhen<br />
sondern abzusenken.<br />
Stoppt dieses Sparpaket<br />
Unterstützt die Forderung von Ver.di für<br />
den ungehinderten Zugang zum Rechtsstaat<br />
und zur Beratungs- und Prozesskostenhilfe<br />
für Einkommensarme, Geringverdiener/<br />
innen und prekär Beschäftigte,<br />
tragt Euch in die Unterschriftenliste ein:<br />
www.erwerbslose.verdi.de/aktuelles_<br />
aktionen/beratungsprozesskostenhilfe<br />
oder im Büro des Kreisverbandes im<br />
Roten Zentrum.<br />
Jutta Krellmann<br />
Die Flyer können kostenlos bestellt<br />
werden bei:<br />
Jutta Krellmann<br />
DIE LINKE. Kreisverband Braunschweig<br />
Wendenstraße 52.<br />
38100 Braunschweig<br />
Tel.: 0531 - 480 37 22<br />
Email: kontakt@die-linke-bs.de
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
11<br />
Kreisverband Göttingen • www.die-linke-goettingen.de<br />
Neuestes Mietgutachten wieder einmal eine Farce<br />
Zum wiederholten Male hat der Landkreis<br />
Göttingen ein Gutachten zur Wohnraumsituation<br />
in Stadt und Landkreis Göttingen<br />
in Auftrag gegeben. Das Gutachten der<br />
Firma F+B aus dem März des Jahres<br />
2009 wurde als unzureichendes Gefälligkeitsgutachten<br />
‚enttarnt’ und so hatte<br />
die Landkreisverwaltung die Möglichkeit<br />
in den vergangenen Jahren nach Gutsherrenart<br />
über die Angemessenheit der<br />
Mietkostenhöhe von Arbeitslosengeld II-<br />
Bezieher_innen zu entscheiden.<br />
Nach der letzten Kommunalwahl, die eine<br />
neue Mehrheit im Kreistag brachte, waren<br />
die Hoffnungen in einen sozialdemokratischen<br />
Landrat groß. Ging mensch doch<br />
davon aus, schlimmer als mit Landrat<br />
Schermann könne es nicht kommen. Weit<br />
gefehlt – wie uns inzwischen klar ist. Auch<br />
das jetzt von Landrat Reuter in Auftrag<br />
gegebene Mietkostengutachten, diesmal<br />
von der Firma ‚Analyse und Konzepte’ in<br />
Hamburg, wird keine positiven Konsequenzen<br />
für Arbeitslosengeld II-Bezieher_innen<br />
haben. Zwar liest sich der Name<br />
des Gutachtens ‚Schlüssiges Konzept zur<br />
Ermittlung der Angemessenheitsgrenzen<br />
für die Kosten der Unterkunft im Landkreis<br />
Göttingen’ gut, jedoch verbirgt sich hinter<br />
dem ‚schlüssigen’ Konzept die Tatsache,<br />
dass bei Anwendung desselben etwa 3000<br />
Familien umziehen müssten.<br />
DIE LINKE-Kreistagsfraktion hat dazu<br />
folgende Meldung an die Presse gegeben:<br />
‚Mit völligem Unverständnis nimmt die DIE<br />
LINKE- Kreistagsfraktion zur Kenntnis,<br />
welche Konsequenzen aus der Vorlage<br />
des neuesten Gutachtens zur Ermittlung<br />
der Angemessenheitsgrenzen der Kosten<br />
der Unterkunft gezogen werden sollen.<br />
„Allein die Tatsache, dass angeblich<br />
nahezu ein Drittel der Betroffenen in<br />
zu teuren Wohnungen leben ist schon<br />
ein Hinweis darauf, dass die ermittelten<br />
Angemessenheitsgrenzen nicht stimmen<br />
können“, so Andreas Gemmecke, sozialpolitischer<br />
Sprecher der LINKEN-Kreistagsfraktion.<br />
Wenn es in nennenswertem<br />
Umfang günstigeren Wohnraum gäbe,<br />
müsste sich dies demzufolge in einem<br />
gewaltigen Überangebot an preiswerten<br />
Wohnungen auf dem hiesigen Wohnungsmarkt<br />
niederschlagen.<br />
Auch die Tatsache, dass die Stadt Göttingen<br />
gemeinsam mit den Gemeinden<br />
Rosdorf und Bovenden einschließlich<br />
aller Dörfer in einen Topf geworfen werde,<br />
führe zu Zahlen, die mit der Realität auf<br />
dem Wohnungsmarkt nichts mehr gemein<br />
haben. Zudem sei es kaum glaubhaft,<br />
dass es angesichts einer starken Nachfrage<br />
etwa durch den doppelten Abiturjahrgang<br />
nicht zu Preissteigerungen sondern<br />
zu einer gegenläufigen Entwicklung<br />
gekommen sei.<br />
Die Ankündigung des Landrates, nach<br />
der die neuen Erkenntnisse sofort zur<br />
Anwendung kommen müssten, betrachte<br />
DIE LINKE als ein Zeichen dafür, dass sich<br />
in der SPD die Haltung zur Agenda-Politik<br />
nicht geändert habe: „Die SPD hat zuletzt<br />
auf vielen Themenfeldern, exemplarisch<br />
sei nur das Thema Mindestlohn genannt,<br />
links geblinkt. Wie unglaubwürdig dies ist<br />
erkennt man daran, dass die Sozialdemokraten<br />
in der Praxis eine eindeutig gegen<br />
Hilfebedürftige und Benachteiligte gerichtete<br />
Politik betreiben, also nach rechts<br />
abbiegen“, so Gemmecke weiter.<br />
Die Ansage, nur schrittweise und zuletzt<br />
bei Alleinerziehenden und Schwerbehinderten<br />
vorzugehen, sei dafür bezeichnend.<br />
Diese Menschen seien auf die Unterstützung<br />
der Gesellschaft angewiesen, stattdessen<br />
werde nur angekündigt, diese<br />
als letzte drangsalieren zu wollen. Damit<br />
mache die SPD im Landkreis Göttingen<br />
eine Politik, die ihrem eigenen Kommunalwahlprogramm<br />
entgegenstehe. Dort<br />
heißt es: „Die SPD tritt dafür ein, dass die<br />
Menschen in allen Lebenslagen die notwendige<br />
Hilfe und Unterstützung erhalten,<br />
damit sie ein selbstbestimmtes Leben<br />
führen können. (…) Daher wollen wir (…)<br />
tatsächliche Mieten erstatten.“<br />
Landrat Reuter sieht im neuen Mietgutachten<br />
keine Gefahren für die Menschen,<br />
die auf die ‚Kosten der Unterkunft’ vom<br />
Amt angewiesen sind. In einer Pressemitteilung<br />
des Landkreises heißt es „(…) Das<br />
traditionell hohe Mietniveau in der Stadt<br />
Göttingen wird durch die neuen Mietobergrenzen<br />
nicht weiter steigen, das ist<br />
eine gute Nachricht.“ Ganz optimistisch ist<br />
der Herr Reuter und er geht weiter in seiner<br />
Pressemitteilung davon aus „…dass<br />
wir das Gutachten mit Augenmaß und in<br />
sozial verträglichen Schritten umsetzen.<br />
Eine Umzugswelle ist ohnehin nicht zu<br />
befürchten. Umziehen müssen die Betroffenen<br />
nur, wenn auch tatsächlich freie<br />
Wohnungen vorhanden sind“.<br />
Tja, vermutlich hat Herr Reuter sogar<br />
recht, wenn er sagt, dass eine Umzugswelle<br />
ausbleiben wird. Denn wenn man<br />
unvoreingenommen und mit offenen<br />
Augen den <strong>Göttinger</strong> Wohnungsmarkt<br />
betrachtet, kommt man nicht umhin festzustellen,<br />
dass eine Umzugswelle lediglich<br />
ein Wohnungstausch sein kann. Auch<br />
wenn die <strong>Göttinger</strong> Sozialdezernentin sich<br />
noch weigert, hat die Mehrheit des <strong>Göttinger</strong><br />
Stadtrates erkannt, dass Göttingen<br />
seit Monaten ein Problem auf dem Wohnungsmarkt<br />
hat. Insbesondere günstige<br />
Wohnungen fehlen. Bleibt zu hoffen, dass<br />
Landrat Reuter nicht mit den Händen im<br />
Schoß abwartet und Tee trinkt, sondern<br />
das Gutachten mit all seinen Fehlern als<br />
das erkennt was es ist, nämlich ein ähnlicher<br />
Fauxpas, wie das vorherige.<br />
Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Nds. / Rosa-Luxemburg-Club Göttingen<br />
Hass auf Vermittlung und Lückenphobie – Zur Aktualität<br />
der Psychoanalyse<br />
Freitag, 5. April, 19:00 Uhr im Cafe Kabale, Geismarlandstr. 19, 37083 Göttingen<br />
Referentin: Dr. Christine Kirchhoff, International Psychoanalytic University Berlin<br />
Warum ist es überhaupt wichtig, sich auch mit der individuellen Ver- und Bearbeitung<br />
gesellschaftlicher Verhältnisse zu befassen? Warum ist die Psychoanalyse – zumindest<br />
der Möglichkeit nach – eine kritische Theorie?<br />
Desweiteren soll es um die Psychoanalyse als kritische Theorie des Subjekts, um<br />
das Verhältnis von Natur und Kultur im Menschen, um Sexualität und Triebe sowie<br />
um die Freudsche Metapsychologie gehen. Warum kann das alles, gerade weil es so<br />
ungesellschaftlich daher kommt, für Gesellschaftskritik unabdingbar sein?<br />
Mitveranstalter: Roter Salon Göttingen
I GÖTTINGER BLÄTTER<br />
12<br />
Tarifeinigung im<br />
öffentlichen Dienst der Länder<br />
Nach drei Verhandlungsrunden und bundesweiten<br />
Warnstreiks wie dem zentralen<br />
Warnstreik-Tag am 5. März in Hannover<br />
mit 8.000 TeilnehmerInnen, wurde der<br />
Bundestarifkommission am 9. März ein<br />
Angebot vorgelegt. Das Tarifergebnis<br />
stellt sich im Einzelnen folgt dar:<br />
Statt der vollmunig im Fernsehen verkündeten<br />
5,9 % (für 12 Monate) gibt’s<br />
zwei Mal 2,95 % für 24 Mionat. Damit<br />
liegt das Ergebnis knapp über der Infaltionsrate<br />
(2011: 2,3 %, 2012: 2,1 %). Kein<br />
Wunder, dass die Arbeitgeber mit diesem<br />
Ergebnis leben können.<br />
Die Ergebnisse im Einzelnen:<br />
Der Tarifvertrag wird rückwirkend ab<br />
Lumiere, 9.4.<strong>2013</strong>, 20.00 Uhr:<br />
Water makes money<br />
Die Naturfreunde und ver.di-Göttingen präsentieren<br />
den Film. Anschließend besteht<br />
u.a. die Möglichkeit mit einem der Filmemacher<br />
zu diskutieren.<br />
01.01.<strong>2013</strong> inkrafttreten und – wie<br />
oben geschrieben - eine Laufzeit von<br />
24 Monaten haben, er endet somit am<br />
31.12.2014.<br />
Für den Bereich Bildung, Wissenschaft<br />
und Forschung erhöht sich das<br />
Entgelt ab 1.1.<strong>2013</strong> rückwirkend um<br />
2,65 Prozent, ab 1.1.2014 um weitere<br />
2,95 Prozent.<br />
Alle Beschäftigten haben zukünftig<br />
einen Urlaubsanspruch von 30 Tagen.<br />
Auszubildende erhalten 27 Tage Erholungsurlaub.<br />
Auszubildende in der Pflege<br />
im Schichtdienst erhalten im zweiten und<br />
dritten Ausbildungsjahr einen Tag Zusatzurlaub.<br />
Auszubildende und PraktikantInnen<br />
erhalten ab 1.1.<strong>2013</strong> 50 Euro mehr, ab<br />
1.1.2014 erhöhen sich die Vergütungen<br />
noch einmal um 2,95 Prozent.<br />
Für Auszubildende (inkl. Pflege)<br />
besteht nach bestandener Prüfung ein<br />
Rechtsanspruch auf unbefristete Übernahme<br />
mit einer Bewährungszeit von<br />
zunächst 12 Monaten, sofern ein betrieblicher<br />
bzw. dienstlicher Bedarf besteht.<br />
Diese Regelung gilt auch für den Pflegebereich.<br />
Ist keine freie und besetzbare<br />
Stelle verfügbar, soll auf die Weiterbeschäftigung<br />
in einem anderen Betrieb<br />
bzw. einer anderen Dienststelle des<br />
Arbeitgebers hingewirkt werden.<br />
Noch im März (nach Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe) wird es eine<br />
Mitgliederbefragung zu diesem Verhandlungsergebnis<br />
geben, welches von der<br />
Bundestarifkommission allerdings bereits<br />
positiv bewertet wurde.<br />
Bei der Tarifrunde jedoch konnten<br />
weder die Befristungen noch die Eingruppierung<br />
der Lehrkräfte abschließend<br />
verhandelt werden.<br />
Anfangs sahen die Arbeitgeber keinen<br />
Verhandlungsbedarf über die Begrenzung<br />
der Befristungen bei Arbeitsverträgen.<br />
Nun ist vereinbart, dass nach den<br />
Tarifverhandlungen weitere Gespräche<br />
zur Befristungsproblematik geführt werden.<br />
Eine tarifliche Regelung für die Eingruppierung<br />
der angestellten Lehrerinnen<br />
und Lehrer ist wie schon 2011 gescheitert.<br />
Die Tarifgemeinschaft der Länder<br />
war nicht bereit, mit einer Entgeltordnung<br />
die unterschiedliche Behandlung und<br />
Schlechterstellung angestellter Lehrkräfte<br />
– vor allem in den neuen Bundesländern<br />
– zu beseitigen. Da in dem Bereich keine<br />
Friedenspflicht besteht, wird bei den<br />
angestellten Lehrern und Lehrerinnen in<br />
naher Zukunft noch einiges an Aktionen<br />
zur Durchsetzung ihrer Forderungen zu<br />
erhoffen sein.<br />
(bn)<br />
(Fortsetzung „Asklepios“ von Seite 1 ...)<br />
ter Linie für die Genesung, Unterstützung<br />
kranker und hilfebedürftiger Menschen<br />
gedacht? Und sollte nicht auch ein Krankenhaus<br />
ein arbeitnehmerfreundliches<br />
Unternehmen sein? Ein Krankenhaus<br />
darf nicht der Gewinnmaximierung eines<br />
Konzerns sondern der Allgemeinheit<br />
dienen. Asklepios hat sich als Slogan<br />
„Gemeinsam für Gesundheit“ gegeben –<br />
Es wäre schön, wenn dieses auch gelebt<br />
werden würde, sowohl für die Patienten<br />
als auch für die Mitarbeiter. (bn)